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Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

Achtung, Holzarbeiter! In der Kistenfabrik Pflugrath, Glsenstr. 52, haben unsere Verbandsmitglieder die Arbeit ein­gestellt, weil Herr flugrath die Ausübung des den Arbeitern gefeßlich zustehenden Vereinigungsrechts in seiner Fabrik nicht duldet. Er hat diejenigen unserer Kollegen, von denen er erfahren, daß fie fich dem Holzarbeiterverband angeschlossen haben, rücksichtslos entlassen und gedroht, jeden zu entlassen, der dem Holzarbeiter verband angehört. Die Fabrik ist deshalb für unsere Verbands­mitglieder, sowie für jeden Arbeiter der Wert auf das ihm zu­stehende Koalitionsrecht legt, gesperrt. Die Ortsverwaltung.

( Herr Pflugrath hat gleichwohl die Naivität, vom Verlag des Vorwärts" zu verlangen, das Sperrinferat aus dem Vorwärts" herauszunehmen. Vielleicht macht er sich mit den Paragraphen 152 und 153 der Gewerbeordnung etwas näher bekannt.)

Der Kampf im Tapezierergewerbe.

ftand der großen Reedereien war sehr groß, er wurde aber durch die Geschlossenheit der Mannschaften gebrochen.

Der Deutsche Transportarbeiterverband hat auf der Oder die erste erfolgreiche Bewegung hiermit durchgeführt; er hat dafür ge­sorgt, daß mit einem mittelalterlichen Lohnsystem aufgeräumt wurde. Die größten Firmen haben den Transportarbeiterverband als Ver­treter der Mannschaften anerkannt. Es bleiben nur noch eine An­zahl Kleinbetriebe übrig, die bald kapitulieren werden müssen. Von Bedeutung für den Verlauf der Bewegung ist sicher die ausgezeichnete Haltung der Schiffsmannschaften und insbesondere der Schiffsführer. Alles in allem: die Oderschiffer können mit dem Ausgang der Bewegung zufrieden sein.

Der Streik der Maschinisten auf der Union " in Dortmund beendet!

Aus der Frauenbewegung.

Elend in der Puzbranche.

Wir erhalten folgende Zuschrift: Schreibt da jemand im Confectionair" einen Artikel, der die Verhältnisse im Buggewerbe in geradezu rofigitem Lichte erscheinen läßt, der den Puharbeiterinnen Monatsgehälter bis 200 m., be­sonderen Kräften sogar 250 bis 400 M. Gehalt verheißt, der das Aussehen der Arbeit im Winter wie im Sommer als ein rein illusorisches bezeichnet, und der auch nach Austritt aus dem Ge schäft glänzende Versorgung und Selbständigkeit durch glänzend bezahlte Hausarbeit in Aussicht stellt. Leider ist dieses schöne Bild nichts als fauler Zauber, und muß der Animierartikelschreiber auf das härteste verurteilt und zurüdgewiesen werden. Denn wehe Durch Vermittlung des Orberbürgermeisters hatten sich die dem jungen Mädchen, das sich durch solche Lodartikel verleiten streitenden Maschinisten, Heizer, Kranführer und das Lokomotiv­personal mit einer Anfrage an die Direktion der Union " gewandt, läßt, den Puzberuf zu ergreifen. In furzer Zeit wird sie aufs um zu erfahren, ob die Werksverwaltung zu Verhandlungen ge- grausamste enttäuscht, in vielen Fällen dem Elende in die Arme Die Tapezierer versammelten sich am Sonntagmorgen in den neigt sei. Die Direktion hat es abgelehnt, zu verhandeln. getrieben werden. Wie sind die Verhältnisse in Wirklichkeit? Nach halb bis eineinhalbjähriger Lehrzeit erhält die junge Sophiensälen", um Stellung zu dem im Vorwärts" bereits mit. Als Grund wird in der Hauptsache angegeben, daß die Arbeiter geteilten Ultimatum der Unternehmer zu nehmen. Vor Beginn gewaltfam"( unter Kontraktbruch) in den Streit getreten feien. Puharbeiterin die Stelle einer Zuarbeiterin und fängt mit einem der Versammlung fand eine Konferenz der Vertrauensmänner Die Ausständigen beschlossen am Sonnabend in geheimer Ab- Monatsgehalt von 15 M. an. Allmählich, das heißt in einem Zeit­ftatt, in der beschlossen wurde, der Gehilfenschaft zu empfehlen, mit ftimmung mit großer Mehrheit, den Streik abzubrechen und die raum von 8 bis 10 Jahren, erreicht sie die Höchstsumme von 60 M. aller Energie und Zähigkeit den Kampf fortzusehen, um in allen Bewegung zu geeigneter Zeit mit vermehrter Kraft wieder aufzu- monatlich. Dieses Gehalt bezieht sie in Wirklichkeit aber nur monatlich. Dieses Gehalt bezieht sie in Wirklichkeit aber nur Werkstätten, wo gestreift wird oder wo ausgesperrt worden ist, die nehmen. Die Situation hatte sich in den letzten Tagen wesentlich während der Saison, und zwar in der Frühjahrssaison 4, in der Arbeitsbedingungen einzuführen, die bereits in einer großen An- au ungunsten der Streitenden verändert, da ein erheblicher Teil zahl von Betrieben zur Anerkennung gebracht wurden. Dieser Em- fahnenflüchtig geworden war. In Betracht kam, daß ein großer Serbstsaison 3 Monate hindurch. Die übrigen 5 Monate des pfehlung ftimmte die Versammlung nach einem Referat von Teil der in Frage kommenden Arbeiter noch keine lange Gewert Jahres muß sie von ihren Ersparnissen leben. Im günstigsten Bibemis au. Wie bekannt wurde, hatten die Unternehmer selbst schaftsarbeit hinter sich hatte. Der der Direktion der Union " fühl- alle hat sie also auf das Jahr berechnet 35 M. monatlich zu ber die Verhandlungen gewünscht. Um so mehr erregte ihr geringes bar gewordene Schaden ist sicher erheblich genug, um fortab als zehren. Nach erfolgreicher zuarbeiterinnentätigkeit wird sie Durch Garniererin. Das Anfangsgehalt einer solchen beträgt 50 M., Entgegenkommen die Verwunderung der Arbeiter. Bereits arbeiten ernstlicher Faktor zugunsten der Arbeiter zu wirken. 550 Beute( darunter 20 Näherinnen) in 72 Betrieben zu besseren Schaden wird man flug. Bei allen späteren Lohnbewegungen wird es steigt im Laufe von 6 bis 8 Jahren auf 100 bis 110 M. Selbst der jetzt entstandene gewaltige Schaden als reale Größe von der Bedingungen als die jetzt von den Unternehmern vorgeschlagenen. Werfeverwaltung in Rechnung gestellt werden, wenn die Arbeiter verständlich verdient auch sie in der stillen Zeit nichts, und wird Dieser Erfolg wurde erzielt, obgleich die Konjunktur im Tapezierer. gewerbe noch immer nicht gut zu nenen ist. Die Aussperrung hat auch ihre Forderungen bei der jetzt beendeten Bewegung nicht durch somit nur 7 Monate im Jahre honoriert. Das macht auf das Jahr berechnet einen Durchschnittsverdienst von höchstens 64,17 M. feinen weiteren Umfang angenommen. Bisher hat man im ganzen sezen tonnten. Einzelne Direttricen freilich können derart hohe Gehälter erreichen, 86 Streifbrecher gezählt. Mehr als bisher muß streng darauf ge­achtet werden, daß in feinem Betriebe, wo bewilligt wurde, wie der Herr Artikelschreiber sie angibt. Es gibt aber in ganz Streitarbeit geleistet wird; auch müssen alle ueber­Berlin wohl nicht mehr als 18 solcher Ausnahmestellungen. Und stunden bermieden werden. wer fie einnehmen will, muß ganz besonders künstlerisch talentiert sein und muß eiserne Arbeitskraft und auch hervorragende kauf­männische Fähigkeiten besitzen.

Vor Angeboten aus Frankfurt a. O. von der Firma Gersten­berger wurde gewarnt; dort streiken die Magazinarbeiter.

In der Hofwagenfabrik von Franz Nigste in Stolp ist ein Streit ausgebrochen. Birka 90 Schmiede und Schlosser haben die Arbeit nieder­gelegt. Die eingeleiteten Verhandlungen waren refultatios verlaufen, weil der Fabrikant es abgelehnt hatte, eine allgemeine Lohnerhöhung von 5 Pf. pro Stunde zu bewilligen. Er wollte nur den ihm passenden Arbeitern Lohnerhöhungen von 8 bis 1 Pf. geben. Außerdem wollte Der Streit der Kutscher und Lagerarbeiter bei der Firma er 14 Arbeiter entlassen, darunter Mitglieder des Arbeiterausschusses. R. Weichhardt Nachf. zu Spandau dauert unverändert fort. Die An der Bewegung sind die Verbände der Schmiede und der Metall­Firma läßt ihre Arbeit bei den Speditionsfirmen W. Wagner arbeiter beteiligt. Außerdem der Gewerkverein der Maschinenbauer we. und Blofemeister ausführen und ist deshalb alle Arbeit und Metallarbeiter( H.-D.). bei genannten Firmen zu verweigern, da dieselben Streitarbeit Die Stuffateure in Frankfurt a. M. find am Sonnabend in den verrichten. Der Inhaber der Firma F. W. Müller, Mehltransport, Streit getreten. Sie unterbreiteten vor kurzem den Arbeitgebern die hat der Frau eines Streitenden den Dienst der Hausreinigung ge- Forderungen: Arbeitszeitverkürzung um/ Stunde, bon 9 auf fündigt, indem er erklärte:" Da Ihr Mann ebenfalls zu den 81 Stunden, Lohnerhöhung um 5 f. für 1911, 3 f. für 1912 Faulenzern, welche bei Weichhardt streiken, gehört, tündige ich und 2 weitere Bf. für 1918. Bei den Verhandlungen mit den Ar­Ihnen hiermit die Hausreinigung." beitgebern reduzierten die Arbeiter ihre Forderungen, um einen Die Situation ist für die Streifenden nach wie vor günstig, da Kampf zu vermeiden. Aber auch diefe reduzierte Forderung, 3 Pf. die Gespanne der Spedition, trot Hamburger Arbeitswilligen" und Lohnerhöhurg sofort und 2 weitere Pf. 1912. ging den Unter­Inseraten, bereits 14 Tage stillstehen. Die Arbeiter werden den nehmern zu weit, sie wollten nur eine Lohnerhöhung von je 2 Pf. Rampf nicht eher aufgeben, bis die Organisation anerkannt ist. für dieses und das nächste Jahr und von 1 Bf. für 1913 bewilligen. Deutscher Transportarbeiter- Verband. Ortsverwaltung Spandau . Die Arbeiter beschlossen aber, nur an den alten Forderungen festzu­Achtung, Galanteriearbeiterinnen! Bei der Firma Wilhelm halten und diese durch Streit zu erfämpfen. Es tommen zirka Böhm, Ritterstr. 88, Rahmenfabrit, haben die Arbeiterinnen 100 Mann in Betracht, die fast alle organisiert find. wegen Reduzierung der Affordlöhne die Arbeit niedergelegt. Ver­handlungen wurden abgelehnt mit dem Bemerken: Wem es nicht passe, der könne gehen. Der Betrieb ist für Arbeiterinnen gesperrt.

Die Beilegung der Differenzen in den Rauchwaren­Zurichtereien.

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So find die Verhältnisse des Pubgewerbes in Wirklichkeit! Der Markt ist mit Arbeitskräften überhäuft, und die Bubarbeite rinnen steden genau wie die Vertreterinnen der meisten anderen Gewerbezweige in tiefstem Glend! Den Arbeitgebern und Ge schäftsinhabern freilich kommt es darauf an, durch möglichst rosige Darstellung der Dinge ein möglichst großes lleberangebot von Ar­beitskräften zu erzielen. Bezeichnend genug ist es ja für die Ge­finnung dieser Herren, daß sie jest große Protestkundgebungen gegen die Gewerbeordnungsnovelle veranstalteten, welche die But arbeiterinnen vor Ausnutzung durch leberstunden schützt. Auch die Puhmacherinnen täten gut, derartigen Bestrebungen durch organisatorischen Zusammenschluß nach Möglichkeit zu begegnen.

Letzte Nachrichten.

Auch eine Wirkung der Bethmann- Rede.

London , 3. April. Oberhaus. Lord Roberts beantragte die folgende Resolution: Angesichts der veränderten strategischen Verhältnisse in Europa betrachtet das Haus die unzureichenden Die Ortsverwaltung des Deutschen Buchbinderverbandes. Am Sonntag, den 26. März, fanden in Leipzig erneut Verhand- militärischen Vorbereitungen der Rierung für die Verteidigung Achtung, Töpfer! Die Sperre Reusche hat sich erledigt, da die lungen statt. Da aber die Arbeitgeber ein zu geringes Entgegen des Reiches mit schwerer Sorge. Der Feldmarschall sagte zur Be­noch zu zahlende Differenzsumme beglichen ist. Die Kollegen kommen zeigten, waren die Vertreter der Arbeiter wiederum nicht gründung seiner Resolution: Ich war einigermaßen in Verlegen­tönnen ihre noch zu erhaltenden Summen im Filialburau abheben. in der Lage, ihre Zustimmung zu den Vorschlägen geben zu können. heit, daß ich diese Resolution einbringen sollte während der Er­Die Verbandsleitung. Auch eine am borigen Montag in Leipzig stattgefundene Versamm Der Königliche Hof- Maurermeister May Beyertt in Botsdam lung der Arbeiter lehnte das Angebot der Unternehmer ab, in der regung, welche durch die Hoffnung auf allgemeine Abrüstung und berweigert den Maurern und Bauhilfsarbeitern den Vertragelohn. Hauptsache wohl deshalb, weil sich der Vertrag nicht auf die allgemeinen Frieden hervorgerufen worden ist, eine Hoffnung, die, Behertt gehört dem Arbeitgeberbunde nicht an und glaubt, sich her- Maschinenarbeiter beziehen sollte. Die weiteren Verhandlungen am wie man uns sagt, sicher und schnell in Erfüllung gehen soll. Behertt gehört dem Arbeitgeberbunde nicht an und glaubt, sich her 30. März führten dazu, daß die Arbeitgeber folgendes zugestanden: Meine Verlegenheit ist aber durch ein gänzlich unerwartetes ausnehmen zu dürfen, die Tariflöhne nicht zu zahlen. Die Maurer und Bauhilfsarbeiter haben nach wiederholten ergebnislofen Ver- Der Vertrag bezieht sich in den gemischten Betrieben auch auf die Ereignis gemindert worden, nämlich durch die Rede des deutschen handlungen zur Selbsthilfe gegriffen und die Arbeit eingestellt. Den Maschinenarbeiter. Die Zugehörigkeit der Gehilfen, Hilfsarbeiter Reichskanzlers. Diese bemerkenswerte Rede, so voll von mann­einzelnen Arbeitern wird zwar versprochen, daß nach dem 1. April und Arbeiterinnen zu irgendeiner gewerkschaftlichen Organisation haftem Empfinden, wirkt auf mich in einer Weise ein, für die der Tariflohn gezahlt werden soll. Die Bauarbeiterorganisation darf weder ein Grund zur Nichteinstellung, noch zur Entlassung ich nur schwer einen Ausdruck zu finden vermag. Als der Reichs­fann die Sperre aber nicht früher als beendet ansehen, bis Herr fein. Während der Dauer des Tarifvertrages dürfen weder Streits tanzler seine Meinung über die wahre Beziehung des Volks und Aussperrungen stattfinden. 1. als Feiertag. Der Tarifvertrag hat Gültigkeit bis 31. Dezember 1913. Unter daß er die mit dem Arbeitgeberverein vereinbarten tariflichen Be- diesen Veränderungen gaben die Arbeitervertreter die Zustimmung leidete er nur die Grundsäße in Worte, die meinen Geiſt während dingungen auch für sich als verbindlich anerkennt.

Deutfches Reich.

zum Vertrag.

Nachdem auch am 31. März mit den Unternehmern in Berlin eine Einigung erzielt wurde, wurde am 3. April die Arbeit allge­mein wieder aufgenommen. Wenn auch von einem Sieg der Arbeiter nicht gesprochen werden kann, so ist aber die Ausschaltung der Organisation, wie die Arbeitgeber es mit ihrem brutalen Ber­tragsbruch beabsichtigten, glänzend abgeschlagen worden.

Sämtliche Bau- and Möbeltischler, Maschinen-, Blaz- und Schuppen­arbeiter sowie Schloffer der Firma Ferdinand Bendig Söhne in Bosen haben beschlossen, von Montag, den 3. b. M., ab in den Streit zu treten, weil der Direktor Pochardt zwar für die Bautischler, für die soeben mit den vereinigten Arbeitgebern und den Arbeiter­organisationen ein Vertrag abgeschlossen wurde, eine Regelung der Arbeitsverhältnisse vornehmen will, sich aber weigert, dies für alle Ein Tarif im Bremer Bäckergewerbe. Arbeiter durch einheitlichen Vertrag zu tun. Es fommen zirka Die Bremer Bädergesellen nahmen am Sonntag den durch Ver­250 Arbeiter in Frage. Die Konjunktur im Holzgewerbe in Posen ist gut und wird durch die oftdeutsche Industrieausstellung noch be- handlungen mit den Innungsmeistern unter Vorsitz des Gewerbe günstigt. Es ist deshalb anzunehmen, daß die Differenz von nicht gerichtsvorsitzenden abgeschlossenen Tarifvertrag an. Der neue Tarif allzu langer Zeit sein wird. Bei dem Streit find beteiligt der Deutsche gilt bis zum 31. März 1915. Am 1. April 1913 tritt für alle Holzarbeiterverband, der Polnische Berufsverband, der Gewerkverein Wochenlöhne eine weitere Erhöhung von 1 M. ein. Vom 1. April der Holzarbeiter( H.-D.). Sämtliche Arbeiter sind organisiert.

Erfolgreiche Lohnbewegung der Oderschiffer.

dieses Jahres ab beträgt der Minimallohn für Gefellen in den ersten zwei Jahren nach der Lehrzeit 22 M. pro Woche, später 24 M. Die Arbeitszeit ist eine zwölfftündige. Kost- und Logiszwang werden be­Am 1. April wurden die in Berlin unterbrochenen Verhand- seitigt. Nur auf ausdrücklichen schriftlichen Wunsch des Gesellen, der lungen in Breslau fortgesetzt. Nach langwierigen Beratungen auf dem Nachweis abzugeben ist, darf der Meister einen Gesellen in wurde eine Einigung erzielt. Die Schiffsmannschaften erhalten ab soft und Logis nehmen. Der bestehende Arbeitsnachweis der 1. Juli dieses Jahres eine Lohnzulage von 5 Mt. pro Monat. Das bisherige Entlohnungssystem, einen Teil des Lohnes einzubehalten Innung wird in der Form ausgestaltet, daß ein Mitglied des und diesen nur bei guter Führung und ununterbrochener Arbeits- Gesellenausschusses ständig an den Sprechstunden teilnimmt. 28o dauer während der ganzen Schiffahrtsperiode an die Mannschaften höhere Löhne, als fie der neue Tarif borfieht, bereits gezahlt werden, auszuzahlen, wird aufgehoben. Diese sogenannten Nachschüsse und müssen dieselben beibehalten werden. Dienstzulagen werden ab 1. Juli zum Lohn zugeschlagen. Am

1. Juli müssen die bis dahin einbehaltenen Nachschüsse und Dienst Streit der Mannheimer Hafenarbeiter. zulagen zur Auszahlung gelangen. Für Ueberstunden werden an­In Mannheim find gestern etwa zweitausend Hafenarbeiter statt bisher 25 Pf. 50 Pf. gezahlt. Die Bebunkerung der Dampfer außer der regelmäßigen Arbeitszeit wird gleich den Ueberstunden wegen Lohndifferenzen in den Ausstand getreten.

Husland.

der letzten Monate wiederholt beschäftigt haben.

Feldmarschall Roberts, der Besieger der Buren, ist einer der Vortämpfer des englischen Imperialismus und Militarismus. Und ein solcher kann sich für die Unterstützung seiner Deutschland abträglichen Pläne auf den deutschen Reichskanzler

berufen!

Die Rüstungsfrage im englischen Oberhause. London , 3. April. ( W. T. B.) In der Fortsetzung der Debatte über die Rüstungsfrage im Oberhaus erwiderte Lord Haldane, was sich auch für strategische Aenderungen vollzogen hätten, es befinde fich doch stets ein Streifen See zwischen Großbritannien und jedem möglichen Feind. Wenn Großbritannien die Herrschaft zur See befize, so könne es seine Seestreitkräfte zur ersten Verteidigungs­linie gegen eine Invasion machen. Das habe Großbritannien stets getan und werde es auch weiter tun. Haldane wies auf die Schwierigkeiten einer Invasion hin, solange Großbritannien die Nordsee beherrsche, und wendete sich in ausführlicher Weise gegen die Einführung der obligatorischen Dienstpflicht. Gerade in der jebigen Zeit befinde fich Großbritannien in einem Meinungs­austausch mit den Vereinigten Staaten , um, wenn möglich, einen allgemeinen Schiedsgerichtsvertrag abzuschließen. Der

deutsche Reichskanzler habe von der Bereitwilligkeit Deutsch­gesprochen, mit England Informationen über die lands Flotte auszutauschen. Wenn ein solches Verfahren eingeschlagen würde, so müsse es etwas dazu beitragen, die Gefahr einer Panit zu verringern, die so piel getan habe, die Flottenbudgets nicht nur Großbritanniens , sondern auch anderer Länder in die Höhe zu treiben. Die Gefahr eines Krieges mit Frankreich oder Rußland fei jest viel weniger wahrscheinlich als seit vielen Generationen. Was die übrige Welt angehe, so fingen die Bevölkerungen aller Länder an, ein Verlangen zu bekunden, daß die schreckliche Last der Rüstungen abnehmen solle.

Vom Streit der französischen Dockarbeiter. La Rochelle , 3. April. ( W. T. B.) Jn La Pallice ber suchten ausständige Dodarbeiter zur Entladung der Kohlenschiffe dienende Karren aufzuhalten, tourden aber von der Polizei zerstreut Unternehmerbrutalität.

bergütet, und zwar an den Kopfstationen Breslau , Cosel, Stettin , Hamburg und Fürstenberg. In letterem Ort jedoch nur dann, wenn er Ausgangspunkt für bergwärts gehende Züge ist; diese Arbeit wurde bisher nicht vergütet. Auch die Sonntagsarbeit wird Erfolgreiche Beendigung des Wiener Schneiderstreiks. vergütet. Wenn die Mannschaften an den Stationen nicht auf ihren Der lange Streit fonnte mit einem recht günstigen Tarifabschluß Fahrzeugen beschäftigt sind und hierdurch behindert sind, ihr Effen beendet werden, der u. a. das Neue enthält, daß die längere Dauer auf ihren Fahrzeugen einzunehmen, erhalten sie eine Entschädigung bon 75 Pf. in Hamburg 1 M. Das Reisegeld von und nach der der Arbeit im Beruf, nicht im Betrieb, von selbst den Auf­Heimatsstation wird den Schiffsmannschaften bei Leginn, und stieg in höhere Lohnklassen bewirkt. Die Löhne find sämtlich an Schluß der Schiffahrtsperiode vergütet. Ferner wurde beschlossen, fehnlich erhöht, die Bertrauensleute werden anerkannt, die Mindest Ropenhagen, 3. März.( W. T. B.) Die Einigungsverhandlungen eine Kommission, gebildet aus Bertretern der Organisation der löhne nicht mehr für Einzelfirmen, sondern für ganz Wien gelten. Arbeitgeber und Arbeitnehmer, zu bestimmen, die eintretende Diffe- Ueberstunden werden mit 100 Broz. Aufschlag entlohnt und Maß zwischen Vertretern der Arbeitgeberorganisationen und den Maurern renzen, die sich aus den Vereinbarungen ergeben, zu schlichten hat. regelungen dürfen wegen des Streiks nicht erfolgen. Die Geund Tischlern sind gescheitert und infolgedessen wird morgen früh Die Vereinbarungen treten am 1. Juli dieses Jahres in Kraft und werbeinspettorin Alice Ritter hat viel zur Beilegung des die von den Arbeitgebern angekündigte Aussperrung in Straft treten. Die Aussperrung umfaßt 11 500 Arbeiter. gelten bis zum 31. Dezember des Jahres 1912. Die Kündigungsfrist Konflikts beigetragen. für die Abmachung beträgt zwei Monate. Verhängnisvoller Fund.

Ein Generalftreik der französischen Hafenarbeiter? Die Bewegung der Oberschiffer ist somit mit gutem Erfolg bes endet worden, was allerdings berbürgt war durch die ausgezeich Baris, 8. April. Wie mehrere Blätter berichten, hat der nationale Danzig , 3. April. Auf einem Spaziergang von Weichselmünde nete Organisation der Mannschaften. Die Kernfragen, die ohne Verband der Hafenarbeiter Frankreichs in der vergangenen Nacht nach Heubude fanden vier Knaben Wafferschirling und aßen von den Zweifel zum Kampf geführt hätten, sind zugunsten der Mannschaften einen Aufruf erlaffen, der die Hafenarbeiter auffordert, bon heute Wurzeln. Der neunjährige Schüler Thiel verfiel in Tobsucht und erledigt. Es war dies in allererster Linie die Frage des Nach- ab in den Häfen des Atlantischen Ozeans und des Aermeltanals in ftarb auf dem Felde. Der achtjährige Hirth fonnte noch nach Hause schusses( Einbehaltung des Lohnes), dann Erhöhung des Monats- den Ausstand zu treten, weil die Reeder angeblich beabsichtigen, die gebracht werden, wo er aber trob ärztlicher Hilfe starb. Die beiden anderen Knaben konnten am Leben erhalten werden. lohnes und zeitgemäße Bergütung der Ueberstunden. Der Wider- Organisation der Hafenarbeiter zu zerstören.

Verantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlin . In jeratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl.