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Nr. 47. 28. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Reichstag .

Freitag, 24. februar 1911.

188. Sigung. Donnerstag, den 23. Februar 1911, langt, die in der Presse genannt waren, atmet der Spießbürger auf. versicherung bekommen, und wo bleibt die Erhöhung der nachmittags 1 Uhr.

Sm Bundesratstisch: v. Heeringen.

11 000 Mann erhöht.

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150 Millionen Mart

bei den Sozialdemokraten.) Im Sommer war eine große Ge- Mark will man neuerdings für sie in den Etat einstellen, und wie heimniskrämerei mit der Militärvorlage, man namute ganz fabelhafte lange haben nicht die Veteranen dafür fämpfen müssen, und dann Summen. So ist es bei Militärvorlagen immer; wenn sie dann hat man dazu noch erst eine neue Steuer gemacht. Welche schließlich herauskommt und nur 150 Millionen statt der 250 ver- Kämpfe kostet es, bis wir die Witwen- und Waisen­Der Kriegsminister hat freilich behauptet, er habe von Anfang an Mannschaftslöhne? Die neue Vorlage mit ihren 141 Millionen nicht mehr verlangt, aber sicherlich wird die neue Militärvorlage Mark steht nur hinter der von 1899 zurück, die 160 Millionen Mart Zweite Beratung der neuen Militärvorlage, weitere im Gefolge haben.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.)| fostete, alle anderen waren geringer.( hört! hört! bei den Sozial­welche die Friedenspräsenzstärke des deutschen Heeres um etwa auch ist sie außerordentlich teuer, sie ist seit Bestehen des demokraten) Uebrigens gehört auch die Marine zu der unter den Reiches die zweitgrößte. Man glaubt das Volk täuschen zu Waffen stehenden Mannschaft, und mit ihr beträgt die Präsenz Abg. Speck( 3.): Es stimmen wohl alle Parteien in der Ueber- fönnen, als ob jährlich nur acht Millionen Mark verlangt werden, 665-670 000 Mann, so daß das 1 Prozent schon vollständig zeugung von der Notwendigkeit der Vorlage überein, in der Kom- in Wirklichkeit aber werden 141 Millionen Mark verlangt( Hört! erreicht ist. mission hat selbst ein Sozialdemokrat ausgeführt, daß im bört! bei den Sozialdemokraten.), so daß die Vorlage mit den Bescheidenheit und Kriegsministerium Falle eines Angriffstrieges gegen uns das Vaterland verteidigt üblichen Ueberschreitungen sind begriffe, die man nicht zueinander bringen darf.( Sehr richtig! werden müsse. Von dieser Anerkennung bis zur Gewährung der bei den Sozialdemokraten.) Wir werden uns nicht darauf einlassen notwendigen Bewaffnung, die ja die logische Folge diefes Stand- tosten wird. Mit der Kriegsgefahr fonnte man diesmal nicht zu verlangen, daß hier und da vielleicht an der Militärverwaltung punktes sein müßte, ist nur ein fleiner Schrift. Die Frage, operieren. Aber man hat uns vertrauliche Mitteilungen 2000 M. erfpart werden sollen. Solche Dinge sollen ja nur auf die ob es nicht besser ist, die Friedenspräsenzstärke alljährlich fest- gemacht. Man schrieb auf das Material ganz geheim" und händigte Deffentlichkeit wirken.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) zustellen, hat früher die Gemüter stark erregt; jetzt ist man allseitig es nur gegen Unterschrift aus. Aber diese großen Geheimnisfe" Gewiß wird uns die Heeresverwaltung jeden Pfennig als dringende überzeugt, daß man der Verwaltung einen gewiffen fonnte man aus einer Bahl von Handbüchern ohne Notwendigkeit hinstellen. Aber militärische Forderungen sind ge­Spielraum lassen müsse, zumal das Budgetrecht des Reichstags weiteres feststellen. Auch aus den vertraulichen Mit- wöhnlich so undurchsichtig, daß man ihre Tragweite nie er­durch die jährliche Festsetzung des Etats gewahrt ist. Auch die Frage teilungen ging hervor, daß der Friede keineswegs gefährdet ist, und fennen fann. Die Militärvorlage stimmt auch nicht mit dem wurde aufgeworfen, ob das Geforderte ausreiche. Wir meinen, daß trozdem diese neuen Forderungen! Gerade jetzt war zweifellos der Grundsatz des Herrn Schatzsekretärs überein, feine Ausgabe ohne wir der Verwaltung nicht mehr aufdrängen sollen, als sie selbst fordert. geeignete Zeitpunkt, die Deckung zu bewilligen. Im ersten Jahre verlangt sie 8 Millionen Die Mehrbelastung durch die Vorlage beträgt nach der persönlichen Frage der Abrüftung Mark, die aus der Zuwachssteuer aufkommen sollen, doch liegt die Seite 10 875 Mann, besonders stark erscheint Bayern belastet im ernstlich zu erwägen, denn alle Staaten leiden ganz ungeheuerlich Zuwachssteuer noch ganz im Dunklen. Aber woher die Ausgaben Gegensatz zu Breußen; aber es ist zu beachten, daß Preußen mehr unter den Ausgaben für die Rüstungen. In Deutschland sind die der nächsten Jahre kommen sollen, weiß der Schazsekretär sicher noch zu den Lasten der Marine beiträgt. Ausgaben pro Kopf der Bevölkerung von 14,90 M. im Jahre 1903 nicht. Im Jahre 1912 verlangt die neue Vorlage bereits 25,7 Angesichts der starken Belastung durch die Rüstungen empfiehlt auf 19,12 M. im Jahre 1908 gestiegen, und durch diese Vorlage Millionen, im Jahre 1913 32,8 Millionen, im Jahre 1914 37,9 es fich doch, dem Gedanken der gegenseitigen Verständigung der steigen sie auf annäherud 23 M.( Hört! hört! bei den Sozialdemo- Millionen und im Jahre 1915 wieder 33,7 Millionen. Kann man Nationen über das Maß der Rüstungen näher zu treten und jeden- fraten.) Man verweist darauf, daß sie in England bereits im Jahre denn annehmen, daß die Erträgnisse der Zölle und Steuern sich so falls nicht aus dem Auge zu verlieren. Die neue Vorlage erfordert auch finanzielle Opfer und meine 1908 mehr als 27 M. betrugen. Man übersieht aber dabei, daß steigern werden, daß wir diese Ausgaben noch neben den laufenden Freunde sind entschlossen, teine Ausgaben ohne zureichende zieht, während man bei uns die Ausdehnung der Erbschaftssteuer England aus der Erbschaftssteuer Hunderte von Millionen machen können? Deckung zu bewilligen. Die Beteranenfürsorge, für die 5 Millionen abgelehnt und lieber Mart reserviert werden sollen, darf unter feinen Umständen leiden. Die Balancierung des Etats wird in den nächsten Jahren sehr schwierig sein und bei der schwankenden Natur der Reichseinnahmen ist eine absolute Sicherheit, daß die nötigen Mittel vorhanden sein werden, natürlich nicht zu geben, aber eine relative Sicherheit besteht doch. Jedenfalls werden meine Freunde, vielleicht mit wenigen Ausnahmen( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten) der Vor­lage zustimmen.( Bravo ! im Zentrum.)

Abg. Stücklen( Soz.):

Wir sehen im gesamten Militarismus

eine fulturfeindliche Einrichtung

und lehnen deshalb die Vorlage ab. Der Vorrebner meinte zu Aufang, niemand könne sich der Notwendigkeit der Vorlage ber­schließen und sagte zum Schluß, seine Freunde stimmen der Vorlage bielleicht mit wenigen Ausnahmen" zu. Es gibt also Sünder auch in den Reihen des Zentrums. Meine Freunde haben schon in der Budgetkommission gegen die Vorlage Stellung genommen. Daß wir, wenn Deutschland zum Beispiel von Rußland über fallen würde, nicht mit den Händen in den Laschen zusehen würden, wie die gesamte Kulturarbeit Deutschlands bernichtet würde, ist ja selbstverständlich und haben wir immer betont. Aber wir verlangen eine

Boltswehr an Stelle des stehenden Heeres.

Auch wir Sozialdemokraten lieben das Land, in dem wir ge­boren und erzogen sind, und arbeiten darauf hin, daß es hier beffer werde. Wir sind bessere Vaterlandsfreunde als diejenigen, die die Maffen mit neuen Steuern belegen und deren

Kleines feuilleton.

die Massen durch indirekte Steuern

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Der Militäretat wächst an sich schon jährlich und der Gesamtetat des Reiches ist in diesem Jahre nur mühsam balanciert. Man wird unfraglich ohne neue Steuern nicht auskommen. Man hütet sich freilich sehr, das einzugestehen, denn man möchte sich nicht gern die Wahlaussichten noch mehr verschlechtern.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.)

Diese Heeresvorlage ist nur die

Vorläuferin einer nenen, größeren.

belastet hat.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) In allen Kulturstaaten ist beute eine Bewegung gegen den Mili­tarismus vorhanden, die auch in die Bürgerlichen Streise hinein­geht. Von Rußland haben wir gewiß nichts zu fürchten, wieviel bon seinem Heer bei der forrupten Verwaltung nur auf dem Papier steht und in wessen Taschen dort die großen Ausgaben fließen, weiß Das ist ja die Eigentümlichkeit des Kriegsministeriums, daß es niemand. Es wird ja bekanntlich nirgends soviel gestohlen als bei fortwährend die Ausfüllung von Lücken verlangt und in demselben unserem Erbfreund.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Die Augenblick reißt es neue Lücken, deren Ausfüllung alsdann Revolution ist dort feineswegs ausgelöscht und wieder verlangt wird. So wird es auch diesmal gehen. Die daber hat Rußland im Innern genug zu tun. Frankreich Streuz- Zeitung" hat schon hingewiesen auf die Lücken, die durch die Volt wünscht den Frieden, die paar Revancheschreier nimmt baldigen Füllung dieser Lücken.( Lebhaftes Hört! hört! bei den ist das friedenbedürftigste Land und das französische neue Vorlage gerissen werden, und auf die Notwendigkeit einer Jaurès hat den Mut niemand ernst mit Ausnahme unserer Heeresverwaltung. Sozialdemokraten.) Wie lange wird es dauern und man fordert gehabt, darauf hinzutveisen, daß von uns die Verdoppelung der Maschinengewehr­bon die Folgen etwas Gegebenes hin- tompagnien. Das Geschrei der Chauvinisten hüben und drüben Wir lehnen die Vorlage ab, weil wir es im Interesse des muß man doch nach der Frage bewerten, wem nüßt es; wir Vaterlandes ablehnen müssen, dem Militarismus immer neue Opfer wiffen ja, was alles unter dem Deckmantel der Vaterlandsliebe ge- zuzuwerfen.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Nur ein Beispiel will ich gebeu. Die Deutschen Die Budgettommission glich wahrhaftig einer politischen an ihren Vertreter in Paris , er möchte doch dafür sorgen, daß in Der Kriegsminister wurde geradezu aufgefordert zum Fordern. Und Waffen und Munitionsfabriten telegraphierten 1907 Animierstube.( Heiterfeit und Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) affen und Munitionsfabriken telegraphierten 1907 ein Pariser Blatt die Notiz fäme, die französische Heeresverwaltung man merkte es den Herren Reserveoffizieren in der Kommission hat sich entschlossen, die neue Bewaffnung der Armee mit Maschinen- ordentlich an, wie schwer es ihnen wurde, in gewehren zu beschleunigen und die doppelte Anzahl zu bestellen. ( hört! hört! bei den Sozialdem.) Ich weiß nicht, ob dieser Artikel erschienen ist, aber das weiß ich, daß die Heeresverwaltung von diefer Firma für 40 Millionen Mark Maschinengewehre getauft hat. ( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Es ist eine

man

nehmen muß.

schieht.

1871 als

Gewissenlosigkeit und Niederträchtigkeit ohnegleichen, wenn gewisse Kreise in solcher Weise Stimmung machen.( Sehr artiger schmutziger Mittel bedient, sollte das Reich ohne weiteres wahr! bei den Sozialdemokraten.) Mit einer Firma, die sich der brechen.( Zustimmung bei den Sozialdemokraten.)

eine so geringe war, daß man schon von einem entschiedenen Erfolg der Serumbehandlung sprach, und der jebigen mandschurischen Epi­demie, wo jeder Erkrankte einem sicheren Tode verfällt, besteht eben ein weitgehender Unterschied. Wenn das Pestserum überhaupt wirksam ist, so bewährt es seine Eigenschaften also nur bei den milderen Formen der Pest.

Rücksicht auf die kommenden Wahlen

hier und da einmal in einen kleinen Abstrich willigen zu müssen. ( Bustimmung bei den Sozialdemokraten.) Eine so willige Kommission dürfte der Minister im nächsten Reichstag kaum wiederfinden. Während

der Reichstag immer nachgiebiger

Baterlandsliebe einen metallischen Beigeschmack hat.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Daß wir aber für eine Militärvorlage eintreten, die den Klassenstaat und den Militarismus Sozialdemokraten.) Im Sommer schien es, als ob auch das Zentrum bireft pathologische Büge an. Besonders gilt das von dem ſtützen soll, werden Sie nie erleben.( Zustimmung bei den gegen die extravagantesten Forderungen des Militarismus wird, nimmt das Treiben der Militaristen außerhalb des Hauses der Vorlage Widerstand leisten werde; so erklärte Herr Erzberger , eine neue Militärvorlage wäre eine Torheit, sie würde wie Sprengs pulver auf die bürgerlichen Barteien wirfen.( Abg. Erzberger[ 8]: gestiegen. Seit 1872 sind über 23 Milliarden für das Landheer Die bürgerlichen Parteien sollten es wirklich als ihre Ehrenpflicht Ganz ungeheuer sind die Ausgaben für das Heer und die Marine fattsam bekannten General Reim( Sehr wahr! bei den Sozial­demokraten), der ja schon im vorigen Wahlkampf eine Rolle spielte. Eine neue Steuervorlage 1) und Frhr. b. Hertling wandte sich in und 5 Milliarden für die Marine, im ganzen also über 28 Milli- betrachten, dem verbrecherischen Treiben der Kriegsheker ein Ende der bayerischen Reichsratskammer dagegen, daß dem Reichs arden für die Rüstung ausgegeben. Im gleichen Zeitraum hat das tag neue große Borlagen, die dem Volke Lasten aufbürden, nament Reich 5 Milliarden Schulden gemacht. Die Einnahmen des Reiches, zu machen und diese Leute gründlich von sich abzuschütteln. Aber lich Militär- und Marinevorlagen vorgelegt werden. Aber in der die im wesentlichen aus Zöllen und Stempelabgaben bestehen, be- dazu schwingen fich die Parteien nicht auf, die immer ab­Kommission machte man nicht einmal die berühmten Abstriche, die nachher im Plenum wieder zugesetzt oder durch Ueberschreitungen aus- trugen in derselben Zeit nur 24 Milliarde, die gesamten Schulden hängiger vom Geist des Militarismus werden, die es nicht wagen, dem Gedanken der Abrüstung ernsthaft näher zu treten, geglichen werden, und die Resolution des Zentrums, welche die find fast allein für die Forderungen von Heer und Marine gemacht. die selbst nicht an eine Herabjegung der Dienstzeit zu Da muß man immer wieder fragen, Feststellung der Friedenspräsenz bom Reichstage forderte, denken wagen. Da schwillt denn den Chauvinisten der Kamm, da wurde in dem Augenblide zurüdgezogen, als wir beantragten, wo bleiben die Kulturaufgaben? treten dann Leute auf, die sich nicht scheuen, über den langen alljährlich hinzuzusetzen.( Abg. Erzberger( 8.): Das ist( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Vorhin wurde von der Frieden zu jammern, die es beklagen, daß Deutschland nicht wieder nicht wahr!) Das ist allerdings wahr!( Bustimmung Fürsorge für die Veteranen gesprochen. Ganze fünf Millionen schon längst losgeschlagen hat.( Hört! hört! bei den Sozialdemo bestimmen. Nach der niedrigsten Schätzung muß man ans nehmen, daß sich das Themsebett um wenigstens 170 Fuß gesenkt hat, seit die Sandschichten, in denen der Fund gemacht wurde, in einer Epoche nach der Eiszeit abgelagert wurden. Bedenkt man nun, wie wenig sich das Niveau und das Aussehen des Themsetals Die bisherigen Leistungen des Pestserums. Nachdem im seit der römischen Periode verändert hat, und daß kein Grund vorhanden Jahre 1894 der französische Arzt Yersin den bereits bon Basteur vorausgesagten Erreger der Best als einen Bazillus ent- Wie groß ist unsere Wässerigkeit? Ein neugeborenes Menschen ist, anzunehmen, daß Veränderungen des Niveaus oder des Klimas den deckt hatte und nachdem dann bald mit der Serumbehandlung bei find ist eine sehr wäfferige Ware, denn nur zum dritten Teile Flußlauf in früheren Zeiten rascher gesenkt hätten als heute, so kann anderen Krankheiten bedeutsame Erfolge erzielt worden waren, besteht sein Körper aus festen Stoffen, zwei Drittel davon find man mit ziemlicher Sicherheit annehmen, daß der Fluß für jeden wurden gleiche Versuche auch mit dem Keim der Pest angestellt. Wasser. Um den Erwachsenen steht es in diesem Punkte besser, aber Fuß, den sein Niveau sich fenkte, tausend Jahre gebraucht hat. Auf der Freilich hatten sie erhebliche Schwierigkeiten zu überwinden, denn daß er wirklich wenigstens zur Hälfte tonsistent wäre, darf er doch Grundlage dieser Annahme läßt sich das Alter des Skelettfundes von Galley Hill auf 170 000 Jahre bestimmen. Eine Betrachtung für die fünstliche Zucht ist der Pestbazillus ein zartes Ding, das nicht mit gutem Gewissen behaupten, denn der Wassergehalt ſeines der Knochen ergibt nun, wie alt der noch heute gültige Typus des Teicht zugrunde geht oder wenigstens seine Giftigkeit verliert. Nur Körpers beträgt gewöhnlich mehr als 50 Prozent, nämlich ungefähr Menschen ist. Der Galley Hill- Mensch ist, wenn auch in einzelnen gegen Stälte ist er in hohem Grade unempfindlich, während er schon 58,5 Prozent. Dies ist natürlich nur die Durchschnittszahl für den bei 70 Grad Celsius in 15 Minuten stirbt. Seine anstedende Gesamtförper. Seine verschiedenen Organe und Bestandteile weisen Zügen verschieden, so doch im wesentlichen dem Typus des modernen Kraft scheint auch unter der Austrocknung zu leiden, die ihn aber einen sehr verschieden großen Waffergehalt auf. Die Knochen sind Menschen gleich. Dieser Engländer vor 170 000 Jahren" ist der nicht abtötet, doch sind über diesen Punkt die Forschungen noch nicht am wafferärmsten und für sie gilt die Prozentzahl 12,2. Weit einzige bekannte Vertreter der Tausende von Generationen Eng­abgeschlossen. Gegen chemische Stoffe befißt er nur eine geringe mehr, nämlich 28,9 Prozent Waffer enthält das Fettgewebe; fast ländern, die in der gewaltigen Periode von der Eiszeit bis zur Widerstandskraft, besonders gegen Sublimat, das ihn schon in einer 70 Broz. Waffer finden wir in der Leber, 72 Broz. in der Haut, neolithischen Epoche in England lebten. Lösung von einem Teil auf tausend Teile Wasser sofort vernichtet. 75 Broz. im Gehirn, ungefähr ebenso viel im Muskelfleisch und am Gegen schwarze Seife wehrt er sich dagegen etwas mehr als eine meisten natürlich im Blut, das aus 83 Proz. Wasser und nur Stunde. Ferner halten die Bazillen auch einer Sonnenbestrahlung 17 Broz. festen Stoffen besteht. Als auffallende Tatsache muß- Vorträge. Der Wissensch. Zentralverein Humboldt= höchstens eine Stunde lang stand. Mit Impfversuchen, durch die aber erwähnt werden, daß beim Säugling nicht das Blut, sondern Akademie veranstaltet Sonnabendabend in der Aula des Franz. eine Ansteckungsgefahr bei gesunden Leuten vermindert oder ganz das Gehirn am wasserreichsten ist. Während bei ihm Gymnasiums, NW., Reichstagsufer 6 einen wissenschaftlichen Abend. berhütet werden sollte, begann Yersin schon 1895, zunächst allerdings das Blut 85 Proz. Waffer befigt, weist sein Gehirn mehr als Thema: eratlit, der dunkle Philosoph von Ephesus als Stamm­nur an Tieren, wozu er Kaninchen benutzte. Dann ging er zu 89 Proz. auf. Wie die Lebensalter, so verhalten sich auch die bater der Entwickelungsgeschichte. Vortragender Prof. Ludwig Pferden und schließlich zu Menschen über. In Indien hat eine Geschlechter im Punkte der Wässerigkeit von einander verschieden. Stein. Eintritt für jedermann frei. weitgehende Prüfung mit dem von Yersin hergestellten Bestserum Nach den hier in Frage kommenden Untersuchungen sind die Die Straßengefahr in Riesenstädten. Nach stattgefunden. Eine Uebersicht über die Erfolge bis zum Jahre 1901 Männer das wasserreichere, die Frau das massivere Geschlecht. Die einer Statistit über die Straßenunfälle in New York , die auf einem zeigt einen bedentsamen Erfolg der Serumbehandlung, der aber tonsistentere Beschaffenheit der letzteren erklärt man sich aus ihrem Vergleich zwischen dem Jahre 1886 und dem Jahre 1908 fußt, hat doch recht ungleich ausgefallen ist. Während die Sterblichkeit der größeren Fettreichtum. Wie wir fahen, enthält ja das Fettgewebe nicht die Lebensgefahr in den Straßen noch stärker zugenommen als die Best sonst im Durchschnitt auf 70 v. H. geschätzt wird, schvantte einmal 30 Proz. Wasser, das bei den Männern reicher entwickelte Bevölkerung selbst. Auf Hoch- und Untergrundbahnen wurden im fie für die geimpften Kranten zwischen 7 und 55 v. H. Daraus er- Muskelfleisch dagegen über 75 Proz. Als völlig gelöst darf man legtgenannten Jahre 75, auf der Straßenfläche 313 Menschen ge­gibt sich bereits der Schluß, daß ein zuverlässiges Mittel in der aber die( hochwichtige) Frage nach dem wasserreicheren Geschlechte tötet. In London tamen im Jahre 1909 insgesamt 303 Menschen Impfung nicht erblickt werden kann. In den chinesischen Häfen noch nicht betrachten. Bei anderen Untersuchungen zeigten sich durch Straßenunfälle ums Leben, und die Zahl der Verletzungen Kanton und Amoy brachte Versin von 26 geimpften Besttranten nämlich die Fraueu wässeriger als die Männer. Es waren dann betrug 13 588. alle bis auf 2 zur Heilung, in Bombay von 50 Stranten 33; bei wahrscheinlich magere Individuen. -Das Geburtshaus Dantes wiederhergestellt. einer Bestepidemie in der Südsee dagegen starben auch von den Das kleine altertümliche Haus in der Via Dante Alighieri in geimpften Personen mehr als die Hälfte. Auch jetzt in der Mand- Ein Engländer vor 170 000 Jahren. Einen interessanten Bei- Florenz , in dem der große Genius italienischer Dichtung, der fchurei sind selbstverständlich nicht nur das von Yersin hergestellte trag zu den dunklen Fragen über das Alter des Menschengeschlechts Schöpfer der Göttlichen Komödie " das Licht der Welt erblickt hat, Serum, sondern auch alle anderen Arten von Serum, die bisher gab der Professor am Londoner College of Surgeons Arthur Keith ist nun wieder hergestellt. Schon früher war der Bau mit seiner gewonnen worden sind, versucht worden. In der Mandschurei haben in einem Vortrag, der sich mit dem Skelettfund des sogenannten malerischen unregelmäßigen Steinmauerung restauriert worden, aber alle diese Mittel in fläglichster Weise versagt. Die Best ist eben Galley Hill- Menschen beschäftigte. Es handelt sich um die Knochen jene ersten Arbeiten verwischten eher das Gepräge der Dantezeit. eine Krankheit von ganz besonderer Art, die wahrscheinlich in eines menschlichen Körpers, der im Boden des Themfetals bei Galley als daß sie einen Eindruck von dem Wesen des 13. Jahrhunderte eine ganze Reihe verschiedener Krankheiten zerfällt, obgleich diese Hill in der Nähe von North Street von Robert Elliot gefunden vermittelt hätten. Die Stadt Florenz hat nun die neue Restaurierung sämtlich von demselben Bazillus erregt werden. wischen einer wurde. Das Alter dieses Galley Hill- Menschen läßt sich nach durchgeführt und sich dabei getreu an die Bauweise der Zeit gehalten, Epidemie, wie die von Oporto im Jahre 1899, wo de Sterblichkeit der Ansicht Keith' auf Niveauveränderungen der Themse da Dante in der Arnostadt geboren wurde.

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Notizen.