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Gewerkschaftliches.[ ein, als ob fie aus den Vorgängen nichts gelernt hätten, sondern durch weiteres Entgegenkommen der Unternehmer möglich wurde,

Unternehmer- Cerrorismus.

Bald fein Tag vergeht mehr, wo die Unternehmerbresse nicht über den Terrorismus der organisierten Arbeiterschaft getert und die Staatsanwaltschaft und Gerichte mobil macht. Letzteres ist allerdings vollständig überflüssig, denn wo man insbesondere einem Streifsünder etwas anhängen kann, selbst wenn er einen Arbeitswilligen nur schief ansieht, ist die Klage­erhebung sicher zu erwarten. Und die Gerichte sind in solchen Fällen allzu gern bereit, recht scharf zu strafen. Wir er. innern nur an einen Fall der jüngsten Zeit. Der frühere Vor­fißende des Holzarbeiterverbandes der Zahlstelle Kaisers lautern, Wilfing, welcher seit einigen Jahren aus bestimmten Gründen nicht mehr Mitglied des Verbandes, wurde beim Streit der Tischler Arbeitswilliger. Ein Arbeiter überreichte dem Wilfing einen Lorbeerkranz mit der. Worten:" Für her­vorragende Dienste." Der Staatsanwalt erhob Anklage, und der Spender des Kranzes wurde zu fünf Tagen Gefängnis verurteilt, und zwar auf Grund des berüchtigtem§ 153 der G.-O. Wie viele Fälle von Unternehmerterrorismus sind nun insbesondere in den letzten Jahren in unserer Presse be­fanntgegeben, ohne daß die Staatsanwaltschaft sich veranlaßt gesehen hat, diesen nachzugehen. Ja, Bauer

Ein besonders frasser Fall kommt durch den folgenden Brief, der uns in die Hände fiel, ans Tageslicht: Deutscher   Arbeitgeberschutzverband für die gesamte Tonindustrie, Geheim Vertrauensstelle Dortmund  . Mitgliederzahl: 15 000 Firmen der Tonindustrie. Schötmar  , den 14. Januar 1911. Schötmar  .

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Herrn Stellmacher.. Sie haben von der Firma Ruthe drei Gesellen in Arbeit genommen. Das Benehmen dieser Leute bei genannter Firma wird von uns durchaus getadelt. Wir ersuchen Sie, sowohl im Interesse des Verbandes als auch zu Ihrem eigenen petuniären Nußen, diese sofort, spätestens innerhalb 14 Tage, wieder zu entlassen und nicht wieder einzustellen. Erhalten wir von unse­rem Bielefelder Vertrauensmann Nachricht, daß dieses nicht ge­schehen, müssen wir zu unserem Bedauern unseren Mitgliedern anheimgeben, von Ihnen Waren nicht zu kaufen und solche eventuell nur von Ruthe zu beziehen.

Dasselbe geschieht auch, wenn Sie einen Arbeitnehmer von

der Eristenz unseres Verbandes wissen lassen.

Hochachtungsvoll

Deutscher   Arbeitgeberschutzverband für die gesamte Tonindustrie. gez. Zatermann, Langen  .

Die Firma Ruthe fabriziert Ziegelfarren, und stellten die bei ihr beschäftigten 3 Stellmacher am 25. November die Arbeit ein, weil der Lohn so niedrig bemessen war, daß damit die Arbeiter beim besten Willen nicht auskommen fonnten. Zwei verheiratete Arbeiter fanden nun Beschäftigung in einem Konkurrenzbetrieb der Firma Ruthe, und offenbar auf Betreiben der letzteren haben die Ziegeleibefizer resp. deren Organisation, der Arbeitgeberschutzverband für die gesamte Tonindustrie", der Firma den Ruin angedroht, wenn sie nicht die Arbeiter entläßt oder auch nur von der Eristenz dieser Unternehmerorganisation redet. Die beiden Arbeiter, welche verheiratet sind, wurden dann auch am 28. Januar tatsächlich entlassen. Die Firma Ruthe sowohl wie die Biegelproben werden nun von der Brotlosmachung der beiden Mitglieder des Holzarbeiterverbandes keinen Vorteil haben, dafür wird gesorgt werden. Wir flennen auch nicht darüber, daß man in dieser brutalen Weise zu Werke geht und Familienväter auf die Straße wirft, weil sie der früheren Fron entflohen und nicht mehr für Hungerlöhne arbeiten wollen. Aber not­wendig ist es immer wieder, zu zeigen, was Unternehmer­brutalität sich ungestraft leisten darf. Daß der Staatsanwalt Auflage erhebt, daran glauben wir nicht.

Der Fall ist auch ein schönes Beispiel dafür, daß die Sozialdemokratie den Mittelstand ruiniert". Wenn die Handwerksmeister sich dem Kommando der Großunternehmer nicht fügen, wird ihnen die Kehle zugeschnürt". Nichtsdesto­weniger wird auf die Sozialdemokratie geschimpft, weil sie den Mittelstand beseitigen will". Nur so weiter, der Ar­beiterbewegung schadet es nichts!

Berlin   und Umgegend.ban Achtung, Friseurgehilfen! Wegen Tarifstreitigkeiten find für die Verbandsmitglieder folgende Firmen gesperrt: Hoppe, Char­lottenbura, Kaiser- Friedrichstraße 25; Moll, Beusselstraße 64. Verband der Friseurgehilfen.

Deutfches Reich.

Der korporative Arbeitsvertrag im Bäcker- und Konditorgewerbe.

Tarifabschluß im Baugewerbe.

an ihrem starren Dogma des Herrn im Hause" festhalten. Die einen neuen Tarifvertrag abzuschließen. In der Zegtil. Arbeiterorganisation ist sich dessen sicher, daß diese rückständigen industrie haben die wiederholt abgebrochenen, aber von neuem zum Abschluß Ansichten am allerwenigsten dazu angetan sein können, bei der be- angelnüpften Verhandlungen endlich doch noch Die Unter eines neuen Tarifvertrages für das ganze Land geführt, der vorstehenden Tarifbewegung Stämpfe zu vermeiden. Die Unter eines nehmer werden dann aber bald einsehen lernen, daß sie mit ihrem namentlich den schlechtest bezablten Arbeitsfräften Lohnerhöhung reaktionären Verhalten keine Lorbeeren ernten können. bietet. Der Tarif gilt auf fünf Jahre. Die Affordpreise sollen für verschiedene Tertilfabriken allerdings noch geregelt werden, jedoch ist Vorsorge getroffen, daß in Fällen, wo die Verhandlungen nicht zur Swischen den Bauunternehmern und dem Zweigverein des Einigung führen, ein Schiedsgericht entscheidet, so daß es darüber Deutschen Bauarbeiterverbandes in 2übben i. Laufig ist ein nicht zu kämpfen kommen kann. Die Aussperrung im Klempnergewerbe dauert Tarifvertrag abgeschlossen worden. In Lübben   wurde im Vor­jahre ebenfalls ausgesperrt. Mit den Bauhilfsarbeitern kam dann fort und eine Aussicht auf Einigung ist in diesem Beruf noch nicht ein Vertrag auf Grund des zwischen den Zentralorganisationen vorhanden. Zu den bevorstehenden allgemeinen Aussperrungen in der vereinbarten Vertragsmusters zustande. Mit den Zimmerern und Holzindustrie, in den Installationsgeschäften und in der Maurern kam ein solcher Vertrag nicht zum Abschluß. Die Metallwarenindustrie hat die Arbeitgebervereinigung die Simmerer verlängerten dann im Laufe des Sommers den früheren zweite Ankündigung am Freitag erlassen; fie sollen am 27. februar, einfachen Ortsvertrag und veränderten nur die Lohnhöhe. Für also am nächsten Montag durchgeführt werden, wenn es bis dahin das Maurergewerbe ist jekt das gleiche geschehen. Der Lohn be- nicht zur Einigung fommt. Die Gefahr, daß es zu größeren trug bis 1. April 1910 42 Pf. die Stunde und beträgt nun bis Kämpfen tommt, ist also noch immer nicht beseitigt, wenn auch der zum 31. März 1911 45 Pf. und von da ab bis zum 31. März 1913 Berlauf der bisherigen Verhandlungen schon gezeigt hat, daß die Arbeitgebervereinigung sich doch nicht start genug fühlt, die geplanten 47 Pf. Massenaussperrungen in dem Umfange durchzuführen, wie sie es von Anfang an beabsichtigte.

Aufgehobener Einhaltsbefehl.

Versammlungen.

Das Landgericht Plauen   i. V. beschäftigte sich in zwei­tägiger Verhandlung mit der Berufung des Bezirksleiters Ge noffen Stöd lein vom Brauerei- und Mühlenarbeiterverband und des Genoffen Breslauer gegen die vom Amtsgericht er­laffene Verfügung, wonach beide bei Vermeidung einer Strafe Deutschlands   Lebensbedingungen von 1500 M. für jeden einzelnen Fall jeden Hinweis und jede Auf- lautete das Thema einer vom 1. Berliner   Reichstagswahlkreis eins forderung zum Boykott des Bieres der Brauerei Hammer in berufenen, sehr gut besuchten öffentlichen Versammlung, über das Nachdem Redner in Plauen   zu unterlassen hatten. Nachdem Herr Hammer den Ver- Reichstagskandidat Düwell referierte. gleichsvorschlag des Vorsitzenden des Landgerichts zurüdgewiesen interessanter Weise die wirtschaftspolitischen Fragen und Vorgänge hatte, nachdem er sich vom Gericht sagen lassen mußte, daß sein beleuchtet hatte, erklärte er: sei das deutsche   Volk diesmal bei den ablehnender Standpunkt nur Rechthaberei sei, wurde die Ver- Wahlen nicht auf dem Posten, so werde es so wuchtige Schläge er­fündung des Urteils auf den 17. februar festgesezt. Das Urteil halten, wie nie zuvor. Die Versammlung, die den Ausführungen ging dahin, daß der Einhaltsbefehl aufgehoben und Herrn Hammer des Referenten mit großem Interesse gefolgt war, gab ihre Zu­jämtliche Kosten auferlegt wurden. Der Kampf gegen die stimmung durch starken Beifall zu erkennen. Gegner meldeten sich Brauerei Hammer entstand wegen Maßregelung und Unter- trok wiederholter Aufforderung nicht. In der kurzen Diskussion drückung des Koalitionsrechts. Nun schwebt noch eine von der sprachen die Genossen 3 aduc und Strehl. Der erstere ging Brauerei Hammer gegen die genannten Personen erhobene Ent- noch auf die Maßnahmen ein, die das Ausland unserer Zollpolitik schädigungsklage. entgegenstelle, während der lettere wünschte, daß in einem künftigen Vortrage die Frage der Trusts, Kartelle und Syndikate behandelt würde. Der Vorsitzende stellte ein solches Thema in Aussicht und Genosse Düwell ging noch turz auf die angeregte Frage ein. Nach einem anfeuernden Schlußwort des Vorsitzenden Täterow war die Versammlung zu Ende.

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Die braven Gewerkschaftschriften.

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Unter den Textilarbeitern Augsburgs   und der Vororte ist zurzeit eine Bewegung im Gange, die die Einführung des freien Samstagnachmittags anstrebt, wie er schon geraume Zeit in der Metallindustrie besteht. In sämtlichen vom Deutschen  Textilarbeiterverband einberufenen Versammlungen, zu denen Im dritten Wahlkreis sprach am Dienstagabend der Reichs. sämtliche Arbeiter eingeladen wurden, fand die Forderung des tagskandidat Wilhelm Pfannkuch   über das Thema: Wer treibt freien Samstagnachmittags allseitige Zustimmung. Eine Eingabe Katastrophenpolitik?" Der große Saal der" Arminhallen" war an die Textilunternehmer ist bis heute noch nicht erfolgt, was die von den Besuchern dicht beseßt, und mit großer Aufmerksamkeit Fabrikanten jedoch nicht hindert, durch einen Anschlag in den folgten alle dem anderthalbstündigen Vortrage. Oft wurden während Fabriken den Textilarbeitern zu eröffnen, daß von der Ein- des Referats zustimmende Rufe aus der Versammlung laut und führung des freien Samstagnachmittags auf absehbare Zeit hin- reicher Beifall lohnte auch zum Schluß den Redner. aus feine Rede sein könne. Als Gründe der Ablehnung der noch sitzende August Pohl forderte die etwa anwesenden Gegner auf, gar nicht offiziell gestellten Forderung wird die Konkurrenz ins ihre Ansichten vorzutragen, aber es meldete sich niemand. Feld geführt, dann die schlechte Lage der Textilindustrie und der Widerstand der außerbayerischen, hauptsächlich der norddeutschen Textilunternehmer.

In den Betriebsversammlungen, in denen die Frage der Gin­führung des freien Samstagnachmittags ventiliert worden war, hatten auch die Mitglieder des christlichen Textilarbeiterverbandes lichen Verbandes war davon unterrichtet. Trok dieser Tatsache sich für die Forderung ausgesprochen. Auch die Leitung des christ­findet sich in der Haunstetter Zeitung", die in einem Vorort Augsburgs   erscheint, folgende Erklärung:

Laut Anschlag in der hiesigen Spinnerei und Weberei hat der Deutsche Tertilarbeiterverband" eine Eingabe an die Direktion gemacht um Freigabe des Samstagnachmittags. Der allergrößte Teil der hiesigen Arbeiterschaft ist der Meinung, daß diese Eingabe vom christlichen Verbande ausgehe. Wir erklären deshalb, daß wir dieser Eingabe vollständig fernstehen und daß unter dem Namen" Deutscher Textilarbeiterverband  " der sozial demokratische Verband zu verstehen ist. Der christliche Textil­arbeiterverband wird niemals über die Köpfe der Arbeiterschaft hinweg solche Forderungen stellen, wie das hier vom sozial­demokratischen Verband geschehen ist.

Zentralverband christlicher Textilarbeiter Deutschlands  . Ortsgruppe Haunstetten."

Soweit die Erklärung der tapferen Christen. Sie zeigt die Wahrheitsliebe dieser Herren wieder einmal in hellem Lichte; sie zeigt aber auch, daß die christlichen Gewerkschaften schon unter das Niveau der Gelben gesunken sind.

Husland.

Aussperrung der Lithographen, Steindrucker und deren Hilfspersonal in Böhmen  .

Der Vors

Frau Steintopf hielt eine kurze Ansprache, in der sie sich an die zahlreich anwesenden Frauen wandte und zu reger Beteili gung an dem allgemeinen Frauentag, am 19. März, aufforderte. Genosse Pohl schloß sich der Rednerin an mit der Mahnung au einer recht eifrigen Agitation für den Frauentag. Er legte den Genossen dann dringend nahe, für die Organisation im dritten große Lücken in der Mitgliederzahl des Wahlvereins entstehen. Kreise mehr Tätigkeit zu entfalten. Jeder Umzugstermin läßt Diese Rüden müssen gefüllt, neue Kräfte herangezogen werden. Genosse Pohl gab der Erwartung Ausdruck, daß der Appell nicht bergebens sein werde und schloß die Versammlung mit einem bes geistert aufgenommenen Hoch auf unsere Partei.

Im sechsten Berliner   Reichstagswahlkreise leitet bereits der Abgeordnete des Kreises, Genosse Georg Lede bour, die Agitation zu den bevorstehenden Reichstagswahlen mit einer Vortragsserie ein, in der die verschiedenen Verfassungs­fämpfe, in die wir zurzeit in Deutschland   verwickelt sind, geschildert werden. Am Dienstag behandelte er vor einer öffentlichen Ver. fammlung in der Berliner   Bodbrauerei die Verfassungsfrage in Elsaß- Lothringen  . Wer da glaubte, daß sich die breiten Massen des Volkes für diese Frage, die doch zunächst unsere Landsleute im südwestlichen Wintel unseres Vaterlandes angeht, weniger inters essieren würden, sollte durch diese Versammlung eines anderen belehrt werden. Obgleich die Versammlung erst um 8% Uhr an gesetzt war, war um diese Zeit der Saal, der schon keine Tische ,. sondern nur dicht aneinander gereihte Stuhlreihen aufwvies, fo start besetzt, daß auch noch die Fortschaffung der Stühle erfolgen mußte, um die noch Einlaßbegehrenden aufnehmen zu können. Kurz vor 9 Uhr nahm Ledebour das Wort zu seinem Vortrage. Er verstand es ausgezeichnet, die große Zahl seiner Zuhörer für die an sich etwas trodene Materie zu interessieren. Obwohl der Aufenthalt in der schwülen Atmosphäre des Saales keineswegs zu den Annehmlichkeiten zu rechnen ist, lauschten die Versammelten mit gespannter Aufmerksamkeit in fast lautloser Ruhe, die nur hin und wieder durch ihre Beifallsäußerungen unterbrochen wurde, den fünfviertelstündigen Ausführungen des Redners, die mit der Ver­sicherung schlossen, daß auch hier die Vertreter der Sozialdemo fratie im Reichstag dafür einstehen werden, daß den Elsaß­Rothringern eine freie Verfassung und ein freies Wahlrecht werden

Der allgemeine Ausstand in allen Steindruckereien Böhmens  dauert bereits seit 10. Dezember und nimmt seinen unveränderten Fortgang. 700 Arbeiter sind am Streit bezw. an der Aussperrung beteiligt. Nur eine ganze fleine Anzahl Arbeitswilliger haben sich Die Bäcker- und Konditormeister gehören mit wenigen Aus- bisher von auswärts gefunden, die aber für die allgemeine Bewe­nahmen zu denjenigen rüdständigen Unternehmern, die sich durch gung nicht in Betracht kommen. Die Ausständigen dagegen halten Beschlüsse ihre Vereinigungen mit aller Macht gegen die tarifliche fest zusammen, so daß die Unternehmer von einem Tag zum anderen Regelung der Lohn- und Arbeitsbedingungen sträuben. Von den bie Beendigung dieses Kampfes erwarten. Allein aber tönnen die Innungsführern wird der Tarifvertrag als eine Schraube ohne Unternehmer nicht abschließen, weil sie als Sicherstellung auf jeden Mit der Aufforderung des Borfißenden zu reger Beteiligung Ende betrachtet. Auch in anderer Beziehung haben die rückschritt- ausgelernten Gehilfen 500 Kronen in einem Sichtwechsel dem Ver­lichen Elemente im Unternehmerlager ihr möglichstes getan, um ein der Steindruckereibesizer von Böhmen  , Mähren   und Schlesien   an den Agitationsarbeiten für die Partei und dem üblichen Hoch den Eingang des Tarifvertrages im Gewerbe zu vereiteln. Er zu innert jei hierbei an die Errichtung eines Zentralarbeitsnachweises 3 hinterlegen hatten. Während die Arbeiterschaft die 8½stündige auf die Partei schloß die Versammlung. tägliche Arbeitszeit, Erhöhung der Mindestlöhne, Ferien, Bezahlung

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wird.

Letzte Nachrichten.

Schweres Brandunglück.

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Räuberischer Ueberfall.

durch die Unternehmer zu dem ausgesprochenen Zwed, Arbeitswillige eines Buschlages bei leberstunden usw. fordert, haben die Unter­nach Streiforten zu vermitteln. Diese Einrichtung trug den Todes- nehmer nach wiederholten Verhandlungen bis jetzt die 8% stündige feim in sich. Als sie zum erstenmal in Funktion treten follte, tägliche Arbeitszeit unter Fortfall einer Frühstücs- und Vesper­fanden sidy feine derartigen Elemente, die sich zu diesem pause angeboten, dagegen lehnen sie jedoch jede Lohnerhöhung und Gewerbe hergaben. Dann probierten die Führer der Unternehmer Ferien ab. Und ohne dieses will die Arbeiterorganisation feinen ihr Glück mit der Gründung einer gelben Streifbrechergarde. Tarif abschließen, zumal in den anderen österreichischen Kron Dieser Lurus fostete den Herrschaften manchen harten Taler; aber ländern bedeutend bessere Verhältnisse tariflich festgelegt sind, die Eupen  , 22. Februar.  ( B. H.  ) Eine Feuersbrunst zerstörte der beabsichtigte Erfolg blieb selbstverständlich aus. 8 und 8% stündige Arbeitszeit( in Ungarn   allgemein 8% Stunden) heute früh die Papierfabrik der Firma Witwe Nissen. In der In dieser Zeit hat der Zentralverband der Bäder und Kon- usw. Die Gehilfenorganisation( der Oesterreichische Senefelderbund) Fabrik wurde Tag und Nacht gearbeitet. Zur Zeit des Aus ditoren die größten Fortschritte gemacht, sowohl in der Mitglieder erhebt jetzt neben seinem regelmäßigen Wochenbeitrag noch über bruchs des Feuers waren 70 Personen in der Fabrit beschäftigt. 3 zunahme, wie auch in Abschlüssen von Tarifverträgen. Von 1905 eine Krone Extrabeitrag, zusammen pro Mitglied und Woche über entstand eine große Panit. Eine Arbeiterin ist bis 1910 wurden 215 Verträge mit den Unternehmern oder ihren Kronen. Damit rüstet sie sich auf einen größeren Kampf und in den Flammen umgekommen. Troz aller Anstren­Organisationen vereinbart. Die Zahl der daran beteiligten Be- ist nicht gewillt, nachzugeben; außerdem stehen der Gehilfenorgani- gungen der gesamten Feuerwehren der Stadt brannten auch einige rufskollegen beträgt 26 054. Allein im vorigen Jahre, wo die fation größere Reserven zur Verfügung. Auch hat die österreichische ber benachbarten Häuser nieder. Unternehmer gegen die Arbeiterorganisationen alle Minen springen Bentrale aller Gewerkschaften moralische und materielle Unter­ließen, wurden 62 Verträge für 2339 Personen vereinbart. Nach stüßung zugesichert. In Anbetracht dieses Kampfes, der für die einer vorliegenden Zusammenstellung war die Organisation am Berufskollegen aller Länder von größter Bedeutung ist, hat jezt Jahresschluß an 134 Tarifabschlüssen, die 5125 Betriebe und 13 478 auch der Internationale Bund der Lithographen, Steindrucker und Arbeiter und Arbeiterinnen umfassen, beteiligt. Darunter befinden verivandten Berufe, der seinen Siz in Berlin   hat und dem fast alle Lugansk  ( Goub. Jekaterinoflaw), 22. Februar.( W. T. B.) fich außer einem Reichstarifvertrag, vereinbart mit dem Zentval- Landesorganisationen der Welt angeschlossen sind, die weitgehendste Auf dem Schilorschen Bergwerk wurde der Baulieferant Dulin verband deutscher Konsumbereine, 67 Lofaltarife, mit Unternehmer- Unterstübung beschlossen. Für alle angeschlossenen Landesverbände von fünf Verbrechern überfallen und ausgeraubt. organisationen abgeschlossen, und 66 Verträge mit einzelnen Unter- hat das internationale Sekretariat jetzt einen obligatorischen Bei der Verfolgung wurde ein Schuhmann getötet, drei weitere nehmern vereinbart. Nach dem Mitgliederstand der Organisation wöchentlichen Extrabeitrag ausgeschrieben, der für alle Mitglieder wurden verwundet. Einer der Räuber erschoß sich, zwei berechnet sind von jeden hundert Mitgliedern 59 zu tariflichen Lohn- bindend ist. Die deutsche Organisation( der Verband der Litho  - wurden festgenommen, zweien gelang es, zu entkommen. und Arbeitsbedingungen beschäftigt. Das ist der beste Beweis graphen, Steindrucker und verwandten Berufe) stiftete aus ihrer dafür, daß die Unternehmerorganisationen mit ihrer bariffeindlichen Berbandstasse für diesen Zwed den erstmaligen Betrag von 10 000 Politif elend Schiffbruch litten, daß dagegen der Tarifgedanke sicher Mart. An Mitteln zur Unterstüßung der ausständigen graphischen fich Bahn bricht. Arbeiter in Böhmen   ist also hinreichend Sorge getragen, so daß Dieses Jahr kommen 30 Betriebsverträge zum Ablauf. Dazu hieran der Kampf niemals scheitern wird. fommen noch eine Anzahl Städte, wo jest erst die Organisation iniftande ist, zum erstenmal an die Unternehmer Forderungen zu stellen. Ob die Unternehmer nun einen anderen Standpunkt in der Regelung der Lohn- und Arbeitsbedingungen einnehmen hat sich fest etwas friedlicher gestaltet, als noch vor wenigen Tagen werden, als das in früheren Jahren der Fall war, ist sehr zweifel- zu erwarten war. Der Lobnlampf in der Herrentonfettion Die neuen Leichen werden verbrannt, unter Leitung von Dr. hoft. Nach den Aeußerungen in ihrer Presse gewinnt es den An- Stopenhagens ist endgültig beendet, nachdem es auch den Zuschneidern Uljando werden alle Häuser besichtigt und desinfiziert.

Die Lage in Dänemark  

Rückgang der Bestepidemie.

Charbin, 22. Februar.( W. Z. B.) In Fusiabjan nimmt die Bestepidemie weiter ab. Durchschnittlich sterben täglich 20 Personen. Durch die Energie des Leiters der, Pests bekämpfung, Dr. Uljando, ist die Stadt von Leichen gereinigt.

Verantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhalturigsbl.