Mr. 35. 28. Jahrgang.
Partei- Angelegenheiten.
Zweiter Wahlkreis( Friedrichstadt ). Bahlmorgen für Buchdruckerei Nachtarbeiter: Sonntag, den 12. Fe bruar er., bei Jul. Meyer, Dranienstr. 103. Da am Sonntag die Demonstrationsversammlungen ausfallen, findet die Sigung ord nungsgemäß statt und erwartet rege Beteiligung
=
Freitag, 10. februar 1911.
4225
von der Tante Voß", der jahrzehntelang als liebenswürdiger werden möchte. Dem wurde von anderer Seite lebhaft Festschwerenöter und bis zum Korsett genauer Toilettenbeschreiber widersprochen und der Wochenlöhnung, mindestens aber der für unübertrefflich) galt, kann futterneidisch werden bei der scharfen Tagesföhnung der Vorzug gegeben. Ein Antrag, den nicht Konkurrenz, die ihm die Konfektionsartikler des Scherl- Blattes im Wochenlohn tätigen Arbeitern nach einer Beschäftigung machen. Aber einen gewissen Wert haben diese Kleiderverherr von sechs Monaten die gesetzlichen Feiertage mit dem Grundlichungen, hinter denen nach Ansicht von Kennern des Rummels lohn zu bezahlen, fand nicht die Zustimmung der Mehrheit noch etwas mehr als bloß Speichelleckerei stecken soll, doch. und wurde abgelehnt. Man ersieht daraus, welcher ungeheure Garderobenlurus in Der Vorstand. Um die Debatte nicht zu verzetteln, stellte numehr der diesen Kreifen getrieben wird, wie die Damen der sogenannten sozialdemokratische Vertreter einen Antrag, nach dem die Ents Gesellschaft mit raffiniertester Slügelei sich gegenseitig aus- lohnung der städtischen Arbeiter und Angestellten eine die ohne den Juwelenschniuc zehntausend Mart und mehr legung eines Minimallohnsates für ungelernte und gelernte zustechen suchen. Direkt aus Paris verschriebene Toiletten, generelle Regelung erfahren soll unter Zugrundesieben bis acht Jahren knapp erwirbt, sind hier gar nichts den Mitgliedern des Ausschusses Gelegenheit zu geben, den fosten, also etwa so viel, als eine ganze Arbeiterfamilie in Arbeiter. Die Erörterung dieses Antrages wurde vertagt, um Es wird erzählt von sehr hoch gestellten Damen, Inhalt des Antrages bis zur nächsten Sigung schriftlich zuzudie bei solchen Festlichkeiten noch viel größere Vermögen stellen. Bis dahin soll auch festgestellt werden, inwieweit die auf dem Leibe tragen. Der Lobhudeljournalist nennt das Behauptung über die auf ihre Richtigkeit hin angefochtene dann ein Gedicht" in Seide, Samt und Pelz. Wir nennen Lohnordnung der in den Gaswerken Beschäftigten richtig ist. es Wahnsinn. Schade, daß den feudalen oder der Geldaristokratie zugehörigen Trägerinnen dieser kostbaren Roben Die Aufnahme von Kindern in die Taubstummenschule findet an nicht auch auf den Leib geschrieben ist, was die bis aufs fangs April und anfangs Oktober statt. Eltern und Vormünder Nagelblut gepeinigten und in ihrer Arbeitskraft bis zur Anmeldungen zum bevorstehenden Sommersemester bis spätestens taubstummer schulfähiger und noch nicht eingeschulter Kinder haben Schwindsucht ausgebeuteten Näherinnen an diesem sträflichen 1. April d. J., bei dem Direktor Schorsch, Markusstr. 49, anzuToilettenlurus, der dem Geschäftsfapitalismus unerhörten bringen. Gewinn einbringt, verdient haben.
Wannsee . Morgen, Sonnabend, den 11. Februar, abends 8 Uhr, im Restaurant„ Fürstenhof": Wahlvereinsversammlung. Brit Buckow . Sonntag, den 12. Februar, 8 Uhr früh: Handzettelverbreitung von den bekannten Stellen aus. Lichtenrade . Sonnabend, den 11. Februar, abends 8 Uhr, bei Herrn Rudolf Deter: Generalversammlung des Wahlvereins. Dienstag, den 14. Februar, abends 8 Uhr, im Wirtshaus Lichtenrade ( St. Deter): Volksversanımlung. Referent: Gen. KubigReinickendorf- Oft. Morgen( Sonnabend) abend feiert der Wahlberein sein 13jähriges Stiftungsfest im„ Schüßenhaus", Residenzstr. 1/2, in Gestalt eines Walkotte- Abends. Billetts, die auch zur Teilnahme am nachfolgenden Ball berechtigen, sind noch bei den Bezirksführern zu haben.
Buch( Bezirk Französisch- Buchholz ). Am Sonnabend, abends 81 11hr, bei Starte: Bahlabend. Rudow . Sonntag, den 12. Februar, findet im Lokale von August Palm , Köpenider Straße, die Generalversammlung des Wahlbereins statt. Die Versammlung beginnt pünktlich 5 Uhr.
Nieder- Schöneweide. Sonnabend, den 11. Februar, veranstaltet der Wahlverein in Gemeinschaft mit dem Gesangverein„ Eintracht ( M. d. A.-S.-B.) in den Gesamträumen des Restaurants Kyffhäuser " ein Alpenfest. Anfang 8½ Uhr. Entree inkl. Tanz 50 Pf.
Seltenes.
" 1
Auf derselben Höhe der Genußsucht steht die Magenweide. abendnachmittag 2 Uhr geöffnet. Die Schleifenausstellung im Gewerkschaftshause ist nur bis Sonn Auch hier ein Ueberbieten in Prozentum. Der Koch muß ein wahrhafter Künstler sein, um derartige von Jugend an Neue Baupolizei- Gebührenordnung. Eine neue Baupolizeiverwöhnte Geschmäcker, denen trockenes Brot nur als Armen- Gebührenordnung für den Landespolizeibezirk Berlin tritt am recht gilt, zu befriedigen. Dazu gehören Nerven... Zungen- Neubauten, Umbauten und anderen baulichen Herstellungen sind bei 1. April in Kraft. Für die Genehmigung und Beaufsichtigung von nerven. Und der größte Dreck schmeckt ja oft dem Gourmand Neubauten für 100 Stubifmeter 3 m., mindestens 30 M. zu entrichten. am allerbesten. Der vornehme Chinese bietet seinem bevor- Beim Neubau von Gebäuden untergeordneter Bedeutung wie Stallzugten Gaste verfaulte Eier, die jahrzehntelang im Erdboden ge- gebäuden usw. betragen die Gäße 1 M. und 10 M., bei Schuppen Tegen haben, an. Auch der Küchenzettel der Vornehmen im und Buden von nicht mehr als 30 Kubikmeter Rauminhalt Zopflande Preußen wird immer chinesischer. Wer die Aus- mindestens 5 M. Für Kräne, Turmdächer und dergleichen werden Aus der Stadtverordnetenversammlung. lagen der Delikatessenhandlungen im Berliner Westen studiert, für die Tonne Eisengewicht 5 M., mindestens 20 M. erhoben, bei Es soll also in Berlin nun wirklich teurer werden, sich steht topfschüttelnd vor kulinarischen Genüssen, die er nie gesehen 5 M. Besondere Gebühren werden außerdem für die Prüfung und allen sonstigen Herstellungen und Umbauten geringeren Umfanges einen Hund zu halten. Die Erhöhung der Hunde- und nicht für möglich gehalten hat. Welche ekelhaften Prozesse Beaufsichtigung von Berbundkonstruktionen, fünstlichen Gründungen steuer, die der Magistrat wünscht, ist gestern in der Stadt- mögen manche diefer Seltsamkeiten durchmachen, ehe sie auf erhoben. Sie betragen für 100 Quadratmeter 5 M., mindestens berordnetenversammlung beschlossen worden. Gegen sie die besonders trainierte Zunge gelangen. Wahre Magen- 20 M. Für neue statische Berechnungen wird die Hälfte, stimmte die sozialdemokratische Fraktion. Die Gründe ihrer akrobatik gehört dazu, sich allabendlich durch solche Menüs mindestens 10 M. erhoben. Eine Verlängerung der Baugenehmigung ablehnenden Haltung wurden dargelegt von unserem Ge- mit sechs, acht und noch mehr Gängen durchzufüttern und toftet jedesmal ein Fünftet, ein Dispens vom Bezirksausschuß 20 M., noffen Hoffmann, der mit Recht hervorhob, daß diese mit den erlesensten Weinmarken nachzuspülen. Ja, Michel, sonst 10 M. Gebührenfrei sind die Bauten für Rechnung der MitSteuererhöhung für viele Familien geradezu ein Hundeverbot das ist etwas anderes als Dein unsterblicher Hering mit Bell- glieder des königlichen Hauses und des Hohenzollernschen Fürstenbedeutet. Von den Freisimmigen stimmte gegen die Erhöhung fartoffeln! Das Tollste sind die Preise, die verlangt und hauses( natürlich!), des preußischen Staates und des Deutschen nur eine ganz fleine Gruppe, geführt von dem Stadtver- willig bezahlt werden. Diners, die für nur ein Dugend Reiches.
Städtische Arbeiterfragen.
ordneten Lewy. Sie machte auch den Versuch, gewisse Mil- Personen 1000 Mart tosten, ohne Weine, sind noch nicht mal Für die Entnahme von Eis ans öffentlichen Gewässern hat ber derungen durchzusetzen, fand aber nur die Unterstützung der der Gipfelpunkt des modernen Tafellurus. Birnen und Regierungspräsident in Potsdam eine neue Polizeiverordnung ers sozialdemokratischen Fraktion. Die Freunde der Steuer- Trauben werden um diese Jahreszeit das Stüd mit 3 bis laffen. Danach hat, wer in das Eis öffentlicher Gewässer Löcher erhöhung verhinderten die Annahme dieser Milderungs- 5 Mart, echte Importen noch teurer bezahlt. Das muß dann einhauen und wer Eis ihnen entnehmen will, hierzu außer der in anträge. auf andere Art wieder herausgeschunden werden. Förm- auch die Erlaubnis der zuständigen Ortspolizeibehörde einzuholen. legterem Falle erforderlichen Genehmigung der Wasserbauinspektion Die seit Jahrzehnten oft und immer wieder erörterte lich Sport ist es hier oben auf den Höhen der Lebensfreude, Das Einbauen von Löchern und die Entnahme von Eis darf nur Frage, ob nicht Berlin einen befoldeten Stadt medizinalin fleinen Dingen möglichst filzig zu sein. An Tafeldeckern, abfeits folder Streden erfolgen, die zur Herstellung von Eisbahnen rat nötig hat, scheint jetzt ihrer Lösung näher zu rüden. Lohndienern, Musikanten und ähnlichen Arbeitskategorien, die oder Uebergängen freigegeben find. Vor Beginn der Arbeiten ist Gestern standen auf der Tagesordnung nicht weniger als drei von der Ballsaison in feinen Häusern" für Monate hinaus die anfzueisende Fläche mit einer Einfriedigung zu versehen, welche hierauf bezügliche Anträge, die von verschiedenen Grup- leben wollen, wird bis zum Geiz gefnausert. Dummköpfe mindestens einen Meter vom Rande der aufgeeisten Fläche entfernt pen der Versammlung, auch von der sozialdemokratischen Frak- sagen immer, je mehr die begüterten Kreise das Geld verbleiben muß, dauernd zu erhalten ist und nur mit Genehmigung der tion, eingebracht worden waren. Die eingehende Debatte, schwenden, desto mehr kommt das Geld unter die Leute. Ortspolizeibehörde weggenommen werden darf. Die Kreis- und die sich daran knüpfte, zeigte im wesentlichen eine erfreuliche Auch vom Vergnügen der Nimmersatten schöpft der Geschäfts- Drtspolizeibehörden sind zu weitergehenden Bestimmungen er mächtigt. Uebereinstimmung und den ziemlich allseitigen Wunsch, dem fapitalismus das Fett ab. Die Millionen, die Kraft und Gesundheitswesen unserer Stadt einen Leiter von hervor- Saft hergeben, ehe der Lurus Orgien feiern tann, erhalten Joseph Meier. Ein Graber, treuer Parteigenoffe des 5. Kreifes ragender Züchtigkeit zu geben. Daß ohne einen solchen die Brocken, die vom Tische fallen. ist am Mittwoch morgen verschieden. Joseph Meier war in der unferem Gesundheitswesen dringend notwendige großzügige Kleinarbeit seines Kreises einer der Allertätigsten. Jahrzehntelang Organisation nicht möglich ist, legte besonders unser Genosse sah man den alten Genossen bei jeder Flugblattverbreitung, unermüd Weyl dar. Dem Magistrat hielt er ein Sündenregister lich beim Bon- Verkauf und für Heranschaffung von Munition vor, dessen Aufrollung dem Oberbürgermeister lung zur Beratung der Lohnfäße städtischer Arbeiter ein mit feiner Stentorstimme des öfteren in die Diskussion ein Dieser Tage hat der von der Stadtverordnetenverfamm- forgend, bei keiner Versammlung fehlend und im Wahlkampfe Kirschner sichtlich sehr unbequem war. Herr Kirschner gesetzte Ausschuß wieder eine Sigung abgehalten. Den Aus- greifend. machte einen mißlungenen Abwehrversuch. Vor dem kommen- schußmitgliedern lagen Auszüge über die in den einzelnen Be- Bor Jahresfrist beging er fein 50 jähriges Gesellenjubiläum als Er war Parteigenosse mit Leib und Seele. den Stadtmedizinalrat wird er vielleicht nicht länger mehr den trieben gezahlten Löhne und festgesetzten Arbeitszeiten vor, um Schlosser. Er hatte im Vorjahre noch die Genugtuung, daß ihn die Magistrat bewahren können, aber er möchte ihm dann wenig eine Uebersicht über die Verschiedenheiten der Lohnhöhe und Genossen des Kreises zum Magdeburger Parteitage belegierten, so ftens seine Stellung nicht in, sondern nur neben dem Wagi- der Arbeitszeiten in den verschiedenen Betrieben zu erhalten, feinem Wirken die gebührende Anerkennung sollend. strat angewiesen sehen. Beachtung verdient, daß schließlich mit besonderer Berücksichtigung des Zeitpunktes, wann die auch Stadtverordneter Cassel, der Führer der Alten letzte Lohnerhöhung erfolgt ist. Nun ist er, der nahezu bis zu seinem Tode der harten ArbeitsLinfen", die keinen eigenen Antrag gestellt hatte, sich dahin fron obliegen mußte, aus unseren Reihen geschieden. Die Partei aussprach, der zu wünschende Leiter des Gesundheitswesens einer Resolution, die eine Versammlung der Straßenreiniger Andenken bewahren. Zu Beginn der Sigung gab der Vorsitzende Kenntnis von und der fünfte Kreis werden ihm, dem allzeit Getreuen, ein ehrendes der Stadt müsse Mitglied des Magistrats sein. Stadtver- gefaßt hat und die ihm zugegangen war. Er bedauerte das ordneter Sachs, der gewohnheitsmäßige Lobredner aller Ge- und bemerkte, daß es nicht Aufgabe der Kommission sei, der dem Rudolf- Virchow- Krankenhause erregten mehrere ziemlich kurz Der Erreger der Hackfleischepidemien. Man schreibt uns: In sundheitspflegeeinrichtungen Berlins , äußerte die Befürchtung, in der Resolution enthaltenen Frage der Behandlung des hintereinander folgende ruhrartige Epidemien unter dem Hilfs- und daß der Stadt da ein hygienischer Heißsporn" aufgepadt Arbeiterausschusses und dergleichen näher zu treten. werden könnte. Der Mann, der bisher im Magistrat den Pflegepersonal in den Jahren 1908 und 1909 allgemeine Beunruhi fachverständigen Leiter des Gesundheitswesens gespielt hat, der Urlaubsfrage zu. Es wurden die erheblichen Ver- preußische Medizinalbehörde, die Wissenschaftliche Deputation für das Die Verhandlungen des Ausschusses wandten sich zunächst gung. Die genauen Untersuchungen, veranlagt durch die höchste der Stadtrat Straßmann, ist allerdings das Gegenteil schiedenheiten der Urlaubsordnung mit denen der Vororte ver- Medizinalwesen, ergaben nun, daß weder unvorsichtigkeit noch sträf eines„ Heißsporns". Ihm wurden gestern vom Oberbürger- glichen und festgestellt, daß dabei Berlin an zweitletter Stelle liches Versehen die Erkrankungen verursacht haben. Der Grund lag meister und von den Rednern des Freisinns wieder die üblichen Lobreden gehalten, so daß er nun bald selber glauben ordnung durch Magistratsverfügungen durchlöchert sei, was Baratyphusbazillen, verunreinigt war. Wie diese in das Fleisch rangiere. Dazu käme, daß auch die Berliner Urlaubs - in dem Genusse von rohem Hackfleisch, das an sich tadellos frisch und unverdorben, aber mit Mikroorganismen, den sogenannten wird, er habe sich tatsächlich um die Förderung unserer öffent- insbesondere auf die Handwerker zuträfe. Der Vertreter des gelangten, ist unklar geblieben. Ob die Fleischhackmaschine die lichen Gesundheitspflege ganz außerordentliche Verdienste er- Magistrats erklärte, daß man im Magistrat der Ansicht sei, Krankheitsfeime enthielt oder ob eine bei der Zerkleinerung be worben. Treffend erwiderte Genosse Weyl, daß die Fort- daß eine Regelung der Urlaubsfrage einheitlich vorgenommen schäftigte Person Bazillenträger war, ließ fich nicht mehr feststellen. schritte, die Berlin auf diesem Gebiete in den letzten Jahr werden müsse. zehnten wirklich gehabt hat, großenteils gegen Straßmann dieser Hinsicht Anträge auf Abänderung des Urlaubes vor die Verabreichung roben Hackfleisches in öffentlichen Krankenanstalten Weil aus verschiedenen Verwaltungen in Der preußische Minister für Medizinalangelegenheiten hat daraufhin durchgefekt worden sind. Die Anträge wurden einem Aus- lägen, habe der Magistrat eine Kommission eingesetzt, die er ein für allemal untersagt. schuß überwiesen. Hoffen wir, daß sie nicht in ihm begraben neut diese Frage prüfen soll. Dieselbe Kommission soll sich Ein Ehedrama hat sich gestern abend im Südosten der Stadt auch mit der Frage der Arbeiterausschüsse befassen. abgespielt. Jm vierten Stocwerk des Quergebäudes des Hauses In den Ausschuß waren die Meinungen über die Manteuffelstr. 69 wohnte der Kutscher Jähner mit seiner 33jährigen Urlaubsgewährung sehr geteilte. Während Mitglieder, Ehefrau. Zwischen beiden kam es zu Streitigkeiten. In ihrer Ver Berlin , wie es sich amüsiert, hat immer seinen Reiz. die in ihrem Berufe der Großindustrie zugehören, zweiflung rannte Frau J. nach der Küche und trant dort eine Flasche Mag nun das Vergnügen in den unteren Schichten als ge- eine Ausdehnung des Urlaubs bekämpften, wurde von sozial yol aus. Auf Veranlassung des Bruders der Frau wurde ein Arzt legentliches und bescheidenes, wenig kostspieliges Aequivalent demokratischer Seite die Forderung verfochten, nach einjähriger nach dem Urban Strankenhnuse, doch war es bereits zu spät. Auf herbeigeholt. Dieser veranlaßte die Ueberführung der Bewußtlofen für die wochenlange Schufterei im modernen Frondienst zu Dienstzeit eine Woche Urlaub zu gewähren. Diesem Ver- dem Transport erlag Frau J. den Wirkungen des Giftes. finden sein, als Ausfluß reinster Voltsfreude, oder in den langen wurde wieder von anderer Seite entgegengehalten, daß Kreisen der oberen Zehntausend, die gewohnheitsmäßig von seine Erfüllung nicht möglich sei. Wolle man etwas erreichen, es nicht verhindern können, daß das Duell zwischen Thyssen jun. Duell Thyssen- Dr. Borchardt. Die behördlichen Organe haben einer Sinnenlust zur anderen flattern und in ihrer Herzensöde müsse man das Mögliche fordern. Schließlich verdichteten sich und Dr. Borchardt zum Austrag gebracht wurde. Das Berliner nicht wissen, wie sie ihr erwuchertes Geld und ihre nuklose Zeit die Ansichten zu verschiedenen Anträgen. Zur Annahme ge- Polizeipräsidium hatte am Dienstag eine anonyme Anzeige erhalten, beffer totschlagen sollen. Wer beobachtet, wie in der jetzigen langte gegen 3 Stimmen ein Antrag, den Magistrat zu er- daß der Ehrenhandel am Mittwoch in der Beit von 9 bis 11 Uhr Hochsaison der Hausbälle, Herrendiners, Fünfuhrtecs und suchen, bei Abänderung der Urlaubsordnung folgende Regelung vormittags in Rüdersdorf stattfinden solle. Die Anzeige stammte ähnlicher Abfütterungen Berlin WW. fich amüsiert und dem eintreten zu lassen: Nach 3 Jahren( bisher 5 Jahre) 3 Tage, anscheinend aus derselben Quelle, durch welche die Polizei das erste Teufel verschreibt, könnte zweifeln daran, daß unser herrliches nach 5 Jahren 7, nach 10 Jahren 10 Tage Urlaub zu ge- mal Kenntnis von dem beabsichtigten Duell erhalten hatte, und Deutsches Reich vor dem Staatsbankerott steht. Weitblickende währen. zwar ist diese Quelle wahrscheinlich weder unter den Gläubigern meinen, daß diese Ueberreizung der Vergnügungssucht und Hierauf wurde die Lohnfrage erörtert und bei der noch in Verwandtenkreisen der beiden Duellanten zu suchen. Die des häuslichen Lurusgepränges das sicherste Anzeichen ge- Entlohnung der Arbeiter in den Gaswerken Polizei benachrichtigte den zuständigen Amtsvorsteher in Nüdersdorf. sellschaftlichen Verfalles sei. Gewissenhaft berichtet das Zimmer längere Debatte über Wochen, Dieser hat aber durch seine Beamten nicht verhindern können, daß Lagstraßenblatt der journalistischen Schleimsieder jekt täglich, daß John geführt, und Stunden- das Duell zum Austrag gebracht wurde. Es verlief trop dreiwobei sich Unstimmigkeiten über Baron X., Graf Y., Geheimrat 8. ein großes Diner mit so- Richtigkeit der vorliegenden Lohnordnung herausstellten: zuständigen Staatsanwaltschaft Anzeige erstattet, und diese wird das die maligem Kugelwechsel unblutig. Die hiesige Polizei hat nun der undsovielen Gedecken gegeben habe, wer alles eingeladen war Bei dieser Gelegenheit entwickelte wieder ein Großindustrieller Strafverfahren gegen die Duellanten einleiten. und beinahe als Hauptsache, wie die anmutigen Damen in der Metallindustrie seine Ansichten über die Entlohnung der Hochstehenden Streifen sind auch die ältesten Schrauben an- Arbeiter und stellte die Stundenbezahlung als das Jdeal hin, der 71jährige Reftor der 89. Berliner Gemeindeschule Wilhelm Auf der Straße verstorben. Einen plöglichen Tod erfitt gestern mutig"- angezogen gewesen seien. Der alte Ludwig Pietsch das auch in den städtischen Betrieben überall verwirklicht Rüder. Als der alte Herr, der in dem Schulgebäude Schwedter
werden.
Die Nimmersatteu.
-
eine
D