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1.49. 28. Jahrgang. 3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Aus Induſtrie und Handel.

Aus I

Große Berliner Straßenbahn.

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Sonntag, 26. februar 1911.

menschenleerer Straße, denn so gab der Ordnungshüter vor schlossenen Irrenanstalt interniert gewesen ist, kann, gleichviel ob Gericht wörtlich an:" Die Störung der öffentlichen Ordnung und er geistestvank gewesen ist oder nicht, durch die ständige Furcht, Sicherheit stand nahe bevor." Diese Polizeiaktion brachte ganze wieder eingesperrt zu werden, in Geisteskrankheit verfallen oder 2 M. Geldstrafe ein. wieder verfallen. Deshalb ist im Wege der einstweiligen Verfügung Der Aufsichtsrat der Großen Berliner   Straßenbahn beschloß, der zum 24. März d. J. einzuberufenden Generalversammlung die der Polizist gesehen haben wollte, daß um ihn Passanten ständige petuniäre Abhängigkeit des Klägers von seinem Vormund In zweiten Falle wurde der Angeklagte verurteilt, weil zunächst angeordnet, daß der Kläger   in der Wahl seines Aufent­haltes frei ist. Es ist ferner nicht zu verkennen, daß die boll­Verteilung einer Dividende von 81% Proz.( im Vorjahr 8 Proz.) hätten herumgehen müssen"! Mit grimmigem Humor meinte dieser geeignet ist, die körperliche und geistige Gesundheit des Klägers vorzuschlagen. Nach Abschreibungen und Rücklagen von 5 630 609,03 Sünder zu seinen 3 M. Geldstrafe, daß er sich wirklich nicht gedacht zu gefährden, sofern ihm nicht unterhaltsgelder in einem Maße Mart( i. V. 5 302 594,49 ergibt ein von 10 473 810,06 m.( i. 33. 9 922 421,72 m.). Beinging habe, Fußgänger, die um ein Dukend behelmter Arbeitswilligen zugänglich gemacht werden, welches ihn in den Stand ſet, ſich nach Der neuerungsfondskonto I erhöhte sich auf 5422 049,81 M.( i. 2. ſchüber herumlavieren mußten, hätten in ihm noch ein Verkehrs- den Aufregungen der letzter Zeit gut zu verpflegen, in einer seinent 5 059 658,33 m.), des Erneuerungsfondskonto II auf 1 648 152,72 m. hindernis erblicken können. Stande entsprechenden Weise gesellschaftlich aufzutreten und die zu ( i. 2. 1 489 157,- M.). Der Gewinnanteil der Stadt Berlin   be- Am interessantesten gestaltet sich der dritte Fall, der seinen seiner Rechtsverfolgung erforderlichen Kosten für ärztliche Gut­trägt 1120 137,13 M.( i. 2. 862 739,32 m.). achten, Rechtsbeistand und Reisen zu bestreiten." Ausgang von dem Streit in einer außerhalb Halles, in Döllnih, gelegenen Mühle nahm. Der Streikposten hatte am 17. Januar Vertreter des Bundes für Irrenrechts- Reform" beiwohnten, war In dem gestrigen Termin vor dem Landgericht III, dem auch früh 6 Uhr in tiefer Dunkelheit und an völlig Direktor Wahl persönlich erschienen. Sein Prozeßbevollmächtigter, menschenleerer Landstraße mutterseelen allein Rechtsanwalt Dr. Ehrenfried, verlangte die Aufhebung der Ent­gestanden. Ein besonders eifrig veranlagter Gendarm war mündigung. Unter anderem verlas er des an­ihm jedoch gefolgt und mußte erst mit einer elektrischen Taschen- wesenden Vormundes, wonach dieser es als mit seinen Pflichten als lampe leuchten, damit er den einsamen nächtlichen Verkehrsstörer Vormund für unvereinbar erklärte, die Vormundschaft über einen " feststellen" konnte. Weil dieser nicht nach dem Kommando des vollständig geschäftsfähigen Mann weiter zu behalten und um Das Gericht ber= baldige Aufhebung der Vormundschaft bat. töniglich preußischen Landgendarmen wie ein geölter Blik ber- fündete nach längerer Beratung: Die Aufhebung der Entmündi Die Gesamteinnahme einschließlich der auf Betriebsrechnung schwand, muß er 3 M. als Entgelt für die heroische Staatsrettung gung im gestrigen Termin kann nur deshalb nicht erfolgen, weil berbuchten Nebenerträge beläuft sich auf 41 463.325 M. zahlen. gegen der Formvorschrift der Anhörung des Klägers durch den Richter 38 610 757 M. und die Gesamtausgabe auf 23 044 656 m. gegen Solche Vorgänge lassen immer mehr die Frage gerechtfertigt gemäߧ 654 Zivilprozeßordnung nicht genügt ist. Zur Erfüllung 21 164 732 M. im Vorjahre. Für Gehälter und Löhne wurden ins- erscheinen, ob denn in Preußen überhaupt noch von einem Koali- dieser Formalität ist ein neuer Termin anberaumt worden. beraumt worden. gesamt 13 256 175 M. gegen 12 546 623 M. aufgewendet. tionsrecht die Nede sein kann.

Eine Uebersicht über die Ergebnisse der letzten sechs Jahre ergibt die folgende Zusammenstellung: Abschreibungen

Reingewinn

1910

10 473 810

Dividende 81/2 Proz

5 630 609

1909

9 922 421

814

5 302 594

"

1908

9 946 673

4667 515

"

1907

9 890 009.

8

"

1906

9 902 124

8

"

9 292 204

73/4

"

1905

84

4 189 798 4078.818

3 896 906

Die Westliche Berliner Vorortbahn erzielte einen Bruttoüber­schuß von 1,5 Millionen Mark oder 273 949 M. mehr als im Vors jahre. Bei der Berlin  - Charlottenburger Straßenbahn belief fich der Bruttoüberschuß auf 1,079 Millionen Mart, er war 139 882 M. höher als im Vorjahre. Die Südliche Berliner Vorortbahn ergab einen Betriebsverlust von 289 M. gegen 48 389 M. im Vorjahre. Der Ueberschuß der Nordöstlichen Berliner   Vorortbahn stellt sich auf 161 593 M., das sind 51 656 M. mehr als im Vorjahre.

Aus der Frauenbewegung.

Germanisierung der Geburtshilfe.

In den polnischen Landesteilen führt die preußische Regierung bekanntlich seit langem einen ebenso brutalen wie kostspieligen und nuklofen Kampf gegen die Ausdehnung des Polentums. Es ist noch in frischer Erinnerung, wie u. a. in Wreschen   der groteste Versuch gemacht wurde, polnischen Schulkindern im Religions­unterricht die Liebe zur Muttersprache heraus- und dafür Begeiste­rung für die ihnen bis dahin fremde deutsche Sprache hineinzu­prügeln. Aehnlichen teils lächerlichen teils empörenden Maßregeln zur Förderung des Deutschtums" reiht sich würdig die Germani­fierung der Geburtshilfe an, die in den polnischen Pro­bingen neuerdings in Flor gekommen ist.

t Wied nen E erum aus politischen Gründen werden polnische Heb­amalos i der Befehung von amtlichen Hebammenstellen fast aus­nahn übergangen; auch sonst bereitet man ihnen alle erdent lichen vierigkeiten und verfolgt sie polizeilicherseits mit aller­hand Schikanen. Die deutschen Hebammen werden häufig dahin instruiert, daß sie nur deutsche   Aerzte als Geburtshelfer hinzu­ziehen.

Eine Rempelei zwischen Streifenden und einem Arbeitswilligen

brachte die Fabritarbeiter Otten, Rehnert, Weinhold und Scherer auf die Anklagebant des Schöffengerichts Berlin- Tempelhof. Die Angeklagten waren an einem Streit in der Norddeutschen Gummi­warenfabrik am Tempelhofer   Ufer beteiligt. Als der in der Fabrik tätige Arbeitswillige Fabinski abends nach Hause ging, tam es zu einem Zusammenstoß zwischen ihm und den Angeklagten. Nach An­gabe der letzteren hat Fabinski den Anlaß zu dem Zusammenstoß dadurch gegeben, daß er die Angeklagten im Vorbeigehen anrempelte. Fabinski behauptet dagegen, er sei ohne Veranlassung von Otten und Rehnert geschlagen und von allen vier Angeklagten Streit daz Fabineti und Otten sich gegenseitig schlugen. Der Amtsanwalt brecher" geschimpft worden. Ein unbeteiligter Zeuge hat gesehen, beantragte gegen Otten und Rehnert wegen Körperverlegung eine Geldstrafe von je 150 M. und gegen alle vier Angeklagten je 50 m. Liebknecht, plädierte für mildernde Umstände und eine geringere wegen Beleidigung. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Theodor Strafe. Das Gericht verurteilte Otten und Rehnert wegen törperverlegung, den ersteren zu 50 M., den lekteren zu 20 M., außerdem alle vier Angeklagten wegen Beleidigung zu ie 10 M. Geldstrafe.

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Alkohol

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Wochen- Spielplan der Berliner   Cheater. finder.( Anfang 8 Uhr) Dienstag: Madama Butterfly  . Mittwoch: Ste Zauberflöte. Donnerstag: Der Evangelimann. Freitag: Die Königsfinder.. Sonnabend: Die Zauberflöte. Sonntagnachmittag: Die Fledermaus. Abends:: Mignon. Montag: Tannhäuser  .

Königl. Opernhaus. Sonntag: Die Zauberflöte. Montag: Königs

Königl. Schauspielhaus. Sonntag: Der Störenfried. Montag: Die Journalisten. Dienstag: Der Störenfried. Mittwoch: Der Krampus.. Donnerstag: Die Rabensteinerin. Freitag: Der Kaufmann von Benedig. fried.( Anfang 7 Uhr.) Sonnabend: Die Quizows. Sonntag: Goldfische. Montag: Der Stören

Der

Neues fgl. Opern- Theater. Sonntagnachmittag 2, Uhr: Zopf und Schwert. Abends: Die Rabensteinerin. Montag: Bohème. Dienstag bis Herrgottsschniger von Ammergau. Abends: Anno dazumal.( Unf 8 Uhr.) Sonnabend: Geschlossen. Sonntagnachmittag: Terofals Schlierseer. Deutsches Theater. Sonntag: Judith. Montag: Ein Sommer nachtstraum. Dienstag: Othello. Wittwoch: Hamlet  . Donnerstag: Der Arzt am Scheidewege. Freitag: Faust. Sonnabend: Judith. Sonntag: Don Carlos. Montag: Ein Sommernachtstraum. Deutsches Theater( Kammerspiele). Sonntag: Der Riese. Montag: Gawân  . Dienstag: Komödie der Frrungen. Die Heirat wider Billen. Mittwoch: Der Riese. Donnerstagnachmittag: Scheelbart, Matinee. Abends: Lanzelot. Freitag: Frühlings Erwachen. Sonnabend: Zanzelot. Sonntag: Komödie der Jrrungen. Die Heirat wider Millen. Montag: Aglavaine und Selysette.( Anfang 8 Uhr.)

Leffing- Theater. Sonntagnachmittag 3 Uhr: Das omert. Abends: Ratten. Donnerstag: Die Kinder. Freitag: Die Ren. Die Kinder. Montag: Anatol. Dienstag: Die Kinder Wattwoch: Die Sonnabend: Die Kinder. Sonntagnachm. 3 Uhr: Hedda Gabler. endDie Kinder. Montag: Die Ratten.  ( Anjang 8 Uhr.) Kleines Theater. Sonntagnachmittag 3 Uhr: Das Kind.

Abends

bis Sonnabend: Der Leibgardist.( Anfang 8 Uhr.) Sonntagnachmittag 3 Uhr: Das Kind. Abends: Der Leibgardist. Montages Der Leibgarðiſt. ( Anfang 8 Uhr.) Neues Schauspielhaus. Sonntag: Das fleine Schokoladenmädchen.

Montag: Iphigenie   auf Lauris. Dienstag: Das lleine Schokoladenmädchen, Freitag: Faust. I. Teil.( Anfang 7 Uhr.) mädchen. Mittwoch: Faust 1. Zeit.( Anfang usi) Donnerstag: Das Sonnabendnachmittag 3 Uhr: Die Hofen des Herrn v. Bredow. Abends und Sonntag: Das kleine Schokoladenmädchen. Montag: Iphigenie auf Tauris.( Anfang 8 Uhr.)

Berliner   Theater. Sonntagnachmittag 3 Uhr: Einer von unsere Abends und folgende Tage: Bummelstudenten.( Anfang 8 Uhr.) Sonnabendnachmittag 3 Uhr: Nathan der Weise. Nächsten Sonntagnach ( An­mittag 3 Uhr: Taifun. Abends und Montag: Bummelstudenten. fang 8 Uhr.) Neues Theater. Allabendlich: Mein erlauchter Ahnherr.( Anfang 8 Ubr.) Modernes( Hebbel-) Theater. Allabendlich: Der Feldherrnhügel. ( Anfang 8 Uhr.)

In der 30. Sibung des Abgeordnetenhauses berichtete der pol- pielte wieder einmal eine Hauptrolle bei einer Familientragödie, nische Abgeordnete von Niegolewski, daß polnischen Hebammen- deren Schlußaft gestern das Schwurgericht des Landgerichts III schülerinnen das Bestehen der Prüfung in hohem Maße erschwert( unter Vorsiz des Landgerichtsdirektors Liebenow beschäftigte. Der würde. Die Hebammenfurse mit polnischem Unterricht, die lange Angeklagte, Schuhmacher Karl Rojentreter, ein bejahrter und in­bestanden hatten, find eingestellt worden. Die Teilnahme der pol- folge des Truntes siech und erwerbsunfähig gewordener Mann, nischen Hebammenschülerinnen am deutschen Unterricht wird aber wurde beschuldigt, einen Mord an seiner Ehefrau versucht zu dadurch gehindert, daß jene der deutschen Sprache nicht ausreichend haben. Der Angeklagte hatte sich im Jahre 1878 verheiratet und mächtig sind. Infolgedeffen ist die Zahl der polnischen Hebammen betrieb in der Provinz ein kleines Schuhwarengeschäft. Seine erheblich zurückgegangen. Für die gebärenden Polinnen aber er- Frau war eine energische, fleißige Frau, die die Wirtschaft in gibt fich araus die Ungeheuerlichkeit, daß sie in ihrer schweren Ordnung hielt, aber mit ihrem Ehemann ihre liebe Not hatte, da nicht berje In Beistand deutscher Hebammen fuchen müssen, die sie dieser dem Trunte sehr ergeben war. Das Ehepaar verließ seinen ſtelle fich then und die von ihnen nicht verstanden werden. Man Wohnsitz und siedelte nach, Berlin   über. Aber auch hier ließ der nur vor, zu welchen verzweifelten Situationen das in Angeklagte vom Alkoholteufel sich fesseln. Das Geschäft ging immer Momente, führen muß, wo Tod und Leben zweier Wesen von dem schlechter und der Unterhalt der Familie mußte von der Frau bin abhär erständn vollen Zusammenwirken der Kreißenden und ihrer Helfe- uch ihrer Vände Arbeit bestritten werben. Schließlich fonnte es Wieb gen! die Frau bei dem Ehemann nicht mehr aushalten und trennte sich von ihm. Ueber sieben Jahre blieb sie mit ihren Kindern allein und ernährte sich durch Näharbeiten. Da machte der Ehemann im Jahre 1905 eine Erbschaft von etwa 1800 m. Dies veranlaßte die Frau, seinen Bitten zu entsprechen und sich mit ihm wieder zu bereinigen. Besserung trat aber nicht ein. Der Angeklagte pro­zessierte jahrelang um die Erbschaft und erlangte schließlich nur die Summe von 1200 M. Außerdem aber trant der Angeklagte wieder darauf los und legte einen Teil der Erbschaft in Nordhäuser mit Rum an. Seine Frau verließ ihn wiederum, sie ließ ihm alle Wirtschaftssachen und nahm nur das mit, was sie zu des Lebens Notdurft und Nahrung unbedingt gebrauchie, nämlich ihre Näh­maschine, ein Bett, einen Tisch und einen Stuhl. Sie zog nach der Reinickendorfer Straße 32. Nicht weit davon mietete fich der An­geklagte eine Stube und verbrachte die Tage mit Trinken und Schiller Theater 0. Sonntagnachma Buhr: Die Ehre. Schlafen. Den noch übrig gebliebenen Rest seiner Erbschaft hatte Abends: Ein idealer Batte. Montag: Der Bund   Jugend. Dienstag: er zu einem Freunde gebracht, der ihm davon in wöchentlichen Egmont. Mittwoch u. Donnerstag: Gin idealer atte Freitag: Husaren Raten bestimmte Beträge zum Lebensunterhalt auszahlte. Anfang Ehre. Abends: Nathan der Weise. Montag: DesiBund der Jugend.( Ane fieber. Sonnabend: Ein idealer Gatte. Sonntagnachmittag 3 Uhr: Die September vorigen Jahres wurde ihm das letzte Geld ausgezahlt fang 8 Uhr.) und ihm gleichzeitig mitgeteilt, daß die Erbschaft nunmehr auf- Schiller Theater Charlottenburg. Contagnachmittag 3 Uhr: tagnachi gebraucht sei. Der Angeklagte faufte sich nun einen Revolver, an- Brinz Friedrich von Homburg. Abends: Nathan der Weise. Montag: geblich, um sich selbst zu erschießen, und suchte am 6. September Die Macht der Finsternis. Dienstag: Der Himane auf Erden. Mittwoch: seine Ehefrau auf, um womöglich 50 M. zurückzuerhalten, die er Nathan der Weise Donnerstag: Maria und Magbalena. Freitag: Die Fee feinerzeit einem seiner Söhne geborgt hatte. Er mußte under- Caprice. Sonnabendnachmittag 3 Uhr: Wilhelm Tedhends: Maria und Sonntagnachmittag 3 Uhr: Bring Friedrich von Homburg. 11. September, abends nach 9 Uhr wieder, wo er seine Frau mit

Diese Praktiken bedeuten denn doch den Gipfel des Polen­Tollers! Wie will die preußische Regierung ein solches Vorgehen mit den einfachsten Geboten der Menschlichkeit in Einklang bringen? Gerade in den in Frage kommenden Landesteilen haben die Heb­ammenpfuscherinnen von jeher eine verhängnisvolle Tätigkeit ent­faltet. In den Kreisen Bosen und Bromberg z. B. entbehrten noch vor kurzem zirka 30 Broz. aller Entbindungen des Beistandes einer geschulten Hebamme. Jenes Pfuschertum muß unter den geschilderten Umständen verstärkten Zuspruch erhalten und die Folge davon ist Fortbestand oder gar Zunahme der in den polni­schen Landesteilen so außerordentlich hohen Zahl von Todesfällen im Kindbett. Es ist eine Schande für den Kulturstaat" Preußen, mit solchen nichtswürdigen Drangsalierungen Germanisierungs­politit machen zu wollen!

Leseabende, Montag, 27. Februar.

Komische Oper. Sonntagnachmittag 3 Uhr: Hoffmanns Erzählungen  . Abends: Tosca  . Montag: Die Fledermaus. Dienstag: Tiefland. Mitt­woch: Hoffmannus Erzählungen. Donnerstag: Die Bohème. Freitag: Figaros Hochzeit  . Sonnabend: Tosca  . Sonntagnachm. 3 Uhr: Tiesland. Abends: Figaros Hochzeit  . Montag: Die Fledermaus.( Anfang 8 Uhr.) Anfang 8 Uhr. Ausstellungstheater am 300. Montag bis Sonntag: Meyers. matis dasgalsg Thalia- Theater. Bis auf weiteres täglich: Polnische Wirtschaft. An­fang 8 Uhr.

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1. Kreis. Bei Kuzner, Schützenstr. 18. Vortrag des Genoffen richteter Sache wieder abziehen, kehrte aber am Sonntag, den Magdalena. Abends: Ein idealer Gatte. Montag: Der Himmet auf Erden.( An Woldt über: Heimarbeit". Reinickendorf  - Oft." Im Restaurant Sabau, Residenzitr. 124. Mäharbeiten beschäftigt vorfand. Als diese nach einer kurzen Unterfang 8 Uhr.) Friedrich- Wilhelmstädtisches Schauspielhaus Sonntagnachmittag Vortrag: Mutterschafts-, Witwen- und Waisen redung ihn zum Weggehen aufforderte, zog er plötzlich den Re- wilhelm Tell. Abends: Cyrano von Bergerac. Montag: Einheiro. versicherung". volber aus der Tasche und gab einen Schuß ab, der eine gefährliche Dienstag: Figaros Hochzeit  . Mittwoch u. Donnerstag: 2X2= 5. Freitag: Köpenid. Im Lokale von Stippekohl, Schönerlinde Straße. Tages- Halsverlegung verursachte. Unmittelbar darauf wollte er nochmals Wilhelm Tell  . Sonnabendnachmittag 3 Uhr: Wilhelm Tell  . Abends: Strieg ordnung: Der bevorstehende Frauentag". schießen, die Frau schlug ihm jedoch kurz entschlossen mit einem im Frieden. Sonntagnachmittag: Faust. Abends und Montag: 2 × 2== 5. Bankow. Bei Großfurt Nachfolger, Berliner Straße 27. Vortrag. leiderbügel auf die Hand und sie erhielt nur einen leichten Streif-( Anfang 8 Uhr.) Neues Operetten Theater. schuß. Als er dann zum dritten Male den Revolver auf sie richtete, Sonntagnachmittag 3 Uhr: Der Baumschulenweg. Jugendheim, Ernststr. 22, Stfl. pt. Vortrag. fiel sie ihm in den Arm und hinzueilenden Personen gelang es, Blüdsengel. Allabendlich: Die schöne Risette.( Anfang 8 Uhr.) Nächsten Sonntagnachmittag 3 Uhr: Der Glüdsengel. den Revolverhelden zu entwaffnen. Die verwundete Ehefrau Niederschöneweide  . Dienstag, den 28. Februar, beim Genossen mußte nach dem Virchow- Krankenhause gebracht werden, wo sie traum. Abends: Wohltätigkeitsfest.( Anfang 7%, Uhr.) Sonntagabend his Theater des Westens. Sonntagnachmittag 3, Uhr: Ein Walzer­Bengsch, Briber Straße 17. Wochen zugebracht hat. Sie schwebte einige Zeit in Lebens- Freitag: Die lustige Witwe. Sonnabend: Die lustigen Nibelungen.( An­Johannisthal. Dienstag, den 28. Februar, bei Artner, Kaiser- gefahr; die Kugel stedt nocy jest in ihrem Halse. Staatsanwalt fang 7, Uhr.) Sonntagnachmittag 3 Uhr: Das Puppenmädel. Abends Wilhelmstr. 48. Vortrag der Genossin Juchacz   über:" Bürger- Assessor Gallenkamp hielt den Angeklagten des versuchten Mordes und Montag: Die lustigen Nibelungen.( Anfang 7%, Uhr.) liche und proletarische Frauenbewegung". für überführt, während Rechtsanwalt Dr. Denic ausführte, daß abends und bis nächsten Montag: Hippolytes Abenteuer. Anfang 8 Uhr. Trianon Theater. Sonntagnachmittag 3 Uhr: Der felige Touping. Friedenau  . Mittwoch, den 1. März, im Lokale von Mechelte, Hand- die Tat ohne Ueberlegung ausgeführt sei. Die Geschworenen jerhstr. 60/61. sprachen den Angeklagten des versuchten Totschlages unter Aus- Nächsten Sonntagnachmittag 3 Uhr: Der selige Toupinel. Tegel  . Mittwoch, den 1. März. Vortrag:" Die Witwen- und schluß mildernder Umstände schuldig. Das Gericht erkannte auf Waisenversicherung". 2 Jahre 6 Monate Zuchthaus   und 5 Jahre Ehrverlust und rechnete 4 Monate dem Angeklagten als verbüßt an.

Versammlungen- Veranstaltungen. Zentralverband der Hausangestellten. Sonntag, den 26. Februar, abends 7 Uhr, in Beders Festsälen, Kommandantenstr. 62. Vortrag von Frau W. Köhler über:" Heinrich Heine  ". Nach­dem Gemütliches Beisammensein.

Gerichts- Zeitung.

Preußischer Streikbrecherschuh.

Zum Jrrenrecht.

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Residenz- Theater. Allabendlich: Bariser Menu. Anfang 8 Uhr Berliner   Volks- Oper. Sonntagnachmittag 32 Uhr: Die meiße Dame. Abends: Der Trompeter von Sättingen.( Anfang 8 Uhr.) Mon­tag: Der Waffenschmied.( Anfang 8, Uhr.) Dienstag: Der Freihüz. Mittwoch: Die Dollarprinzessin.( Anfang 8 Uhr.) Donnerstag: Rigoletto. ( Anfang 8, Uhr.) Freitag: Die Dollarprinzessin.( Anfang 8 Ühr.) Sonn­abend: Jasmin. Der Waffenschmied.( Anfang 8 Uhr.) Sonntagnachmittag 3%, Uhr: Undine. Abends: Die Dollarprinzessin.( Anjang 8 Uhr.) Montag: Der Freischüß.( Anfang 8%, Uhr.)

Luifen Theater. Sonntagnachmittag 3 Uhr: Die Dofen des Herrn von Bredow. Abends. Der jüngste Leutnant. Montag: Das große Licht. Sonnabend: Das große Licht. Sonntagnachmittag 3 Uhr: Das große Licht. Dienstag: Ums goldene Kalb. Mittwoch bis Freitag: Aus erster Ehe. Abends: Aus erster Che. Montag: Das große Licht.( Anfang 8 Uhr.) Abends bis Sonnabend: Meyers.( Anfang 8 Uhr.) Nächsten Sonntag­Lustspielhaus. Sonntagnachmittag 3 Uhr: Das Leutnantsmündel. nachmittag 3 Uhr: Der Herr Senator. Abends: Mehers.

Der mehrfach erwähnte Entmündigungsprozeß des Direktors a. D. Karl Wahl  , der seinerzeit aus einer Privatirrenanstalt ent­flohen ist, beschäftigte gestern abermals das Landgericht III in Charlottenburg  , nachdem fürzlich das Kammergericht in ser Sache eine wichtige prinzipielle Entscheidung gefällt hatte. Das Land: gericht war der Ansicht gewesen, daß einstweilige Verfügungen, die den Schutz der Person und des Vermögens des Entmündigten be= Vor Halleschen Gerichten spielten sich dieser Tage drei typische zwecken, erst dann gefeßlich zulässig fcien, wenn bereits in der Brozesse wegen angeblicher Streifvergehen ab, die so recht dartun, Hauptsache ein noch nicht rechtsfräftiges Urteil erster Instanz ge­daß wir im herrlichen Kulturstaat Preußen auf den von jedem fällt ist. Einen ganz entgegengesetten Standpunkt, der auf baldige Scharfmacher ersehnten Zustand hinsteuern, daß jedes Streifpoften- Beseitigung der nachteiligen Wirkungen einer ungerechtfertigten ftehen in Strafe genommen wird. Im ersten Falle hatte der Entmündigung abzielt. vertrat das Kammergericht. Dieses sprach Streitposten vormittags 400 bis 500 Meter von dem bestreikten dem Direktor Wahl durch Urteil nicht nur die nötigen Unterhalts­Betriebe entfernt an einsamer Stelle gestanden. Etliche arbeits- mittel zu, sondern billigte ihm auch die freie Wahl seines Aufent- brien. Letzte Woche: Wanderung im Steinischen Salzkammergut. Gine Lose Kollegen waren auf der Arbeitsuche vorübergekommen und haltes zu und schuf damit einen wirksamen Schuß gegen Wieder: Reiſe 20 Bj. Stinger nur 10 21. einsperrung. Aus den Urteilsgründen des Kammergerichts ist Urania- Theater, Taubenstr. 48/49. hatten mit ihm einige Worte gewechselt. Das sah ein Polizist der folgende Bassus von allgemeinem Interesse: Ein geistig ge- erzählt.( Anfang 8 Uhr.) aus der Entfernung, eilte hinzu und sistierte den Arbeiter auf funder Mensch, der bereits wegen Geistestranfheit in einer ge= Sternwarte, Invalidenstr. 57-62.

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Metropol Theater. Allabendlich: Hurra! Wir leben noch! Anfang 8 Herrnfeld Theater. Täglich: Eine verlorene Nacht. Er, Ste und Er. ( Anfang 8 Uhr.) Kaiser- Panorama  . Eine Tour in Aegypten  , von Triest   nach Alexan.

Täglich: Was uns der Mond