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Schüler für diese Taktlosigkeit verantwortlich zu machen, 1 denn es unterliegt feinem Zweifel, daß das Programm dieser Schlußakte bis ins kleinste Detail von dem Direktor der An­stalt festgestellt zu werden pflegt. Der Leitung unserer Gymnasien dagegen machen wir allerdings den Vorwurf, daß sie in nicht zu entschuldigender Weise das Eindringen des Parteigetriebes in die Schule zuläßt. Denn wenn bei den alljährlichen Schul­feierlichkeiten derartige Erfurfionen der Abiturienten in das Gebiet der hohen Politik in Szene gesetzt werden, die dann in dem nationalliberalen Jünglingsverein ihre Fortsetzung finden, so liegt es nahe, daß auch die noch nicht zum Abgang reifen Echüler versucht sind, durch Zurschautragen patriotischer" Ge­finnung die Gunft ihrer Lehrer zu erringen."

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mit zur

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zu einem kleinen Vergehen sich verleiten ließen, allgemeines Gefangenen, sondern als eine noch immer einflußreiche Befremden erregt hat. Uebrigens sind zwei von den bestraften Persönlichkeit. Wie sollten sie ja auch unhöflicher sein als Leuten gleichzeitig in Untersuchung wegen Rebschlingenlegens. Die Regierung? Gegen solche Personen Milde, übertriebene Milde, walten zu Tassen, würde eine unverzeihliche Schwäche, eine Schädigung der allgemeinen Rechtssicherheit sein. Die belgische Wahlrechtsreform. In der Kammera 4. Wenn es den Bestraften nur auf das Schilf anber Regierung über die Senatsreform seien die letzten fizung vom 1. Auguft erklärte Minister Burlet, die Anträge Namensfeststellung nach der Gaulifer Polizeibehörde zu gehen, Zugeständnisse, die die Krone geneigt sei, zuzugeben. Der nach der Folge leisten fönnen. Das haben sie nicht gethan, sie haben Jungfrauenfreund Leopold II. stemmt sich im Bunde mit gedroht, den Unterzeichneten todt zu schlagen und ins Wasser der verrotteten Großbourgeoisie gegen den Fortgang der zu werfen, haben ihn gewaltthätig angegriffen und zur Flucht Revision. Janson und die ganze Linke erhoben sich gegen gezwungen. Eine derartige Bedrohung und Vergewaltigung den Minister, der auf schroffe Weise die Krone blosstelle". ungefühnt zu lassen, würde Pflichtvergessenheit sein. Zugleich zog die Linte alle ihre Verfassungsanträge zurück und verweigerte die weitere Theilnahme an der Debatte über die Senatsreform.

Auf die Ausschmückung des Berichtes durch die Phantasie des Herrn Berichterstatters gehe ich nicht ein, nur das sei be­merit, daß an dem Tage nicht grimmige Kälte, sondern eine für die Jahreszeit außergewöhnliche Wärme herrschte, daß weder von Eis noch von Schnee auch nur eine Spur vor­handen war.

Auch die Erörterung der Frage, ob durch solche Bericht­erstattung die Ausbildung des Rechtsinns und Rechtsbewußt feins im Volte gefördert werde, möge unterbleiben. Jedenfalls wird nach den obigen Darlegungen jeder nur einigermaßen Unbefangene der hier allgemein herrschenden Meinung bei­ftimmen, daß die Anzeige der Leute lediglich ein Att der Pflicht, nicht nur der Amtspflicht, sondern auch der Pflicht gegen die allgemeine Rechtspflicht,

Rötha , 1. August 1893.

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1. war.

Parteinachrichten.

Schleswig- Holstein ist sich in Verbindung mit den Vertrauens­Zum Züricher Kongreß. Die Agitationskommission für männern der einzelnen Wahlkreise dahingehend einig geworden, des 1. Hamburger Wahlkreises bei der dortigen Stichwahl thätig da Genosse Molkenbuhr infolge seiner Aufstellung als Kandidat sein muß und demgemäß die Provinz auf dem internationalen fozialistischen Rongreß in Zürich nicht vertreten kann, den Ge­nossen v. Im als Delegirten, resp. als Stellvertreter den Ge­nossen Pfannkuch nach Zürich zu entfenden, und ersucht die Ge­noffen, womöglich in öffentlichen Versammlungen v. Elm als Delegirten zu bestätigen.

manchmal

leber die Entlassung der Schulkinder aus der Schul­pflicht hat der preußische Kultusminister folgende Grund­fäße aufgestellt: Nach achtjährigem Schulbesuch und erlangter fittlicher und geistiger Reife werden zu Ostern die Kinder ent­laffen, die bis zum 30. September desselben Jahres das 14. Lebens­jahr vollenden, und bei zweimaliger Schulentlaffung außerdem 31 Michaelis diejenigen, die bis zum 31. Dezember desselben Jahres das 14. Lebensjahr vollenden. Ausnahmen sind bei den­jenigen, Kindern zu machen, die aus entschuldbaren Gründen ( weiter und schlechter Schulweg, Krankheit, förperliche oder geistige Schwäche bei Beginn der Schulpflicht, Ueberfüllung der Echulen, Abwesenheit im Auslande) vom achtjährigen Besuch zurückgehalten worden sind. Auch können Kinder unter Berück­fichtigung ausreichender, in der Person der Kinder oder der Eltern liegender Gründe, insbesondere wegen bedrängter wirthschaftlicher Verhältnisse oder besonderer Gelegenheit zu einem guten Fort­D. Jahn, tommen, schon zu Ostern entlassen werden, wenn sie erit bis zum Rendant und Gutsvorsteher. 31. Dezember das 14. Jahr vollenden. Das ist ein Zugeständniß an das auf jugendliche Arbeitskräfte aus guten flingenden Grün­Unsere Leser mögen nun den zuerst abgedruckten Ver­ den erpichte gewerbliche und landwirthschaftliche Unternehmer- handlungsbericht mit der Richtigstellung" des Friesen'schen thum. Wegen des Beginns der Schulpflicht soll auf die Eltern Rendanten vergleichen und selbst ein Urtheil fällen. Herr Parteitag für Thüringen . Der am, Sonntag abgehaltene dahin eingewirkt werden, daß sie zu Ostern diejenigen Kinder der von Friesen , der erst nachträglich von der Sache erfährt, Parteitag der Sozialdemokratie Thüringens war sehr stark be­Echule zuführen, die das sechste Lebensjahr vom 1. Oktober des hat grundsäglich bereits vorher seine Aufträge gegeben. fucht. Im ganzen waren 41 Orte durch 70 Delegirte vertreten, vergangenen Jahres ab vollendet haben oder bis zum 30. Sep- Herr Jahn führt sie aus, er ist nichts als das amtliche außerdem hatten sich zahlreiche Zuhörer eingefunden. In einer tember des laufenden Jahres erreichen werden. Organ, der Beauftragte des Gutsherrn. Wenn die armen Entgegennahme der Mandate bereits erfolgt, sodaß gegen 3 Uhr Herr von Friesen und das praktische Chriften- Teufel, denen der Herr Rendant im Bewußtsein fittlicher Ent- nachmittags die eigentlichen Berhandlungen gleich beginnen Ent- Entgegennahme der Mandate bereits erfolgt, sodaß gegen 3 Uhr thum". In der Nr. 173 vom 26. Juli brachte der rüstung alles Mögliche nachsagt den Beweis ist er freilich konnten. Vorsitzende waren Hülle- Erfurt und Baudert- Apolda. Vorwärts" folgende Mittheilung nach dem General- An- schuldig geblieben wirklich allerlei Vorstrafen erlitten Bum ersten Punkt der Tagesordnung, Bericht des Agitations­zeiger für Leipzig ": haben, so ändert das nichts an dem Thatbestande. Und dieser komitees, referirte Hülle, welcher eine gedrängte Uebersicht über " Entsegliche Noth muß vergangenen Winter bei einigen Thatbestand belehrt uns darüber, daß das praktische Chriften- die im verflossenen Jahre entfaltete agitatorische Thätigkeit gab. Zwenkauer Familien geherrscht haben, und eine vor der Straf- thum" wegen werthlosen Schilfrohrs Strafanträge stellt, An freiwilligen Beiträgen waren eingegangen 662,87 W., denen tammer II geführte Verhandlung gestattete uns einen Einblick daß es im Winter- Herr Jahn findet allerdings, daß es eine Ausgabe von 457,63 M. gegenüberstand, sodaß ein in diefelbe. Die Ziegeleiarbeit hatte aufgehört und der am 24. Februar recht mollig" gewesen sei hungernden Kassenbestand von 205,24 m. verblieb. An diesen Bericht strenge Winter erhöhte die bereits vorhandene Noth in den und frierenden Proletariern die Röcke beschlagnahmt, und schloß sich eine lange, manchmal ziemlich bewegte De­Familien G., H. und K. ganz beträchtlich. Ueberall riefen die daß die Richter das Mindestmaß der Strafe anfeßen. Un- der Genossen allerorts bekundete, die Agitation noch lebhafter zu batte an, welche deutlich den Eifer und den Drang Kinder nach Brot, ohne daß die Familienhäupter solches be- erhört ist die durch nichts erwiesene Beschuldigung, daß die gestalten und in die entlegensten Winkel hineinzutragen. Ein schaffen konnten, indessen machten sie einen Versuch dazu da­durch, daß sie am 24. Februar d. J. nach den zum Rittergut Verurtheilten Fische hätten stehlen wollen. Bestraft aber Antrag, im Herbst ein allgemeines Flugblatt für Thüringen her­ Rötha gehörigen Drachenauer Teichen gingen, um dort Schilf sind sie wegen Diebstahls von Teichschilf im Werthe von zustellen, welches in populärer Weise klarlegt, wie die Kosten für abzuschneiden, aus welchem sie Abtreter zum Verkauf herstellen 20 Pfennig! Herr Jahn oder vielmehr sein Herr, nach die Militärvorlage, die ja voraussichtlich wieder auf die Schulter wollten. Zu diesem Zwecke mußten die Leute erst Löcher ins Gis deffen Heften er doch arbeitet, ist nicht dazu berufen, dar- des Armen abgewälzt würden, aufgebracht werden müssen, hacken, um zu dem auf dem Grunde wuchernden Schilfe zu gelangen. über zu entscheiden, was das Rechtsgefühl" und" Rechts- der Agitationskommission überwiesen. Hierauf gab Genosse wurde einstimmig angenommen. Drei weitere Anträge wurden Man bedente: Bei sirengster Kälte gehen zwei Leute in das bewußtsein" fördert. Sicherlich entspricht es weder dem Stegmann eine Uebersicht über den Stand der Thüringer Tri­eistalte Waffer, um für wenige Pfennige Schilf zu holen! Bei Rechtsgefühl noch dem Rechtsbewußtsein des Volkes, wenn büne". Wie bei allen Preßunternehmen ertönte auch hier das dem Schilfdiebstahle aber wurden die Leute von dem Ren- die Armuth so behandelt wird, wie von Herrn D. Jahn, alte Klagelied von den bedeutenden Außenständen( beim Abonne­danten des Rittergutes Rötha betroffen und ihnen die Rendanten und Gutsvorsteher des Herrn von Friesen , in ment allein 1749,96 M.), auch erwähnte Stegmann die enormen Arretirung angekündigt. Während zwei entflohen, weigerte dessen Auftrag der dazu verpflichtete Jahn gehandelt hat. Geldstrafen und Unkosten, mit denen die Tribüne" in letzter Zeit sich G. sen., mit nach Gaulis zwecks Namensfeststellung zu gehen, und so nahm der Herr Rendant die noch daliegenden Herr von Friesen aber mag fortfahren, praktisches bedacht worden sei. Die sich hieran schließende Debatte gestaltete Kleidungsstücke G.'s an sich!! Wiederholt von dem erbärmlich Christenthum" zu predigen. Das Volt wird ihn ver- sich etwas ärgerlich durch den Umstand, daß die Apoldaer Ge­frierenden Mann um Hergabe des Roces gebeten, versuchte stehen. 8.an noffen ein Blatt, die Freie Presse", welches ursprünglich nur als Beilage zur Tribüne" gelten sollte, selbständig gemacht und extra Abonnements darauf angenommen hatten, wodurch die Schluß wurde eine Resolution angenommen, welche das Be­Tribüne" aus Apolda beinahe gänzlich verdrängt wurde, Bum dauern des Parteitags über diesen die Allgemeinheit schädigenden Die Affäre Lieste ist neuerdings in ein anderes Sta- Schritt der Apoldaer aussprach. Mehrere bie Presse behandelnde dium getreten. Ein vor kurzem unter eigenen Umständen ver- Anträge wurden an die neu zu wählende Preßkommission ver­storbener Agent foll nämlich zugesehen haben, daß nicht Lieske, wiesen. Nunmehr ging der Parteitag zu dem Punkte: Stellungnahme sondern zwei andere Personen den Polizeirath Rumpf ermor- zum internationalen Kongreß in Zürich über. Ein Antrag, das beten. Lieste habe nur Wache gestanden. Aus Furcht vor den Mandat für Thüringen einem bereits gewählten Delegirten zu Thätern will der Agent feine Anzeige gemacht, dagegen den übertragen, wurde nach längerer Debatte abgelehnt und Genoffe Vorfall schriftlich niedergelegt und die fraglichen Papiere in Baudert- Apolda als Delegirter zum internationalen Kongreß seiner Wohnung verwahrt haben. Kurz vor seinem Tode gewählt. Die Kommissionswahlen ergaben folgendes: Die Agi unterrichtete er aber doch noch andere Personen von dem Getations- Kommission behält ihren Siß in Erfurt ; die Kontroll­schehniß. Diese haben nun, da die Papiere nach dem Tode tommission bleibt in der gleichen Busammensetzung wie bisher. des Agenten aus der Wohnung verschwunden waren, Anzeige Ein Antrag, Apolda daraus auszuschließen, wurde abgelehnt. bei der Staatsanwaltschaft erstattet und ist die Untersuchung Die Wahl der Preßkommission wurde den Erfurter Genossen in vollem Gange."

der letztere endlich die gewaltsame Rücknahme, welchem Vor­

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gehen der Rendant durch das Ziehen eines Meffers zu be- Ueber die Ermordung des Polizeirathe Rumpf gegnen suchte. Als die Entflohenen und in einiger Entfernung bringt heute die Frankfurter Kleine Presse" folgende Stebengebliebenen das offene Meffer sahen, glaubten sie ihren sensationelle Nachricht: Kameraden bedroht, eilten zu dessen Hilfe herbei und bedrohten nunmehr den Rendanten mit Todtschlagen, Erfäufen und anderen lieblichen Sachen so sehr, daß dieser dem Grundsage von dem ,, muthigen Zurückweichen" entsprach. Der Kammerherr Freiherr von Friesen auf Rötha ( es ist der bekannte Führer der sächsischen Konser vativen. Red. d. V.") stellte nunmehr wegen des Dieb­stahls von Teichschilf im Werthe von zwanzig Pfennigen Strafantrag, und erzielte die Verurtheilung der Leute zu Gefängnißstraßen in der Dauer zwischen drei Tagen und vier Monaten wegen Diebstahls und Widerstands 2c. Bei einigen der Angeklagten kamen die Bestimmungen über den Rückfallsdiebstahl in Betracht für alle aber warf das Gericht das Mindestmaß der gesetzlich an­gedrohten Strafe aus."

( estiften. 9

Wir verzeichnen die Nachricht, überlassen aber der Kleinen Presse" natürlich die Verantwortung. Lieste hat Nun geht uns eine Buschrift des Friesen'schen Ren- bis zum legten Athemzuge auf das entschiedenste bestritten, danten und Gutsvorstehers, eines Herrn D. Jahn zu, daß er der Thäter sei. worin wir ersucht werden eine Richtigstellung" auszu- daß er der Thäter sei.

Man lese:

nehmen. Rechtlich sind wir allerdings nicht zur Aufnahme Bayerisches. Bei der Nachwahl in Deggendorf verpflichtet, da die Einsendung durchaus keine preßgesez ist der Bauernbündler Bürgermeister Krug mit 59 liche Berichtigung ist. Wir drucken aber trotzdem bas gegen 58 Stimmen zum Landtagsabgeordneten gewählt Echriftstück ab, weil es ein bemerkenswerther urkundlicher worden. Das 8entrum ist also endgiltig unterlegen.- Beitrag zur Sittengeschichte unserer Zeit ist, weil es das Wesen des feudalen Großgrundbesiges, dieses Banner- Ueber den englischen Grubenarbeiter- Streit liegen herrn der chriftlichen Sozialreform" tages hell beleuchtet. vorläufig nur wenige Nachrichten vor. Der Zeitung Sun" zufolge wird in der nächsten Woche ein internatio. Der Bericht über die Gerichtsverhandlung gegen die des nales Komitee von Bergleuten in London zu­Schilfdiebstahls in den zum Rittergute Rötha gehörigen soge- sammentreten, um festzustellen, ob die Bergarbeiter des Fest­nannten Gaulifer Teichen Angeklagten bedarf in einigen Punkten lands angesichts des englischen Bergarbeiter- Ausstandes die der Ergänzung und Berichtigung. Da infolge dieses Berichts englischen Bergleute direkt unterstüßen oder sich nur weigern die gehässigsten Angriffe gegen Herrn Kammerherrn Freiherrn v. Friesen und den Unterzeichneten gerichtet worden sind, wer den Sie den folgenden Ausführungen die Aufnahme nicht ver­fagen,

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1. Herr Kammerherr Freiherr v. Friesen hat von der ganzen Angelegenheit erst nach der Gerichtsverhandlung Kenntniß erhalten. Damit fallen alle die offenen und ver­fteckten Angriffe, bie infolge dessen gegen ihn und gegen die von ihm vertretene Sache gerichtet waren, in sich zusammen. Herr v. Friesen hat in früheren gleichartigen Fällen von einer Strafanzeige Abstand genommen, wohl aber die Thäter darunter auch mehrfach die jetzt Bestraften darauf auf merksam gemacht, daß im Wiederholungsfalle Anzeige werde erstattet werden. Blichtgemäß hat der unterzeichnete Rendant als Gutsvorsteher diesmal Anzeige erstatten müssen, besonders, da es sich nicht nur um Diebstahl einer ziemlich werthlosen Sache, sondern um Bedrohung und Widerstand gegen die von ihm vertretene Staatsgewalt handelte.

sollen, Rohlen nach England zu verladen. Der Vorsitzende des Bergmannsvereins Pick a rd behauptet nach derselben Quelle, daß aus Deutschland bereits die Zusicherung eingetroffen sei, die Bergarbeiter würden die Kohlen­verladung nach England verweigern.-

Das Depeschenbureau Herold" meldet aus Bondon unterm 3. Auguft:

überlassen. Wegen der vorgerückten Stunde wurde auf das Referat über die politische Lage, welches ursprünglich als zweiter Punkt der Tagesordnung stand und auf das Ende verschoben worden war, verzichtet. Damit war die Tagesordnung erschöpft, und der Vorsitzende, Genosse Hülle, schloß gegen 10 Uhr den Parteitag mit einer furzen, fernigen Ansprache und einem Hoch auf die internationale, revolutionäre Sozialdemokratie.

Barteiblatt, fegt eine verwandte Aber der Leipziger Beitung" Die Konfufion der Anarchisten, so schreibt unser Leipziger in Bewegung. In ihrem Berichte über den Vortrag eines anarchistischen Konfusionsrathes Wiese aus Berlin , der am Mon­tag Abend im" Pantheon " sprach, schreibt sie:

In der Darstellung ließ sich ein gewiffer Bug zum Idealen nicht verkennen und sicher hielt sie sich frei von der gewöhnlichen Denkart, die in den Reden zahlreicher hervorragender Sozialistenführer unangenehm auffällt. Der Redner fand selbstverständlich nicht den Beifall der Mehrheit seiner Zuhörer. Besonders lebhaften Wider­spruch rief er mit der Behauptung hervor, daß die peku niären Opfer, die der heutige Staat erfordere, nicht von den Proletariern gebracht würden, denn diese wären zur Entrichtung der Steuern unvermögend.

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Also darum erklärt die Leipziger Zeitung" den Konfusions­rath Wiese für einen Jdealisten, weil er ganz in ihrem Sinne behauptete, daß nicht die Proletarier die Stüßen des Staates feien, und die Bourgeoisansicht vertrat, nur die Kapitalisten brächten für den Staat petuniäre Opfer. Daß die Arbeiter von den Kapitalisten ausgebeutet werden und, wenn die Kapitalisten

Augenblicklich beträgt einschließlich der Frauen und Kinder die Zahl der Ausständigen über 400 000. Diese Zahl ordnungsmäßig gekündigt haben. In den großen Werken von geben, was sie den Arbeitern abnahmen, die ohnehin das Wenige, Deming in nächſter och noch um 30 000 mean, bit Manchester , Bradford, Nottingham , stellt sich bereits Kohlen- was ihnen nach der Ausbeutung verblieb, verhältnißmäßig höher allgemeiner werde, wie die Welt ihn noch nie gesehen.

mangel ein. Man befürchtet, daß der jezige Streit ein so versteuern müssen, scheint nicht das Blech schwätzen, das der

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zu wissen, sonst könnte er Leipziger Zeitung" liebliche Mufit ist. Außerdem zieht sich dieser Die Panamadiebe. Ch. de Lesseps und Blondin, die tapfere Anarchisterich die Monarchie der Demokratie vor, was beiden im Pariser Hospital Saint- Louis untergebrachten Wunder, wenn die Leipziger Zeitung" einen Idealisten in ihm 2. Die fraglichen Teiche sind mit werthvollen Fischen Franken" Panama - Direttoren, werden mit aller der Rück- erblickt. Was derfelbe fonst geschwägt, ist nicht des Raumes besetzt worden; sie sind wiederholt von Fischdieben heimgesucht sicht behandelt, die ihr ausgezeichnetes früheres Wirken verwerth, auf den der Schwaz gedruckt würde. worden, deren man nicht habhaft zu werden vermochte. Langt; man bringt ihnen die zarteste Sorgfalt entgegen. Nach solchen Erfahrungen und nach dem Auftreten und den Blondin wird eigentlich gar nicht überwacht, er bewegt sich tomitee des Kreises Solingen veröffentlicht folgende Aba Parteifinanzen. Das sozialdemokratische Zentral- Wahl­Persönlichkeiten der im Teiche Betroffenen lag es ungemein nahe, anzunehmen, daß ein Fischbiebstahl geplant und zu jeder Zeit frei in den Höfen und Gärten, empfängt rechnung: Gesammteinnahme: 2372,85 M., Ausgabe: für An­das Schilf nur ein zu milderer Auffassung und Mitleid. Briefe und Zeitungen und auf seinem Zimmer Bekannte, zeigen, Flugblätter und sonstige Drucksachen 981,88 M., für in den und glätter Erregung bestimmtes Deckmittel sei. Stenner der Gepflogen ohne hierfür Erlaubniß nachsuchen zu müssen. Lesseps wird Agitation u. f. m. 448,70 m., an den Parteivorstand abgeliefert heiten von Fischdieben wissen, daß diese Manipulation bei dagegen überwacht, und wie! Die hierzu verwendeten 800 m., an den Vertrauensmann R. Hesmer 142,27 W., in Summa ann R. Gesme Fischdieben gewöhnlich ist. Bolizisten fühlen sich mehr als Bediente, denn als Wächter; 2372,85. M. 3. Die betroffenen und beftraften Personen sind zum Theil fällt es Lessens ein, während des Regens zu promeniren, wegen Unfugs, Bedrohung, Widerstands gegen die Staats halten fie ihm sogar den Regenschirm. Sobald Frau gewalt, einfachen und Einbruchsdiebstahls, Wilddieberei vielfach vorbestraft; der mit der höchsten Strafe Belegte hat seit seiner Lesseps auf Besuch erscheint, ziehen sie sich respektvoll zurück. Herr F. aus D. als Hanswurft der Antisemiten" bezeichnet. und Herrn dem felben verbracht. In der ganzen Umgegend find die Leute als Hotel ein ausgezeichnetes Essen gebracht. Wilddiebe so bekannt, daß ihre Kennzeichnung als arme gestellten des Hospitals ihm begegnen, so Familienväter, bie lediglich durch ihren und der Ihren Hunger nicht als einen wegen Krankheit dort

Polizeiliches, Gerichtliches 2c.

In der Nr. 65 der Burgstädter Voltsstimme" wurde

Wenn die An- Angeklagt waren die Genossen Heinig, Landgraf und Schmidt. grüßen sie ihn Berhandelt wurde nur gegen den erstgenannten, welcher von dem untergebrachten hiesigen Schöffengericht mit 6 M. Strafe belegt wurde.