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menten gefandt haben, welches durch Entstellung und brudt worden war, eine Tatsache, welche biefe Zeitung in einer| Arbeiterfekretäre aut, die aber weit hinter den Anträgen der Sozial Unterdrüdung wahrer Tatsachen wahrer Tatsachen und durch Breßpolemik mit dem liberalen St. Ingberter Anzeiger" zuerst ent- demokraten zurückblieben. Hiernach müssen die Arbeitersekretäre die Hinzufügung falscher Behauptungen geeignet ist, rüstet in Abrede gestellt hatte. Der Faktor der Westpfälz. 8tg.", der Zulassung als Vertreter der Versicherten beantragen. Ueber den in weiten Streiser falsche Vorstellungen über die tatsächlichen Vor- in jener Verhandlung als Zeuge vernommen wurde, wollte zuerst Antrag entscheidet das Oberversicherungsamt und, wenn gegen die gänge im sogenannten Professorenstreit" zu verbreiten. Der gütigen das Zeugnis verweigern, machte aber, mit Zeugniszwangshaft be Entscheidung Beschwerde erhoben wird, die oberste Verwaltungs Vermittelung der Herren Geheimrat Lujo Brentano und Professor droht, die Aussage, daß jener Feig das Flugblatt bestellt behörde, d. h. das Ministerium des Innern. Die Bulaffung darf Edgar Jaffé in München verdanke ich es, daß ich heute in den habe. Wenige Tage darauf wurde Feir verhaftet. Am 8. Fe- nicht aus Gründen versagt werden, die sich auf die religiöse oder Besiz dieser Schriftstüde gekommen bin. bruar fand vor dem 8 weibrüdener Schwurgerichte die politische Betätigung des Antragstellers stügen. Schon einmal im Verlaufe des Streites haben meine Herren Verhandlung gegen ihn wegen Meineids statt. Feir gab zu, das In der zweiten Lefung beantragten die Sozialbemos Fachgenossen zu solchen Waffen gegriffen, indem sie am 31. Juli 1910 Flugblatt im Auftrage eines Mannes, den er nicht nennen wolle, traten, daß das letzte Wort in dieser Sache nicht das Ministerium, hinter meinem Rüden an etwa 60 Ordinarien der Berliner bei der Druckerei der Westpfälz. 8tg." bestellt zu haben. Dagegen sondern das Reichsversicherungsamt haben soll. Die Kommission Universität ein geheimes Rundschreiben richteten, welches bestreitet er, das Flugblatt verfaßt zu haben oder zu lehnte aber den Antrag der Sozialdemokraten mit allen unter Verschweigung wichtiger Tatsachen eine wissen, wer es verfaßt habe. Der Zeuge Faltor Sahner der Stimmen gegen die der Sozialdemokraten, Fortschritts irreführende Berichterstattung enthielt. Westpfälz. Ztg." bekundete, daß das Flugblatt schriftlich durch einen Ler und des Polen ab. Dagegen nahm sie einen Zufag des Da jezt meine Herren Fachgenossen wiederum versuchen, mich mit dem Namen Feig unterzeichneten Bettel bestellt worden sei. Er 3entrums an, nach dem die Bulaffung nur versagt werden darf, hinter meinem Rücken durch falsche Angaben zu ber glaube die Schrift des Feir erkannt zu haben, da dieser ständiger wenn ein wichtiger Grund vorliegt. dächtigen, eine Handlungsweise, zu deren Korrespondent der Westpfälz. 8tg." sei. Den latholischen Pfarrer Das Gutachten des Versicherungsamts soll doch mitgeteilt werden. Charakterisierung es teines Wortes bedarf, bin Graf beantragte der Staatsanwalt unbeeidigt zu vernehmen, da In der vorigen Sitzung lehnten die Kompromißparteien ben ich zu neuen Schritten gezwungen. gegen ihn ein Ermittelungsverfahren wegen Anstiftung zum Antrag der Sozialdemokraten bezüglich Mitteilung des vom Der Deffentlichkeit gegenüber aber begnüge ich mich vorläufig Meineide schwebe. Der Zeuge, unbeeidigt vernommen, gab Versicherungsamte abgegebenen Gutachtens ab. Als aber heute damit, folgendes festzustellen: an, daß er den Verfasser des Flugblattes tenne, ihn aber nicht die Bestimmungen über das Verfahren vor dem OberversicherungsDer Herr Unterrichtsminister hat das gesamte Material des nenne, weil er ihn in Ausübung seiner Seelsorge kennen gelernt amt beraten wurden, legte der Zentrums abgeordnete Becker Professorenstreites eingehend untersucht und ausdrücklich festgestellt, habe. Feix wurde wegen Meineids unter Bubilligung des§ 54 zu( Arnsberg ) den Antrag vor, daß dann, wenn sich die Berufung gegen daß er feinen Anlaß gefunden habe, gegen mich in irgendeiner der oben mitgeteilten Strafe verurteilt. In der Ürteilsbegründung den Endbescheid eines Trägers der Unfallversicherung richtet, dem Weise einzuschreiten. wurde zur Bemessung des Strafmaßes ausgeführt, daß Feig wahr Berechtigten auf Antrag vom Oberversicherungsamt die Unterlagen cheinlich das Dpfer eines Dritten geworden sei. und das Gutachten des Versicherungsamts abschriftlich zu übermitteln sind also in anderer Form dasselbe, was der sozialdemokratische Antrag gefordert hatte. Jezt nahm die Kommission den Antrag an. Einschränkung der Rekurse in Unfallversicherungsfachen.
Berlin , 14. Februar 1911. Professor Ludwig Bernhard. Diese schöne Anklage hat sofort wieder die Herren Professoren Wagner, Schmoller und Sering auf den Kampfplatz gerufen. Auch fie haben eine Erklärung verfaßt und an die Bresse versandt. In diesem Schriftstück heißt es:
Paris , 14. Februar. Die irrenärztlichen Sachverständigen sprachen sich für die Unzurechnungsfähigkeit Gizol mes aus, der am 17. Januar in der Deputiertentammer zwei Revolverschüsse auf Briand abgegeben hatte. Das gerichtliche Verfahren gegen Gizolme wird demgemäß eingestellt und Gizolme einer rrenanstalt überwiesen werden. England.
Herr Bernhard versucht die Schwäche seiner Position durch neue öffentliche Angriffe zu verdecken. Er beschwert sich über ein Rundschreiben, mit dem wir an eine Anzahl akademischer Lehrer auf vielfachen Wunsch, im wörtlichen Abbrud. das Urteil der akademischen Kommission und die Erklärungen der Parteien vom 24. Dezember v. J. fürzlich übersandt haben. Dies geschah, als feststand, daß Herr Bernhardt es unterlassen werde, einem Appell an sein Ehrgefühl zu entsprechen und selbst die falschen oder irreführenden Berichte zu torrigieren, welche nach Abschluß des äußeren Friedens in der ihm bis dahin Gefolgschaft London , 15. Februar. Unterhaus. Premierminister AsLeistenden Bresse erschienen waren. Damals ist bereits angekündigt quith kündigte an, daß die Einbringung der Vetobill auf den worden, daß wir andernfalls uns die Klarstellung der Vorgänge 21. d.. verschoben fei, da Balfour wegen des Todes feines vorbehalten müßten. Bruders am Montag der Situng nicht beiwohnen könne.
Verschiebung der Vetobill.
Die Stellung der Regierung.
Die Kompromißparteien beantragten, daß für Feststellung der borläufigen Renten und für Neufeststellungen der Entschädigungen der Returs an das Reichsversicherungsamt nicht mehr zulässig sein foll. Die Sozialdemokraten wendeten fich dagegen und be antragten für den Fall, daß der Kompromißantrag angenommen werden foll, die Zulässigkeit der Revision wegen Mängel des Verfahrens, unrichtige Auslegung des Gesetzes usw. Beide Anträge der Sozialdemokraten wurden abgelehnt.
Jegt bleibt für die zweite Lesung nur noch das 5. Buch. Dazu hat aber das Reichsamt des Innern die aus den früheren Befchlüssen sich ergebenden Aenderungen noch nicht zusammengestellt. Die nächste Sigung tann daher erst dann stattfinden, wenn diese Aenderungsanträge vorliegen.
Aus der Partei.
Eine Ehrung für Paul Singer.
Herr Bernhardt wundert sich, daß wir ihm das Rundschreiben ebensowenig wie ein früheres vom 31. Juli 1910 zugesandt haben. Dies war durch den Abbruch der außeramtlichen Verkehrsbeziehungen ausgeschlossen. Auf Anfrage eines der Empfänger, des Herrn Konstantinopel , 14. Februar. Die jungtürkische Kam= Unserem Genossen Baul Singer ist nach seinem Abscheiden die Professor Jaffé in München , ist diesem aber sogleich telegraphisch merpartei hat dem Großwefir sowie den Ministern der Ma- größte Ghre widerfahren, die einem vaterlandslosen Gefellen geübermitteln. Die versandten Dokumente sind feineswegs als sekret tine, der Finanzen, der Justiz und des Ackerbaues mit großer schehen kann: Die Militärbehörde hat ihn boyanzusehen; das Urteil der akademischen Kommission ist zum min- Mehrheit, dem Kriegsminister und dem Scheich ul Islam ein- tottiert! Sie hat in alle a. S. den Kriegern für die desten den akademischen Kreisen ohne weiteres zugänglich. Das stimmig ihr Vertrauen ausgesprochen. Dam Bautenminister wir uns bisher mit einer sehr beschränkten Deffentlichkeit be vurde mit 70 gegen 18 und dem Unterrichtsminister mit 56 gegen Beit, wo Singers Beerdigung im Bilde vorgeführt 33 Stimmen ein Mißtrauensvotum erteilt. Der Bauten wird, den Besuch der Kinematographentheater gnügten, geschah lediglich aus Schonung für Herrn Bernhard. Den Vorwurf, wir hätten ihn durch falsche An- minister und der Unterrichtsminister sollen aufgefordert werden, berboten! Ein Boykott in aller Form zu vaterländischen Bernhard. Den Vorwurf, wir hätten ihn durch falsche Angaben hinter seinem Rücken zu verdächtigen gesucht, haben wir ihre Entlassung zu nehmen, da sie sonst durch Interpella- Zwecken. So geschehen in Halle im Jahre des Heils 1911! 1 tionen oder während der Budgetbebatte gestürzt werden würden. Amerika.
nicht nötig, zurückzuweisen.
Jezt kommt wieder Herr Bernhard mit einer Erklärung an die Reihe.
Sind Heilstättenpatienten in die Reichstags. wählerlisten aufzunehmen?
Mit dieser Frage beschäftigte sich am Dienstag in stundenlanger sich um die Wahl des Abg. Stölle im 18. hannoverschen Wahlkreis. Beratung die Wahlprüfungskommission des Reichstages. Es handelte Dort befinden sich mehrere Heilstätten, in denen sich zur Zeit der Aufstellung der Wählerlisten 650 Wahlberechtigte aufhielten, die auf Grund einer an die Landräte ergangenen Weifung des Regierungss präsidenten nicht in die Wählerlisten eingetragen wurden. Die An gelegenheit hat am 13. Juli 1909 bereits das Plenum des Reichstages beschäftigt. In der erneuten Kommissionsverhandlung vertrat ein Bertreter des Reichsamts des Innern die Ansicht der Regierung. Er plädierte für Nichtzulassung, weil der Aufenthalt in einer Heil stätte kein Wohnfig" im Sinne des Gesetzes sei.
Nach langer Debatte wurde der Antrag des Referenten, Lehmann- Wiesbaden, die Verfügung des Hildesheimer Regierungspräsidenten für gesetzwidrig zu erklären, gegen die vier Stimmen der Konservativen und der Reichspartei angenommen.
In der nächsten Sizung soll darüber debattiert werden, ob nur die Beschwerdeführer oder ob alle Pfleglinge der Heilanstalten wahlberechtigt gewesen wären.
Annahme des kanadischen Handelsvertrages. Washington , 14. Februar. Das Repräsentantenhaus hat den Reziprozitätsvertrag mit Canada mit 181 gegen 92 Stimmen angenommen, nachdem ein Antrag, mehrere Artikel auf die Freiliste zu sehen, mit 191 gegen 114 den Vertrag an den Ausschuß zurückzuverweisen, um noch Stimmen abgelehnt worden war. Stimmen abgelehnt worden war.
El Paso, 15. Februar. General Navarro ist mit 1000 Mann Regierungstruppen in Juarez eingezogen, was das Ende des Feldzuges um Juarez bedeutet. Es stehen keine Insurgenten mehr in der unmittelbaren Nähe dieser Stadt.
Parlamentarisches.
Aus der Budgetkommission des Reichstages.
Das neue Freiburger Parteiblatt soll, einem Beschluß der Wahlfreistonferenz in Wolfach vom Sonntag zufolge, auch sofort im 6. Wahlkreise( Lahr Wolfach) zur Einführung kommen.
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Berfonalien. Genosse Konrad Hänisch ist am Montag aus der Redaktion der Arheiterzeitung" in Dortmund ausgeschieden und nach Berlin übergesiedelt, um hier die Leitung der Zentrale für wählte zum leitenden politischen Redakteur den Genossen Dito Flugblätter und Flugschriften zu übernehmen. Die Preßkommission der Effener Arbeiterzeitung" Niebuhr, zurzeit Lokalredakteur am Halleschen Volksblatt". Genosse Niebuhr scheidet mit dem 1. April aus der Redaktion des ,, Voltsblatt" aus.
Aus Induftrie und Dandel.
Jutereffenpolitik.
Die deutschen Kolonien sind, wenn man unsere Ueberpatrioten reden hört, lediglich im allgemeinen Intereffe des Vaterlandes erworben worden. Einer ihrer wichtigsten Vorzüge soll der sein, das vaterländische Gewerbe beim Bezuge seiner Rohstoffe vom Ausland unabhängig zu machen. Dazu würde natürlich auch gehören, daß die Bei der Weiterberatung des Militäretats wurde bekannt warensendungen aus den Kolonien nach Deutschland zollfrei ein gegeben, daß die Gesamtausgaben für das Reichsheer im nächsten gehen, denn die Kolonien sollen doch eben als Erweiterung des Jahre einschließlich der Neuforderungen 791320823 M. be beutichen Landes und nicht als Ausland gelten. Der Zollichuz foll Die Einberufung eines Zentrumsparteitages. tragen werden. Lebhafte Stritit fand die Gepflogenheit ihnen so gut wie dem Heimatlande zugute kommen, er soll ja dazu dienen, vieler Beamten, die Reserveoffiziere sind, sich jedes Jahr freiwillig die Produktion der Rohstoffe zu fördern. So will es das allgemeine, wird von einem hessischen Zentrumsmann in der Köln . Bolfsztg." zu einer militärischen Uebung zu melden, um, wie der Zentrums- vaterländische" Interesse. Wie sehr sich jedoch hinter diesem Gerede und der„ Augsburger Boltsztg." gefordert. Zur Begründung dieser abgeordnete Sped erklärte, sich vom Dienst als Beamte das private Interesse einzelner Profitjäger ber Forderung wird ausgeführt, daß die bevorstehenden Reichstagswahlen brüden au fönnen. Die Uebungstosten für Reserveoffiziere birgt, zeigt eine Auslaffung der Hamburger Handelskammer in ihrem nicht nur die Entscheidung bringen würden über die zukünftige Wirt- steigen durch diese offenbar von der Militärberpaltung begünftig- lezten Jahresbericht. schaftspolitit Deutschlands , sondern auch über grundsäßliche Fragen ten freiwilligen Uebungen recht beträchtlich. Bei einer Forderung der Weltanschauung. Deshalb sei es nötig, daß die ganze Zentrums von neuen Unteroffiziersstellen für die Bezirkskommandos wies partei zu einer machtvollen Kundgebung zusammentrete. Das werde Genosse Schöpflin darauf hin, daß in den Bezirkskommandos die Stoßkraft der Agitation fördern und ein einheitliches Vorgehen Beit und Mannschaften dazu verwendet würden, politische der Partei in allen Teilen des Reiches sichern. Es handle fich Schnüffeleien zu besorgen. Der Kriegsminister erklärte, nicht nur um die Erhaltung der parlamentarischen Vertretung des" nur" wenn es sich um Beförderungen handle, würden Erhebunfatholischen Voltsteils, sondern auch um die Wahrung der bedrohten gen über die politische Haltung der in Frage tommenreligiösen Interessen. Während alle übrigen politischen Parteien Sen Mannschaften veranstaltet. Genosse Nos te stellte fest, daß auf Parteitagen, die für das ganze Reich einberufen würden, eine der Kriegsminister die politische Schnüffelei in den Bezirkskom einheitliche Barole für das ganze Reich geben und nach einheitlichen mandos zugegeben habe. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Leitsägen die Wahlen vorbereiten, hat die Zentrumspartei bis Frage der Versorgung der Militäranwärter erörtert. Der Reichsjezt von der Einberufung eines deutschen Parteitages Abstand genommen und sich mit provinziellen oder Landesparteitagen für die einzelnen Bundesstaaten begnügt. Dies möge für gewöhnliche Jahre ausreichen, aber nicht in diesem außergewöhnlichen Stampfund Wahljahr.
Verlegung der Handwerkerkonferenz.
Die für den 3. März angefezte Handwerkerkonferenz foll infolge der Anordnungen des Reichstags auf den 7. April verschoben werden. Es ist wahrscheinlich, daß in den ersten Tagen des März der Etat des Reichsamts des Innern im Reichstag auf der Tagesordnung steht. Da sich der Staatssekretär des Innern Delbrüd perfönlich an der Handwerkerkonferenz zu beteiligen wünscht, soll Sorge getragen werden, daß er nicht durch die Verhandlungen des Reichstags ander weitig in Anspruch genommen ist.
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Zentrums- Wahlschwindel. Wie die Pfälzische Boft" mitteilt, ist gegen den katholischen Pfarrer Adolf Graf, früher in Ormesheim, jest in Medenheim, ein Ermittelungsverfahren wegen Berleitung zum Meineid eingeleitet. Es handelt sich um eine Flugblattgefchichte, die dem Hüttenarbeiter und Bentrumsagitator Jakob Feig vom Schwurgericht 3 weibrüden wegen Meineids acht Monate Gefängnis eingetragen hat."
Als in Ormesheim, einem Dorf des Wahlkreises Pirmasens , im vorigen Jahre bei der Gemeinderatswahl eine Anzahl
verbandsgeneral v. Liebert animierte die bürgerlichen Barteien und die Regierung, die Reichsversicherungsordnung so zu gestalten, daß die Militäranwärter in sehr großer 3ahl in den Staffen der einzelnen Versicherungszweige Unterkommen fänden, um dort als staatserhaltende Elemente wirken zu können. Genosse Schöpflin nagelte diesen Versuch des Abg. v. Liebert fest und wies darauf hin, daß seine Befolgung nur dazu führen würde, die Staſſen durch gewaltsame Zuführung ungeeigneter Elemente schwer au schädigen und die Politik in diese Institute hineinzutragen. Der Kriegsminister sprach seine Freude über die Anregung Lieberts unverhohlen aus, gegen die nur noch die reifinnigen einen allerdings etwas idwadhyen Brotest erhoben. Angenommen wurde eine Resolution Grzberger, die den Reichskanzler ersucht, eine Aenderung der Zivilversorgung der Militäranwärter vorzubereiten und ihre Ansiedlung auf dem Lande zu erwägen. Die Weiterberatung wurde auf Donnerstag berbagt. Am Freitag wird die Debatte über das Tempelhofer Gelb beginnen, zu der bereits eine Zentrumsresolution vorliegt.
Aus der Reichsversicherungsordnungs- Kommission. Sizung vom Mittwoch, den 15. februar. Die Kommission bollendete die zweite Lesung des sechsten Buches, indem sie meistens die kompromißanträge un Deffentlichkeit des Sprachverfahrens.
verändert annahm.
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Der
Im Jahre 1908 betrug die gesamte deutsche Einfuhr an Roh stoffen und Nahrungsmitteln 7 664 021 000 M., davon lieferten die Kolonien nur für 22 778 000 m.; die gesamte deutsche Ausfuhr an Erzeugnissen der Industrie betrug 4 216 900 000 m., davon gingen nach den deutschen Kolonien nur für 35 498 000 M. Wenn nun der Absatz deutscher Fabrifate nach den Kolonien im Zoll günstiger gestellt wird als die Fabritate anderer Länder, so würde das allerdings für eineine deutsche Fabrikanten ein großer Vorteil fein( nämlich für die wenigen, die laut obiger Zahl nach den Kolonien liefern). Aber diese Vergünstigung würde von den Kolonien dadurch bezahlt werden, daß ihnen die Freiheit genommen wäre, sich auf dem billigften Markt zu versorgen, und ihr Bedarf würde dementsprechend ver teuert. Wenn umgekehrt die Produkte deutscher Kolonien bei ihrer Einfuhr nach Deutschland im Boll günstiger gestellt werden, als die Produkte anderer Kolonialländer es würden dabei nach der bisherigen Entwickelung der Kolonien in erster Linie Kaffee, Katao und Mais in Betracht kommen so würde das wieder nur ein Borteil für einzelne Kapitalisten sein. Die Hamburger Handelsfammer fchreibt darüber:
Würden diese Artikel in Deutschland zollfrei oder zu Vorzugszöllen eingelassen werden, so erhielten die Produzenten in den Solonien höhere Breise, und es ist unverkennbar, daß damit ein bedeutender Anreiz zur Vermehrung der Produktion geschaffen würde Die damit erlangten Vorteile würden aber doch im wesentlichen nur einzelnen zugute kommen, und sie wären nichts anderes als eine Subvention, die durch Verminderung der Reichszolleinnahmen aus den Taschen der deutschen Steuerzahler in die Taschen der Kolonial= intereffenten geleitet würde. Insbesondere ist nicht daran zu denken, daß die Bollfreiheit oder Zollermäßigung den deutschen Konsumenten die Artikel verbilligen würde. Gegenüber den gewaltigen Mengen der Weltproduktion haben die geringen Mengen unserer Solonialproduktion auf die Preisbildung einstweilen noch keinen Einfluß." fonders intereffant, wie diese Großlapitalisten, sobald es sich um Für den fozialdemokratischen Beobachter dieser Dinge ist be einen wirklichen, praktischen Fall handelt, sofort mit aller Klarheit und Schärfe den Gegenfag der wirtschaftlichen Interessen sehen, den ihre Vertreter in der Wissenschaft wie in der Bolitik so beharrlich ableugnen.
liberale Bürger kandidierten, erschien ein angeblich von den Vor dem Spruchausschuß des Versicherungsamtes foll nach der Liberalen herrührendes Flugblatt, in welchem die Arbeiter Borlage mündlich und öffentlich berhandelt werden. schwer beschimpft wurden. Die Folge war, daß die Mehr- 8entrums abgeordnete el beantragte, daß die Verhandlung zahl der liberalen Kandidaten nicht gewählt wurde. Diefe nicht öffentlich foll, weil die Beschaffung geeigneter Räume Neue Aufträge für die Waggonfabriken. Bis vor kurzem war fofort als eine von politischen u Die Sozialdemofraten erflärten es für das preußische Eisenbahnzentralamt beinahe eine Selbstver teuer sein würde. bezeichneten bas Flugblatt fofort als Gegnern ausgehende Fälschung und setzten alle Hebel in Be- sich entschieden gegen eine solche Verschlechterung. Der Antrag wurde ftändlichkeit, unbekümmert um die Konjunktur seine Bestellungen so wegung, die Täter zu ermitteln. In einer Verhandlung vor dem dann auch abgelehnt. zu machen, daß fie in das Getriebe des schärfsten industriellen HochSchöffengericht zu Blieskastel beschwor nun der Führer der Zulassung der Arbeitersekretäre als Vertreter der Versicherten. bruces hineingerieten und dann natürlich mit entsprechenden Preisen Drmesheimer Sentrumspartei, ein Verwandter des Das Versicherungsamt kann nach dem Entwurf Bevollmächtigte berechnet wurden. Dazu kam dann noch, daß die Waggonfabriken dortigen latholischen Pfarrers, Jakob Feig, daß er das gefälschte und Beistände zurückweisen, die das Verhandeln vor Behörden ge- in folchen Zeiten viele Arbeiter einstellten, die dann natürlich bei der Flugblatt weder verfaßt, noch in Drud gegeben habe, noch daß er schäftsmäßig betreiben. Dies gilt jedoch nicht für Rechtsanwälte ersten Gelegenheit wieder hinausflogen. Wie jest bekannt wird, wiffe, wer der Verfasser und Besteller des Flugblattes set. Bu jener und solche Berfonen, denen das Verhandeln vor Gericht gestattet ist. will die Regierung für diesmal versuchsweise mit ihrer altherBeit war bereits bekannt geworden, daß das gefälschte Flug- Infolge einer Anregung der Sozialdemokraten nahm die gebrachten Manier brechen und den Waggonfabriken schon jetzt die blatt in ber Offizin der ultramontanen Wefipfälz. 3tg." ge- Kommission in der ersten Lesung besondere Bestimmungen für die Aufträge für den Lieferungswinter 1911/12 erteilen.