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Nr. 33. 28. Jahrgang. 3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Mittwoch, 8. Februar 1911.

Heute, Mittwoch, Zahlabend in den Bezirken Groß- Berlins.

Partei- Angelegenheiten.

Imatisch zum Stillstand gebracht wird. Die Herstellung solcher über nicht, wenn die zugewiesenen Frauen etwa den geforderten felbsttätig wirkender Haltevorrichtungen ist heute leicht und nicht Ansprüchen nicht genügen. Dagegen war es den Frauen streng Tostspielig. Das wird auch von niemand bestritten. Der einzige untersagt, mit den Hausfrauen selbständige Abmachungen für Achtung, Jugendliche! Der Kursus Lux Kultur und Einwand, der gegen diese Sicherung des Betriebes geltend gemacht spätere Beschäftigung zu treffen, so daß für jede ſpätere Technit" und der Kursus Pieck Geschichte des 19. Jahr wird, ist der, daß dann die Lokomotivführer sorglos werden und Arbeitsgelegenheit immer wieder der Vermittler in Anspruch ge= hunderts" am Mittwoch bezw. Freitag fallen in dieser drauflos fahren würden. Aber auch dieser Einwand ist ganz und die Vermittelungsgebühr zu zahlen war. Die Furcht, teine Arbeit nommen werden mußte, wofür natürlich immer wieder von neuem Woche aus! gar hinfällig. Die Einrichtung läßt sich, was auch jeder Laie be- mehr zugewiesen zu erhalten, veranlaßte die Frauen denn auch Zweiter Wahlkreis, Friedrichstadt  . Heute, Mittwoch, 8. Februar, greift, natürlich so gestalten, daß ihre Inanspruchnahme augen- meist, sich diesem Terrorismus des Vermittlers zu fügen. Auf Sei Jul. Meyer, Oranienstraße 108: 3ahlnacht für Buch blicklich auf dem nächsten Stellwert angezeigt wird. Der dortige Grund des Stellenvermittlergesetzes sind nun die Gebühren durch bruder, Stereotypeure usw. Tagesordnung; 1. Geschäftsdiensttuende Beamte tann also sofort feststellen, daß der Führer die Polizei für jeden Arbeitstag auf 30 Pf. festgesetzt. Davon haben liches. 2. Referat. Anfang der Sigung pünktlich 111 Uhr. Marienfelde  . Am heutigen Zablabend findet eine Kontrolle der Mitglieder über die Zugehörigkeit zur Gewerkschaft statt. Die Ber­bandsbücher sind daher mitzubringen. Erkner   Woltersdorf  . Heute Mittwoch Mitgliederversammlung des Wahlvereins. Es ist eine sehr wichtige Tagesordnung zu er Ledigen.

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Der Vorstand.

Der Vorstand.

Berliner   Nachrichten.

In der Wärmehalle.

eines genau bestimmbaren Zuges das Haltesignal überfahren hat. die Herrschaften" die Hälfte zu bezahlen. Bon ganz besonderer Erfolgt dann, wie sich das von selbst versteht, die Eintragung dieses Wichtigkeit ist ferner der§ 4 des Gesetzes, wonach Verträge, durch schweren dienstlichen Verstoßes in das Dienstführungsbuch des die sich ein Arbeitnehmer verpflichtet, sich auch in späteren Fällen in der Sorge um die Erhaltung seiner Stellung und Eristena wie des Gesetzes natürlich nach Möglichkeit zu umgehen. So müssen Lokomotivführers, so ist nicht daran zu zweifeln, daß jeder Führer eines bestimmten Vermittlers zu bedienen, nichtig sind. Die Stellenvermittler suchen diese wie andere Bestimmungen auch in dem Bestreben, vor seinen Kollegen nicht als schlechter die Frauen in den meisten dieser Institute noch heute für jeden Führer dazustehen, nach wie vor die peinlichste Aufmerksamkeit bermittelten Arbeitstag 50, 65 und 75 Pf. bezahlen, auf die Stellung der Signale richten und nicht drauflos fahren je nach der Art der Arbeit. In einem Falle wird den Frauen bei wird. Beginn ihrer Tätigkeit 1 M. Kaution abgenommen. Quittung für Ergibt sich aber, daß ein Führer wieder und wieder Signale diese und für die gezahlten Gebühren wird nicht ausgestellt. Ein Allmorgentlich, zur bestimmten Stunde, speit die überfährt, so ist nur zweierlei möglich: Entweder der Betreffende bestimmter fester Tage- oder Wochenlohn wird nicht gezahlt, Kündi Balme" all die Hunderte und Tausende, denen sie nachts- ist bei reblich bestem Willen mit seinen Sinnesorganen und Geistes- gungsfrist besteht auch nicht. Es ist also klar, daß hier nicht ein mittelung von Arbeit. Aber wo fein Kläger ist, da ist bekannt­über Obdach gewährte, aus, um erst gegen abend ihre kräften den Anforderungen seiner Stellung nicht gewachsen oder festes Arbeitsverhältnis vorliegt, sondern lediglich eine Ver­Pforten wieder zu öffnen. Der große Strom der Heimat- er ist ein leichtsinniger, gewiffenloser Mensch. In beiden Fällen lich auch kein Richter. Eine Organisation der Frauen ist nicht vor­und Obdachlosen ergießt sich in die Straßen und Gassen ist es aber unendlich besser, wenn die Unfähigkeit solcher Personen handen; nur wenige von ihnen sind Mitglied des Vereins der Berlins  , die wie Schlammkanäle alles aufnehmen, was in durch den selbsttätigen Halteapparat festgestellt wird und ihre Ent- Hausangestellten". Diese Organisation wird es sich angelegen sein fie eindringt. Im Sommer, wo Mutter Sonne all diesen fernung von so hoch verantwortungsvollen Posten erfolgen tann, lassen, die Frauen über die neue durch das Stellenvermittlergesetz Im Sommer, wo Mutter Sonne all dieſen als wenn sie erst durch Anrichtung riesengroßen Unglüds ihre Un- geschaffene Lage aufzuklären. Parias freundlich zulächelt, geht es. Anders aber, wenn tauglichkeit zum Führen von Lokomotiven bewiesen haben. Im übrigen würde gerade die Vermittelung derartiger Arbeits­Schnee und Eis die Jahreszeiten deuten. Dann wandern die Palmbrüder mit den Brüdern vom Busch und aus dem gewichtigsten Gründe. So ist bei undurchsichtiger Luft infolge Frauen, vielfach arme Witwen, sich das Recht auf Arbeit immer Für die Aufstellung der gedachten Apparate sprechen die aller- stellen eine dankbare Aufgabe eines Städtischen Arbeitsnachweises sein. Es widerspricht allem Gerechtigkeitsgefühl, wenn gerade diese Hain allesamt nach der großen städtischen Wärmehalle in den Regens, Schneesturmes usw. die Stellung eines Signals auch für erst durch einen Tribut an den Stellenvermittler erkaufen müssen." Stadtbahnbögen, die ihnen in den Tagesstunden ein gegen das geübte Auge schwer erkennbar. Außerdem kann auch bei dem Was den Hinweis auf den städtischen Arbeitsnachweis betrifft, Frost und Schnee geschütztes Plätzchen bietet. Diese ge- Gesündesten und Nüchternsten nach langer angespanntester Nerven so möchten wir bemerken, daß dort eine derartige Stellenvermitte räumige, gut durchwärmte Halle, von deren kleinen Freuden tätigkeit eine momentane Störung in der Beobachtungsfähigkeit lung stattfindet. Es ist nur zu wünschen, daß dieser Nachweis der normale Staatsbürger so gut wie nichts weiß, birgt all eintreten. Sind deshalb die automatischen Halteapparate schon auch von den Herrschaften mehr als bisher in Anspruch genommen den Elenden und Unglücklichen ein Dorado zur iezigen für die freie Strede und einfachen Betrieb sehr wünschenswert, so würde; sie werden da gleichfalls genügend tüchtige Arbeitskräfte Jahreszeit, und dankbar begrüßen sie die Einrichtung, die werden sie dort, wo die Art der Bahnanlage die Beobachtung er- erhalten, wie bei den Reinigungsinſtituten. mildtätige Menschen im Bunde mit der Stadt geschaffen. All schwert, oder die Häufung des Betriebes die Aufstellung einer Der preußische Staat als Lotteriespieler. das tausendfältige heimatlose Elend, das sich in degenerierter großen Bahl von Signalen nebeneinander erheischt, zu einer ge­Gestalt in den Winkeln und Gassen der Stadt, in den bieterischen Notwendigkeit. Nach allem, was man von dem Führer Lotterieunternehmer erhebliche Summen einzustreichen; er hat Der preußische Staat läßt sich nicht allein daran genügen, als Destillen und Anlagen sonst aufhalten müßte, kommt von der des Nixdorfer Zuges hört, ist anzunehmen, daß er ein erprobter, sich auch selbst unter die Lotteriespieler begeben. In der Nord­Straße herunter, zu seinem eigenen und der Mitbürger gewissenhafter Mann ist. Und doch wird ihm, als er die Schlucht deutschen Allgemeinen Zeitung  " wird das wie folgt verteidigt: Nußen. zwischen den beiden Bahndämmen hinauffuhr, infolge fehlenden Die Tatsache, daß in der ersten Klasse der eben begonnenen Wer nur über ein paar Pfennige verfügt, dem ist es Ueberblids wahrscheinlich eine Verwechslung in den Signalen 224. Söniglich Preußischen Klaffenlotterie nach dem neuen Doppel­möglich, sich auch seine inneren leiblichen Bedürfnisse zur Not passiert sein. Man darf nie vergessen, daß dem Führer für seine system die beiden Hauptgewinne von je 50 000 M. der Staatskaſſe zu befriedigen. Für fünf Pfennige wird an die Gäste ein Beobachtung nur eine kurze Zeit zur Verfügung steht, und daher zugefallen sind, hat unter den Spielern eine gewisse Aufregung großer Napf warmer Suppe abgegeben, für vier Pfennige alles auf schnelles und richtiges Erfassen des im Sehfelde Liegenden veranlaßt, und es ist im Anschluß daran in verschiedenen Tages­eine Taffe Milch, Kaffee oder eine Stulle; eine Schrippe oder ankommt. So hat vor längerer Zeit ein anderer Lokomotivführer geitungen die Frage erörtert worden, ob es zu billigen ist, daß die sogenannten Freilose für Rechnung der Lotterietasse mitgespielt ein Stück Schwarzbrot fostet zwei Pfennige. Das sind gewiß ein Eisenbahnunglück dadurch herbeigeführt, daß er mit einem haben. Nach dem Lotterieplan, der für das Vertragsverhältnis feine lederen Mähler, aber wenn man mit den Verhältnissen Fernzuge auf einen im Bahnhof Friedrichstraße haltenden anderen zwischen den Spielern und der Staatstaffe maßgebend ist, ist zu­rechnet, sind diese billigen Speisen eine große Wohltat für Fernzug auffuhr. Bei der gerichtlichen Verhandlung stellte es sich nächst fein 3weifel, daß das Mitspiel zu Recht erfolgt ist. Denn jene Armen. Selbstverständlich darf nicht geraucht werden heraus, daß der Führer die Strede von Schneidemühl   bis Char  - der Lotterieplan enthält darüber eine ausdrückliche Bestimmung. und ist der Zutritt etwaigen schwankenden Gestalten" ber- lottenburg ein einziges Mal zu seiner Information durchfahren So ist es zudem von jeher gewesen. Alsdann liegt aber auch für wehrt. Auch Minderjährige find vom Besuch ausgeschlossen, hatte. Sein Wunder, wenn der Mann, als er auf dieser Strede können aber mit besonderer Erlaubnis des Beiters eingelaffen das erste Mal selbst einen Zug führte, aus der Menge der neben­werden. Stöcke und Schirme, beides Utensilien, die wohl nur einander aufgestellten Signale in der Geschwindigkeit das für ihn bei ganz wenigen Besuchern anzutreffen sind, müssen abge- geltende nicht herausfand. geben werden. Strengste Ordnung und Ruhe heischt allent­halben in den ausgedehnten Räumen, in denen sich, von den Gängen abgesehen, Bank an Bank reiht.

Prüfend gleiten unsere Blicke all die Reihen mit den vielen Hunderten von Besuchern entlang. In stummer Monotonie fiben fie da, den Blick geradeaus geheftet, oder vor sich niederschauend. Einzelne haben ein Zeitungsblatt in den Händen, ab und zu geht einer heraus, um sich durch Ver­mittelung einer Blechmarke einen Napf Suppe zu verschaffen. Wie viele aber haben auch nicht einmal die dazu nötigen paar Pfennige. Wie viel vernichtendes Lebensglück, wie viele ge­scheiterte Existenzen mögen sich hier wohl ein Rendezvous geben? Gleichgültige, abgehärtete Gesichter, mit den Falten des Grams reichlich durchfurcht, blicken uns an. Hier und da stoßen wir auf Personen, die ein regeres Intereffe ver­raten und nachsinnend grübeln, vielleicht um Arbeit und Bu­funft; denn nicht allen sind die Lebenshoffnungen für immer verloren gegangen. Schließlich fizt auch mancher dabei, der des Morgens von seiner Familie wegging, um Arbeit zu suchen, und nur für eine kurze Zeit sich hier aufwärmen will. In der Destille kostet es Geld, dann lieber nach der Halle, wenn man sich in ihrer Nähe befindet. Die meisten aber, die sich hier auf den Bänken im erwärmten Raum fon­zentrieren, hat ein unerbittliches Schicksal bergab geführt. Arbeitslosigkeit, das Verbrechen, die Liebe, der Suff und wie die großen Dämone heißen, gegen die selbst die festesten Charaktere nicht aufzukommen mögen. Wer will einen Stein auf sie werfen?

Stumm schreiten wir hinaus, und in unserm Herzen regt sich etwas, wie ein Anklang und ein Verstehen des Harfnerliedes in Goethes Wilhelm Meister  ".

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Dem reifenden Publikum und wer muß heute nicht Eisen­bahn fahren? ist also gar nicht damit gedient, wenn die Eisenbahnverwaltung nach geschehenem Unglück einen Schuldigen" auf die Anklagebant schleppt und verurteilen läßt, sondern es kann und muß verlangen, daß alle Vorkehrungen, welche technisch aus führbar sind, getroffen werden, um Irrtümer und Versehen zu torrigieren. Deshalb muß auch der Ruf nach felbfttätigen Halte­vorrichtungen immer wieder erhoben werden, bis endlich unsere harthörige und schwerfällige Eisenbahnverwaltung sich zu ihrer Einführung bequemt.

Zu dem Eisenbahnunglüd werden uns noch einige Mitteilungen gemacht, die recht bezeichnend für die Art sind, wie die Polizei ihre Aufgabe bei solchen Unglüdsfällen auffaßt. Als das Unglück ge­fchehen war, bemühten sich sofort zahlreiche Arbeiter, die sich in dem Unglüdszug befanden, um Hilfe für die Verletzten. Als man die Verunglückten glüdlich hervorgezogen und geborgen hatte, fand sich auch ein Vertreter der Polizei ein und richtete an die freiwillig Hilfe leistenden Zivilpersonen die Frage, was sie hier auf der Böschung zu suchen hätten. Ein beffer gekleideter Herr nahm für die Samariter Partei und wies den Beamten höflich aber energisch in seine Schranken zurüd. Als aber ein anderer Arbeiter ob der unangebrachten Frage des Beamten sich die Worte entfahren lich: Na, Sie verschlafen ja alles!" hatte der Mann nichts Giligeres zu tun, als den unvorsichtigen Sprecher festzustellen, was natürlich notwendiger war als zu helfen.

die Spieler in diesem Mitspiel überhaupt kein Grund zur Be schwerde, da der Staat die erforderliche Anzahl von Losen in den Borklassen nur deshalb zurückbehält und bis zu ihrer Ausgabe für eigene Rechnung spielt, um den Gewinnern der Vorklassen durch die ihnen zugesicherte Beigabe der Lose das Weiterspiel in den folgenden Klassen zu gewährleisten. Der Staat handelt also dabei durchaus im Interesse der Spieler. Keinesfalls gereicht das Mit­spiel zu deren Nachteil. Denn es würde, um dasselbe finanzielle Ergebnis der Lotterie für den Staat zu erzielen, das doch erreicht werden soll, eine Verkürzung der Gewinne oder eine Erhöhung des Losepreises eintreten müssen, wenn man das Mitspiel der zu einer Durchschnittssumme veranschlagt wird, beseitigen wollte. Das Freiloſen bestimmten Lose, das auch jedesmal in den Etats mit Mitspiel der bezeichneten Lose hat endlich auch nichts Besonderes. Bei jeder anderen Lotterie spielt der Unternehmer ebenfalls die nicht abgesetzten Lose für eigene Rechnung mit, und nur der, das Wesen der Sache nicht berührende Unterschied besteht, daß hier der Staat die zu Freilosen bestimmten Lose, wie gesagt, im Inter effe der Gewinner der Vorklassen einstweilen nicht absehen will, und auch nicht absehen kann, weil er diesen Gewinnern das Weiter spiel bestimmungsgemäß unter bestimmten Voraussetzungen und Vergünstigungen zu ermöglichen hat, während dies bei anderen Lotterien nicht der Fall ist. Hiernach ist das Spiel der Freilose durch den Staat vollauf gerechtfertigt. Daß in der ersten Klasse der laufenden Lotterie die beiden Hauptgewinne auf diese Loſe gefallen sind, ist ein Spiel des 8ufalls, das wie jedes andere Bufallsspiel bei der Lotterie hingenommen werden muß.

Die Lustbarkeitssteuer im Ausschuß.

Die Verhandlungen des mit der Vorberatung der obigen Ver ordnung betrauten Ausschusses kamen gestern auf einen toten Punkt. Die Frage der Besteuerung von Tanzlustbarkeiten ergab nämlich auch gestern in der zweiten Lesung unter den bürgerlichen Mit­gliedern so weitgehende Meinungsverschiedenheiten, daß man sich nicht anders zu helfen wußte, als die ganze Frage nebst allen dazu Die Reinigungsinstitute" und das Stellenvermittlergefet. gestellten Anträgen von neuem einer Subfommission zu überweisen. Uns wird geschrieben: Die Großstadt bietet jenen zweifel- Die Subkommission erhielt ferner den Auftrag, nach Abschluß haften Eristenzen, die unter Umgehung jeglicher nüblicher Arbeit ihrer Beratungen eine Redaktion der ganzen Vorlage vor von der Ausbeutung anderer zu leben trachten, allerhand günstige zunehmen. Auch ein von unseren Genossen gestellter Antrag, Gelegenheit. Und fast immer sind es die Aermsten der Armen, der der Freien Volksbühne   größere Bewegungsfreiheit geben Zu dem Eisenbahnunglück in Baumschulenweg wird uns von die von derartigen Elementen ausgebeutet werden; man braucht foll, ging mit an die Subkommission, der ein sozialdemokratisches dort noch geschrieben: Die Aufräumungsarbeiten an der Unglüds- hier nur an die edle Zunft der Kautionsschwindler zu Mitglied angehört. erinnern. Auch für einen Teil der sogenannten Reinigungs= Vom ersten Tage der Beratung an hatten bekanntlich unsere stelle sind in der Nacht vom Montag zum Dienstag nahezu beendet, Institute, die sich bekanntlich damit beschäftigen, Familien auf Genoffen sich auf den Standpunkt gestellt, daß die Vorlage im die beiden den Bahndamm hinabgestürzten Wagen, die nur noch deren Bestellung Frauen zur Reinigung der Wohnung zuzuweisen, Plenum nicht verabschiedet beziv. die Steuer bon privaten Theater­den Wert von Brennholz und Alteisen hatten, fortgeschafft trifft dies teilweise zu. unternehmungen nicht eingezogen werden könnte, bis nicht die Frage worden. Bei dem Aufrichten der Wagen sie lagen mit der ge= Die Herrschaften" hestellen per Karte oder Telephon: Die entschieden sei, ob auch die königlichen Theater der Steuer unter­ramniten Seite auf der Böschung zeigte es sich, daß der Stoß Frauen müssen sich täglich im Bureau melden, wenn sie auf Arbeit liegen. Als wichtigstes Ergebnis der heutigen Beratung kann hervor der Lokomotive des Rigdorfer Zuges den Wagen zweiter Klasse für den nächsten Tag( manchmal erhalten sie solche auch für gehoben werden, daß nunmehr auch bürgerliche Mitglieder des getroffen hatte. Er war fürchterlich zugerichtei worden. Das war mehrere Tage hintereinander zugewiesen) rechnen. Bis vor kurzem Ausschusses zu dieser Forderung gekommen find. An den Magistrat das gröfte Glück bei dem Unglück. Denn die Wagen der zweiten mußten die armen Frauen, die für schwere 12stündige Hausarbeit wurde demgemäß das Ersuchen gerichtet, vor der dritten Beratung Klasse sind in so früher Morgenstunde in der Regel völlig leer.( Waschen, Scheuern, Pußen, Teppichklopfen usw.) einen Tagelohn im Plenum mit allen Mitteln zu versuchen, eine Klärung dieser Hätte sich die Lokomotive in den folgenden mit hinabgestürzten den Inhaber des Instituts abgeben. Wenn man bedenkt, daß in bon 2,50 m. bis 3 m. verdienen, für jeden Tag 40 bis 50 Bf. an Frage herbeizuführen. und start besetzten Wagen der dritten Klasse gebohrt, würde es Berlin   täglich 4000 berartiger Arbeitsstellen vermittelt werden- Rangiererlos. Ein schwerer Betriebsunfall ereignete fich in neben einer biel größeren Zahl schwer Verletzter zweifellos auch und zwar teilen sich hierin zirka 2 Duhend folcher Institute der letzten Nacht auf dem Schlesischen Güterbahnhof. Dort war eine Anzahl Toter gegeben haben. so ist dies als ein recht einträgliches Geschäft anzusehen. gegen 3 Uhr der 33jährige Eisenbahnarbeiter Franz Löll aus der Die formelle Schuld scheint nach den bisherigen Ermittelungen Das Stellenbermittlergeseb, das seit dem 1. Of- Grünberger Straße 9 mit dem Rangieren von Güterwagen be in der Tat den Lokomotivführer des Rigdorfer Zuges zu treffen. tober in Kraft getreten ist, kann nun bei richtiger Anwendung schäftigt, die von einer Lokomotive auf ein anderes Gleis gezogen Wo die wirkliche Schuld liegt, haben wir gestern bereits dargelegt. darin etwas Wandel schaffen. Es unterstellt diese Reinigungs- und dort zu einem Zuge zusammengestellt werden sollten. Bon Aber auch nach einer anderen Seite hin beleuchtet dieses neueste Institute ausdrücklich den Bestimmungen des Gesetzes. Das ent- einem dieser Waggons sprang Löll nun während der Ueberführung Unglüd wieder grell die bisherigen schweren Unterlassungen der spricht auch durchaus den tatsächlichen Verhältnissen, denn mit nur auf das Nebengleis ab, kam zu Fall und geriet unter die Ma­Eisenbahnverwaltung. Seit langer Zeit schon wird von allen Ein- menigen Ausnahmen halten sich diese Institute nicht etwa für ver- schine, deren Räder ihm den rechten Arm buchstäblich zermalmten. pflichtet, die Frauen als ihre Angestellten zu betrachten, die Der Verunglüdte erhielt auf der Unfallstation in der Warschauer sichtigen, die mit den Einrichtungen und Gefahren des Eisenbahn- fie zu beschäftigen bezw. zu bezahlen hätten. Sie betreiben ledig- Straße einen Notverband und wurde dann nach dem Kranken­betriebes vertraut sind, die Aufstellung von Vorrichtungen ge- lich eine Bermittelung; ist Arbeit nicht vorhanden, so über- hause Friedrichshain   überführt, wo das verlegte Glied sofort fordert, durch welche ein Zug, der das Haltefignal überfährt, auto- nehmen sie keine Verantwortung. Auch den Hausfrauen gegen- lamputiert werden mußte.