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Por«erZ aus bei Jassswstr. 43,«nt mehreren AlterSgefährtinne». Im Eifer des Spiels lief die Kleine über den Damm, wurde jedoch von dem Motorwagen 2054 der Linie 14 erfaßt und kam so unglücklich zu Fgll, daß sie mit dem Kopf und dem Oberkörper unter den Schutzrahmen geriet. Mit Hilfe mitgeführter Winden und mehrerer Passanten wurde der Motorwagen angehoben und das Kind aus seiner entsetzlichen Lage befreit. Die Hilfe kam jedoch zu spät. Bald nach seiner Einlieferung in die Unfallstation in der Erasmusstratze verstarb da? Mädchen infolge eines Schädel- und GenickbrnckeS. Die Leiche wurde nach der elterlichen Woh- yung übergeführt. Festgeuomme» worden sind vier Personen, die beschuldigt werden. den Einbruchsdiebstahl bei der Speditionsfirma Jakob u. Valentin verübt zu haben. Ein Einbruch wurde gestern nacht in der Filiale Müllerstr. 3a des DchnhworenhauseS H. Leiser Nachf. verübt. Die Einbrecher sind durch die Hintertür eingebrochen und haben dendiebessicheren" Geldschrank geknackt. Bei dieser Gelegenheit fielen ihnen 4<X>l) M. in bar in die Hände. Außerdem stahlen sie einen großen Posten Schuhwaren, deren Wert sich noch nicht schätzen läßt. Konzert der Thilo'schc» Chore. Trotz des sonnigen Sonntags- Wetters war der große Musitsaal in der Brauerei Friedrichshain gedrängt voll Fuhörent, um dem von drei Arbeiter-Sängerchören tMänncrchor Ost",Sängerchor Wedding",.Männergesangverein Namenlos") veranstalteten Bokal- und Jnstrumentalkonzert anzu» wohnen. Der 300 Mann starke Chor vollbringt respektable Leistungen. Chorineister Emil Thilo hält aus deutliche Aussprache. Präzision und rhythmische Kraft. Köstlich kam HoydnSStändchen"; lodernde Droniatik durchpulste UlhmonnSHeiliges Feuer", WebersWilde Jagd" und Kegars Alpenchor. Kammersänger Franz K a l w e i t. der sich, so oft er gerufen wird, immer gern den künstlerischen Be- strebungen der Berliner Arbeiterschaft zur Verfügung stellt, gab herrliche Liedervorträge. BeethovensAdelaide ", Mendelssohn- BartholdysAuf Flügeln des Gesanges", zumal Arie und Rezitativ aus HaydnS Oratorium:Die Schöpfung " wurden hinreißend schön ge- sungen. Auch eine Liedkomposilion des Chordirigenton(Herzliche Bitte") mit interessanter Begleitung fiel angenehm auf. Der be- jubelte Sänger mußte sich zu einer Jugabe verstehen.' Großen Bei- fall erntete auch Herr Konzertmeister JuliuS Thornberg vom Philharmonischen Orchester, der in Vertretung des plötzlich erkrankten Professors Dessau erschienen war. Thornberg ist ein ganz hervor« ragender Geiger, der in WieniawskiSVariationen über ein russische» Volkslied" und in Saral'ateS Zigeunerweifen" seine bravouröse Technik, aber auch seine edle, seelenvolle BortragSkunst zu be- wuuderungSwürdiger Geltung brachte. DasNeue Tonkunstler- Orchester" unter Direktion Franz H o l l s e l d e r s leitete das GesangSprograimn stimmungsvoll ein durch Stücke aus Opern von Wagner, Rossini, Reinicke und beschloh eS durch Otto Nickolais Ouvertüre zur OperLustige Weiber ", während WebersAuf forderung zum Tanz' hinüberleitete zu dem nunmehr einsetzenden Vergnügen der Jugend. Vorort-Nadmcbten. Chnrlotteubnrg. Einschränkung der Soimtagsarbeit im HandelSgewerb« Char lottenburgS. Charlottenbnrg beabsichtigt durch OrtSstatut die Sonn tagsruhe im Handelsgewerbe zu erweitern. Nach dem der Stadt verordnetenverfammlung zur Zustimmung zugegangenen OrtSstatut- entwurf dürfen in offenen Verkaufsstellen Gehilfen. Lehrling« und Arbeiter an Sonn- und Festtogen im Sommer(l. Mai bi» 30. Sep tember) nur von 810 Uür vormittags, im Winter(1. Oktober bis 30.. April nur von 122 Uhr mittags beschäftigt werden. Dies» Einschränkung soll auf den Handel mit Nahrung»- und Genußmittel wozu auch Tabak und Zigarren rechnen sowie auf den mit Blnnien keine Anwendung pnden. für diese soll die bisherige Ber- kaufszeit bestehen bleiben. BeschäftigungSzeiten und Ausnahmen sind die gleichen wie in dem Berliner OrtSstatut, das jüngst unter der Voraussetzung beschlossen wurde, daß die Berliner Nachbav gemeinden ein gleiche» Statut erlassen. Ein schwerer Straßenbahnunfall hat sich am Sonntagabend er- eignet. Vor dem Hauie Neue Kantstraße 18 verließ eine etwa LLjährige Dame trotz der eine» von ihr benutzten Stra der Fahrt, kam zu Fall und W. auf, daß sie besinnungslos liegen blieb. Die verunglückte, deren Personalien bis gestern abend nicht festzustellen waren, wurde zu nächst nach der Unfallstalion in der Berliner Straße und von dort nach dem Krankenhaufe Westend geschafft, wo eine schwere Gebim- erschütterung und schwere innere Verletzungen festgestellt wurden. Die Unbekannte halte bi» zum gestrigen Abend das Bewußtsein »och nicht wieder erlangt: an ihrem Aufkommen wird gezweifelt. Steglitz . Die Gemeindevertretung legt« in ihrer gestrigen Sitzung wieder den ersten Freitag im Monat als regelmäßigen S'tzungStag fest und gab dann einem OrtSstatut ihre Zustimmung, das für die Benutzung von Straß« nland zur Lagerung von Baumaterialien die Zahlung von Gebühren festsetzt. Dies« betragen bei Neubauten 5 M. für den laufenden Meter Grundstücks- front, bei Umbauten de» gleichen Betrag für jeden Meter der zu benutzenden Front. Douert die Benutzung länger als sechs Monate, dann ist der gleiche Betrag noch einmal zu zahlen. Der geplanten Einrichtung der kaufmännischen Buchführung für die gewerblichen Unternebmnngen der Gemeinde entsprach ein Antrag des GemeindevorstandeS auf Anstellung eine» kauf männisch vorgebildeten Rechnungsbeamten. Nach längerer Debatte, die sich um den Wirkungskreis des neuen Herrn drehte, wurde die Stelle bewilligt, trotzdem ein biederer Tischlee meiner unter allgemeiner Heiterkeit des Hauses ausführte, daß man dazu keinen Kaufmon» brauche; das bißchen Buchführung fei so ein- fach, daß e» jeder Militäranwärter besorgen könne, wie die Deutsche Bznt beweise, die fast nur Militäranwärter als Buchhalter be- schäslige. Eine erfreuliche Einstimmigkeit zeigte sich auch bei der nächsten Vorlage. Fast ohne Debatte wurde einem Nachtrag zum OrtSstatut betr. Bewilligung von R u h e l o h n und Hinterbliebenen- Versorgung für die im Genwindedienst« beschäftigte» Perionen zu gestimmt, nachdem eS gelungen war, in der KommiisiouSberatung einige wesentliche Verbesserungen deö ursprünglichen AnktageS zu er- zielen. ES wird nunmehr ein Rubelohn nach lOjähriger Beschäf sigung . nach vollendetem 21. Lebensjahre gewyhrt, wenn dauernde Erwerbsunfähigkeit eintritt oder da» 65. Lebensjahr erreicht, ist. Tritt Erwerbsuiisähigkeit infolge einer Krankheit ein. die sich der Betreffende im Dienste zugezogen hat, kann von der lOjähriaen Karenzzeit abgesehen werden. Krankheit und militärische Hebungen, sofern sie im Einzelfalle drei Monate nicht übersteigen, werden als Wartezeit voll angerechnet, ebenso die ganze Zeit de» Militärdienstes. Tritt jemand nach Unterbrechung abermals in Ge» meindedienst.)o wird die vorher absolvierte Zeit voll angerechnet, wenn der Wiedereintritt innerhalb eines Jahre» erfolgt. Der Ruhe- lohn beträgt nack Iviäbriger Tätigkeit und steigt von da ab mit jedem Jahr um bis zum 80. Dieustjahr, dann jährlich um »/,M bis auf höchstens«/M des durchschnittlichen Arbeitslohnes. Stehen dem Berechtigten aus anderen gesetzlichen Leistungen Beziige zu. so daß der Betrag von 750 Mark jährlich Überschritten wird, dann wird der Ruhelohn um den Mehr- betrag gekürzt. Der Antrag auf Bewilligung von Mitteln zur Reuherrichtung des Ratskeller» überraschte verschiedene Gemeindeverireter durch die Höhe der geforderten Summe von 80 000 M. Doch, wurde auch dies« Pill« gegen die Stimmen unserer Vertreter geschluckt. Bei der D-ratuug der Bedingungen und des Tarif» für die Lieferung elektrischen Strome» au» dem netten Gemeinde'ElektriMtSwerk wurde von verschiedenen Seilen eine Herabsetzung des Preises für Privatbeleuch- tung von 40 Pf. auf 35 Pf. für die Kilowattstunde gefordert, um dadurch eine größere Beteiligung von Privaten zu erreiche». Die Mehrheit war jedoch nicht dafür zu haben. Die Kilowattstunde kostet al>o für Privatbeleuchtung 40 Pf., illr Treppen-, Reklameschilder- und HauSnummerbeleuchtung 35 Pf.. für gewerbliche Zwecke 15 Pf. Außerdem werden Abnehmern von Strom zu geioerblichen Zwecken bei einem Jahresverbrauch von mehr als 250 M. folgende Ermäßigungen gewährt: bei mehr als: 220 M. 1 Proz., 500 M. 2'/z Proz.. 1000 M. 5 Proz.. 2500 M. 7'/, Proz.. 5000 M. 10 Proz.. 7500 M. IS'/j. Proz.. 10 000 M. 15 Proz., 15000 M. 17>/z Proz. Bei einem Jahreskonsum von mindesten» 100 000 Kilowattstunden erniedrigt sich der Preis noch um ein Be- deutend«» auf Grund besonderer Vereinbarung. Wenn nun noch die Bewilligung von 650 000 M. zur Erbauung der höheren Mädchenschule aus dem Fichteberg und von weiteren 500 000 M. zur Erbauung einer Gemein de-Doppelschule in der Friesen- straße berichtet wird, dann sind die wesentlichsten Beschlüsse registriert. Bemerkenswert ist noch, daß die Gemeindeschule, deren Modell im Saale ausgestellt war, eine Wandelhalle aufweist, die es den Schülern erlaubt, die Paulen im Freien zu verbringen, ohne den Unbilden der Witterung ausgesetzt zu sein. Eine Neuerung, die im Interesse der Gesundheit der Kinder sehr zu begrüßen ist. Friedenau . Aus der Gemeindevertretung. Von den auf der Tagesordnung stehenden Beratungsgegenständen konnte nur ein Teil erledigt werden. Darunter auch ein Dringlichkeitsantrag des Gemeinde- Vorstandes betr. Acnderung der Lustbarkeitssteuer, deren Sätze für die Borführungen der Kinematographentheatcr auf Antrag des Ge- meindeverordneten Schulz beträchtlich erhöht wurden. Unsere Ge- nossen stimmten dagegen. Daß der vom Genossen Richter kürzlich gegen die Verwaltung erhobene Vorwurf der Bummelei vollauf be- rechtigt war, zeigte sich bei der Wahl der Ausschüsse. In den Vor- schlagSlisten für die einzelnen Kommissionen, im Armenausschuß usw.. herrschte eine solche Unordnung, daß sich der Dezernent selbst nicht t«rin zurechtfirnd. Genosse Huhn hat sein Amt als Mitglied des ArmenauSschusseS niedergelegt und an seine Stell« dem De- zernenten, Herrn Schöffen Wossidw, den Genossen Georg Kleemann vorgeschlagen, wogegen derselbe anfangs auch nichts einwendete. Erst nachdem man, wie e» scheint, erfahren hat, daß Kleemann in bezug auf christliche Gesinnung nicht ganz einwandfrei sei, machte sich Herr Wossidlo als pensionsberechtigter Christ pflichtgemäß auf die Suche nach einem Ersatz und fand denselben in der Person des Lehrers Braunschweig , den er auch vorschlug. Als Genosse Huhn nun Kleemann wieder vorschlug, ersuchte Herr Wossidlo um Ab- lehnuny diese? Vorschlages, da derselbe nicht in dem Bezirk, der zu vertreten sei, wohne. Trotzdem unser Genosse nun nachwies, daß dies in anderen Fällen verschiedentlich auch nicht der Fall sei, wurde sein Vorschlag abgelehnt. In den Waisenrat wurde als Ersatzmann für einen Herrn, der sich noch nicht zur Annahme de» Postens bereit erklärt hat, Genosse Pöhlmann gewählt. Die katholische Kirchengemeinde zu Steglitz beabsichtigt an der Laubacher Straße eine Kirche zu erbauen. Die Anlage derselben ist nun von Herrn Haberland so vorgesehen, daß die Grundmauern zirka einen Meter über der Mitte der Straßenachse hinausgehen, so daß die Haupt- verkehrSstraße später einmal ein ganz beträchtliches Verkehrs- Hindernis aufweisen wird. Genosse Huhn ersuchte um Ablehnung deö Antrages, er könne nicht einsehen, lvarum man für die Kirchen- gemeinde, die doch eine Privatgesellschaft darstelle. Ausnahmerechte schaffen wolle. Nachdem noch der Baurat sowie der Sekundant des Bürgermeisters, Herr von Wrackem, betont hatten, daß die Kirche zur Verschönerung de» Sttahenbil'oeS beitrage, stimmte die Ver- sammlung getreu ben Anweisungen d«S Herrn öaberland, der ja jetzt wieder«inen neuen Brunnen gestiftet, dem Antrage zu. Em Antrag des GemeindevorstandeS verlangte die Summe von 1200 M. für Einweihung der neuen höheren Tochterschule. Genosse Richter beantragte, diese Summe abzulehnen. Mit Recht wies er darauf hin. daß. als er gelegentlich der Etatsberatung beantragt«, die Ein- kommen unter 000 M. steuerfrei zu lassen, weil ja doch für die Ge- meinde nach Abzug der Einziehungskosten nur>500 M. heraus- kommen, dies aus SparsamkritSrücksichten abgelehnt worden fei. Damals habe man die Aermsten der Armen weiter versteuert, wäh- rend heute für einen Schmaus für die Satten eine annähernd so hohe Summe bewilligt werden soll. Die Summe wurde gegen die Stimmen unserer Genossen und des Bürgerlichen Knaack bewilligt. Da seit dem Eintritt unserer Genossen des öfteren Differenzen über die Handhabung der Geschäftsordnung entstanden sind, bei denen sich herausstellte, daß dieselbe sehr reformbedürftig ist, wurde eine Kommission zur Prüfung derselben gewählt, der st. a. auch der Genosse Richter angehört. Tempelhof . Der Bebauungsplan für den westlichen Teil de» Tempelhofer Feldes lag der letzte» Gemeindevertreterfitzung zur Beschlußfassung vor. Bemerkt wurde, daß der alt« Plan sehr gut gewesen sei, erst al» die Agitation von Berlii, einsetzte, sei er schlecht gemacht worden. Auf Veranlassung des Ministeriums wurde der Gemeinde nahegelegt. ob e» sich nicht empfehle, die im alten Plan vorgesehenen park- artigen Plätze zusammenzulegen. Seit Monaien hätten hervorragende Städtebauer und Künstler sich bemüht, neue Sntwürf« aufzustellen. Gemeindevorstond und Lltiengeiell- schast hätten sich aus den Gerlachschen Plan geeinigt. Dieser Plan enthält 44 Proz. Land für Straßen und Plätze(gegen den alten Plan 3 Proz. mehr), während 56 Proz. der Bebauung er- schlössen würden. Die parkartig ausgestaltete Verbindung mit Berlin soll bei dem Aufmarschgelände erfolgen. Die größte Breite der Ver- kehrSstraß» betrage 60, die sich bis zur kleinsten Verbindmigsitraße auf 22 Meter ermäßigt. Längs der Berliner Straße ist eine 32 Meier breite Parallelstraß« gedacht, weil sich eine solche Verkehrsader wegen «den». Sperrung der Berliner Straße durch Paraden empfiehlt I Die 2000 Ouadratruten für öffentliche Zwecke sind für eine Geineinde- Doppelschul«, eine einfach« Gemeindeschule, ein Gymnasium, höher« Mädchenschul« und Feuerwache reserviert. Während die höheren Lehranstalten a» der Berliner Straße gedacht find, weil man auf Berliner Zuzug rechnet, sollen die Gemeindeschulen nach hinten aus die Schöneberger Seite zu liegen kommen. Drei Millionen seien durch dies» abgeänderte Form geopfert worden. Dies fei ein Verlust für die Gemeinde insofern, als dieselbe am Gewinn mit 15 Prozent beteiligt sei. An diesen drei Millionen könne nicht» verdient werden, deshalb habe die Gemeinde kein Jntereffe an erhöhtem Straßenland, au» nicht das geringste Interesse an Hinterhäusern. Nur schüchtern fragte Holzhändler Schubert, warum die Bemeindeschulen nach dem Westen gelegt werden, während der Direktor der Terraingesellschaft. Hensel, der al» Sachverständiger bei den BerkausSverhandlungen im Kriegsministerium tätig war. seine Zufriedenheit mit dem neuen Plan zum Ausdruck brachte. Für Landvermessungsarbeiten wurden 5000 M. bewilligt in der Erwartung, daß die Tempelhofer Feld-Aktiengesellschaft einen Teil dieser Kosten trägt. Die Klasse 2o, welche 63 Schüler zählt, muß getrennt werden: eS wird vorläufig ein« Lehrerin angestellt. PeterShngen bei Fredersdorf . Aus der Sitzung der Gemrindcvertretung. In der letzten Ge- meindevertretersttznng stand zum vierten Male der Erweiterungsbau der Schule zur� Verhandlung. War die Mehrheit bei der ersten Verhandlung für den Antrag unserer Genossen, das vorhandene Schulgebände durch An- und Ausbau zu erweitern, so war in den beiden nächstfolgenden Sitzungen nur noch Stimmung für einen Auf­bau. Dur» Neueinschulung und Zuzug find mit einem Male zirka 60 Kinder mehr in die Schule gekommen. Die» mag die Mehrheit wohl veranlaßt haben, vielleicht auch noch eine andere Stelle, im wesentlichen dem Snlrog unserer Genossen wieder stattzugebeii, so daß. wenn der Bau fertiggestellt sein wird, zirka 6 Schulzimmer zur Verfügung stehen. Beschlossen wurde noch, per l. Oktober eine vierte Lehrerstelle einzurichten. Köpenick . Mit de« Fshrstvhk venmgkilckt ist gestern nachmittag in du Dampfwäschere» von Heine der Wäscher Schramm, der mit dem Expedieren der Ware beschäftigt war. Auf bisher nicht aufgestärts Weise setzte sich der Fahrstuhl wieder in Bewegung, als ihn Sch. mit einem Packen Wäsche betreten wollte. Sch. kam dabei zu Fall und geriet mit dem rechten Arm und Bein zwischen Fahrstuhl und Wandung. Um den Verunglückten aus seiner qualvolle» Lage zu be« freien, mußte das Mauerwerk ausgestemmt und der Fahrstuhl teil- weise zersägt werden. Durch einen inzwischen herbeigerufenen Arzt erhielt der«schwerverletzte einen Notverband und wurde dann später mittels Krankenwagens nach dem Krankenhaus Britz gebracht. Wie uns mitgeteilt wurde, soll der Verunglückte von'/»o bis'/«T, also 21'3 Stunden im Kontor der Fabrik gelegen haben, ehe der einzige für Köpenick bcstebenoe Krankenwagen zur Stelle geschafft werden konnte, da er in Anspruch genommen war. Es wäre unseres Er- achtens Pflicht des Magistrats, für eine der Einwohnerzahl ent- sprechende Vennehrung der Krankenwagen Sorge zu tragen. Potsdam . Wegen StellungSlosigkeit ertränkt. Vor einigen Tagen wurde aus der Stromhavel hinter dem Hause Brauerstraße 3 eine weib- liche Leiche gelandet, die bisher nicht rekognosziert werden konnte. Die Tote war gut gekleidet und besah einen Barbctrag und Schmuck- fachen. Jetzt ist die Tote als die 20jährigc Berliner Kontoristin Martha Schlosser wiedererkannt worden, die in der Kirchbach- straße zu Berlin wohnte. Sie war ßeit dem 1. März stellungslos und hat sich aus Verzweiflung hierüber ins Wasser gestürzt. In Zahlungsschwierigkeiten geraten ist die bis vor einigen Jahren von dem Stadtältesten und Stadtrat Wolff geleitete Kauftnanns-Engrosfirma, die nach dem Tode des Inhabers von seinem Sohne weitergeführt wurde. Zuckerspekulationen haben den Zusammenbruch herbeigeführt. Wolff hatte jahrelang großen Ein- fluß sowohl auf die kaufmännischen wie auch auf die kommunalen Kreise der Stadt ausgeübt, der teilweise ebenfalls auf den Sohn übergegangen war. Mehrere Bankfirmen wollen eine Regelung der Verhältnisse vornehmen. Wolff ist der Schwiegersohn des freikonservativen LandtagSadgeordneten für Potsdam , Kommer,'en- rat Eckert-PotSdam. Eine Nachtigallensteuer zählt hier zu den kommunalen Steuer- arten. Seit Jahren hat die Stadt hieraus schon die kolossale Ein- nähme von 6 M. jährlich, aber beibehalten muß der Zopf werden. Eue aller Welt. Jagd auf einen oberscklefifcken Raubmörder. Zu blutigen Kämpfen kam eS in der Nacht zum Sonntag bei der Verfolgung eines gefährlichen Raubmörders, der feit einiger Zett die Bewohner OberfchlefienS in Angst und Schrecken hält. Der Polizei war bekannt geworden, daß der Arbeiter Kowall, der am 16. März in B i s m a r ck h ü t t e den Nacht« Wächter StaSewSki durch einen Schuß bei Ueberraschung eines Einbruches tötete und am 31. März in Laurahütte bei einer nächtlichen Radauszene den Schutzmann Gehlsen erschoß und vor vier Tagen in JosefSdorf den Schlosser Kopetz, als dieser ihn bei Ausübung eines Einbruches ertappte, tödlich verletzte, in der Wohnung feiner Geliebten in Simianowitsch Unter- schlupf gefunden hatte. Zur Festnahme des gefährlichen Burschen be- gaben sich mehrere Gendarmen und Kriminalbeamte nach dem Orte und umstellten da? HauS. Der Gendarmeriewachtmeister Pnick drang in die Wohnung des Mädchens ein, um den Verbrecher zu verhaften. Kowall streckte den Beamten durch einen Schuß ins Herz nieder und entkam aus der ihm gestellten Falle. Der getötete Beamte hinterläßt Frau und neun Kinder. Auf keiner Flucht suchte er gegen Morgen Unterschlupf bei einem Onkel in Roßberg bei Benthe». Dieser beiiachrichtigte die Polizei. die in Stärke von sechs Schutzleuten eintraf. Ein Schutz- mann, der in die Wohnung eindrang, wurde von einem Komplicen des Kowolk angefallen und gebissen. Der Schutzmann wehrte den Angreifer durch einen Schuß ab. während ein anderer Schutzmann durch ein Fenster auf Kowall schoß. Kowall feuerte gleichfalls mehrmal« und verletzte meh- rere Schfutzleute. darunter einen schwer. Er wurde durch zehn Schüsse getötet, während sein verwundcttr Komplice in da» Gefängnis in Beuthen eingeliefert wurde. 2«O Menschen verbrannt. Ein entsetzliches Brandunglück ereignete sich nach einem Telegramm aus B o m b a y am Sonntag in einem indischen Dorfe im Poonabezirk. Etwa 500 Personen feierten in einem zum größten Teil aus Rohr bestehenden Gebäude eine Festlichkeit. Während derselben fiel eins brennende Petroleumlampe von der Deck,; die Flammen und ..-......_..-..---, Flammen erfaßten sofort daö ganze Gebäude, das nur einen Aus. ang hatte. Etwa 200 Männer, Frauen i n d e r fanden den Tod in den Flammen. Sine» schöne« Erfolg bat die deutsch « Bootsbau- und Mowtenindustrie(n Monaco davongetragen. Bei dem dortigen klassischen Moiorbootrennen ae. wannen in der.Kreuz-r".Klasse. d. h. in der Klasse der?°ttden schweren Boote, d r e i E r z e u g n i s s e d e u t s che" bei einer Konkurrenz von 62 Booten die Prei'c tli war-in- Strecke von 200 Kilometer abzufahren. Die qanze int-iwinnnt» Konkurrenz blieb havariert aus der Strecke; nur �ic drei Sieacr hielte, dur». Erster. wurde.Lürssen -Daimler" mi' Runwf von Lurssen -Vegeiack und Motor Daimler. Marien- felde, zweite der Fmnzos.La Ou.se". deutlchen.MercedeS '-lDatmler) Motor träat. und Dritter Pik AS VE- de» Herrn Rudolf Uog.Berlw mtt vwmpf.von E n ge l b re cht- Zeuthen und D ü r k o p p- Motor. .iirssen»Daimler lief 60 Kiwmeter in der Stunde, mußte aber zweimal abstoppen, weil das Rudergeschirr in Unordnung geroten P".01'9"r," ,*!;£ wit jener Ruhe und Beharrlich« L, 5 lst deswegen besonder» bemerkens­wert. weck da« Boot erst vor ein paar Tagen in der Brandung einer Mole kenterte und der Rotor nur unter Aufbietung aller Kräfte w'-dn rechtzeitig zum Laufen gebracht.verde« konnte. Die fron - zostiche Sportze, fchnft L'Auto" bemerkt zu dem deutschen Sieg: Wir sind heute geschlagen worden, weil die Deutschen mit ivunderbar regulierten Motoren nach Monaco gekommen find, die bi» in die kleinsten Detail« ausprobiert waren. Der Sieg ist also mit von der deutschen Arbeiterschaft errungen, d,e hochquallfizierte Arbeit geliefert hat. Rieseubrand in Tokio . JnArschiwara. dem den japanischen GeishaS reservierten Stadtviertel Tokio », kam am Sonntag ein Brand aus. der da» ganze Stadtviertel vernichtete. Die Flammen, be» günstigt durch heftigen Wind und Wassermangel, fanden an den leicht gebauten Häusern der.Stadt der käuflichen Liebe' reichlich« Nahrung. Um das Feuer einzudämmen, wurden ganze Straßenzüge niedergelegt, trotzdem konnte nicht verbindert werden, daß der Brand auf die Stadtviertel Tokn und«fakufa übergriff. Auch fix wurden zum großen Teil ein Raub der Flammen. Bei dem Brande wurden über S000 Gebäude zerstört, gegen sooy G-isha» sind obdachlos geworden und haben fast nur da» nackte Leben gerettet._ Die Grnbenkatastrophen in de» vereinigten Staaten. Bisher liegen noch keine endgültigen Zahlen über die Opfer der beiden entsetzlichen Bergwenskatastrophen in den