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Gewerkschaftliches.

Dirfch- Dunckerfche Schande.

Die Eiche", das Organ des Gewerkvereins der Holz arbeiter, sowohl wie auch der Gewerkverein" befinden sich in arger Verlegenheit, da der Holzarbeiterverband ein Flugblatt in ganz Deutschland   verbreitet, worin die Streitbrechertätigkeit des Gewerkvereins der Holzarbeiter in Stolp   und Hamburg  festgenagelt wird. Besonders unangenehm ist es dem Gewert berein, daß den Kopf dieses Flugblatts die von ihm los gelassenen Streifbrecherinferate zieren. Das erste Inserat fieht wie folgt aus: Bau- und Möbel­tischler

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zu den neuen tariflichen Bedin gungen sofort gesucht. Meldungen beim Arbeitsnachweis des Ortsvereins Stolp der Holz­

arbeiter, Restaurant Höppner, Synagogenstr. 2.

Als die Holzarbeiter- Zeitung" seinerzeit auf dieses Inserat berties, bersuchte man den Streifbrecherfang weniger auf­fällig zu betreiben und erließ in der" Eiche" Inserate fol­genden Inhalts:

Der Arbeitsnachweis des

Danziger Bezirks befindet sich Tischler und breins beſchäftigt war.

Danzig  , hatelwert Nr. 1 bis 2, II. Die Vorstände der Drtsvereine werden ersucht, arbeits­lofe Kollegen und solche, die ihre Arbeitsstelle wechseln wollen, fo­fort nach hier zu melden, da von hier aus mehr als 50 Tischler Arbeit erhalten

tönnen.

Polierer

-

Berlin   und Umgegend.

Ausland.

Der Segerstreik in London  .

Verfammlungen.

stand des Christlichen Verbandes gewendet. Dieser hat es jedoch abgelehnt, die damals vorhandenen Arbeitswilligen aufzunehmen und eine Zahlstelle in Lübeck   zu gründen. Der Bon 1400 Buchdrudereien haben bisher 300 die von den Geßern Gewerkverein erklärte sich hierzu sofort bereit und gab sich alle gestellten Forderungen angenommen. Vor den Lokalitäten einer erdenkliche Mühe, noch von auswärts Arbeitswillige heran- Druckerei, welche über 200 Arbeiter beschäftigt, hatte sich eine große zuziehen. Trotzdem hat man den Erfolg der Arbeiter nicht Menge Streifender angesammelt, worauf die Polizei dus Has berhindern können. besetzte. Auch das Gebäude des Wikblattes Punch" wird polizeilich In Halle   lag es ebenso schlimm. Dort wurde bei der bewacht, da die Ausständigen drohten, die Räume zu zerstören. Die Tarifbewegung im Jahre 1907 seitens des Gewerkvereins ein Streifenden tragen am Arm rote Binden mit der Aufschrift: Haltet Geheimvertrag mit den Arbeitgebern abgeschlossen, der wohl aus! Sie spazieren in der Nähe der Arbeitsstätten auf und ab, eine geringe Lohnerhöhung, aber keine Berkürzung der Ar- fingen Lieder und begehen andere Harmlosigkeiten. beitszeit vorsah. Als dann nach langem Kampfe die Arbeit­geber trotzdem gezwungen wurden, eine erhebliche Verkürzung der Arbeitszeit zuzugestehen, waren es die Mitglieder des Gewerkvereins, welche drohten, in einen Streif einzutreten, wenn die Arbeitgeber auch in den Betrieben, wo sie beschäf Deutscher   Holzarbeiterverband. Die Neuregelung der Unter tigt, die Verkürzung der Arbeitszeit durchführen würden, stüßungssäge in den Zahlstellen Groß- Berlins beschäftigte am Frei und es bedurfte erst des Eingreifens vom Vorstand des Ar- tag eine Vertrauensmännerversammlung für Berlin   und die Vor­orte, die den großen Saal von Freher samt den Galerien füllte. beitgeberschutzverbandes, um die Arbeitgeber zur Durchführung Die Versammlung ehrte vor Eintritt in die Tagesordnung das der kürzeren Arbeitszeit gegen den Willen der Gewerkverein- Andenken des Genossen Paul Singer, dessen Verdienste um die ler zu zwingen. Bei dieser Gelegenheit gaben dann die Ar- Arbeiterbewegung der Bevollmächtigte Glode in innigen Worten beitgeber den vorher mit den Hirschen abgeschlossenen Ge- der Dankbarkeit furz schilderte. Bei dem Gegenstand der Tages heimvertrag der Oeffentlichkeit preis, weil sie einsahen, daß ordnung handelt es sich darum, die lokalen Zuschläge zu der aus sie durch diese Arbeiterverräter nicht gerettet werden fonnten. der Verbandskasse fließenden Arbeitslosen- und Krankenunter­In Frankfurt a. D. und in Barth   an der Ostsee   haben die stüßung, sowie die weitere lokale Unterstüßung ausgesteuerter Mit Hirsche ebenfalls die Pläge der Streifenden besett, trotzdem glieder so umzugestalten, daß sie den Bedürfnissen mehr als bisher Hinsicht zwischen den verschiedenen Zahlstellen des Lohngebietes denselben in Frankfurt   ausdrücklich angeboten war, die Be- entspricht, und die Ungleichheit zu beseitigen, die jetzt in dieser wegung gemeinsam durchzuführen, während in Barth   bei Aus- Groß- Berlin besteht. Schon seit längerer Zeit hat sich eine Kom­bruch des Kampfes nicht ein einziges Mitglied des Gewerk- mission, in der auch der Gauvorstand vertreten war, mit dieser Frage befaßt, und das Ergebnis ist eine Vorlage, die den Vertrauens­Das ist das Spiegelbild der Hirsche, wie es im Flugblatt männern gedrudt vorliegt. Der Gauvorsteher Egner berichtete des Holzarbeiterverbandes gezeichnet ist und wie diese Gesell- nun ausführlich über die Gründe und Erwägungen, die für die schaft in Wirklichkeit aussieht. Und das nennt sich dann noch Vorlage maßgebend waren, und betonte auch, welche Bedeutung eine möglichst hohe und langdauernde Unterstüßung für die unber­Arbeiterorganisation! fürzte Durchführung des Tarifvertrages sowie des Obligatoriums des Arbeitsnachweises hat. Es sind genaue Berechnungen darüber angestellt worden, was bei dem bestehenden Beitrag namentlich Die Bureauangestellten der Berliner   Rechtsanwälte nahmen in für die älteren und längere Zeit von Arbeitslosigkeit oder Krankheit einer öffentlichen Versammlung in den Arminhallen" Stellung zu heimgesuchten Mitglieder geleistet werden kann. Eine Beitrags­einem Beschlusse des Berliner   Anwaltsvereins, durch den die Ar- erhöhung über den jetzt geltenden Gesamtbeitrag von 1 M. hinaus beitszeit günstiger gestaltet werden soll. Lehmann vom Verhielt die Kommiffion nicht für empfehlenswert. Es wurde dann band der Bureauangestellten referierte. Der Anwaltsverein hat der Gedanke erwogen, ob man nicht die Krantenunterstützung ein­schränken sollte, um mehr Mittel für die Arbeitslosenunterſtüßung auf Antrag des Verbandes folgendes beschlossen: " Der Berliner   Anwaltsverein empfiehlt den Kollegen, die zu gewinnen; die Mehrheit war jedoch der Meinung, daß bei den allzu geringen Unterstützungen der Krankenkasse und mit Rücksicht Arbeitszeit in den Bureaus zu regeln, daß 1. die Arbeitszeit auf höchstens 8% Stunden täglich festgesetzt auf den Umstand, daß sich doch nicht jeder noch in einer besonderen Hilfskasse versichern kann, eine Verschlechterung nicht angebracht sei. 2. die Ueberstunden funlichst vermieden und, soweit unber- Die Vorlage empfiehlt nun, daß, wie es schon bei der Arbeitslosen­unterstützung der Fall ist, für die erste Woche keine Krankenunter­meidbar, besonders vergütet werden, stüßung aus der Lokalkasse gezahlt wird, was gegenüber den jetzt geltenden Bestimmungen für die Lokaltasse bei den weniger lang­dauernden Krankheitsfällen eine Ersparnis von vier Tagen aus­machen würde. Dafür wird eine neue Berechnung und Staffelung der Unterstützungsfäße vorgeschlagen, die es der großen Masse der bollberechtigten Mitglieder möglich macht, statt bisher 78 M. 117 M. aus der Lokaltasse an Krankenunterſtüßung zu erhalten. Für die Arbeitslosenunterstüßung wird namentlich die Verbesserung vor­geschlagen, daß die Unterstützung der statutarisch ausgesteuerten ditglieder von drei auf fünf Wochen ausgedehnt werden soll, so daß die Arbeitslosen, nachdem sie ihre statutarische Unterstübung famt dem Lofalzuschlag aufgebraucht haben, noch bei 52 Wochen Die am 3. Februar 1911 tagende öffentliche Versammlung Beitragsleistung 6 M. pro Woche, bei 156 Wochen Beitrag 8 M. der Anwaltsangestellten Berlins  , einberufen von dem sozialen und bei 260 Wochen Beitrag 10 M. pro Woche erhalten können, bis Ausschuß der Berliner   Anwaltsangestelltenvereine, nimmt Kennt zum entsprechenden Höchstbetrag bon 30 m., 40 M. und 50 m. nis von dem Beschluß des Berliner Anwaltsvereins bom 17. No- Die Mehrausgaben, die der Lokaltasse daraus erwachsen, sind für vember 1910 zur Regelung der Arbeitszeit in den Berliner   An- ein Durchschnittsjahr auf 50 000 m. berechnet. Sie können gededt werden, wenn die Mitglieder in jedem halben Jahre einmal einen Obwohl der Beschluß den Forderungen der Angestellten nicht Extrabeitrag von 1 M. leisten. Bei der außergewöhnlich großen boll entspricht, würde seine Durchführung in der Pragis doch eine Arbeitslosigkeit, die gegenwärtig herrscht, wird man allerdings noch ganz bedeutende Verkürzung der Arbeitszeit darstellen. Die Ber- Buschüsse aus den Kassenbeständen leisten müssen. Sollte sich der fammlung bedauert deshalb, daß der Anwaltsverein seine Mit- Geschäftsgang bedeutend bessern, so kann es auch möglich werden, glieder zur Innehaltung dieses Beschlusses nicht bindend ver- ohne die Extrabeiträge auszutommen. Dann ist wohl auch anzu­pflichtet und bisher auch nichts unternommen hat, um seinem Be- nehmen, daß nach dem Vorbilde Schönebergs auch weitere Kom­munen Groß- Berlins sich der Arbeitslosenunterstüßnug annehmen schluß zur Einführung zu verhelfen. werden, und die Mitglieder müssen sich selbst verpflichtet fühlen, dahin zu wirken, daß das geschieht. Von dem Gesamtbeitrag von 1 M. find in den der Berechnung zugrunde gelegten zwei Jahren für Krantenunterstüßung 17,3 Pf., für Arbeitslosenunterstützung 27,6 Bf. draufgegangen, so daß also für diese beiden Unterstützungs­zweige allein 44,9 Pf. des Beitrags ausgegeben wurden. Daß Berlin   in dieser Hinsicht so große Summen für diese Zwede ber­braucht, hat seinen Grund darin, daß eine außerordentlich große Bahl von Mitgliedern aus den fleineren 8ahlstellen im Reiche au­wandern und hier ihre Unterstützung beziehen.

be- band

werden bei hohen Löhnen sofort nach Hamburg   gesucht. Schriftliche Anmeldung beim Ar­beitsnachweis des Gewerkvereins. Arbeitsvermittler A. Dehlke, Die Bezirksleitung. J. A.: W. Mrocztowski. Hamburg  , Sillenstraße 70. Bekanntlich hat der Gewerkverein bisher immer be­ftritten, daß er Streifbrecher für Stolp   geworben hat. Es ist ihm darum besonders unangenehm, daß das erste Inserat, welches in den Stolper Neuesten Nachrichten" und dem Graudenzer Geselligen" erschienen ist, nun der breiten Deffentlichkeit zugänglich gemacht wird und man versucht nun durch allerhand gewundene Redensarten den Gewerf­berein zu rechtfertigen. Bezüglich des ersten Inserates wird gefagt:

Diese Inserate in Stolp   und Graudenz   sind vom Ortsverein Stolp   aufgegeben."

Damit will man die Verantwortung dafür von der Ben­tvalleitung des Gewerkvereins abwälzen. Höchst eigenartig ist aber die Begründung für die Aufnahme des Inserates

in der Eiche". Ta jagt man:

"

Derartige Inserate erscheinen als Füllinferate für alle Bezirksleiter von Zeit zu Zeit."

Wenn die Sache nicht so ernst wäre, fönnte man über die Dummheit der Redaktion der Eiche" lachen. So aber muß es jeden aufgeflärten Arbeiter recht trübe stimmen, daß der Gewerkverein für seinen Arbeiterverrat sich solch dummer Ausreden bedient. Der Verlauf der Bewegungen selbst wird selbstverständlich wieder einmal auf den Kopf ge­stellt. Es wird behauptet, daß in Stolp   die Verbändler den Beschluß gefaßt hätten, bei der Lohnbewegung mit den Ge­werfvereinlern nicht zusammen zu arbeiten. Bekannt ist nun, daß die Holzarbeiter die Bewegung mit dem Gewerk berein gemeinsam eingeleitet haben, daß aber der Vertreter des Gewerkvereins hinter dem Rücken des Holz­arbeiterverbandes zu den Arbeitgebern gegangen ist und einen Vertrag abgeschloffen hat mit Zugeständnissen, die noch tags zuvor sowohl von den Mitgliedern des Holzarbeiterverbandes wie auch vom Gewerkverein abgelehnt wurden. Insbesondere war es die Mindestlohnfrage, welche den Streitpunkt bildete. In dem vom Gewerfverein abgeschlossenen Vertrage heißt es, daß der Mindestlohn nicht bezahlt zu werden braucht allen Arbeitern, welche durch Alter, Invalidität und sonst minder leistungsfähig sind". Es handelt sich also in Wirklichkeit um einen Mindestlohn überhaupt nicht mehr, weil der Arbeitgeber nur zu behaupten braucht, daß es sich um einen sonst minderleistungsfähigen Arbeiter" handelt und er ist von der Zahlung des Mindestlohnes entbunden. Die Ar­beitgeber haben auch bei den Verhandlungen mit dem Holz. arbeiterverband offen zugegeben, daß sie dieses beabsichtigt haben. Damit ist wohl der Erfolg der Hirsche" am besten gekennzeichnet.

Zu dem Vorgang in Hamburg   behauptet man auch jezt wieder, daß der Holzarbeiterverband verlangt hätte, daß bei der Firma Steinway   sämtliche Gewerfverenler aufhören sollten. Auch dies ist eine unwahrheit. Es wurde weiter nichts verlangt, als daß die Gewerkvereinler die von Mitgliedern des Holzarbeiterverbandes verlassenen Bläge nicht wieder befeßen sollten, weil dies als Streifbruch an­gesehen wurde. Dessen weigerten sich die Hirsche, im Gegen­teil, sie haben durch Aufgabe von Inseraten eine größere An­zahl Arbeitswilliger herangezogen, wodurch der Streif ber­loren ging. Darüber freuen sich die Hirsche in ihrem Organ riefig. Sie sagen:

Unsere Kollegen haben Einer für alle und alle für einen" gefämpft." Und weiter:

wird,

3. das Bureau tunlichst um 7 Uhr abends geschlossen wird. Eine einheitliche Regelung der Arbeitsverhältnisse der Bureauvorsteher erscheint nicht angängig."

S

Die Anwälte richten sich jedoch nach diesem Beschluß nicht. Fast die Hälfte der Anwälte läßt ihr Personal 9 und 10 Stunden täglich arbeiten. Es muß deshalban das rechtsuchende Bublitum appelliert werden, möglichst früh seitig in die Sprechstunde der anwälte au kommen, damit die Angestellten pünktlicher schließen tönnen. In der Diskussion wurden zahlreiche traffe Mißstände in den An­maltsbureaus aufgebedt. Nachstehende Resolution fand einstimmig Annahme:

waltsbureaus.

Die Versammlung richtet deshalb an den Anwaltsverein das dringende Ersuchen, für die Ein- und Durchführung des Beschluffes geeignete Schritte zu unternehmen.

Die Berliner   Kollegenschaft wird aufgefordert, sich streng nach diesem Beschluß zu richten und zur Erreichung eines püntt. lichen Bureauschlusses Selbsthilfe zu üben.

Die dem Sozialen Ausschuß angeschlossenen Vereine werden beauftragt, eine Kommission, bestehend aus Vertretern der be beiligten Vereine, au bilden, die die Aufgabe hat, die Innehaltung des Beschlusses ständig zu überwachen und für seine Durchführung tätig zu sein." .

Achtung, Fleischergesellen! Bei der Firma Karl Thomcait ( Fleisch und Wurst- Zentrale Süd- West). Boffener Straße 87, find zwei Kollegen wegen zugehörigkeit zur Organisation gemaßregelt worden. Die Firma will teine organisierten Gesellen beschäftigen. Den Organisationsvertreter, der bei der Firma wegen Zurüdnahme der Maßregelung vorstellig wurde, hat man furzweg die Tür gewiesen. Herr im Hause will Herr Thomczik sein, jede Ver­handlung mit der Organisation lehnt er ab. Für unsere Mitglieder ist die Firma bis auf weiteres gesperrt. Zentralverband der Fleischer. Deutfches Reich.

Das Zentralschiedsgericht für das Baugewerbe wird nach einer Einladung des Herrn Dr. Wiedfeldt am 13. Februar im Reichs­ tagsgebäude   zu einer Sigung zusammentreten.

Aus der Versammlung wurden Einwendungen gegen die Vor­lage nicht erhoben, abgesehen davon, daß ein Redner sich dafür aussprach, den Extrabeitrag vierteljährlich mit 50 Bf. zu erheben. 3m übrigen verpflichteten sich die versammelten Vertrauensmänner, für die Durchführung der Vorlage zu wirken. Sie wird nun zunächst den Mitgliederversammlungen aller Branchen in den ver fchiedenen Bezirten zur Prüfung unterbreitet.

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In der Versammlung wurde im übrigen ein Flugblatt aus. gegeben, das den Titel: Die Solidarität des Gewert. bereins trägt. Es sollte eigentlich heißen: Unsolidarität, oder noch besser: Berrat an den Arbeiterinteressen, denn es wird in dem Flugblatt durch die genaue Nachbildung von fünf Annoncen drei, die in der Eiche", dem Organ des Gewerkvereins der Holz­arbeiter, und zwei, die in den Stolper Neuesten Nachrichten" und der Graubenzer Beitung Der Gesellige" erschienen sind der Beweis erbracht, daß die Leitung des Hirsch- Dunderschen Gewerk vereins sich nicht damit begnügte, bei der seit dem 1. Juli andauern. den Holzarbeiteraussperrung In Stolp   in Pommern   mit dem Der Bergarbeiterstreit auf der Donnersmardgrube bei Rybnit, Unternehmertum Frieden zu schließen, sondern sich auch noch Oberschlesien  , ist nach achtwöchiger Dauer zusammengebrochen. 450 eifrigst bestrebte, durch den Arbeitsnachweis des Gewerkvereins Bergleute standen bei sehr niedriger Unterstützung einmütig im Streitbrecher von auswärts herbeizuholen. Diese schändliche Hand­Streit; die polnische Gewerkschaft zahlte ihren Leuten nur 6 M. lungsweise, deren Ableugnung angesichts der photographischen pro Woche Streitunterstüßung. Der Fürst von Donnersmard hat wiedergabe der Streitbrecherannoncen nicht möglich ist, wird jeden fich die Vertretung seines Herrn- im- Hause- Standpunkts etwas falls dazu beitragen, daß Mitglieder des Gewerkvereins, die es fosten lassen. Der Streit wird aber auch den oberschlesischen Kohlen- ehrlich meinen mit der Gewerkschaftsbewegung, nun endlich zu der magnaten eine Warnung sein, denn der Streit ist doch nicht spur. Erkenntnis fommen, daß ihre Interessen in jener Organisation nicht gewahrt werden, um so mehr, als ja der Gewerkverein schon los am dortigen Wirtschaftsleben vorübergegangen. viele folche Sünden auf dem Gewiffen hat,

In den Papierfabriken Rosenhagen- Blankenberg haben zirka 600 Arbeiter die Arbeit niedergelegt, weil der Unternehmer, Rom­merzienrat Wiede, den Austritt aus der Organisation forderte, und jeden, der sich weigerte auszutreten, entließ.

Letzte Nachrichten.

Opfer der Stürme an der spanischen   Küste. Madrid  , 6. Februar.  ( B. H.  ) Wie aus Castellon   berichtet wird, find während der letzten Stürme 30 Personen in Peniscolla  umgekommen, sowie 17 Personen in Beni- Garlo. Ein weiterer Schiffbruch wird aus Binayeslob berichtet, bei welchem 9 Matrosen den Tod gefunden haben.

Sie haben nicht umsonst gekämpft, fie haben gefiegt." estfalen, haben 200 Arbeiter ihre Kündigung eingereicht, weil Auf der Dortmunder   Sinkhütte, A.-G. au Stolberg und in Die parlamentarisch nicht zu fennzeichnende Gesinnung die Firma die von den Arbeitern eingereichten Forderungen schlank. dieser Arbeiterorganisation offenbart sich flar in diesem Sage. weg ablehnte. Um die Arbeiter einzuschüchtern, verbreitet die Unter­Es ist richtig, die Gewerkvereinler haben gefämpft, wenn nehmerpreffe die Nachricht, die Firma werde den Betrieb ſtillegen, man den Streifbruch als Kampf bezeichnen will; aber sie haben schon in den nächsten Tagen würden einige Oefen ausgeblafen. Die nicht gefämpft für sich, sie haben gekämpft für die Arbeitgeber, Gesellschaft ist übrigens auch Eigentümerin der Zeche Lucas, die haben Berrat begangen an ihren Arbeitsbrüdern. Wenn sie erst vor 6 Wochen bestreift wurde. auf diesen Sieg stolz sind, dann wird sie darum niemand be. neiden, insbesondere fein aufgeflärter Arbeiter. Der Erfolg, den fie für diese ihre Tätigkeit einheimſen, ist die Ver­achtung, die ihnen seitens der Arbeiter zuteil wird! Weiter regt sich der Gewerfverein über die Räubergeschichten" auf, Die Arbeiter der Malzfabrik Balthasar in Mainz­Doppelfelbstmord in Nürnberg  . die ebenfalls im Flugblatt gegeißelt werden. Es handelt eisenau haben die Arbeit niedergelegt. Zu Verhandlungen Nürnberg  , 6. februar.( B. H.  ) Doppelfelbstmord sich um die Verräterstückchen dieser Gesellschaft, die sie in über vom Brauerei und Mühlenarbeiterverband eingereichte Lübeck  , Salle und Frankfurt   a. D. begangen haben. In Forderungen war der Betriebsleiter nicht zu haben. Er ließ seine verübten durch Einnehmen von 3yantali in ihrer hiesigen Rübed haben sie während des legten schweren Kampfes, wo Anwesenheit vom Obermälzer verleugnen, und als er en im Wohnung die 47 bezw. 44 Jahre alten Fabrikanteneheleute Dener. trieb gestellt wurde, erklärte er dem Organisationsvertreter: Wem's die Mitglieder des Holzarbeiterverbandes 14 Jahr im Streit nicht pagt, fann gehen. Das taten denn auch die Arbeiter. Bur ein. Deuerlein betrieb die Fabrikation von Blechspielwaren. standen, während des Streits auf Veranlassung der Arbeit- Vorsorge waren ihnen am letzten Lohntage 6,50 M. an Lohn In hinterlassenen Briefen bezeichnet er förperliche Leiden als Bes geber die Streifbredjer organisiert. Der Vorstand der Ar- einbehalten worden, doch das hat Herrn Balthasar nichts genügt. weggrund der Tat. Seine Frau hat ihr Einverständnis zu der Tat beitgeberorganisation hatte sich dieserhalb auch an den Vor- Zuzug ist fernzuhalten. ebenfalls gegeben. Berantw. Rebatt.: Richard Barth  , Berlin  . Inferatenteil verantw.: Th.Glode, Berlin  . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsbl.