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Gewerkschaftliches.

Die Zechenbarone unter dem Schutz

des Zentrumsgewerkvereins.

Der Effener Bergwerksverein König Wilhelm macht be­Pannt, daß er 1910 einen Reingewinn von 1781 474 m. er­zielte, gegen 1308 039 M. im Vorjahr. Er kann deshalb die Dividende für die Stammattien von 10 auf 15 Proz., für die Vorzugsaktien von 15 auf 20 Broz. erhöhen. Der durch schnittliche Schichtverdienst der Arbeiter fi el dagegen 1910 abermals um 6 Pfennig! Außerdem wurde die Belegschaft um 195, auf 3222 Mann verringert!

Starke Dividendenfteigung bei gleichzeitiger Lohnkürzung und Erhöhung der Arbeitsleistung. Welchem Stapitalisten sollte über dieses glänzende" Resultat das Herz nicht lachen? Und daß an dieser Wirtschaft nichts geändert wird, dafür will der fürtreffliche Gemertverein christlicher Berg leute" forgen. Seine Sekretäre haben den Industrieorganen die mühselige Arbeit, die Lage der Kohlenherren als eine traurige zu schildern, abgenommen. Seine Sekretäre drohen mit einem wohlorganisierten Streitbruch, wenn sich jemand einfallen ließe, die bedauernswerten Kohlenherren in ihrer schweren Arbeit der Dividendenerhöhung und der Lohnkürzung zu stören. Unter dem Schutz des Gewerkvereins christlicher Bergleute" können sich die Zechenbarone seelenruhig threm fegenspendenden Geschäft widmen. Daß aber des Lebens ungetrübte Freude nun einmal Peinem Sterblichen zuteil wird, müssen auch die Kohlenherren und ihre Gewerkvereinssekretäre erfahren. Vergangenen Sonntag nahm die Belegschaftsversammlung der Zeche Karl Funke Stellung zu der Lohnbewegung. Auf dieser Zeche be­steht der Arbeiterausschuß wie auch der größte Teil der organisierten Arbeiter aus christlichen Gewerkvereinlern. Da ist es geschehen, daß die Belegschaftsversammlung in geheimer Abstimmung die Lohnbittschrift des Gewerkvereinsvorstandes verwarf und die 15prozentige Lohnforderung des Bergarbeiter berbandes guthieß! Dieses Ereignis ist bezeichnend für die Stimmung der Bergleute. Wie lange noch, und auch die übergroße Majorität der Arbeiter, die heute noch dem Zentrumsgewerfverein anhängen, werden erkennen, was ihre Führer für ein frivoles Spiel mit den Arbeiterinteressen ge­spielt haben.

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Berlin   und Umgegend.

gewerbes,

Die Aussperrung in der Müßenbranche des Kürschner die ja eigentlich schon am letzten Montag durchgeführt werden sollte, ist vermieden worden. Eine außerordentliche Generalversammlung der Filiale Berlin   des Kürschnerverbandes, die am Freitag in den Musikerfälen stattfand, erklärte sich mit der Aufhebung der Sperre bei der Firma S. Gärtner u. Co einverstanden, wodurch für die Mühenfabrikanten der Grund für die Aussperrung beseitigt ist. Maßgebend für diesen Beschluß war, daß der Streit, wenn auch fachlich durchaus berechtigt, im Widerspruch mit dem Verbands­statut stand und man unter dem Unrecht, das hierin liegt, nicht die große Masse der Kollegenschaft leiden lassen wollte. Uebrigens waren in zwischen von dem Arbeitgeberverband der Rauchwarenzurichtereien Schritte getan worden, um in holdem Einverständnis mit den Müzenfabrikanten Berlins   dem Kürschnerverband die Kassen zu leeren. Der Vorsitzende Frite war in der Lage, der Versamm­lung folgendes Schreiben mitzuteilen: Verband vereinigter Rauchwarenzurichterei- und Färbereibefizer Deutschlands  ( Jur. Person  ), Fernsprecher 557. Leipzig  , den 18. Februar 1911. Markt 11, III.

Berlin  .

An den Arbeitgeberverband deutscher   Müßenfabrikanten Aus den Zeitungen haben wir entnommen, daß Sie vom 20. d. M. ab sämtliche dem Kürschnerverband angehörigen Arbeit­nehmer auszusperren beabsichtigen. In der Annahme, daß die Aussperrung sich gegen die Mitglieder des Deutschen Kürschner­verbandes, Hamburg   36, Kaiser- Wilhelmstraße 76, richtet, bitten wir Sie, davon Kenntnis zu nehmen, daß der unterzeichnete Verband augenblicklich in Leipzig   und Umgegend, Berlin   und an zwei Arbeitsstätten in Hamburg   sämtliche organisierten Kürschner ausgesperrt hat. Selbstverständlich haben wir das größte Inter esse daran, mit Ihnen gemeinsam vorzugehen. Je mehr Kürschner­gehilfen ausgesperrt sind, um so rascher wird der Streifgelder­fonds des Verbandes erschöpft sein. Wir bitten deshalb, falls auch Sie ein gemeinsames Vorgehen für erwünscht halten, um­gehend um weitere Nachrichten. Wir bemerken, daß auf Be­treiben der Gehilfenschaft bereits Dienstag, den 21. Februar 1911, im Rathause zu Leipzig  , Zimmer 171, eine Einigungs­berhandlung stattfindet. Es ist für den unterzeichneten Verband von der größten Wichtigkeit, noch vor diesem Termine bestimmte Nachrichten über die von Ihrem Verbande erfolgte Aussperrung, über die Aussichten dieser Aussperrung und über die Zahl der ausgesperrten Kürschner zu erhalten. Denn selbstverständlich wird sich der unterzeichnete Verband auf keinen Vergleich ein­laffen, falls er durch gemeinsames Vorgehen mit Ihnen darauf hoffen kann, dem Uebermute der im Kürschnerverbande tätigen Agitatoren die Spike bieten zu können. Leider sind schon einige Tage verloren gegangen, da wir in Leipzig   nirgends die Adresse Ihres Verbandes erfahren konnten. Wir bitten, uns sofort nach Erhalt dieses Briefes und zwar in den Vormittagsstunden awischen 8 und 10 Uhr und in den Nachmittagsstunden zwischen 3% und 8 Uhr anzurufen.

Hochachtungsvoll

Verband vereinigter Rauchwarenzurichtereis und Färbereibefizer Deutschlands  .

Dr. Schiller.

Deutfches Reich.

Zur Tarifbewegung im Holzgewerbe. Nachdem durch Schiedsspruch der zentralen Schlichtungskom­mission die Frage der Vertragsdauer entschieden, war anzu nehmen, daß die Verhandlungen auf der ganzen Linie in schnellerem Tempo fortschreiten würden. Das ist nun leider nicht eingetroffen. In einzelnen Städten haben sich die Unternehmer nur nach langem nichts herausgekommen ist. Die Stellung der Unternehmer ist nicht Widerstreben zu Verhandlungen herbeigelassen, bei denen dann in allen Städten die gleiche; es scheint, als wenn sie wenigstens in einigen Orten das Bestreben haben, zu einer Einigung zu kommen, während in anderen, wie z. B. in Bremen   und Neumünster  , bisher Bugeständnisse überhaupt nicht gemacht wurden.

Bwischenzeit eine Bahlstelle des christlichen Schneiderberbandes gegründet hat, reichte dieselbe, nachdem der freie Verband ein gemeinsames Vorgeher ablehnte, selbständig einen Tarif ein. Die ersten Unterhandlungen, die am letzten Montag und Dienstag mit den Arbeitgebern, dem chriftlichen und freien Verbande stattfanden, verliefen resuĭtatlos. Die gestrigen Unterhand­lungen, die zwischen den Arbeitgebern und dem christlichen Vers bande allein stattfanden, endigten zur Zufriedenheit der Ar­beiter. Es wurde dabei eine Lohnerhöhung von 7-10 Proz. er zielt. Da der freie Verband wiederholt erklärte, daß die christ­liche Organisation nicht in Frage komme, so fönnen wir mit Stolz auf dieses Resultat zurüdblicken. Wir dürfen wohl an­nehmen, daß die ruhig dentende Arbeiterschaft sich mit diesem auf friedlichem Wege erzielten Erfolge einverstanden erklärt. Verband chriftlicher Schneider und Schneiderinnen, Zahlstelle Ichenhausen  ."

Die meisten Schwierigkeiten bereitet jetzt die Frage der Ver­fürzung der Arbeitszeit. Auf der Generalversammlung des Arbeit geberschutzverbandes war von dem Vorstand desselben in bezug auf Wie aus diesem Bericht" selbst hervorgeht, ist die Behauptung von die jetzt zur Verhandlung stehenden Städte erklärt worden, daß in der versuchten Ausschaltung der Christlichen   purer Schwindel. Man diesen Städten die verkürzte Arbeitszeit als gestaffelt zu betrachten hatte den Christlichen im Gegenteil einen Sitz in der Lohntom­sei. Das sei in Leipzig   im Jahre 1908, als die jetzt zum Ablauf mission in Aussicht gestellt. Bezeichnend für die Taktik der Christ­tommenden Verträge unter Vorsitz des Herrn v. Berlepsch ver- lichen ist es aber, daß sie von den Unternehmern die Zusage ber­einbart wurden, festgelegt worden. Der Vertreter des Holzarbeiter langten, daß, wenn die Freiorganisierten höhere Löhne erkämpfen, Verbandes, Beder- Stuttgart, hat damals erklärt: diese dann auch den christlichen Schneidern bezahlt werden müssen!

" Falls in der Staffelung der deutschen   Städte hinsichtlich der Arbeitszeit eine Einigung erfolgt, so sollen die dann festge­setzten Arbeitszeiten für die nächste Vertragsperiode Geltung haben dergestalt, daß bei einer fünftigen Neuberatung der jett abzuschließenden Verträge der Punkt Arbeitszeit ausscheidet." Nun ist es aber wieder gelungen, die in Aussicht genommene

Aus der Partei.

Die Parteiverhältnisse in Südtirol   haben auf einer dieser Tage Sie Staffelung in Leipzig  , noch später durchzuführen. Trozdem lehnen in Trient   abgehaltenen Konferenz eine Klärung gefunden. die Arbeitgeber für alle in Leipzig   verhandelten Städte jede Ver- ergab eine völlige Abkehr von den Treibereien der separatistischen fürzung der Arbeitszeit während der neuen Vertragsperiode ab, Richtung des Barni, es soll eine feste politische Organisation nach selbst für solche Städte, die damals gar keine Verkürzung erhalten deutschem Muster geschaffen und nur jene Gewerkschaften anerkannt werden, die der Wiener   Kommission angehören. Die Konferenz haben, weil man diese sämtlichen Städte als gestaffelt bezeichnet. forderte den sozialdemokratischen Abgeordneten von Trient  , Ge­Nun geht aber aus dem Leipziger   Protokoll ganz deutlich hervor, daß eine Staffelung der Städte hinsichtlich der Arbeitszeit nicht noſſen Avancini, einstimig auf, das Mandat zu behalten. stattgefunden hat, daß eine gemeinsame Beratung darüber späteren Beiten vorbehalten bleiben sollte.

Polizeiliches, Gerichtliches ufw. Der beleidigte Hauptmann.

Trotz dieser klaren Sachlage behaupten die Arbeitgeber und ins In Diedenhofen   war am 16. Juni 1910 der Schiffer Linder besondere der Vorstand des Arbeitgeberschutzverbandes immer wieder, die Städte find geftaffelt. Sie weigern sich, über die Verkürzung aus Grafrath  ( Kreis Solingen), der damals bei der 7. Kom der Arbeitszeit überhaupt zu verhandeln. In einzelnen Orten find pagnie des in Diedenhofen   stehenden Infanterieregiments Nr. 135 die Arbeitgeber sogar so weit gegangen, die Verhandlungen auch eine vierzehntägige Uebung machen sollte, an den Folgen eines über die Lohnfrage solange abzulehnen, bis die Arbeiter auf die ge- Sißschlages gestorben. In der Solinger   Gegend verbreitete sich das forderte Arbeitszeitverkürzung verzichten. Das konnten die Arbeiter Gerücht, daß der Hauptmann Kühl den Linder während eines nicht, und darum scheiterten in einer Anzahl Städte die örtlichen Marsches nicht habe abtreten lassen und auch nicht geduldet habe, Verhandlungen. daß ein anderer sein Gewehr trage, obwohl sich Linder krank ge= Zwischen den Verbandsvorständen war bekanntlich vereinbart, meldet habe. Infolgedessen widmeten Freunde des Verstorbenen, daß die alten Verträge bis zum 1. März gelten sollten. Auf die darunter auch solche, die die militärische Uebung mitmachten, dem Disziplin in der Arbeitgeberorganisation wirft es ein bezeichnendes Verstorbenen in der Bergischen Arbeiterstimme" eine Licht, daß die Arbeitgeber in Liegnik die Tischler troßdem aus. Todesanzeige, in der sie bemerkten, daß Linder das Opfer sperrten, und in Forst und Kelkheim   die Arbeiter fündigten, so daß des Militarismus, vielleicht auch der Brutalität einzelner geworden auch in diesen Orten die Aussperrung in den nächsten Tagen zu fei". Infolge dieser Anzeige war gegen den Hauptmann Kühl von erwarten ist. Daß durch dieses Vorgehen der Friede auch in den der 7. Kompagnie des Regiments ein triegsgerichtliches Verfahren anderen Städten aufs höchste gefährdet wird, ist selbstverständlich. eingeleitet worden, das indes mit der Freisprechung endete. Das wenn die Arbeitgeber der Meinung sind, daß die Holzarbeiter sich geschah, trotzdem in dem Termin folgendes festgestellt wurde. Der Hauptmann bemerkte, daß ein Nebenmann des Linder dessen Ge diese Provokation ohne weiteres gefallen lassen, befinden sie sich auf wehr trug. Er fragte nach dem Grunde. Linder antwortete, er dem Holzwege. Die Zentralvorstände in Gemeinschaft mit der zen  - fei frant. Der Hauptmann hat darauf unwirsch gesagt: Ach was, tralen Schlichtungskommission find nun in den letzten Tagen aufs Binder ist der stärkste Mann der ganzen Kompagnie, der kann sein neue zusammengetreten und haben vereinbart, daß nunmehr die Gewehr selbst tragen." Bei der Untersuchung des Verstorbenen ist Ortsparteien zu zentralen Verhandlungen nach Berlin   berufen festgestellt worden, daß Linder schon längere Zeit an einer ziemlich werden sollen. Die Vertreter einiger Städte sind bereits einge- schweren Nierenentzündung gelitten, die nicht ohne Einfluß auf den troffen und haben die Verhandlungen unter Beihilfe von Vertretern Sißschlag gewesen sein soll. Vom Obersten des Regiments wurde der Verbandsvorstände aufgenommen. Von den Fortschritten dieser für den Hauptmann gegen den Verfasser der Todesanzeige, den Berhandlungen hängt es nun ab, ob der Friede auch nach dem Schiffer M u von Grafrath   und gegen den für den Anzeigenteil 1. März gesichert bleibt. Die Entscheidung muß in wenigen Tagen verantwortlichen Geschäftsführer Schaal der Bergischen Arbeiter. erfolgen. stimme" Strafantrag gestellt. Die Straftammer verurteilte beide wegen angeblicher Beleidigung des Hauptmanns zu je 100 M Geldstrafe. Von Rechts wegen!

Ein Stadttheater für Chorfänger gesperrt.

Der Allgemeine deutsche Chorsängerverband( Siz Mannheim  ) hat über das Stadttheater in Mülhausen   i. Els., Diret tion Heinrich Schwanze, die Verbandssperre verhängt. Ueber die Gründe, die ein grelles Schlaglicht auf die Zustände an dieser Provinzbühne unter tleritaler Stadt­berwaltung werfen, teilt der Verbandsvorstand in einem Flug­blatt mit, daß die Chormitglieder von dem Kapellmeister Camillo Hildebrand   ungehörig behandelt worden wären. Es heißt in dem Flugblatt:

Als die Damen darüber hinter der Szene unruhig wurden, schrie Herr Hildebrand auf die Bühne: Die Frauenzimmer follen ruhig fein!" Wir verhielten uns demgegenüber äußerst ruhig und verabredeten nur, sehr sachlich vorzugehen und be­riefen nach Schluß der Probe eine außerordentliche Versammlung ein. In derselben wurde einstimmig beschlossen, gegen die Behandlungsweise Hildebrands bei der Direktion Einspruch zu erheben und geschah dies ordnungsgemäß wie die beiliegende Abschrift zu erkennen gibt.

Am 17. d. M. teilte uns die Direktion mit, daß sie die An­gelegenheit dem Bürgermeister zur Entscheidung übergeben habe. Die Mitglieder haben sich nicht das geringste zuschulden fommen lassen; im Gegenteil, einige von uns waren frant, was sie der Direktion durch ärztliches Attest angezeigt haben, und tamen dennoch, um die Vorstellung zu ermöglichen. Wir waren über diese schmachvolle Beleidigung so erregt, daß wir die Direk tion um Lösung unserer Verträge für nächste

Spielzeit ersuchten."

Antwort:

Auf das letztere Verlangen erhielt der Chor die folgende Bürgermeisteramt der

Stadt Mülhausen   i. E.

Mülhausen   i. E., 21. Februar 1911.

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Breiche im Zentrumsturm. Reichstags- Erfahwahl in Immenstadt  - Lindan.

Kempten  , 25. Februar.( Privattelegramm des ,, Vorwärts".) Die heute vorgenommene Erfat. wahl für den verstorbenen Zentrumsabgeordneten Schmid führte zu einer Stichwahl zwischen Zentrum und Liberalen. Es erhielten Eurin. ger( 3.) 11 856 Stimmen, Thoma( lib.) 10 588 Stimmen und Gölzer( Soz.) 3808 Stimmen. Die Wahlbeteiligung war außer ordentlich stark.

Bei der Wahl im Jahre 1907 erhielt das Zentrum bei der Hauptwahl 12 013 Stimmen, die Liberalen 10 633 Stimmen und der Sozialdemokrat 1999 Stimmen. In der Stichwahl fiel der Kreis dann dem Zentrum zu. Der Zug nach links ist unaufhaltbar! Mit Klauen und Nägeln suchte das Bentrum die gefährdete Position zu halten, der Erfolg aber ist: Verdoppelung der sozialdemokratischen Stimmen, Rückgang der Stimmen des Zentrums!

Die Sozialdemokratie gibt den Ausschlag, sie wird ihn geben, indem sie gegen den Kandidaten des schwarzblauen Blodes votiert!

Die Bedeutung der Wahl ist unverkennbar, fie zeigt augenfällig, daß die Zentrumsgetreuen es zum Teil satt Die Beschwerde der Mitglieder des Chores gegen den ersten haben, sich weiter von ihren Parlamentsvertretern berraten Rapellmeister, Herrn Hildebrand, ist in der heutigen Sibung der und verkaufen zu lassen. Alle Mittel des brutalsten Terrors Theater Kommission besprochen worden. Die Kom mission hat zwar den Entschluß der Unterzeichner der fruchteten nichts, durch die Abstimmung haben die Wähler Eingabe an den Herrn Theaterdirektor vom 15. 2. 1911 be bewiesen, daß sie ihre Hoffnung ausschließlich auf eine frei­dauert, im übrigen aber in die erbetene& ösung der Berheitlich gerichtete Politik sezen. Einer solchen Politik freie Bahn zu schaffen, wird Aufgabe der kommenden allgemeinen Wahl sein, deren Parole lautet: Nieder mit den Rittern und Heiligen!

träge für 1911/1912 eingewilligt.

Ich stelle ergebenst anheim, die in Betracht kommenden Mit­glieder entsprechend davon zu verständigen.

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Chriftlicher Arbeiterverrat.

Letzte Nachrichten.

Der Wunsch nach Abrüstung. Budapest  , 25. Februar.( W. T. B.) In der heutigen Sibung der österreichischen Delegation wurde unter anderem eine Refo lution angenommen, in der die Regierung aufgefordert wird, alle auf die Abrüftungsfrage bezüglichen Anregungen nachbrüdlichst zu unterstüßen und zu fördern.

Revolutionäre Bewegung in Paraguay  . Buenos Aires  , 25. Februar.( W. T. B.) Wie die hiesigen Beitungen melden, soll in Baraguay abermals eine Bewegung gegen

Der Bürgermeister: J: A.: A. Wolff. Kein Wort des Bedauerns über die Ausschreitungen des Wie verlautet, ist die telephonische Antwort aus Berlin   nicht besonders ermutigend ausgefallen. Gleichwohl mußte damit ge- Stapellmeisters! Der Verbandsvorstand bemerkt hierzu, unter fol rechnet werden, daß die Leipziger   Arbeitgeber bei ihrer unter chen Umständen sei nichts anderes übrig geblieben, als über diese schmählichem Tarifbruch veranstalteten Aussperrung eine gewisse Bühne mit ihren absurden Anschauungen von Recht und Gerechtig Stärkung in dem Vorgehen der Berliner   Müßenfabrikanten fanden. teit die Verbandssperre zu verhängen. Für den Kürschnerverband galt es nun, diesen Plan zu durch­freuzen, und das war ein Grund mehr, der Sperre bei S. Gärtner ein Ende zu machen. Der ungünstige Ausgang des Streits hat In dem Orte Ichenhausen   in Schwaben   haben die dort jedoch keineswegs entmutigend auf die Arbeiterschaft gewirkt, son zahlreich beschäftigten Schneidergehilfen fast durchweg Heim dern vielmehr nur die gute Lehre gegeben, daß man in Zukunft arbeiter einen Lohntarif eingereicht, der neben anderem auch bei solchen Differenzen etwas mehr Ueberlegung und unter Be- eine Lohnerhöhung von 15 Proz. vorsicht. Die dort beschäftigten achtung des Verbandsstatuts vorgehen soll. Die Versammlung, an Arbeiter sind bis auf wenige im Verband der Schneider organisiert, der auch der Verbandsvorsitzende Leisler aus Hamburg   teilnahm, nur vier sind Mitglieder des christlichen Schneiderverbandes, die faßte schließlich mit allen gegen eine Stimme folgende Resolution: sich aber mit den Forderungen einverstanden erklärt hatten. " In Erwägung, daß unter der eigenartigen Arbeitsnieder- Um eine friedliche Einigung herbeizuführen, fanden dann auch die Regierung ausgebrochen sein. legung der Kollegen von S. Gärtner u. Co. und unter dem Ge- zwischen der Lohnkommission der Gehilfen und den Unternehmern sichtspunkt der ausgesperrten Kollegen in Leipzig   und Umgegend Unterhandlungen statt. Die Unternehmer hatten sich schon bereit es ein Gebot der Pflicht war, es in Berlin   zu feiner Aussperrung erklärt, eine 12prozentige Lohnerhöhung zu gewähren und eine München  , 25. Februar. Heute vormittag tötete der ledige fommen zu lassen, erflärt sich die heutige außerordentliche Gene- friedliche Regelung stand außer Frage. Da erschien plöblich der Maschinenmeister Amann in seiner Wohnung die lebige ralversammlung mit der Aufhebung der Sperre bei der Firma christliche Gewerkschaftsführer Beder aus Aschaffenburg   Fabrikarbeiterin Riederer durch einen Schuß ins Herz. auf dem Plan und hinter dem Rüden der freiorganisierten Arbeiter schloffen bie Christen einen von der funkelnagelneuen Bahlstelle Dann erschoß er sich selbst. chriftlicher Schneider und Schneiderinnen eingereichten Tarif ab. Die Arbeiter erfuhren diese Leistung der Christlichen   erst durch folgenden Artikel der Lokalpresse Ichenhaufens: Charbin  , 25. Februar.( W. T. B.) In den letzten 24 Stunden Nachdem der bestehende Tarif von jeiten des freien Ver- find acht Ghinesen und ein europäischer Sanitätsbeamter an der bandes zum 1. März d. J. gekündigt wurde und fich in der Best gestorben. Hierzu 5 Beilagen. Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.

S. Gärtner u. Co. einverstanden. Die Versammlung bestreitet dem Arbeitgeberverband jedes Recht, sich in Arbeitsangelegenheiten wie z. B. die Arbeitszeit bei der Firma S. Gärtner u. Co. au mischen, und protestiert energisch gegen fein brutales und diktatorisches Vorgehen. Des halb gelobt die Versammlung, aus dieser Saat des Scharfmacher­gelüftes reiche Früchte der Organisationsarbeit zu ernten." Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inseratenteil verantw.:

Liebesdrama.

Der schwarze Tod.