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Nr. 56. 28. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Partei- Angelegenheiten.

Berband sozialdemokratischer Wahlvereine

Berlins   und Umgegend.

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Dienstag, 7. März 1911.

bezweifelt werden. Von Interesse dürfte sein, daß in der ver- Kern an ihren Beschwerden. Aber die Art, in der diese Bes flossenen Woche die gesamten Gemeindevertreter von Treptowo nach schwerden vorgebracht wurden, sei ein Zeichen von Geisteskrankheit. Rigdorf geladen waren, um die werbenden Anlagen und sonstige Die Frage des Redakteurs der Frrenrechts- Reform", ob Frau öffentliche Einrichtungen von Rigdorf in Augenschein zu nehmen. Ulbrich ein Recht gehabt habe, sich gegen den von der Polizei jahre­In einer Anzahl von Automobilen ging die Fahrt von einer Stelle lang aufrechterhaltenen Verdacht sittlicher Verfehlungen zu wehren zur anderen. und ihre beleidigte Frauenehre zu verteidigen, beantwortete der Zu dem morgen Mittwoch stattfindenden Zahlabende, an Ein Elektrizitätswerk ist im Entstehen begriffen; an der Gas- Sachverständige zustimmend; er müsse jedoch auch hier aus der Art, welchem die Frage des Maifonds sowie der Montags- anstalt ist nichts auszusehen; für die höheren Schulen scheint auch wie die Empörung der Frau Ulbrich sich äußere, auf Querulantenwahn Ausgabe des Vorwärts" besprochen werden soll, ist in Rigdorf viel mehr gesorgt zu werden als für die Volksschule, schließen. Ebenso wurde vom Sachverständigen die Frage bejaht, das allseitige Erscheinen der Mitglieder besonders notwendig. deren Klassenfrequenz eine bedeutend höhere ist als die Berlins   ob ihm vor Erstattung seines ungünstigen Gutachtens das Vorhandensein das allseitige Erscheinen der Mitglieder besonders notwendig. und auch Treptows. Das Krankenhaus in Buckow   liegt für Trep  - von zahlreichen ärztlichen Attesten, welche die völlige geistige Klar­Kurze Informationen finden die Leiter der Zahlabende tot viel ungünstiger als das Kreiskrankenhaus in Briz, zudem heit der Frau Ulbrich bescheinigen, bekannt gewesen set. Interessant in den beiden Artikeln der Märznummer des Mitteilungs- ist es überfüllt und soll erweitert werden. Treptow   wäre nur mit war das Verhalten des Sachverständigen auf die Frage, ob ihm be­blatts" und in den im Zentralvorstande bezw. der General- einem Krankenhause am eigenen Orte gedient. Zuletzt wurde die fannt sei, daß es vor dem Jahre 1879 einen Querulantenwahnsinn bersammlung über beide Themata gepflogenen Diskussionen. Feuerwehr vorgeführt, bei beren Uebungen die Rirdorfer Jugend überhaupt nicht gegeben hat und dieser Wahn erst zum Zwecke der Der geschäftsführende Ausschuß. in undurchdringlichen Scharen ein dichtes Spalier bildete. Die Entmündigung entdeckt worden sei, als in diesem Jahre die Be­Wehr befindet sich in einem Uebergangsstadium von der freiwilligen stimmungen der allgemeinen Gerichtsordnung, nach welchen Queru zu einer Berufsfeuerwehr. Inzwischen war es vollständig dunkel lanten mit Geldstrafe eventuell Haft bestraft wurden, aufgehoben geworden und die Teilnehmer an der Besichtigung kehrten zum worden sind. Geheimrat Straßmann antwortete ausweichend, dies Rathause zurück, wo, nach einer kurzen Ruhepause und nach Be- sei eine schiefe Darstellung. sichtigung verschiedener Räumlichkeiten, im Sigungssaale des Ma- Trotz der gestellten Fragen nahm der Sachverständige sein Gut gistrats unter Vorsiz des Oberbürgermeisters Kaiser eine Be- achten auf seinen Diensteid. Wird auch das Gericht, wie der gericht­sprechung der Eingemeindungsbedingungen stattfand. liche Sachverständige, die sechs günstigen ärztlichen Gutachten über Von Nixdorf war nur der Magistrat vertreten, und der Ober- Frau Ulbrich unter den Tisch fallen laffen? bürgermeister erklärte, daß die Treptower Vertreter genügend an Zahl vorhanden seien, um sich sofort zu entschließen; er, Kaiser, sei ermächtigt und bereit, wenn eine Verständigung zwischen den beiderseitigen Vertretungen zustande käme, den Eingemeindungs­vertrag sofort zu vollziehen, also ohne vorherige Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung. Sollte auch in diesem Falle ohne Wissen der größten Partei in einer geheimen Sigung der Majori­tätsparteien eine solche Vollmacht erteilt worden sein? Doch es tam nicht dazu. Adlershof  . Heute, Dienstag, den 7. März, abends 8 Uhr, Die wichtigste Forderung der Treptower Hausagrarier war das im Lotale von Staul, Bismardstr. 16: Mitgliederversammlung des Verlangen nach einem Steuerprivileg auf 20 Jahre, d. h. es sollten Wahlvereins. Tagesordnung: Bericht von der Verbands- General- in 20 Jahren die gegenwärtigen Steuersäge Treptows nicht über bersammlung, Stellungnahme zur Schaffung eines Maifonds und zur Herausgabe einer Montagsausgabe des Vorwärts". Der Bahl­abend am Mittwoch, den 8. März, fällt aus. Beiträge werden in der Versammlung entgegen genommen.

Steglitz  . Da auf dem am Mittwoch stattfindenden Zahlabend die gewerkschaftliche Zugehörigkeit nachgewiesen werden soll, wollen die Genossen ihre gewerkschaftlichen Mitgliedsbücher mitbringen. Der Vorstand. Zehlendorf  ( Wannseebahn  ). Die Genossen wollen wegen der Erledigung besonders wichtiger Angelegenheiten morgen, Mittwoch, abends pünktlich 8 Uhr, in ihren Bahllokalen erscheinen.

Der Vorstand.

Johannistal. Mittwoch, den 8. März, abends 8 Uhr: Außer­ordentliche Mitgliederversammlung bei Senftleben, Friedrichstr. 48. Tagesordnung: Zweiter Vortrag des Genossen Mag Groger über " Die Programme der politischen Parteien". Der Vorstand.

Marienfelde  . Der Bahlabend am Mittwoch findet, da das Lokal bon Adolf Berger   gesperrt ist, bei Aug. Schuster, Kirchstr. 78, statt. Der Vorstand.

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Der Vorstand.

Alt- Glienicke. Der Leseabend des Wahlvereins fällt am heutigen Dienstag aus; derfelbe findet am Dienstag, den 14. d. M., statt.

Verschiedenes.

Berliner   Str. 18.

Der Vorstand.

schritten werden bis auf die Steuer auf den unbebauten Grund und Boden, die auf den Nixdorfer Sah erhöht werden könnte: Mt. von 1000 Mt. des Grundiertes. Rigdorf wollte nur ein Privileg auf 10 Jahre bewilligen, das wäre das äußerste, was die Berle Groß- Berlins   wert sei. Man ging bis auf 15 Jahre zurück, doch der Punkt blieb unentschieden. Gefeßlich ist eine solche Be­stimmung übrigens unzulässig.

Mit ihrem einzigen Kind in den Tod gegangen ist in der ver­gangenen Nacht die 26 Jahre alte Kistenmacherfrau Hedwig Brandt, geborene Bernice, aus der Hufelandstraße 39. Frau Brandt war mit ihrem Manne, der ein Jahr jünger ist als fie, seit zwei Jahren verheiratet und Mutter eines ein Jahr alten Töchterchens Edith. Sie flagte oft, daß ihre Ehe unglücklich fei. Die Stimmung der Frau wurde immer trüber. Sonntag abend um 7 Uhr wurde sie im Hause noch gesehen. Als Brandt gestern morgen um 4 Uhr nach Hause kam, fand er seine Frau mit dem Kind im Arme in der mit Gas angefüllten Stube angekleidet auf dem Sofa liegen. Aerzte, die sofort gerufen wurden, machten Wiederbelebungsversuche, die aber weder bei der Mutter noch bei dem Kinde Erfolg hatten. Die unglückliche Frau hatte den Hahn der Gaslampe geöffnet, sich dann mit der Kleinen auf das Sofa gelegt, um den Tod zu erwarten.

Unter einen Straßenbahnwagen geriet gestern abend in der achten Stunde ein etwa 25 Jahre alter Mann an der Königsberger Straße, Ecke Frankfurter Allee  . Um den Unglüdlichen unter dem Wagen hervorzuholen, mußte die Feuerwehr in Tätigkeit treten, der das Rettungswerk auch nach einiger Zeit gelang. Dem jungen Manne waren beide Beine abgefahren; er wurde sofort nach dem Krankenhause Friedrichshain   übergeführt.

einem

Eichwalde  - Zeuthen  - Miersdorf  . Der diesmalige Zahlabend findet Weiter sollen atvei Bahnhöfe im Zuge der Görlißer Bahn auf gemeinsam in Eichwalde   bei Witte, Waldschlößchen, mit folgender Treptower Gebiet durch Rigdorf errichtet werden. Anschluß Trep­Tagesordnung statt. Bericht von der Generalversammlung Groß- tows an die durch das der Bebauung zu erschließende Gelände zu Berlins  , Diskussion, Beschlußfassung, Bericht der Gemeindevertreter, führende Schnellbahn. Die Siemensbahn soll ausgeschaltet werden. Aufstellung des Kandidaten für die Gemeindevertreterwahl und Ver- Dafür soll eine andere Straßenbahn im Zuge der Reichenberger und Der Einbrecher als Kriminalbeamter". Ein Ehepaar in der schiedenes. Der Vorstand. Heidelberger Straße über die über den Landwehrkanal zu erbauende Anflamer Straße ging gestern nachmittag aus und ließ die Wohnung Bohnsdorf  . Am Mittwoch, den 8. März, abends 8 Uhr, in Brüde mit Umgebung der Siemensbahn vermittels einer Schleife ohne Aufsicht. Als die Frau nach kurzer Zeit zurückkehrte und die Villa Kahl: Mitgliederversammlung des Wahlvereins. Tagesord-( von der Großen Berliner  ) bis zur Niefholzstraße und von da aus Flurtür aufschloß, stieß sie auf einen Mann, der sich ihr als nung: 1. Bericht von der Kreisgeneralversammlung. 2. Bericht von weiter nach Baumschulenweg auf Kosten Rixdorfs geführt werden. Kriminalbeamter vorstellte und erklärte, ei habe die Wohnung von fie deshalb der Verbandsgeneralversammlung. 3. Vereinsangelegenheiten und alle im schlechten Zustande sich befindenden Straßen Treptows, dar- dienſtlich durchsuchen müssen und unter auch die Köpenider Landstraße, foll Rigdorf nach Verein Schloffer öffnen lassen, weil er niemand zu Hause barung regulieren und pflastern lassen. Es bleibt nur noch fest= habe. getroffen In der Tat war in zustellen, bis zu welcher Beit alle diese Bedingungen erfüllt werden alles durchsucht worden, aber nach einer polizeilichen Haussuchung der Wohnung müssen. Wenn alle diese Bedingungen wirklich innerhalb und vor Grundbefizer festgesetzt werden soll, zu erfüllen sind, dann haben flüchte machte, schlug fie Lärm und ließ ihn festnehmen. Jetzt ver Ablauf der Frist, für welche das Steuerprivileg für die Treptower fab es gerade nicht aus. Die Frau ließ fich nicht verblüffen und berlangte die Erkennungsmarte. Als der Kriminalbeamte" Aus­die armen Steuerzahler in Rixdorf nichts zu lachen. Die sozial- flüchte machte, schlug fie Lärm und ließ ihn festnehmen. Jetzt ver­lor der Mann ganz und gar die Ruhe, die er bisher bes demokratischen Gemeindevertreter Treptows haben wiederholt er= Nach einem vergeblichen Fluchtversuch wurde flärt, daß sie nicht nur in Rücksicht auf den bestimmten nahezu wiefen hatte. Hier stellte er sich als Herr einstimmig ausgesprochenen Willen der Bevölkerung Treptows für er nach der Wache gebracht. einen solchen Kuhhandel nicht zu haben seien, sondern auch in Rück- bon der Lahr   vor und verlangte feinem Namen entsprechend be= ficht auf die viel weniger steuerträftige Bevölkerung Rigdorfs es handelt zu werden. Von hier wurde er nach dem Polizeipräsidium für einen groben Unfug halten, wenn die besser fituierte Ein- gebracht und dem Erkennungsdienst vorgeführt. Als er photographiert wohnerschaft Treptows sich von der ärmeren Rigdorfs geradezu werden follte, schnitt Herr von der Lahr   die graulichsten Gesichter. Mit Hilfe der Fingerschau wurde er bald als ein früherer Schuy aushalten lassen wolle. macher Heinrich Groß, ein schon wiederholt mit Zuchthaus vor­bestrafter gewerbsmäßiger Einbrecher, festgestellt.

Friedrichsfelde  . Morgen: Gemeinsamer Bablabend bei Bausdorf, den 8. März, abends 81% Uhr, bei Wilhelm, Staiser- Wilhelm- Straße, Potsdam  . Die Wahlvereinsversammlung findet am Mittwoch, statt. T.- D.: Bericht von der Kreisgeneralversammlung; Maifeier; Frauentag. Bankow. In dem gemeinschaftlichen Zahlabend bei Rösler, Kaiser- Friedrichstr. 12, spricht Genosse Boich über: März gedanken. Außerdem stehen noch die von Groß- Berlin den Kreisen überwiesenen Anträge auf der Tagesordnung.

Berliner   Nachrichten.

Auf Kosten der Allgemeinheit,

Von der Eingemeindung Treptows nach Berlin   fann einst­weilen Abstand genommen werden, bis die Verhältnisse für eine allgemeine Eingemeindung sich günstiger gestalten. Der Aufrecht- Eine weibliche Leiche wurde am Sonnabend an der Adlervilla Der Brandebburgische Provinziallandtag hat in seiner erhaltung der Selbständigkeit Treptows droht nicht die geringste am Heiligensee   angeschwemmt. Nach dem Gutachten des Streis­letten Sigung beschlossen, den bisherigen Landesdirektor Gefahr, zumal die Stadt Berlin   ihr in Treptow   gelegenes Gearztes ist der Tod durch Ertrinken eingetreten. Am Körper find Besitz Freiherrn   v. Manteuffel, dem Präsidenten des Herrenhauses, lände der Bebauung erschließen will, womit das einzige erhebliche teine Spuren äußerer Gewalt erkennbar. Im Beſik   per Un­Bedenten gegenstandslos geworden ist. gefchwemmten fand man ein Portemonnaie mit 87 M. Inhalt, ferner sein volles Gehalt( 18 000 m.) als Pension zu gewähren. In einer am Sonnabend, den 4. März, stattgehabten Sigung frug fie einen goldenen Ring mit Kleinen Brillanten, eine goldene Außerdem wurde der Provinzialausschuß beauftragt, dem ist es gelungen, gegen einen starten Widerspruch der agrarischen Brosche mit drei Türkisen und ein goldenes Herz. Dret Taschen. scheidenden Landesdirektor im Namen der Provinz ein Ehren- Freunde der Eingemeindung nach Rigdorf den Termin, bis zu tücher wiesen das verschnörkelte Monogramm L auf. Die Tote ist geschenk zu überreichen, dessen Kosten aus den bereiten Mitteln welchem die Deffentlichkeit zu der Denkschrift Stellung nehmen und bebor die endgültige Entscheidung durch die Gemeindeverordneten der Provinz zu decken sind. erfolgen tann, bis zum 24. März hinauszuschieben. In der da Bläne der berwandten Seelen so zu beleuchten, daß diese Pläne awischen liegenden Beit wird es notwendig sein, die lichtschauen endgültig als abgetan gelten können.

Da hat man leicht Geschenke machen, wenn man aus den Mitteln der Allgemeinheit schöpft. Dazu sind diese Mittel aber nicht da. Wer Geschenke machen will, soll in sein eigenes Portemonnaie greifen.

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von unterſegter Gestalt, hat bolles Gesicht, schwarzes Haar und schwarze Augenbrauen, stumpfe Rafe, mittelgroße Ohren, fleinen Mund und aufgeworfene Lippen. Sie war befleibet mit fchwarzen weißem Linnenhemd, brauner Tuchbluse mit Samtbesag und Stiderei­hohen Schnürstiefeln, schwarzen Strümpfen, grauem Trifothemb und einlage, fchwarzem Samtjadett, langer schwarzer Boa. Eine Kopf­Ueber die Einschränkung der Sonntagsarbeit in offenen bebedung fehlte. Das Alter der Toten wird auf 25 bis 85 Jahre geschäßt. Die gutunterrichtete" bürgerliche Preffe. Verkaufsstellen hatte die Stadtverordnetenversammlung vor­Unsere Leser sind am Sonnabend durch einen eingehenden, fach geschlagen, folgendes Ortsstatut zu erlassen: In offenen Ver- der Kriminalpolizei unschädlich gemacht worden. Ein Händler Her­Ein Scheusal, dessen Treiben doppelt verbrecherisch war, ist von lich unantastbaren Bericht darüber unterrichtet worden, daß das faufsstellen des Handelsgewerbes dürfen Gehilfen, Lehrlinge mann Groß, der in gewissen Kreisen den Spitznamen" Fanny" Ober- Verwaltungsgericht am Freitag die Rigdorfer Kommunal- und Arbeiter- abgesehen vom ersten Weihnachts-, Oster- führt, mißbrauchte und verkuppelte junge Burschen. Er machte sich wähler I i ste für 1909 für ungültig erklärt hat. Es weiß nun jeder, und Pfingsttage, an welchen ihre Beschäftigung überhaupt besonders an Jungen heran, die aus einer Fürsorgeerziehungs­der auch nur die Anfangsgründe des Kommunalwahlrechts kennt. untersagt ist an Sonn- und Festtagen in der Beit vom anstalt entwichen waren, gab ihnen Unterschlupf in seinem Keller daß dieser Spruch an sich noch nicht die ungültigkeitserklärung 1. Mai bis 1. Oktober nur von 8-10 Uhr vormittags und in der Fehrbelliner Straße und hatte sie nun ganz in feiner Ge bon Wahlen bedeutet. Die ungültigkeit von Stadtverordneten in der Zeit vom 1. Oktober bis 1. Mai nur von 12-2 Uhr bie Entwichenen" nicht nur dem Verbrecher selbst zu Willen, sondern walt. Aus Furcht, sonst der Polizei in die Hände zu fallen, waren wahlen fann nur in einem befonderen Verfahren aus- mitbags beschäftigt werden, soweit nicht Ausnahmen durch die ließen sich auch von ihm verfuppeln, wie er es haben wollte. Am gesprochen werden. Ein solches Verfahren, die Gültigkeit von Rig hierfür zuständigen Behörden festgesetzt werden. Diese Ein- Sonnabend hatte Groß wieder mehrere Jungen nach dem City- Part dorfer Wahlen betreffend, schwebt jetzt bei der ersten Instanz, dem schränkung soll auf den Handel mit Nahrungs- und Genuß in der Friedrichstraße  , einem berüchtigten Sammelpunkt für dieses Bezirksausschuß, der dieser Tage darüber befinden wird. Was hat nun mitteln sowie auf den Handel mit Blumen feine Anwendung Gelichter, bestellt, um sie von dort für seine unfauberen Zwede mit­ein größerer Teil der bürgerlichen Presse, die Morgenpost" an finden. Der Magistrat ist diesem Beschlusse der Stadtverord- zunehmen. Jetzt erwischte ihn die Kriminalpolizei und setzte ihm der Spize, über die Entscheidung des Ober- Verwaltungsgerichts vom netenversammlung beigetreten mit der Maßgabe, daß die an hinter Schloß und Riegel. legten Freitag berichtet? Jene Berichte, die von jemand stammen, Berlin   grenzenden Vororte eine gleiche Regelung der Sonn- Aus der Selbstmordchronik. Arbeits- und Obdachlosigkeit haben der gar nicht der Verhandlung beigewohnt hat und tagsarbeit treffen. den 32 Jahre alten Maler Emil Möbius in den Tod getrieben. nicht zu den ständigen Berichterstattern beim Ober­berwaltungsgericht gehört, sprechen von einer ungültigkeits- Ulbrich, über die wir in Nr. 46 des Borwärts" vom 28. Februar ging er bor vier Wochen weg, weil er seinem Bruder, der selbst Der Mann hatte wegen eines Herzfehlers feine Arbeit mehr und Die eigentümliche Entmündigungsfache der Arbeiterfrau Martha wohnte bei seinem Bruder in Rigdorf in der Emser Straße. Dort erklärung der Rigdorfer Stadtverordneten wahlen   durch das berichteten, führte gestern im weiteren Verlauf vor dem Amtsgericht Frau und zwei Kinder zu ernähren hat, nicht mehr zur Last fallen Dberverwaltungsgericht und sagen, der Magistrat müßte Berlin- Mitte   zu effektvollen Szenen. Gewöhnlich werden solche Fälle im wollte. Seitdem hatte er fein Obdach mehr. Vorgestern abend jezt Neuwahlen ausschreiben.( Wohlgemerft: Tatsächlich ist Verfahren vor dem Amtsgericht, das im wesentlichen ein Geheimberfahren erschoß sich der Unglückliche auf dem Abort des Schlesischen Bahn­nur die Liste für ungültig erklärt worden.) ist, ohne Anwalt erledigt. Der zu Entmündigende ist dabei von vorn hofes. Mit Gas vergiftete sich die 27 Jahre at Berkäuferti. Die Unverfrorenheit, mit der manche Leute über Dinge be- herein im Nachteil, weil es zu einer öffentlichen Verhandlung, wie Gertrud Nieber aus der Fehmarnstraße 8. Das verwachsene Mäd­richten, die sie nicht kennen und nicht verstehen, mußte hier einmal es notwendig wäre, gar nicht kommt. Gegen Frau Ulbrich war von chen hatte ein Verhältnis mit einem Handwerker, furchtete aber, feftgenagelt werden. Was die auf Grund der ungültigen Liste vorgenommenen lang aufrechterhalten worden, worauf sich dann naturgemäß die werde. In der Nacht zum Sonntag drehte sie den Hahn eines Gas­Wahlen betrifft, so find wir allerdings der Meinung, daß der infolge der fortgelegten Drangfalierungen stetig gesteigerte Erregung fochers auf und nahm den Schlauch in den Mund. Als man sie und Empörung der gequälten Frau aufbaute. Im neulichen Termin morgens auffand, tvar fie tot. Ein Augenleiden brachte den Bezirksausschuß sie für ungültig erklären wird und daß das war der gerichtliche Sachverständige, der auf sein Gutachten ver- 23 Jahre alten Hausbiener Walter Wiek aus der Briger Straße 1 Oberverwaltungsgericht, das als letzte Instanz erst nach Monaten eidigt werden sollte, zur festgefeßten Stunde nicht erschienen. Die zur Verzweiflung. Das Leiden, das von den Majern zurückgeblieben darüber wird befinden können, ebenso entscheiden wird. Das wird Verteidigung sezte daraufhin durch, daß die Vereidigung aufgeschoben war, verschlimmerte sich nach einer Erkältung so sehr, daß der aber erst geschen; es ist noch nicht der Fall. wurde, bis an den gerichtlichen Sachverständigen eine Reihe wich junge Mann seit drei Monaten nicht mehr arbeiten tonnte. Gr tiger Fragen, die sein ungünstiges Gutachten erschüttern sollen, geäußerte wiederholt Selbstmordgedanken und war seit sechs Wochen Ueber den Stand der Treptower Eingemeindungsfrage stellt sind. Besonders beachtenswert war die Erklärung des be- verschwunden. Gestern landete man seine Leiche am Elisabethufer wird uns aus Treptow   berichtet, daß nach monatelangen Ver- auftragten Richters, daß die Frau Ulbrich, obwohl er sie mehr aus dem Luisenstädtischen Kanal. Der 47 Jahre alte aus Heils­handlungen hinter verschlossenen Türen die Eingemeindungsfom- male stundenlang vernommen habe, auf ihn persönlich einen berg gebürtige Arbeiter Gustav Lehmann aus der Bietenstraße 49 mission von Treptow   eine Denkschrift zusammengestellt hat, die durchaus normalen Eindruck mache. Im gestrigen zu Rirdorf sprang Sonntag nachmittag um 1 Uhr auf dem Grund­als Verteidiger wieder Rechtsanwalt ftück Prinz Handjernstraße 55 aus dem Flurfenster des 3. Stocks nunmehr das Licht der Oeffentlichkeit erblicken soll. Die Dent- Termin fungierten schrift ist zugeschnitten auf eine Eingemeindung Treptows nach Dr. Ehrenfried und mit Terminsvollmacht der Redakteur auf den gepflasterten Hof hinab und brach sich das Genid und war Rigdorf. Genaue Bestimmungen über die Durchführung der Ver- der Zeitschrift Jrrenrechts- Neform". Auf die Frage des Dr. Ehren- fofort tot. Not soll das Motiv fein. Aus dem Wasser gelandet tragsbedingungen sollen noch aufgestellt werden. Die Denkschrift fried, ob der Sachverständige irgendwelche beeidigten gerichtlichen wurde bei Heiligensee   die Leiche einer unbekannten 25 bis foll an alle Treptower Vereine und sonstigen Interessenten ab- Beugenaussagen und Urkundenbeweise für die Annahme habe, daß 35 Jahre alten Frau. Die mittelgroße Tote trug einen schwarzen gegeben werden. Ob durch den Inhalt dieser Busammenstellung ein die Beschwerden der Frau Ulbrich Wahnvorstellungen feien, ant- Tuchrock, eine braune Tuchbluse mit Samtbesak, schwarze Schnür Umschwung in der Ansicht der Mehrheit der Treptower Bevölkerung wortete Geheimrat Straßmann, solche Beweismittel feien aller- schuhe und einen goldenen Ring mit einem fleinen Brillanten. Ihr über diese Verschacherung der Bewohner herbeigeführt wird, darf dings nicht vorhanden, es sei sogar ein gewiffer berechtigter Portemonnaie enthielt 87 M. Ihr Taschentuch ist 2. gezeichnet

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