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Nr. 81. 28. Jahrgang.

4. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Mittwo, 5. April 1911.

Partei- Angelegenbeiten.

Dritter Wahlkreis. Heute Mittwoch, abends 8 Uhr, findet in Wilkes Festfälen, Sebastianstr. 39, der dritte Vortrag des Genossen Eichorn statt. Diejenigen Mitglieder, welche noch nicht im Bejiz einer Teilnehmerkarte sind, werden ersucht, sich durch das Mitglieds­buch zu legitimieren. Der Vorstand. Grünau  . Heute Mittwoch, abends 1/9 Uhr, wichtige Mitglieder berfammlung im Lokal Zur grünen Ede", Köpenicker Str  . 88. Auf Beschluß der letzten Versammlung sind die Gewerkschaftsbücher mit zubringen. Der Vorstand.

Berliner   Nachrichten.

einführen will, wenn auch der Versuch reichlich spät kommt und Mannes bei einem Gastwirt ein, dessen Lokal in der Nähe der Berlin   sich auf dem Gebiete des Arbeitsunterrichts wie auf fo Wohnung J.3 liegt und dem hier in Frage kommenden Wahlverein vielen anderen von manchem leinerem Orte des Reiches hat den als 3a hlstelle dient. Bei der allein anwesenden Wirtin er­Rang ablaufen lassen. Der Wertunterricht ist nicht ein besonderes Unterrichtsfach, fundigte sich der Blonde, ob fie 3. kenne und wo er wohne. Mis das in einzelnen lehrplanmäßigen Stunden betrieben wird, sondern 3. wolle er wegen der Kranzangelegenheit beraten, falls der ein ein Unterrichtsgrundsatz, der in allen Lehrstunden zur Anwendung Strafmandat bekomme. Er selber habe, so fügte er hinzu, bereits kommen sollte. Er bildet auch nur einen Teil der Arbeitsschule; ein Strafmandat bekommen, aber er werde sich deshalb an die Ge­denn zu dieser gehört auch noch der Werkstättenunterricht( Handwerkschaft oder an die Partei wenden. Ob J. organisiert sei, fragte fertigteitsunterricht, Senabenhandarbeit) und, wo es möglich ist, er; ob er dem Verband und auch dem Wahlberein das Arbeiten im Schulgarten und im Versuchsfelde. Wie schon angehöre. Beide gingen dann mit dem Bemerken, sie würden sein Name jagt, wird der Werkstättenunterricht in besonderen J. aufsuchen. Bei Frau J., die allein zu Hause war, fand sich aber Räumen und besonderen Stunden, meist nachmittags, betrieben und umfaßt vorzugsweise leichte und schwere Holzarbeit, Glas- und nur der Blonde ein. Auch hier gab er an, er tomme in der Kranz­Metallarbeiten. Zum Wertunterricht, der in jeder Schulklasse be- angelegenheit, er sei deshalb schon bei der Frau des anderen ge= trieben werden kann, gehören dagegen Zeichnen, Formen, Papp- wesen. Als er fragte, ob J. im Verband sei, dachte Frau J. an und Bapierarbeit und Basteln. Daraus ergibt sich dann auch schon, die durch den Vorwärts" beröffentlichte Bar­Die Luftbarkeitssteuer und die königlichen Theater. daß sich der Wertunterricht leicht in unser heutiges Schulsystem nung und schwieg. Sie brauchen nichts zu fürchten," tröstete Der Vorsitzende des Verbandes Berliner   Bühnenleiter, Direktor hineinbauen läßt und die materiellen Opfer, die seine Einführung der Fremde, das bezahlt die Partei oder die Gewerkschaft". Wieder erfordert, verhältnismäßig gering sind. Besonders stolz find ja zeigte er sein Buch, diesmal unaufgefordert, und unaufgefordert Dr. Brahm, schreibt uns: die Werkunterrichtler darauf, daß sie den größten Teil ihres Ma- nannte er feinen Namen, den aber Frau J. zunächst nicht verstand. Berlin  , den 8. April 1911. Auch Frau J. versichert, es sei bestimmt das Mitgliedsbuch Ein Antrag, den der Stadtberordnete Cassel in der Donners. terials aus dem Mülltasten" gewinnen, da sie die findenden Kul­turmerte wieder zu Ehren bringen; denn Zeichenblodrücken, zer­tags- Berhandlung über die Luftbarkeitssteuer stellen will, lautet nach brochene Lampenzylinder, alte Hufeisen, Korfe und anderes Allt- eines Wahlbereins gewesen; wie ein solches Buch aussieht, Zeitungsmeldungen, denen nicht widersprochen wurde, dahin: Man material, find die Rohstoffe, aus denen sie ihre Apparate aufbauen. ist auch ihr bekannt. Als der Besucher sich empfahl mit der Un­wolle beschließen, die Verhandlung so lange auszulegen, bis eine Sind so die materiellen Hindernisse leicht zu überwinden, so darf fündigung, daß er am Mittag wiederkommen werde, bat sie, noch wolle beschließen, die Verhandlung so lange auszulegen, bis eine Erklärung der föniglichen Theater vorliegt, wonach sie sich der Steuer unterwerfen. Zur Klärung dieser Frage"( die unseres Er man doch eine andere Schwierigkeit nicht unterschäben, eine einmal feinen Namen zu sagen, und nun verstand sie deutlich: Steuer unterwerfen. Zur Klärung dieser Frage"( die unseres Er Schwierigkeit, die man der Berliner   Schulverwaltung gern als Mühlstein". Bisher ist der Mann nicht wiedergekommen! achtens längst teine Frage mehr ist, nachdem noch Graf Hülsen sich Milderungsgrund für die späte Einführung anrechnen wird. Der Man sieht: es wird weiter gespikelt! Nach dem ganzen Drum so unzweideutig gegen die Steuer ausgesprochen hat) ging ich ins Bertunterricht ist in erster Linie eine Frage der Behrerbildung, und Dran ist es außer allem Zweifel, daß es auch hier sich wieder Hausministerium und erhielt dort bereitwilligst innerhalb weniger und auf den preußischen Seminaren geschieht in dieser Beziehung Tage die Auskunft, welche die Stadtverwaltung innerhalb vieler leider noch nichte, eine Tatsache, die dem Eingeweihten nicht weiter nur um einen Erschnüffelungs- und Bespikelungsversuch handelt. Monate nicht bekam oder bekommen wollte. Im Auftrage des auf Wunder nimmt. Ist es doch sattsam bekannt, daß die Lehrer Verblüffend ist die Sicherheit, mit der der Blonde Korfu   weilenden Ministers Grafen Eulenburg ging mir heute bildung nicht den Forderungen der Pädagogif vorauseilt, ja nicht Schilderungen der beiden Frauen aufgetreten zu sein scheint. folgendes Schreiben zu, deffen Driginal ich dem Herrn Stadt- einmal mit ihnen Schritt hält, sondern in weitem Abstande hinter Daß Beauftragte des Vorwärts" stets eine von der Redaktion verordnetenvorsteher übersende: ihnen herhinkt. Berlin   mußte sich daher erst in besonderen Kursen, ausgestellte Legitimation bei sich tragen, hätte er aus jener die jetzt vom Lehrerverein fortgesetzt werden, ein geeignetes Lehr- von uns veröffentlichten Warnung wissen tönnen, aber offenbar personal vorbilden.

Ministerium des Königlichen Haufes Berlin, 1. April 1911. J.-Nr. 1498.

Euer Hochwohlgeboren erwidere ich auf die mir vorgelegte Frage, welche Stellung ich als Minister des Königlichen Hauses zu der von den städtischen Behörden geplanten Luftbarkeitssteuer einnehme, ergebenst, daß mir der fragliche Entwurf bisher nicht zugegangen ist und ich ohne genaue Kenntnis der Modalitäten desselben eine definitive Erklärung naturgemäß nicht abgeben fann, mir aber zur Wahrung der staatsrechtlichen Stellung der preußischen Krone alle Schritte mit allen gegebenen gefeßlichen J. A.: Graf Kanig.

Mitteln vorbehalte.

Mündlich wurde noch bemerkt, daß unter Ausschaltung aller anderen Erwägungen das Ministerium bes föniglichen Hauses hier nur die eine Aufgabe fähe: die Prärogative des Königs zu wahren, und daß, gleichwie der preußische Finanzminister beim Bertzutache Steuergesetz die Steuerfreiheit der Landesherren vertrat, es als Pflicht des Hausministeriums erscheine, bon des Königs Rechten auch nicht cin Zitelchen zu opfern.

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nach den

Bon Patienten des Oftkrankenhauses, Tilsiter Straße 22, er­halten wir folgende Buschrift:

Leider entspricht nun die Art und Weise, wie der Werfunter- war sie ihm entgangen. Er ließ sich jedoch durch Frau W.3 Frage zicht in den Gemeindeschulen eingeführt und betrieben werden soll, nach seiner Legitimation nicht aus der Fassung bringen, sondern nicht den Forderungen, die von allen Fachleuten an ihn gestellt stellte sich nunmehr als Beauftragter des Wahlvereins bor werden. Er soll nur im Anschluß an den Anschauungsunterricht, und tat dann dasselbe gegenüber der Frau J. von vornherein. Wenn also in Verbindung mit nur zwei wöchentlichen Unterrichtsstunden es wahr ist, daß das vorgewiesene Buch ein Wahlvereins- Mitglieds­betrieben werden, erscheint also eher als Unterrichtsfach denn als buch war, so hätte man es hier mit einem Spiel zu tun, Unterrichtsgrundfab. Es ist auch völlig unverständlich, warum nur vor dem man ganz besonders auf der Hutsein muß. der Anschauungsunterricht diesen Vorteil genießen soll; denn so Frau J. hat es leider unterlassen, in dem Buch nach dem Namen reformbedürftig auch der gesamte innere Betrieb unserer Bern­und Wissenschule ist, so bedarf doch vor allem die Elementarklasse und der Wohnung zu sehen. einer völligen Umgestaltung, und hier ist es wieder der erste Schreib- und Leseunterricht, der wie kein anderes Unterrichtsfach nach Reformen schreit die, wie heute allseitig anerkannt ist, eben nur auf merfunterrichtlicher Grundlage durchzuführen sind. Und gerade hier fann der Werfunterricht seine Ueberlegenheit über den heutigen Schulbetrieb zeigen. Wollte man boshaft fein, so fönnte man vermuten, daß Berlin  Sollte angesichte so unzweidentiger Erflärungen der Antrag Cassel dennoch aufrechterhalten bleiben, so würde dies wohl weniger die Sache nur deshalb so mangelhaft einführt, um nachher sagen aus fachlichen als aus parteitaktischen" Erwägungen zu begreifen zu können, der Werfunterricht habe sich nicht bewährt. Vergessen fein. Die Berliner   Bürger, die mit so ungewöhnlicher Entschieden darf man dabei freilich nicht, bag Berlin   auf dem Gebiete bes heit gegen die Steuer Stellung genommen haben, würden ein solches Schulwesens nicht selbständig ist, sondern auf Schritt und Tritt dilatorisches Ausweichen, eine folche Vogel- Strauß- Politik nicht ber von der preußischen Burautratie gegängelt wird. G3 hätte gewiß stehen; fie heifchen gegenüber der Luftbarkeitssteuer im wohlerwogenen Schwierigkeiten gemacht, das Provinzialschultollegium davon zu Intereffe der Stadt wie der Stadtverwaltung nur das eine: ein überzeugen, daß in erster Linie der Lehrplan der Unterstufe ge­ändert werden mußte, wenn die Einführung des Werkunterrichts Bir haben schon wiederholt darauf hingewiefen, daß den Steuer- Berlins arbeitet reichlich langfam. Seit Jahren beschäftigt fie fich Wir haben schon wiederholt darauf hingewiefen, daß den Steuer- bollen Erfolg versprechen foll. Aber auch die Schulverwaltung anhängern im Stoten Hause jezt felber vor der Entscheidung bangt, mit der Umgestaltung des Lehrplans; che aber die Erwägungen und fie versuchen, eine flare Stellungnahme hinauszufchieben. Das praktische Gestalt annehmen, find fie meist von den Fortschritten der sollte geschehen durch Vertagung, um erst zu erfunden, wie die Methodit längst überholt. Es liegt die Gefahr vor, daß es uns öniglichen Theater fich zur Bablung der Steuer verhalten würden. mit dem Werfunterricht ähnlich geht wie mit dem jetzigen Lehr­Die Stellungnahme dieser Theater war für jeden, der die Augen plan, der zwar schon im Jahre 1902 eingeführt wurde, während nicht abfichtlich verschließen wollte, von vornherein tlar: nach den wir erst im vorigen Jahre, also 8 Jahre später die nach ihm be­nunmehr vorliegenden Aeußerungen ist eine größere Klarheit taum arbeiteten Lehrbücher teilweise erhielten. In allen Klassen werden noch zu erhalten. Die königlichen Theater zahlen nicht, fchon aus fe erst 1913 eingeführt sein und dann haben wir hoffentlich einen neuen Lehrplan. Es wäre aber nur zu wünschen, daß Berlin  Brinzip tun fie das nicht. Aber selbst wenn es anders wäre, müßte etwas Dampf dahinter machte, damit wir den mit dem Berfunter­die Luftbarkeitssteuer in den Abgrund versenkt werden. Je schneller richt organisch verbundenen Lehrplan sobald als möglich erhielten. desto besser. Es liegt fein stichhaltiger Grund vor, die endgültige Entscheidung über das unsinnige Steuerobjekt noch weiter hinaus­zuschieben..

rundes flares Nein."

Es wird weitergefpigelt!

Seit einiger Zeit führen die Patienten des Dftfrankenhauses Beschwerde über andauernd schlechtes Effen. Dieses wurde in der letzten Woche so schlecht, daß es absolut unmöglich war, es zu ge nießen. Entweder war das Essen nicht gar gefocht oder es war an­gebrannt. Am Sonnabend war es den Patienten zu bunt und fie beschwerten sich beim diensttuenden ürzt. Dieser bedeutete ihnen, beschwerten sich beim diensttuenden Arzt. Dieser bedeutete ihnen, daß, wenn es ihnen nicht passe, sie ja gehen könnten. Darauf verlangten brei Patienten ihre Entlassung, die ihnen auch bewilligt wurde. bab, wenn es ihnen nicht paffe, fie ja geben tönnten. Darauf verlangten gab es Graupen, die blau und unappetitlich aussahen, daß niemand Trop diefer Vorgänge wurde das Effen aber nicht beffer. Am Montag gab es Graupen, die blau und unappetitlich aussahen, daß niemand fe effen konnte; auch das Fleisch war minderwertig und fett und ungenießbar, so daß alles zurückgeschickt wurde und in den Futter­behalten. Es wurde bei ber Direttion Beschwerde eingereicht. Die die Direktion zu berichten; bielmehr blieb dies den Patienten bor  trog wanderte. Erozdem hielt es das Berfonal nicht für nötig, an einzige Folge davon war, daß der Oberarzt anordnete, keine Graupen mehr zu tochen. Das andere Effen ist aber nicht so beschaffen, daß man ohne Mittagessen und Zufuhr von außen auskommen fann Trogbem in der Anstalt größtenteils Infektionstrante find, tird nicht nur geduldet, daß von Infektionstranten Eßgeschirr und Effen ausgeteilt und zusammengetragen wird, sondern es wird auch von diesen abgewaschen. Dabei ist doch absolut nicht ausgeschloffen, daß andere Stranke infiziert werden.- An Wäsche herrscht großer Mangel. Bettwäsche gibt es frühestens alle vierzehn Tage. Da viel mit Salben usw. eingerieben wird, so tann man fich denken, wie die Wäsche dann aussieht. Anstaltskleidung gibt es überhaupt nur einmal während der Stur und sieht diese daher immer schmuzig und In auffälliger Weise mehren sich die Mitteilungen über Ver- zerrissen aus." Das Ostfrankenbaus in der Tilsiter Straße ist ein Geschlechtss suche zur Grschnüffelung der Zugehörigkeit 3u frankenhaus, in welchem zahlreiche Staffentrante Aufnahme finden. Die Einrichtung des Ortsschnelldienstes bei der Post erinnert einer nicht polizeifrommen Gewerkschaft oder Wir haben im Laufe der letzten Jahre uns wiederholt mit Be in gewissem Sinne an die Uranfänge des Berliner   Postwesens, gar zu einem sozialdemokratischen Wahlberein. fchwerben aus dieser Anstalt beschäftigen müssen, aber die Klagen insofern als damals auch die Briefschaften von den Boten ab- Aufs neue müssen wir alle, die in ihrer Tätigkeit für ihre Gewerk- wollen kein Ende nehmen. geholt und gleich weiterbefördert wurden. Speziell war dies schaft oder für die Partei irgendwie die Aufmerksamkeit der Polizei Der Stadtverordnete Dr. jur. Paul Bütow, Kurfürstendamm 250, der Fall bei der Posteinrichtung, die von 1499 bis 1071 be- auf sich gelenkt haben, dringend warnen vor schnellbereiter Wer ist gestern früh 8 Uhr nach kurzer Stronkheit gestorben. Der Ver­ftand. 30 bereidigte Boten, die von der Hofrentei besoldet trauensseligkeit gegenüber Fremden, von denen sie in ihrer Woh- storbene hat 11 Jahre den 15. Gemeindewahlbezirk der II. Abteilung wurden, fammelten auf ihren Wegen die Briefe ein und be- nung heimgesucht und hierüber ausgefragt werden. Namentlich die im Noten Hause bertreten. stellten sie, allerdings gegen eine willkürlich bon ihnen er- rauen sollten sehr vorsichtig sein gegenüber solchen in Ab. Auch ein Statistiker". hobene Gebühr. Später wurde die Poft nach anderen wesenheit des Mannes sich einfindenden e- Grundsäßen eingerichtet, aber im Jahre 1800 gab es in ju dhern, die freundlich sich als Kollege oder Genosse vorstellen, Im   Friedrichshain- Krankenhaus wird die Ablei  Berlin abermals eine Boft, die nach dem Reglement fich unterrichtet über die schwebende Angelegenheit zeigen, den Bei- lung für innere Krankheiten geleitet von dem Direktor Professor bon 1499 arbeitete. Es war die von den Staufstand der Gewerkschaft oder der Partei für den Fall einer Anflage Dr. Stadelmann, deffen Spezialität die Bekämpfung des mannsgilden mit einem Aufwande von 3500 Taler ins versprechen und so nebenbei fragen, der Mann sei doch wohl im Altoholmisbrauchs ist. Seine Mitarbeit auf diesem Ge­Leben gerufene Fußbotenpost, die am 8. September 1800 ihren Wahlberein oder im Verband. Auch gegen zwei Arbeiter J. und biet verdient gewiß allen Dant, aber was er hierüber in den Jahres­Dienst aufnahm. Im Hauptkontor, Klosterstr. 41, fament 28., die am 18. März auf dem Friedhof der März berichten des Krankenhauses aus seinen diesbezüglichen Erfah fämtliche Boten, 13 an der Bahl, zusammen und beförderten gefallenen einen Kranz niedergelegt hatten und von rungen zum Besten zu geben pflegt, tann man manchmal wirklich von da aus die ihnen aufgegebenen Briefe nach allen der die Schleifeninschrift beanstandenden Polizei zur Wache sistiert nur mit verwundertem Kopfschütteln lesen. Wiederholt find wir Gegenden   Berlins. Im Sommer mußten fie 8, im Winter worden waren, hat in der vorigen Woche die höchst verdächtige Biß- genötigt gewesen, auf die tomisch irrigen Schlußfolgerungen hinzu. 6 Bestellgänge machen. Besondere Boten sammelten die begierde eines unbekannten Besuchers sich gerichtet. weisen, die Herr Stadelmann an die von ihm ermitelten Zahlen Briefe ein, andere trugen sie aus. Jeder Vote hatte viermal Am Vormittag, wo Arbeiter in der Regel nicht zu Hause ange geknüpft hatte. täglich das ihm angewiesene Viertel zu durchlaufen. Die troffen werden, kam zu Frau 28. ein Frender und fragte, wann Hierher gehört auch eine Aeußerung, die wir in dem foeben Boten trugen braune Jaden mit pfirsichroten Aufschlägen, Herr W. zu sprechen sei. Er komme vom Vorwärts", fügte er erschienenen Bericht über das Verwaltungsjahr 1909/10 finden. ebensolche Hosen und gelbe Westen. Die Einsammler fündigten hinzu, es handele sich um die Kranzangelegenheit. Stun hatte aber Herr Stadelmann, der darin die üblichen Erläuterungen zur Sta­den Berlinern durch eine start tönende Glocke ihr Herannahen Frau 28. ein paar Tage vorher im Borwärts" cine Warnung tistik der von ihm behandelten Kranten gibt, sagt diesmal über feine an; bann tamen die Bewohner aus den Häusern und legten vor Leuten gelesen, die sich für Beauftragte bes Bor- Säufer:" An Säuferleber wurden 32 Kranke behandelt. Außerdem die bereitgehaltenen Briefe in einen Staſten, den die wärts" ausgeben, um bei der Ausübung ihres Spikelhand- ca. 100 wegen afuter resp. chronischer Alkoholvergiftung resp. Boten trugen. Diese Fußbotenpost, die natürlich keine werks sich das Vertrauen der zu bespitelnden Personen zu er- Säuferwahnsinn. Die Zahl derselben ist also trop des angeb Schnellpost im heutigen Sinne war, hatte den Vorzug der schleichen. Als sie unter Hinweis auf diese Warnung den Fremden lichen Schnapsboykotts gegen das Vorjahr um ca. 50 ge­Billigkeit. Der Absender zahlte 6, der Empfänger 3 Pf. für um eine Legitimation ersuchte, erklärte er, bom Wahlberein stiegen und erreicht wieder die Höhe von 1907." Gin wunderlicher jeden Brief, das   Porto war also nicht viel teurer als das tomme er, und ohne mit der Wimper zu zuden, wies er ein Einfall, die von ihm mitgeteilten Säuferzahlen in Beziehung jebige Ortsbriefporto. Die Einrichtung bestand indessen nur Wahlvereins- Mitgliedsbuch vor. Frau W. weiß, wie zu dem Schnapsbontott zu bringen! Jm borlegten Jahr wenige Jahre. Als am 27. Oftober 1806   Napoleon seinen ein solches Buch aussieht, und sie versichert, tatsächlich sei es ein glaubte Stadelmann die damals eingetretene beträchtliche Minde­Einzug in   Berlin hielt und General Hulin das Kommando Mitgliedsbuch eines Wahlvereins gewesen. Sie war auch vorsichtig rung der Zahl seiner Säufer( auf 54) aus einem Zufall erklären über die Stadt übernahm, hörte mit vielen anderen Einrich- genug, den Namen und die Wohnung zu lesen, als aber furz nach zu sollen. Jetzt aber sieht er in der Wiederkehr der früheren Zahl tungen auch diese erste   Berliner Stadtpost auf und erst etwa her ihr Bruder ihr die Nachricht der plöblichen Erkrankung feiner( rund 100) nicht etwa eine Bestätigung der vermuteten 3ufällig 20 Jahre später wurde wieder eine ähnliche Posteinrichtung Frau überbrachte, entfielen infolge ihrer Bestürzung die Angaben teit, sondern bucht die Steigung" mit dem Zusatz: Troß des an­ins Leben gerufen. über die Persönlichkeit des Fremden vollständig ihrem Gedächtnis. geblichen Schnapsbontotte". Was soll dieser Zusatz!? Will Einführung des Wertunterrichts in den   Berliner Gemeinde- Der Wißbegierige hatte sie noch gefragt, ob auf die Kranzgeschichte Stadelmann fagen, daß er an eine nennenswerte Boykottierung des schulen. Zu diesem Thema wird uns geschrieben: Von unseren schon etwas gefolgt sei, und wo ihr Mann arbeite. Ich hätte gar Schnapses nicht glaubt? Oder will er aus der trotz Schnapsboykotts ( chulpolitischen Forderungen hat zurzeit die jüngste, die der Ar- zu gern mit Ihrem Mann selber gesprochen," bedauerte er. In beobachteten Zunahme der Alkoholvergiftungen usw, den Schluß beitsschule, die weitaus meiste Aussicht verwirklicht zu werden. zwischen ist festgestellt worden, daß weder vom Vorwärts" ziehen, daß bei denen, die den Boykott nicht mitmachen, der Alkohol­In der Theorie hat die Idee des Arbeitsunterrichts und der Ar- jemand bei W. gewesen ist, noch von dem sozialdemokra= mißbrauch um so ärger geworden sei? Herr Stadelmann, Ihr beitserziehung auf der ganzen Linie gefiegt; in der Praxis be finden wir uns freilich noch in einer Beriode des lleberganges undischen Wahlverein, in dessen Gebiet die Wohnung W.3 Hinweis auf den angeblichen Schnapsbontott" ist mit Berlaub au fagen Unsinn! Das Verwaltungsjahr 1909/10, in dem der Versuche, obwohl schon achtunggebietende Erfolge mit der vollen liegt! Anscheinend derfelbe Fremde, ein blonder Mann mit sehr lura Sie in Ihren Babillons die 100 Alkoholvergiftungen usw. beob Arbeitsschule, z. B. in   München, vorliegen. Es ist darum nur zu begrüßen, daß auch die Schulverwaltung   Berlins mit dem Beginn geschnittenem Schnurrbart, suchte an demselben Vormittag auch achteten, reichte vom 1. April 1909 bis zum 31. März 1910. Der des Sommerhalbjahres in 60 Aufnahmeklassen den Wertunterricht Frau I. auf, Vorher fehrte er in Begleitung eines brünetten Schnapsbontott wurde auf dem Parteitag der Sozialdemokratie im