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Nr. 19. 28. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonntag, 22. Januar 1911

Literarisches.

Otto Hue : Die Bergarbeiter. Historische Darstellung der Berg­arbeiter- Berhältnisse von der ältesten bis in die neueste Zeit. arbeiter- Berhältniffe von der ältesten bis in die neueste Beit. I. Band. Stuttgart 1910. J. H. W. Diez Nachf. 456 Seiten. 1. Band. Stuttgart 1910. J. H. W. Dick Nachf. 456 Seiten. Preis broschiert 5 M.

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der tapitalistischen Bergwerksbefizer den Uebermut" der Knappen schen, gleichzeitig jedoch, unter dem Druck der herrschenden zu zügeln. Die dritte Periode war noch schlimmer: im 17. uno Klaffen Großgrundbesizer und Beamtenbureakratie die 18. Jahrhundert tritt ein Rüdgang im deutschen Bergbau ein und Hörigkeit der Bauernschaft in verkappter Form fortdauert; so daß as Los der Arbeiter wird dadurch ungünstig beeinflußt. Haupt- der rumänische Neuhörige" unter den Nachteilen zweier ökono nischen Hilfsquellen genügten nicht, um die tiefer liegenden Erze erbrüdt wird, ohne deren Vorteile, die Fürsorge des Fronherrn ursache ist, daß die meisten Erzlager abgebaut waren; die tech- mischer Wirtschaftssysteme, des feudalen und des kapitalistischen, zu gewinnen. Jedenfalls stiegen die Produktionskosten, die Nach- und die Bewegungsfreiheit des Proletariers, genießen zu können. frage nach Arbeitskräften aber fant, die Bergherren suchten durch In trefflicher Art zergliedert Gherea die kompliziertesten sozialen Die geistigen Interessen des modernen Proletariats tommen Bohndrüderei ihren Profit zu retten. Dazu tam der fiskalische Probleme und legt ihre verborgenen Grundursachen bloß, um dann unter anderem auch zum Ausdruc in dem Bedürfnis, die Geschichte Raub: der absolutistische Staat plünderte Unternehmer und Ar- die tollen Widersprüche im politischen, ethischen und kulturellen der Arbeiterklasse genau tennen zu lernen. Es genügt nicht mehr beiter und erschwerte durch seine bureaukratische Regiererei noch Leben Rumäniens auf ihre ökonomische Grundlage zurückzuführen, die allgemeine geschichtliche Darstellung der Kämpfe, die Arbeiter dazu die Lage. eben die Neuhörigkeit, ein unheilvolles Zwittersystem, das bis nun der einzelnen Berufe beginnen sich für die detaillierte Geschichte Das alles schildert Hue sehr genau unter Beibringung eines von allen Regierungsparteien, im Interesse der herrschenden ihres Gewerbes au interessieren. Gleichzeitig treten aber auch die überreichen Tatsachenmaterials. Die kritische Bemerkung, bie fich Cliquen, unter der Maste von Protektionsgefeßen für die Bauern, Strafie auf, die eine solche Arbeit unternehmen können. Die Ver- uns aufdrängt, ist dahin zusammenzufassen: weniger wäre eni- gestützt und gefördert wurde. trauensmänner der Proletarier, die berufsmäßigen Heber", über schieden mehr gewesen! Denn in erster Linie ist ja doch das Buch Die Entwidelung steht jedoch nicht stille. Die Proletarisierung die der Bildungsphilister die Nase rümpft, werden zu Geschichts- Hues für Proletarier bestimmt und da können wir die Befürchtung immer zahlreicherer Bauernmassen, das Wachstum der Städte und forschern. Die vorliegende Geschichte der Bergarbeiter reiht sich nicht unterbrüden, daß die Lektüre eines Bandes von 456 eng- bie unaufhaltsamen Fortschritte des kapitalistischen Regimes im ähnlichen Arbeiten über andere Berufe würdig an. gedruckten Seiten doch nur einem kleinen Teil der Bergarbeiter allgemeinen untergraben unaufhörlich die Existenzbedingungen der Sue beginnt mit einer kurzen Wiedergabe dessen, was fultur- möglich sein wird. Aber nicht nur der Umfang dürfte die Ver- rumänischen Neuhörigkeit, so daß bald keine noch so mächtige historische Forschungen über die Verwendung von Stein und Metall breitung, die dem Buche zu wünschen wäre, erschweren, sondern diese Schranke imftande sein wird, fie lebensfähig zu erhalten. Die Aba in vorgeschichtlicher Zeit zu berichten wissen, schildert dann den Anhäufung von Einzelheiten muß zweifellos auch dem Verständnis fürzung dieses Prozesses aber ist Sache der Demokratie, der Sozial Bergbau im Altertum und im Mittelalter und schließt den vor- hinderlich sein. Selbst für Leute, zu deren Fach das Bücherlesen ge- demokratie in erster Reihe. Durch Erwedung und Kräftigung der liegenden ersten Band mit den Wandlungen, die sich in der Neuzeit, hört, liest sich dieses Buch nicht leicht: man muß höllisch aufpassen, städtischen und ländlichen Volksmassen, durch Eroberung des allge bis in die ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts, vollzogen. Er um in der Masse von angeführten Tatsachen, Beispielen, Einzel- meinen, gleichen und direkten Wahlrechts vermag fie die baldige beadert dabei insofern Neuland, als es wohl eine große Anzahl histo- heiten den Faden nicht zu verlieren. Wie viel schwerer wird es Beseitigung der schmählichen Ueberreste aus der Feudalzeit anzus rischer Schriften über den Bergbau, nicht aber über den Bergarbeiter ungeübten Lesern sein! Erklärlich ist ja das Verfahren des Ge- bahnen und für die Entfaltung des tapitalistischen Regimes Plat gibt. Es galt also für Hue, aus den ihm zugänglichen Quellen noffen Hue sehr wohl: es fam ihm darauf an, jede feiner Thefen zu schaffen. Dann wird sich auch das ländliche Proletariat den Das Material herauszuschälen, das sich auf die Arbeits- und Lebens- mit aller Gründlichkeit zu beweisen, fein Werk gegen die Angriffe sozialistischen Bestrebungen und Kämpfen der industriellen Arbeiter bedingungen der Arbeiter bezieht, und dann die Wandlungen zu der Gegner wohl zu wappnen und auszurüsten. Das wird ihm verständnisvoll anschließen fönnen. schildern, die in der Lage dieser Arbeiter sich vollzogen haben. So um so notwendiger erschienen sein, als er, wie gesagt, ein neues Bei der besonderen Bedeutung, welche dem Agrarproblem in weit wir es übersehen können, ist Sue dabei mit Scharfblic und Gebiet bearbeitet. Indessen ist diese Gründlichkeit zu einer gewiffen Rumänien zukommt, find die Ergebnisse der Ghereaschen Studie kritischem Sinn vorgegangen, um das Korn historischer Wahrheit Gefahr geworden für das Hauptziel, die Verbreitung der Kenntnisse von größter Wichtigkeit für die rumänischen Genoffen. Das Buch bon der Spreu zu sondern. ihrer Geschichte unter den Bergarbeitern. wird aber nicht nur auf das Verhalten der rumänischen Soziale

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Wafferftands- Nachrichten

P. P. ,

der Ranb esanstalt für Gewäfferfunde, mitgeteilt vom Berliner Betterbureau.

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Auf diese Weise entstand ein überaus anziehendes Bild von Hue appelliert im Vorworte an die fachverständige Kritik: demokratie in den agrarischen Fragen und die Parteitaktit im dem Leben und Treiben der mittelalterlichen Bergleute, die als Deren Aufgabe sei es, feine Darstellung nachzuprüfen. Sachberallgemeinen klärend wirken, sondern es wird auch durch seine popu freie Männer ihrem harten Gewerbe nachgingen, in unwegsamer ständige im genauen Sinne des Wortes werden fich freilich nicht läre und leichtfaßliche Darstellungsweise eine vortreffliche und ver­Wildnis den Bergschäßen nachspürten und dabei nicht nur mit der viele finden, denn das wären einzig die Spezialisten, die die Ge­Natur zu kämpfen hatten, sondern auch stets bereit sein mußten, schichte des Bergbaues zu ihrem Fachstudium machen. Aber auch tiefende Propagandaschrift für den Sozialismus und durch seinen fich ihrer Haut zu wehren, sowohl gegen allerhand kleine Räuber wer nicht Fachmann in diesem Sinne ist, bemerkt alsbald, daß der literarischen Gehalt, gleich den anderen Schriften Ghereas, eine wertvolle Bereicherung der rumänischen Literatur überhaupt und Gauner, als auch gegen die hochmögenden nicht minder räube- Verfasser sich tonsequent der Methode der materialistischen Geschichts­bleiben. rischen Ritter. Auf der anderen Seite waren freilich auch die forschung bedient. Ueberall fieht man fein Bestreben, die Einzel­wehrhaften Bergknappen nicht immer die besten Brüder und manch vorgänge zu erklären durch die sozialen Zusammenhänge, deren ein Bauer und Bürgersmann ist ihrer Rauf- und Abenteuerlust entscheidender Faktor die sozialen Produktionsverhältnisse der ge­zum Opfer gefallen. Ueber die Organisation dieser Bergknappen, gebenen Zeit sind. Dadurch stellt sich Sue auf sicherem Boden und über ihre Genossenschaften weiß Hue viel Interessantes zu berichten. um so größer ist das Vertrauen, das man seiner Arbeit entgegen­J. Karsti. Mit Recht, wie uns scheint, betont er, daß man durchaus nicht nach bringt. dem Beispiel Jansens das Los dieser mittelalterlichen Bergknappen als besonders glänzend ansehen kann, denn es liegen Zeugnisse genug dafür vor, daß die meisten von ihnen nur ein fümmerliches Dasein führten." Bergmannsglüd" traf wohl für einzelne ein, aber im ganzen war es ein hartes Leben. Dann kam die Zeit der fapt­talistischen Abhängigkeit: es galt den Bergbau unter immer schwerige­ren technischen Bedingungen aufzunehmen, dem Erz in großer Tiefe Die Herausgabe dieser Schrift bildet die Einlösung eines alten nachzugehen, wozu es loftspieliger Anlagen bedurfte, um das Erz zu fördern, das Wasser und die Grubengase zu meistern. Jezt trat Versprechens des Verfassers, des Nestors der rumänischen Sozial­der Kapitalist, als Eigentümer der Produktionsmittel, dem Berg- demokratie. Sie ist eine gründliche Analyse der sozialdemokratischen Inappen gegenüber, dieser gelangte in wirtschaftliche Abhängigkeit. Berhältnisse Rumäniens , vornehmlich der agrarischen, unter meister­Damit trat auch eine Wendung in der sozialen Stellung der Berg hafter Anwendung der margistischen Forschungsmethode. Deutsch Inappen ein. Früher hatten die Fürsten sie mit besonderer Gunst ließe sich Neoiobagia" etwa mit Neuhörigkeit" oder" Neufron" umworben, denn es galt die kundigen Leute ins Land zu ziehen, wiedergeben. So bezeichnet Gherea die nun schon ein halbes Jahr­bie die Schäße zu heben wußten; deshalb gewährte man ihnen hundert andauernde soziale Phase des rumänischen Agrarsystems, Schutz und manche Brivilegien; jest dagegen galt es im Interesse in der wohl formell bürgerlich- kapitalistische Rechtsnormen herr- unterhalb der Angerappbrüde Eisverfegung.) eisfrei.

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