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In S ch ö n e b e r g in Ler tO./ll. Wemeindeschule, Feurlgstr. 57, spricht am Dienstag, den 7. März, Herr Dr. Heinsius über das Thema:Frauenkrankheiten und ihre Verhütung".(Nur für Frauen.) In Tegel   in der Gemeindeschule, Treskowstr. 26/31, spricht am Dienstag, den 7. März, Herr Dr. I. Friedeberg über das Thema:Die Ursache und Verhütung der Schwindsucht". In W e i ß e n s e e in der Gemeindeschule, Langhansstraße 126, spricht am Freitag, den 16. März, Herr Dr. Eiler über das Thema Schutz und Pflege des Auges". Sämtliche Vorträge beginnen pünktlich um 3 Uhr abends. Aus Barietsprogrammen. DaZ Ap ollo-Theater bringt in seinem Märzprogramm ein Gastz spiel Alwin Neuß  ' in dem Sensationsdrama:Bete gis". Der Einakter von Andre de Corde und Pierre Chaime spielt in einem Obsnadre separä in Paris  . Im Mittelpunkt steht ein russischer General von Neuß   dargestellt der in seinem früheren Wirkungskreis ein Scheusal an Grausamkeit war und an seinen Schellßlichkeiten gegen Unschuldige Freude fand. Die Schwester eines seiner Opfer nähert sich ihm unter der Maske einer Halbweltdame. Im Separee sucht der rohe Bursche mitder hübschen Blondine geheime Freuden; aber seineHoffnung wird nicht erfüllt. Er betrinkt sich auf Zureden und schließlich läßt die Rächerin die Maske fallen, nötigt ihn, die Freilassung des Bruders zu unterschreiben und erwürgt ihn dann. Mit Hilfe falscher Detek- tivs entzieht sich das Mädchen der Ergreifung durch die Flucht. Alwin Neuß   versteht es mit Hilfe seiner Partnerin Toni Tetzlar nervenerschütternde Wirkungen zu erzielen. Diesem ernsten Stück ging ein kleines Liebesspiel von Käthe Jansen:Liebesabenteuer" voraus, das einige ganz nette von Einödshofer vertonte Liedchen enthält. Neben diesen Gaben enthält das Programm noch gute Spezialitäten, als da sind die Violinvirtuosen Geschwister Taubert und das Duettistcnpaar Wilkens-Schubhoff. Im Wintergarten sind wieder einige alte Bekannte ein- gekehrt. Da ist der bewegliche Robert S t e i d l. der mit neuen Schlagern sein Publikum amüsiert und in seiner Parodie auf den Humpelrock oder seiner Satire auf Karin Michaelis   die Lacher auf seine Seite bringt. Olga DeSmond   wirbelt im Schleiergewand über die Bühne und Ida Füller produziert sich als Phantasietänzerin von prachtvollen Lichteffekten eingerahmt. Auch der Gesang hat eine respektable Vertreterin in Alice O'Brien von der Komtschen Oper in Paris._ Arbeiter Samariter-Kolonne Grost-Berlin. Montag, den 6. März, abends 9 Uhr, 1. Abteilung, Dresdener Str. 46, Vortrag von Herrn Dr. Arensberg über Vergiftungen. Hieran anschließend Verbandübungen. Am Sonntag, den 26. März, vormittags, in Pankow  , Wendelstraße, Turnplatz Fichte, Geländeübung aller KursuSteilnehmer und Mitglieder der Kolonne, evtl. mit Bc- Nutzung der Zelte._ Vorort- JVacbricbten. Ein abgekartetes Spiel. Wie sehr die wahlrechtsräuberische Mehrheit im Rathause in ihrem Tun das Licht der Oeffentlichkeit zu scheuen hat, zeigte sich wieder deutlich am Tage ihrer zweiten schmählichen Niederlage; an dem Tage, wo den Nixdorfern durch das Oberverwaltungsgericht nachgewiesen wurde, daß sie gegen Gesetz und Recht ihre Herrschast ausüben. Just an diesem Tage sollte dieses ungesetzmäßige Treiben eine eigenartige Beleuchtung erfahren. Die WahlrechtSräuber schmiedeten neue Pläne zum weiteren Segen Rixdorfs. Doch leider die Regie klappte nicht k Am Freitag, den 3. März, sollt« die in der letzten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung gewählte Kommission, welche die wichtige Frage prüfen soll, ob Nixdorf seinen Namen ändern oder behalten soll, zu seiner ersten Sitzung zusammentreten. Pünktlich zur festgesetzten Zeit fanden sich die sozialdemokratischen Mitglieder der Kommission ein. Kein Bürgerlicher, kein Magistratsvertreter war weit und breit zu entdecken. Lange warteten unsere Genossen vergeblich. Endlich nach langem Harren kamen die Herren. Fein säuberlich, einer nach dem anderen. Feierlich begrüßten sich dieselben, als ob sie sich seit langem nicht gesehen hätten. Und doch kamen sie alle erst aus einer gemeinsamen Sitzung; d. h. die Kommission tagte vor der fe st gesetzten Zeit unter Ausschluß der Vertreter der größten Partei Rixdorfs, der Sozialdemokratie. Nach den ein- leitenden Worten des Oberbürgermeisters trat dann eine lange Ver- legenheitSpause ein, als von unseren Genossen keiner das Wort nahm. Nach kurzen Bemerkungen der Vertreter der Bürgerlichen, denen man daS Gemachte ohne weiteres anmerkte, gaben unsere Genossen die folgende Erklärung ab: Daß sie eS mit ihrer Würde nlcht für vereinbar halten, an dieser Komödie mitzuwirken, nachdem die Koni Mission unter Ausschluß der drei Vertreter der sozialdemokratischen Fraktion sich bereits verständigt und Vereinbarungen erzielt haben. EisigyS, verlegenes Schweigen folgte dieser Erklärung. Betroffen schwiegen die Herren, da sie ertappt und ihre Schleichwege aufgedeckt waren. Erst nach Schluß der Sitzung, als es manchen: zum Bewußt- sein kam, welche unfaire Rolle er gespielt haben könnte, gab es Entschuldigungen. Nachdem die Beute verteilt war und unsere Genossen rechtzeitig den Plan entdeckten, versuchten die beteiligten Verschwörer die heimliche Zusammenkunft als ganz harmlos und völlig belanglos hinzustellen. Mit derselben Heimlichkeit wurde der Wahlrechtsraub eingeleitet, der dann ein so unrühmliches Ende für seine Väter nehmen mußte. Wer vermag zu sagen mit welchen Plänen die Attentäter auf Recht und Gesetz schwanger gehen. liebet all' diesen heimlichen Konferenzen, die allem Anschein nach daS Licht der Oeffentlichkeit doch scheuen müssen, schwebt der Geist deS liberalen Oberbürgermeisters Kaiser  , der den Kampf gegen die Sozialdemokratie organisatorisch zu leiten scheint. Hoffentlich blüht ihm und seinen Getreuen' bald der verdiente Orden I_ Ein Ueberfall ist in der vergangenen Nacht auf die 22 Jahre alte Frau deS MalerS Kuhrt aus der Herrfurthstraße 13 verübt worden, die Verwandte in Berlin   besucht hatte. Als sie ans dem Heimwege um 11»/, Uhr auf dem Herrfurthplatz vorbeiging, sah sie einen Menschen dort sich bewegen, der ihr Furcht einflößte. Der Fremde schien die Schillerpromenade entlang gehen zu wollen, dann tauchte er plötzlich an der Ecke der Lichtenrader  - und der Herrfnrth- stratze wieder auf. Jetzt sprang er auf die junge Frau zu und per- fetzte ihr einen tiefen Stich in den Rücken. Die Gestochene schrie laut auf, während der Kerl die Flucht ergriff und in großen Sätzen davoneilte. Paffanten, die auf die Hilferufe herbeieilten, nabmen sich der Frau an und machten fich an die Verfolgung des Unholdes, tonnten ihn aber nicht einholen. Die Verletzung ist schwer, aber nicht lebensgefährlich. Sie rührt anscheinend von einer Feile hex. Frau Kuhrt kann den Täler nur unvollkommen beschreiben. Hier­nach ist er ein kleiner Mensch mit anscheinend dunklem Haar, der eine Schirmmütze und einen langen Uebcrzieher trug. Einen schreckliche» Tod fand der 49 Jahre alte Kutscher Friedrich Lehmann. JuIiuSstr. 54. L. hatte eine Fuhre Dung vom Grundstück Weigandufer 49 abholen wollen. Er stürzte beim Besteigen des Fuhrwerks vom Bock herunter und da die Pferde bereits angezogen hatten, gingen die Räder des schweren Wagens den« Unglücklichen über die Brust hinweg. Der Vorfall war leider nicht bemerkt worden, und so mußte der Verunglückte einen elenden Tod unter dem Wagen finden. Erst einige Zeit später fand man den Leichnam Er wurde von der Polizei beschlagnahmt und nach dem Schauhause gebracht. Charlottenburg  . Das Charlottenburger Kaufmannsgericht hat im Geschäftsjahre 1910 565(nicht, wie irrtümlich mitgeteilt, 265) Streitiachen er- ledigt. Charlottenburg   als Millionenerbin. Die verstorbenen Eheleute Raussendorff, haben die Stadt Charlottenburg   zur Erbin ihres Ver­mögens eingesetzl, das sich nach Abzug der Legale bei günstigem Ver- lause der Nachlatzgrundstücke auf rund 2'/3 Millionen belaufen wird. Noch de» Bestimmungen der Erblasser soll mit 5/» des Geiamlnach- lasseS ein Allersheim begründet werden, für männliche und weibliche Angehörige gebildeter Stände christlicher Konfession, insbesondere Maler, Bildhauer, Musiker beiderlei Geschlechts, ferner Lehrerinnen. die in Familien oder an Privatanstalten tätig waren, sofern die Aufzunehmenden das 60. Lebensjahr nicht überschritten haben, nicht mehr erwerbsfähig sind und sich in wirtschaftlich bedrängter Lage befinden. Charlottenburger und Berliner   sollen, falls sich aus beiden Städten gleich viel Bewerber melden, in ungefähr gleicher Anzahl aufgenoinmen werden. Vom Gesamtnachlaß sind serner für die Charlottenburger   Ferienkolonien ein Achtel und zugunsten der Armen und Hilfsbedürftigen zwei Achtel bestimmt worden. Wilmersdorf-Halensee. Die Stichwahl zur Stadtverordnetenversammlung in Halensee I, bei der unsere Parteigenossen in Ermangelung eines eigenen HauS- besitzet-Kandidaten für den Demokraten Ludwig Engel mann eintreten, findet am Donnerstag dieser Woche, vormittags von 9 bis 2 Uhr und nachmittags von 4 bis 8 Uhr, im Restaurant Kurfür st enpark statt. In einer Volksversammlung, die. Montagabend 8»/, Uhr im Kurfürstenpark abgehalten wird, hält der Schriftsteller v. Gerlach einen VortragRechts oder Links", worin auf die Bedeutung der Stichwahl hin- gewiesen wird. Die Leiche eines neugeborene» Kinde? männlichen Geschlechts wurde vorgestern vor dem Hause Johannisberger Straße 110 in einem Schutthaufen aufgefunden. Allem Anschein nach hat die kleine Leiche an dieser Stelle schon 10 bis 14 Tage gelegen. Spuren äußerer Gewalt waren an dem Körper des Kindes, der allerdings stark in Verwesung übergegangen war, nicht bemerkbar. SchönederK« Ein vildlcdcrncS graues Portemonnaie nebst Inhalt hat ei» Arbeiter aus dem Wege von der Kolonnenstr. 5 bis zur Siegsried- straße 4 verloren. Da der Arbeiter durch den Verlust empfindlich getroffen ist, wird der ehrliche Finder gebeten, das Portemonnaie gegen Belohnung bei Glagow. Siegfriedstr. 4, abzugeben. Tempelhof  . Während in der Einwohnerschaft das Gerücht Verbreitung fand, die Gemeinde bewerbe sich um den Ankauf des historischen Grundstücks von Kreideweiß, unternahm die Gemeinde in aller Stille vorbereitende Schritte zum Ankauf eines anderen Terrains. In Aussicht genommen war das den Bredereckschcn Erben an der Berliner Straße 9198 gelegene, 954,62 Ouadratruten große Grundstück, auf welchem nunmehr der Bau eines Rat- " a u s e S geplant ist. Slachdem der Ankauf in der letzten geheimen itzung vorbcratcn war, erfolgte jetzt in einer außerordentlichen Sitzung die Beschlußfassung. In dieser Sitzung wurde auch ein- mal Opposition getrieben eine im Dorfparlament sehr selten wiederkehrende«Erscheinung. Von langer Dauer war diese Oppo- ition freilich nicht. Aus dem Geplänkel, das diese bürgerlichen Herren führten, ging nämlich hervor, daß zu den Bredereckschcn Erben der vor kurzer Zeit geivahlte Schöffe, iserr Bankier Grunack, owie eine Frau Dr. Schmidt(vermutlich die Gattin des neu ge- wählten Vertreters gleichen NamenS) gehören. Während der letz- tere Herr auf ein Mißverständnis in den Verkaufsbedingungen hindeutete, erklärte Herr Grunack für seine Person, daß er gar keine Veranlassung habe, auf ein Recht, welches für die Gemeinde eine Last darstelle, zu verzichten. Es handelt sich um einen 65 Zen- timeter auf 20 Zentimeter auslaufenden Landstreifen. Ein Ver- treter bezeichnete eine derartige Handlungsweise als nicht an- tändig und hoffte, daß Herr G. sich beugen werde, wenn hier das öffentliche Interesse in Frage komme; seine Eigensinnigkeit möchte er doch aufgeben. Unter diesen Verhältnissen sei es besser, wenn die Gemeinde überhaupt auf den Ankauf verzichtete. Schöffe Gru- nack verbat sich diese Aeuherungen und bemerkte, daß e r es gerade aewesen sei, der auf dieses Grundstück aufmerksam gemacht habe. Der Gemeindebaumeister erklärte diesen Streifen Land zwar für entbehrlich, aber für einen unerwünschten Zustand, da die Post zur Legung der Kabel diesen Streifen zu beanspruchen habe. Von anderer Seite wurde erwähnt, daß der Kaufpreis nicht sehr er- mäßigt und auf ein größeres Entgegenkommen gerechnet worden sei. Geschäft sei eben Geschäft. Ein Aermittelungsvorschlag wurde eingebracht, den der Vorsteher befürwortete. Dieser Borschlag besagt, daß der Lanrstreifen Herrn Grunack belassen wird. solange die Gemeinde diesen nicht braucht. Die Opposition ver- stummte und die streitenioen Herren beschlossen einstimmig den Ankauf des Grundstücks zum Preise von 470 000 M. Auf die Frage. ob denn die 70 000 M. betragenden Ankaufsgelder vorhanden seien, mußte der Vorsteher, der erst in der vorigen Sitzung die günstige Finanzlage schilderte, zugeben, daß nicht nur die 400 000 M. ge- liehen, sondern auch die 70 000 M. durch Anleihe gedeckt werden müssen. In der nachfolgenden geheimen Sitzung werde diese Frage besprochen werden. Jedoch mache er kein Hehl daraus, daß auch an eine Erhöhung des Zuschlages zur Einkommensteuer gedacht werden müsse. Boxhagen»Rtlmmelsburg. Die Kanfmannsgerichtswahl für Handlungsgehilfen findet am nächsten Sonntag, den 12. März, abend» H7H8 Uhr, im Nestau- rant Gustav Schneider, Sonntagstraße 1, statt. Wahlberechtigt ist jeder Handlungsgehilfe, der in Box.hagen  -RummelS- bürg beschäftigt ist. bis zum IL. März daS L5. Lebensjahr vollendet hat und nicht über 5000 M. jährlich verdient. ES ist zu erwarten, daß alle Handlungsgehilfen, die ihre Interessen erkannt haben, der Liste II des Zentralverbandes ihre Stimme geben, so daß wie bei allen Wahlen, die in letzter Zeit in Groß-Berli» stattfanden, der Zentralverband der Handlungsgehilfen und-gehil- sinnen Deutschlands   auch aus dieser Wahl mit einem erfreulichen Siege hervorgeht. Jeder Leser trag: dazu sein Teil bei. Jede Auskunft erteilt die Geschäftsstelle Berlin  , NO. 43, Neue König- straße 36(VII. 1622). Johannisthal  . Eine sogcnlutute Opferpener von 10 Pf. fordert der Pfarrer der benachbarten Gemeinde Rudow  , der avsonntäglick nach Johannistal kotümt, um in der Aula der hiesigen Gemeindeickule den GotteS- dienst abzuhalten. Die Einwohner, die in der Mehrzahl innerlich bereits mit der Kirche gebrochen haben, können eS sich nicht erklären, weshalb ihnen neben den Kirchensteuern noch 10 Pf. extra am An- fang des JahreS abverlangt werden. Wenn schon der Herr Pfarrer einen besonderen Obolus fordern zu müssen glaubt, sollte er diese Forderungen auf diejenigen ausdehnen, die ein Bedürfnis nach der sonntäglichen Predigt haben. Bei dieser Gelegenheit kann nur wiederholt werden, daß der- jenige, der solchen Scherereien entgehen will, seinen Austritt aus der Landeskirche erklären muß. Sten-Zittau(Kreis Beeskow). Bor einer gilt besuchten BoNSversammlung im Gasthof zum Oder-Spree-Kanal in Wernsdorf referierte Genosse Schulze- Neu- ' Zittau über das Thema:Sin sterbender Reichstag und die Volks« Meinung." In der Diskussion unterstützten besonders die Genossen Fiedler und Petter die Ausführungen des Referenten. Gegner meldeten sich nicht zum Wort. Mit einem begeisterten Hoch auf die Partei ging die vom besten Geist beseelte Versammlung auseinander. Nieder-Schönhausen, Nordend. Ueber deutsche   Geschichte referierte in der letzten Versammlung des Wahlvereins Genosse Hiege. Sodann wurden 7 neue Ge- nassen vom Orte und 4 aus Blankenfelde   aufgenommen. Der ver- waiste Posten einer Beisitzerin in der Bezirksleitung wurde auf Antrag des Frauenleseabends am 21. Februar durch Frau Petri besetzt. Den Bericht über die Kreisgeneralversammlung erstattete Geiwsse Vieth. An der folgenden Diskussion beteiligten sich die Genossen Grnmmow, Buchweiz  , Hiege, Hellrich, Vieth und Müller. Unter Verschiedenes wurde bekannt gegeben, daß der Beamten- Wirtschciftsverein demnächst eine Verkaufsstelle am Orte eröffnet. Den Arbeitern werde hiermit der Weg der Selbsthilfe gezeigt. Durch die Errichtung einer neuen Verkaufsstelle der Konsum- genossenschaft in Pankow   werde es den Genossen ermöglicht. Mit- glieder der Genossenschaft zu werden und ihren Bedarf aus der- selben zu decken. Zum Schluß gab Genosse Hellrich einen eingehen- den Bericht von der Gemeindevcrtretersitzung. Hus aller Alelt. Oer Zuchthäusler als pollzelpräflcleiit. Einen recht repräsentablen Herrn hatten sich die biederen Bürger der Stadt D a n v i l l e im Staate Virginia   vor einigen Jahren als Polizeipräsidenten erkoren. Wie ein Telegramm meldet, ist der Brave, der seit fünf Jahren die polizeilichen Geschicke der Stadt lenkt, jetzt als ein dem Zuchthaus Entsprungener entlarvt worden. Vor 14 Jahren hatte der jetzige Polizeichef, Morris ist sein Name, einen Mord verübt und wurde deswegen zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe verurteilt. Bald gelang es ihm. aus dem Zuchthause zu entfliehen, ohne daß über seinen Verbleib etwas ermittelt werden konnte. Nach einer Entlarvung wurde Morris festgenommen, öffentlich degradiert und dann wieder nach dem Zuchthause abgeführt. um seine Strafe weiter zu verbüßen. Uebrigens soll der Expolizeiches der Auffassung sein, daß er als Hüter der öffent- lichen Ordnung nicht schlechter gewesen sei. als mancher seiner Berufskollegen._ Schweres Unglück bei einer Flugderanstaltnng. Ueber das gestern gemeldete schwere Unglück, daS bei einer Flugvorführung in Madrid   sich ereignete, liegen heute Meldungen vor, wonach die Unvorsichtigkeit der Zuschauer die Schuld an dem Unglück trägt. Als der Flieger sich etwa zwei oder drei Meter vom Erdboden erhoben hatte, riß die Menge, im Glauben, daß der Abflug bereits bewerkstelligt sei, die Schranken um und drängte in die Bahn. Plötzlich senkte sich das Flugzeug wieder herab und geriet in die Menge, wobei durch die Flügel der Schraube einer Frau der Kopf fast abgerissen wurde. Zwei Militärpersolien, ein Priester und ein hoher Beamter wurden am Kopse schwer verletzt._ Schmiergelder für die Polizei. Ungeheuerliche Zustäilde bei der New U o r k e r Polizei wurden nach einem Telegramm deSNew Aork Herald" durch folgende Affäre entbüllt: Herr v. Arcovy, der unlängst unter der falschen Anschuldigung, zwei Platinretorten gestohlen zu haben, ver- haftet worden war, ist nunmehr wieder in Freiheit gesetzt worden. Er erzählte, daß die Polizei ihm während seiner nur kurzen Hast von 24 Stunden furchtbar viel Geld gekostet habe. So habe er u. a. einem Polizisten, der ihm einen Mann suchen sollte, um die für seine Freilassung nötige Kaution zu stellen. 200 Dollar zahlen müssen. Weitere 100 Dollar mußte er zur Verteilung unter andere Schutzleute hergeben. Er er« klärt: Ich kann daS New Voller Polizeisystem. da, jährlich 17 Millionen Dollar kostet, nur verachten; ich muß sagen, daß e» nach Trinkgeldern und BestechungSgeldern stintt._ Hochwasser in Belgien  . «uS Lüttich wird berichtet, daß die MaaS   und ihre sämtlichen Nebenflüffe seit vorgestern wiederum Hochwasser führen. Di« KaiS find bereits zum großen Teile überschwemmt. Such in N a m u r droht das Wasser die KaiS zu überfluten. Ferner wird gemeldet, daß daS Waffer der Curthe über Nacht stark gestiegen ist. sodaß ein- ganze«nzahl Fabriken überschwemmt wurde. Das Waffer überflutete die Walzwerke von S a u h e i d und DuMonseat, wo die Arbeit völlig eingestellt werden mußte. Das Stauwerl von Gilleppe ist derartig mit Waffer angefüllt, daß fast jede Minute amlähernd 1500 Kubikmeter Wasser sich über die Staumauer ergießen und das Tal überfluten. Die Schifi- fahrt auf der Scheide ist bereits erheblich beeinträchtigt, und es ist wahrscheinlich, daß der Verkehr auf diesem Fluß vollständig ein» gestellt werden muß._ Kleine Notizen. Ein« Gräfin al, Urkundcnfälscherin. Wie«in Telegramm aus Budapest   meldet, ist dort die Frau deS Grafen   Ladislaus Stadnicki in Untersuchungshaft genommen worden. Die wohledle Dame wird beschnldigt, Urkundenfälschung und Betrug begangen zu haben. Die Revolverspirlerei im Beuthener Gymnasium, über die wir gestern berichteten, hat den Tod des schwer verl-tzten Gymnasiasten herbeigeführt. Der junge Man», Sohn de« Ober- bürgermeisters der Stadt, ist gestern morgen im Krankenhause ge« storben. Schwere Brandkatastrophe. Eine FeuerSbrunst hat zu Santo T h i r s o in Portugal  «ine Spinnerei zerstört. Der Bau stürzt» zusammen und begrub unter den Trü»iniern zahlreiche Arbeiter, von denen zwei tot und acht tödlich verletzt geborgen wurden. Bon einem Stier aufgespießt. In Nach«ringen an der französisch  - luxemburgischen Grenze wurde der Landwirt T r i p t e n von einem plötzlich wütend gewordenen Stier aufgespießt. Der Un- glückliche erlag kurze Zeit darauf seinen schweren Verletzungen. Zwei seinerSöhne sowie ein deutscherStolllnecht namens Müller, die dem Landwirt zu Hilfe eilen wollten, wurden ebenfalls erheblich perletzt. Die Verletzungen des Stall- knechtes sind derart, daß an seinem Luslommen gezweifelt werden muß. Keinr Ehrung für denNordpolentdecker". Der amerikanisch» senat hat den Antrag, P e a r y in Anerkennung seiner Nordpol  » fahrt den Rang eines Konteradmirals zu verleihen, abgelehnt. Offenbar steht die Nordpolentdeckung nach den Schwindeleien Cook«, des Rivalea P e a r y s, bei den Herren Senatoren»cht allzuhoch im Kurse._ «mlltcher Marktbericht der ftSdltschen KarHSanai-DtrefHon Met den»roichandel in den Zentral-Marttballen. Marttlaae: Flett«. Zujlchr schwach. Geschäst rubig, Preist unverändert. Wild: 3ul»dr tevr gering. tScichüst l-bhast. Preist gut.<S e I l ü g e l: ZusuSr knapp, lebhaft. Preise fest, zische: Zniuhr mäßig, Geschäft ruhig. P"»- nach- gebend,«utter und K Ss e: Beschäft ruhig, vre«.- mwerälldert. ««emüse.Obftu ii bSüdfr üchtc: Zujuhr genügend, Eeichal» stau, Preis« wenig verändert.