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Achter Kongreß

der Gewerkschaften Deutschlands  .

Montag, den 26. Juni 1911.

in Dresten im Saale des Tivoli".

Ms Tagesordnung ist vorläufig vorgesehen:

2. Rechenschaftsbericht der Generalfommission.

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Schuß und Begleitung des Herrn Thomas von und nach Hause be- verband nicht angehören, ben eingereichten Vertrag für die Safen fördert. Die Firma, die sonst 25 Leute beschäftigt, benötigt zur Be- arbeiter und Kranführer unterzeichnet, darunter befindet sich die wältigung der allernotwendigsten Arbeit heute schon zirka 40 Leute. Firma Egan, die sehr leistungsfähig ist.

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Die Firma selbst ist arg in der Klemme, da die äußerst anstrengende Die im Arbeitgeberverband organisierten Firmen behelfen sich und schwere Löschung auf dem Salzhof" von solchen Elementen auf alle mögliche Weise, um über die selbst geschaffene Stalamität wegen ihrer Untauglichkeit nicht geleistet werden kann. Die Firma hinwegzukommen. Zunächst wurde der Kundschaft das Speditions­will zwar versuchen, die Direktion der Chemischen Fabrik Gries- gut zur Verfügung gestellt. Einige Fabriten waren somit ge­heim, Abteilung Spandau  " zu bewegen, durch die Fabrit zwungen, das zu berfrachtende Gut von den eigenen Fabrikarbeitern 1. Erledigung der geschäftlichen Angelegenheiten.( Wahl der arbeiter den Schwefelties ausfarren zu lassen. Die Arbeiter verladen zu lassen. Andere Firmen lassen diese Arbeit durch das haben aber der Chemischen   Fabrik haben Kommissionen, Prüfung der Mandate.) aber einstimmig beschlossen, Bureaupersonal ausführen, da die Arbeiter in den Fabriken diese ein derartiges Angebot strifte abzulehnen bezw. das Ver- Verladearbeiten als Streitarbeit betrachten und sie ablehnen. richten von Streitarbeit zu verweigern. Von den Arbeitswilligen" Auch die Eisenbahnen werden von den Hafengewaltigen um wollen diese Woche noch die meisten wieder abreisen, da sie einer Hilfe angegangen. Die Pfalzbahn lehnt es aber ab, ihren Betrieb folchen Arbeit nicht gewachsen sind. Die Firma wird sich dann wegen der bestehenden Differenzen zu erweitern und will nur den wieder einen neuen Trupp anwerben lassen, um nachher bald wieder normalen Betrieb aufrechterhalten. Die badische Eisenbahn kommt die Erfahrung machen zu müssen, daß diese Herren" ehrliche und den Hafenprozen aber weiter entgegen. Es wurde bekannt, daß tüchtige Arbeiter nicht eriegen fönnen. Die Streifenden werden des- 60 Stredenarbeiter nach dem Hafengebiet beordert sind, um den halb nach wie vor im Kampfe ausbarren, bis die Firma erflärt, die verstärkten Bahnverkehr bewältigen zu können. tariflichen Bestimmungen, die sie willkürlich gebrochen, im Betriebe wieder bis zu ihrem Ablauftermin innezuhalten.

3. Beratung der Anträge, betreffend:

a) Allgemeine Agitation.

b) Agitation unter den fremdsprachigen Arbeitern. c) Streifunterstüßung und Streifstatistik.

d) Arbeiterinnen- Sekretariat.

e) Correspondenzblatt.

f) Sozialpolitische Abteilung. g) Zentral- Arbeitersekretariat.

B) Bereinbarungen mit dem Zentralverband deutscher

Konsumvereine.

4. Das Koalitionsrecht in Deutschland   und der Vorentwurf zu einem deutschen Strafgesetzbuch.

5. Heimarbeiterschutz und Hausarbeitsgesetz. 6. Arbeiterschutz und Arbeiterversicherung.

7. Arbeitsnachweis und Arbeitslosen- Unterstüßung.

8. Die Stellung der Privatangestellten im Wirtschaftsleben. 9. Bildungsbestrebungen und Bibliothekswesen in den Ge­werkschaften.

Der Streit der Backer, Lager, Hilfs- und Transportarbeiter von der Allgemeinen Elektrizitäts- Gesellschaft Brunnenstraße und Voltastraße dauert unverändert fort. Zu irgend welchen weiteren Verhandlungen ist es auch im Laufe des gestrigen Tages nicht ge­fommen. Die zu heute, Sonntag, angekündigte große Betriebsver sammlung findet nicht statt, weil die beteiligten Organisationen fich erst näher verständigen wollen.

Ein Zuzug von Arbeitswilligen war am Sonnabend nicht zu tonstatieren. Alle Arbeitsuchenden obengenannten Berufes werden dringend ersucht, den Betrieb A. E. G. Brunnenstraße und Volta­straße bis auf weiteres streng zu meiden. Auch werden die im Be­triebe tätigen Affordarbeiter ersucht, jede Streitarbeit von sich zu 10. Beratung der nicht unter den vorstehenden Punkten erweisen. Es ist notwendig, die Solidarität unter allen Umständen ledigten Anträge. hochzuhalten. Anträge zur Tagesordnung oder solche, welche auf die Im Bericht vom Sonnabend ist ein Fehler enthalten, der borstehend genannten Tagesordnungspunkte Bezug haben, sind leicht zu Frritierung Veranlassung geben könnte. Es heißt dort bis zum 15. Mai 1911 an die Generalfommission einzusenden. daß die Direktion das Angebot gemacht habe, den männlichen Ar­Sämtliche bis dahin eingegangenen Anträge werden im ,, Cor- beitern eine Lohnzulage von 2 Pf. pro Stunde zu gewähren. Richtig respondenzblatt" veröffentlicht. damit sie in den Gewerkschaften ist nur, daß der Anfangslohn um 2 Pf. und zwar von 40 auf 42 Pf. erhöht werden sollte. Hätte die Direktion neben der Erhöhung der Anfangslöhne eine durchgehende Lohnzulage von 2 Pf. zugestanden, so wäre es höchstwahrscheinlich zu einer Arbeitsnieder­legung nicht gefommen. Dies zur Steuer der Wahrheit. Die Streifleitung.

distutiert werden können.

Der Kongreß wird am 26. Juni 1912, vormittags 9 Uhr, eröffnet und wird bis einschließlich 1. Juli tagen.

Die Vertretung auf den Gewerkschaftskongressen regelt sich nach den von dem vierten Gewerkschaftsfongreß( Stuttgart  1902) beschlossenen Bestimmungen.

Deutfches Reich..

Vielleicht kommen nächste Woche die berühmten" Hamburger oder die Essener Siebenmonatsfinder" als Nothelfer nach Mann­ heim  .- und Kochgeschirr wurde bereits für sie für 200 M. von den Arbeitgebern angetauft; Strohjade als Lagerstätten für die Ar­beitswilligen sind schon frisch gestopft worden. Vielleicht ist diese Vorbereitung aber auch unnötig. Freitag hat die Fabrikinspeftion den Parteien ihre Vermittelung angeboten; die Arbeiterverbände haben die Vermittelung akzeptiert.

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Aus der Frauenbewegung.

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Die Bewegung unter den Wiener   Dienstmädchen hat dazu geführt, daß Sonntag, den 2. April der Verband für Haus­angestellte aller Kategorien" unter dem Namen Einigkeit" fon­ftituiert wurde. Das Vereinsorgan, dessen erste Nummer be reits erschienen ist, trägt denselben Namen. An der Spize des Vereins steht als 1. Vorsitzende die Genoffin Gisela oferl, Köchin von Beruf, eine schon bewährte, mit der Lage der dienenden Klasse vertraute und auch redegewandte Genofsin. Der Verein 510 Mitgliedern. seine Tätigkeit mit beginnt feine Wirksamkeit auf ganz Desterreich erstreckt, so wird dauern nicht lange und in einigen Provinzstädten werden Ortsgruppen entstehen. Die Organisation wird in erster Linie den Kampf um eine ordentliche Gerichtsbarkeit für Dienst. mädchen führen. Sie wird die Beseitigung der reaktionären Dienst botenordnungen anstreben, die den Mädchen den Stempel der Leib­eigenschaft aufbrüden, wenn auch die ganze Wandlung der An­fchauungen und der Verhältnisse bewirkt hat, daß der Geist der An die deutsche Arbeiterschaft! Dienstbotenordnungen einer freieren, humaneren Auffassung weichen Partei- und Gewerkschaftsgenossen und-genoffinnen! mußte. Die Fälle find aber dennoch immer noch zahlreich genug, wo irgend eine nervöse Gnädige die Anwandlung bekommt, fich Seit einiger Zeit gehen durch die Presse Mitteilungen über errenrecht über die dienenden Mädchen anzueignen. Hand in die überaus traurigen und miserablen Lohn- und Arbeitsver- Hand mit der Forderung nach Beseitigung der hochbetagten hältnisse der Angestellten der Nähmaschinenfabrit Dienstbotenordnung geht die, ein Gewerbes oder Dienstgericht für Streitigkeiten aus dem Dienstverhältnis zu schaffen, find diefelben in eine Lohnbewegung eingetreten, dort ist über die 24 Stunden Arrest verurteilt, wogegen es teinen Refurs gibt. In Nürnberg  , Frankfurt   a. M. und Offenbach ba die Fälle Legion find, wo die Polizei, die heute in solchen Fällen jederzeit die nach ihrer Meinung unbotmäßigen Mädchen zu Berlin   und Hamburg   gärt es gewaltig unter den Singer- Arreststrafe befreien. 8um Programm der Dienstmädchenorganisation Fabrikate der Singer- Co. der Boykott verhängt. Auch in Nur ein Gnadengefuch fann die verurteilten Mädchen von der Angestellten. In der Fabrik der Singer- Co. in Wittenberge   gehört felbstverständlich auch die Regelung der Lohnverhältnisse und ( Bezirk Potsdam  ) herrschen sehr verbesserungsbedürftige Zustände. der Arbeitszeit. Ferner Stellennachweis, Stellenlofenunterstützung, Goeben tommt auch aus London   und Glasgow  ( England) Fürsorge bei Krankheit, die Errichtung von Herbergen und Lese­Ausgeschlossen von der Teilnahme an den Gewerkschafts  - die Nachricht, daß dort 10'000 Angestellte der Singer- Co.- Näh- zimmern und die Gewährung des unentgeltlichen Rechtsschutzes. Longreffen sind alle solche Getpertschaften, welche ohne genügende maschinenfabrik in den Streit getreten sind. Die Dienstmädchenorganisation steht auf dem Boden der sozia Entschuldigung mit drei Quartalsbeiträgen im Rückstande sind. In einer überfüllten Versammlung der Gintassierer, tuierung des Vereins, hat ein stattlicher Bug von Dienstmädchen liftischen Arbeiterbewegung. Am Frauentag, noch vor der Konsti Die Gewerkschaften find berechtigt, für je 3000 Mitglieder genten, Mechaniker und Lagerarbeiter der Singer- an der Demonstration in Wien   teilgenommen. Sie trugen eine einen und für die überschießende Mitgliederzahl, welche 3000 nicht Co. in Berlin   wurde der Beschluß gefaßt, durch einen Appell an Standarte im Buge mit der Inschrift:& ür gleiches Recht erreicht, einen weiteren Delegierten au wählen. Gewerkschaften, welche weniger als 3000 Mitglieder zählen, wählen einen Dele- die gesamte deutsche Arbeiterschaft es den Partei- und Gewerk- und menschenwürdige Behandlung". gierten. Der Wahlmodus bleibt den einzelnen Gewerkschaften schaftsgenossen, und namentlich deren Frauen und überlassen. Töchtern, zur Pflicht zu machen, abritate der Singer- Co. Die Zahlung der Quartalsbeiträge an die General nur von den organisierten Angestellten der Singer­tommission soll am Schlusse eines Quartals für das ver- Co. zu kaufen.

" Zu der Teilnahme an den allgemeinen deutschen   Gewerk­schaftstongreffen sind sämtliche Zentralorganisationen und solche Lokalorganisationen berechtigt, welche verhindert sind, sich zentral au organisieren. Unter sämtliche Zentralorganisafionen" sind alle zentral organisierten Gewerkschaften zu verstehen, welche an dem boraufgegangenen Gewerkschaftskongreß teilgenommen oder sich später der Generalfommission angeschlossen haben. Berechtigte Singer Co.". Lokalorganisationen sind solche gewerkschaftliche Vereinigungen, für welche ein Zentralverband nicht besteht. Entstehen Zweifel, ob eine sich zum Anschluß meldende Gewerkschaft zum Beitritt berechtigt ist, so entscheidet der Gewerkschaftsausschuß. Dieser hat berechtigt ist, so entscheidet der Gewerkschaftsausschuß. Dieser hat bei seinen Entscheidungen jedoch zu berücksichtigen, daß fich nur folche gewerkschaftliche Vereinigungen der Generalfommission an­fchließen können, die feine Konkurrenzorganisation einer schon an­geschloffenen Gewerkschaft bilden.

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flossene Quartal erfolgen. Bis zum Songreß ist also nur der In Berlin   besteht eine von der Firma großgezogene Gelbe Beitrag für das erste Quartal 1911 fällig. Es sind sonach Vereinigung der Singer- Angestellten", man alle an die Generalfommission angeschlossenen Gewerkschaften I asse sich also nicht täuschen. zur Teilnahme an dem Kongreß berechtigt, welche ihre Quartalsbeiträge für die erste Hälfte des Jahres 1910 bezahlt haben.

Die Wahlen der Delegierten werden nach den vorstehenden Bestimmungen von den Vorständen der Zentralverbände aus geschrieben werden.

Berlin  , den 4. April 1911.

Die Generalkommission der Gewerkschaften Dentschlands.

C. Legien  , Berlin   SO. 16, Engelufer 15.

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend. Einigungsbestrebungen machen sich bei den streitenden Parteien im Tapezierergewerbe geltend.

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Deutschen   Transportarbeiterberband, welchem die Gintassierer angehören, und dem 3entral. berband der Handlungsgehilfen und gehilfin­nen, dem die Agenten angeschlossen sind, ist zweds Kontrolle der Zugehörigkeit zur modernen Organisation für das Jahr 1911 roja Legitimationstarte herausgegeben worden. Die Mechaniker haben als Ausweis das Mitgliedsbuch des Deutschen   Metallarbeiterverbandes vorzu­legen. Wir richten an die gesamte Arbeiterschaft das höfliche Er­suchen, uns bei dem Kampfe gegen die Millionenfirma Singer Co., Nähmaschinenfabrik, durch scharfe Ausübung der Kontrolle zu unterstützen.

Hoch die Solidarität! Zentral- Berband der Handlungsgehilfen und-gehilfinnen.

Deutscher Transportarbeiter- Verband, Branche der Einkaffierer

und Kaffenboten.

Die Partei- und Gewerkschaftspresse wird um Abdruck gebeten.

Die Unternehmer sind mit den Vorschlägen für einen Zarifvertrag hervorgetreten, und die Gehilfenkommission ist bereittvillig und im Interesse des Friedens auf erneute Verhand lungen eingegangen, wenn sie auch von den neuen Vorschlägen nicht befriedigt war. Gemeinsame Beratungen der beiderseitigen Komlicher Dauer zugunsten der Stuffateure beendet. Erreicht wurde Der Streik der Stuffateure in Stettin   wurde nach eintvöchent missionen haben stattgefunden, die bis zum Sonnabendabend fort eine Steigerung des Minimallohnes für Bauſtuffateure von 6 M. gefegt wurden. Man erwartet, zu einer Verständigung zu fommen auf 6,50 M. am 1. Oftober 1911, von 6,50 M. auf 7 M. am und ein positives Resultat der Verhandlungen, der heutigen Gehilfen 1. Oftober 1912 bei neunstündiger Arbeitszeit. Ebenso für Wert bersammlung zur eventuellen Beschlußfassung vorlegen zu fönnen. stattstuftateure eine solche von 5 M. auf 5,50 M. am 1. Oktober 1911 und von 5,50 M. auf 6 M. am 1. Oktober 1912. Auch wurde eine Regelung der Affordarbeit erreicht.

An die organisierten Arbeiter Berlins  und der Vororte.

Um den organisierten Arbeitern die Möglichkeit zu geben, prüfen zu fönnen, ob sie in einem Geschäft bedient werden, in dem die Ferderungen der Gehilfen bewilligt find, führten wir die Kontroll­larte ein. Am 1. April ist eine neue Starte eingeführt worden, die selbe ist grünlich grau und muß laufend gestempelt sein. Verband der Friseurgehilfen. Zweigverein Berlin  .

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Eins sei noch erwähnt, das für den guten, proletarischen Geift der Mädchen spricht. Einige, die der Drganisation angehören, wurden deshalb gekündigt. Sie jammerten nicht, sondern baten nur, in den Versammlungen nichts davon zu erwähnen, damit andere nicht ab­geschredt werden.

Leseabende.

Lankwik. Montag, den 10. April, im Lokale von Herm. Schulz, Mühlenstr. 21. Vortrag der Genoffin Bohm- Schuch Rigdorf über Wirtschaftliches Elend und Verbrechen".

Letzte Nachrichten.

Schluß der Debatte über das italienische Regierungs programm.

Rom  , 8. April.  ( W. T. B.) In der Deputiertenkammer führte rungsprogramms sei allgemein anerkannt, so oft er an der Spike Ministerpräsident Giolitti aus, die Bedeutsamkeit des Regie­der Regierung gestanden habe, habe er stets eine liberale Bolitit befolgt. Als im Jahre 1904 der Generalstreik die Gefahr einer starten Reaktion zeitigte, habe er dagegen Widerstand geleistet und sein Vertrauen zu dem Regime der Freiheit bewahrt.( Leb= hafter Beifall.) Aber wenn man den Triumph der Reaktion ver­hindern wolle, müßte man dem Lande beweisen, daß man die Frei­heit mit der Ordnung bereinen fönne. Staatsmänner müßten sich leiten lassen von den Bedürfnissen der Zeit, in der sie leben und wirken.( Lebhafte Zustimmung und Beifall.) Weder als Minister noch als Abgeordneter hätte er je ein Wort gesprochen, das nicht eine Bekräftigung der Notwendigkeit einer demokratischen und liberalen Politik gewesen sei. Sein Vorschlag des allgemeinen Wahlrechtes, Frucht dieser Ueberzeugung. dessen unbedingte Lauterkeit niemand bezweifeln könnte, sei eine

Lösung der Ministertrise verfassungswidrig verfahren sei; er be­Weiterhin wies Giolitti den Vorwurf zurück, daß man bei der dauere, daß Biffolati feine verantwortliche Stelle habe übernehmen wollen, und wundere sich, daß einige liberale Redner darüber Be­sorgnis hätten äußern fönnen, daß er sich an die sozialistische Gruppe gewandt hätte, um so mehr, als die sozialistische Partei ihr Pro­Die Isolierer der Firma Rheinhold n. Co. in Leipzig   stehen gramm merklich gemildert hätte und Karl Marg in die Rumpel­seit Wochen im Streif. Obgleich die Firma dem Arbeitgeberverband fammer geworfen wäre.( Lebhafter Beifall auf der Rechten und angehört, mit dem ein Tarifvertrag abgeschlossen ist, hält sie diesen fassungsmäßig seien die Regierungen, welche im Parlament keine im Zentrum, Zwischenrufe auf der äußersten Linfen.) Nicht ver­Tarifvertrag nicht inne. Die Firma entließ die organisierten Iso- Mehrheit hätten, und wahre Mehrheiten seien die, welche sich um Bio- faungsmäßig seien die Regierungen, welche im Parlament feine unter Tarif entlohnt wurden. Versuche der Organisationsleitung blem, welches allen anderen vorangehe, sei das allgemeine Wahl­lierer und suchte durch Annoncen von auswärts Hilfskräfte, die been, nicht um Personen scharen.( Lebhafter Beifall.) Das Pro­unter Leitung des Arbeitgeberverbandes, die Firma von ihrem tarifwidrigen Handeln abzubringen, waren erfolglos. Die Firma redt. Die Aufgabe und der Ruhm der gegenwärtigen Sammer Bei der Delegiertenwahl für die Ortskrankenkasse des Schlächter, versucht, Ersatzkräfte zu bekommen. So sandten denn auch die Ham- stimmt sei, die Größe und das Wohl des Vaterlandes zu mehren, gewerbes erhielt die Liste des Zentralverbandes der Fleischer 242 burger und die Magdeburger   Vertreter der Firma Arbeitswillige beglückwünschen Giolitti.) Sodann erfolgt die namentliche Ab­unterhält in vielen Großstädten des Reiches Filialen, aus denen sie werde es sein, dieser Reform ihre Zustimmung zu geben, die be­( Andauernder lebhafter Beifall auf der Linken; viele Deputierté Stimmen. Die Gelben hatten es vorgezogen, sich nicht an der Wahl ins Streifgebiet; auch aus Bayern   sind Leute gekommen. Obgleichstimmung über die von Giolitti angenommene Todesordnung Car­zu beteiligen. Von der Niederlage, die sie bei der Delegiertenwahl die Firma Armeelieferant ist, behauptet sie, nicht fonkurrenzfähig zur Innungsfrankenkasse erhalten, haben sie sich noch nicht erholt. zu sein, wenn sie den Tariflohn zahlen müsse. Die Arbeiterorgani- cano, welche lautet: Die Kammer billigt die in den Erklärungen Der Abwehrstreik der Hafenarbeiter bei der Firma Kurt Thomas   fation aber hat am selben Orte mit fleineren Firmen ein Tarifver- des Ministerpräsidenten vorgezeichneten Richtlinien für die Gesch. Tarifver- gebung und Verwaltung. zu Spandau   dauert unverändert fort. Die Firma bat fich am hältnis, ohne daß diese an Konkurrenzfähigkeit eingebüßt hätten. gebung und Verwaltung. Die Tagesordnung Carcano wurde mit Dienstag dieser Woche wieder einen Trupp Streitbrecher von Die Firma Rheinhold u. Co. will eben auf Kosten der Arbeitslöhne 340 gegen 88 Stimmen bei 8 Stimmenthaltungen angenommen. 22 Mann aus Hamburg   schicken lassen. Dieselben famen nachts Preisdrückerei treiben. Die organisierten Arbeiter werden daher und gebeten, die im Stampfe befindlichen Isolierer in Leipzig   durch 11 Uhr mit dem D 8ng von Hamburg  wurden, wie das in Deutschland   Ufance ist, von einer Polizei Fernhaltung des Zuzuges zu unterstüßen und etwaige Mitteilungen macht beichirmt per Stremier direkt nach dem Hafen gebracht. an das Bureau des Bauarbeiterverbandes, Leipzig  , Voltshaus, zu Dort find diese nüßlichen Elemente" in einem Schuppen der Firma richten.

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untergebracht und dürfen das Hafengelände nicht verlassen, damit sie Der Lohnkampf im Hafengebiet Mannheim  - Ludwigs teine Gelegenheit haben, mit den streifenden Arbeitern zusammens zukommen. Die Beköstigung dieser Herren hat die Firma selbst über­

hafen.

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Wie in Rußland Arbeiterabgeordnete   beseitigt werden. Petersburg, 8. April.  ( W. T. B.) Der Justizminister teilte dem Präsidenten der Reichsduma mit, daß der Abgeordnete Kro­potow( Arbeiterpartei) vor Gericht gestellt werde und deshalb gemäß wird angeklagt, Urkunden gefälscht zu haben, um den für die Wahl den Statuten der Duma aus dieser ausscheiden müsse. Kropotom erforderlichen Zensus zu erhalten.

nommen und zwar liefert die Fleischwaren der Schlächtermeister Die Aussperrung ist nun auf der ganzen Linie erfolgt mit Aus­Schaub, Potsdamer Straße  , die Backwaren der Bäckermeister nahme der Schiffahrt. Dem Maschinenpersonal der Boote ist zwar ge­Jäntsch, Tiefwerder. Die Spandauer   Arbeitswilligen Ernst fündigt, doch ist es fraglich, ob die Aussperrung in der Schiffahrt Schulz  , Jagowite. 13, Schönwald senior sowie feine aur Tatsache wird. Die Reeder haben die Kapitäne schon ange­beiden Söhne, Weißenburger Str. 50, Otto Sarnowo, wiesen, die Heizer und Maschinisten zu fragen, ob sie weiter arbeiten Bichelsdorfer Str. 64, werden nach wie vor unter polizeilichem wollen. Im Hafengebiet haben zwei Firmen, die dem Arbeitgeber­Berantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlin  . In eratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.

Wie Unternehmer rechnen. Dresden  , 8. April.  ( S. B.) Die sächsischen Grubenbefizer haben die Forderungen der Bergleute im Zwidauer und Delsnig- Lugauer Revier abgelehnt, da die Löhne seit 1905 um 21 Proz. erhöht worden seien und eine weitere Erhöhung gegenwärtig unmöglich sei. Hierzu 7 Beilagen