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Gewerkschaftliches.

felbstverständlich in allen dergleichen Fällen mit ihren streikenden Kolleginnen folidarisch.

Lohnbewegung der Binnenschiffer auf der Elbe . Die Bootsleute der Steines, Kohlen- und Güterschiffahrt von Der Verband der fabrikarbeiter im Jahre 1910. stehen vor dem Betriebe zu verbieten, aber eine so zutreffende und 18 Firmen mit 90 Fahrzeugen in Betracht. Die Polizei hat versucht, einer Arbeiterin das Streifpoften- Meißen und Umgebung stehen in einer Lohnbewegung; es fommen Die Bewegung ist Der Verband der Fabritarbeiter hat im verflossenen Jahre sachgemäße Antwort erhalten, daß der betreffende Schuhmann von dadurch hervorgerufen, daß die Firmen die in diesem Jahre ein außerordentlich erfreuliche Fortschritte gemacht. Die Zahl der Mit- weiteren Maßnahmen Abstand nahm. Die Streikenden haben sich getretene Lohnerhöhung auf der Elbe nicht gezahlt haben. Die glieder stieg von 141 024 zu Begine auf 167 097 am Ende des bereits in der ersten Streifversammlung einstimmig verpflichtet, Mannschaften haben nun beschlossen, einen neuen Vertrag einzu Jahres. Das ist eine Zunahme um 26 073 oder rund 18 Proz. jegliche Ansammlung vor dem Betriebe zu vermeiden; aber ihre reichen; sie verlangen eine Erhöhung des Lohnes von 3,60 M. auf Von den Mitgliedern waren 20 516 weiblichen Geschlechts. Streitposten, die vereinzelt in der Nähe des Betriebes in aller Ruhe 3,85 m. pro Tag; außerdem eine besondere Vergütigung für Steine auf und ab gehen, lassen sich das gesetzliche Recht nicht nehmen, farren. diejenigen, die es angeht, über die Tatsache des Streits aufzu- Antwort verlangen die Mannschaften bis zum 26. d. M., damit noch Die Forderungen sind den Unternehmern bereits zugestellt. klären. vor dem 1. Mai die weiteren Schritte beschlossen werden können. Beharren die Unternehmer auf ihrem Standpunkt, so ist eine Arbeits einstellung sicher.

Deutfches Reich.

Ausland.

Die Einnahme der Hauptkasse betrug( ohne den Kassenbestand) 3117 487 Mt. gegen 2482 598 Mt. im Jahre 1909. Dieser Ein­nahmenzuwachs bon rund 600 000 Mt. wurde jedoch fast völlig durch die gleichzeitige Steigerung der Unterstüßungsausgaben, nament­lich der Streitunterstüßung, wieder aufgezehrt. Die Gesamtsumme Der Bergarbeiterstreik in der Oberlausit Da die Fahrzeuge sich auf das ganze Stromgebiet der Elbe der Unterſtübungen betrug nämlich 2114 467 Mt. gegen 1 566 837 hat in den letzten Tagen an Ausdehnung zugenommen. Die Unter- verteilen, und die Unternehmer versuchen werden, Bootsleute aus Mark im Jahre 1909. Außerdem wurden noch für Gemaßregelten- nehmer wollten den Grubenarbeitern keinerlei Zugeständnisse in anderen Stromgebieten heranzuziehen, wird gebeten, Arbeitsangebote unterſtüßung 46 000 Mt., für Sterbegeld 52 676 Mt. berausgabt. der Lohnhöhe oder Arbeitszeitverkürzung machen. Jetzt, wo der bei der Schiffahrt nach dem Elbegebiet nicht anzunehmen. Etwaige Außer den hier angeführten wurden noch erhebliche Summen Streit ausgebrochen ist, werden einheimischen und fremden Ar­Mitteilungen find an den Vorsitzenden der Binnenschiffer an Unterstütung aus lokalen Mitteln gezahlt. So zum Beispiel beitern bedeutend höhere Löhne versprochen, als die Arbeiter W. Schüning, Berlin S. 14, Neu- Kölln am Waſſer 1, zu richten. 94 029 Mt. Streitunterſtüßung, 39 312 Mt. Notlageunterstützung fordern. Die Verwaltungen versprechen denjenigen Arbeitern, die usw. Die Ausgabe der Hauptkasse betrug insgesamt 3 085 501 Mt., zum Verräter an ihren Klassengenossen werden, Ertrageschenke. Ausdehnung der Textilarbeiter- Aussperrung zu Hof i. B. der Einnahmeüberschuß mithin 31 986 Mt. Das Vermögen der Ueberall find Agenten tätig, um Arbeitswillige heranzulotsen. Die Agenten versprechen den Arbeitern Löhne von 5 M. und darüber Am 18. April wurden in Hof die Arbeiter und Arbeiterinnen Hauptkaffe betrug 1504 763 Mt. In den Lokaltassen waren noch pro Tag. Wenn diese Arbeiter ins Streifrevier kommen, ist der von weiteren vier Spinnereien, insgesamt 2400 Personen, infolge 606 921 Mr. vorhanden. Das Gesamtvermögen des Verbandes Werbeagent verschwunden, und die Arbeiter stehen einem anderen des Kampfes für den freien Sonnabendnachmittag ausgesperrt. Es betrug mithin 2111 684 m. Manne gegenüber, der von den Versprechungen des ersten Agenten sind jetzt insgesamt etwa 5000 Personen ausgesperrt. Die Lohntämpfe des Verbandes hatten sehr günstige Resultate. nichts wissen will. Die Zahl der Lohnbewegungen, die ohne Streit zu Ende geführt Die Hinzemänner üben denn auch ihr unsauberes Handwerk werden konnten, betrug 367, die sich auf 503 Betriebe mit 44 708 aus. Nachdem kürzlich für die Glückauf"-Grube in Olbersdorf Privattelegramm in Zürich ausgebrochen. Die dortigen Ein Streik ber Holzarbeiter ist nach einem uns zugegangenen beschäftigten Personen erstreckten. Eine Verbesserung der Arbeits - einige Streitbrecher eintrafen, aber furz nachdem wieder ab= bedingungen wurde für 39 072 Personen erreicht. Und zwar für dampften, ging das Gerücht, daß an den Ostertagen ein größeres Solzarbeiter kämpfen für einen freien Sonnabendnachmittag. bedingungen wurde für 39072 Personen erreicht. Und zwar für Aufgebot von Arbeitswilligen eintreffen werde. Die Bergarbeiter Zürich ist für Holzarbeiter strengstens gesperrt. Die Parteipreffe 8958 Personen Verkürzung der Arbeitszeit um insgesamt 20 845 waren aber auf dem Posten und fingen die Kolonnen auf entfernt wird um Aufnahme einer Warnung vor Zuzug ersucht. Stunden pro Woche, und für 32 064 Personen Lohnerhöhung um gelegenen Bahnhöfen ab und wiesen ihnen in den nächsten Orten insgesamt 50 980 mt. pro Woche. Die Zahl der Streits und Aus- Arbeit an. Der Streik der türkischen Tabakarbeiter sperrungen, an denen Verbandsmitglieder allein oder in wesent­licher Anzahl mit beteiligt waren, betrug 122; davon 74 Angriffs­und 40 Abwehrstreiks und 8 Aussperrungen. Die Zahl der betei­ligten Personen betrug 13 591, die sich auf 1371 Betriebe verteilten. Von den Streiks und Aussperrungen endeten 60 mit vollem, 31 mit teilweisem und 28 ohne Erfolg. Erreicht wurde für 3961 Beteiligte Verkürzung der Arbeitszeit und für 8648 Beteiligte Erhöhung der Löhne. Die Gesamtzahl der vom Verband abgeschlossenen Tarif­verträge betrug am Jahresschlusse 175. Diese Verträge umfaßten 308 Betriebe mit 20 906 Beschäftigten.

Die allseitig erfreuliche Entwickelung des Verbandes hält im Laufenden Jahre an. Vor einigen Wochen schon betrug die Mit­gliederzahl 175 000, zurzeit dürfte sie 180 000 erreicht, wenn nicht überschritten haben. Wenn man bedenkt, daß der Verband der Fabritarbeiter die ungelernten, meist schlecht entlohnten Arbeiter zu organisieren, also ein sehr steiniges Feld zu bearbeiten hat, ist Diese prächtige Vorwärtsentwickelung doppelt erfreulich.

Berlin und Umgegend. Achtung, Metallarbeiter!

Aus Induftrie und und Bandel.

günstig. Der Saatenstand betrug Mitte April( wenn 2 gut, 3 Der Bericht über den Saatenstand in Preußen lautet wenig mittel und 4 gering bedeutet) für Winterweizen 2,7( 2,3), Winterspelz 3,0( 2,2), Winterroggen 2,8( 2,5), Raps und Rübsen 2,7( 2,3), Slee 3,1( 2,4), Luzerne 3,0( 2,5), Rieſelwiesen 2,8( 2,7) und andere Wiesen 3,1( 2,9). Hierzu wird offiziell be­

merkt:

Ein Verkehrs- und Vermittelungsbureau in ist nach einer Meldung des Wolffschen Bureaus beendet. Zwischen Berlin O. 17, Breslauer Str. 18, bermittelte aus Koppen der Direktion der Tabakregie und den ausständigen Arbeitern ist in Desterreich und Posen eine Anzahl Leute, die in der Nacht vom ein Einvernehmen erzielt worden. Dienstag auf Mittwoch der Grube Herkules in Hirschfelde zugeführt werden sollten. Leiterwagen, Droschten fuhren am Bahnhof Hirsch­felde vor, um die lieben Arbeitswilligen nach der Zechenanlage und harrten der Dinge, die da kommen sollten. Genosse Götte zu befördern. Aber auch noch andere Leute hatten sich eingefunden aus Bochum , der im Streitgebiet weilt, hatte sich mit einer Anzahl Kameraden, darunter polnisch sprechenden, eingefunden. Eine kurze Ansprache des Genossen Götte am Bahnhof klärte den An­kommenden die Situation. Mit Jubel begrüßten sie die Worte, sich doch als Arbeitsbrüder zu betrachten und keinem streikenden Ar­in das Streitbureau, wo sie bewirtet wurden; am anderen Tage den Schneedede kamen eigentliche Aus winterungen doch nur beiter in den Rücken zu fallen. Sie folgten ihren Arbeitsbrüdern " Trotz der im Flachlande zumeist schwachen und vorübergehen­selbst erschienen war, machten lange Gefichter. Gendarmen stellten wiegend frostfrei war. Nachdem der Frühling jedoch um die reisten sie ab. Agenten, Gendarmen und der Herr Direktor, der in geringem Umfange vor, da der verflossene Winter über­darauf die Person des Genossen Götte fest. Gelingt die Fernhaltung des Zuzuges, so muß den Berg- Wachstum hervorrief, dürfte der zu Anfang des laufenden Monats Monatswende hochgradige Wärme gebracht hatte, die deutliches arbeitern der Sieg werden. eingetretene Witterungsumschlag mit starken Stahlfröften In den Märkischen Kunstsandsteinwerken", Firma D. Krischker, richeren Schaden zugefügt haben als der Winter selbst. Es ten Saaten wie den Futterpflanzen und Wiesen empfind­Wegen der Beerdigung des Genossen Borgmann findet die zu Landsberg a.., haben die Arbeiter die Arbeit eingestellt, wird aber auch aus westlichen Provinzen berichtet, daß der Nach Wahl der Delegierten für unsere diesjährige Generalversammlung Arbeiter nicht genügend Zugeſtändnisse gemacht hat. Bei einem winter gut bestodten Saaten so gut wie gar nicht, eher den Futter­weil der Unternehmer gegenüber eingereichten Lohnforderungen der am Sonntag, den 23. April, schon von 8 bis 11% Uhr bor- Lohn von 25-30 Pf. pro Stunde forderten die Arbeiter im Durch Pflanzen geschadet habe. Dagegen sollen die Mäuse, die geradezu mittags statt.( Siehe heutiges Inserat.) Unsere Funktionäre ersuchen wir, soweit sie dazu aufgefordert und einige Arbeiter sollten nichts erhalten. schnitt 5 Bf. Lohnerhöhung. Bugestehen wollte man 1 refp. 2 haben, da in dem gelinden Winter feine geeigneten Witterungs­Pf., berheerend auftreten, ungeheuren Schaden angerichtet werden, sich an den Wahlarbeiten für unsere Delegiertenwahl am Arbeiter nicht einverstanden. Hiermit waren die Alle Arbeiter obiger Branche werden einflüsse zu ihrer Vernichtung vorgekommen sind. Viele Um­tommenden Sonntag zu beteiligen, damit das Wahlresultat so ersucht, Zuzug von Landsberg a. W. streng fernzuhalten. pflügungen sind deshalb schon ausgeführt worden, die meisten schnell wie möglich festgestellt werden kann. und umfangreichsten stehen noch bevor. Die Ziffern für die Schäden, die zum allergrößten Teile von den Mäusen herrühren dürften, er­scheinen beispielsweise beim Slee, wo sie auf 50 und mehr, sogar Eine überaus lebhafte Lohnbewegung entwidelt sich gegenwärtig 90 Hundertteile des Anbaus( 1) geschätzt werden, mitunter faft im Holzgewerbe. Von der allgemeinen Tarifbewegung find die unglaublich. Nach alledem tann der Stand der Wintersaaten Drte Steltheim, Finsterwalde und Osnabrück immer noch nicht er nur selten zufriedenstellen, noch weniger der der Futter­ledigt, dort dauert der Kampf noch immer fort. In Breslau , pflanzen und der Wiesen. Obgleich bei dem günstigen Märzwetter wo die Unternehmer den Schiedsspruch anerkannt haben, versuchen mit der Frühjahrsbestellung rechtzeitig begonnen wurde, ist sie in sie durch allerlei Winkelzüge den Arbeitern die Errungenschaften folge des Wettersturzes doch erheblich verzögert worden. Erwünscht streitig zu machen. Insbesondere wird den Maschinenarbeitern die ist Regen, da die scharfen Winde den Boden in manchen Gegenden ihnen durch Schiedsspruch zugesicherte Lohnerhöhung illusorisch gefehr ausgetrodnet haben." macht. Die Arbeiter werden sich das nicht gefallen laffen, sondern durch schärfste Maßnahmen eventuell sich ihr Recht erzwingen.

Deutscher Metallarbeiterverband, Ortsverwaltung Berlin .

Der Arbeiterinnenstreit bei Bergemann. Die Firma Bergemann, Attiengesellschaft, hat es für not­wendig erachtet, die Oeffentlichkeit durch eine Zuschrift an die bürgerliche Preise über die Ursachen des Streits aufzutlären. Sie tut das in ihrer Weise und sucht die Arbeiterinnen als den schuldi­gen Teil hinzustellen. Sie schreibt: " Seitens der Arbeiterschaft unserer Glühlampenfabrik wurde von uns die Zusicherung gefordert, daß trok der stillen Saison die übliche Reduzierung des Personals nicht vorgenommen würde, und daß trop der verbesserten Fabrikationseinrichtungen und vorteilhafteren Arbeitsmethoden die alten Akkordsäße bestehen bleiben sollten. Da diese Forderungen abgelehnt wurden, ist heute früh die Arbeit in unserer Glühlampenfabrik teilweise nicht wieder aufgenommen worden. Der Betrieb wird in be­schränktem Maße aufrechterhalten."

Lohnbewegungen im Holzgewerbe.

In der sächsischen Stuhlindustrie, wo einige tausend Arbeiter dieser Branche beschäftigt sind, haben 600 die Arbeit eingestellt. Es wird von einer allgemeinen Aussperrung sämtlicher Stuhlarbeiter Deutschlands gemunkelt.

Letzte Nachrichten.

Frankreich und Marokko .

Paris , 20. April. ( W. T. B.) In Marseille werden bie

Die Kathedralen und Kirchen, die als notwendig angesehen werden, werden den Vereinigungen unentgeltlich für den Kultus überlassen. Den Priestern, die zur Zeit der Erklärung der Republik im Amte waren, werden Ruhegehälter zuerkannt. Päpstliche Erlaffe dürfen ohne Erlaubnis der Regierung nicht veröffentlicht werden.

In Fürth i. Bayern befinden sich rund 1500 Holzarbeiter im Patetboote Espagne"," Aquitaine " und" Muluya " bereit gemacht, Kampf. um an Stelle der 54stündigen die 52stündige wöchentliche um in Marseille , Bona, Philippeville und Algier ungefähr 2700 Der Vorwärts" hat gestern die Ursachen des Streits wahr Arbeitszeit zu erreichen. Für 750 Arbeiter find die Forderungen Mann mit der Bestimmung nach Casablanca aufzunehmen. heitsgetreu mitgeteilt, und dabei nichts verschwiegen, was bon bewilligt. Wichtigkeit war. Was die Firma schreibt, entspricht nicht der In Köln a. Rh. reichten sämtliche Arbeiter der Waggonfabrik Trennung von Staat und Kirche in Portugal . Wahrheit. Da wird die Sache zunächst so hingestellt, als hätten die Kündigung ein, weil die Firma die neunstündige Arbeitszeit, die Lissabon , 20. April. ( W. T. V.) Das Gefeß über die Trennung die Arbeiterinnen verlangt, daß die Firma in der toten Saison feit zwei Jahren eingeführt war, durch die zehnstündige ersetzen will. von Kirche und Staat wird demnächst veröffentlicht werden. Die überflüssige Arbeitskräfte gleichsam durchfüttern sollte. Wer auch Auch lehnt sie eine 10prozentige Lohnerhöhung ab. In Mann- Republit gewährleistet die Gewissensfreiheit und hebt die katholische nur einigermaßen mit der Gewerkschaftsbewegung Bescheid weiß, heim find sämtliche Arbeiter der Hobelwerke ausgesperrt, weil Religion als Staatsreligion auf. Der öffentliche Kultus wird ge­erkennt sofort, daß das nicht wahr sein tann. Hat ein Unternehmer bie Transportarbeiter im Hafengebiet die Arbeit einstellten. wissen Beschränkungen unterworfen; die Lasten des Kultus werden nicht genügend zu tun, so fügen die überflüssig gewordenen Ar- In Mainz haben die Tischler die Forderung auf Verkürzung von Kultusvereinigungen getragen. Diese Vereinigungen dürfen beiter und Arbeiterinnen sich selbstverständlich in das Unvermeid- der Arbeitszeit von 54 auf 52 Wochenstunden nebst entsprechender fich nicht in die Erziehung und den Unterricht mischen. Das Ge liche, und keine Gewerkschaft würde ihre Zustimmung dazu geben, ohnerhöhung eingereicht. Mainz bildet neben Berlin und seh bestimmt dann näheres über die Gebäude und Kirchengüter. wegen Arbeitsmangel über irgendeinen Betrieb den Streit zu ver- Stuttgart eine Zentrale der deutschen Möbelindustrie. Zuzug nach hängen. Das wäre ja auch geradezu Wahnsinn. Aber bei Berge- den Orten, wo Differenzen bestehen, ist streng fernzuhalten. mann lag die Sache so, daß man bislang von der toten Saison nichts gewußt hatte, und erst als die Firma sah, daß sie mit ihrem Zum Streit auf der Schichau - Werft in Danzig . Lohnherabsehungsbestreben auf den einmütigen Widerstand der Arbeiterinnen stieß, gab sie ihnen durch den Anschlag vom 18. April Schichau , das noch 12 Stunden vor Beginn des Streits schrieb, von Die Elbinger Neuesten Nachrichten", das Drgan der Firma fund und zu wissen, daß die Saison tot war und das Personal einer Lohnbewegung bei der Firma Schichau tönne teine Rede sein, vermindert werden sollte. Aber die Hauptsache in dem Anschlag muß jezt zugeben, daß zirka 800 Mann sich im Ausstande be­war die Aufrechterhaltung der Abzüge von 30 bis hinauf zu finden. Das Blatt tröstet sich aber damit, daß die Ausständigen 60 Proz. der bisherigen Alfordpreise, und das ist es, wogegen fich nur ein Drittel der Belegschaft bilden und meist jüngere Leute der Streit richtet. Nun soll eine Verbesserung der Arbeitsmethode find. als Rechtfertigung der Lohnherabsetzung dienen. Die Arbeiterinnen ist uns zurzeit nicht möglich; aber nach den Ausweisen der Kranken­Eine genaue Feststellung der Zahl der Beschäftigten wissen von solcher Verbesserung nichts, und es ist ihnen gegenüber taffe hatte diese Anfang März 1827 Mitglieder. Darunter befinden Vom Schlachtfeld der Arbeit. auch bislang nichts dergleichen als Begründung für das Vor- fich nun auch die Roharbeiter, Lehrlinge und Meister, so daß die tippte ein mit weißflüssiger Hochofenschlade gefüllter Wagen um; Siegen, 20. April. ( B. H. ) In der Rolandshütte in Weidenau gehen der Firma angeführt worden. Die Streifenden hatten sich eigentliche Arbeiterschaft höchstens 1600 Mann betragen fann. Die der Inhalt ergoß sich auf die unterhalb des Gleises beschäftigten gestern vormittag wiederum vollzählig in den Pharusfälen" ver- Hälfte davon ist also ausständig. Und zwar find das fämtliche Arbeiter. Einer von diesen war sofort tot, ein anderer ist schwer fammelt. Der Streitleiter Handte richtete in seinem Bericht im Schifferumpfbau Beschäftigten; die anderen Abteilungen auch verlegt. über den Stand des Streits an die Versammlung die Frage: ausständig werden zu lassen, liegt für die Streifleitung feine Ber " Ist irgendeine Veränderung in der Arbeitsmethode ein- anlassung vor. getreten?" Die einstimmige Antwort lautete: Nein!" Und weiter:" Sind irgendwelche neuen maschinellen Einrich­tungen geschaffen?"

"

Wiederum folgte das einstimmige" Ncin" der Versammelten. Wenn also die Firma in ihrem Glühlampenwert irgendwelche technischen Verbesserungen eingeführt hat, durch die eine Erhöhung der Arbeitsleistung möglich wird, so müßte das nach der Arbeits­niederlegung geschehen sein, und sicherlich hätte sie eine solche Tat­fache doch auch von vornherein und nicht erst nachträglich zur Be­gründung der Herabsehung der Akkordpreise angeführt.

Wie bei allen dergleichen Gelegenheiten werden auch hier Ber suche gemacht, Streitbrecher zu finden, zunächst in den Reihen der eigenen früheren Arbeiter. Bei einer Abgabe der Werkzeuge und Empfangnahme des letzten Lohnes wurden die besten Leute auf­gefordert, zu den Fleischtöpfen der Firm Schichau zurüdzukehren. Ein vergebliches Bemühen. Nachdem das mißlungen, hat die Firma allen den Leuten, die in Arbeiterwohnhäusern der Firma wohnen, zum 1. Mai die Wohnung gekündigt.

Dienstag haben sich 789 Mann zur Streiffontrolle gemeldet. Die Erhöhung der Zahl der Streifenden kommt daher, daß die Probefahrt der Regina", ein Handelsschiff der Stettiner Reede, als Streifarbeit erklärt und verweigert worden ist, auch eine Anzahl anderer Arbeiter wurde wegen Verweigerung von Streitarbeit noch entlassen. Nunmehr sucht die Firma durch die Vermittelung der bekannten Firma Bw. Müller- Hamburg Streifbrecher. günstiger.

Der Stand der Bewegung ist im allgemeinen ein äußerst

Mit dem Streit steht es übrigens durchaus günstig. Die Streis fenden sind sich von vornherein darüber klar gewesen, daß der Kampf nicht von heut auf morgen beendet werden kann. Sie halten tapfer und einmütig aus, und ein Teil derer, die am Dienstag noch wieder in die Fabrik gingen, hat das Verwerfliche dieses Tuns schon eingesehen und sich den Streifenden angeschlossen. Die geringe Anzahl der Arbeitswilligen vermindert sich also mit der Dauer des Streits. Die Firma hat versucht, die männlichen Ar­Die Aufhebung des Streits bezw. der Aussperrung in den beiter im Betriebe zu Etreifarbeit heranzuziehen, hat aber damit Fabriken Eilenburgs ist durch einen Wortbruch der Unternehmer feinen Erfolg gehabt und deswegen eine kleine Anzahl entlassen wieder rückgängig gemacht. Zuzug von Fabrik- und Textilarbeitern oder auch aussehen lassen. Die männlichen Arbeiter erklären sich ist deshalb streng fernzuhalten.

Großes Schadenfeuer. Gesamtanlage des Tagebaues Waltersdorf ein, welcher zum Braun­Altenburg, 20. April. ( B. H. ) Ein Schadenfeuer äscherte die tohlenwer! Mariengrube gehört. Der Echaden ist bedeutend. Sundert Arbeiter find brotlos geworden.

Auch eine Folge der Zündholzsteuer. Eupen , 20. April. ( B. H. ) zwei Grenzaufseher vor der Stadt wieder an 10 000 von Schmugg In der vergangenen Nacht haben lern abgeworfene Schachteln Zündhölzer mit Beschlag belegt."

Eine Stadt in Flammen. Lemberg , 20. April. ( B. H. ) Das Städtchen Borszczew steht feit gestern in Flammen. Bis heute mittag waren über hundert Wohnhäuser eingeäschert.

Fliegers Ende.

Reims , 20. April. ( W. 2. B.) Der vor einigen Tagen auf dem Flugfelde in Betheny abgestürzte Flieger Liere ist heute feinen Verlegungen erlegen.

Drahtlose Telegraphenstation auf Spitbergen. Chriftiania, 20. April. ( W. T. B.) Nach einer Meldung der Aftenposten" ist im heutigen Staatsrat ein Vorschlag zur Errich­tung einer drahtlosen Telegraphenstation auf Spißbergen einge­bracht worden. Es wird beabsichtigt, diese Station als Glied in das drahtlose Telegraphennek aufzunehmen, das nach dem Blan des Telegraphendirettors längs der ganzen norwegischen Küste er. richtet werden soll.

Berantw. Nebatteur: Albert Wachs, Berlin . In jeratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. y Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl.