Nr. 72. 28. Jahrgang.
156. Gigung. Freitag, den 24. März,
nachmittags 1 hr.
Am Bundesratstisch: v. Lindequist.
werden.( Beifall bei den Fortschrittlichen.)
Das
Werkzeug ihrer Ausbeuterinteressen hergegeben hat. Die Pflanzer- Abg. Erzberger( 8.): Ich spreche hier nicht vom Gouverneur wünsche nach schrankenloser Ausbeutung der Schwarzen werden Rechenberg als Person. Mir ist es einerlei, ob in Ostafrika Herr natürlich mit dem deutschen Nationalinteresse identifiziert und es v. Rechenberg oder Herr Dr. Arendt Gouverneur ist.( Große Heiterfinden sich immer Leute hier in Deutschland und auch Reichstags- feit und Sehr gut! im Zentrum und links.) Herr v. Rechenberg abgeordnete, die für solche Insinuationen empfänglich sind und fich wird angegriffen, weil er für die Eingeborenen gegen die Auszum Sprachrohr der pflanzerlichen Ausbeutungswünsche hergeben. Ich beutungsgelüfte der Pflanzer aufgetreten ist, besonders gegen das bedaure lebhaft, daß der Kollege Arning, den ich sonst als guten Prügelsystem.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Auf der Tagesordnung steht die Fortsetzung der Beratung des Kenner der Kolonien hochschäze, auch in diese Serbe zu hauen scheint. gegen ist auch der Staatssekretär Dernburg aufgetreten. Böse Etats der Schutzgebiete, beginnend mit dem Etat für Ostafrika . Gegenüber den Bungen behaupten allerdings, nie sei mehr geprügelt worden, als Abg. Sommer( Vp.) tritt für eine Aufbesserung der Gehälter der geheimen Machinationen, auf der Reise Dernburgs, allerdings so weit weg vom Lager, daß Regierungslehrer im folonialen Schulwesen ein. Die Regierungs wie sie jetzt wieder einmal im Gange sind, um einen unbequemen Rechenberg bedeutet die Beruhigung der Eingeborenen. Ein entdas Geschrei nicht gehört wurde.( hört! hört!) Das System ſchulen in den Kolonien sollten von konfessionellen Einflüssen befreit Beamten zu stürzen, ist jedenfalls die Aufforderung am Blaze: Rechenberg bedeutet die Beruhigung der Eingeborenen. Ein ents gegengesettes System würde neue Aufstände bedeuten. Schon im Abg. Dr. Arning( natl.) wünscht, daß den Beamten, die im offen heraus mit der Sprache.( Lebhafter Beifall bei den Sozial- Interesse der deutschen Steuerzahler ist nur zu wünschen, daß am Sozial- Interesse Kolonialdienst tätig waren, die Anstellung in der Heimat erleichtert System Rechenberg festgehalten wird.( Lebhafte Zustimmung im werde. Die gestern vom Abg. Noste angeführten Zahlen über Abg. Dr. Arendt( Rp.): Kollege Ledebour hat heute dasselbe Zentrum und bei den Sozialdemokraten.) Ein- und Ausfuhr feien nicht ganz zutreffend. Der Redner be- vorgebracht, was er gestern eigentlich besser gesagt hat. Dieses Abg. Dr. Arendt( Rp.): Rechenberg ist nicht angegriffen worden, mängelt dann Einzelheiten in den folonialen Schulverhältnissen. Die sowie die im guten Sinne- Langweiligkeit der diesjährigen weil er die Eingeborenen schüßte. Selbstredend find wir alle für Fortführung der Zentralbahn bis zum Tanganyikasee sei eine alte Solonialdebatten zeigt, daß den Kolonialgegnern der Stoff an ernsts Schutz der Eingebornen, denn die Eingebornen sind das wertvollste Forderung der nationalliberalen Fraktion. Es habe sich allerdings hafter Stritit auszugehen beginnt.( Heiterfeit bei den Sozialdemo- Material der Kolonie. Wogegen wir uns wenden, das ist das Bes gezeigt, daß im Natronsee ungeheuere Werte liegen. Die Sozial- fraten.) Redner tritt sodann für die Verlängerung der Usambara - streben Rechenbergs, Ostafrita zu einer neuen Eingebornen- und bemofraten wollten davon nur deshalb nichts wissen, weil sie die Bahn bis an den Victoria Nyanza ein. Es ist allerdings Handelstolonie zu machen und die Entwidelung zu einer PflanzerErträge der Kolonien möglichst gering hinstellen wollten. Wenn der bedenklich, wenn Herr Ledebour den Gouverneur v. Rechenberg lobt, kolonie zu hindern. Staatssekretär in der Kommission sagte, es bestehe Einigkeit zwischen bedenklich, nicht weil Herr Ledebour Sozialdemokrat, sondern weil er Staatssekretär v. Lindequist bestreitet entschieden, daß Herr der Verwaltung und den Ansiedlern, so treffe das leider nicht ganz Solonialgegner ist. Es ist nicht gut, wenn ein Kolonialbeamter von v. Rechenberg die Entwickelung des Plantagenbaues hindere. Seien zu. Die Form, in der die Wünsche der Ansiedler abgelehnt werden, einem Kolonialgegner gelobt wird.( Sehr wahr! rechts.) Es zeugt doch unter ihm neue Gebiete für den Plantagenbau erschlossen habe bei den Ansiedlern vielfach Erregung hervorgerufen. von der großen Lebenskraft der oftafrikanischen Kolonie, daß sie sich worden. entwickelt hat trop des Systems Rechenberg.( Bravo ! rechts.)
demokraten.)
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Staatssekretär v. Lindequist: Die Lehrer der Regierungsschulen find jezt so gestellt, wie die in der Heimat. Sie haben jetzt auch Staatssekretär v. Lindequist: Der Gouverneur v. Rechenberg den großen Vorteil der etatsmäßigen Anstellung. Mit der Ein- ist, das wird mir auch der Vorredner zugeben, ein außerordentlich führung der Kopfsteuer für die Eingeborenen ist schon in tüchtiger, zäher, bienenfleißiger Beamter, dem wir Großes und Vieles mehreren Bezirken begonnen worden. Die Schulverhältnisse verdanken. Es ist auch nicht wahr, daß Herr v. Rechenberg den in Dar es Salam find sehr schwierig, weil die wenigen Schüler in Ansiedlern feindlich entgegentritt. Die„ Ostafrikanische Rundschau", den verschiedensten Altersstufen stehen und zum Teil Ausländer die in der Kommission so oft erwähnt worden ist, bezieht in keiner find, die erst deutsch lernen müssen.- Der Natronfee hat uns Weise Staatszuschüsse. ja die Ueberraschung gebracht, daß wir dort größere Mengen Natron Abg. Ledebour( Soz.): gewinnen fönnen. Im einzelnen ist aber wirtschaftlich und kaufmännisch die Sache sehr wenig geflärt. Ich fann nur wünschen, daß, wenn sich wirklich herausstellt, daß unser See abbauwürdig ist, sich auch deutsches Kapital zu diesem Zweck findet. Ich fürchte aber, das wird nicht so leicht sein.
dürfen,
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Abg. Ledebour( Soz.):
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nur als illoyal bezeichnen. Wenn es aber in loyalem Glauben
Abg. Noste( Soz.):
Herr Dr. Arendt treibt ein Spiel mit Worten. Ganz un fraglich entspringen die Angriffe auf Rechenberg aus dem Zorn über den Schutz, den er den Eingeborenen angedeihen läßt. Das Plantagensystem bedeutet eben die Zwangsarbeit der Schwarzen, die Nötigung der womöglich mit militärischer Gewalt herbeigeschleppten Eingeborenen, für einen Hungerlohn für die Weißen zu radern. Daß wir gegen ein solches System eintreten, entspric unserem Programm und unserer ganzen Tätigkeit, wie wir sie stets ausgeübt haben.( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemo fraten.)
Wenn wir unsere Kritik auf einige, allerdings sehr eklatante gälle beschränken, so geschah das im Hinblick auf die Geschäftslage des Hauses, nicht, weil es uns an Material mangelte. Ich Es ist richtig, was der Staatssekretär sagt, daß das Plantagen sollte denken, diese Selbstbeschränkung sei vom ganzen Hause richtig system immer weitere Ausdehnung erfährt, es ist aber so, daß die verstanden. Wenn der Abg. Arendt das anders auffaßt, so kann Gingeborenen immer mehr von ihrer eigenen Feldarbeit abgehalten ich das nicht sehr loyal finden.( Sehr richtig! bei den Sozial- werden. Wir müssen immer wieder betonen, daß wir jene Koloni. Der Abg. Arning hat gegen mich polemisiert wegen meiner Aus demokraten.) Ich habe gestern unsere grundfäßliche Stellung zur fationsbestrebungen, für die sich der Abg. Dr. Arendt ins Zeug führungen über den Ratronsee. Er hat es so dargestellt, als wäre Rolonialpolitit so far dargelegt, daß es jeder mit normalem legt, entschieden bekämpfen müssen. Abg. Schwarze- Lippstadt( fast unverständlich) scheint auch für es meinen Freunden sehr unangenehm, wenn in den Kolonien Natur Durchschnittsverstand ausgerüstete Reichstagsabgeordnete wirklich fapieren fönnte.( Große Heiterkeit. fchäße gefunden werden. Das ist natürlich eine völlig unrichtige demokraten.) Ich wiederhole: wir Sozialdemokraten verwerfen grundSehr gut bei den Sozial- Rechenberg einzutreten und polemisiert gegen den Abg. Noske. Abg. Dr. Paasche( natl.): Das, tas Abg. Arendt zu dem Auffassung. Bir protestieren nur dagegen, daß die Entdeckung solcher fäglich die Kolonialpolitit, die Ausbeutung fremder Bölker zum Zwed System Rechenberg ausgeführt hat, entspricht durchaus dem, was Schäze irgendeinem Kolonialfanatiker Anlaß gibt, ſo phantastische ber Bereicherung des eigenen Bolkes- auch wenn diese Bereicherung meine Freunde auch schon ausgeführt haben, daß nämlich dieses Rechnungen aufzustellen, wie es Abg. Dr. Dröscher gestern tat. Wäh rend Fachleute das Duantum des Natrons dort auf 72 Millionen Tonnen eintritt, was bei den deutschen Kolonien bekanntlich noch nicht der System der gesunden Plantagenentwickelung nicht Vorschub leistet, Fall gewesen ist.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Nachdem sondern ihr geradezu Schwierigkeiten bereitet. Tatsachen dafür annehmen, nimmt Dr. Dröscher einfach 100 Millionen an und setzt aber mit Waffengewalt und sonstwie die stolonien erworben worden anzuführen, ist ja schwer.(„ Das können Sie nicht!") Viele jede Tonne mit einem Wert von 40 M. an, dem Preis, der dafür sind, ohne daß wir es haben hindern können, betrachten wir es Pflanzer sind verärgert, weil ihnen die Besitztitel noch immer nicht in Berlin erzielt wird, um so bier Milliarden ausrechnen zu selbstverständlich als unsere Pflicht, uns an positiven Maß- gewährt worden sind. tönnen. Ich glaubte von Ihnen allen mit Ausnahme von regeln zum Schuße der deutschen Steuerzahler wie zum Schuhe Abg. Noske( Soz.): Dr. Dröscher so viel boltswirtschaftliche Kenntnis voraussetzen zu der Eingeborenen zu beteiligen. Wenn Herr Dr. Arendt Ich habe im Kolonialverein einen Vortrag des Korvettentapi. diese vier Milliarden als bloße daraus die Folgerung zieht, daß Sie selbst diese vier daß wir Sozialdemokraten be- täns Paasche über das System Rechenberg gehört, aber auch dort Phantafte erkennen. Man kann doch die Tonne dort nicht mit ginnen, kolonialfreundlich zu werden, uns aber scheuen, diese wurden ebensowenig wie hier konkrete Tatsachen angeführt, sondern 40 M. berechnen, sondern man muß die Abbau und die hohen Wandlung einzugestehen, so könnte ich das außerhalb des Hauses man beschränkte fich auf allgemeine Beschuldigungen, wie hier. Transportloften abrechnen. Es kommt doch alles darauf an, daß fich der Abbau lohnt. Der See ist schlecht zugänglich und die Transport- und Abbautosten werden sehr hoch sein. Wie man bei dieser Sachlage einen solchen Unfinn fagen tann( Unruhe rechts)- ist Ihnen der Ausdrud nicht start genug? wie man den Unsinn fagen lann, daß die Natronschäze vier Milliarden wert sind, das Was die Angelegenheit Rechenberg betrifft, so hat Dr. Arendt ist mir unverständlich. Es ist nur darauf zurückzuführen, daß die in der Kommission ohne Frage einen weit heftigeren Borstoß Herren in ihrem Rolonialfanatismus jede ernsthafte Ueberlegung verlieren und andere Leute begeistern wollen mit folchen Dattel- gegen Herrn b. Nechenberg unternommen, als hier im Plenum. tiftenwäldern.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Die Vizepräsident Dr. Schuls: Herr Abgeordneter, es ist nicht Sitte, Möglichkeit, daß der Natronsee unter Umständen abbaufähig sein kann, hier Namen aus den Kommissionsverhandlungen zu nennen.( Große bestreite ich nicht, aber er tann nie den hier genanten phantastischen Seiterkeit.) Wert haben. Wenn bei uns eine Gesellschaft den Abbau in die Abg. Ledebour ( fortfahrend): Hand nimmt, dann muß fie auch die für den Natrontransport nötige Sehr wohl.( Heiterkeit.) Jch will also feinen Namen und nicht Bahn zum Natronfee bauen. Uns soll man nachher nicht mit der einmal eine Partei nennen.( Erneute Heiterkeit.) Also Herr Dr. Arendt Forderung kommen, zur Wahrung der deutschen Ehre" die Kosten hat einen gewissen Herrn aus der Kommission, den ich nicht nenne, einer Bahn zu bewilligen, die ausschließlich diesem Zwecke der ihm aber sehr nahe steht( Stürmische Heiterkeit), in einer Art und bient. Ich halte es überhaupt für bedenklich der Weise im Stich gelaffen, die ich wirklich nicht schön finden kann. Reichstag immer wieder den Bau neuer Kolonialbahnen Der gewisse Herr( Erneute Heiterkeit) hat z. B. über die„ Ostafrikafordert. Die Regierung geht damit schon eifrig genug bor. nische Rundschau" Ausführungen gemacht, die in diesem Umfange Ich möchte Herrn v. Rechenberg, den Gouverneur von Ostafrita, von Herrn Dr. Arendt nicht wiederholt worden sind. Der gewisse hier nicht loben, um ihm nicht zu schaden,( Seiterkeit.) denn wir Herr hätte also alle Ursache, außerhalb des Hauses Herrn Dr. Arendt wiffen aus Erfahrung, wie schädlich das Lob von Sozialdemokraten der Kneiferei zu befchuldigen.( Stürmische Heiterkeit. Lebhafte BuStaatsbeamten werden kann.( Sehr wahr! bei den Sozialdemo- stimmung bei den Sozialdemokraten. Glocke des Präsidenten.) fraten.) Wir wissen aber, daß Herr v. Rechenberg sich das Mißfallen Vizepräsident Dr. Schult: Diese Bemerkung war unzulässig. der Pflanzer zugezogen hat, weil er sich nicht zum willfährigen( Erneute Heiterkeit.)
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Kleines feuilleton.
geschah, so kann ich nur den Herrn v. Liebert, der ja Dhrenzeuge des Abg. Paasche an. Die Entwickelung der Plantagen werde zu gewesen ist, auffordern, dafür zu sorgen, daß die Worte des Herrn wenig gefördert. Der Gouverneur habe sogar Ansiedler vor der Dr. Arendt nicht draußen vom Reichsverband illoyal mißbraucht Erwerbung von Plantagen zur Baumwollpflanzung gewarnt, weil der Mann dort angeblich sein Geld verlieren würde. werden.( Heiterkeit und Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.)
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Abg. Erzberger( 8.): Dr. Arendt hat die schon öfter vorgebrachten allgemeinen Beschuldigungen wiederholt, ohne Tatsachen anzuführen. Dr. Arendt sotrohl wie Dr. Paasche haben in dem Augenblic, wo das Prinzip des Schutzes der Eingeborenen von dem früheren Staatssekretär berkündet wurde, ihre Angriffe gegen das jogenannte System Rechenberg begonnen. Diese Angriffe werden jetzt nach dem Personenwechsel im Staatssekretariat wieder aufgenommen. Wir haben die begründete Vermutung, daß die Angriffe vor allem fich gegen den Schuß der Eingeborenen richten und wir müssen uns deshalb entschieden gegen diese Angriffe aussprechen.
Staatssekretär v. Lindequist: Unter den vielen allgemeinen Beschuldigungen sind jetzt zwei bestimmte Vorwürfe erhoben worden, daß nämlich der Gouverneur Ansiedler mit schachem Kapital vor dem Ankauf einer Baumwollplantage gewarnt habe und daß die Besiktitel nicht rechtzeitig erteilt werden. Ich würde es geradezu für ein Verdienst des Gouverneurs halten, wenn er fapitalschwache Leute vor unsicheren Unternehmungen warnt. Auch die angeblich nicht rechtzeitige Ausstellung von Besitztiteln erklärt sich aus den besonderen Schwierigkeiten in der Kolonie und fällt nicht dem Gouverneur zur Last.
Mufik.
wünschen. Sie schließen während des langen Winters, der mehr zum Museumsbefuch lockt als der Sommer, durchweg ebenfalls um Uhr. Besonders für die schulpflichtige Jugend existieren die Der Abart des wenig dramatischen und desto mehr Thrischen Museen fürs Boll. Unsere Museen, wie sie sind, haben für das Museen sozusagen nicht. Viele Schulen schließen um 1 Uhr; zieht Dramas wenden sich immer wieder Versuche zu. Das cinattige Bolt wenig Bedeutung. Sie find in ihrer ganzen Anlage für die akademisch Gebildeten, ja zumeist nur für die Fachleute da. Der man das Mittagessen und die meist erheblichen Entfernungen in" musikalische Lustspiel", das am Donnerstag in der Berliner Betracht, so langen die Kunstschwärmer furze Zeit vor Schluß im Bolts- Oper seine anscheinend erste Aufführung erlebte: Laie kennt sich nicht aus und durchwandert mit einem unbehaglichen Muſeum an.... Wir berufen uns wieder auf Londoner Beispiele: Das Jasmin" von James Rothstein, ist wiederum ein solcher Gefühl die Massenansammlungen. Sie müßten von Grund auf Britische Museum ist, abgesehen von einzelnen Galerien, im Sommer Versuch. Jedenfalls enthält sein von zwei Verfassern gemachter anders gestaltet sein, sie müßten pädagogisch geleitet sein und vor und Winter bis 6 Uhr geöffnet, die meisten anderen Museen schließen Text, soweit er zu verstehen war, keine belangvolle Handlung. In allem Führungen und Vorträge bieten, um wirklich volkstümlich zu im Winter wenigstens erst um 4 Uhr. Einige Museen in Berlin betern ein typisches Liebesspiel, bei dem König Ludwig XIV. bon einer Versailler Mondnacht treibt eine Marquise mit ihren An werden. Daran ist natürlich vorläufig nicht zu denken, die Bureau- behalten den 3- hr- Schluß fogar auch im Sommer bei. Nun kann fraten haben dafür weder Interesse noch Sinn. Besonders schlimm sind die Verhältnisse in Berlin , das eine man ja freilich die Leute, die in der Woche leine Zeit zum Museums dem Marquis verprügelt wird; ein Parfüm von Jasmin wird als besuch haben, auf den Sonntag verweisen; aber die Museen sind eine Art Gegenstück eines Liebestrantes benußt. Hauptsache ist die folche Fülle von Museen bietet. Aber sie sind zumeist totes Kapital bann erst von 12 Uhr ab einige Stunden geöffnet; ein einigermaßen Trische Stimmung. Zu ihrer musikalischen Ausprägung iſt Rothfür die Masse. Vor allem schon, weil manche an bestimmten Tagen erschöpfender Besuch erforderte also Verlegung des Mittagessens, und gefällige Lieder usw. wohl angesehen, hat er hier ein hübsches Eintrittsgelder erheben oder doch zu ungünstigen Zeiten geöffnet erschöpfender Besuch erforderte also Verlegung des Mittagessens, und stein der richtige Mann. In Kreisen von Fachmufibern längst durch Eintrittsgelder erheben oder doch zu ungünstigen Zeiten geöffnet das ist ein Opfer, das eine Hausfrau vielleicht für einen langen Bufett von Melodien, von Klangspielereien zusammengebracht. Die find. Wir haben ja des öfteren diese Mißstände beleuchtet. Aber nnier Generaldirektor hat dafür kein Interesse, er braucht seine Beit Ausflug bringt, aber nicht für einen Museumsbesuch." notwendig für zweifelhafte Antäufe, Intriguen und Beeinflussung motiven" wieder, und die Kürze des Ganzen bewahrt vor der naheHauptmelodien kehren häufig, auch in Gestalt von erklärenden Beit Ouverture fann einmal ein beliebtes Konzertstück werden; die entfaltet sich das Stönnen des Komponisten in Kunstgriffen wie liegenden Gefahr eines leierhaften Eindruces. Am eigenartigsten grunde spielenden Vorgänge getanzt wird, und besonders in einem z. B. einer Gavotte, die im Hintergrunde während der im VorderHaschen und Fliehen von acht verliebten Leuten, das in einem musikalisch reichen Oftett gipfelt.
der öffentlichen Meinung.
Vielleicht werden unsere alten Klagen besser gehört, menn fie ein auswärtiges Blatt, das zudem regierungsfromm ist, wiederholt. Die Köln . Zeitung" beschäftigte sich gelegentlich der Beratung des Kultusetats mit diesem Thema und schrieb da u. a.:
Möglichkeit zu schaffen, einen billigen Imbiß einzunehmen, wie das Schließlich schlägt das rheinische Blatt vor, in den Museen die Nürnberg eingeführt ist. Alle diefe Wünsche freilich find von der in London und( fügen wir hinzu) u. a. im germanischen Museum in frömmsten Art, d. h. sie haben feine Kraft, folange nicht im Hause der Dreiklaffenschande die Interessen des Volkes und der Kultur den Ausschlag geben.
Derartiges stellt allerdings an die Gesangskunst hohe Anforderungen. Zum Teil wurden sie schon diesmal erfüllt; allein eine vollauf zureichende Wiedergabe des im ganzen erfreulichen Werkes würde dem Komponisten doch noch zu gönnen sein.
Notizen.
6Z
Die Besuchszeiten fchleppen sich wie eine ewige Krankheit fort und es ist nahezu unbegreiflich, daß hier nicht schon längst für Ein Land, in dem es nur alle 12 Jahre regnet. Ein intereine Besserung gesorgt worden ist, die verhältnismäßig geringe effantes Problem für die Meteorologen bildet das Land, in dem es Kosten verursachen würde, im Grunde aber wichtiger ist als der Er- nur alle 12 Jahre regnet. Das ist feineswegs eine Legende, dies wverb weiterer Kunstgegenstände. Greifen wir das Kunstgewerbe- regenarme Gebiet ist das füdafrikanische Betschuanenland. Der museum heraus, das mehr als andere anderen Museen dazu be- italienische Missionar Pater Borte, der bort für die Verbreitung des stimmt ist, der Gegenwart Vorbilder und Anregungen zu bieten. Christentums wirft, macht über diese ungewöhnliche meteorologische Es ist im Winter von 10 bis 3 Uhr, im Sommer eine Stunde Erscheinung in einem Briefe an den„ Osservatore romano " einige länger geöffnet. Nur wenige Leute, die im Kunstgewerbe oder interessante Angaben.„ Es ist wirklich seltsam, überall in den Handwerk beschäftigt sind, haben während dieser Stunden Zeit, Nachbarländern regnet es, nur nicht hier bei uns. In Transvaal das Museum zu besuchen. Warum ist es ihnen nicht auch in den und im Basutoland ist der Mais und das Kaffernkorn bereits drei- Antiquitätennarrheit. Die amerikanischen Milliar Abendstunden zugänglich? London liefert hier ein beherzigenswertes Fuß hoch; hier war es nicht einmal möglich zu säen. Livingstone däre wissen mit ihrem Reichtum, den ihnen mittels ihrer Trustmono Beispiel; das South- Kensington- Museum ist dreimal in der Woche schilderte bereits vor 55 Jahren das Land als unfruchtbar, und pole die infamste Ausbeutung der Arbeiter und Konsumenten mühelos bis 10 Uhr abends geöffnet, obschon die geradezu unheimliche Menge tver 50 Jahre später hierher kommt, wird wiederum staunen müssen. in den Schoß wirft, nicht mehr wohin. Beinahe wahllos ber der Räume an Beleuchtung und leberwachung weit höhere Kosten Livingstones Experimente und Beobachtungen haben gezeigt, daß im schleudern sie ihn in Lurusanlagen. Der Stahlmagnat Morgan hat erfordert als das bedeutend kleinere Kunstgewerbemuseum in Berlin . Betschuanenland nur alle 12 Jahre ein richtiger Regen niedergeht; 8. B. seine Spezialität darin, die unerhörtesten Preise für AntiIn Berlin ist außerdem die Gepflogenheit, den Abend am häus- dann herrscht im Lande eitel Freude, in den Dörfern werden quitäten zu zahlen, die er durch einen wohlorganisierten Stab bon lichen Herd zu verplaudern, nicht so verbreitet wie in England. Erntefefte gefeiert, und alles jubelt. Die Wirklichkeit bestätigt diese strupellosen Aufläufern systematisch zusammenraffen läßt. Jetzt hat Gar mancher würde den Abend zum Heil seines Portemonnaies Angaben des Forschers, und unsere Aufzeichnungen zeigen, daß tat- er einige der schönsten und feltensten Renaissanceuhren an fich geund zur Hebung seiner Kenntnisse, feines Geschmacks gern im Kunst- fächlich nur alle 12 Jahre Regen eintritt. Der Borstellungsfreis der bracht. Dem bisherigen Befizer, dem deutschen Uhrensammler getverbemuseum verbringen, wenn ihm dazu die Möglichkeit ge- Eingeborenen ist auch nur von dem einen Problem beherrscht: Marfels, zahlte er für 14 dieser Sächelchen 800 000 W. Für eine geben wäre." Regen zu erlangen. Ihre Religion besteht nur aus abergläubischen andere Sammlung hat er bereits im vorigen Jahre bloß 1 200 000 m. Auch die Besuchszeiten der anderen Museen lassen viel zul Bräuchen, durch die sie Regen herbeilocken wollen." ausgegeben.