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Gewerkschaftliches.

Belgifche Arbeitervertreter in Deutschland !

Man schreibt uns aus Brüssel :

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ftören zu laffen. Eine nur oberflächliche Betrachtung der im Pro- bewegungen. Erreicht wurden Lohnerhöhungen für im ganzen 240 spett aufgeführten Firmen zeigt, daß es mit diesen Danksagungen Personen in der Höhe von 364,16 Wt. pro Woche. Ausgegeben dieselbe Bewandtnis hat, wie mit den in den Geheimmittel- Pro- wurden für die Bewegungen aus der Zentralkaffe 1168,77 m., spetten aufgeführten. Manche Firma, die sich vielleicht in ihrem aus der Lokalkasse 714,66 Mt. Bei den Bewegungen handelte es ersten Zorn über die unbotmäßigen streifenden Arbeiter und aus sich meist nur um einzelne Werkstätten, nur eine erstreckte sich auf Der Gedanke einer Studienreise belgischer Gewerkschafts- gelieferte Arbeitswilligenware ausspricht, finden wir als Unter- mit dem Abschluß eines neuen Tarifvertrages endete. Es iſt, Der Gedante einer Studienreise belgischer Gewerkschafts- borzeitiger Freude über die Rausreißer dort lobend über die eine ganze Branche, die Lohnbewegung in der Etuibranche, die funktionäre nach Deutschland , der auf dem jüngsten belgischen zeichner eines später abgeschlossenen Tarifvertrages wieder. Mit neben der Goldschnittbranche, die kleinste Branche der Zahlstelle; Gewerkschaftsfongreß vom Genossen de Man vertreten der Zuverlässigkeit dieser Dankschreiben sieht es also sehr windig in ihr sind nur 155 Personen beschäftigt, die aber alle bis auf wurde, hat einen Erfolg gehabt, der alle Erwartungen aus. bereinzelte Ausnahmen organisiert sind. Für das laufende Jahr übertrifft. Die Zahl der Bewerber, die von ihren stehen dem Buchbindergewerbe große Lohnbewegungen bevor; Achtung, Schuhmacher! Bei der Firma Herz- Schuhfabrik die Tarifverträge in der Buchbinder, der Kontobuch- und der Organisationen als Teilnehmer vorgeschlagen wurden, Frankfurt a. M. sind mit den Zuschneidern Differenzen ausge- Galanteriebranche laufen ab, und da gilt es, alle Kräfte einzu­ist so groß, daß man beschließen mußte, im brochen. Erst vor 3 Wochen sind dort Vereinbarungen mit der Or- sezen, um die Bewegungen zu einem guten Ende durchzuführen. Sommer eine zweite derartige Reise 3u ganisation getroffen worden, die die Firma versucht, zu ihren Abgesehen von der Luruspapierbranche, in der es mit der Organi­beranstalten. An der ersten Reise, die bom Gunsten umzuändern. Da die Zuschneider auf dieses Angebot fation noch ziemlich schlecht bestellt ist, wenn auch in letter Zeit 26. Februar bis zum 3. oder 5. März dauern soll, nicht eingingen, setzte die Firma die Arbeitszeit herab und erklärte recht gute Fortschritte gemacht werden, ist die Buchbinderbranche werden 29 Genossen teilnehmen; für die zweite sind schon den Zuschneidern, daß sie nunmehr gezwungen sei, andere zu die stärkste. Sie beschäftigt 1295 Arbeiter und 1914 Arbeiterinnen, ein Dugend Teilnehmer angemeldet. schneider von auswärts einzustellen. Wir ersuchen deshalb alle und von jenen sind 1154, von diesen 1669 organisiert. Von den In Anbetracht des propagandistischen Zweckes der Ver- Leder- Zuschneider, die Firma Herz bis auf weiteres zu meiden. vielen Differenzen in dieser Branche, die meist durch Verhand­lungen erledigt wurden, ist besonders zu erwähnen, daß die Firma anstaltung, die dazu beitragen soll, die Tendenz zur modernen Die arbeiterfreundliche Presse bitten wir um Abdruck. Zentralverband der Schuhmacher Deutschlands ." Deutsche Warte" durch das Schiedsgericht zur Nachzahlung einer Gewerkschaftsmethode und insbesondere zur zentralistischen Zahlstelle Frankfurt a. M. Lohnsumme von fast 700 Mt. verurteilt wurde. Sie hatte schon Organisationsform in der belgischen Arbeiterbewegung zu seit Jahren eine bestimmte Arbeit unter Tarif bezahlt. In der verstärken, ist es besonders erfreulich, daß gerade die Drohender Streik im Schuhgewerbe zu Weißenfels . Album, Mappen und Galanteriebranche entstanden Differenzen noch nicht auf modern zentralistischer Grundlage stehenden 4000 im Zentralverband organisierte Schuhfabrikarbeiter lehn- infolge des Umsichgreifens der Bevorzugung weiblicher Arbeits­Gewerkschaftsorganisationen sich am zahlreichsten beteiligt ten den Vorschlag der Unternehmer, die Arbeitszeit innerhalb träfte zur Verdrängung der männlichen, das von den Arbeit­haben. So werden an der ersten Reise nur 3 Ver- 3 Jahre auf Stunden zu verkürzen, ab. Sie verlangen die nehmern als eine nach dem Tarif nicht statthafte Verschlechterung treter von Zentralverbänden teilnehmen; alle übrigen teil- Einführung des 9 Stundentages vom 1. Oktober 1911 ab. Gehen bestehender Arbeitsbedingungen aufgefaßt wird; eine Einigung nehmenden Gewerkschaftsfunktionäre sind von lokalen oder Ablauf der Kündigungsfrist etwa 5000 Arbeiter die Arbeit nieder- bei der bevorstehenden Tarifbewegung ihre Erledigung finden die Fabrikanten darauf nicht ein, dann würden Sonnabend mit darüber kam jedoch nicht zustande, und die Frage wird nun wohl provinzialen Organisationen oder von noch nicht zentralisierten legen. müssen. Nationalföderationen delegiert. An der Spitze stehen die Metallarbeiter mit 11 Delegierten von 8 verschiedenen Der Dank vom Hause Habsburg. Organisationen, die in der Nationalföderation der Metall- Wir haben bereits berichtet, daß der Streit in der landwirt­arbeiter vereinigt sind. Von den übrigen Von den übrigen Teilnehmern schaftlichen Maschinenfabrik in Herford , Firma Niebaum u. find 2 Bauarbeiter, 1 Bergarbeiter, 1 Buchbinder, 1 Fabrik- Gutenberg, für die Arbeiter erfolgreich beendet wurde. Die arbeiter, 2 Hafenarbeiter, 1 Holzarbeiter, 1 Pflasterer und Arbeiter haben denn auch die Arbeit zu den neuen Bedingungen 4 Textilarbeiter, darunter 1 Vertreter der revolutionär- wieder aufgennmmen. Mit dem gleichen Augenblick aber, wo die fyndikalistisch angehauchten Wollweberföderation von Verviers . Streifenden den Betrieb wieder betraten, wurden sämtliche Arbeits­syndikalistisch angehauchten Wollweberföderation von Verviers. willige entlassen. Wie sind diese Leute während des Kampfes ge­Das vlämische und das französische Zentralorgan der Arbeiter- hätichelt worden; Lebensstellung und sonst noch alles wurde ihnen partei haben je einen Redakteur abgeordnet: für den Peuple" versprochen. Ob die auf die Straße Geworfenen nun wohl ein­den Genossen Fischer, für den Vooruit" den Genossen sehen werden, daß die Unternehmer wohl den Verrat lieben, nicht Boguerts. Als Parteivorstandsmitglied nimmt Genosse aber den Verräter?

B

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de Brouckère an der Reise teil, und als Führer und

Uebersetzer wird Genosse de Man fungieren.

Dem viertägigen Aufenthalt in Berlin , von dem drei

Husland.

Der Lütticher Streik in der Kammer.

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Tage den Gewerkschaften und ein Tag der Partei ge-( Die Bespibelung sozialdemokratischer Führer.) widmet werden sollen, geht ein etwa zweitägiger Aufent­halt einer fleineren Gruppe, worunter der Nationalsekretär der Bergarbeiter Lombard, in Bochum voran, wo die Einrichtungen des Bergarbeiterverbandes studiert werden sollen. Am fünften Tage des Aufenthaltes in Berlin , dem Freitag 3. März, sollen noch gruppenweise Besuche mit einem besonderen beruflichen Interesse stattfinden. Den Sonnabend werden die meisten Teilnehmer in Leipzig verbringen, wo die wichtigsten lokalen Arbeiterorganisationen, der Konsumverein Leipzig - Plagwit usw., besucht werden sollen. Am Sonntag abend sollen alle wieder daheim sein. Es ist mehr als die Hälfte aller belgischen Gewerkschafts­angestellten, die an dieser Reise teilnimmt. Eine derartige nahezu allgemeine Pilgrimfahrt vom einem Lande zum anderen, zu dem ausgesprochenen Zwecke, die in dem fort­geschritteneren Lande bestehenden Einrichtungen und Methoden fennen zu lernen, um sie aufs eigene Land übertragen zu fönnen, ist eine in der Geschichte der internationalen Arbeiter­bewegung neue Erscheinung. Kein Wunder also, daß die deutschen Genossen, die mit dem Empfang und der Information des belgischen Besuches zu tun haben werden, eine besonders freundliche Bereitwilligkeit an den Tag gelegt haben, um ihnen den Aufenthalt so lehrreich und angenehm als möglich zu gestalten. Berlin und Umgegend. Achtung, Fleischergesellen! Die Sperre über die Firma Thomczid, 3offenerstr. 37, besteht weiter. Wir ersuchen, daselbst eine Arbeit anzunehmen. Zentralverband der Fleischer.

Die Jahresabrechnung schließt für die Zentralfasse mit der Bilanzsumme von 181 443,40 Mt. ab, gegenüber 151 182,16 Mt. im vorhergegangenen Jahre. Die Ausgaben der Zentraltasse be­trugen für Arbeitslosenunterſtüßung an weibliche Mitglieder 16 363,75 Mt., an männliche Mitglieder 29 784 Mt.( fast 10 000 Mt. weniger als im Jahre 1909), für Krankenunterstüßung an weib­liche Mitglieder 11 121,20 Mt., an männliche 10 988 wit. An die Verbandskasse wurden gesandt 83 709,41 Wt. gegenüber 39 640,70 Mt. im Jahre 1909. Die Lokaltasse hatte, den alten Bestand von 49 770,71 Mt. mitgeredmet, 97 518,16 Mt. Einnahmen, die Ausgaben waren 35 766,49 Mt., sodaß der Bestand auf 61 752,11 Mr. angewachsen ist. Unter den Ausgaben sind an Lokalzuschlägen zur Arbeitslosenunterstüßung 7383,75 Mt.

Der Bericht vom Arbeitsnachweis zeigt, daß sich im Jahre 1910 einschreiben ließen 2663 männliche und 3528 weibliche Arbeitslose. Stellen wurden gemeldet für die männlichen 2257, für die weiblichen 4602, und besetzt wurden von jenen Stellen 1611, von diesen 2569. Dazu kommen ungefähr ebenso viele Aushilfsstellen. Daß eine so große Zahl gemeldeter Stellen unbe setzt blieb, hat seinen Hauptgrund darin, daß es immer noch eine Anzahl Arbeitgeber gibt. Die weit unter Tarif bezahlen wollen. Kommt es doch vor, daß man gelernten erwachsenen Arbeitern Löhne von 18, 20 oder 22 Mt. bietet.

Die Bibliothek der Zahlstelle wurde im Laufe des Jahres 2657 mal bon männlichen und 1886 mal von weiblichen Mitgliedern benutzt. Der Bücherbestand ist von 1835 Bänden auf 1906 Bände gestiegen.

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Unser Brüsseler Korrespondent schreibt uns: An zwei Dienstagen der Dienstag ist den Interpellationen find in der belgischen Kammer die Vorkommnisse reserviert während des Lütticher Kohlenarbeiterstreits diskutiert worden. Die sozialistischen Vertreter, insbesondere die Bergarbeiterführer De­jardin und Donnay, die während des Streits auch die Ver­handlungen mit dem Minister und dem Gouverneur der Provinza Lüttich geleitet haben, gaben in überaus sachlichen und wirtungs­bollen Reden ein Bild des mächtigen Ausstandes, der 25 000 Ar­Nach kurzer Diskussion der Berichte folgte die Bestätigung der stellungen zeigten aber nicht bloß die Ursachen des Streits den längere Debatte riefen die Wahlen zur Ortsverwaltung hervor. beiter und das Schidjal von 100 000 Menschen umfaßte. Ihre Dar- Branchenfommissionen, die sich ohne Schwierigkeiten vollzog. Eine follettiven Versuch der Unternehmer, das Neunstundengesetz zu Nach dem neuen Verbandsstatut haben in Zahlstellen, wo mehrere fabotieren" sondern auch die Manöver des Patronats während befoldete Beamte vorhanden sind, die Ortsverwaltung und der des Ausstandes, so die Verbreitung und Drucklegung eines Birtu- Verbandsvorstand in Gemeinschaft zu bestimmen, welche Funkti lars in dem Kohlenrevier von Horloz( wo die berüchtigte Aus- onen die einzelnen Beamten auszuüben haben. Mehrere Redner beutergruppe fitt), das mit Schuld an der Fortdauer des Streits wandten sich dagegen, daß auf Grund dieser Bestimmung die Gene­trug, als bereits ein Beschluß der Delegierten gefaßt war, ihn zu ralversammlung feinen Einfluß auf die Besetzung des ersten Be eines der unsaubersten und perfidesten Manöver gegen die ftreifen- bier Angestellten durch Wahl darüber entschieden werden sollte. beenden. Ueber die Verbreitung dieses Schriftstückes, das auf vollmächtigtenpostens haben sollte, und verlangten, daß unter den den Arbeiter weist, sind vorläufig die Aften noch nicht geschloffen, zwei von ihnen lehnten jedoch den Posten ab, und die Versamm b. H. die Uebeltäter nicht aufzufinden. Zu einer mächtigen Anflage lung beschloß darauf, daß für die Wahl des ersten Bevollmächtigten gestaltete sich insbesondere die Rede Donnays, die bei aller die beiden anderen Angestellten kandidieren sollen. Sachlichkeit das ergreifende Bathos des Arbeiterkampfes und seine Als Arbeitnehmerbeifiber für das Arbeitsnachweisturatorium menschlichen Züge und die Arbeitersolidarität zu schlichtem Aus- wurden gewählt: Eugen Brüdner, Wilhelm Harder, druck brachte. Bewegung und am Ende der Debatte natürlich eine Dähne, Teutsch, Jünemann, Kempfe und Else Rettifikation und Verteidigung durch den Justizminister rief seine Schade, Klappenbach und Bruds , als Stellvertreter Schilderung des blutigen Zusammenstoßes in Seraing hervor, dem ein unschuldiges Menschenleben zum Opfer fiel. Daß die Gen­darmen zur Waffe griffen und ohne ernstliche Ursache drauf los schossen nur" in die Beine, wie der Justizminister beschwichti­gend meinte! hat Donnay und besonders Genosse ubin in borzüglicher Weise als den Ausfluß der Gendarmenpsychologie er­

Letzte Nachrichten.

Ein kleiner Ueberfall

In der Tonwarenfabrik von Gustav Krüger , Pantow, flärt, die von der Heze gegen streifende Arbeiter und vom Macht wird wieder einmal aus Deutsch- Südwestafrika Berlinerstr. 69, find Differenzen ausgebrochen. Grund ist folgen- dünkel des Unternehmertums genährt ist. Die Gendarmen sähen gemeldet. Nach einer amtlichen Mitteilung hat eine der. Da die Arbeiter bei einer Arbeitszeit von 12-13 Stunden im Streit nicht ein Recht des Arbeiters und gebärden sich überall Bande bei Auros Vieh gestohlen und soll sodann sech 3 täglich nicht über 35 Pf. pro Stunde verdienten begannen die Arbeiter als Provokatoren. Niemals wäre es zu Blutvergießen gekommen, Söpfe start in der Richtung auf Sperlingspues und fich zu organisieren. Aus diesem Grunde sind die beiden Ver- wäre statt der Gendarmen lokale Bolizei verwendet worden, die Gaobis abgezogen sein. Einzelheiten konnten bisher weder trauensleute Emmer und Neumann durch Krüger aus dem auch bei keiner der gewaltigen Manifestationen einzuschreiten durch die Schutztruppe noch durch die Polizei festgestellt wer­Betriebe entfernt worden, was ihre Kollegen nicht ruhig hin- hatte. Subin, der sozialistische Deputierte von Huh, machte da den. Aus englischem Gebiet liegen feine weiteren Nachrichten nehmen wollten. Auf Vorstelligwerden der Kommission dahin, auch interessante Mitteilungen über das Beſpielungs: daß die beiden Gemaßregelten wieder eingestellt werden möchten, system der Gendarmerie gegenüber den fozia- vor. Scharfe Beobachtung der Süd- und Ostgrenze des Schutz­ist dieser ein abschlägiger Bescheid zuteil geworden. Die Kollegen istischen Arbeiterführern. Jeder von ihnen erfreut sich gebietes ist eingeleitet. Gleichzeitig trifft eine Meldung des deutschen General­der Gemaßregelten haben darauf einstimmig die Arbeit nieder- eines richtigen" Dossiers", das die Gendarmen aufstellen, die gelegt. Die Arbeiter klagen auch über andere Mißstände, so zum überall hinter den Agitatoren her find, um ihr Material" zu sam- konsulats in Kapstadt ein, wonach dort über angebliche Be. Beispiel Abzug der Strafgelder nach Belieben der Werkführer, un meln. Vandervelde erklärte fogar, er hätte sein" Dossier" wegungen der Simon- Copper- Leute keine Mitteilungen ein­genügende Beleuchtung der Arbeitsplätze sowie von Flur und gesehen. Während des Streiks hatte sich Hubin einmal mit den gegangen sind. Man nimmt an, daß sich die ganze Angelegen­Arbeitern in das Schlafzimmer des Wirtes geheit auf einen einfachen Viehdiebstahl beschränkt. flüchtet auch dorthin drangen die Gendar men. Hubin hat über den Vorfall auch bei der Behörde Beschwerde ge­führt. Von wem der Befehl nach dieser Ausspizelung der sozia­ listischen Führer ausgeht, ist nicht festgestellt worden. Der Justiz­minister begnügte sich nur zu erklären, daß er diese Dossiers nicht fenne, um im übrigen die Gendarmen von dem Vorwurf einer Mordtat reinzuwaschen. Vandervelde konstatierte dann noch, daß in der Kammer keiner die niedrigen Verleumdungen auf zunehmen gewagt hat, die von den Scharfmachern der bürgerlichen Presse während des Streits gegen die Führer der Bergarbeiter er­hoben wurden, die mit seltener, sogar bom Arbeitsminister be- agerhäusern und 3oIlämtern herrscht vollständige lobten Umsicht und Aufopferung den Streik geleitet haben.

Treppen.

Vom Verband der Maler ist die Sperre über die Firma Seelig u. Jvens, Reinidendorf, Eichbornstr. 77, aufgehoben, nachdem einer der Firmeninhaber auf dem Verbandsbureau die Quittungen über den ausgezahlten Lohn vorgelegt hat.

Deutfches Reich.

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Versammlungen.

Die Resistenzbewegung in Desterreich. Triest , 17. Februar.( W. T. B.) In der passiven Refi stenz der Staatsbeamten und Staatsangestellten ist heute eine Zunahme bemerkbar. In den Bostämtern wer­den Rückstände und Verspätungen verzeichnet. Im Telegramm­berkehr sind bei schwächer beanspruchten Linien, unbedeutende Verspätungen, bei den stärker beanspruchten durchschnittlich zweieinhalbstündige Verspätungen. zu konstatieren.

Bei

den

passive Resistenz. Das Personal der Staatsbahn übt seine Tätigkeit in normaler Weise aus, doch wird eine Verkehrsstockung bei einem Andauern der Resistenz in den Zoll- und Lagerhäusern befürchtet. Bei der Südbahn herrscht bisher keine Resis ft enz.

Geschäftsreklame einer Streikbrechervermittelungsfirma. Die berühmte Firma Fr. A. Müller in Wandsbet bei Die berühmte Firma Fr. A. Müller in Wandsbek bei Hamburg versendet an die Unternehmer gebrudte Prospekte, die die Leistungsfähigkeit dieser Firma in der Verhöferung von Streit brechern einem verehrten Unternehmerpublikum anpreisen. Mit dem deutschen Reichsaar gekrönt, firmiert Internationaler Ar­beitsnachweis"," Größtes Bureau Deutschlands für Streitange­Tegenheiten", bezeichnet der Prospekt dieser dem Staate besonders nüßlichen Firma als Spezialität ihres Geschäftsbetriebes: Be- Deutscher Buchbinderverband. In der Generalversammlung fchaffung von Arbeitswilligen bei Lohntämpfen. der Zahlstelle Berlin , die am Donnerstag im großen Saale des In unlauterem Wettbewerb mit den Anpreisungen der Pro- Gewerkschaftshauses stattfand, stand der Jahresbericht für Die gestrandete Bark. spekte über die Nüßlichkeit des Blutreinigungstees oder des Busen- 1910 auf der Tagesordnung. Er liegt in einer 68 Seiten starten Es wird darin zunächst festgestellt, daß wassers verursacht der Prospekt der Firma Müller durch die geniale Broschüre gedrudt bor. Gughaven, 17. Februar.( W. T. B.) Die Bart, die der fran­Sazbildung geradezu Bauchgrimmen. Man höre: das verflossene Jahr die Erwartungen, die man auf einen Auf- zösische Schleppdampfer" Atlas" aus dem Schlepptan verloren hat " Infolge heutiger Lage auf dem Arbeitsmarkte und des schwung der Konjunktur sette, lange nicht erfüllt hat. Anderer-( siehe Aus aller Welt"), ist ein deutsches Segelschiff mit Namen Vorgehens der organisierten Arbeiterschaft, sowie deren Organe, feits hat das Jahr 1910 wieder einmal gezeigt, wie stark der Or-" Anna". Das Schiff ist unterhalb Büsum hoch aufgelaufen. hat es sich obiges Bureau zur Aufgabe gemacht, bei vorkommenden ganisationsgedante sich im Buchbindergewerbe und den verschie- Für die Mannschaft besteht, soweit bekannt, keine Gefahr. Streits und Sperren den Herren Arbeitgebern arbeitswilliges denen Branchen geltend gemacht hat. Die im Laufe des Jahres Bersonal guter Qualität in jeder gewünschten Anzahl sofort zur durchgeführte Erhöhung der Verbands- wie der Lokalbeiträge hat Verfügung zu stellen offenbar in feiner Weise ungünstig auf die Entwickelung der Or ganisation einzuwirken vermocht. Die Mitgliederzahl ist von 6348 auf 6926 gestiegen; die Zahl der männlichen Mitglieder von 3011 auf 3296, die der weiblichen von 3337 auf 3630. Eine Tabelle gibt Aufschluß darüber, wie die Organisation sich in den letzten Schön gesagt! 17 Jahren entwickelt hat, und zeigt auch, wie die weiblichen Mit In schwulstiger Form wird weiter bramarbasiert, daß die glieder allmählich zahlreicher wurden als die männlichen, was zu Firma in einem Zeitraum von 8 Tagen 8000 Leute stellen, in einem guten Teil auch darauf zurückzuführen ist, daß das Unter­2 Jahren bei 40 größeren Streits 5000 Siebenmonatskinder geliefert nehmertum immer mehr die billigeren weiblichen Arbeitskräfte be­Petersburg, 17. februar.( W.2. B.) Der Ministerral habe und eine Arbeitswilligenfolonne von 400 gelernten Arbeitern vorzugt. Im Jahre 1894 hatte die Zahlstelle 816 männliche und hat beschlossen, bei der Reich 3 duma die Bewilligung von auf telegraphischen Anruf sofort nach einem vom Streit bedrohten nur 283 weibliche Mitglieder, 1906 waren es 3024 männliche und 120 250 000 Rubel für den Bau von vier neuen Linienschiffen in den Werke dirigieren könne. Und umstehend im Prospekt sind Dank- 3020 weibliche, und 1907 hatten die weiblichen Mitglieder die

Die Arbeitswilligen stehen der Oeffentlichkeit stets näher, als die Streitenden. Unsere Vermittelung hat also auch vom Standpunkte des Arbeitnehmers immer den Rechtsboden unter den Füßen."

Die Pest.

Petersburg, 17. Februar. ( W. T. B.) Seit gestern find in Charbin dreizehn Chinesen an Best gestorben. Der Ge neralgouverneur des Amuurgebietes hat Vollmacht erhalten, alle Gegenmaßregeln gegen die Pest im Amurgebiet zu er greifen, nötigenfalls Truppen dazu zu verwenden. Nene Schiffe für Rußland.

fagungen von Firmer über die Vorzüglichkeit der gelieferten Stück- männlichen zum ersten Male überholt, und zwar mit 3251 gegen Jahren 1911 bis 1915 zu beantragen. Die Linienschiffe sollen die zahl Streitbrecher zu lesen, so da ihre treuen Fridolindienste ver- über 3089 Männern. Lohnbewegungen fanden im verflossenen Namen Sebastopol, Petropalowst, Gangut und richteten, ohne sich durch Drohung oder List von den Streitenden Jahre 10 statt, und zwar 3 Abwehrbewegungen und 7 Angriffs- Poltawa erhalten.

Berantw. Redakt.: Richard Barth , Berlin . Inferatenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl