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Botal 600 Männer und Frauen. In Wittenan eröffnete ebenfalls ein Arbeiterlied die von 700 Perfonen aus Wittenau   und Borfig­walde besuchte Versammlung. Selbst in Dabendorf bei 8offen zählte man noch 150 Versammlungsteilnehmer.

Nieder- Barnim  .

Die Versammlung, welche in Trapps Festfälen in Tegel   statt­fand, war von etwa 1500 Berfonen besucht. In Wilhelmsruh   waren 450-500 Bersammlungsbesucher anwesend. In Reinickendorf  - Dit zählte man über 1000 Männer und Frauen. Es war dies die größte Bersammlung, die je am Orte stattgefunden hat. Auch die Ver­fammlung in Paulow im Restaurant Zum Kurfürsten" war von über 1000 Personen besucht. lleberfüßt war die Verfammlung in Steffens Lindengarten" in Nieder- Schönhausen. Die Versammlung in Bernau   war bon 200 Personen besucht.

In Lichtenberg   war der geräumige Saal des Schwarzen Adler" gerammelt voll, felbst auf der Bühne hatten die Genoffen Plaz genommen. Trogdem fonnte ein Teil der Befucher feinen Ginlaß mehr finden und mußte auf der Straße bleiben. Vor dem Lokal waren in Abständen über ein halbes Dußend Schuyleute mit umgeschnalltem Rebolber poftiert.

Für Friedrichsfelde   und Neu- Lichtenberg fand eine gut besuchte Versammlung bei Bube statt. Die Versammlung wurde durch ein Lied des Arbeitergefangvereins eingeleitet und ebenso gefchloffen. Mit einem dreifachen Hoch auf ein freies Wahlrecht ging die von zirka 400 Frauen und Männer besuchte Versammlung auseinander. Rummelsburg  . Sämtliche Räume des Café Bellevue" waren bon Brotestteilnehmern überfüllt, so daß die Versammlung nach dem Garten verlegt werden mußte. Die Versammlung war von 2500 Männern und Frauen besucht. Eingeleitet wurde die Vers fammlung vom Rummelsburger Männerchor" mit dem Liebe Empor zum Licht".

Ober- Schönewelde. Die Verfammlung im Wilhelminenhof war von 1400 Personen befucht. Obgleich die Tische hinausgeschafft wurden, mußten viele Nachzügler umfehren. Der Gefangverein Ober- Schöneweiber Liedertafel" eröffnete die Versammlung mit dem Gesang des Liedes Empor zum Licht".

Köpenick  . Die im Stadttheater tagende Versammlung tvar äußerst zahlreich befucht, Saal und Galerien waren dicht belegt. Die Resolution fand einstimmige Annahme..

Friedrichshagen  . Die Genossen und Genossinnen bon Friedrichshagen  , berbunden mit döneiche und um gegend, protestierten in einer von gut 700 Teilnehmern besuchten Wahlrechtsverfammlung. Eingeleitet und gefchloffen wurde die Ver­sammlung durch Gefänge des Männerchors.

Eine von Männern und Frauen aus den beiden Drten Mahls dorf und Kaulsdorf   sehr gut besuchte Demonstrationsversammlung tagte zu Mahlsdorf   im Linfefchen Lokal. Auch die Versammlung in Ertner- Woltersdorf   war für die dortigen Verhältniffe gut besucht. Die Versammlung in Ralfberge- Rüdersdorf zahle zirka 500 Personen, unter denen viele Frauen waren.

Wahlrechtsversammlungen in der Provinz.

Auch in den übrigen Teilen des preußischen Bolizeiftaates fanden meist außergewöhnlich start besuchte Bersammlungen statt. Bisher gingen darüber folgende Nachrichten ein:

Spandau  . Weit über 2000, darunter biele Frauen waren dem Rufe gefolgt und am Sonntag mittag in die Versammlung bei Böhle, Havelstr. 20, gekommen. Das Lokal war überfüllt; bis auf den Hof und die Straße standen die Erschienenen.

Brandenburg  ( Havel  ). Die zwei hier abgehaltenen Berfamm Lungen waren von 2000 Berfonen besucht.

Ferner fanden in Finsterwalde  , Fürstenwalde Sommerfeld, Gawiebus, Radnis. Prenalau Rauen, Rheinsberg   gutbesuchte Versammlungen statt. Königsberg  . Zwei große Versammlungen tros schlechten Wetters von 8000 Personen besucht. Großes Polizeiaufgebot. Die Demon­stration verlief ruhig.

Haffe. In den acht Wahlkreifen des Bezirks Merseburg   fanden Saß noch viel mehr Beule abgelegt worden find. Von ihren 17 000 63 Demonstrationsverfammlungen statt, die ausnahmslos sehr start Arbeitern entließen die Cambria Steel Worts au Johnstown gegen besucht waren. Die vier Versammlungen in Halle waren polizeilich 5000; der Rest wird zwei bis drei Tage per Woche beschäftigt. Die abgesperrt. Vor den Versammlungen fand eine Flugblattverbreitung Beute verdienen gerade genug, um sich vor dem Verhungern ou statt, wobei sirka 80 Genoffen von der Polizei fiftiert wurden. 12 000 Arbeiter find bort abgelegt. Das Walzwert La Belle, bas Schüßen. Roch trostloser sieht es in Wheeling   und Umgebung aus. 3500 Leute beschäftigte, ruht gänzlich. In den Aetna   Steel Mius Grund wurde den Verhafteten nicht angegeben. find noch 3500 Mann beschäftigt, während die normale Zahl der Arbeiter 6000 beträgt. Die Laughlin- Werte halten nur in vier von ihren 22 Abteilungen ben Betrieb aufrecht. Ebenso arg ist es in den der Carnegie Steel Co.   gehörigen Walzwerten in Bellaire.

Magdeburg  . Zwei Demonstrationsverfammlungen, darunter eine unter freiem Dimmel, waren sehr stark befucht. Die Zahl der Teilnehmer wird auf 8000 gefchägt. Die Polizei hatte ihre Streit fräfte im Außendienst durch Doppelposten verstärkt, fie berhielt fich jedoch paffiv.

Erfurt  . In Erfurt   und Umgebung fanden drei Versammlungen statt, die insgesamt von ca. 3000 Perfonen besucht waren. Elberfeld  . In Elberfeld   und Barmen fanden vier Berfamm lungen statt, fie waren durchgängig überfüllt. Die Besucherzahl belief sich auf ca. 5000. Die Versammlungen protestierten gleichzeitig gegen die sogenannte Reform der rheinischen Landgemeindeordnung, die die Vorrechte der Befigenden erhalten will.

Remscheid  . Die Versammlungen im Remscheider   Wahlkreis und im Streis Hagen Schwelm verliefen bei sehr starker Beteiligung ruhig.

Köln  . Jm Kölner Kreis fanden 8, im Mühlheimer   Streis 6 und im Aachener Kreis 5 durchgängig überfüllte Bersammlungen statt; in Bonn   eine Bersammlung.

Düsseldorf  . Im Kreis Düsseldorf   wurden 9 Versammlungen ab gehalten, die auch überfüllt waren.

Für die Beurteilung der Lage der Eisen- und Stahlindustrie bietet der Umfang der Koksproduktion einen Maßstab. Sie ging nach dem offizieller Bericht der Hochofenbefizer des Reviers Connelsville von 449 082 Tonnen in der ersten Januurwoche 1910 auf 292 436 in ber letzten Woche des verfloffenen Jahres zurüd. Von den 60 000 in der Koksproduktion beschäftigten Arbeitern wurde rund ein Drittel brotlos. Nicht minder ungünstig lauten die Nach richten aus dem Westen.

Vorstehend wurde die Schwerindustrie nur darum heraus­gegriffen, weil ihre Lage bas ganze Wirtschaftsleben und damit ben Arbeitsmarkt allgemein fühlbar beeinflußt.

Auf eine Besserung ist vorläufig nicht zu hoffen. Unter dem Borfize Garhs, des eigentlichen Leiters des Stahltrusts, traten in November 1910 Vertreter der Stahlindustrie zusammen; fie reprä fentierten 95 Proz. der Produktion. Die Effettuierungen stellten fich damals auf etwas über 50 Broz., die vorliegenden Bestellungen auf weniger als die Hälfte der Leistungsfähigkeit; sie sind nach ben Reujahrsberöffentlichungen inzwischen noch geringer geworden. Auf Effen. Im Stadt- und Landkreis Effen protestierte die Bes der Konferens wurde vereinbart, die Preise auf der gegenwärtigen bölferung in vier Bersammlungen. Die Versammlungen waren, wie Söhe zu halten. Auf der anderen Seite sind die Abnehmer, in erster Linie bie Eisenbahnen, entschloffen, bei den jebigen Notic rungen mit Aufträgen zurüdzuhalten. Iron Age  ", ein gewandt überall, fear start befucht. Die Polizei hielt fich überall guriid. Lüdenscheid  . In Lüdenscheid  , ferlohn, Altena  , rebigiertes Fachblatt, bas fich warm der Interessen der Stahl­Werdohl, Grüne und Deilinghofen wurden 6 Ver- industriellen annimmt, schreibt in seiner lebten Nummer: Die aubersichtliche Erwartung niedrigerer Preise übt einen bestimmen­fammlungen abgehalten. Besucherzahl 5000. Dortmund  . Der Wahlkreis Dortmund   veranstaltete 12 Berben Einfluß auf den Eifen- und Stahlmarkt aus. Die gehegte fammlungen. Sie waren gut besucht. Zwischenfälle find nicht au Soffnung ist angesichts des übersättigten Marktes recht wohl be berzeichnen. gründet. Bochum  . In Bochum   fanden 6 gutbesuchte Versammlungen statt. noch ihre besonderen Zivede. Auf Grund der im Juli lebten Jahres Mit der Zurüdhaltung von Aufträgen berfolgen die Bahnen auch die Versammlungen in Gerne und Gelsenkirchen   waren in Straft getretenen Mann- GII ns.Afte suspendierte die Bundes­tommiffion für gloffchenstaatlichen Verkehr die von den Bahnber febr start besucht. In Bielefeld   und den Vororten fanden bret taltungen angefündigten Erhöhungen der Frachtsäße. Eine Ent Berfammlungen statt. 8000 Besucher. Hunderte fanden feinen scheidung tit noch immer nicht ergangen und vor Mara oder April Plaz mehr. auch nicht zu erwarten. Obwohl die Dividenden für die drei ersten fast allgemein stiegen, laffen die Bahnverwaltungen schon seit fünf Quartale 1910 gegenüber den gleichen Zeiträumen des Borjahres Monaten verbreiten, daß fie infolge der verminderten Rentabilität nicht über die zur Ergänzung des rollenden Materials und zur an­gemessenen Unterhaltung der Strecken und anderen Anlagen er­forderlichen Gelder verfügen. Vom Standpunkte der Aktionäre aus ist es ja bis zu einem Grabe begreiflich, daß die Eisenbahnen im Hinblick auf die noch ausstehende Entscheidung über die Gr höhung der Frachtfäße eine abwartende Haltung einnehmen. Aber die demagogische Bearbeitung der öffentlichen Meinung zum Zwede der Beeinflussung der zwischenstaatlichen Verkehrskommission ist schon im Sinblid auf die verhängnisvollen Folgen für weite Ar beiter und Geschäftstreise höchst berwerflich. Andererseits fönnten

Bielefeld  .

Kaffel. Eine Versammlung war von 2000 Personen besucht. Die Polizet hatte umfaffende Maßnahmen getroffen. Bu irgend welchem Einschreiten tam es nicht.

Frankfurt   a. M. Jm Frankfurter   Gebiet wurden 39 Vers fammlungen abgehalten. Diese Versammlungen, fotoie bie De monstrationsveranstaltungen in Hanau  , Höchst   und Wiesbaden   waren meist gut besucht.

Aus Industrie und Handel.

Der Hunger geht um.

New York  , 9. Januar. Trübe ist bie Lage bes amerikanischen  Arbeitsmarktes und düster bie Aussicht für bie nächste Zukunft. Das gleiche Bild im Osten der Vereinigten Staaten  , im Binnen lande und an den Gestaden des Stillen Ozeans!

bie Stablindustriellen ohne ben ihnen durch die Bölle gefchaffenen Schuß gegen die Auslandskonkurrens ihre gegenwärtigen Bucher preise nicht behaupten.

Die rüdläufige Bewegung unseres Wirtschaftslebens, welche fich trok ber guten Ernte und der gesteigerten Kohlenförderung feit einigen Monaten bemerkbar macht, wurde durch das Verhalten ber Eisenbahn- und Stahlmagnaten, wenn auch nicht verschuldet, so doch beschleunigt und wesentlich verschärft. Für die Sünden des wucherischen Stapitals müssen in letter Linie bie Arbeiter büßen.

In dem dieser Tage veröffentlichten Rechenschaftsbericht der hiesigen Stommiffion für Wohltätigkeit und Befferung der Woh nungsverhältniffe heißt es: Rund 500 000 Berfonen werben in der Stadt New York  ( bei einer Bevölkerung von nicht ganz 5. Millionen Stopfen) von Wohltätigkeitsanstalten unterstübt. Niemand bermag au fagen, wie viele Beute der Unterstübung bedürftig find. Alber es ist einwandfrei bargetan, daß mindestens ein Reuntel ber Geben Großbandel in ben Sentral- Marttballen Marktlage: leilo: samtbevölkerung der Mildtätigteit zur Saft fällt." Erstattet ist der borstehend zitierte Bericht im Namen von 571 Vereinen; auf das städtische Unterstübungswesen nimmt er nicht einmal Bezug. Sonst In Ostpreußen   fanden weitere Bersammlungen statt in Gumipürde er noch viel, viel troftlofer lauten, obwohl er schon ohnedies binnen, Tilfit, Memel  , tastenberg, yd, Brauns ein erschütterndes Bild von der Lage des Proletariats in ber reich ften und fo siemlich die besten Arbeitsverhältnisse aufweifenben berg und Osterode  . Stadt der Bereinigten Staalen entwirft.

Breslau  . Sechs überfüllte Verfammlungen, an benen girta 8000 Bersonen teilnahmen. Die Polizei war zurückhaltend.

Landkreis Breslau. 18 Bersanimlungen.

Provinz Schlesien  . Es fanden mehr als 60 Berfammlungen in der Proving statt. In allen Versammlungen fand eine Resolution Annahme, die gegen das Schweigen in der Wahlrechtsfrage in der Thronrede protestiert.

Görlitz  . Sechs Bersammlungen, außergewöhnlich stark besucht. Kiel  . Im Stieler Wahlkreise wurden 10 Versammlungen abgehalten. Die Beteiligung war sehr start. In Kiel   allein beteiligten fich sirka

8000 Berfonen.

Harburg  . Zwei überfüllte Versammlungen protestierten einmütig und verliefen sonst ruhig.

Von den 200 000 Arbeitern, welche noch im britten Quartal des letzten Jahres in der Eisen- und Stahlindustrie von Pittsburg  , Wheeling  , Youngstown   und Johnstown   in vollem Umfang beschäftigt waren, find gegen 60 000 aum Feiern gezwungen. Die Ridwande rung nach Europa   hat in dem Hochofenrebier wieder eingefeßt. Mehr denn 10 000 männer traten die Reise über den Atlantischen Ozean   an. Nur ein Teil von ihnen wartet die Wiederkehr befferer zukommen. Die meisten der Rückwanderer find ameritamübe und Verhältnisse ab, um nach Bennfylbanien und West- Virginia   gurude entschloffen, in Europa   su bleiben. Von den Abgelegten entfallen faft 30 000 auf das Bittsburger Gifenrevier, too bis zum Juli 1010 annähernd 110 000 Arbeiter beschäftigt waren.

Amtlicher Marttbericht der ftabiihen Marktballen- Direktion über Zufuhr start, Gefchäft fchleppend, Breile für Stalb- und Schweinefleisch an­legend, fonsi unverändert. Bild: Bufubr reichlich, Gefchält ziemlich rege, Breife fast unverändert. Geflügel: 8utube mägig, Geschäft schleppend, Breife behauptet.& ife: Butube fnabp, Geschäft tubig, Breise wenig berändert. Butter unb Rale: Belchäft ruhig, Breffe unverändert. emale, Dbf unb abftate: Sufuhr genügend, Geschäft fer fill, Breife faft underändert.

Wafferstands- Nachrichten

der Landesanstalt für Gewäfferhunde, mitgeteilt vom Berliner  Betterbureau. feit

Basserfland Bregel, nterburg emel, Zunt eifel, born er, Stroffen

Rattbor

Frankfurt Scrimm Bandsberg

art Rese, Borbamm 1be, Leitmeri

am 22. 1. 21.1.

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Main, Bertheim

Mojel, Brier

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Die Zahl der Entlassenen gibt noch fein richtiges Bild des Arbeitsmarktes. Denn die 80 000 noch beschäftigten Männer des Pittsburger Reviers arbeiten im Durchschnitt taum halbe Beit. In Wheeling  , Youngstown   und Johnstown  , Städten mit gewaltiger Gifen und Stahlindustrie, ist es nicht beffer, fondern allem Ana Auskunft über die Situation. Gewerkschaften, deren Sekretäre Auskunft erteilen fönnten, bestehen nicht. Wenn trobem 80 000 Arbeitslose ermittelt werden konnten, darf man getrost annehmen, oberhalb und unterhalb der Angerappbrüde Gisstand. eisfrei.

Elmshorm. Eine gutbesuchte Versammlung( über 1000 Befonen). Altona  . Große Verfammlung( 4000 Teilnehmer). Wandsbet. Neberfüllte Berfammlung. Ferner fanden Bereiche in nach noch schlimmer. Die dortigen Werte verweigern jegliche fammlungen in Schiffbe!( 800 Personen) und Sonden( 600 Per fonen) statt.

Lüneburg  . Start besuchte Versammlung.

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