Nr. 79. 28. Jahrgang.
5. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt
Partei- Angelegenheiten.
Zur Beachtung!
In den Kreisen der Berliner Arbeiterschaft sind Zweifel entftanden, ob der Beschluß der Gewerkschaftskommission, dem sich der Bentralborstand seinerzeit angeschlossen, daß die Mitglieder der Organisationen für 50 refp. 25 Pfennige Maimarten entnehmen follen, auch für diejenigen Geltung habe, die den 1. Mai durch Arbeitsruhe feiern.
Um allen irrtümlichen Auslegungen entgegenzutreten, bringen wir den vorerwähnten Beschluß nochmals zur Kenntnis:
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Zur Bildung eines Maifonds wird vom 1. Mai ah eine allgemeine freiwillige Sammlung vorgenommen, zu welcher Marken im Werte von 50 und 25 Pf. herausgegeben werden. Diese Marken sind durch die Vertrauensleute der einzelnen Organis fationen abzusehen und unterliegt es dem freien Willen jedes einzelnen Abnehmers, mit welcher Anzahl Marken er zum Maifonds beifsteuern will. Es wird jedoch von jedem Drganisierten, gleichgültig ob Mann oder Frau, erwartet, daß er sich an der Sammlung zum Maifonds beteiligt.
zu leben.
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Die am 1. Mai Feiernden erhalten in den an diesem Lage von der Gewerkschaftskommission berufenen Versammlungen unentgeltlich eine Marke, als Ausweis, daß sie die Feier des 1. Mai durch Arbeitsruhe begangen haben, und kann ihnen nicht die Verpflichtung auferlegt werden, noch nebenher Marken zum Maifonds Die Wert- Maimarken werden von der Partei wie auch der Gewertschaft gemeinsam ausgegeben. Es bleibt jedem überlassen, bon welcher der beiden Stellen er diese Marken entnehmen will. Der Ausschuß der Berliner Gewerkschaftskommission. Der Aktions- Ausschuß.
4. Wahlkreis.
Tagesordnung:
Das Boltsgericht und die Regierung." Freie Diskussion.
Verwaltungsjahr 1909/10 schloß mit einem Bestand von nur noch 81 Hospitalitinnen ab. Verringert haben sich auch Zahl und Betrag der Unterstützungen: In 1909/10 wurden rund 13 195 M. hierfür ausgegeben, durchschnittlich pro unterstüßte Person 90 M., und das Jahr schloß ab mit rund noch 147 Unterstüßungsempfängerinnen.
Sonntag, 2. April 1911:
Jm gesellschaftlichen Rahmen: Bild und Plastik erster Ber liner Maler und Bildhauer unter Anwesenheit der Künstler altfranzöfifche Reigentänze, alte Chansons, und Balladen, Romanzen und Mastames, ausgeführt von Damen der Gesellschaft. Plauderei über die neuesten Pariser Moden der Häuser Boiret, Paquin und Worth, mit Vorführung von Original toiletten( gestellt bon der Firma Tieß). Bum Schluß tanzt man. Billetts einschl. Tee und Gebäd 10 m. bei Keller u. Meiner und H. Tiez.
Der Reinertrag ist zum Besten der Charlottenburger Säug lingsklinik bestimmt."
von seinen Arbeitern
Der eigentliche Zaved der ganzen Einrichtung ist allerdings wohl niemals der gewesen, dem Gesinde" einen gesicherten Lebens abend zu bereiten. Man wollte das Gesinde" zu treuem Ausharren erziehen, teils durch den Zwangsbeitrag von 5 Silbergroschen, der wie eine Strafe für Veränderungsluft wirkte, zum Die armen Damen der Hautebolee! Da opfern sie 10 M. zum Teil auch durch die Aussicht auf Belohnung und Unterstüßung, die Besten der armen Säuglinge, tanzen sich hundemüde und der als Köder diente. Zwar äußerte der Magistrat schon in einem schwerste Stampf folgt dann noch hinterher, wenn es gilt, die bei der Bericht über das erste Jahrzehnt des Fonds die verständige Ansicht, und dem Herrn Gemahl für die neuen Toiletten verschiedene Laufend Veranstaltung empfangenen Anregungen in die Braris umzufezen daß die weiblichen Dienstboten keineswegs immer aus Mangel an Mart abzuknöpfen, die er sich doch so sauer Ausdauer so oft den Dienst wechseln. Er bezeichnet es als natür- bat verdienen lassen müssen. Ja, sie haben es recht schwer, die lich, daß sie einen Dienst, in dem sie oft mit Arbeiten überladen armen Reichen. Man begreift wirklich nicht, wie sie es noch auswerden, geringen Lohn und dürftige Kost haben und dabei bis halten können. weilen noch harte Behandlung ertragen müssen", bald wieder berVon seiner Frau angeschossen wurde vorgestern abend um 91%, Uhr laffen, um ihr Glüd anderweitig zu versuchen". Das hat aber der 40 Jahre alte Bauarbeiter Christian Schwabe aus der Frank nicht gehindert, daß diese sogenannte Wohlfahrtseinrichtung" für furter Straße 22. Die Leute lebten in finderloser Ehe und waren Gesinde" mit ihrem als Strafe wirkendem Zwangsbeitrag bis fchon einmal vier Jahre lang getrennt, feit elf Monaten aber auf den heutigen Tag konserviert worden ist. Noch heute toi II wohnten fie wieder zusammen. Es tam zwischen ihnen öfter zum der Berliner Stadtfreisinn nicht daran rütte In Streit, auch gestern wieder. Aus dem Wortwechsel entwidelte sich lassen, weil im Grunde auch er durchaus einverstanden ist mit eine Schlägerei. Endlich griff die Frau zum Revolver und ver der Sonderstellung des Gesindes",-für die der Gefinde- Beloh wundete den Mann durch zwei Schüsse am Halse. Der Verlegte nungs- und Unterstübungsfonds" samt dem besonderen Gesinde- entfloh aus dem Hause und brach an der Ede der Blankenfelde und Schillingstraße zusammen. Ein Schußmann brachte ihn nach der hospital ein beschämendes Denkmal. Rettungswache in der Seibelstraße und dann nach dem Krankenhause Unseres Erachtens könnte das Jubiläum nicht beffer begangen am Friedrichshain . Beamte des 20. Rebiers berhafteten Frau werden, als durch gänzliche Beseitigung des 50 Pfennigzwanges. Schwabe und übergaben sie der Kriminalpolizei. Sie behauptet, daß fie in der Notwehr geschossen habe.
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SP
Fige Berichterstattung. Die Sensationssucht eines großen Teiles der bürgerlichen Bresse hat schon mancherlei sonderbare Blüten gezeitigt. Dieser Tage sind wieder einige allerliebste Dienstag, den 4. April 1911, abends 8 Uhr, finden acht Schniper entstanden. So hatte der„ Lokal- Anzeiger" bei der Nach große Volksversammlungen statt. richt von der Ermordung des Oberstleutnant b. Schlichting in Konstantinopel nichts eiligeres zu tun als eine vollständige Biographie des Offiziers au bringen. Anderen Tages wurde mit geteilt, daß es irrtümlich der Lebensgang des Bruders des Erschoffenen gewesen war. Die Morgenpost", auch immer altuell", teilte in ihrer Donnerstagnummer bereits mit, daß der Dichter Martin Greif in Stufftein am Mittwoch, laut Privattelegramm, gestorben wäre. Um altuell zu sein, brachte sie gleich das Bildnis und eine Biographie des Dichters. Martin Greif ist aber erst gestern, Sonnabend früh 9 Uhr, gestorben. Am Donnerstag brachte die Berliner Jllustrierte Beitung" neben einigen faden Aprilscherzen" als Neuestes die Nachricht, daß unser italienischer Genoffe Biffolatie in das Ministerium eingetreten fei, nachdem feit bier Tagen alle Welt weiß, daß dieser es abgelehnt hat. Das find so einige altuelle Proben der Sensationspreffe, die sich rückgreifend beliebig vermehren ließen. Der Spießer aber meint, fein Blatt brächte immer das Neueste. Und so steht es doch auch jeweilig in den Anreißerprospekten der in Frage kommenden
Referenten: Bitchner, Davidsohn, Ralisti, Leinert, Liebknecht , Ströbel, Bels, Dr. Weyl. Lokale: Keller, Stoppenstr. 29, Markgrafensäle, Mart grafendamm 34, Boeker, Weberstr. 17, Litfin, Memeler Straße 6/7, Graumann, Naunynstr. 27, Drachenburg , Bor Hem Schlesischen Tor, Borgmann, Andreasstr. 21, Urania, Wrangelstr. 10.
Verband sozialdemokratischer Wahlvereine Berlins und Umgegend. Wiederholt bitten wir die Genossen und Genoffinnen, die diesmaligen Umzüge bei den Bezirksführern oder den betreffenden Kreiswahlvereinskassierern zu melden, damit die notwendigen Umschreibungen ohne Verzögerung vor sich gehen.
Das Verbandsbureau.
Schöneberg . Die Theateraufführung Rasernenluft", die Bekanntlich von der Polizei verboten war, findet nunmehr am 8. April abends 8 Uhr in der Schloßbrauerei, Hauptstraße 122, statt. Billetts find bei dem Genoffen 2. Herter, Grunewaldstraße 30, und in der Spedition, Martin- Luther- Straße 51, 3u Der Vorstand. Friedrichshagen . Am Montag, den 3. April, abends 83% Uhr, im Lindengarten, Friedrichstraße 74, neunter Vortragsabend des Genossen Biel über Deutsche Geschichte im 19. Jahrhundert".
haben.
Blätter.
Der Stadtverordnete A. E. Fasquel hat sein Mandat nieder gelegt. Fasquel vertrat seit 16 Jahren den 3. Gemeindewahlbezirk in der 2. Abteilung.
Der Deputation für die städtischen Krankenanstalten und die öffentliche Gesundheitspflege lag in ihrer gestrigen Sitzung der Ent urf bdes Bauprogramms und der Personalnachweisung zu einer ber Borberatung dieses Brogramms hatte sich zunächst eine eigens Pflegestätte für Lungentrante und Rebllopfleidende in Buch vor. Wit fand bis auf geringe Abänderungen die Zustimmung der Deputation. zu diesem Zwed eingefegte Rommission befaßt. Das Programm Es ist der Bau von Pavillons für die Pflegeſtätte in Aussicht ge nommen. Die Anlage foll borläufig für die Aufnahme von 500 Berfonen eingerichtet, die Möglichkeit einer Ausdehnung auf 1000 Ber
Das Rafinotheater brachte am Freitag den Schwant von Delar Blumenthal und Gustav Kabelburg:" 8wei Wappen" auf die Bretter. Das Künstlerpersonal gab sich die reblichste Mühe, dem Inhalt des etwas frisierten Stüdes gerecht zu werden und es hatte auch guten Erfolg. Der Direktor Herr Berg spielte gar nicht übel den feudalen, auf seine Ahnen stolzen Freiherrn v. Üettingen, während Herr Bimmermann den an Rang und Stand sich nicht kehrenden Amerikaner Thomas Borster gut gelungen herausbrachte. Ihm treu zur Seite standen Herr Smu als Sohn des Freiherrn , der mit Gertrud Singer, der Tochter des amerikanischen Dollarmenfchen, die Ehe einging, wobei immer wieder die Standesvorurteile der Feudalen Anlaß zu Konflidten gaben.
Außerdem bringt das Programm auch einen netten bunten Teil, der abwechselungsreich ist. Besonders amüsiert Robert Resemann durch seine humorvollen Vorträge. Das beifallsfreudige Publikum lohnte die Leistungen reichlich.
Arbeiter Samariter- Kolonne Groß- Berlin. In dieser Woche werden folgende Lehrabende abgehalten: Dresdenerstr. 45 am Montag; Rigdorf, Grtstr. 8, am Mittwoch; Schöneberg , Vorbergstraße 9'und Lichtenberg , Scharnweberstr. 60, am Donnerstag. In allen Abteilungen Vorträge über Strantenpflege, Gäste will.
tommen
Rigdorf.
Vorort- Nachrichten.
Stadtverordneten- Versammlung.( Fortsehung der Etatsberatungen.) Zum Voranschlag der aus Pflicht- und Wahlflaſſen Orts statut über Erhebung von Beiträgen zu den bestehenden Fortbildungsschule hat der Magistrat ein gung" bes Regierungspräsidenten, bie fich stützte auf das Gefes Rosten der Schule vorgelegt. Es ist beranlagt durch eine„ Anre. vom 1. August 1909, nach welchem die Gemeinden Beiträge erheben tönnen, und auf einen bezüglichen Erlaß des Handelsministers bom 12. März 1910. Vom lekteren ist die Kürzung des Staats zuschusses angedroht worden, wenn die städtischen Körperschaften Die Magistratsvorlage über die Neueinteilung der Gemeinde. nicht Order parieren sollten. Es bleibt den Organen der sogenann wahlbezirke beschäftigte Freitag den Stadtverordneten- Ausschuß. ten Selbstverwaltung" in Rigdorf in Rücksicht auf die chronische Nach eingehender Beratung wurde folgender Antrag des Vor- Finanznot nichts weiter übrig, als das Ortsstatut zu erlassen. Die fibenden Liebenow angenommen und soll dem Plenum vorge- bierteljährlichen Beiträge sind von den Arbeitgebern zu zahlen und Kenntnis von der Vorlage des Magistrats und erklärt sich mit der für die Schüler der übrigen Klassen, soweit fie Lehrlinge, Gesellen schlagen werden:" Die Stadtverordneten - Versammlung nimmt betragen für jeden Schüler der kaufmännischen Klaffen 2,50 M., Neueinteilung der Gemeindewahlbezirke der dritten Abteilung, oder Gehilfen sind, je 1,50 M., für alle übrigen Schüler 1 M. Die so wie sie vom Magistrat aufgestellt worden find, einverstanden. Versammlung genehmigte das Ortsstatut und stellte den hat der Sie ersucht denselben aber, bon einer Neueinteilung der Gemeinde Fortbildungsschule in Einnahme und Ausgabe mit 59 161 M. feft. wahlbezirke der ersten und zweiten Abteilung für die in 1911 statt. Der Zuschuß des Staats beziffert fich auf 12 726,67 m., der der findenden Wahlen Abstand zu nehmen und der Stadtverordneten Stadt auf 35 689,33 7. Versammlung das erforderliche Material zugehen zu lassen, damit diese eb. eine den tatsächlichen Verhältnissen entsprechende Aenderung in der Einteilung der Wahlbezirke der ersten und zweiten Abteilung in Vorschlag bringen tann."
Königs- Wusterhausen . Heute, Sonntag, den 2. April, nachmittags 8 Uhr, im Lokale von Wedhorn, Altes Schützenhaus: Wahl- fonen aber berücksichtigt werden. bereinsversammlung. Tagesordnung: 1. Vortrag des Genossen Groger über die verschiedenen Parteiprogramme. 2. Wahl von zwei Delegierten zur Generalversammlung Groß- Berlins . 8. Maifeierfrage. 4. Parteiangelegenheiten und Verschiedenes. Der Vorstand. Reinidendorf- Oft. Die Bibliothek des Wahlvereins befindet sich beim Genossen Brückner, Brovinastr. 82, und ist vom 3. April qb Montags abends bon 7 bis 9 Uhr geöffnet. Die Bezirksleitung. Wilhelmsruh - Niederschönhausen - Weft. Dienstag, 4. April, abends 8 Uhr, im Lotal des Genossen Junder, Sachfenstr. 18, Mitglieder bersammlung. 1. Vortrag über die Entwidelung des Steuersystems. 2. Vereinsangelegenheiten. Die Bezirksleitung. Spandau . Am Dienstag, den 4. April, abends 81%, Uhr, im großen Saal der Brauerei Pichelsdorf, öffentliche Versammlung. Tagesordnung: 1. Die politische Lage und die bevorstehende Reichs. tagswahl. Referent: Reichstagsabgeordneter Emil Eichhorn . 2. Freie Diskussion. Die für Dienstag, den 4. April angefeßte öffentliche Frauenversammlung fällt deswegen aus.
Der Vorstand.
Eine Reihe von Etats fand debattelos Zustimmung. Die Ka. nalisationsverwaltung, für welche die Gebühren der Hausbefiber auf 2 Bros. bom Gebäude- Nußungswerte festgesetzt sind, bedarf eines Zuschusses aus dem Reservefonds von 145 900 Mark und balanciert mit 886 600 M. Auch für das Extraordi das Grundstück der Sternwarte am Endeplay verlauft hat, ist man fonds mit 115 000. herangezogen zum Zwede von Erweiterungen Aus der Magistratssitzung wird berichtet: Nachdem der Fistus narium dieser Verwaltung wird neben Anleihemitteln der Reservebem Blane einer Verlängerung ber Charlottenstraße über das Stern- ber Anlagen im Gesamtbetrage von 868 000 2. Der Voranschlag wartengrundstüd nach der Lindenstraße näher getreten. Der Magistrat für das Rieselgut aßmannsdorf schließt ab mit 184 800 hält diese Durchführung der Charlottenstraße für awedmäßig und Mart, der für Boddinsfelde mit 163 400 M.; ersteres rechnet geboten und hat entsprechend dem Vorschlage der Tiefbaudeputation mit einem Wirtschaftsüberschuß von 65 000 m., letteres mit einem befchloffen, die Fluchtlinien für die durchzulegende Straße dahin feft- folchen bon 50 000 m. Städtische Gasanft alt: Abschluß zufeßen, daß die Charlottenstraße geradlinig bis zur Markthalle II 4 670 000., Reingewinn 1 635 500 2. Das Elettrigi. ( zwischen Liuden- und Friedrichstraße) verläuft und an dieser entlang tätswert, welches im September in Betrieb genommen wird, Das Gefindehospital der Stadt Berlin nach der Lindenstraße führt. Gleichzeitig hat der Magistrat die Fest balanciert mit 355 000 m. und soll einen Reingewinn von 110 000 das auf dem Grundstüd Koppenstr. 38/40 fich befindet, feiert heute fegung der Fluchtlinien für eine Straße befchloffen, die von der Ede Mart bringen. Das Städtische Leihamt rechnet in Eine das Jubiläum seines 50jährigen Bestehens. Die Linden und Hollmannstraße nach der Ede Alte Jakob- und Gitschiner nahme und Ausgabe mit 12 300 2. Anstalt gehört zu den besonderen Wohlfahrtseinrichtungen" für Straße führt. Diese Straße stellt eine Fortsetzung der berlängerten das Gefinde", die aus den Mitteln des sogenannten Gesinde. Charlottenstraße dar; fie mündet auf die im Zuge der Alten JalobBelohnungs- und Unterstüßungsfonds" unterhalten Straße über den Landwehrlanal führende Brüde, die im Bau be. griffen ist. Für die Weiterführung der Alten Jakobstraße in die Daß dieser Fonds im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts Boffener Straße ist der Durchbruch durch den Häuferblod zwischen Waterloo - und Planufer bereits beschlossen. ins Leben gerufen wurde und bis in unser 20. Jahrhundert hinein fich erhalten hat, erklärt sich aus der schmachvollen Sonder- Eine Internationale Ausstellung für Reise- und Fremdenverkehr stellung des Gesindes". Die Jbee, einen Fonds zur Be ist in den Ausstellungshallen am Zoologischen Garten eröffnet Johnung treuer Dienste des Gesindes" zu gründen, entstand bei worden; ihre Dauer ist bis zum 20. Juni bereinbart. ber Gemeindeverwaltung der Stadt Berlin im Jahre 1823. Zur Eine Störung im Straßenbahnbetriebe machte sich am FreitagAufbringung der erforderlichen Mittel sollte das„ Gesinde" selber nachmittag im Norden der Stadt bemerkbar. Aus bisher uner herangezogen werden, doch wurde, trot Beitragszwang mittelter Ürfache trat um 6 Uhr im Bereiche der Speisepunkte 22 und tein rechtlicher Anspruch auf Unterstüßung ein- 84 der Unterstation Moabit eine zeitweise Stromunterbrechung ein, geräumt. Den Blan genehmigte der König durch Rabinettsorber welche um 6.55 Uhr beendet war. Das Störungsgebiet erstrecte ven 1826, und seit März 1827 wurde dann alles Gefinde" ge- fich auf die Müllerstraße vom Wedding bis Berliner Straße, sowie zwungen, bei dem Antritt eines ersten Dienstes und bei jedem auf die Gericht- und Seestraße. Wechsel des Dienstes 5 Silbergroschen zu zahlen. Nach dem ersten Auf die Ortskrankenkaffen haben es Ginbrecher feit einiger Statut zur Verwaltung des hieraus sich ansammelnden Fonds, Beit afgesehen. In der Nacht vom Freitag zum Sonnabend wurde das 1830 durch Kabinettsorder genehmigt tourde, sollte invalides in der Schuhmacherkasse in der Landsbergerstraße eingebrochen. Gefinde" unterstützt werden entweder mit barem Gelde oder mit Die Burschen müssen aber gestört worden sein und tamen somit Verpflegung in einem Hospital. Die schon in diesem Statut aus nicht zu ihrem Ziele,
werden.
Das Kapitel I des Hauptetats AusVorjahren" schließt gwar mit einem fogenannten Ueberschuß von 400 000 m. ab; biefes Rechentunststüd war aber nur möglich durch das zweifelhafte Er. periment, daß ein voraussichtlicher Uebertrag von 400 000 22. aus dem Jahre 1910 in Einnahme gestellt wurde. Wie unbereden. bar eine solche Voraussicht ist, beweist der Uebertrag aus 1909, welchen man mit 452 700 M. im Etat 1910 eingestellt hatte, der aber nur 202 428,85 M. ergab. Infolgedessen mußte der Ausgleichsfonds um 197 576,15. gefchwächt werben. Das ist die Folge einer grundverkehrten Finanzpolitit, welche die Ueberschüsse zum Ausgleich des Etats benußt, statt damit die Reserven zu stärken. Beim Kapitel Kämmereiberwaltung gab die Poliseiberwaltung, welche die Stadt mit einem Stoſtenbeitrag bon 500 000 22. belastet, dem Stadtv. Böste( Soz.) Anlaß zu einer scharfen Kritik an der Polizei und ihren in legter Beit zur Evidenz festgestellten Seldentaten gegen Leben und Gesundheit der Bürger. Redner verlangte energisches Borgehen gegen den unwürdigen Bustand, der den Steuerzahlern horrende Summen abnimmt, fie aber sonst zum Maulhalten zwingt. Es müsse erneut von den Städten beim Abgeordnetenhause die Uebertragung der Polizei an fie selbst beantragt werden. Der Magiftrat aber müsse energisch Stontrolle üben über die Verwaltungskosten der Boliget, um Einblick zu gewinnen, wo die halbe Million bleibt. Stadtrat GIüds. mann äußerte ebenfalls schwere Besorgnisse über die dauernd wachsenden Polizeilasten, deren Höhe nicht einmal im voraus zu figieren ist und selbständig von der staatlichen Polizeiverwaltung festgesetzt werden. Das geschieht so unzuverlässig, baß beispiels. erst noch bor gang furzer Zeit eine Nachforderung der Polizei von Salon Mara Lennah. annähernd 50 000 W. zeitigte. Ferner figurieren in den Stoften. Sonntag, den 2. April, nachmittags 5 Uhr, Im Foher und anschlägen der Polizei hohe Beträge über Ausgaben, die großen Saal von Keller u. Reiner, Potsdamer Straße , nicht näher bezeichnet sind. Der Magistrat habe dese
gesprochene Absicht, ein besonderes Gesindehospital au Die armen Reichen. Wie die Damen der oberen Behntausend schaffen, wurde erst drei Jahrzehnte später verwirklicht. Im Jahre fich quälen, um den Armen das Leben angenehm zu machen, ist gar 1844 wurde die Ausführung nicht zu beschreiben. Sie tangen und fingen, trinken und flirten, man den Gedanken von neuem auf, das Jahr 1858 brachte den/ damit nur Geld für die Armen zusammen tommt. Berliner Blätter weise die schon von vornherein reichlich bemessene Summe für 1909 bringen folgendes Inferat:
Beginn des Baues, 1861 war die Anstalt fertig und wurde in Bemuzung genommen. In neuerer Zeit ist ihre Belegungsziffer start Heruntergegangen, weil die Mittel des Fonds nicht groß find: Das