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OcwcrhrcbaftUcbc«. Die Behandlung des ausländ! fchen Land­arbeiters In Deuticbland. Es lohnt sich, hin und wieder die amtlichen Zeit schriften der preußischen Land Wirtschafts k a m m e r n durchzublätteru. Wenn sie in der Regel auch nicht gerade Dokumente der Kultur sind,Kulturdokumente sind sie doch oft. Behandelt wird heute der landwirtschaftliche Arbeiter immer noch am liebsten wie der chinesische   Kuli; nur daß er noch etwas mehr Lohn bekommt und nicht allein mit der Reitpeitsche kommandiert werden kann, tut den Herren von Ar und Halm leid. Aber im übrigen genießt, wie schon gesagt, der Landarbeiter genau dieselbe Wertschätzung wie der Kuli, der entrechtetste und ausgebeutetste aller Proletarier der Welt. So steht in der neuesten Nummer des Organs der Landwirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg   das folgende schöne Inserat: Land- und Industriearbeiter wie polnisch-russische, Ruthenen und G a« l i z i e r liefert die i r m a Pcpinski u. Co. Kommanditgesellschaft Pommern. DieLieferung" von polnisch-russischen, ruthenischen und galizischen Land- und Industriearbeitern scheint demnach in der Redaktion der amtlichen Zeitschrift der brandenburgischen Landwirtschaftskammer etwas Alltägliches zu sein. Es kann nicht einmal an genommen werden, daß es sich hier um eine einmalige Enk gleisung handelt, diese Behandlung des Landarbeiters ist Selbstverständlichkeit. Dies beweist auch die folgende schwarze Liste kontraktbrüchiger" Landarbeiter, die in der selben Nummer des amtlichen Organes, das noch nicht eim mal zu den ostelbischsten seiner Art gehört, veröffentlicht wird. Das Schriftstück sieht folgendermaßen aus: ' Nachweisung der im Januar 1911 zur Kenntnis de? Arbeitsamtes der Landwirtschaftskammer gelangten Kontraktbruch- fälle in la ndwirtschaftlichen Betrieben der Pro- vinz Brandenburg  . Die Polizei- und Gemeindebehörden werden ersucht, geeignete Maßnahmen zur Ermittelung der Personen mit unbekanntem Aufenthalt zu treffen und Nachrichten darüber sogleich an das Landratsamt und an das Arbeitsamt, Koppen- straße 94, Berlin  , gelangen zu lassen. Die Herren Landwirte wollen in eigenem und öffentlichem Jntereffe jeden vorkommenden Fall von Kontraktbruch dem Arbeitsamt mitteilen, welches das weitere veranlaffen wird.> Berlin  . Landwirtschaftskammer der Provinz Brandenburg  . So Wird dann hinter 18 und 20 jährigen jungen Leuten hergejagt, die erst aus einer weltfernen Gegendgeliefert" worden sind, und natürlich in der Regel gar keine Ahnung von der verzwickten preußischen Antiausländergesetzgebung haben, die nur zu dem Zwecke eingerichtet worden ist, die Landarbeiter zu Sklaven ihrer Herren zu machen. Berlin   und Clmgegend. Die Holzarbeiter in der Tischbranche, Tischler, Poliere?, Ma- schinenarbeiter, Teilarbeiter sowie die ungelernten Hilfsarbeiter, versammelten sich am Sonntag vormittag imEnglischen Garten  " zur Besprechung der Lage im Gewerbe. K l i n g n e r referierte über die Bestrebungen der Tischfabrikanten, in den eigenen Reihen eine Ordnung, die durch die Schmutzkonkurrenz bedroht ist, aufrecht- zuerhalten. Sie wollten grundlegende Preise für die gangbaren Muster durchsetzen, was sich aber praktisch als nicht durchführbar erwies. Sie haben auf ihrer kürzlich abgehaltenen Tagung einen Arbeitsausschuß" eingesetzt, der Borschläge machen soll, was am besten zu tun sei. Früher wurden die Tagungen der Unternehmer hauptsächlich mit Schimpfereien über die Gesellen ausgefüllt. Das hat aufgehört, man hat eingesehen, daß die Gesellen den Gang der EntWickelung nicht verschulden, die auf der einen Seite große Be- triebe mit allen modernen Einrichtungen hervorbringt und auf der andern die vielen kleinen Meister mit einem oder zwei Gesellen und mit Lehrlingen übrig läßt. Der Krieg mit den Möbelhändlern hat die Lage für Berlin   verschärft. Berlin   wird von den Händ- lern boykottiert; maffenhaft kommen Möbel aus der Provinz, die sonst hier hergestellt wurden. Die Zahl der Arbeitslosen ist da- durch sehr groß geworden. Die Arbeiter sind durch die EntWicke- lung der Dinge ebenfalls in eine schwierige Situation geraten, wie aus dem Bericht der Branchenkommission, den R e ck l i n g erstattete, hervorging. Durch die immer weiter schreitende Teilarbeit mehrt sich die Zahl der ungelernten Arbeiter in den Fabriken. Gelernte Tischler tverden vielfach entlasten und Teilarbeiter dafür eiuge- stellt; die Arbeitslöhne sinken. Mit der Frauenarbeit, die häufig zur Verwendung kommt, müssen die gelernten Arbeiter wie die ungelernten rechnen. Da sich manche Gegensätze dadurch ergeben haben, daß die gelernten Arbeiter dem Holzarbeiterverbande, die ungelernten aber dem Transportarbeiterverbande angehören, haben die Verbände eine Verständigung miteinander gesucht. Vertreter des Transportarbeiterverbandes waren anwesend. In einer An- spräche begrüßte ein Vertreter die Anbahnung einer Verständigung und wies auf die Metallindustrie hin, in der auch die Hilfsarbeiter eine große Rolle spielen. Man werde hoffentlich zu einer Rege- lung der Verhältnisse kommen können, die im beiderseitigen Jnter- esse liegt. Die gemachten Vorschläge zielten darauf hin, daß ein Mindestlohn eingeführt werden sollte, daß der Arbeitsnachweis regelmäßig in Anspruch genommen werde und daß der Beitrag Tum Holzarbeiterverband für diejenigen ermäßigt werde, die nur oder 24 M. pro Woche verdienen. Diese Vorschläge wurden der eingesetzten Kommission überwiesen, die auch in bezug auf Ver- Handlungen mit den Unternehmern Vollmacht erhielt. Berichtigung. Zu dem Bericht über die Versammlung der in der Gelbmetallindustrie beschäftigten Arbeiter ist richtig zu stellen, daß die Firma N i e m a n n ihren Sitz nicht in der Wusterhausener Straße, sondern in der Kommandantenstraße hat. Deuischer Metallarbeiter-Verband. Ortsverw. Berlin  . Der Streik der Schildcranmacher und Helfer dauert unverändert fort. Eine zufriedenstellende Verständigung bei den Firnren Otto Grund u. Co., Wassergasse 3; Wilhelm B a r t e l. Molken- markt 1; Koch   u. Bein, Ritterstr. 49; P Ep l i n i u s, Schön­hauser Straße 12; P, Sonntag u. Co., Boyenstraße 11; Schmiedel, Linkstr. 42; Borstendorf  , Schöneberg  , Haupt- straße 9; R. P ö t s ch, Alte Jakobstr. 72; Rogosch m Firma Teichert u. Planer, Schicklerstr. 8; Paul Voigt, Neue Königstr. 42; Wilh Rum p ff, Linienstr. 154a; Otto Krause, Dresdener Straße 77, konnte bisher noch nicht herbeigeführt werden, abgesehen von einigen unverbindlichen Aussprachen, die bin und wieder bei einigen Vereinsmitgliedern stattgefunden haben. Bei den Firmeir Otto Grund u. Co., Wilh. B a r t e l und R. P ö t s ch ist dieHintze-Garde" in Aktion getreten. Da General H i n tz e be kanntlich durch eine längere Uebung vom Wirkungsorte ferngehalten wird, so wird er bei diesem Streik von dem Öbergelben K a c z marek vertreten. Sämtliche Arbeitswillige dieses Schlagessollen mit Revolvern, Gummischläuchen und Schlagringen ausgerüstet sein. Die Polizei gibt sich wie üblich die erdenklichste Mühe, diese Helden zu schützen. Die Schilderanniacher ersuchen die organisierte Arbeiterschaft und die Herren Geschäftsinhaber und vor allem die Herren Nestau rateure nochmals, doch darauf zu achten, daß Schilderarbeiten nur von organisierten Arbeitern ausgeführt werden. Anmacher und Helfer, die bei Firmen arbeiten, die den Lobnvertrag anerkannt haben, befinden sich im Besitze einer roten Legitimationskarte. I Zur bevorstehenden Lohnbewegung in der Damenkonfektion. Der Verband der Schneider und Schneiderinnen entfaltet in den verschiedenen Stadtteilen Berlins   eine lebhafte Agitation, um endlich einmal auch unter den Arbeitern und Arbeiterinnen der Damen konfektion der Organisation die Stärke zu verschaffen, die zu einer gründlichen Regelung und Verbesserung der Lohn- und Arbeits- Verhältnisse notwendig ist. Diesem Zwecke diente auch eine öffent- liche Versammlung der Bügler auf dem Wedding  , die am Montag bei Haffmann in der Paiewalker Straße stattfand.Was können die Bügler für die bevorstehende Lohnbewegung in der Damen- konfektion tun?" so lautete die Frage, über die der Referent S a b a t h sprach. Es ist ja bekannt, daß die Lohn- und Arbeitsverhältnisse in der Damenkonfektion so erbärmlich sind, daß eine Verbesserung und tarifliche Regelung dringend notwendig ist. In anderen Branchen ist es dem Schneiderverband in den letzten Jahren in immer größerem Unifange gelungen, solche Verbesserung und Regelung zu schaffen, z. B. in der Herrenmaß- brauche, in der Kostüm'chneiderei und auch in der Herrenkonfektion, sogar in großen Bezirken mit zum Teil ländlicher Bevölkerung, wie im südwestdeutschen Lohngebiet, wo es im verflossenen Jahre gestützt auf die Macht der Organisation gelang, ohne Kampf einen neuen Tarifvertrag abzuschließen, der recht ansehnliche Verbesserungen der Lohnverhältnisse brachte. An anderen Orten waren die Lohnbewegungen mit großen Kämpfen verknüpft, aber auch in diesen Fällen blieb der Erfolg auf seilen der Arbeiterschaft. In mancher Hinsicku bilden die Zustände in Berlin   ein Hindernis des Fortschritts im Reiche, wo die 'eklionäre bei Lohnforderungen der Arbeiterschaft immer wieder ren, daß sie die Arbeit in Berlin   viel billiger hergestellt er« n. Hier in Berlin   haben die Preisdrückereien einen solchen mg angenommen, daß sich auch unter den Zwischenmeistern die rzeugung geltend gemacht hat, daß es so nicht weitergeben e, und daß sie gemeinsam mit der Arbeiterschaft für eine Re- rg der Lohn- und Arbeitsverhältnisse sorgen müßten. Die idbedingung, um etwas zu erreichen, ist natürlich eine starke misation auch unter den Arbeitern und Arbeiterinnen Damenkonfektion. Der Schneiderverband kann eine Lohn- guug nur dann mit vollem Erfolg durchführen, wenn ein ernstes Sie sind vermöge ihrer Stellung im Uroduktions- Prozeß am besten in der Lage, die Arbeiterinnen untMibrigen Ar- beiter der Damenkonlektion auf die Notwendigkeit der Organisation aufmerksam zu machen, und sie haben ein persönliches Interesse daran, weil auch die notwendige Verbesserung ihrer eigenen Verhältnisse nur in gemeinsamem Streben mit der großen Masse der KonfeklionS- arbeiterschaft erzielt werden kann. Diese Ueberzeugung wurde auch in der Diskussion lebhaft hervorgehoben, und es zeigte sich. daß die Versammelten ernstlich entschlossen waren, mit aller Kraft ur die Sache einzutreten._ Zur Aussperrung&ej Rauchwarcnzurichter. Die» durch einen schnöden Vertragsbruch des Arbeitgeber� Verbandes herbeigeführte Aussperrung der Rauchwarenzurichrer in Berlin  , Lindenau, Markranstädt  . Röthau und Schkeuditz   dauert fort. In Hamburg   gelang es, eine Einigung zu erzielen, und wurde dort am 7. März die Arbeit wieder aufgenommen. Die Zurichtereibesitzer werden bei dieser Aussperrung von den Rauchwarenhäudlern insofern unterstützt, als deren Vorstand seine Mitglieder aufgefordert hat, mit Rücksicht auf die zurzeit bestehende Aussperrung möglichst lange Lieferungsfristen zu gewähren. Wenn auch die Rauchwarenhändler sters auf schnelle Erledigung ihrer Aufträge drängten, so benutzen sie die diesjährige Aus- Perrun g zu doppeltem Zweck. Einmal, um sich ihren Älassengenosscn im Arbeitgeberverbande der Rauchwarenzurichtereibesitzer gegenüber solidarisch zu zeigen, dann aber auch, um möglichst zu verineiden. ) frische Ware auf den Markt kommt, um so den in letzter Zeit ast allgemein eingetretenen Preisrückgang der Rauchwaren abz». et) wachen und dadurch in die Lage zu kommen, die durch den schlechten Geschäftsgang des letzten Winters unverkauften alten Läger ohne Ver- lust umzusetzen. Unier Vorsitz des Herrn Stadtrat Zopff-Leipzig fanden am 21. Februar die ersten Einigungsverhandlungen statt, die aber zu keinem Resultat führten. Auch bei der weiteren Verhandlung am 2. März wurde eine Einigung nicht erzielt, weil die Arbeitgeber es rundweg ablehnten, die Hilfsarbeiter und-Arbeiterinnen in das Ver- tragsverhältnis einzubcziehen und weil sich der Vertrag nach Ansicht der Arbeitgeber nur auf sdie Betriebe erstrecken soll, in denen nicht mit Zurichlemaschinen gearbeitet wird. Die ausgesperrten Gehilfen erschien es für ihre Ehrenpflicht, nicht ohne die Hilfsarbeiter und -Arbeiterinnen einen Vertrag abzuschließen resp. die Arbeit aufzu- nehmen. Da die Ausgesperrten� fest zusammenstehen und Arbeitswillige sich bis heute in der elften bezw. achten Aussperrungswoche sehr wenig gefunden haben, so wird es auch gelingen, das brutale Vor- gehen der Unternehmer abzuschlagen. Die Aussperrung erstreckt sich auf zirka 80 Proz. aller Rauchwarenzurichter Deutschlands  . Der Streik der Schuhmacher bei der Firma Leiser u. Co.. Neue Königstr. 39, ist durch neue Verhandlungen beigelegt worden. Diese wurden herbeigeführt durch die Arbeitsniederlegung der Ball- ichuhmacher, welche sich mit den übrigen Kollegen solidarisch er- klärten und ebenfalls Forderungen einreichten. Da diese nur mini- maler Natur waren, wurden dieselben zum größten Teil bewilligt. Im Anschluß an diese Verhandlung wurden die Lohnforderungen der anderen Kategorien einer nochmaligen Prüfung unierzogen. Am meisten drehten sich die Verhandlungen um die Lohnforderungen der Zwicker. Diesen sollte eine Gesamrzulage von 20 Pf. pro Dutzend gewährt werden, doch konnten sie sich hiermit nicht zustiedenstellen. Bei einer weiteren Verhandlung erklärte sich der Inhaber der Firma bereit, für die Zwicker bessere Einrichtungen zu schaffen, indem er diesen sehr zeitraubende Nebenarbeiten, wie beispielsweise das Bc- ziehen der Brandsohlen, abnehmen und von anderen Arbeitern auS- führen lassen wolle. Darin erblickten die Streikenden eine wesent- liche Besserstellung und stimmten den diesbezüglichen Abmachungen zu. Die Arbeit wird daher am Montag wieder in vollem Umfange aufgenommen. Oeulkebeo Reich. Zur Lohnbewegung der Oderschiffer. Der Arbeitgeberverband für Binnenschiffahrt und der verwandten Gewerbe(OrtsgruppeOder") hat dem Deutschen Transportarbeiter- verband mitgeteilt, daß er zur Verhandlung bereit sei. Die Ver- Handlungen finden am 24. März in B e r I i n statt. Achtung, Steinsetzer I In Lehe, Geestemünde   und Bremerhaven  sind wegen des Tarifabschlusjes ernste Differenzen ausgebrochen. Die Kollegen werden deshalb dringend ersucht, diese Orte so lange zn meiden, bis die Differenzen beigelegt sind und dies vom Unter» zeichneten bekannt gegeben wird. Der Zentralvorstand. Die Aussperrung der Cyomuitzer Metallarbeiter. Eine Verschärfung des Tarifkampfes der Former und Gießerer« arbeiter in Chemnitz   ist durch folgenden Aussperrungsbeschluß der Chemnitzer   Metallindustriegewaltigeu herbeigeflihrt worden, der am Dienstag gefaßt wurde. Er hat folgenden Wortlaut: Wenn die Former und Gietzereiarbeiter Montag, den 20. d. M., früh die Arbeit nicht in vollem Umfange wieder aufgenommen haben sollten, werden zunächst 5 0 Proz. der Belegschaft am gleichen Tage abends ausgesperrt, soweit nicht einzelne Firmen wegen Gußmangels zu größeren Aussperrungen genötigt sein sollten." Der Wortlaut des Beschlusses läßt sorecht den Herrenstandpunkt erkennen, den die Judustriegewaltigen von Chemnitz   bisher immer eingenommen haben und der die Arbeiter der Metallindustrie in Scharen dem Metallarbeiterverband und schließlich auch zur Forde- rung besserer Lohn- und Arbeitsverhältnisse getrieben hat. Da etwa 28 000 Arbeiter in der Chemnitzer   Metallindustrie beschäftigt sind, so kommen bei der beabsichtigten Aussperrung 141500 Arbeiter in betracht. Die Arbeiterschaft wird sich aber durch diesen Schreckschuß der Unternehmer nicht beirren lassen; damit wurde schon gerechnet. Der Beschlutz bestätigt nur die Richiigieit der Rechnung der Arbeiterschaft. Auch die Wohnungsfrage wird bei dieser Bewegung mit berührt. Die Sächsische Maschinenfabrik hat ein sogenanntes.Arbeiterheim", eine Kolonie von Arbeiterwohnhäusern gebaut und in Verwaltung, in dem einigeihrer" Arbeiter dieWohltat" genießen, zu wohnen. Sie hat nun damit begonnen, die dort wohnenden Ausständigen mit der Kündigung der Wohnungen kirre zu machen; sie wirft also die Arbeiter auS demHeim", die Wohltat wird sonach zur Plage und das Verhallen der Verwaltung verweist die Arbeiter auf die Nichtig« keit dieser Wohltat hin, die selbstverständlich im Unternebmerinteresse ausgenutzt wurde und wird. Die Fabrik- und Modelltischler haben zu der gegenwärtigen Lage Stellung genommen und den Streikenden ihre Sympathie ausgedrückt; auch sie gewinnen indirekt, wenn die Bewegung zugunsten der Streikenden endet. HusUnd. Das zweite Osborneurteil. London  , 13. März 1911.(Eig. Ver.) Vor einiger Zeit gewann Herr O s b o r n e, wie hier berichtet wurde, in zweiter Instanz einen Prozeß, den er gegen die Gewerk- schaft der Eisenbahner wegen seines Ausschlusses und der Auflösung seiner Sektion angestrengt hatte. Es handelte sich eigentlich nur um die vorhergehende Entscheidung, ob seine Angelegenheit vor den Ge- richten des Landes nach den Bestimmungen des Gewerkschafts- gesetzes klagbar sei. Die zweite Instanz bejahte dies, und damit war die Klage so ziemlich zu seinen Gunsten entschieden, wenn nicht die Law Lords den Beschluß der Richter umstoßen sollte. Der Exekutivausschuß der Eisenbahnergewerkschaft hat nun beschlossen, von einem Rekurs abzustehen. Damit kommt Herr Osborne in eine wenig beneidenswerte Lage. Wie erinnerlich sein wird, sprachen damals die Richter die Ansicht aus, daß Herr Osborne wohl wegen seine« unrechtmäßigen AuSirblusseS klagen könne, aber wie alle anderen Mitglieder der Gewerkschaft kein gesetzlich gewähr- leisteteS Recht auf Unlerstlltzungen besitze. Die Eisenbahner geben Herrn Osborne nun die Wahl: entweder tritt er au§, oder er bleibt Mitglied, bezahlt seine Beiträge und bezieht keine Unterstützungen. Man fragt sich nun, was wird der nächste Zug der Besitzer der vollen Kassen sein, auS denen Herr Osborne so reichlich schöpfen kaun. Letzte Nachrichten« Die Nachwahlen in Böhmen  . Wien  , 10. März.(Privattelegramm d'eSVor» wärt S".) Die heutige Reichsratsstichwahl in den beiden böhmi«' schen Wahlbezirken Warnsdorf und Hartmanitz endete mit dem Siege der bürgerlichen Kandidaten. In Warnsdorf wurde der Kandidat der vereinigten bürgerlichen Parteien Langen» hau mit 4736 Stimmen gewählt, in Hartmanitz siegte der Agrarier P a u l i k mit 4984 Stimmen. Mann für Mann stimm- ten die bei der Hauptwahl ausgefallenen Christlich  -sozialen für die in der Stichwahl stehenden deutsch  -bürgerlichen Kandidaten. Unse» ren Genossen gelang es, die in der Hauptwahl aufgebrachten Stimmen auS eigener Kraft noch um ein Beträchtliches zu ver- mehren. In Warnsdorf stieg unsere Stimmenzahl von 4123 auf 4240, während in Hartmanitz gegenüber 4090 Stimmen bei der Hauptwahl diesmal 4293 Stimmen auf unseren Kandidaten entfielen. Der Stimmenzuwachs ist um so erfreulicher, als die Gegner den stärksten Terrorismus ausübten. In dem industriellen Warnsdorf versuchten es die Fabrikanten, in dem agrarischen Hart- manitz Fürst Schwarzenberg  , der größte Grundbesitzer des Landes, durch wirtschaftlichen Druck die proletarischen Wähler zu beeinflussen. Kriegerische Erfolge der Türken. Frankfurt   a. M.. 16. März.(W. T. B.) DieFranks. Ztg." meldet aus Saloniki: Dem Zentralkomitee wird vom Kriegs- fchauplatz in Jemen   gemeldet: Die Truppen gingen gegen Uschehir, Epha und Huajeile vor und trieben die Araber überall in die Flucht. Die Maschinengewehre richteten unter den Arabern große Verheerungen an. Die Araber verloren in den letzten zwei Gefechten zweihundert Mann, die türkischen Truppen vierzig Tote. Der Scheich Jahia soll auf englisches Gebiet geflohen sein. Die telegraphische Verbindung zwischen Hodcida und Sanaa  ist wiederhergestellt._ Aus der französischen   Arbeitcrbcwegnng. Paris  , 16. März.(B. H.  ) Der Ausstand der Dockarbeiter ist. nachdem eine Verständigung zwischen beiden Parteien eine Ver- ständigung erzielt worden ist, beendet worden. Die Arbeit ist bereits wieder aufgenommen worden. Dagegen droht in Brest   der Aus- bruch einer Streikbewegung, wo die Arbeiter wegen der Entlassung einer Anzahl Hilfsarbeiter Einspruch erhoben haben. Es hat bereits eine Kundgebung vor der Marinepräfcktur stattgefunden. Verhaftung einer internationalen TiebeSbande. Paris  , 16. März.(W. T. 33.) Tie Sicherheitspolizei hat eine Bande von sechs internationalen Dieben festgenommen, die seit langer Zeit von den Staatsanwaltschaften in Paris  . Brüssel, Mailand   und Berlin   gesucht waren. Der Führer der Bande, ein gewisser Brock, besaß eine ganze Falschmünzerwerkstatt. Die Bande hatte im Auslande, namentlich in der R h e i n p r ov i n z, bedeutende Diebstähle ausgeführt und die erbeuteten Wertgegen- stände durch ihre Genossen in Frankreich   verkaufen lassen. Unfall eines französischcn Unterseebootes. Rochefort, 16. März.(W. T. B.) Das Unterseeboot Loutre  ", das auf der Höhe von La Pallice   getaucht hatte, wurde von einem Fischerboot gerannt und leck gestoßen. Das Untersce» boot kam an die Oberfläche deS ZDasserS und geriet an der Küste auf Grund. Die Mannschaft blieb unversehrt. ES sind Maß- nahmen getroffen, dieLoutre  " wieder flott zu machen. Diepolnischen Racher". Warschau  . 16. März.(B. H.  ) Ter Gymnasialdirektor Atanasiew in Kielce   wurde in der Direktionskanzle, von dem volnilcken Studenten der 3. Klasse Mrzesniew skr erschossen. polnischen Studenten der 3. Klasse Der Student soll dem Geheimbund der hören. .Polnischen Rächer" ange« Verantw. Redakteur: HanS Weber, Berlin  . Inseratenteil verantw.: Th.Glvckc, Berlin  . Drucku.Berlag:BorwärtsBuchdr.u.Verlagsanstalt PaulSingerS:Co,.BerlinLlV. Hierzu 3 Beilage««.Unterhaltungsbl."