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1S08/09. DaZ Mienkapikal, 8te zur Verkeilung gelangken Divi- denden in 1000 M. und die Dibidendenziffer stellte sich für sechs der größten deutschen Aktienunternehmungen des Schiffahrts- gewerbeZ wie folgt: Alt.-Kap. Dividende in Rame der Gesellschaft: in lOOO M. Prozent 1000 M. 08/09 09/10 08/09 09/10 Hamurg-Amerika-Linie..,. 125 000 7 500 0 6 Norddeutscher Lloyd ..... 125000 0 0 Hansa. Dampfschiffahrt.... 25000 1 500 2 500 S 10 Dtsch.AuSstr.-DampsschiffahrtS-G. 16 000 1120 1 120 7 7 Hamb-Südamerik.Dampfschiss.iG. 15 000 600 1 200 1 8 Dtsch.Dampfschiffahrts.-G. Kosmos 14000 420 700 3 5 Die gesamte deutsche Seeflotte der Handels» marine stellte sich am 1. Januar 1910 auf 4638 Schiffe mit einem Inhalt von 4 480 227 Bruttoregistertonnen. Im Jahre vorher waren zum gleichen Zeitpunkt 4 640 Schiffe mit 4 356 067 Brutto­registertonnen vorhanden. 1909 hat sich also der Bestand an deutschen Seeschiffen der Handelsmarine um 18 Schiffe mit einem Bruttoraumgehalt von 74 160 Tonnen vermehrt. " Kaffeehausse. Trotz der Ankündigung der Kaffeeberkäufe durch das Valorisationskomitee haben die Kaffeepreise in der letzten Woche eine erneute Steigerung erlebt, die besonders am Hamburger Markte zum Ausdruck kam. wo sich am Freitag der Preis für Wärzlieferung auf 59}$ M. stellte. Großbritannien und der Welthandel. * Ein kürzlich herausgegebenes Weihbuch gibt Einzelheiten über den Handel der hauptsächlichsten Kulturländer der Welt im ver° gangenen Jahre. Für die ersten zehn Monate, die mit dem 31. Oktober endeten, lauteten die Ziffern für Import wie folgt: Großbritannien 458 895 000 Lstrl.. Deutschland 846 423 000 Lstrl., Vereinigte Staaten 270 047 000 Lstrlt, Frankreich 213800000 Lstrl. und Belgien 123 094 000 Lstrl.' Für dieselbe Zeit beliefen die Exportziffern sich für Groß- britannien auf 356268000 Lstrl.. Deutschland 299 657 000 Lstrl.. «ereinigte Staaten 291 380 000 Lstrl., Frankreich 195 916 000 Lstrl. und Belgien 91 627 000 Lstrl. Verglichen mit dem Borjahre vergrößerte der britische Import fich um 31 469 000 Lstrl., der von Deutschland sich um 3 413 000 Lstrl., der der Vereinigten Staaten sich um 21 000 000 Lstrl. und der von Frankreich sich um 11 000 000 Lstrl. Die Zunahme des Exports für Großbritannien belief sich auf 45 000 000 Lstrl.. für Deutschland auf 89 005 000 Lstrl.. und der der Vereinigten Staaten nahm um IL 000 000 Lstrl. zu._ Hue der Frauenbewegung. Umwertung aller Werte. In der Sitzung de» Reichstages am 17. Januar sprach der Minister der starken Worte und des stählern Gemüts, Herr v. Dall- ivitz, von der Umwertung aller Werte. Ein Umwertung aller Werte vollzieht sich tatsächlich! Nur hat der Herr Minister fich in seinen Objekten und Subjekten etwa»-» stark vergriffen. An ihm kann man überhaupt eine besondere Begriffseigenart bewundern. Er lobte die Polizei, die in Moabit so blutig sich bewährt als Schützer von Gesundheit und Leben. Und er beschuldigte die Sozial- demokratie, Träger eines bedauerlichen, schandbaren UmwertungS- Prozesses zu fein. So argumentiert er, weil die Sozialdemokratie bestreitet, daß es Aufgabe der Polizei sei, im Bunde mit Hintze-- männern Streikbrecherdienste zu leisten. Aber mit der Um- Wertung stimmt es doch! Man unterstelle nur, daß in einem Kulturlande der Schutz der Schwachen also Frauen und Kinder eine Fundamentalforderung sein soll. Wie ist eS bei uns? Seine OrdnungS- und Moralbegriffe erlauben dem Unternehmertum eine schrankenlose Ausbeutung der weiblichen und lindlichen Arbeitskraft. Die staatlichen AuffichtSbeamten der Gewerbeinspektion berichten Jahr für Jahr über zahllose Fälle un- geeigneter, gesundheitzerstörender, lebengefährdender Beschäftigung von Kindern, jungen Mädchen und Müttern. Wiederholte Beanstan- düngen und Androhung von Vorbeugungsmaßregeln erwiesen fich als wirkungslos. Und die Regierung beugt sich dienstfertig der un- gezügelten Profitgier. Ja. obwohl im Jahre 1909 zahllose Arbeiter beschäftigungslos auf der Landstraße lagen, erlaubte die zum Schutze von Leben und Eigentum berufene Polizei in erhöhtem Maße Aus- nahmen von den gesetzlichen Vorschriften über die Maximalardeits- zeit der Arbeiterinnen. Die Gewerbeinspektoren berichten darüber in nackten Zahlen. Mit der Mehrbewilligung war der Hunger«ach biMger weiblicher Arbeitskraft«och nicht be- friedigt. Die Umwertung ethischer, moralischer und rechtlicher Werte gestattet dem Unternehmertum in skrupelloser, systematischer Weise, die zum Schutze der Schwachen erlassenen Gesetze frech zu mißachten. Doch das Auge des Gesetzes wacht! In einzelnen Fällen glückte eS, die Gesetzesverächter zu erwischen. Aber die Umwertung der Werte --- Vor der obersten Instanz, die über alle rechtlichen Werte wachen, sie vor Falschniünzerei bewahren sollte, erfreuen fich die Mißhandler der Schwachen, die aus niedriger Profitgier Kinder- und Frauenkörper vernichtenden Unternehmer, der allerschonendsten Milde. Die Uebertretung der zum Schutze von Kindern und Arbeiterinnen erlassenen Schutzbestimmungen wird in den allermeisten Fällen mit der furchtbaren Strafe von 13 M. einer bis drei Markgtfühnt* I Und wenn eine ausgebeutete, arme, kranke Arbeiterin ein Stückchen Holz stiehlt, um ihren frierenden Kindern das Zimmer zu heizen, wandert fie i»S Gefängnis. Im Namen des Königs und von Rechts wegen! Der Herr Polizeiminister v. Dallwitz sprach von einer Umwertung der Werte durch die Sozialdemokratie. Die Sozialdemokratie verlangt die peinliche Beobachtung der Gesetze zum Schutz der Schwachen, die Unantastbarkeit der Hilflosen, strenge Strafe für GesetzeSüber- tretung aus Habgier. _ Die Füße der Chinefinne«. Mary E. March erzählt in einem Artikel, ,.>er Forlschritt in China ", daß früher die Füße der chinesischen Frauen in der Kindheit schon durch starkes Swnuren in der EntWickelung zurückgehalten wurden und daß man die Finger- nägel beider Geschlechter mehrere Zoll lang waddsen liefe. Dadurch gaben sie der Welt kund, daß sie Aristokraten waren und keinerlei nützliche Arbeit tun konnten, selbst wenn sie wollten. Aber durch die neuen Produktionsverhältnisse und die mit ihnen zusammen- hängenden Veränderungen auf anderen Gebieten kam unter verschiedenen anderenA»tiS" in China auch eineAnti-Fufewickel- Vereinigung' auf. Die täglich erscheinende.Pekinger Frauenzeitung'. die von einer Frau redigiert wird, legi großen Wert aus die Er- örterung aller ErziehungSfragen und ist auch eine warme Für- fprecherm der Anti-Fußwickel-Vereinigung. Diese Zeitung erzählte kürzlich von einer europäischen Misfionärin, die sich mit großem Eifer gegen die Verkrüppelung der Fuße der Chinesinnen wandte. Erstaunt rief ily ein Sohn des himmlischen Reiche» zu:»Aber Ihr« eigenen Frauen verkrüppeln sich ja ihre Taille'. Sehr gut be­merkt I Solange die Frauen des Westens ihre Körper wider Ratur und Vernunft einem falschen Schönheitsideal zuliebe in röhrenartige Panzer stecken, haben sie kein Recht, sich über noch so unsinnige Körperverunstaltungen ftemder Raffen lustig zu machen. Leseabend am Montag, den 83. Januar. Erper KreiS. Bei Weihnacht Vortrag des Genossen Täterov:.Die Notwendigkeit der Frauenorganisation'. Zweiter Wahlkreis. Dritter, neu eingerichteter grauen- Seseabend für den Südwesten im Lokale von Emil Arnold, Kreuzbergstr. 2. Referentin Genossin Wurm. Für den Westen im Lokale von Wiemer, Bülowstr. 53. Referentin Genossin Greifenberg. Für den Süden im Lokale von Mörschel, Blücherstr. 46, Ecke Fontane-Promenade. Referentin Genossin Ottilie Baader . Pankow . Im Lokale des Herrn Großknrt Nachfolger, Pankow , Berliner Straße 27. Referent Genosse Lesser. Baumschulrnweg. Ernststr. 22. Seitenflügel parterre. Vortrag. Tegel . Im Jugendheim, Schlieperstr. SO. Vortrag: Militarismus. iverfammlnngen Beranftaltungen. Zentrakverband der Hausangestellten. Sonntag, den 22. Januar, im Volkshause, Charlottenburg , Rosinenstr. L: Dienstboten- Versammlung. Bortrag von Frl. Ida Baar: Die Rechts- Verhältnisse der Dienstboten. Freie«uSsprache. Nachdem: Gemütliches Beisammensein. Saalöffnung 6 Uhr. Anfang 7 Uhr. Hiis aller Alelt. Ein ländliches Dorado. Skandalöse Zustände herrschen, wie dasGöttinger Tageblatt " meldet, w den Arbeiterwohnungen eines großen Gutes in einem Dorfe des G a r t e t a l e S. Dort haben sich die Ratten in dem baufälligen Gebäude eingenistet. In einer der letzten Nächte sind einem einjährigen Kinde beide Hände von den Tieren abgenagt worden. Einer jungen schwangeren Frau liefen nachts mehrere Ratten über den bloßenKörper. Vor Schreck trat bei ihr eine Frühgeburt ein; die Frau schwebt nun in größter Lebensgefahr. Zu bedauern ist, daß der Name des Dorfes und des Gutsbesitzers nicht genannt wird. Tie Pestgefahr im Osten. Die m der Mandschurei ausgekrochene Pest greift immer weiter um sich. was bei der Gteichgültigkeit der russischen und chinesischen Behörden leider nur zu erklärlich ist. Wie ein Kabeltelegramm aus Peking meldet. find jetzt auch in der Umgebung der Stadt T s ch i- f u und auf dem Wege zwischen Tientsin und Peking Pesterkrankungen in größerer Zahl festgestellt worden. Auch in Tientsin sind neuerlich Personen an der Pest erkrankt. Da letzterer Ort nicht allzuweit von der deutschen Pachtung Kiautschou gelegen ist, rückt die Gefahr einer Verschleppung nach dort in bedrohliche Nähe. Nach einer amtlichen Meldung sind in der Mandschurei seit Beginn der Epidemie bis zum 20. d. Mts. 831 Chinesen und 25 Europäer an der Pest erkrankt. 821 Chinelen und 24 Europäer gestorben. Unfall eiueS schwedischen Torpedobootes. Nack einer Meldung aus KarlSkrona ist dem neuerbouten schwedischen TorpedobootVesta' am Freilag ein Unfall passiert. der leicht zu einer großen Gefahr für die Mannsckast auswachsen konnte. DaS Boot hatte Freitag mittag eine Probefahrt unter- nommen. von der«» nach einigen Stunden zurückkehren sollte. Als das Boot bis 6 Uhr abends nicht zurückgekehrt war, erhielt ein Bugsierdampfer der Marinewerft den Befehl. Nachforschungen anzustellen. Um 8 Uhr ging das Torpedoot.THetiS' gleiibfallS in See. Um Mitternacht kehrte der Bugsierdampfer zurück, ohne eine Spur von dem Torpedoot gefunden zu haben. Schließlich wurde das Boot in der Nacht durch das TorpedobootTHetiS' gesichtet und in den Hafen von KarlSkrona eingeschleppt. Die.Vesta' trteb mit gebrochener SÄraubenwell« und mtt verlorener Schraube in der bewegten See. Echt russisch. Aus Petersburg wird uns geschrieben: In Odessa herrscht jetzt furchibare Austegung über skandalöse Eulhüllmigen au? dem städtischen Krankenhaus. Man hat plötzlich in Erfahrung ge- bracht, daß achtzehn Mädchen im Kindesalter sich dort an Gonorrhöe angesteckt haben. Dirte Enthüllung über da? von der städtischen HvologmiSverwaltung� geleitete KraiikenhauS fand entgegen den VertuichungSveriuchungen der Aerzte statt. Mau nimmt an. daß in der genannten Anstalt dir größten cchtrusiiichen Gemeinheiten sich abspielen. Eine andere noch traurigere Kunde kommi aus JekaterinoSlaw. Der SanitätSarzt R e b i n e n hat seine vorgesetzte Behörde in Kenniniö gesetzt, daß das Findel« Haus, für welches da« Gemstwo jährlich hunderttausend Rubel ver« wendet, systematisch den Tod der Kinder herbei» führe. So sterben von den alljährlich etwa tausend Kindern, die hinzukommen, nach kurzer Zeit etwa achthundert. Eine wahrhafte Mordstälte l Kleine Notizen. Bei einer Schlägerei, die in der letzten Nacht in Bremen zwischen Arbeitern und Matrosen entstand, wurde ein Matroso durch einen Messerstich in die Lunge getötet, ein anderer erlitt schwere Verwundungen. Die Täter wurden verhaftet. Der angebliche Mörder de» Rittmeisters». Krosigk, der Arbeiter Fischer auS Haste, der im Untersuchungsgefängnis in Rodenberg inhaftiert war, wurde gestern von einem Kommando des 74. In- fanterieregimentS abgeholt und in das Gefängnis des Militärgerichts in Hannover übergeführt. Bei de« Einstürze eines BrückengerüsteS in Kerpen in der Eise! wurden zwei italienische und ein deutscher Ar» beiter getötet. Mehrere Arbeiter erlitten schwere Ver« letzunaen. Erdbeben in Frankreich . In verschiedenen Ortschaften in der Nähe von Clermont Ferrand haben starke Erderschütterungen die Bevölkerung in Schrecken versetzt. Bemerkenswerter Schaden wurde durch daö Beben nickt angerichtet. Feuer in einer frauzösischrn Volksschule. Durch eine FeuerS« vrunst, die in einer Volksschule in C a j a r c ausbrach, hat der Leiter der Schule so erhebliche Brandwunden erlitten, daß er ge« starben ist. Sieben Schüler wurden erheblich verletzt, «mrltchrr Markedertch, der rtädMchen Martldall-n-Dtrettlon übet den Vroßbandel in den Zentral.Marktballen Marktlage: Fl ei ick: Zufuhr schwach, Gelchäst vuhig, Preise unverändert. Wild: Zusubr reich» Hch, Keichäst etwa« reger. Preise unverändert. G« s I ü g e l: Zuluhr müßig, Äelckäst ziemlich ledbast, Preise unverändert. Fische: Zusubr mäßig, den Bedatt deckend, Geschäft etwas lebhalt, Preise wenig verändert. für Seefisch« nachgebend. Las Urteil der Hausfrau ist maßgebend! Kronen- i«M«.-MrseI sind kalsüchlich die allerbesten. Si< fld? feint anb«v< 3n<tv(*