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Nr. 35. 28. Jahrgang.

Reichstag .

1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Freitag, 10. Februar 1911.

128. Sigung. Donnerstag, den 9. Februar 1911, nachmittags 1 Uhr.

Am Bundesratstisch: Dr. Lisco. Beseler. Die zweite Beratung des Gefeßentwurfs betr.

Aenderung des Gerichtsverfassungsgesetzes wird fortgesetzt, und zwar bei§ 77, der die Besetzung regelt. Sie sind jetzt bei der Hauptverhandlung mit 5 Richtern, in der Berufungsinstanz bei Uebertretungen und in den Fällen der Privat­flage mit 3 Richtern einschließlich des Vorsitzenden besetzt. Nach dem Vorschlage der Kommission sollen sie in der Hauptverhandlung mit awei Richtern einschließlich des Vorsitzenden und mit drei Schöffen, im Berufungsverfahren mit drei Nichtern ein­schließlich des Vorsitzenden besetzt werden.

Abg. Stadthagen ( Soz.):

an die Gewerbegerichte, die Kammer für Handels- gierung aber einen anderen Sinn, besagt sie, daß sachen, gegen deren Rechtsprechung sich niemals Wider die ostpreußische Bevölkerung nicht genug intelligente Leute sprucht geregt hat.( Sehr richtig! links.) Für das hervorbringe, die als Berufungsichöffen fungieren fönnen, so Laienelement in der Berufungsinstanz haben sich selbst Männer wie ist das wenig schmeichelhaft für Ostpreußen . In Württemberg Herr Oppermann, der bekannte Straffammervorsitzende, aus wurden schon in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts gesprochen. Eine Besetzung der Berufungsinstanz mit drei Laien zu allen drei Jnstanzen hinzugezogen. Hat die Regierung Richtern ist so ziemlich das Schlechteste, was überhaupt also Recht, so ist Ostpreußen jezt noch nicht soweit, beschlossen werden kann.( Lebhafter wiederholter Beifall wie Württemberg vor einem halben Jahrhundert. links.) Ein alter Richter und Braftilus hat mir gejagt: Laßt Euch( Sehr gut! links.) um Himmelswillen nicht auf diese Besetzung ein. Das müßte Selbstredend kann auch die ausgiebige Zuziehung von Laien, ein merkwürdiger Vorsigender sein, der nicht wie wir sie verlangen, nicht die gewünschte Wirkung haben, mindestens einen Beisiger auf seine Seite bringt." unfere Justiz boltstümlich Zit machen, tvennt nicht ( Hört! hört! links.) Ich bitte dringend: beichließen Sie die Bugleichzeitig dafür gesorgt wird, daß die Schöffen aus allen zichung von Schöffen auch zur Berufungsinstanz! Teilen der Bevölkerung genommen werden. Doch darüber zu reden, wird ja noch Gelegenheit bei den betreffenden Paragraphen fein. ( Lebhafter Beifall links.) Ich bitte nochmals, unseren Antrag anzunehmen, der erst eine wirkliche Teilnahme der Laien an der Rechtspflege Der Kollege Wagner hat von allen möglichen Dingen geiprochen: gewährleistet. Ich verweise erneut auf die Bestimmungen der Die Abgg. Müller- Meiningen ( Bp.) und Gröber( 3.) be- von sozialer Gesetzgebung, vom Vorwärts", von spanischen Stiefeln Militärgerichtsbarkeit. Ausdrücklich wurde damals erklärt, daß die antragen, die Kammern in der Berufungsinstanz ebenso zu besetzen, usw.( Große Heiterfeit): aber den Beweis vom Nußen des Aus- Bestimmungen über das Verhältnis von Juristen und Laienrichtern wie in erster Justang, also mit zwei Richtern und drei Schöffen. schlusses der Laien von der Berufungsinstanz ist er uns schuldig bei den Militärgerichten vorbildlich sein sollten für Die Abgg. Albrecht und Gen.( Soz.) beantragen, die Strafgeblieben, weil er ihn nämlich nicht führen kann.( Sehr wahr die fünftige Regelung der zibilen Gerichts. kammern in der Hauptverhandlung nur mit einem Richter als links.)- Ich bin durchaus der Ansicht meiner beiden letzten Herren verfassung.( Lebhaftes Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Borsitzenden und vier Schöffen zu besetzen, und zwar in der Vorredner: werden die Beschlüsse der Kommission zweiter Lesung Berufungsinstanz ebenso wie in erster Instang. Alles muß geschehen, um endlich dem entwürdigenden Zustande Abg. Dr. Wegner( t., im Zusammenhang schwer verständlich) är gste und schlimmste Verschlechterung, die die Juſtiz über die Berufungsinstanz angenommen, so ist das die größte, ein Ende zu machen, daß tritt für die Berufsrichter ein, das Mißtrauen gegen sie sei in den letzten Jahrzehnten erfahren hat.( Lebhafte Zustimmung bei die deutsche Rechtspflege die schlechteste Justiz böllig unberechtigt. Die als Schöffen zugezogenen Laien den Sozialdemokraten.) Eine Berufungsinstanz ohne Zuziehung von it, wenigstens soweit gefittete Nationen in Betracht kommen. seien im allgemeinen feineswegs unabhängiger als die Berufsrichter. Paien ist ein wahrer Hohn auf die Berufung überhaupt; läßt man eftiger Widerspruch und Lachen rechts.) Durch Lachen, meine Man dürfe der öffentlichen Meinung nicht zu viel nachgeben; hätte in erster Justanz Laien zu und schließt man, sie in der Berufungs - Herren( nach rechts) schaffen Sie keine Tatsachen aus der Welt.( Sehr man das früher getan, so wäre Bismarck anfangs der 60er Jahre instanz aus, so ist die ganze Schöffeninstitution reine wahr! bei den Sozialdemokraten.) Freilich wer den Hammer entlassen und das Deutsche Reich wäre nicht gegründet verbrämung, nußlofe Dekoration.( Sehr wahr schwingt, teilt nicht die Gefühle dessen, der auf dem Amboß liegt. worden. Auf keinen Fall dürfen Laien in der Berufungsinstanz links.) Ich kann es nur sehr beklagen, daß der Kollege Schmidt-( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Nicht Sie, meine Herren mitwirken, daran würde die Vorlage scheitern, die Regierungen würden den Entwurf nicht annehmen, und Wagner ein Stolleg lesen über diese Dreimännerfollegien, die nur tagein in Deutschland gefällt werden, von den Urteilen, die allers Warburg nicht mehr am Leben ist; er könnte dem Kollegen von der Rechten, werden von den Urteilen getroffen, wie fie tagaus, eine 20 jährige Arbeit wäre dann umsonst getan. ein anderer Namen für die Diktatur des Vorsitzenden sind. Mit dings un erhört dastehen in der gefitteten elt! Abg. Gröber( 3.): Dieſelben Gründe, welche bei den Schöffen- pathetischen Wendungen, mit ein paar Handbewegungen widerlegt man( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdem.) Ich will nur erinnern gerichten für die Zuziebung von Laien maßgebend gewesen sind, nun einmal nicht die vielfachen Beschwerden gegen das Berufs- an Urteile wie sie gefällt worden sind vor 16 Jahren in Essen, sprechen auch für ihre Zuziehung zu den Strafkammern. Die zu richtertum, das möge sich Herr Wagner merken. Kein Richter und an Magdeburger , Breslauer, Sönigsberger Ur­ziehung der Laien zu den Strafkammern ist auch gar teine wenn er noch so wissenschaftlich hoch steht, wenn er von noch so teile Majestätsbeleidigungsprozessen, ant Streitfrage mehr, sondern lediglich die Frage, ob die Laien ehrlichem Wahrheitseifer erfült ist, ist so erhaben über seine Mit- drakonische Urteile in Streit und Krawallsachen, an auch in der Berufungsinstanz mitwirken sollen. In den Motiven welt, daß er nicht aus der Mitwirkung der Laien Löbtau , an den ganzen Geist der Zweierlei- Recht- Marime, wie der Borlage werden die Laien außerordentlich gerühmt, großen Nugen für seine Rechtsprechung ziehen er namentlich uns Sozialdemokraten gegenüber Gericht und Ver­es wird gesagt, daß die Rechtsprechung durch die Zuziehung fann. Es ist bezeichnend, daß selbst ein Urreaftionär wie Herr waltung beherrscht. Sie( nach rechts) haben aufgehört zu lachen. der Laien eine Stüße im Vertrauen der Bevölkerung finden wird. Oppermann wie Herr Bassermann mit Recht hervorgehoben Lassen Sie dieser negativen Handlung eine positive folgen uns Dann ist aber nicht einzusehen, warum den Schöffen dieses Lob nur hat für die erste Justanz gespendet wird, warum sie untauglich sein getreten ist. für die Zuziebung von Laien zur Berufungsinstanz ein- arbeiten Sie mit uns an der Berbesserung der Justiz, indem Ste Die formale juristische Bildung bedarf der Er- unsere Anträge annehmen.( Lebhaftes Bravo! bei den Sozial­follten zur Mitwirkung in der zweiten Justang. Das ist ein flaffender gänzung durch den schlichten Menschenverstand des Laien. Ein demokraten.) Widerspruch.( Sehr richtig! links.) Die Regierung fagt, die zweite Laie würde nicht imstande sein, ein Urteil zu fallen, wie es gelehrte Abg. Dr. Müller- Meiningen ( Bp.): Nein technisch- juristisch Instanz habe eine völlig andere Aufgabe als die erste Instanz, den Juristen gegen einen Referendar auf Grund der Reichsgerichts- hat die Regierung natürlich recht, aber im Interesse einer vollstüm der Kritif des Urteils erster Justauz. Dabei ſagt dieselbe Regierung praxis über Verfuche am untauglichen Objekt fällen müßten, der lichen Justiz ist die Hinzuziehung von Laien auch in der Berufungs­in den Motiven, daß infolge der Einführung voller Mündlichkeit die in sexueller Unkenntnis glaubt, schwanger zu sein, als Ab- instanz notwendig. Die Behauptung des Herrn Stadthagen, Hauptverhandlung vor dem Berufungsgericht nicht wesentlich anders treibungsmittel Zucker anwendet und daraufhin verurteilt werden daß wir von allen gesitteten Völkern die schlechteste Justiz haben, berläuft als in der ersten Instanz. Wir haben ja auch muß.( Hört! hört! und große Heiterkeit.) Ebenso stände es mit muß ich allerdings als maßlose Hebertreibung zurüc die Mitwirkung von Laien beim Reichsmilitärgericht, jemand, der seinen Feind tot beten will. weisen, aber daß tatsächlich das Vertrauen im Volfe zu unserer bei den Kolonialgerichten, bei zahlreichen Ver= Ueber die Notwendigkeit der Zuziehung von Laien zur Berufungs - Justiz nicht so ist, wie es sein sollte, ist unbestreitbar. Die nötige waltungsgerichten erster und zweiter Instanz, und überall instanz sollte eigentlich gar nicht mehr geredet werden müssen.( Sehr Bahl von Schöffen und Geschworenen ist leicht zu finden, wenn man mit bestem Erfolge. Im Jahre 1907 widersetzte sich Preußen wahr! links.) Strittig fann nur das Bahlenverhältnis sein. Und die 120 000 deutschen Lehrer zuläßt und die Laienrichter nicht so energisch der Zuziehung der Laien in der Berufungsinstanz, während da möchte ich Sie bitten, unserem Antrage zuzustimmen und zu be- nach religiösen und politischen Gesichtspunkten aussiebt wie bisher. Bayern sie verlangte; das Hauptargument Preußens war die schließen, daß die ( Bravo ! links.) Behauptung, es handele sich um ein gefährliches Er periment.( Lachen links.) Freilich hat die preußische Regierung

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- daran ist kein Zweifel

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Berufungskammern aus je einem Vorsitzenden und vier Schöffen

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Staatssekretär Dr. Lisco: Von der Gestaltung dieses Para­graphen hängt das Schicksal des ganzen Entwurfs a 6.( hört! hört! links.) Bei der Besetzung der ersten Instanz mit vier Laien und einem Nichter wird sicher ein schlechteres Resultat erzielt werden, als bei zwei Berufsrichtern und drei Laien, weil in dem ersteren Falle die Vorbereitung, die Leitung der Verhandlung und die Abfassung des Urteils in einer Hand vereinigt wäre. Den Angelpunkt bildet ja aber die Besetzung der zweiten

auch behauptet, sie besitze ein beweisträftiges Material, daß man zusammengesetzt werden. Ich verweise darauf, daß auch der nicht genügend Schöffen finden würde. Aber sie hat sich die ganzen Anwaltsverein, dem radikale Tendenzen wahrlich fern genug Jahre hindurch geweigert, uns ihr Material vorzulegen. liegen, sich dafür ausgesprochen hat, daß die Laien auch in der ( Heiterfeit.) Solch Material, das man ängstlich vor uns Berufungsinstanz in der Mehrheit sein sollen.( hört! hört! bei den geheim hält, fann für uns feinen Wert haben.( Zustimmung Sozialdemokr.) Ich mache ferner darauf aufmerksam, daß fast aus­lints.) Hinzu kommt, daß dies Material gesammelt ist unter Ver- nahmslos bei den Militärgerichten die Laien, das heißt in hältnissen, unter denen die Schöffen teine Entschädigung diesem Falle die Offiziere, die Mehrheit gegenüber den Instanz. Wenn die Regierung nur nach den Beschlüssen der Reforms erhielten, während sie in Zukunft Entschädigung erhalten sollen. Juristen bilden.( hört! hört!) Sind die Laien in der kommission gegangen wäre, hätte sie auch die Abschaffung der Schwur Ganz untannehmbar ist ferner die Bestimmung, daß die Straf- Berufungsinstanz in der Winderheit, so wird die Schöffen- gerichte verlangen müssen.( Sehr richtig! rechts.) Die zweite fammer als Berufungsinstanz lediglich mit drei Richtern bejezt zuziehung zur bloßen Dekoration, verliert fast jede praktische Justanz soll ein besseres Urteil fällen als die erste, sie soll deren werden soll, während sie jetzt fünf Richter hat; das bedeutet eine Bedeutung.( Sehr wahr bei den Sozialdemokraten.) Sehr Urteil prüfen. Dazu gehören ganz besonders geeignete wesentliche Verschlechterung zuungunsten des An- merkwürdig war der Einwand der Regierung, daß sich in Osterren. Das trifft auch für die Richter und Anwälte bei der geklagten. Jebt müssen vier Richter ihn für schuldig halten, preußen z. B. teine genügend geeignete Schöffen zweiten Justanz zu. Sie haben eine ganz andere Begabung dann nur zwei; die Berufung wäre dann keine Verbesserung für für die Berufungsinstanz finden würden. Was heißt das geeignete als die Richter und Anwälte der ersten Instanz. Eine solche den Angeklagten, sondern eine Verschlechterung.( Sehr Schöffen?" Versteht die Regierung da vielleicht, was einstmals Differenzierung fann bei den Laien nicht durchgeführt werden, wir richtig! links.) Bismard unter geeigneten" verstand, gefügige Männer? Wir wissen fönnen nicht wissen, welche von ihnen für Verhandlungen der giveiten Abg. Bassermann( natl.): Das Volt befizt das größte Vertrauen ja, wie Bismarck danach trachtete, die Richter zu gefügigen Wert- Instanz besser geeignet sind. Das zivingt uns, die Laien nicht in zu der Rechtsprechung von Voltsgenossen; ich erinnere zeugen der Regierung zu machen. Hat die Behauptung der Re- die zweite Justanz hineinzunehmen. Würde es doch beschlossen,

Kleines feuilleton.

Theater.

Notizen.

dt.

Ein unhöflicher Professor. Seitdem Schopenhauer über seine Erlaubnis für die Aenderung nicht mehr einholen. Ergötzlich die Universitätsphilosophie die Schale seines Zornes ausgegoffen hat, wirfte die Verspottung des militärischen Kommandotons und der haben akademische Lehrer sicherlich noch nicht soviel Grobheiten aus- servilen Kriecherei am Hoftheater in den Rollen des Intendanten zukosten bekommen wie der Phyfifprofessor Bouasse in Toulouse ( Baselt) und des Dramaturgen( Stödel). Schmidt­feinen Kollegen von der naturwissenschaftlichen Fakultät gewidmet bäßler gab den zaghaften Professor in sehr geschickt gewählter Die telephonreichsten Länder. Nach der Zahl der Fernsprech- hat. Professor Bouasse sollte der Fakultät ein Gutachten über die Maste, Paul Otto spielte den jungen Fürsten flott und liebens­stationen steht Deutschland unter allen Ländern Europas Befähigung zweier Kandidaten zum Lehramt an der Hochschule er würdig. voran und wird nur, freilich in gewaltigem Grade, von den Ver- statten. Er eröffnete es mit folgender allgemeiner Würdigung: Mit einigten Staaten übertroffen. Diese besitzen über 87 Millionen Ausnahme des Herrn Camichel find Sie für die Physik völlig unzu­Telephonstationen, Deutschland dagegen nur über 910 000. Dann reichend. Es hieße meine und Ihre Zeit verlieren, wenn ich vor Bernhard Suphan , der frühere Leiter des Goethe­folgen Großbritannien mit 616 000, Stanada mit 239 080, Frankreich Ihnen die Berechtigung der Kandidaten diskutieren wollte. Ihre Un- Schiller- Archivs in Weimar , hat sich dort erhängt. Der Selbst­mit 212 000, Schweden mit 171 000 und Rußland mit 156 000. wissenheit ist unbesiegbar, wie ein neuliches Botum fattam mord scheint mit der vor kurzem erfolgten Pensionierung zufanumen­Desterreich erreicht die Ziffer von 100 000 Stationen nicht bewiesen hat. Die Mitglieder des Kollegiums kommen mit fertiger zuhängen. Suphan hatte schon in seiner Berliner Oberlehrerzeit ganz, und alle anderen Länder bleiben mehr oder weniger Meinung in die Sigung".. Am Schluffe nimmt der Professor die eine monumentale Herderausgabe begonnen. Seit 1887 stand er an weit hinter dieser Ziffer zurück. Gerade in dieser Beit, ganze französische Naturwissenschaft her:" Das heutige übliche Ber - der Spiße des Goethe- und Schillerarchivs, das er zu einem all­wo dem Fernsprechwesen eine Verteuerung droht, die seiner fahren füllt unfere Reihen mit Unfähigen und macht die französische gemeinen deutschen Literaturarchiv zu erweitern suchte. weiteren Entwidelung nicht förderlich sein kann, ist Naturwissenschaft und unser Institut zum allgemeinen Gelächter. großen Weimarer Goetheausgabe, die zu 134 Bänden heran zweckmäßig, darauf hinzuweisen, daß Deutschland im Verhältnis Herr Bouty selbst gesteht im Kämmerchen des Gewissens ein, daß gewachsen ist, aber trotz des vielen aus dem Handschriftenschage ge­zu seiner Einwohnerzahl in der Verbreitung des Fernsprechers durch der beste lebende französische Physiker Frau Curie ist, die in Polen botenen Neuen weder wissenschaftlich noch sonst die großen Er­aus nicht an der Epige marschiert, sondern von einer ganzen Reihe geboren ist. Die Akademie der Naturwissenschaften ist in Wirklichkeit wartungen erfüllte, war er beteiligt. anuerer, auch fleinerer Staaten übertroffen wird. Nach einer im eine Herberge für Mittelmäßige und Ignoranten geworden, die nur Benfur überall. Die Löbliche hat in den letzten Tagen Elektrotechn. Anzeiger" veröffentlichten Liste stehen die Bereinigten als Gymnasialprofessoren, Drogerieinhaber, Dorfveterinäre oder folgendes vollbracht: In Wiesbaden ließ die Kurdirektion aus Staaten auch bei dieser Art der Berechnung auf einsamer Brücken- und Straßenbaugehilfen zu brauchen wären."- In Deutsch dem Konzertprogramm eine Seite entfernen, weil in der Erläuterung Höhe mit 7,6 Fernsprechstationen auf je 1000 Einwohner, was bei land müßte ein folcher Professor sicher auf die Mensur. zur sinfonischen Dichtung Scheherezade" von Rimsky- Korsakow be der Größe diefes Gebiets eine ganz außerordentliche Leistung merkt war, daß Scheherezade die Heldin aus 1001 Nacht, dem darstellt. Dann folgen Kanada mit 3,7, Dänemark mit 3,3, Schweden Schicksal ihrer Vorgängerinnen, nach der Hochzeitsnacht ge­mit 3,1, Neuseeland mit 2,6, Norwegen mit 2,3, die Schiveiz mit 2, Neues Theater: Meinerlauchter Ahnherr, Luft- tötet zu werden, nur dadurch entging, daß ihre Erzählungen den Neusüdwales mit 1,6 und dann erst Deutschland mit 1,5 Stationen spiel von Alfred Schmieden. Das Kleine Luftspiel des Sultan sein Vorhaben vergessen ließen. Das Wort Hochzeitsnacht auf je 1000 Einwohner. England folgt gleich darauf mit 1,3. Nach Direktors Schmieden war, in einigen Bartien wenigstens, vergnüg- hatte es der moralischen Kurdirektion angetan.( Hoffentlich verbietet der Länge der Fernsprechleitungen stehen einer Biffer von fast licher als die meisten Komödien, die man während seiner Direktions- fie diese Einrichtung schlechthin.) Die weitere Aufführung von 26 Millionen in Nordamerika nur etwa 11%, Millionen Kilometer zeit auf dieser Bühne fah. Die Situation des ersten Aftes, daß ein Feydeaus Lustspiel Die Knospe" wurde in Nürnberg verboten, in ganz Europa gegenüber, obgleich die Einwohnerzahl unseres Erd- richtiger Fürst unter pseudonymer Marte ein selbstfabriziertes vater- nachdem das Stück bereits eine Woche die Seelen vergiftet hatte. teils etwa fünfmalgrößer ist als die der Vereinigten Staatun. Es läßt sich ländisches Drama zur Verherrlichung des Ahnherrn, der in prosaischen Karin Michaelis , der Entdeckerin des gefährlichen Alters, wurde die schätzungsweise aussprechen, daß die Entwickelung des Fernsprechwesens Geschichtsbüchern den schmückenden Beinamen des Faulen führt, Behandlung dieses Themas in Frankfurt a. M. untersagt.- in Amerika rund das Zwölffache von der in Europa erreicht hat. seinem Hoftheater eingesandt hat und bei der Gelegenheit von dem In Halle durfte Helene Stöcker nicht über Eheprobleme sprechen. Jm Staate New York bestehen nicht viel weniger Telephonstationen nichtsahnenden Intendanten erfährt, tvie dort mit den-Der deutsche Monistenbund, der die letzten Jahre als in ganz Deutschland . Von besonderem Interesse ist außerdem Erzeugnissen der dichtenden Menschheit summarisch um ein ziemlich flägliches Dasein geführt hat, beschloß auf einer Dele­noch eine Zusammenstellung für die einzelnen europäischen Haupt- gesprungen wird, entbehrt nicht eines Bugs pikanter Komit. giertenversammlung in München die Herausgabe von wöchentlich er­städte, worin der Aufschwung des Telephonwesens in den letzten Einige aktuell satirische Pointen wider die patriotische Hurrakunstscheinenden Sonntagspredigten unter Leitung des neuen Vorsitzenden anderthalb Jahrzehnten veranschaulicht wird. In Berlin ist die Anno der Faule" als dramatischer Gegenstand war doch gewiß ein Prof. Ostwald, um so die Jdeen einer zeitgemäßen, wissenschaftlich Bahl der Fernsprecher auf je 1000 GEinwohner von 1,2 auf 4,8 ges dankbares Thema dafür hätten die Stimmung noch wirkungsvoll begründeten Welt- und Lebensanschaining weiteren Streifen zugäng­ftiegen, in Stockholm dagegen von 3,5 aut 17,2, in Kopenhagen von 1 erhöht. Indes Herr Schmieden denkt gar nicht an derlei Respekt lich zu machen". Als wichtigster Angriffspunkt für die bevorstehende auf 6,9 und in Kristiania von 2,6 auf 6,5. Diese drei nordischen widrigkeiten, er findet die geplante Ehrenrettung wie alles llebrige, Arbeit wurde die Reform des Schulive sens erforen. Hauptstädte sind Berlin also in der Entwickelung überlegen. Ham was Hoheit tut, im höchsten Maße talentvoll und charmant. Das Der Dichter als Insurgentenführer. Jad burg steht mit Berlin fast völlig gleich. Weit geringer dagegen sind Stück des Herzogs, als dessen Autor sein ehemaliger Lehrer gilt, London , der unseren Lesern bekannte amerikanische Romandichter, die Ziffern für die anderen europäischen Weltstädte London , Paris wird bei der Aufführung zwar ausgelacht, aber beileibe nicht ist das Haupt von Aufständischen in Merito geworden, und gerade und Wien , da sich in ihnen auch jezt nur 2,5, 2,3 und 1,8 Fern- der herzoglichen Intentionen und Verse halber, sondern weil der alte feine Truppe zeigt sich so angriffslustig und hat den Merikanern be­sprecher auf je 1000 Einwohner vorfinden. Nach den letzten zuver Serr, um seinem Bögling den Vorwurf unzulänglicher Geschichts- reits so empfindlichen Schaden beigebracht, daß sich die merikanische läffigen Ziffern wurden durch die Fernsprechleitungen in Europa fenntnisse zu ersparen, im dritten Akt den Helden wieder in den Regierung offiziell bei der Regierung in Washington über diese etwa 300 und in den Vereinigten Staaten 740 Millionen Mark ver- faulen Anno umkorrigiert hat! Hoheit war auf einen Tag verreist, Einmischung amerikanischer Bürger in die Wirren ihres Landes be bient und da Premieren sich bekanntlich nie verschieben lassen, konnte man schwert hat.

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