Bolizeibeamten Begen ihrer geristlich festges Gerichts- Zeitung.
stellten zahlreichen Vergehen gelegentlich der Moabiter Krawalle zur
gerichtlichen Verantwortung
Die durch den Irrtum zur Wahrheit reisen, Das sind die Weisen.
Die im Irrtum verharren, Das sind die Narren.
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überlegene Konkurrenz überraschend schnell ein Ende nahnt, wenn die Preisgabe der Unabhängigkeit ausreichend bezahlt wurde.
Ein Totschläger feines Kindes vor Gericht. Grauenerregende Mißhandlungen eines vierjährigen Kindes, graphiert: In der heutigen Sigung des Roheisenberbandes gezogen werden.( Abg. Soffmann: Der Mörder Hermanns!) welches schließlich von dem eigenen Vater zu Tode geprügelt worden berichtete die Verbandsleitung über die Marktlage. Der GinDamit tomme ich auf Moabit.( Unruhe rechts.) Ich weiß, daß war, liegen einer Anklage wegen Totschlags zugrunde, welche sang an Aufträgen ist gegen die Vormonte lebhafter Ihnen das unangenehm ist. Sie wollten Moabit als Schlagtvort bei den nächsten Wahlen benutzen, nun sehen Sie, daß Ihnen die gestern vor dem Schivurgericht des Landgerichts II zur Verhandlung geworden, so daß die Verbandswerke über einen befriedigenden kam. Aus der Untersuchungshaft wurde der Arbeiter Richard Bestand an Aufträgen verfügen. Abruf und Versand sind gut, Felle fortgeschwommen sind. Das inzwischen erschienene schrift Sollonet vorgeführt. obwohl die infolge der hohen Erzpreise erheblich gestiegenen Gelbstliche Urteil beweist die Wahrheit all dessen, was wir hier über Der Angeklagte ist österreichischer Staatsangehöriger. Gr fosten eine Erhöhung der Roheisenpreise rechtfertigen, sah die die Polizei gesagt haben. Das Urteil faßt selbst alle Milderungs- stammt aus der Gegend von Aussig und ist schon einmal wegen Hauptversammlung mit Rücksicht darauf, daß der Bedarf für 1911 gründe im Intereffe der Polizei zusammen, kommt aber trotzdem Körperverlegung vorbestraft. Im Jahre 1906 Ternte er eine Ar- nahezu gedeckt ist, davon ab, einem aus dem Kreise der Mitglieder bei aller Worfidyt in der Wertung der Zeugenaussagen das möge fich Herr v. 3eblitz merken!- zu der Feststellung, daß in beiterin Johanna Stanek kennen, mit der er ein Liebesverhältnis eingebrachten Antrag auf Erhöhung der Roheisenpreise stattzahlreichen Fällen ruhige Leute, die harmlos ihres Weges gingen, einging. Aus diesem ging ein im Juni 1907 geborenes Sind her zugeben. zu Zeiten, wo Ansammlungen gar nicht in Betracht kamen, in es nur ging. Schon in ihrer böhmischen Heimat mußte das Kind Dedländer anzusehenden Flächen des Deutschen Reiches haben eine bor. Die kleine Johanna wurde herumgestoßen und gefnufft, wo Zur Förderung der Moorkultur. Die als Moorböden und menschenleeren Straßen beschimpft und niedergeschlagen wurden. ein wahres Martyrium durchmachen, so daß die eigene Schwester Größe wie ungefähr das Königreich Württemberg. Das Reich hat Redner verliest Teile des Urteils. In einem Falle rief ein Schuß des Angeklagten die Absicht hatte, ihn wegen der Weißhandlungen also das größte Interesse daran, diese brachliegenden Flächen zu mann, als man einen am Boden Biegenden wegtragen wollte: mann, als man einen am Boden Liegenden wegtragen wollte: des Kindes anzuzeigen. Als der Angeklagte dann im November erschließen, denn sie vermögen Abertausenden Gelegenheit zur ArLaßt doch den Hund verbluten!"( Abg. Hoffmann: Und so was nennt man Schußleute!) Eingehend wird in dem vorigen Jahres mit der Stanet nach Berlin übersiedelte und hier erschließen, denn sie vermögen Abertausenden Gelegenheit zur Arbeit und Ernährung zu geben. Bis jetzt kann man die Moorböden in der Willibald Alexisstr. 27 eine Wohnung mietete, nahm die selbst ja schon durch Ausstechen des Torfes nubbar machen, denn der Urteil auch der Leidensgeschichte des Kindes ihren Fortgang. Wiederholt hörten Torf findet die mannigfachste Verwendung, als Torfstreu, Torfmull Mord an dem Arbeiter Hermann Hausbewohner jämmerliches Kindergefchrei aus der S.'schert Woh- u. bgl. Torf hat aber ivegen seiner großen Wasserhaltigkeit nur geschildert. Für mich steht fest, daß man die schuldigen Schuhleute nung ertönen. Da Sollanet wie auch die Stanek des Morgens in einen sehr beschränkten Heizwert, und da unsere Heizungen fast nicht finden will( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten), sonst aller Frühe zur Arbeit gingen und erst am Nachmittage zurüd- immer für Stohlen eingerichtet sein müssen, ist die Benutzung des müßte das längst möglich gewesen sein angesichts des beschränkten lehrten, war das Kind den ganzen Tag sich selbst überlassen. Wenn Torfes sehr beschränkt. Mehr und mehr geht man deshalb dazu Kreises von Personen, der hier nur überhaupt in Betracht Sollanet dann des Abends angetrunken nach Hause kam, riß er über, die Torfböden durch Kanalisierung troden zu legen und für tommt. Damit macht sich wiederholt das Kind aus dem Bett und schlug es mit einem Leder- landivirtschaftliche Zwecke zu benußen. Damit wächst die Anbauriemen, wohin er gerade traf. Am ersten Weihnachtsfeiertage hatte fläche für Getreide und Fleisch. Der ganze Moorbestand des Reiches die Polizei zum Mitschuldigen des Verbrechens. der Angeklagte mit der Stanek schon nachmittags die Wohnung ver( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Ich will, trotzdem es laffen, in welcher das Mädchen zurüdbleiben mußte. Anscheinend beläuft sich nach der Berechnung des Vereins zur Förderung der Moorkultur in Deutschland auf 2 294 000 Settar gleidh 4% Broz. mir sehr schwer fällt, annehmen, daß der Minister bei der zweiten aus Hunger hatte das Kind von den an dem Weihnachtsbaum be- der Gesamtfläche. Bon diesem Moorboden sind nur sehr kleine Moortultur in Deutschland auf 2 294 000 Settar gleich 44 Broz. Lesung noch nicht gewußt hat, was eigentlich in Moabit vorgefallen feftigten Nüffen gegeffen und dabei versehentlich den ganzen Baum Flächen fultiviert. Außer den Mooren gibt es aber noch Debländer, ist. Sonst wäre es unverständlich, wie er all das hier von der umgeriffen. Das Kind kroch dann vor Angst in das Bett. Als Flächen kultiviert. Außer den Mooren gibt es aber noch Dedländer, Böden, die zwar keine eigentlichen Moore find, deren natürliche Tribüne verteidigen fann. Er hat sich offenbar geirrt. Dann soll Solanet gegen 3 Uhr morgens nach Haufe tam und den um Begetation den Mooren aber sehr nahe steht. 3hr Umfang wird er aber auch den Wut haben, den Irrtum einzugestehen. gestürzten Baum bemerkte, riß er das Kind aus dem Bett und schlug es mit einem Riemen derart, daß es am nächsten Tage voll- Davon würden sich etwa 1% Millionen Heftar zum Anbau eignen. auf 2 Millionen Settar= 3,7 Broz. der Gesamtfläche geschäßt. ständig mit Schwielen bedeckt war. Die fulturfähigen Moore und Dedländer würden bei entsprechender Das scheußlichste Roheitsverbrechen, welches zu der vorliegen Ausnutzung im Jahre 162,9 Millionen Doppelgentner Kleegrasheu den Anklage führte, beging der Angeklagte am Abend des 28. Ja liefern, also eine Futtermenge, mit ber man 2248 000 Stüd Großuuar. Das Kind war sich wieder den ganzen Tag felbst überlassen vieh ernähren könnte. Bei einer ausschließlichen Nußung der Moore Serr Minister. Sie haben die Wahl!( Lebhaftes gewesen und hatte aus Sunger ein für den Angeklagten zum ala Weideland würden die Moore nicht iveniger als 9 924 000 Bravo! bei den Sozialdemokraten.) Abendbrot bestimmtes Kotelett aufgegessen. Aus Wut hierüber 300 Doppelzentner Vieh- Lebendgewicht liefern können. Abg. Meyer- Tilsit( fons.) greift die Liberalen wegen ihrer G. das schlafende Kind aus dem Bett, trug es in die Küche und Aber noch anders können die Moore und Debländer für die Rampfesweise gegen die Konservativen von Labiau- Wehlau in der schlug es hier erst mit der Hand. Dann faßte er das unglückliche Kultur nußbar gemacht werden. Der Chemiter Prof. Frant in heftigsten Weise an. Wäinister v. Dallwit: Ich würde auf Moabit nicht mehr ein- esen an den Beinen, so daß es mit dem Kopf nach unten hing Berlin hat eine Erfindung gemacht, die die Vergafung des Torfes und schlug den Kopf mehrmals gegen das Fensterspind, wobei er ermöglicht. Das gewonnene Gas wird zum Betriebe von Motoren gehen, wenn nicht inzwischen das schriftliche Urteil zu meiner den Körper als eine Art Keule benutzte. Das Kind gab bei dieser verwendet. Die Siemens- Schudert- Werte haben kürzlich ein GletKenntnis gelangt wäre. Das Urteil stellt fest, daß die Mißgriffe entfeßlichen Mißhandlung nur leise Wimmertöne von sich. Wit der Beamten erst am 26. September einsetzen, bis dahin ist nicht viehischer Noheit warf er dann das aus Nase und Mund blutende rizitätswerk in Miesmoor errichtet, bei dem die Elektrizität aus dem Torfgase gewonnen wird. Jedenfalls hat das deutsche Vort das mindeste vorgekommen, die Beamten haben vielmehr nach dem Kind auf den Boden und trat mit den Füßen auf dem Leib des Interesse an der Verwendung dieses Brachlandes. Urteil unter den schwierigsten Verhältnissen bewundernswerte Nuhe Mädchens herum. Hierbei rief er:" Du Mistbieh, Dich bringe ich und Zurückhaltung bewahrt. Die Ansprüche an die Geduld, Pflicht um!" Als die Stanek dem Wüterich in die Arme fiel und ihn bat, treue und das Ehrgefühl der Beamten konnten nicht höher gespannt doch von dem Kinde abzulassen, brohte er ihr, daß er sie ebenfalls werden.( Hört, hört! rechts!) Sie mußten tagelang die coheften umbringen würde, wenn sie nicht weggehe. Nach diesen entfeßBeschimpfungen, Steinwürfe und Schüsse über sich ergehen lassen. lichen Martern warf der Angeflagte das Kind auf ein Bretter Im Falle Herrmann ist sofort alles geschehen, um die Schul- gestell, two es die Nacht über zubringen mußte. Er selbst wifchte digen festzustellen. Es liegt aber ein bisher unaufgeklärter bann die entstandenen Blutlachen auf, ebenso reinigte er das Widerspruch zwischen den Beugenaussagen, auf die sich die gerichtliche Feststellung bezieht und den Angaben der Unfallstation, Fensterspind von den dort befindlichen Blutsprisern. Die schweren Kopfverlegungen, die das Kind bei der rohen Bu der Herrmann gebracht wurde, vor. Nach den Beugenaussagen Mißhandlung erlitten hatte, versuchte der Angeklagte dadurch zu foll Herrmann etwa um 9 Uhr in menschenleerer Straße getötet heilen, daß er einfach ein Stüdchen Heftpflaster auf die Wunden sein. Nach den Eintragungen in das Krankenbuch der Unfallstation flebte. Das Mädchen fränkelte immer mehr und mehr, ohne daß ist er bereits 8 Uhr von dort nach dem Krankenhaus Whoabit ge- es S. oder die Stanek für nötig hielten, einen Arzt hinzuzuziehen. schafft worden, sodaß er also bald nach 7 Uhr verlebt sein müßte. Am 2. Februar fonnte das Kind keine Nahrung aufnehmen. Als Bu einer Zeit, wo tatsächlich offener Aufruhr in der Gegend tobte. es am Zische faß , fiel es plöblich nach vornüber und verfchied. ( Abg. Hirsch: Im Urteil steht das Gegenteil) Jedenfalls Bei der Obbuftion, welche die Gerichtsärzte Dr. Hoffmann und steht fest, daß das traurige Schidfal des Herrn Herrmann allseitige Dr. Stoermer vornahmen, ergab sich als Todesurfache eine infolge Teilnahme und Bedauern mit Recht hervorgerufen hat. Anderer- der Stopfverlegungen entstandene Gehirnblutung. feits ist es wiederum ein erneuter Beleg dafür, welch schwere Ver- In seiner Vernehmung gibt der Angeklagte zu, das Kind öfter antwortung all die auf sich laden, die bei solchen Gelegenheiten geschlagen zu haben. Ueber den zur Anklage stehenden Vorfall will hat fürzlich in England ein gewisses Aufsehen erregt. Frau Aunie ( Abg. Hoffmann: so vorgehen wie die Schußleute!) durch Wort und er angeblich nichts wissen, da er stark betrunken gewesen sei. Echrift aufreizend wirken.( Lebhafter Beifall rechts. Große Under Betveisaufnahme bestätigt die Beugin Stanek den oben gefie angeblich ihre Stinder vernachlässigt hatte. Von einem Abgeord In Woolmore wurde zu sechs Wochen Gefängnis verurteilt, weil ruhe bei den Sozialdemokraten.) schilderten Vorfall, welcher zu dem Tode des Kindes geführt. Auch Abg. Niffen( Däne) führt Beschwerde über Berwaltungsmiß- andere Beugen befundeten, wie das bedauernswerte Kind unter den Parlament zur Sprache gebracht und als ein ungeheurer Rechtsneten der Arbeiterpartei, O'Grady, ist der Fall bereits im bräuche gegenüber den Dänen in Nordschleswig. fortgefeßten Mizhandlungen des Vaters förperlich verfiel. Nach mißbrauch gebrandmarkt worden. Annie Woolmore hat ihre Ein Schlußantrag wird angenommen. bem übereinstimmenden Gutachten der Medizinalräte Dr. Hoff Kinder durchaus nicht mißhandelt oder hungern lassen. Alle sehen Abg. Gykling( p.) protestiert zur Geschäftsordnung lebhaft mann und Dr. Stoermer hat die Summe der Mißhandlungen den vielmehr gesund und ordentlich ernährt aus. Auch ist die Frau Sagegen, daß seinen Freunden die Antwort auf die Angriffe des Tod des Kindes verschuldet. Die fortgefekten Nerbendholungen, teine Trinterin, was in England nicht gar felten vorkommt. Allein Abg. Meher- Tilfit unmöglich gemacht werden. Schmerzen, Blutverlufte und Berängstigungen hatten das Nerben ihr Gesundheitszustand verschlechterte sich so, daß die Arbeit, Haus system des Kindes erschöpft; ieder einzelne Schlag mit der Schnalle und Kinder rein zu halten, schließlich über ihre Kräfte ging. Die bes Riemens erschütterte das Nervensystem, und die brutale Miß: Wohnung war nicht mehr sauber und die Kleidung der Kinder fah handlung vom 28. Januar hat dem Kinde den Neft gegeben. Auf schmutzig und vernachlässigt aus. Deshalb wurde die Mutter für tommt auf die Ausführungen des Finanzministers über die Ber - eine Frage des Verteidigers Rechtsanwalts Leo Stempner, ob nicht fechs Wochen ins Gefängnis gesperrt. Siervon abgesehen bietet der bandsbeiträge der Gemeindearbeiter aus der zweiten Lesung zurüd. anzunehmen fei, daß der Angeklagte am 28. Januar im Zustande Fall nichts Außerordentliches, denn Frau Wool more lebte mit Der Minister hatte gesagt, diese Arbeiter müßten an die Gewert- finnlofer Trunkenheit gehandelt haben müsse, erklärte Medizinal- ihrem Manne und ihren fünf Kindern wie tausende ihrer Klasse schaft erheblich mehr bezahlen, als die Bensiten mit einem Ein- rat Dr. Stoermer: Gs handele sich in diesem Falle um eine dirette in Verhältnissen, die oft nicht nur die Reinlichkeit, sondern auch die tommen von 900 M. Steuern zahlen. Nach einer mir vorliegenden Bestialität, und man müsse zur Ehre des Menschengeschlechts an- Wahrung der Schamhaftigkeit fast unmöglich machen. Das Haus", Zusammenstellung sagte der Minister müssen die Geringst- nehmen, daß der Angeklagte unter dem Ginfluß des Alkohols ge- in dem sie wohnten, war nichts weiter als eine elende hölzerne gelohnten 25 M. und die Bestgelohnten 72 W. bezahlen. Demgegenstanden habe. Für finnlose Trunkenheit habe die Verhandlung Barade, die nunmehr für unbewohnbar erklärt worden ist. Ein über stelle ich auf Grund des mir von dem Gemeindearbeiterverband feinen Anhalt gebracht. Der Verteidiger verwies in dieser Befolches Heim rein und ordentlich zu halten, wäre schon unter norzur Verfügung gestellten Materials fest, daß in diesem Verband ziehung auf einen Brief, den die Schwester des Angeklagten an malen Verhältnissen eine schwierige Aufgabe gewesen, wieviel mehr Die Beiträge von 15-40 Pf. pro Woche, also 7,80 2. bis 20, 80 biefen geschrieben hatte; in diefem bieß es unter anderem:" Dein bier, wo jeder Tropfen Wasser, das nicht einmal zum Trinken geMart schwanken. Für die Beiträge erhalten die Mitglieder unglüdliches Laster, Deine unglüdselige Trunkfucht hat Dich wieder eignet war, mehrere hundert Meter weit über Feld von der nächsten Unterstützung bei Arbeitslosigteit, rantheit, einmal in diese Lage gebracht." Der Staatsanwalt Tolti plädierte Quelle geholt werden mußte. Das fonnte eine frändliche Frau Maßregelung, Arbeitseinstellung, in Sterbe auf Bejahung der Schuldfrage wegen Totschlages unter Berneinung nicht leisten. Und nur hierin unterscheidet sich das Schidsal der Der Offizialverteidiger, Rechtsanwalt 23oolmores von dem vieler Tausender. Sie waren nicht ärmer fällen fowie bei Rechtsstreitigkeiten aus dem Arbeits- der mildernden Umstände. und Organisationsverhältnis wie aus der Arbeiterversicherung. Leo Kempner, bat dagegen die Geschworenen, nur die Schuldfrage als die Mehrheit ihrer Klaffe; der Mann verdiente als LandDas wöchentlich erscheinende Verbandsorgan wird allen Mitgliedern nach Körperverlegung mittels einer das Leben gefährdenden Bearbeiter 16 Schilling die Woche. Ausschließlich der physische Zugratis geliefert. In verschiedenen Filialen werden auch Orts handlung zu bejahen. Auch zur Verneinung milbernder Umstände arbeiter 16 Schilling die Woche. Ausschließlich der physische Zuzuschläge von 5 bis 15 Pf. pro Woche erhoben, dafür aber auch liege fein Grund vor, da eben der Angeklagte als ein Opfer des sammenbruch der Frau führte zur Vernachlässigung des Hauses und zur Unsauberkeit der Kinder. Wer aber ist in ähnlicher ökono außerordentliche Unterstüßungen gewährt. Einschließlich der Lokal Alfohols zu betrachten sei. mischer Lage vor solchem Schicksal gefeit? Das einzige Mittel zuschläge differiert also der Jahresbeitrag zwischen 7,80 und 28,60 der Abhilfe aber, das ben englischen Machthabern einfällt, ist: die Mart. Danach stimmen also die Angaben des Ministers mit den Familie zu trennen, die Frau ins Gefängnis zu sperren, die Kinder Tatsachen nicht überein. Uebrigens hat im Herrenhause ein ins Arbeitshaus abzuschieben und den Mann auf der Farm, wo mal ein Oberbürgermeister gesagt:" Der Arbeiter muß für er arbeitet, fich selbst zu überlassen. feine Partei sehr viel zusteuern, aber er tut es freudig und gern, denn er sagt sich: es tommt mir doch wieder zugute.
Es folgt der Etat der direkten Steuern.
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Abg. Hirsch( Soz.)
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Die Geschworenen bejahten nur die Schuldfrage nach Körperverlegung mit tödlichem Ausgange unter Bersagung mildernder Umstände. Staatsantvalt Tolli beantragte die gesetzliche Höchststrafe von 15 Jahren Zuchthaus .
Das Gericht konnte sich jedoch mit Rücksicht auf die damalige Trunkenheit des Angeflagten nicht entschließen, auf diese Strafe zu erkennen und verurteilte ihn nur zu 10 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust.
Aus Induftrie und Handel.
Die schweizerische Uhrenindustrie hat im Jahre 1910 wieder einen Aufschwung erfahren, indem von den Kontrollämtern 796 695 goldene( 1909: 628 728) und 2 678 583( 2 301 409) silberne Uhrgehäuse abgestempelt wurden, aber das Maximum bon 1906( 818 565 bezw. 3 408 131) ist damit noch lange nicht erreicht. Der Wert ber 1910 abgestempelten goldenen Uhrgehäuse betrug 44 Millionen Frank, der der filbernen 7% Millionen Frant. Im Außenhandel betrug die Einfuhr von Uhren und Uhrenbestandteilen insgesamt 4 765 060 Frant( 1909: 3 883 217), die Ausfuhr 147 017 052 Frant ( 125 975 155 Frank). Die erstere, an fich nicht bedeutend, hat eine Erhöhung um rund 900 000 Frank, die Ausfuhr aber eine solche von 21 Millionen Frant erfahren.
Aus der Frauenbewegung.
Das Schidfal einer armen Arbeiterfrau
Das ist, schreibt unser Bruderorgan Justice", eine grimmige Satire auf die Bivilisation des 20. Jahrhunderts, die dem Arbeiter nichts Besseres zu bieten hat als ein elendes Dasein in erniedri gender, schmrubiger, aufreibender Arbeit, solange die Gefundheit vorhält, und die mit Gefängnis und Arbeitshaus straft, wenn Krankheit die Riesenlast unerträglich macht.
Versammlungen Beranstaltungen. Mariendorf . Am Sonntagnachmittag 4 Uhr bei Lövenhagen, Chauffeestr. 27, öffentliche Frauenversammlung. Tagesord nung: Warum fordern wir das Frauenwahlrecht?"
Das war der Oberbürgermeister Dr. Lenke. ( Sört, hört! bei den Sozialdemokraten.) Ebenso hätte Herr Lenke auch hier darauf hinweisen müssen, daß durch den Einfluß der Organisation die Lohn- und Arbeitsverhältnisse der Arbeiter wesentlich aufgebessert werden. Zum Schluß muß ich noch betonen, daß ein Vergleich zwischen den Beiträgen zur Gewerk schaft und den Steuern für den Staat überhaupt nicht angängig ist. Ebenso könnte der Minister die Zahlungen für Lebensverfiche- Die Fufionen von Berliner Kohlenhandelsfirmen nehmen ihren rungen usw. mit den Steuern bergleichen. Diese Leistungen nehmen Fortgang. Nach dem erst vor wenigen Tagen erfolgten Zusammendie Arbeiter freiwillig auf sich, um ihre Existenszbedingungen zu schluß von Kohlenfirmen unter der Führung des Stinnes- Konzerns verbessern.( Bravo ! bei den Sozialdemokraten.) ift bereits wieder eine Fusion mehrerer Kohlenhandlungen zu verFreireligiöse Gemeinde. Sonntag, den 26. März, vormittags Finanzminister Dr. Lente: Der Ausgang der damaligen zeichnen. Unter der Firma Unionbritett Bertaufs- 10 uur, bei Steller, Stoppenstraße 29: Jugendwelhe". Festrede von Herrn Debatte war der: Die Sozialdemokratie wehrt sich dagegen, die gesellschaft" vereinigen sich sechs Kohlengeschäfte, und zivar Dr. B. Wille:" Lebendige Religion". Benfiten bis 900 m, zu neuen Steuern heranzuziehen, während sie Gebr. Schafer, Max Lichtenstein, P. Adermann, Pflugfche Sterbekaffe. Jeden Sonnabend, von 8-10 Uhr abends, ihrerseits in den Gewerkschaften die Arbeiter nicht schont. Wenn Stod u. Co., R. Adermann, A. Schreiber und Gustav im Fabrikrestaurant, Brunnenstr. 181, 2. Hof part. man vergleicht, was der Staat für die Steuern an wirtschaftlichen Baer wald. Wie die Handelspresse mitteilt, beläuft sich der und ideellen Vorteilen bietet, so ist ein Vergleich zwischen den bisherige Absah der beteiligten Unternehmungen auf eine VerkaufsSteuern und den Gewerkschaftsbeiträgen wohl berechtigt. Was die menge von 300 000 bis 400 000 Tonnen. Es wird angenommen, Bahlen anlangt, so habe ich damals nicht von den Gemeindearbeitern daß diese Vereinigung dem Verlangen entspringt, die Selbstallein, sondern von allen Gewerkschaften gesprochen. ständigkeit gegenüber dem Stinnes- Konzern zu wahren, dessen Nach einigen unwesentlichen Bemerkungen des Abg. Lucas Kohlenhändler- Aktiengesellschaft gleichfalls ein umfangreiches Ge( natl.) wird ein Schlußantrag der Rechten angenommen. schäft in Breketts betreibt. Nach weiteren Angaben foll Stinnes Abg. Hirsch( Soz.): Zu meinem Bedauern bin ich verhindert, noch die Firma Gebrüder Gerber Nachf. in Rigdorf geSem Minister nachzuweisen daß er in seiner Rede lediglich kauft haben und mit anderen Handelsfirmen in lebernahmevon den Gemeinbearbeitern gesprochen hat. Er mag verhandlungen stehen. Vielleicht wird mit der Gründung der auch andere Organisationen gemeint haben, gesagt hat er das nicht. Unionbrikett- Verkaufsgesellschaft auch nur der Plan verfolgt, durch Die Fortsehung der dritten Lesung wird auf Montag, 10 Uhr, den Zusammenschluß ein wertvolles Fusionsobjekt für Stinnes zu Bertagt. werden. In der Braris hat sich oft genug gezeigt, daß der Kampf Schluß 6 Uhr, von Sändlern und Industriellen um Unabhängigkeit gegen eine
Arbeiter: Wanderverein Berlin ". Sonntag, den 26. März: Wanderfahrt nach Rahnsdorf , Woltersdorf , Rüdersdorf , Fredersdorf . Ab. fahrt 7.23 Uhr Schlesischer Bahnhof . Gäste willkommen. Arbeiter: Wanderbund Die Naturfreunde". Wanderfahrten am Sonntag, den 26. März 1911: I. Eberswalde- Heiliger See- Kloster Chorin . Abfahrt Stettiner Fernbahnhof, 6 Uhr vorm. II. Tiefensee- HarnekopFreienwalde. Abfahrt Schlesischer Bahnhof ( Briegener Bahnsteig), 5.32 Uhr vorm. III. Ertner- udlei See- Königswusterhaufen. Abfahrt Schlesischer Bahnhof , 6.23 Uhr vorm. IV. Geologisch - botanische Wanderung: Waidmannsluft- Lübars- Nordend. Abfahrt Stettiner Borortbahnhof, 8 Uhr 1. Schlesischer Bahnhof ( Ede Frucht- und Madaistraße). 2. Bahnhof Wedding Dorm. V. Kinderwanderung: Spandauer Stadtforst. Treffpunkt: ( Eingang Nettelbedplay). Gäste willkommen.
Touristenverein" Die Naturfreunde". Sonntag, den 26. d. Mis.. Banderung nach Melchow- Spechthausen- Schwärzectal- Melchow. Abfahrt Stettiner Bahnhof, früh 6 Uhr.