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bes eingelvanderten Proletariats. Was zivei Jahre Arbeiterleben batte in Einzelheiten, teils rein örtlichen Charakters. Herborzu­etiva erreicht haben: daß der eingewanderte Arbeiter seine John- heben ist die Nebe unseres Genossen Hirsch, der die Frage des drückerische Eigenschaft abstreift, wird durch die Ausweisungspragis Bauarbeiterschußes, der Führung schwarzer Listen in der Bauber­vernichtet; die dem Organisationsgedanken zugeführten auslän- waltung und der Verschandelung des Tempelhofer Feldes be= difchen Arbeiter werden einfach abgeschoben und frische Massen handelte. In bezug auf den Bauarbeiterschutz forderte er nach­unorganisierter Arbeiter dem Ausbeutertum neu zugeführt. Für drücklichst die Anstellung von Arbeiterkontrolleuren und die gesetz­die österreichische Boltswirtschaft entsteht aber hierdurch ein be- liche Regelung der Materie. Was er über die schwarzen Listen fonders ernster Uebelstand, denn in Zeiten der guten Konjunktur sagte, dürfte geeignet sein, auch den geistigen Arbeitern endlich die werden ihr die notwendigen Arbeitskräfte von der ausländischen Augen darüber zu öffnen, daß die Regierung gegen sie, sobald sie Industrie entzogen, wogegen fie in Zeiten wirtschaftlicher De- fich mißliebig machen, genau so rigoros und terroristisch vorgeht, prejsian wieder mit einer Massenrückkehr zu rechnen hat, die die wie gegen die Arbeiter im engeren Sinne. Ueber das Tempelhofer bittern Formen des ungünstigen Arbeitsmarktes noch verschärft. Feld konnte unser Genosse nur soweit sprechen, als es sich um die Darüber fann sich vielleicht ein alldeutscher Schwäßer mit hohlen Bebauung handelt; die Erörterung des Berkaufs ließ Präsident Bhrasen hinweghelfen, aber die öffentliche Meinung Defterreichs b. Ströcher nicht zu. Genosse Hirsch kritisierte die für das Tempel­ist darin einig, daß die preußische Polizeiwillkür, die das wirtschaft- hofer Feld vorgesehene Bauordnung, die auf die Gesundheit der liche Problem noch mit Unrecht und Unmenschlichkeit vergiftet auf Bevölkerung keine Rücksicht nimmt, sondern einzig und allein der die Dauer nicht zu ertragen ist und alles andere denn bundes- Profitwut des Fiskus gerecht wird, der so wüst in Grund und Boben spekuliert, daß die Privatspekulanten noch von ihm lernen Auch hier zeigt es sich, daß der Respekt vor dem Deutschen fönnen. Reiche durch die Manieren und Gewohnheiten des preußischen Wie vorauszusehen war, widerlegte der Minister Junkerstaates auf das stärkste beeinträchtigt wird. Tatsächlich wäre v. Breitenbach alle Behauptungen unseres Genossen. Auf dem das Bündnis mit Deutschland in Desterreich- Ungarn von jeder Gebiet des Bauarbeiterschuhes ist nach ihm alles in bester Ordnung ernstlichen Anfechtung sicher, wenn die preußische Barbarei dem schwarze Listen kennt er nicht; er weiß in seiner Unschuld nicht Gegner nicht immer neue und willkommene Angriffspunkte böte. einmal, was das ist, und in der Angelegenheit des Tempelhofer Wohl ist das Bewußtsein der Staatszusammengehörigkeit in Oester- Feldes find seiner Ansicht nach die öffentlichen Interessen genügend reich schwächer als überall, aber allmählich fängt man an, in allen gewahrt. Streifen zu fühlen, daß aus Preußen nicht nationale Angehörige, Montag: Fortfehung der Etatsberatung. sondern österreichische Staatsbürger ausgewiesen werden, und fängt und spl

freundlich sei.

man an zu begreifen, daß die sogenannte Großmacht recht jämmer- Unfere kostspieligen Kolonien. lich dasteht, wenn sie es trägt und erträgt, daß ihre Angehörigen Die Rheinisch- Westfälische Zeitung" wendet sich gegen die in in dem verbündeten Staate, wohin sie die fapitalistische Gniwicke- der Dentschrift über koloniale Kriegsfosten" vertretene Auf lung gerufen hat, wie chinesische Kutis behandelt werden. Darüber fassung, wonach es unmöglich sei, die Kolonien für die durch die werden die ewigen Deklamationen von" Nibelungentreue" und Kolonialfriege entstandenen Kosten durch direkte Besteuerung schimmernder Wehr" niemanden täuschen, denn staatliche Bünd- heranzuziehen. Der südwestafrikanische Krieg, so führt die Rhein . nisse haben nur Wert, wenn sie in den Empfindungen der Völker Wests. Zeitung" aus, habe 405 Millionen Mart geloftet, ferner Wurzel fassen. Preußische Methoden werben aber feinem Staate Freunde.

Ein

London , 1. März.( Eig. Ber.)

übrigen Aufständischen, zusammen 426 Menschen, find nach Jap verbannt und werden dorthin von Titania" übergeführt. Fast alle im Befige von Eingeborenen befindlichen Gewehre sind ab geliefert. Die schnelle und gründliche Erledigung hat nach­haltigen Eindruck gemacht. Die Eingeborenen, bei denen starte Friedensneigung vorherrscht, empfinden die verhängten Strafen als gerecht. Der Bezirksamtmann und die Weißen der Kolonie halten die Anwesenheit von Condor " für ausreichend, und die übrigen Schiffe sind daher bier entbehrlich. 180 Mann der Bolizeitruppe bleiben zurüd. Nürnberg " geht nach den Trukinseln ( Karolinen ), um dort Urteil und Strafe bekannt zu geben. Alle Verwundeten befinden sich auf Emden " zur Ueberführung nach Tsingtau . Ihr Befinden ist gut. Sie befinden sich in der Genesung und werden völlig wieder hergestellt werden mit Ausnahme des Obermatrosen Meyer, dessen linkes Bein amputiert werden mußte.

Bekanntlich war die Ursache der Erhebung auf Ponape die Heranziehung der Eingeborenen zu übermäßiger Zwangs­arbeit- die Aufständischen hatten in einem Jahre gleich 3wangsarbeit für zwei Jahre zu leisten!

Diese Zwangsarbeit sollte die Ablösung sein für die Be­freiung der Eingeborenen von feudalen Lasten ihren Stammes­häuplingen gegenüber. Man wollte den Eingeborenen also eine Wohltat erweisen. Diese" Wohltat" wurde so rück­ſichtslos durchgeführt, daß sie die aufs höchste erbitterten Ein­geborenen zur blutigen Rebellion trieb. Die 15 Hinrichtungen bollenden nun die kolonialen Wohltaten", die man den da­für so unbegreiflich unempfänglichen Eingeborenen zugedacht hatte. Koloniale Eingeborenenbeglüdung!

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Der Kampf um die Feuerbestattung in Bayern . Nachdem Preußen endlich seinen Widerstand gegen die Zulassung der Feuerbestattung aufgegeben hat, wird, wenn der vorgelegte Gefeßentwurf Annahme findet, Bayern noch der einzige deutsche Bundesstaat sein, der sich gegen diese Bestattungsart ablehnend berhält. Die Staatsregierung ist der Anschauung, daß für den Be­trieb von Leichenverbrennungsanstalten die staatliche Genehmi­habe er dem Reiche eine neue Laft von 4 Millionen Mark jährlicher gung notwendig fei, für die aber die notwendigen gesetzlichen Grund­Benfionen aufgebürdet. Da sei es doch wirklich am Blaze, wenig lagen fehlen. Mit anderen Worten, es müßte erst ein Landes­stens die großen Gesellschaften in etwas aur Deckung dieser Kriegsgeset geschaffen werden, das die Feuerbestattung zuläßt, woran 36 neuer Reformverfuch der Cords. aften heranzuziehen. Die Vorschläge differierten zwischen 86 und aber bei der dermaligen Zusammensetzung des Landtages nicht zu 81 Millionen, für die die Diamant- und sonstigen Erwerbsgefell- benten ist. Die Regierung stüßt sich bei ihrem Standpunkt darauf, schaften Südwestafrikas herangezogen werden sollten. Eine solche Die Debatten über die Parlamentsbill erregen mur Heranziehung sei etwas durchaus Billiges. Hoffentlich werde der daß das bayerische Polizeistrafgesetzbuch die Leichenverbrennung wenig Interesse. Die Argumente für und gegen die Vor- Meichstag eine andere Stellung einnehmen, als die Regierung in nicht regle. Als das Gesez geschaffen wurde, war nämlich von lage find schon so häufig wiederholt worden, daß es äußerst der dem Reichstage in den letzten Tagen zugegangenen Denkschrift beschränkte Untertanenverstand hat eine andere Ansicht wie die Leichenverbrennungen in Deutschland noch nicht die Nede. Der schwer ist, dem behandelten Gegenstand neue Gesichtspunkte bertrete. abzugewinnen. Im Unterhause selbst sind die Bänke meist Aus diesen Angaben ergibt sich, welch kolossale Lasten sich bas hochweise Zentrumsregierung in Bayern ; er sagt sich, was bom nur spärlich befest. Von der Opposition sind häufig nur Reich durch seine Stolonien aufgebürdet hat! Der für die Kolonien Gesch nicht ausdrücklich verboten ist, muß erlaubt sein. zwei oder drei Mann anwesend. Dieser Zustand veranlaßte au leiſtende Reichszuschuß beläuft sich für das Jahr 1911 auf mals entschlossen, die Frage zum Austrag zu bringen. Im vorigen Die städtischen Kollegien in Nürnberg haben sich schon mehr den Genossen 2 ansbury legten Montag, sich beim Speaker 26 Millionen Mark. Rechnen wir dazu die Berzinsung der 400 scherzhaft darüber zu beklagen, daß die Gegner der Revolution, Millionen, die der füdwestafrikanische Krieg uns an Anleihen auf- Jahre wurde der Beschluß gefaßt, ein Krematorium zu erbauen und die Mittel hierfür in das Anlehensprogramm aufzunehmen. die ja im Gange sein soll, nicht zur Stelle feien, um den gebürdet hat, mit 16 Millionen Mark- die Reichsanleihen der als bann ein halbes Jahr später weiterer Beschluß über die in­Teßten Jahre sind ja sämtlich mit 4 Bros. au verzinsen und bie Umsturz zu vereiteln. Viel mehr Interesse wird augenblicklich den Reform- 4 Millionen jährlicher Pensionen, fo fommen wir damit bereits wischen ausgefertigten Pläne gefaßt wurde, schlug die schwarze plänen geschenkt, mit denen Bord Lansdowne in den auf den Betrag von 46 Millionen, ben uns unsere Presse Lärm und befahl dem Ministerium, einzuschreiten. Da die nächsten Tagen im Hause der Lords herausrücken wird. Kolonien jährlich fosten! Diese Summe wächst noch baherischen Minister dem Zentrum zu unbedingtem Gehorsam ver­Nach langem Zögern und inneren Kämpfen haben sich die ganz bedeutend an, wenn wir die Verzinsung der Anleihen für den pflichtet sind, richtete der Minister des Innern an den Stadt­Konservativen endlich über die von ihnen einzuschlagende chinesischen Krieg und die Marineausgaben hinzurechnen, die dem magistrat eine Drohnote, worin er ankündigte, daß die Genehmi­Taktik verständigt. Die jungen Lory Democrats" ber Reiche lediglich aus seinem Solonialbejiz erwachsen. Es ergibt sich aung zum Betriebe eines Krematoriums nicht erteilt werden könne, Tangten die gänzliche Abschaffung der bestehenden Zweiten bann, daß wir für jeden Deutschen , der sich in unseren falls aber, wie die Beitungsnachrichten bejagen", beabsichtigt sei, Kammer und Ersatz derselben durch eine auf demokratischer Solonien aufhält, jährlich eine Summe von weit das Krematorium ohne Genehmigung in Betrieb zu setzen, werde Grundlage fußende Kammer; sie werden in ihrem Verlangen über 10 000 m. au aahlen haben! Ein brillantes Ge- die polizeiliche Schließung beranlaßt werden. von einer Reihe mächtiger konservativer Zeitungen unter- schäft, das auch dadurch kaum für ein einziges Jahr profi­stüßt. Der andere Flügel der konservativen Partei, dem die tabler gestaltet würde, wenn es wirklich gelänge, den Diamant- Sie verbot dem Magistrat in ihrer Eigenschaft als Aufsichtsbehörde, alten Führer angehören, wollte jedoch das erbliche Prinzip gesellschaften usw. eine Kriegssteuer in der oben erwähnten Höhe zum Bau eines Krematoriums Mittel aus Anlehen, deren Genehmi­gung ihr unterliegt zu verwenden. In ihrem Eifer, dem Zentrum nicht ganz fallen lassen und bekannte sich zu dem Reformplan aufzuerlegen! zu dienen, hatte aber die gute Kreisregierung ganz vergessen, daß Lord Curzons. Gestern fand nun im Parlamentsgebäude sie das gesamte Anlehensprogramm, in dem auch ber Posten für eine Konferenz der einflußreichsten konservativen Parla­In der von Herrn Franz Pfemfert herausgegebenen das Krematorium enthalten ist, schon sechs Monate vorher ohne die mentarier und Parteiniänner statt, auf der ein Kompromiß zustande gekommen sein soll. Es heißt, daß der Reformplan, Beitschrift" Die Aktion" richtet der Herausgeber einige seltsame leichteste Beanstandung genehmigt hatte. Der Magistrat erhob dagegen Beschwerde wegen Verlegung des den die Lords in den nächsten Wochen diskutieren werden, Fragen an Herrn von Bethmann Hollweg . Nach diesen Fragen eine vollständige Umgestaltung der Zweiten Kammer scheint es sich um Konferenzen von bekannten Scharfmachern zu gemeindlichen Gelbstverwaltungsrechts sowohl beim Ministerium bezwecke. Diese Stammer soll aus 300 Mitgliedern bestehen, handeln, die unter Hinzuziehung von Vertrauenspersonen aus als auch beim Verwaltungsgerichtshof. Die Beschwerde ist je= von denen weniger als die Hälfte von den Lords gewählt der Regierung das saubere Plänchen ausgeheckt haben sollen, einen doch bis jetzt noch nicht erledigt. Das Gemeindekollegium hat nun werden soll. Die große Mehrheit der Senatoren soll nachtünstlich anzuzettelnden chauvinistischen Rumbeschlossen, in den Etat für das Jahr 1911 den Betrag von 32 000 Mt. einem demokratischen System gewählt werden und alle mel zur Wahlparole zu machen. Herr Pfemfert fragt unter für Erbauung eines Krematoriums einzusehen, und zwar soll das Geld aus laufenden Mitteln genommen werden, so daß die Regie­Schichten der Bevölkerung vertreten. Bei einem Konflikt anderem den Reichetangler: zwischen der Ersten und der Zweiten Rammer sollen gemein­schaftliche Konferenzen stattfinden und in letter Instanz soll der direkte Appell ons Bolt, das Referendum, entscheiden,

Man kann sicher sein, daß die Lords versuchen werden, der Barlamentsbill ein Referendum einzuverleiben. Ein solcher Borschlag hätte aber feine Aussicht, von der Regierung ange­nommen zu werden. Denn gestern erklärte der Unterstaats­sekretär für die Kolonien im Unterhaus im Namen der Ne gierung flar und deutlich, daß die Liberalen das Referen dumnie und nimmer annehmen würden. Die Ur­fache, weshalb die Liberalen gegen das Referendum find, ist nicht schwer au ergründen. Es ist sehr fraglich, ob irgend eine ihrer vom nonkonformistischen Geiste getragenen Maßregeln beim Volfe eine Mehrheit finden würde. Prinzipiell hat sich eine Anzahl fortschrittlicher Mitglieder der Regierungspartei zugunsten des Referendums ausgesprochen; aber taktische Be­denten haben augenblicklich in ihnen die prinzipielle Ueber­zeugung erstickt. Auch in der Arbeiterpartei, deren parlamen tarischer Führer sich grundsätzlich gegen das Referendum er­flärt hat, gibt es Freunde dieses Abstimmungsmodus. So bersicherte letten Montag der zweite Vorsitzende der Arbeiter. partei( Brace) im Unterhause, daß er für das Neferendum stimmen werde, wenn auch die Arbeiterpartei bei der Ab­fassung der Fragen, die dem Volfe unterbreitet würden, ein Wort mitzureden hätte.

Herans mit der Sprache.

"

Noch radikaler ging die mittelfränkische Kreisregierung for.

Ist Ihnen, Herr Bethmann Hollweg , bekannt, daß in Berlin rung nichts in den Bau dreinzureben hat, da die Verwendung der fürzlich( zweimal, dreimal) bertrauliche" Besprechungen zwischen laufenden Mittel ihrer Genehmigung nicht untersteht. Wenn das einigen maßgebenden" Politikern stattgefunden haben aweds Ministerium seine Drohung wahr macht und nach Fertigstellung Dichtung einer Wahlparole für die Regierung? Mit der Einäscherungshalle deren Inbetriebnahme durch polizeiliche Vertrauensleuten der Regierung? Waren diese Schließung verhindern will, soll die Sache auf dem Prozeßwege Vertrauensleute als Privatpersonen zugegen? Und

Im Meininger Landtages of

wenn auch als Privatpersonen: sind Ihnen die Resultate der Ber - ausgefochten werden. handlungen bekannt geworden? Haben Sie in irgendeiner Form ( als Kanzler oder als Gesellschaftsmensch) dazu Stellung genommen? Ist Ihnen der Wint geworden, daß eigentlich wurde am Freitag die Regierungsvorlage über Wenderung der Be­unser Baterland doch gar zu felbftficher träumt?" Ja? ist Ihnen soldungs- und Ruhegehaltsverhältnisse der Volksschullehrer und vielleicht auch schon der Wint geworden, unsere Auslands- Lehrerinnen einstimmig angenommen. Nach den neuen Bestimmungen politit aufmerksamer denn je belauern zu beträgt das Grundgehalt der Lehrer 1250 M., die Alterszulagen bis Lassen, um( das wurde dem Unterbewußtsein gejagt) eine 1750 m., so daß das Endgehalt in Zukunft auf 3000 M. fteigt. Die Wahlparole zu entdeden?

Zentrums- Arbeiterfang.

-

Kennen Sie Aeußerungen wie:" Wir fönnen der Voltaver. Lehrerinnen erhalten 1000 Mt. Grundgehalt, ihr Endgehalt steigt in hebung, die von Liberalen und Sozialdemokraten mit allen neun Stufen bis auf 2170 M. Das Gesez tritt am 1. Januar 1911 in Straft. Mitteln betrieben wird, nur entgegenwirten, wenn wir an die nationale Ghre des Volfes appellieren?" Oder ähnliche? Kennen Sie den Sab: Das deutsche Volt muß wieder an seine Jdeale, für die seine Väter ihr Leben einfesten, erinnert Das füddeutsche Organ ber katholischen Arbeitervereine Der werden, soll es von den kleinlichen Interessen, die ihm von Wer- Arbeiter"( Nr. 9 vom 2. März) widmet der letzten Militärbewilli fammlungsdemagogen ans Herz gelegt werden, absehen?" Und diesen: Wir können des inneren Feindes, der immer dreister gung im Deutschen Neichstage unter anderem folgende Epistel: wird, nur Herr werden, wenn wir das Volk zur Selbstbesinnung aufrufen, wenn wir auf den äußeren Feind die Blide und Gedanken lenten?" Wiffen Sie, Herr Reichskanzler, daß schon die Drohnote an Serbien der Stimmung Rechnung getragen hat. Weiter: Ist Ihnen, Herr, der Vorschlag gemacht worden, im Sommer( wenn die Vorarbeiten zur Ueberrumpelung weit genug gediehen wären) den Reichstag nach Hause schiden zu lassen( auch der Vorwand ist schon er wogen!) und sofort die Neuwahlen( der Augenblid muß Taten zeitigen") auszuschreiben?

Diese wenigen Fragen für heute. Sie werden, Herr Reichs­Tanzler, sich schon die Mühe geben müssen, eine deutliche Antwort zu geben."

Die Konservativen versuchen durch ihre verwirrende Taktik offenbar, die Regierung zum Abschluß eines Kompromiffes zu awingen. Daher auch ihr Verlangen, daß die Beratungen der Betofonferenz des letzten Jahres veröffentlicht werden follten, damit das Volk sebe, in welchen Punkten die Ansichten der leitenden Liberalen und fonjervativen Parteimänner aus einander gingen. Durch eine versöhnliche Haltung wollen fie den Liberalen den Wind aus den Segeln nehmen, sollten diese später versuchen, einen Druck auf die Krone auszuüben. Sie Wir wissen nicht, welche tatsächlichen Unterlagen Herr Pfem­werden in dieser Taktik vielleicht weiter gehen als aus dem fert für seine Fragen in Händen hat. Aber wir zweifeln, daß oben skizzierten Reformplan ersichtlich ist, und man kann ge- Serr von Bethmann Hollweg eine Antwort geben wird. Darum troft annehmen, daß fie, am Ende ihres Lateins angelangt, heraus mit der Sprache, heraus mit den Beweisen! Dann wird bereit sein werden, die ganze Sippschaft der Lords über Bord ia ber Regierung schon die Zunge gelöst werden! 6u werfen,

Politifche Ueberlicht.

Berlin , den 4. März 1911. Abgeordnetenhaus.

Das Abgeordnetenhaus beendete am Sonnabend die General­bebatte zum Etat der Bauverwaltung. Da die Frage der Schiff­fahrtsabgaben bereits befonders erledigt war, verlor sich die De

Die Opfer tolonialer Beglückung. Amtlich wird gemeldet:

" Bomben, Türken und Granaten es gibt nig mehr als wie Soldaten, so hat schon vor 40 Jahren ein urwüchsiger Volkssänger seinen Zuhörern auf den ländlichen Märkten ver­fündet. Was würde der Mann sagen, wenn er heute noch einmal auf die Welt käme, was da alles zur Sicherstellung des Water­landes unbedingt notwendig" ist. Ein mehr oder weniger gütiges Geschick hat uns nämlich eine Militärvorlage beschert, die nun die Budgetkommission und der Reichstag, lekterer mit einem Hein wenig Augenrollen, geschludt hat. Drei Zentrumsabge ordnete stimmten gegen die Vorlage und zehn weitere enthielten fich ber Abstimmung, weil sie wohl die Berechtigung der Regie­rungsvorlage anerkannten, aber die Deckungsfrage aus den Gr­trägnissen der gegenwärtigen Steuern nicht für sicher gelöst erachteten. An Mannschaften sind notwendig 11 000 Mann( auf 515 321!), an erstmaligen Ausgaben 8 Millionen Mark; dabei tommt freilich das dicke Ende noch mit rund 100 Millionen nach. Allerdings verteilt sich diese Summe auf 4 Jahre. Wenn man vergleicht, mia rasch dieses Geld bewilligt war und wie lange man um die einzige Befizsteuer auf den unverdienten Wert­auwachs im Reichstage gefämpft hat, so drängt sich einem doch unwillkürlich der Gebante auf, daß es recht, recht notwendig ist. den Gaul der Militärfrommheit etwas zu zügeln. Jedenfalls haben wir die Zusage der Negierung zur Verbesserung der Bete­ranenfürsorge arg teuer erkauft...

Der älteste Offizier der vor Ponape versammelten deutschen Seestreitkräfte, Fregattenfapitän Vollerthun, meldet aus Guam : Mit folchen erfünftelt- bieberen Rebensarten wird den katho­Die Operationen gegen die Aufrührer von Ponape find am 22. Felischen Arbeitern der Glaube beigebracht, das Zentrum kämpfe bruar beendet worden. Der ganze Stamm der Dicholatsch ist ge­fangen, 15 Mörber, die am Blutbade vom 18. Oftober be- gegen die stetigen Heeresvermehrungen und die aus diesen cr­teiligt waren, find auf Grund des Urteile des Bezirksamtmanns wachsenden neuen Steuerlaften. In Wirklichkeit hat meist nach vom 24. Februar Stanbrechtlich erschossen worden. Alle einigen fleinen Abstrichen das Zentrum kewilligt, was von der