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Ott ebie Kommission zu verweisen, der auch die Genossen Brühl und Elias angehören. Beschlossen wurde ferner die Ncuverpachtnng des zurzeit leerstehenden Ratskellers an Herrn Rich. K n o p auS Rixdorf, sowie für die Instandsetzung der Restaurationsräume des Raiskellers 2700 M. zu bewilligen. Die Kosten für einen Leichen- aufzug in Höhe von 2200 M. auf dem städtischen Friedhofe in Marzahn wurden ebenfalls bewilligt. Hierbei wurde von unserem Redner darauf hingewiesen, daß dieser Einbau bereits bei der Er- bauung der Leichenhalle hätte vorgenommen werden müssen, des- gleichen sei es nunmehr notwendig, durch Petitionen der städtischen Körperschaften an die Eisenbahnverwallung dahingehend zu wirken, daß endlich eine bessere Zugverbindimg nach Marzahn geschaffen wird. Die Auslosung und Neuwahl der Veranlagungs kommission ergab die Wiederwahl sämtlicher ausgelosten Herren, u. a. auch die des Genossen D ü w e l l. Alsdann wurde der Etat für 1911 ohne weitere Beratung an die Etats� kommission überwiesen. Derselben gehören die Genossen Brühl , Düwell, Grauer und Spiedermann an. Bürgermeister Ziethen verwies alsdann darauf, daß bereits seit längerer Zeit eine Anzahl größerer Borortgemeinden für die nächsten Jahre.nichl mehr mit einem Steuerzuschlag von 100 Prozent auskommen.' Auf Veranlassung des Herrn Regierungspräsidenten habe daraufhin eine Besprechung von Vertreten! der Stadtkreise Groß-BerlinS statt gefunden, um in dieser Frage einheitlich vorzugehen. Auch Verlin sei an dieser Besprechung beteiligt gewesen. Von sämtlichen, auch den westlichen Vororten, sei anerkannt worden, daß eine Erhöhung des Kommunaisteuerzuschlages notwendig ist. Empfohlen wurde, den Zuschlag auf 110 Prozent sestzusetzen und bis zum 12. März d. I dementiprechende Beschlüsse in allen Stadtgemeinden Groß-BerlinS herbeizuführen. Alsdann soll dieser Satz nicht nur für sämtliche genannten Städte in Kraft treten, sondern die Aufsichtsbehörde will auch versuchen, die größeren Landgemeinden zu bewegen, sich diesem Vorgehen anzuschließen. Zu dem Gerücht von einem Berbrechm gab ein Leichenfund Ver- anlassung, der vorgestern gegen 11 Uhr abends in der.Rathausstraße gemacht wurde. Dort fanden Passanten die Leiche eines Mannes in einer großen Blutlache liegend vor. Obwohl der Körper des Ver- storbencn keinerlei äußere Verletzungen aufwies, rechnete man doch mit der Möglichkeit eines Verbrechens und benachrichtigte die Polizei, die den Mann als den 33jährigen Schuhmacher A. Schrade aus der Wilhelmstraße 87 rekognoszierte. Die Leiche wurde polizeilich be- schlagnahmt und nach der Leichenhalle in der Rathausstraße über- geführt. Die hier vorgenommene ärztliche Untersuchung ergab ztveifelsfrei, daß der Schuhmacher einem Blutsturz erlegen ist. Am DienStag, den 28. d. M., abend« 8'/z Uhr, findet im Lokal Von Paul Schwarz. Liib�-nberg, Möllendorffstr. 25/26, die General» versamnilung der Verc..zuna.Jugendheim' statt. Neben einem Vortrag des Reichstagsabgeordneten Eichhorn über:.Der Kampf gegen die Schundliteratur in der Arbeiterschaft' soll der Bericht des Vorstandes gegeben werden. Die Mitgliedskarte legitimiert. Charlottenburg . Der Magistrat der Stadt Charlottenburg hat der Stadt- verordnetenversammlung eine Vorlage zugehen lassen, in der er diese um ihre Zustimmung ersucht. den Zuschlag zur Gemeindeeinkommensteuer auf 110 Prozent festzusetzen, falls auch die Stadt- gemeinden Berlin , Schöneberg , Wilmersdorf . Rixdorf und Lichten- berg bis zum 12. März einen entsprechenden Beschlutz fassen. Das dadurch erzielte Mehrauflommen an Gemeindeeinkommensteuer soll zur Verringerung des Anleihebestandes oder Bedarfs verwandt werden. Der Etat für 1911 tst unabhängig von dem durch den höheren Einkommensteuerzuschlag aufkommenden Einnahmebetrag festzustellen. Schöneberg -�riedenau. Am heutigen Sonntag, nachmittags von 214 bis 4 Uhr, finden die Kaufmansgerichtswahlen im Rathause, Kaiser-Wilhelmplatz 3, statt. Versäume kein wahlberechtigter Handlungsgehilfe, von seinem Wahlrecht Gebrauch zu machen und für L i st e A zu stimmen. Am vergangenen Donnerstag tagte im Schwarzen Adler eine vom Zentralverband der Handlungsgehilfen einberufene Versamm- lung, in welcher Genosse Abg. Eichhorn referierte. Derselbe setzte in seinem Referat den zahlreich erschienenen Wählern aus einander, daß nur die Kandidaten der Liste A die wirklichen Interessen der Handlungsgehilfen vertreten. Reicher Beifall lohnte den Referenten. Rixdorf. Die Freie Turnerschaft Rixdorf-Britz eröffnet am Dienstag, den 23. Februar, die dritte Franenabteilung und am Mittwoch, den 1 März 1911, die dritte Lehrlingsabteilung. Turnzeiten für beide Abteilungen: abends 8 10 Uhr. Turnlokal: Restaurant Karls garten zu Rixdorf, Karlsgartenstraße. Anmeldungen werden in den Turnstunden entgegengenommen. In Britz , Lokal Rosenseeterrasse, turnt die zweite Lehrliugsabteilung jeden Mittwoch und die zweite Frauenabteilung jeden Donnerstag von VaO Va1* Uhr. Friedenau . Die Mitgliederversammlung des WahlncreinS nahm nach An- hörung eines Vortrages des Genossen Dr. E.-lert über den.deutschen Bauernkrieg', den Bericht deS Genoffen Swinke von der Kreis- generalverfammlung entgegen Sodann wu- über die vom Zentral- Vorstande von Groh-Berlin empfohlene Resolution diskutiert. Nach längerer Debatte wurde die Resolution abgelehnt. Als Delegierte zur Generalversammlung wurden die Genosse Steinke und Dietrich fiewähli. Des Weiteren wurde vom Vorstand auf den am 1. März tatlstndenden Frouenleseabend hingewiesen. Aufgenommen wurden v Genossen und l2 Genossinnen. Der Borfitzende ersuchte zum Schlug die Genossen, recht rege neue Genossen für die Partei zu werben. Grofs-Lichterfelde-Ost und Lankwitz . Unseren Abonnenten zur gefl. Kenntnis, daß wir vom 1. März d. I. ab die Zustellung desVorwärts" durch unsere Expedition besorgen lassen. Wir ersuchen deshalb, bei unserem Spediteur B e r n s e e. Steglitz , Schloßstr. 119, Hof I, Frau C o n z. Hoch. straße 16, oder im RestaurantKaiserhof", am Kranoldplatz, das Abonnement nach erfolgter Abbestellung beim jetzigen Spediteur anzumelden. Die von unserem Spediteur bezogenen Zeitungen find nur an diesen zu bezahlen. Die Hauptexpedition. Grost-Lichterkelde. Vom Gemeindevorstand wurde der letzten Geme'ndebertreter- fitzung der Etat 1911/12 zur Prüfung und Beschlußfassung vor» gelegt. Gemeindevorsteher Schulz bemerkte in seinem einleitenden Referat, daß der Entwurf an sich zwar ein günstiges Bild der Finanzverhältnisse des Orte? biete, aber leider nicht balanciere. Zur Balancierung habe man den Steuerausgleichfonds heranziehen müssen; es sei jedoch sicher zu erwarten, daß die tatsächlichen Ein- nahmen den Voranschlag erheblich übersteigen würden. Die Defizit? der beiden Jahre 1907 und l908 im Betrage von 110 000 M. seien bis auf die Summe von 67 000 M. gedeckt. Der Gemeindevorsteher ist der Auffassung, daß der bevorstehende ZwangSzweckverband der Gemeinde neue große Ausgaben verursachen werde.Daß der Ort von dem Zweckverband nicht nur Vorteil habe, sondern daneben auch noch finanziell zu den Lasten beitragen müsse, sei eigentlich selbstverständlich. Die Zuschüsse der Gemeinde zu den Kosten der höheren Schulen pro 1910 waren enorm; sie betrugen 292 629 M. Die Gesamtkoften der Gemcindeschulen sind nur um 42 000 M. höher! Der Gehc'mrat Jäger legte den üblichenProtest" gegen die fortgesetzte Mehrbelastung des Grundbesitzes ein, während der Millionär Meyer treuherzig zugab, daß kein anderer Vorort den Grundbesitz so niedrig einschätze wieJBichter» f elfte! Nach dieserGeneraldislussion" wurde der Etat, her ' mit Forsserungen sozialer Natur nicht beschwert ist, an die Etats- kommission zurückverwiesen. Der Hauptetat schließt in Einnahmen und Ausgaben ab unter Berücksichtigung der aus dem Steuer- ausgleichfonds zur Gleichstellung eingesetzten 76 000 M. mit 3 793 650 M. Die Kosten für Besoldungen und sonsl ge persönliche Ausgaben betragen 224 668 M., die sächlichen Kosten der Ver- waltung 43 375 M. Für die Polizeiverwaltung betnagen die Auf- Wendungen für Besoldungen und sächliche Kosten 136 987 M. bezw. 14 805 M. Die Unterhaltung der Straßen erfordert 21253 M., die Beleuchtung 60 611 M., der Armenetat verursacht eine Ausgabe von 97 250 M.. gegen 81720 M. 1910. Die Gemeindeschulden be- tragen 10 Millionen 476 700 M. Der Steueretat weist auf an Ein- nahmen: Einkommensteuer(inkl. Kreissteuer) 941600 M., Grund­steuer 699 000 M., Gewerbe- und Betriebssteuer 64 800 M. Die Umsatzsteuer ist mit 120 000 M., die Wertzuwachssteuer mit 50000 M., die Bier- und Brausteuer mit 22 000 M. in Anrechnung gebracht. Die höheren Schulen erfordern einen Zuschuß von 363621 M., während die Gesamt kosten der Gcmeindeschulen auf nur 347 398 M. veranschlagt sind. Der Zuschuß der Gemeinde für einen höheren Schüler beträgt durchschnittlich 177,60 M-, für einen Gemeindeschüler 100,37 M.! Mariendorf . Aus der Gemeindevertretung. Die Gemeindevertretung hatte sich zunächst mit der Beschlußfassung über die Gültigkeit der letzten Ersatzwahl zur Gemeindevertretung und über die erhobenen Ein- sprüche zu beschäftigen. Einspruch gegen die Wahl wurde erhoben weil dieselbe auf Grund der alten Wählerliste erfolgte und weil die Bekanntmachung der Wahl selbst in derMariendorfcr Zeitung" eine falsche Terminsangabe enthielt. Die erste Wahl mußte für un- gültig erklärt werden, weil der Wahlvorstand dancals Forensen, die aus dem Ortsteil Mariendorf vorgelegt wurden, ohne amtliche Beglaubigung anerkannte, hingegen Forensen aus dem OrtSteil Südcnde zurückwies, weil dieselben keine amtliche Beglaubigung trugen. Die Einsprüche bei der jetzigen Wahl wurden zurück- gewiesen mit der Begründung, daß die am 28. Januar statt- gefundene Wahl noch der alten Wählerliste vollzogen werden mußte, da die neue Wählerliste bis zum 30. Januar auslag und erst nach diesem Dermin als korrekte Wählerliste angesehen werden könne. In bezug auf die falsche Terminsberichtigung derMariendorfer Zeitung" wurde festgestellt, daß die Zeitung nicht als offizielles Publikationsorgan zu gelten habe, wenn auch tatsächlich Publi- kationen darin stattfinden und die Leitung dafür eine jährliche Subvention bekomme. Die durch Landgemeindeordnung vorge- schrieben« Form der Bekanntmachung sei richtig ausgeführt worden. Die Vertretung schloß sich diesen Gründen an und erklärte die Wahl für gültig. Danach lag der Antrag der Kircbengemeinde in Mariendorf vor, zwei Gemeindeschwestern anzustellen. Von den Gesamtkosten 2700 M. pro Jahr soll die Gemeinde Marien- dorf die Hälfte tragen. Die beigefügte Begründung des Antrages triefte von Nächstenliebe und Menschenpflicht. Von unseren Ver- tretern. die sich nicht gegen die Anstellung von Krankenpflegerinnen erklärten, wurde berechtigtes Mißtrauen dagegen erhoben, daß diese Anregung gerade von der Kirchengemeinde ausgeht. Genosse Weber warf dabei di« Frage auf, ob denn die Krankenschwestern auch zu solchen Leuten geschickt werden, die einer Airchengemeinde nicht angehören. Von dem Gemeindevorsteher sowohl als auch von einem dem Kirchenrat angehörenden Gemeindevertreter wurde nach- drücklichst versichert, daß der Zweck und die Aufgabe der Schwestern nur se:, Hilfebedürftige bei Krankheit zu pflegen. Ebenso soll die Gemeindevertretung mit als Aufsichtsbehörde gelten. Unter der Festsetzung, daß der Vertrag mit der Kirchengemeinde vierteljähr- lich kündbar ist, stimmte die Gemeindevertretung der Anstellung zu. Beim Gymnasium wurden für Anschaffung von Lehrmitteln 15 150 M. gefordert und bewilligt. Hierbei wurde von einem bürgerlichen Vertreter betont, daß nach seiner Berechnung der Ghmnastalschüler der Gemeinde bald 200 M. koste, weil der rund 16 000 Einwohner zählende Ort nicht soviel Schüler aufbringe, um das Gymnasium in den einzelnen Klassen zu besetzen. Gegen den Antrag des Herrn, den Direftor des Gymnasiums in die Gemeinde- Vertretung zu bitten, um einmal genauen Bericht über den Stand der Dinge zu bekommen, kämpfte der Gemeindevorsteher ganz entschieden; wenigstens wünsche er dafür die geheime Sitzung. Dem wurde schließlich stattgegeben. Für die am 29. März stattfindende Einwe-hungsfeier des Gymnasiums wünschte der Gemeindevorsteher die Bewilligung von 1200 M. Genosse Reichardt wandte sich ganz energisch hiergegen. Wenn an sich gegen eine Einweihungsfeier nichts KU sagen sei, sei eS noch lange nicht notwendig, auch dabei Frühstück usw. KU geben, eS lasse sich auch so eine würdige Feier gestalten. Sei in der Gemeinde mit einem Mal soviel Geld vor- Händen, so möge man zunächst zu allererst den Armen geben, auch seien noch die Löhne der Gcmeindearbeiter aufzubessern. In namentlicher Abstimmung lehnte denn auch die Vertretung mit großer Majorität den Vorschlag des Gemeindevorstehers ab und stimmte für eine einfache Feier. Hierauf wurde über die Inte» pellation unserer Genossen zu der Frage des Zweckverbandes ver handelt. Der Gemeindevorsteher betonte hierzu, daß in der letzten KreisauSschußsitzung alle anwesenden Herren mit dem Vertreter des Kreises im Abgeovdnetenhause, Herrn Hammer, jede Beratung dieser Frage für zwecklos erklärt hätten, da die Regierung gewillt sei, das Zwangszweckverbandsgesctz durchzuführen. Er persönlich stehe wohl auf dem Standpunkt des Zweckverbandes und erkenne vollauf die Borteile eines solchen an, aber irgend welches Vorgehen bitte«r abzulehnen. Die bürgerlichen Redner stimmten der Met nung deS Gemeindevorstehers zu. Genossen Reichardt blieb nur übrig, die bedauerliche Tatsache festzustellen, daß vom Bürgermeister und Gemeindevorsteher bis hinauf zum Landrat niemand wage. einmal Opposition gegen die Regierung zu treiben, um nichtoben" anzustoßen. Sonst ließe sich wohl etwas in dieser Frage tun. Bei der nichtöffentlichen Sitzung wurde die Regelung der Arbeiterlöhne und der Beamtengehälter vorgenommen. Grüna«. Dir außerirbentliche Mitgliederversammlung des Wahlvereins beschäftigte sich mit der Stellungnahme zur Maifeier. Der von der Kommission vorgelegte Entwurf wurde nach recht reger AuS- spräche abgelehnt. Die Genossen vertraten die Meinung, daß durch die in dem Entwurf vorgesehenen Beiträge eine Förderung des ideellen Gedanken« der Maifeier nicht eintreten würde. Die Versammelten erwarten einen Aufschwung der Maifeier erst dann, wenn die Gewerkschaften eine andere prinpielle Stellung zu dieser Frage einnehmen. Im übrigen sei es nötig, daß solche Beschlüsse nicht von Kommissionen oder Delegationen gefaßt, sondern erst allen organisierten Arveitern Gelegenheit zur grünftluhen Aussprache ge­geben würde. FriedrichShagen . Heber dir historische Rolle deS preußischen Junkertums refe­rierte in der letzten Mitgliederversammlung des Wahlvereins unter großem Beifall Genosse Tornow. Nach Entgegennahme des Be- richts über die Kreisgeneralversammlung beschloß die Versamm- lung. am internationalen Frauentag auch für den hiesigen Ort eine Versammlung einzuberufen. ES erfolgte alsdann die Abrechnung des ZeitungSspediteurS für April November. Diese ergab eine Einnahme von 4436,33 M., der eine Ausgabe von 4296.47 M. gegen- übersteht. Die Abonnentenzahl ist in dteser Zeit von 468 aus 606 gestiegen. Nachdem noch im besonderen über unseren Arbeitsnach- weis bezw. Arbeitslosenversicherung verhandelt wurde, kam ein An- trag zur Regelung der Maifrage zur Abstimmung. Der Antrag bezw. Vorschlag vom Zentralvorstand wurde mit 29 gegen 18 Stim- men, bei einer Anzahl von StiumienthaUungen, angenoauuea. Rosenthak-Wilhelmsrnh. In der letzteu Gemeindevertreterfitzung wurde nach Einführung deS Schöffen Herrn RemmsrS die Aufnahme eines Darlehens von zirka 20 000 M. zu 4 Proz. beschlossen. Die Beteiligung an einer von der Gemeinde Grunewald beschlossenen Petition betreffend das Zweckverbcmdsgesetz wurde abgelehnt. Der Antrag aus Trennung de? Amtsbezirks wurde vertagt. Da sich die Anstellung einer tech. mschen Lehrerin notwendig macht, schlug der GemcmftevocpeHer« um Kossen zu ersparen, bor , die Lehrerin provisorisch anzustellen; man brauche der Anzustellenden dann nicht daS Grundgehalt von 1000 M., sondern nur 800 M. zahlen. Unser Genosse Hascheck be- antragte 1000 M. Gehalt festzusetzen. Die bürgerliche Mehrheit hielt jedoch 800 M. für genügend. Wo bleibt da die soziale Gerechtig- keit, die man kurz vorher bei anderen vermiß hatte? Von einer Klagoerhebung gegen den Tiefbauunternehmer Epner wegen Mangel- hafttgkeit der verwendeten Rohren wurde Abstand genommen, da die Prüfung durch das Materialprüfungscnnt orgeben habe, daß in dem Kanal-sationsschlamm 64,8 Proz. Kupfersalze enthalten find. Hierars geheime Sitzung. Potsdam . Burfchenselbstmord. Gestern morgen kurz nach 0 llhr erschoß sich auf dem Mühlenberg unweit der Villa Roon der 21jShrige Soldat Schaumwcber von der Gardemaschinengewehrabteilung in Potsdam . Schaumweber war Bursche beim Leutnant v. KeSzycki, Angustastr. 13. Wie gemeldet wird, sollte er wegen irgendwelcher Borkommnisse in letzter Zeit abgelöst werden. Schaumweber nahm die Browningpistole seines Herrn und jagte sich eine Kugel ins linke Ohr und in die rechte Backe. Sterbend wurde er nach dem Garnison - lazarett gebracht. Bernau . Ein familiSre» Beisammensein mit der schulentlassenen Jugend veranstaltet das hiesige Gewerkschaftskartell heute nachmittag ö Uhr im Gewerkschaftshause._ Hud aller Welt. Soldatenschindereien in Italien . Rom , 23. Februar.(Eig. Ber.) DemAvanti' ist aus F o r n o C a n a l e an der Tiroler Grenze ein Protest zugegangen. ES wird darin geklagt, daß die Soldaten vom 7. Regiment Alpini in unerhörter Weise geschunden würden. Am 20. d. MtS. mußten fie einen Marsch machen biö zu 2000 Meter Höhe. Bei der grimmigen Kälte blieben die armen Burschen 17 Stunden unterwegs, ohne irgend eine andere Verpflegung als eine Tasse schwarzen Kaffee vor dem Aufbruch und Va Schachtel Konserven­fleisch pro Kopf. Die Folgen der Ueberansttcngung zeigten sich in der schweren Erkrankung von 39 Mann, die WS Hospital gebracht werden mußten. Von einem anderen Regiment an der Grenze find vier Artilleristen wegen Ueberanstrengung de« s e r t i e r t. Die Sache wird w der Kammer von einem Sozialisten zur Sprache gebracht werden._ Ins Meer getrieben. Wie ein Telegramm aus Reval meldet, löste sich bei der Insel Lewensari eine große Eisscholle los. 500 Fischer, die auf der Scholle dem King oblagen, wurden mit ihr in den Finnischen Meerbusen getrieben. Es wurden sofort Hilfs« expeditionen ausgesandt, jedoch ist es bisher nicht gelungen, den Aufenthalt der treibenden Scholle zu ermitteln. Pocken- und Masernepidemie in London . In den letzten Tagen ist in London eine Pocken- und Masern» epidemie ausgebrochen. Die Masern herrschen schon seit einiger Zeit und haben in sechs Wochen achthundert Opfer gefordert. Die Pocken sind vornehmlich im Ostendviertel ausgebrochen und haben innerhalb 24 Stunden 25 Personen dahingerafft. Diese Epidemie beschränkt sich augenblicklich auf das Judenviertel. dessen Bewohner vornehmlich auS orientalischen Juden bestehen, die alle Regeln der Hygiene mißachten und da» daher eine Brutstätte für derartige Epidemien bildet. Im Jahre 1902 sind in dem ge» nannten Viertel innerhalb drei Monaten 1400 Personen an den Pocken gestorben._ Menschliche Bestien. In A r o s o bei Mailand ist ein furchtbares Verbrechen verübt worden. Mehrere Personen drangen in den dottigen Friedhof während der Nacht ein und öffneten zwei Gräber, darunter dasjenige einer jungen Arbeiterin, die erst vor einigen Tagen an Lungenentzündung verstorben war. Sie schleppten die Leiche mit fort uud vergingen sich in der scheußlichsten Weise an ihr. Alsdann knüpften sie die Leiche an einem Baum mit dem Kops nach unten auf. schnitten die Brust auf, nahmen Herz und Leber heraus und warfen diese weit sott. Bisher ist es der Polizei« behörde nicht gelungen, die Verüber der unmenschlichen Tat zu ver- hasten._ Kleine Notizen. I« den Grnvenschacht gestürzt. Auf der Wolfgangarube bei Z a b r z e in Oberschlesien stürzten vier Bergleute m den 295 Meter tiefen Valentinscvocht; drei wurden als zerschmetterte Leichen zutage gefördert, der vierte wurde durch einen glück­lichen Zufall gerettet. Explosion iu einer Dynamitfabrik. In der Ddnamitfabrik zu Rummenohl in Westfalen ist am Sonnabendvormittag das Ritrierhaus in die Luft geflogen. Durch die Explosion wurden zwei Erdarbeiter getötet, mehrere andere trugen leichte Verletzungen davon. Gestrandeter Fischereidampfcr. An der schwedischen Küste ist der FischereidampferBrema" aus Bremerhaven gestrandet, von der Besatzung sind sieben Mann umgekommen, unter ihnen alle Ossiziere des Dampfers. Schweres Unglück bei FelSsprengungen. In der Nähe de? belgischen Dorfes Gravelange waren Arbeiter mit dem Sprengen von Felsblöcken mittels Dynamit beschäftigt. Da verschiedene Pattonen nicht rechtzeitig wirkten, näherten sich die Arbeiter, um die Ursache festzustellen. In diesem Augenblick erfolgte die Explosion. Drei Arbeiter wurden in einer Eiiffernung von 10 Metern schrecklich verstümmelt aufgefunden, während mehrere andere schwer verletzt wurden. Schwere Srubenkalastrophe. Wie ein Telegramm au» New York meldet, wurden bei einen, aus der Grube Belmonte in Tonopar Nevada) auSgebrochenen Brande zwölf Bergarbeiter ge« tötet. Sine größere Anzahl Arbeiter erlitt Verletzmigen. WasterftandS-Stachrtchtea der LandeSanstalt für Gewässertunke, mitgeteilt vom Berlin « Witterbureau. Wafferttand » e m« l. Tilstt V r« a e l, Inilerburg Weichsel. Thor » Oder. Ratibor . Lkofie» , gronffurf Warthe, schrimm , Land«berg Netz«. Vordamm Elb«, Leitmerttz . DrrSdeo » Bardo , Magdeburg am 24.2. am 295») 267») 25«') 333 261 269 201 151 115 200 90 387 310 >elt 23.2. nra') +25 +89 -74 -7 +18 1 +10 +28 +1 +6 26 +29 +23 vafferüand Saal«,«rochlttz fcaoel, svandau») , Statbenow») Spro», Svremberg») . BeeStow Weier, Münden » Rinden St b e i a, RaximiltanSau . Kaub « Rdln Neckar, Heilbronn Main , Wertheim Roiel, Tri« ')+ bedeutet Wuchs, Fall.) Unlerpegel.) Eisstand. MS treiben. Nach telegraphischen Meldungen betrug der Wasserstand der O d e r bei Rattbor heute morgen 410 am ohne weitere» Steigen. Dt» Aller und Leine habe« heut» vormittog Mittelhochwosser.