Gewerkschaftliches.
Schöne Seelen finden rich!
Die„ Deutsche Arbeitgeber- Zeitung" behandelte in ihrer Nr. 16 auch die Beendigung des Streits der Maschinisten und Heizer auf der Dortmunder Union. Anscheinend hat das Berliner Scharfmacherblatt nur nachgeschrieben, was die zentrumschriftlichen Sekretäre darüber ausgeschrien haben. Jedenfalls findet man keinen Unterschied. Vielleicht ist es den Zentrumschristen angenehm, wenn wir hier noch einmal mitteilen, was der Kaplan Hize, ein beim Zentrum angesehener Mann, in seinem Buche Stapital und Arbeit" über die Streifbrecher früher gesagt hat:
darauf bestanden, daß die Verhandlungen nicht anders als
Ausland.
unter unparteiischer Leitung Leitung geführt werden und hierzu Eine Absage an den Separatismus brachte die Generalversamm den Gewerberichter, Magistratsrat Schulz, vorgeschlagen. Dieser lung des österreichischen Drechslerverbandes. Namens aller war denn auch als Vorsitzender zur Stelle. Obermeister Schmidt tschechischen Delegierten( 16 unter 56) erklärte Gaubertreter Horat. erklärte aber, daß die Meister nur vor einem in aller Form zu- Pardubik, daß die tichechischen Verbandsgenossen gar nicht daran ſammengesetzten Einigungsamt verhandeln. Da die Lohnkommission denken, die Organisation durch nationale Trennung zu schwächen, da nach ihren Erfahrungen von 1906 nicht damit rechnen konnte, daß sie durchaus die einheitliche Aktion als im höchsten Interesse des die Meister das Einigungsamt des Berliner Gewerbegerichts anerkennen würden, so hatte sie keine Beisiger beſtimmt, sondern an- ganzen Berufs gelegen erkennen. Die Generalversammlung ist auch genommen, der unparteiische Vorsitzende würde den Meistern ge- sonst völlig harmonisch verlaufen.
nügen. Nachdem sich beide Parteien damit einverstanden erklärt hatten, daß die Verhandlungen vor einem vollbesetzten Einigungsamt geführt werden, wurde dieses auf Vorschlag des Vorsitzenden Schultz von beiden Seiten formell angerufen, wobei die Meister ausdrücklich erklärten, daß sie auf das Einigungsamt des Innungsschiedsgerichts berzichten.
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Hus der Frauenbewegung.
Klaffenbestrebungen.
Es ist eine Schande, wenn Arbeiter die Gelegenheit benützen, Eine Bemerkung des Obermeisters Schmidt, daß für Freitag Die bürgerlichen Frauen geben ihre Bestrebungen gern als eine fich in die vakanten Stellen ihrer streifenden Genossen einzudrängen eine Verhandlung mit den Gelben angefeßt sei, veranlaßte die Ver- alle Frauen gleich intereffierende Kulturforderung aus. Damit beein Verrat der Standesehre für die Arbeiter und eine Unehrlichfeit, wenigstens eine Verletzung der Noblesse von seiten des Arbeit- treter des Verbandes zu der Frage, was denn diese Sonderverhand gehen sie eine politische Fälschung. In Wirklichkeit haben ihre gebers. Mag der Arbeiter selbst den Streit ungerechtfertigt finden, lung mit den Gelben zu bedeuten habe. Ob das wieder, wie 1906, eigentlichen Ziele mit der proletarischen Frauenbewegung gar nichts Lediglich bedingt es die besondere Unterdrückung des so muß er doch so viel Standesgefühl besigen, daß er seinen Ge- eine Komödie sein soll, dazu bestimmt, die Forderungen der Lohn zu tun. fommission herabzudrücken. Es gehe doch nicht an, daß mit ber- Weibes, noffen nicht im Stiche läßt, wenigstens nicht die Gelegenheit benutzt, fchiedenen Organisationen verschiedene Tarife abgeschlossen werden. Beibes, daß sich die bürgerliche und die proletarische Frauens den auf einen Augenblick verlassenen Platz für sich zu nehmen." Obermeister Schmidt bemerkte hierzu, durch die Erklärung des Verbandes, bewegung auf ihren Wegen zuweilen begegnen. Daß sie dann In Dortmund hatten auch die Zentrumschriften erklärt, daß er nicht gemeinsam mit den Gelben verhandeln wolle, seien die Meister zwecks Erreichung eines Fortschritts, z. B. in dem Kampfe um die daß die Forderungen der streifenden Maschinisten berechtigt zu einer besonderen Verhandlung mit diesen gezwungen. Neben- Eroberung des Wahlrechts usw. gute Waffengemeinschaft pflegen, feien. Trogdem forderten christliche Sekretäre vor aller Welt absichten hätten die Meister dabei nicht. Sie seien in durchaus ehr- halten auch wir für durchaus geboten. Aber daß die proletarische zum Streifbruch auf. Nun finden sich die christlichen Gewerk- licher Absicht hierher gekommen und würden die Verhandlungen in Frau an den eigentlichen Zielen der bürgerlichen Frauenbewegung schafts- und Zentrumsblätter im holden Verein mit breitester Deffentlichkeit führen.- Der Vorsitzende Schulz irgend welches Interesse habe, das müssen wir strikte bestreiten. der Unternehmerpresse auf gleichem Wege und in gleicher äußerte sich ebenfalls zu dieser Angelegenheit. Er habe in einer Das Gegenteil ist vielmehr richtig! Das was die Damen lezten Stimmung! privaten Borbesprechung mit Obermeister Schmidt erklärt, er halte Endes bezweden, müssen die proletarischen Frauen ganz entschieden Auf die konzentrierte, beharrliche und freche Streifbruch- es für durchaus untunlich, wenn erst mit den Gelben und dann bekämpfen. Wir treten ein für die Beseitigung der Klaffenherrschaft, praris der" Christen" unserer Tage paßt das Wort Valentins Herrn Schulz Vorschlag, sei der Verhandlungstermin mit unser Ziel ist gerichtet auf die Herbeiführung einer sozialiſtiſchen aus dem Faust: den Verbandsvertretern zuerst, und die Verhandlung mit Gesellschaft. Dazu gehört auch volle restlose Gleichberechtigung der Wird erst die Sünde geboren, den Gelben für den folgenden Tag angesetzt worden. Da es Geschlechter. Für die proletarische Frau ist die besondere UnterWird sie heimlich zur Welt gebracht, heute zu keiner Verhandlung komme, so sei auch die für Freitag an- drückung des weiblichen Geschlechts eine besondere Nuance des gesetzte Verhandlung mit den Gelben hinfällig. Diese tönne erst Klassencharakters der bestehenden Gesellschaftsordnung. Mit der bann stattfinden, wenn die Verhandlungen mit dem Verbande zu Ausmerzung dieses besonderen Unrechtes allein ist der proletarischen Ende geführt seien. Auf einen Abschluß verschiedener Tarife würde Frau nicht gedient. Für sie hat die Unterdrückung des Geschlechts er fich nicht einlaffen, sondern nur einen für beide Organisationen übrigens teilweise ganz andere. Bedeutung als für die bürgerliche gleichlautenden Tarif abschließen.
Und man zieht den Schleier der Nacht Ihr über Augen und Ohren.
Bächst sie aber und wird sie groß,
So geht sie auch bei Tage bloß,
Und ist doch nicht schöner geworden."
mit dem Verbande verhandelt werden würde. Auf seinen, des
Deutfches Reich.
Damit war die Vorbesprechung beendet. Die eigentlichen Ver- Frau. Diese hat darin einen Ausschluß von Vorteilen zu erblicken, handlungen beginnen am nächsten Donnerstag. Als Beisiger im während sie für die proletarische Frau früher teilweise sogar einen Der Arbeiterinnenstreik bei Bergemann Einigungsamt benannten die Arbeitgeber den Obermeister Na hardt Vorteil gegenüber den heutigen Verhältnissen vorstellte. Der Ausdauert unverändert fort. Der Zusammenhalt und die Einmütigkeit und Klempnermeister Mischke, die Arbeitnehmer die Arbeiter- schluß der Frau von der Erwerbsarbeit bedeutete für sie auch eine Verminderung der Pflichten. Diese hat sie nun aber gar unter den Streifenden läßt nichts zu wünschen übrig. Die Firma fekretäre störsten und Ritter. sucht andere Arbeitskräfte, namentlich auch junge Hilfsarbeiter zur Achtung, Töpfer! Die Sperre über die Firma Paul Damm nicht mehr zu beklagen; fie erlangte nicht nur das Recht Ausführung der Arbeit der Streifenden heranzuziehen, stößt dabei hat sich erledigt, da sie sich verpflichtete, die drei Gemaßregelten und der Erwerbslohnarbeit, nein, die Not des Lebens macht ihr diese in aber auf unüberwindlichen Widerstand. Die nicht am Streit be- die vor der Sperre bei ihr Beschäftigten sofort wieder einzustellen. abertausend Fällen zur zwingenden Notwendigkeit. Das Recht auf teiligten Arbeiter und Arbeiterinnen der Firma fühlen sich auf alle Die Verbandsleitung. Lohnarbeit, das sie mit dem proletarischen Mann genießt, läßt sie Fälle mit den Streifenden solidarisch und handeln danach. Gestern aber auch die Klassenherrschaft um so gewichtiger und schmerzvoller find wiederum zivei Hilfsarbeiter wegen Verweigerung von Streif fühlen. Während ihnen die Verhältnisse das Recht der Erwerbsarbeit entlassen worden. Die fleine Zahl der Streifbrecherinnen Zum Bergarbeiterstreik in der Oberlausit. in der Glühlampenfabrik reicht nicht aus, um den Betrieb auch Die Unternehmer arbeiten mit Hochdrud, um Arbeitswillige zu lobnarbeit aufzwangen, müssen die bürgerlichen Frauen noch um die nur in beschränktem Maße aufrecht zu erhalten. Die Firma bekommen, kein Mittel bleibt unversucht. Auf einem Werk hat der Gleichberechtigung auf diesem Gebiete gegen ihre männlichen Klassenbemüht sich, die Streifenden durch Einwirkung auf die einzelnen Befizer durch Anschlag bekanntgegeben, daß diejenigen Arbeiter, genossen kämpfen. Diese Gleichberechtigung soll den Damen aber wieder in den Betrieb hineinzulocken. Anfänglich war die Rede da die während des Streifs arbeiten, eine Mark pro Woche als Extra- auch nicht den Kreis der Pflichten, sondern nur den der Privilegien bon, daß keine je mehr eingestellt werden sollte; jetzt aber gewährt geschent erhalten. erweitern. Kurzum, die bürgerlichen Frauen erstreben ihren Anteil man ihnen schon eine Gnadenfrist. Ein Teil der Streifenden ist Die Attiengesellschaft Herkules" in Hirschfelde hatte, wie an den Vorrechten ihrer Klasse; sie wollen, wie ihre männlichen an nun von der Firma durch Postkarten aufgefordert worden, spätestens wir schon berichteten, das Verkehrs- und Vermittelungsbureau Johann Klaffengenossen, das Recht haben, nicht nur die proletarischen am Montag, den 24. April, früh 7 Uhr zur Arbeit zu erscheinen, Sadi o wsti in Berlin , Breslauer Str. 18, beauftragt, Arbeitswidrigenfalls die Entlassung erfolgt. Das ist das bei Streits willige anzuwverben. Dieses Bureau schließt mit den Arbeitern Männer, sondern auch die proletarischen Frauen als Lohnarbeiter Es wäre geradezu töricht, von den in der Metallindustrie allgemein übliche Mittel, Uneinigkeit in einen Vertrag ab, durch den sie sich verpflichten müssen, bis zum ausbeuten zu dürfen. die Reihen der Streifenden zu tragen und Handte sagte 1. November 1911 auf Serfules" zu arbeiten. Jedem Arbeiter proletarischen Frauen zu verlangen, in solchen Bestrebungen einen schon in der ersten Streifversammlung voraus, daß auch die werden wöchentlich so lange 3 M. vom Lohne einbehalten, bis eine Teil der Frauenbewegung zu betrachten, an denen sie in gleicher Firma Bergemann dieses Mittel versuchen werde. Es wird Kaution von 20 M. angesammelt ist. Diese Kaution erhalten nur Weise wie die bürgerlichen Frauen interessiert seien. Mit ihren aber fehlschlagen. Daran ist nicht zu zweifeln. In der gestrigen diejenigen Arbeiter zurück, die bis zum 1. November den Vertrag Forderungen, die ihnen die Anwartschaft auf Ausübung der bürgerStreitversammlung, die abermals den großen Pharussaal Kopf an innehalten. Die Arbeiter müssen sich verpflichten, jede Arbeit zu ber- lichen Berufe und Uebernahme öffentlicher Aemter sichern soll, er Stopf füllte, herrichte nur eine Meinung darüber, wie man sich diesen richten. Als Lohn ist den Leuten im Schichtlohn 3,20 M., im Gestreben die Damen feine Gleichberechtigung des weiblichen Geschlechts, Lockungen gegenüber verhält. Man antwortet eben einfach nicht. dinge 4 M. pro Tag und mehr versprochen worden. Außerdem will Das ist Antwort genug. Mag fich die Firma an die Streifleitung das Werf den Arbeitern die Wohnung nebst Betten und Deden gratis sondern lediglich die Erlangung der erwähnten Klaffenvorteile. Bon dem gleichen Gesichtspunkte aus betrachtet auch die Regierung die oder Kommission wenden, wenn sie die Wiederaufnahme der Arbeit zur Verfügung stellen. wünscht. Mit den einzelnen Streifenden ist nichts zu machen. Nur Dieses Vermittelungsburean hat am 18. b. Mts. bereits den Frage des Frauenstudiums, in den vom Kultusminister Holle er gemeinsam und alle miteinander, wie sie den Betrieb verlassen ersten Transport von 20 Arbeitern gesandt. Die Verkehrsdirektion lassenen Bestimmungen über die Neuordnung des höheren Mädchen haben, werden sie die Arbeit wieder aufnehmen, und nicht eher, mußte jedoch erleben, daß die angeworbenen Arbeiter sich gleich auf schulwesens in Preußen. Als Zweck der Zulassung wird angegeben als bis die Firma fich zu einem ehrlichen Friedensschluß bereit findet. die Seite der Streitenden stellten. In der gestrigen Versammlung wurde ferner berichtet, daß eine Die Arbeiter aller Drtea werden nochmle dringend ersucht, den die Ausbildung der jungen Mädchen der höheren Stände". Be ihrer Pflicht als Streifpoften nachkommende Arbeiterin polizeilich Zuzug nach der Oberlaufis fernzuhalten. Etwaige Anfragen oder gründend wird dazu bemerkt: Der Ueberschuß der weiblichen über die männliche Bes fistiert worden ist, und zwar deswegen, weil sie sich nicht von einer Nachrichten sind an die Streifleitung, an H. Teuber in Reichenau völkerung und die zunehmende Ehelosigkeit der Männer in den arbeitswilligen Berfon mit einem Schlüsselbund mißhandeln lassen i. S., Gasthof Symon, zu richten. höheren Ständen zwingen einen größeren Prozentsatz der Mädchen wollte. Die Arbeitswillige hatte sich, wie mitgeteilt wurde, schon Der Streit der Zinthüttenarbeiter in Dortmund wurde gebildeter Kreise zum Verzicht auf den natürlichen Beruf als Gattin vorher durch unanständige Redensarten bemerkbar gemacht, bis sie beendet, da sich bei der Abstimmung für die Fortführung feine und Mutter. Ihnen sind die Wege zu einem ihrer Erziehung schließlich nach jenem gefährlichen Gegenstand griff, um ihrem Be Dreiviertel- Mehrheit mehr ergab. Bekanntlich hatte es die Werksangemessenen Berufe zu bahnen.. tragen die Krone aufzufezen. Der Schußmann hat dann offenbar verwaltung wiederholt abgelehnt, mit den Streifenden oder mit den nach der bei der Polizei üblichen Auffassung die streikende Arbeiterin Organisationsvertretern zu verhandeln. Die Mehrzahl der Streifenden ohne weiteres für den schuldigen Teil angesehen. Die Sistierte gehörten dem zentrumschriftlichen Metallarbeiterverbande an.
wurde nach Feststellung ihrer Bersonalien wieder entlassen. Auf Ein Streit der Schneidemühlenarbeiter in Stavenhagen( Medlen
das zu erwartende Strafmandat wird selbstverständlich richterliche Entscheidung beantragt werden, schon deswegen, um wieder einmal festzustellen, was für nüßliche und vornehme Glieder der Gesellschaft diejenigen sind, die sich dem Unternehmertum als Arbeitswillige zur Verfügung stellen.
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Mit Gleichberechtigung hat das nichts zu tun. Selbstverständlich bekämpft die Sozialdemokratie nicht das Recht des Universitäts studiums der Mädchen; aber sie unterstützt folche Forderungen aus burg ) ist am 18. April bei der Firma Gebr. Albrecht aus ganz anderen Motiven als sie die Damen bei ihrer Aufstellung begebrochen. Die Arbeiter in Stavenhagen find zeitweise in der Land- herrschen. Wir fordern grundsätzlich die Einheitsschule und das wirtschaft und in den Schneidemühlen und Kornspeichern beschäftigt. Recht des höheren Studiums als einen Vorzug des Intellekts, nicht Seit einem Jahre hat der Landarbeiterverband in einer Zahlstelle des Geldbeutels. Wäre es den bürgerlichen Frauen ernst mit der mit 160 Mitgliedern die dortigen Arbeiter der Organisation au Gleichberechtigung, dann würden sie unsere Forderung unterſtüßen; geführt. Die Löhne find sehr niedrig. Sie betragen im Winter fie halten es für vorteilhafter, wenn sie die proletarischen Frauen 2 m. bis 2,25 m., steigen im Sommer auf 2,50 M. bis 2,75 M. und als Vorspann ihrer Klassenforderung gebrauchen können. Den Bassanten am Anhalter Bahnhof bot sich am Freitag erreichen während 5 Erntewochen 3 M. pro Tag. Am 8. April d. J. nachmittag ein sonderbarer Anblick. Die Anlagen vor dem Bahnhof wurden bei drei Firmen Forderungen auf Lohnerhöhung eingereicht. waren dicht bevölkert mit jenen Großstadttypen, die der Berliner Zwei Firmen bewilligten die geforderte Erhöhung um 2-3 Pf. pro mit Bennbrüder" bezeichnet. Eine Nachfrage ergab dann, daß die Stunde, darunter eine Firma die prinzipielle Forderung eines Stunden- Köpenid. Montag, 24. b. Mts., bei Gustav Müller, Alter Markt etwa 120 Mann Versammelten aus der" Palme", dem Berliner Asyl lohnes. Die Firma Gebr. Albrecht wollte 11 Bf. freiwillig" zulegen, Johannisthal . Dienstag, den 25. April, im„ Lindenhof", Friedrichstraße 61, Vortrag über Die Brostitution eine foziale Er für Obdachlose, entnommen worden waren; ihre kameradschaftlichen wenn die Arbeiter sofort der Organisation den Rücken kehren scheinung". Anreden mit„ Benner" bestätigten diese ihre Herkunft. Zwei Agenten und dem lokalen christlichen Arbeiterverein beitreten wollen. Die hatten sie als Streitbrecher für eine Leipziger Bellulofefabrit Arbeiter, 45 an der Bahl, gingen auf diese schmähliche Zumutung im Asyl angeworben und ihnen die Invalidenkarten bereits ab- natürlich nicht ein und beschlossen, am 15. April in den Ausstand zu treten. Bom 18. April ab stand der Betrieb still. Etwa ein au genommen. Größte Armut offenbarte fich bei ihnen, fie Dugend Invalide, die sich an der Bewegung nicht beteiligten, fonnte waren böllig zerlumpt, ohne jegliches Reisegepäd, einige die Aufrechterhaltung des Betriebes nicht ermöglichen. Die Firma Die Offiziösen- dementieren. hatten ihr hab und Gut im Schnupftuch zusammengebunden, mußte nachgeben und die Forderungen anerkennen. Außer der geKöln, 21. April. ( W. T. B.) Ein Berliner Telegramm Ser andere wieder nahmen einen Alkoholrausch mit auf die Reise. Im forderten Erhöhung des Stundenlohnes wurde auch ein Zuschlag Kölnischen Zeitung" meldet: Wir sind bereits den falschen Ge Gespräch erzählte einer zynisch, daß die Berliner Benner" eine„ Reife" von 5 Pf. für Ueberstunden erzielt; bei einer vierten Firma wurden rüchten entgegengetreten, die von Meinungsverschiedenheiten nach Leipzig machen wollen, um sich dort zu„ fonnen". Die Kon- sodann ebenfalls Forderungen aufgestellt und bereits regt es sich furrenz in der Bettelei sei in Berlin sehr groß, nur der Bettler, der auch bei den landwirtschaftlichen Arbeitgebern des Städtchens. Diese zwischen dem Reichskanzler und dem Staatssekretär des Innern wegen der elsaß - lothringischen Frage wissen wollten. Wir möchten bessere Kleidung trage, erhalte eine Gabe. So bliebe ihnen weiter Erfolge des Landarbeiterverbandes werden ihm in dortiger Gegend aber noch ausdrücklich feststellen, daß der Reichstanzler und der wiederum zahlreiche Mitglieder zuführen. Staatssekretär Delbrück , wie dies auch in allen unterrichteten Die Lübecker Lagerbierbrauereiarbeiter erreichten nach längeren Kreisen bekannt ist, in dieser Sache von Anfang an sich in boller Die streifenden Arbeiter brauchen die Konkurrenz jener Bebauernswerten, durch die soziale Misere ins Lumpenproletariat Berhandlungen mit den Unternehmern für die im inneren Betriebe Uebereinstimmung befunden und gehandelt haben; darin hat sich Beschäftigten eine Arbeitszeitverfürzung um eine halbe Stunde nichts geändert. Ist schon die Annahme grundfalsch, der Reichs Gestoßenen nicht zu fürchten. Dem Unternehmer aber, der von den täglich. Die Löhne werden allgemein um 2 M. pro Woche erhöht fanzler könnte in dem Scheitern der Vorlage für sich einen Anlaß Streifbrecheragenten mit solcher lebenden Ware" versorgt wird, und vom 1. Mai 1913 ab wiederum um 1 M. Ferner soll bei zum Rücktritt sehen, so ist es geradezu blödsinnig, ihm unterzumuß beim Anblick dieser total arbeitsunfähigen Gestalten Entsezen militärischen Uebungen der Lohn 14 Tage lang weitergewährt und schieben, er würde in diesem Falle einen Mitarbeiter zum Sündenpacken. So wird denn auch die Wirkung der ganzen Aktion die bei Unfall resp. Krankheit die Differenz zwischen Lohn und Kranken- bod machen, der sich mit allen Kräften um das glückliche Gelingen sein, daß das Berliner Asyl für Obdachlose um über 100 Insassen geld für zwei Wochen gewährt werden. Endlich stimmten die Unter- des wichtigen Wertes bemüht.( Siehe auch die Notiz: Staats entlastet wird und das Leipziger Asyl in fürzester Zeit diesen Bu- nehmer der Forderung auf Bewilligung von Ferien unter Fort erhaltende Intriganten.) zahlung des Lohnes zu. Die Feriendauer foll nach Maßgabe der wachs bekommt. Beschäftigungszeit zwei bis sechs Tage im Jahre betragen. Lohnforderungen der städtischen Arbeiter in Mainz . Die bei der Lohnregulierung der städtischen Arbeiter nicht berücksichtigten städtischen Handwerker verlangen zeitgemäße Lohn aufbesserungen.
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nichts übrig, als dem Angebot der Agenten nachzukommen.
Die Lohnbewegung der Bäcker.
Die Vertreter der 17 Bäckerinnungen von Berlin und Um gegend sowie die Vertreter des Verbandes der Bäcker und der Gefellenausschiffe hatten sich am Donnerstag im Verhandlungsfaale des Gewerbegerichts eingefunden. Es fand jedoch nur eine Vorbesprechung statt. Zu Verhandlungen über die Forderungen der Der Streit der Lackierer in den Gaggenauer Automobil Arbeitnehmer tam es noch nicht, und zwar aus folgenden Gründen: werten( jezt Firma Benz- Mannheim) ist nunmehr, nachdem die Die Lohntommission der Bäckergesellen war davon ausgegangen, geforderte Lohnerhöhung von 5 Pfg. zugestanden wurde, beendet. daß die im Jahre 1906 lediglich zwischen den Vertretern beider Die Wiedereinstellung des entlassenen Vertrauensmannes fonnte nicht Parteien geführten Verhandlungen ein Resultat ergaben, welches weiter vertreten werden. Die Arbeit ist am 18. April wieder auf feinen Bestand hatte. Deshalb hat die Lohnkommission jezt genommen worden.
Berantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlin . Injeratenteil verantwo.; Th. Glode, Berlin . Drudu. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt
Vom merikanischen Kriegsschauplak.
New York , 21. April. ( W. T. B.) Aus Eaglepaß( Texas ) wird gemeldet, die Aufständischen hätten Barras und Sanpedro in Coahuila angegriffen. Biele merikanische Bundesfoldaten feien getötet worden. In El Paso find in Erwartung eines Angriffes auf Juarez weitere amerikanische Truppen konzentriert worden.
200 Ballen Baumwolle verbrannt. Dünkirchen , 21. April. ( W. T. B.) Eine Feuersbrunst zerstörte am Kai des Hafens 200 Ballen Baumwolle aus Australien sowie eine Menge anderer Waren. Der Schaden soll sich auf eine Million Frant belaufen.
Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen v. Unterhaltungsbl.