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1. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 188.

Sonnabend, den 12. August 1893.

10. Jahrg.

Internationaler Arbeiterkongreßgemein, niemand im Kongreß sei bagegen; die Allgemeinheit ſei dem Militarismus keinen Mann und keinen Groſchen zu be

in Zürich .

in guter Gesellschaft. Die deutsche Resolution sei all Nieuwenhuis sagt, wir hätten auch den Standpunkt aufgegeben, aber ihr Fehler, denn für nichtssagende Resolutionen könne jeder willigen. Auch das ist eine Unwahrheit. Seit ihrem Bestehen stimmen. Die holländische Resolution sei die bessere, denn sie hat die deutsche Sozialdemokratie nicht einen Mann, nicht einen 3ürich, 10. August 1893. gebe ein Mittel zur Ausführung des Beschlusses, ob das Groschen bewilligt. Gegen jede Militärvorlage haben wir pro­Mittel gut, darüber könne man streiten, aber die deutsche Re- testirt und gestimmt. Aber wir haben uns nicht mit blinden Sechste Sigung, Mittwoch Nachmittag( Schluß). solution von Brüssel verlange, daß man protestire, protestire, Protesten begnügt, wir haben auch im Volke mit allen unseren Zur Verhandlung gelangt Punkt 4 der Tagesordnung, weil protestire; das sei leere Phrase, weil die Regierungen ihre Gewalt Kräften agitirt. Und wenn jüngst die Frage des Fortbestehens Jowohl die Maifeier- Kommission wie die über die Taktik der doch nicht niederlegten.- Chauvinistische Strömungen seien des Militarismus zur Wahlparole gemacht wurde, Sozialdemokratie mit der Festseßung ihrer Resolution noch nicht überall vorhanden, auch unter den Sozialisten. Bebel z. B. habe jetzt die Mehrheit des deutschen Volkes sich gegen den zu Ende gelangt sind. Punkt 4 lautet: zum Kriege gegen den Erbfeind Rußland aufgefordert, gehe es Militarismus erklärt hat, so ist das nur der sozialdemokratischen Stellung der Sozialdemokratie im Kriegs- gegen den Erbfeind, so werden damit alle Miffethaten der Bour- Agitation zu danken.( Brausender Beifall.) und nicht sicher falle. geoisie wie mit einem Schwamme hinweggewischt. Er möchte und weit vom Schuß, im steten Kampf mit der Regierung und Berichterstatter ist Plechanow , deffen Rede von Lieb Bebel an das bekannte Wort Heine's erinnern: die Deutschen Polizei haben wir diesen Kampf seit Jahren geführt, und die necht ins Deutsche übertragen wird. Die Kommission hatte hätten nichts zu ristiren, höchstens ein bischen mehr Knute, Partei hat ihn bezahlt mit mehr als tausend Jahren Gefängniß. zwei Anträge zu erledigen: den der Holländer, der folgender- aber dann tröste er sich, daß jetzt wenigstens auch seine Feinde Wir deutsche Sozialisten haben nicht nöthig, Phrasen zu machen, maßen lautet: mitgeknutet werden.( Bebel: das ist lange her!) Vielleicht würde unser Handeln spricht für uns und wir halten es unter unserer Der Kongreß beschließt, die internationale Arbeiterpartei aber Heine noch heute so schreiben. Dies Bangemachen mit Würde, uns weiter gegen solche Vorwürfe zu vertheidigen. einzuladen, sich bereit zu halten, um unverzüglich auf eine Kriegs- Rußland, dem auch Plechanow Ausdruck gab, sei wie( Stürmisches Händeklatschen.) erklärung durch die Regierung mit einer allgemeinen Arbeits- wenn man kleine Kinder mit dem Wauwau schrecke. Wenn Und nun zum fachlichen Theil. Ich will nicht wiederholen einstellung zu antworten, überall da, wo die Arbeiter einen Ein- Bebel die russische Nation( Widerspruch) als den Hort was ich bereits gestern bei Uebertragung der Plechanow 'schen fluß auf den Krieg ausüben tönnen und in den fraglichen Ländern der Grausamkeit und Kulturfeindschaft hinstelle, so könne Frank- Ausführungen dargelegt habe. Zwei Anträge liegen vor; der die Kriegserklärung zu beantworten mit einer militärischen Dienst reich ebenso gegen Deutschland diesen Vorwurf erheben, denn Holländer und unserer. Nieuwenhuis sagt, der deutsche Antrag verweigerung." Frankreich sei eine Republit. Wo soll aber das Ende sein, wenn sei eine Phrase; die holländische Resolution, auch in ihrer ver­Dem stand folgender Antrag der Deutschen gegenüber: die Sozialisten gegen andere Nationen solche Vorwürfe erheben?-wässerten Form, ist weit mehr eine Phrase. Bereits der Die Stellung der Arbeiter zum Kriege ist durch den Be- Als Plechanow gesprochen, habe er einen Augenblick das Gefühl ungarische Delegirte hat erklärt, er würde für den Antrag der schluß des Brüsseler Kongresses über den Militarismus scharf gehabt, als ob Bismarck zu unserem Kongresse spreche. Wenn Holländer stimmen, wenn er ausführbar wäre. Er ist nicht blos bezeichnet. Die internationale revolutionäre Sozialdemokratie in Deutschland Flugblätter vertheilt werden, daß die Kosaken unausführbar, er ist ein bloßer frommer Wunsch. Von der Ferne hat in allen Ländern mit Aufgebot aller Kräfte den chauvinistischen fommen, so müsse er fragen, ob denn diese Invasion am Ende aus läßt sich solch ein Antrag leicht begreifen; Holland hat Belüften der herrschenden Klasse entgegen zu treten, das Band so ein großes Unglück wäre. Griechenland , Rom seien durch keinen Militarismus, anders ist die Sache in Deutschland mit der Solidarität um die Arbeiter aller Länder immer fester zu Invasionen der Barbaren zerstört worden, die Kultur sei aber seinem Militarismus. Wenn der Militärstreit und der wirth­schlingen und unablässig auf die Beseitigung des Kapitalismus nicht vernichtet worden, und unsere heutige Zivilisation sei erst schaftliche Streit mehr wären als ein frommer Wunsch, wenn die hinzuwirken, der die Menschheit in zwei feindliche Heerlager ge- am Anfange ihrer Entwickelung und verdante fich nur der An- sozialdemokratische Partei in Europa und in der ganzen theilt und die Völker gegen einander hetzt. Mit der Aufhebung eignung dieser alten Kultur. Mit dieser seiner Reichstagsrede Welt die Mächtigkeit befäße, diese Streits durchzuführen der Klaffenherrschaft verschwindet auch der Krieg. Der Sturz habe Bebel dem Militarismus die Hand gereicht, und mit der dann würden in Europa Zustände herrschen, die jeden Krieg un­des Kapitalismus ist der Weltfriede." Parole: dem Militarismus feinen Mann und feinen Groschen" möglich machen. Soweit sind wir noch nicht. Viel Schweiß ist gebrochen.( Bebel: Bis heute haben wir diesen Standpunkt un- schon geflossen, mancher ist gefallen, aber wir sind noch lange verbrüchlich festgehalten.) Man ist zum Standpunkt der Volts- nicht am Ziel, die schwerste Aufgabe steht uns noch bevor. partei herabgejunten. Ich sage das nicht aus Antipathie gegen Wollten nun wir die Soldaten zur Desertion, zur Dienst­Deutschland.( Bebel: Aus reiner Liebe.) Auch die sozialistischen verweigerung auffordern, so würden wir dem Moloch Militaris­Abgeordneten im französischen Parlamente haben dort nicht ein mus neue Opfer liefern und ihm Gelegenheit geben, die einziges Mal protestirt gegen den Militarismus. sozialistische Bewegung mit eiserner Faust niederzudrücken. Gewiß ist es unsere Aufgabe, den Moloch zu stürzen, wir müssen dahin arbeiten, daß sein eiserner Arm gelähmt wird durch den Geist des Sozialismus; das vermögen aber nicht kindische Reso­lutionen, das vermögen wir nur durch unermüdliche Propaganda im Volf. Wir müssen dahin arbeiten, daß die Massen von den sozialistischen Ideen durchbrungen werden, daß die Leute schon als Sozialisten in die Kasernen kommen. Das ist das einzige Mittel zum Biele zu kommen. Und wir sind auf dem besten Wege dazu. Wie sein Vater, der Kapitalismus, muß sich auch der Militaris­mus immer weiter ausdehnen, immer weitere Kreise heranziehen, immer mehr sozialistische Rekruten sich einverleiben und so auf dem Wege der Selbstvernichtung immer weiter schreiten, bis fchließlich der Militarismus teine Schuhwehr für den Kapitalis­mus mehr bildet. Diesen Kampf hat die Sozialdemokratie in Deutschland bisher für Deutschland geführt, sie wird ihn auch so weiter führen bis der Militarismus niedergedrückt, getödtet ist. ( Rauschender Beifall.)

Im Laufe der Disfuffion hat Bonnier( Frankreich ) den Antrag gestellt, die ganze Frage durch den Beschluß des Brüsseler Rongresses für erledigt zu erachten; Smith( England) stellt ein Zufaßamendement, die Arbeiter sollten überall darauf hin­wirken, ihre gegenseitigen Beziehungen zu verengern, die freund­schaftlichen Verhältnisse zu steigern, und durch diese internationale Verbrüderung die Kriege einfach unmöglich zu machen.

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Die eigentliche Kraft des Militarismus liege nicht in dem stehenden Heere, sondern in der Reserve. Der Refervemann sei und die Mobilifirung dieser Re­ferve zu verhindern, das sei unsere eigentliche Aufgabe. Nun habe man gesagt, die Verweigerung des Militärdienstes sei un möglich, die Leute würden prozesfirt, füsilirt. Man stelle sich die Sache vor: jedes Dorf hat 5-10 Reservisten, wenn diese sich weigern, wer solle sie verfolgen? Die Polizei? Die Bürger? Die Folge der Verweigerung ist allerdings der Bürgerkrieg, aber der Bürgerkrieg ist dem Kriege der Nationen vorzuziehen, der Bürgerkrieg wird wenigstens gegen den wahrhaften Feind, den Kapitalismus, geführt.

Nach längerer Berathung sei beschlossen worden, an der deutschen Resolution festzuhalten; sie schließe jeden chauvinistischen ein Stück Bürgersoldat Gedanken aus und gewähre jeder Nation doch auch gleichzeitig die Möglichkeit, in dem Rahmen für die Beseitigung des Krieges zu arbeiten, der ihr durch ihre heimathlichen Verhältnisse gegeben ist. Man müsse eben daran festhalten, daß die Wurzeln des Krieges in der fapitalistischen Wirthschaftsweise begründet seien, wenn der Kapitalismus abgeschafft sein wird, dann fällt auch von selbst der Krieg. Es war in der Kommission der Vor­fchlag gemacht worden, den Holländern eine gewisse Konzession in so weit zu machen, als ihnen im Falle eines Krieges das Recht einer Sonderstellung, entsprechend ihrem Antrage, ein- Wir haben hier gleichzeitig einen Rongreß der Eisenbahn­geräumt werden solle. Es wurde jedoch auch dieser Antrag angestellten; diese haben es in der Hand, durch einfache Arbeits­verworfen und schließlich die deutsche Resolution mit allen einstellung jeden Krieg unmöglich zu machen, und wenn wir auch gegen drei Stimmen unverändert angenommen. Die noch die Frauen gewinnen, dann ist es Beit mit der Phrase zu Gründe, welche zur Verwerfung der holländischen Resolution brechen, und praktische Arbeit zu verrichten. Und es sprechen führten sind folgende: Ein allgemeiner Streit ist nicht durch viele Zeichen der Zeit für unsere Resolution. Die Meu führbar auf dem Boden der heutigen Gesellschaft, denn das tereien der Armeen in England, Belgien , Italien . Die Proletariat besigt eben die Mittel dazu nicht. Wären wir Revolution 1871 auf dem Montmartre, dieser Militärstreit, andererseits in der Lage, einen Generalstreit durchzuführen, dann wo die Soldaten mit Kolben hoch" den Dienst verweigerten, wäre die ökonomische Macht bereits in den Händen des war nur ein spontaner Streit wie müßte erst der von uns Proletaris und dann wäre der Generalstreit eine lächerliche vorgeschlagene organisirte Streit wirken. Nehmen Sie Blattheit. unferen Antrag einstimmig an, dann werden Sie sehen, wie die Fürsten auf ihren Thronen zittern und sich zweimal besinnen, ehe sie Kriege anfangen.( Vereinzelter Beifall.)

Was die Frage des Militärstreits anbetrifft, so kann ein folcher Gedanke nur in einem Lande auftauchen, der nicht so in dem Militarismus aufgeht wie dies beispielsweise bei Frankreich und Deutschland der Fall ist. In diesen beiden Ländern ist ein Militärstreit ein Unding, er würde nur dazu führen, mit einem einzigen Schlage alle Manifestanten zu vernichten, aber auch in anderer Hinsicht würde der Militärstreit das Gegen theil von dem bewirken, was beabsichtigt worden war. Der Militärstreik würde gerade in erster Linie die Kultur völfer entwaffnen und würde Westeuropa den russischen Rosaten preisgeben. Der russische Despotismus würde unsere ganze Kultur hinwegschwemmen und anstatt der Freiheit des Proletariates, für welche der Militärstreit ein glänzendes Beichen sein sollte, würde die russische Knute herrschen. So würde der anscheinend so revolutionäre Antrag Hollands in ein reaktionäres Gegentheil umschlagen.

Der deutsche Antrag dagegen zeichnet allen Völkern scharf ihre Verhaltungsweise vor und ist gleichzeitig weit davon ent­fernt, den vagen Utopismus zu athmen, wie die holländische Resolution.

Wahrhaft revolutionär ist nur die deutsche Resolution. Die deutsche Resolution muß im Interesse der Freiheit, der Zivili­fation und des revolutionären Proletariates angenommen werden. ( Großer, stürmischer Beifall.)

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Es wird beschlossen, daß jede Nation zu dieser Debatte nur einen Redner stellen soll.

Die Holländer bringen ihren Antrag in folgender Abände rung ein: " In Erwägung, daß die nationalen Gegensätze feines. wegs im Interesse des Proletariats, wohl aber in dem der Unterdrücker desselben sind;

in Erwägung, daß alle modernen Kriege ausschließlich durch die kapitalistische Klasse in deren Interesse hervor gerufen, in deren Hand ein Mittel sind, um die Macht Der revolutionären Bewegung zu brechen und die Bourgeois herrschaft durch die Fortdauer der schimpflichsten Aus­beutung zu befestigen;

in Erwägung, daß keine Regierung sich entschuldigen fann, provozirt worden zu sein, da der Krieg das Er­gebniß des internationalen Willens des Kapitalismus ist­

erklärt der internationale sozialistische Arbeiterkongreß in Zürich , daß die sozialistischen Arbeiter der in Betracht kommenden Länder eine Kriegserklärung seitens der Re­gierungen mit der Dienstverweigerung der Militär­pflichtigen der Reserve( Militärstreif), durch einen allge­meinen Streit, besonders in all' den Industriezweigen, welche auf den Krieg bezug haben, und durch einen Appell an die Frauen, ihre Männer und Söhne zurückzuhalten, beantworten sollen."

Mendelsohn( Polen ): Nieuwenhuis hat den Deutschen Chauvinismus vorgeworfen; ein solcher Vorwurf tann nur bei offener Verkennung der politischen Lage Europas eingenommen werden. Holland ist in isolirter, abgetrennter Lage, nur so läßt fich der holländische Internationalismus verstehen, der nicht in Einklang zu bringen mit dem sozialistischen, revolutionären Internationalismus. Nieuwenhuis hat Bebel's Rede den Vor­wurf des Chauvinismus gemacht. Und diese angeblich chau­vinistische Rede hat unter der polnischen Bevölkerung geradezu als Ansporn des sozialistischen Gedankens gewirkt, und den alten revolutionären, historischen Sinn der Bevölkerung wieder erweckt. Das also ist der Eindruck des Bebel'schen Chauvinismus in einem Lande, das keine besonderen Sympathien für das Deutsche Reich Dr. Adler- Wien : Im Namen der österreichischen Dele­hegt. Die Polen haben in der Kommission den Antrag auf gation habe ich zu erklären, daß wir für den Antrag der Uebergang zur Tagesordnung gestellt, weil der Brüsseler Beschluß Deutschen stimmen werden. Wir sind Gegner des Militarismus deutlich, und wir endlich ein Ende machen müssen mit dem ebenso gut, wie die Holländer, wir sind Revolutionäre System, diese Dinge immer wieder an jeden Kongreß zu bringen. ebenso wie die Holländer, und ebenso wie die Holländer Wir unterdrückten Polen hoffen und arbeiten auf die Wiederher haben wir den Wunsch, daß die herrschenden Klassen stellung Polens , wir sind aber von feinen chauvinistischen Ge- und die Regierungen wissen, daß hier eine Armee ver­danken dabei geleitet, sondern erstreben diese Wiederherstellung, sammelt ist zur Befreiung der Welt von der Herrschaft des um im sozialistischen Sinn am Leben der Völker theilnehmen zu Rapitalismus. Aber wir überschätzen nicht unsere Kraft und fönnen. wir unterschätzen nicht die Intelligenz unserer Gegner. Domela

Siebente Sigung, Donnerstag Vormittag 9 Uhr. Den Vorsitz übernimmt Schmidt( österr. Schlesien ) mit einer 3altai( Ungarn ): Der holländische Antrag läßt sich nicht Nieuwenhuis meinte, die Regierungen würden zittern, wenn wir kurzen Ansprache, worin er den Dank der österreichischen Dele- durchführen, deshalb sind wir dagegen. In Ungarn , wo man die Resolution der Holländer annähmen. Nicht zittern würden gation ausspricht und die Erklärung abgiebt, daß die österreichi so viel mit der Freiheit herumplantschert", wird das sie, sondern uns auslachen.( Lebhafter Beifall.) Wie Greulich schen Arbeiter mit aller Kraft für die Durchführung der hier ge- Militär verwandt, streikende Arbeiter wie Bestien nieder- am Fest des Eröffnungstages sagte: Unsere Sache ist unüber­faßten Beschlüsse eintreten werde. zuschießen. Bei jeder Gelegenheit treten wir dem Milita- windlich, so lange wir den festen Boden der Thatsachen nicht verlassen. Für die Schweizer Delegation giebt Gen. Greulich fol- rismus gegenüber. Aber noch find wir ohnmächtig, hebt uns auf in die Luft der Phantasie und wir sind verloren. gende Erklärung ab: weil wir noch im Beginn unserer Organisation stehen. Nicht Bernichten fann uns niemand, nur wir selber. Die Meinung Wir lesen in Nr. 186 der Züricher Post", einem einmal aussprechen ließe sich bei uns der holländische Stand der herrschenden Klaffen von uns tommt erst in zweiter Sinie in Blatte, das sonst gewissenhaft berichtet, über die Versamm- punkt. Ungarn ist ein Europa im Kleinen. Acht Nationen Betracht, in erster Linie steht uns, was die Proletarier von uns lung der Unabhängigen" folgende Stelle: Gilles fucht( Ungarn , Kroaten , Rumänen u. f. w.) find in ihm vereint. Die halten. Faffen wir hier Beschlüsse, von denen wir selber wissen, ben Kongreßbeschluß und hauptsächlich Frau herrschenden Klassen spielen die Nationalitäten gegen einander daß fie undurchführbar sind, so theilen sich unsere Anhänger in Bettin lächerlich zu machen." Frau Bettin ist aus und suchen sie zu verheten. Dem ungarischen Proletariat zwei Theile. Die Wissenden unter ihnen sagen: Das war ein uns durch ihre Hingabe für die Organisation der Arbeite- steckt noch der Chauvinismus im Herzen. Wir werden ihn über- leichtsinniger Beschluß, er ist in unseren Militärstaaten unaus­rinnen bekannt, sie ist unser werther Gast, den wir nicht winden auf dem Wege, den uns der deutsche Antrag zeigt, dem führbar. Auf die Massen, auf die Enthusiasten, halb noch Un­beleidigen laffen. Wir sprechen deshalb, die Richtigkeit wir aus voller Ueberzeugung beistimmen.( Beifall.) tlaren, die in Noth und Elend leben, aber noch nicht genau des Berichts vorausgesetzt, unser Bedauern aus über die Liebknecht: Ich will das Thema nicht auf das persön wissen, wie es aus der Welt zu schaffen ist, würde unser Be­Handlungsweise des Gilles. liche Gebiet herabzerren, wie es begonnen worden; aber ich habe schluß wie eine Verleitung, wie eine falsche Vorspiegelung wirken. Frau Zetkin dankt den schweizer Genoffen von ganzem doch einen Vorwurf zurückzuweisen, der gegen die deutsche Sozial( Lebhafte Bustimmung.) Wir zeigen ihnen einen Weg, der nicht Herzen, erklärt aber, ein politischer Charakter wie Gilles tönne demokratische Partei erhoben worden ist. Die Rede Bebel's im gangbar ist. Wir würden Domela Nieuwenhuis möge es mir fie nicht beleidigen, eine Beschimpfung aus dem Munde Gilles' Reichstag soll chauvinistisch angetränkelt gewesen sein. Wollte verzeihen ein Verbrechen verüben an der Masse der Proletarier, rühre fie so wenig als wenn ein Mops den Mond anbelle. ich den Vorwurf des Chauvinismus zurückgeben, so hätten wir weil wir fie glauben machen wollen, der Weg, den die ( Großer Beifall.) mehr Grund, diesen Chauvinismus dem Redner zum Vorwurf Resolution der Holländer weist, lasse sich mit Erfolg Gilles protestirt gegen die Verlesung dieser Erklärung und zu machen. Die deutsche Sozialdemokratie ist dem Standpunti betreten. Wenn wir als sozialistischer Kongreß uns als eine Ge dagegen, daß Frau Bettin das Wort erhalten, ehe er sich darüber treu geblieben, den sie von Anfang an eingenommen hat; und sellschaft von Leuten konstituiren, die nur fromme Wünsche auss ausgelassen. Der Bericht der Züricher Post" sei falsch und er wer da sagt, sie sei auch nur um eines Haaresbreite davon sprechen, dann wird man fernerhin weder in Europa , soweit es abgewichen, der habe bereits eine Berichtigung auf der Redaktion abgegeben. spricht die Unwahrheit. Man hat herrscht, noch in Europa , soweit es unterdrückt ist, irgend wel­Greulich erklärt, wenn nicht Ohrenzeugen vorhanden ge- die französischen Genossen gegen die deutsche Sozialdemokratie chen Werth auf unsere Berathungen legen.( Lebhafter Beifall.) wesen, würde die schweizerische Delegation die Sache gar nicht aufzuheben versucht; er wolle daran erinnern, daß die deutsche Nicht Rathschläge wollen wir geben, die wir selber nicht befolgen vorgebracht haben. Sozialdemokratie seit 1871 immer gegen die Annexion von Elsaß - würden. Es ist ja leicht, solche Vorschläge zu machen, wenn Die Angelegenheit wird dem Bureau zur Erledigung über- Lothringen protestirt, sie als einen politischen Fehler, als ein man in feinem Militärstaat lebt, wie die Holländer. Es würde wiesen und in die Debatte der Kriegsfrage eingetreten. politisches Verbrechen gebrandmarkt hat, und erst in neuester Zeit mich auch nicht wundern, wenn die Schweizer für die hollän­Nieuwenhuis erbittet und erhält 10 Minuten Redezeit; haben wir diese Anklage wiederholt. Und wir haben das ge- difche Resolution eintreten würden, aber das sind zu vernünftige spricht aber 20 Minuten. Man habe ihn einen Verrückten, einen than, nicht unter dem Schuße der Indemnität, sondern wir haben Leute dazu.( Große Heiterkeit.) Domela Nieuwenhuis hat uns Reaktionär gescholten; der internationale Kongreß 1868 zu Brüssel diesen Protest erhoben gegen die ganze Militärmacht, gegen die Chauvinismus vorgeworfen den Russen gegenüber. Nun, wenn habe einen gleichen Antrag einstimmig angenommen, er befindet ganze Nation, und die Folgen getragen.( Großer Beifall.) wir Rußland nicht den Weg öffnen wollen, der über die Leiber

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