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einen Artikel, den er im Jahre 1896, aus Anlaß des 25 jährigen Jubiläums der Zentrumspartei , in seinem Blatte veröffentlichte.

Damals hatte das Zentrum bereits die schiefe Ebene betreten, auf der es in der Folge immer mehr herunterglitt. Noch war sein Gewissen nicht mit den beiden Flottengesezen vom Ende der neunziger Jahre, nicht mit dem Zolltarif, der Reichsfinanzreform und den mancherlei Sünden beladen, die es in jüngster Zeit wider die Arbeiterklasse begangen hat. Aber diese Sünden waren ihm vorgezeichnet, als es Mitte der neunziger Jahre ins Regierungslager überschwankte, und insofern ist das Bild, das Sigl in jenen Jahren vom Zentrum entwirft, zutreffend auch für das Zentrum unserer Tage.

Der Artikel Dr. Sigle lautet:

schiedener

Stets

in

" Das Zentrum galt von seiner Gründung an bei Freund und Feind als eine fatholische Partei. Die Gegner des Zentrums warfen ihm vor, es hole sich seine Instruktionen in Rom , und da der päpstliche Stuhl unter Pius IX. dem neuen Reiche entschieden ab hold war, galt darum auch das Zentrum als, reichsfeindlich Im Reichstag stand dasselbe in ununterbrochener ente dagegen Opposition, blieb der Minderheit und war nicht einmal im Präsidium des Reichstags bertreten. Das waren die schönsten und besten Zeiten des Zentrums. Es ging ein idealer Bug durch die ganze Partei. Die Männer, die das Zentrum vertraten und sich der Partei anschlossen, hatten von der Regierung nichts zu erwarten. Für politische Streber gab es im Zentrum feinen Blaz.

gesetzt werden, seine Pläne, feine national- französische Armee| Sozialdemokratie. Die Verlogenheit Ser Kampfesweise gegen durch eine Eingeborenenarmee Nordafrikas zu verstärken, in be- unsere Partei ist ja dies- und jenseits der Vogesen die gleidhc. drohlichem Umfange zu verwirklichen. Deshalb müsse bald Der übelberatenen S. D. P. aber gereicht das Lob der etwas geschehen, um das deutsche Interesse in entsprechender Nordd. Allg. 3tg." wirklich zur Schande und daß es nicht Weise zu wahren". ganz unverdient, ist das Bittere dabei,

ent=

Es versteht sich von selbst, daß wir dem französischen Jin­perialismus, der sich in Frankreichs Marottopolitit offenbart, ebensowenig sympathisch gegenüberstehen, wie dem deutschen Imperialismus. Es wird deshalb die Aufgabe des französischen Broletariats sein, die französische Annettionspolitif nach wie vor mit allem Nachdruck zu bekämpfen. Nicht minder aber ist es die Aufgabe des deutschen Proletariats, einer deutschen Inter­ventionspolitik, wie sie das Agrarierorgan wünscht, bon born= mit äußerster Entschiedenheit herein mit gegenzutreten! Die wirtschaftlichen Interessen Deutschlands an Marokko sind so lächerlich gering, daß ihretwegen jeder Konflikt mit Frankreich eine rivolität wäre. Bächerlich übertrieben sind auch die Befürchtungen des Oertel- Organs, daß Frankreichs Militärmacht durch eine afrikanische Armee eine irgend bedenk­liche Berstärkung erfahren fönnte. Biel wahrscheinlicher wäre es, daß fich Frankreich durch eine Offupation Marottos auf Jahrzehnte hinaus in derartige Schwierigkeiten verwidelte, daß seine Aktions­fähigkeit in Europa erheblich geschwächt würde.

Aber die vorgeblichen Besorgnisse des Agrarierorgans sind ja auch nichts als die Maste, hinter der sich die Konfliktlüstern­beit unseres Junkertums verbirgt, das durch die Hochflut eines Das änderte sich alles, als mit dem Regierungsantritt des tünstlich entfesselten Chauvinismus nur sein festgefahrenes Schiff Papstes Leo XIII. der Stulturkampf allmählich abzuflauen begann. wieder flott machen möchte. Man möchte lediglich einen großen Die einfichtsvollsten Führer des Zentrums haben es vorausgesehen, daß mit dem Aufhören des Kulturkampfes auch die innere Berechti- patriotischen Rummel inszenieren, um der gründlichen gung ihrer Partei aufhören müsse, und sie haben die Entwickelung, Abrechnung bei den Reichstagswahlen aus dem welche die Partei von da ab nahm, flar vorausgesehen. Mit dem Wege zu gehen! Diese unverfrorene Junkerstrategie gilt es Aufhören des Kulturkampfes hörte die entschiedene Oppositionsstellung daher von vornherein mit aller Entschiedenheit zu durchkreuzen! des Zentrums auf. Dasselbe fam unter die Majoritäts­parteien und wurde hoffähig. Damit war aber zugleich ein höchst kritischer Wendepunkt geschaffen.

Wer die innere und äußere Entwickelung der Partei genau ber­folgt hat, lonnte beobachten, wie nun auf einmal fich im Zentrum Leute hervor und herandrängten, deren Zugehörigkeit zu der Partei in den Zeiten ernsten Stampfes sehr zweifelhaft gewefen war. Auf einmal merkten eine ganze Reihe von Strebern, daß beim Zentrum etwas zu holen sei, und nun begann eine innere Gärung der alten und der neuen Elemente, welche in dem ganzen Verhalten des Zentrums seitdem deutlich erkennbar ist. Näheres würde zu weit führen. Gegen­wärtig nun scheint der Moment gekommen, wo diese Gärung über­wunden ist. Die alten Elemente des Zentrums sind beseitigt, die neuen find obenauf, und diese nenen vertreten nun statt der alten beale eine ganz gewöhnliche Intereffen­politit aber, wohl gemerkt, nicht die Inter­effen des Boltes, das ließe man sich ja gerne gefallen, sondern an erster Stelle ihre eigenen. Das Zentrum ist zurzeit ein eind bon einigen wenigen Leuten, die sich berbunden haben zur Erhaltung und Förderung ihres eigenen politischen Ein­fluffes. Das ist die ganze Geschichte.

Da sind vor allem einige geistliche Herren, die gar zu gern regieren möchten im Staat, und vor allem und an erster Stelle bie Intereffen des geistlichen Standes vertreten, dessen äußere Machtstellung fie mit allen Mitteln fördern. Dann kommen einige Beamte und Professoren, die vor allem an die eigene arrière benten und ihre Freunde und Slub genoffen vorwärts bringen wollen. Dann kommen einige Adlige und Hofherren, denen die Gunst von oben das wichtigste Lebensprinzip ist. Diese wollen natürlich und vor allem die alten Vorrechte ihres Standes aufrecht erhalten oder wiederher­stellen. Neben ihnen lommen die edeligen oder bürgerlichen Groß Grundbesizer, die natürlich auch nur an sich denten. Hinter diesen folgt dann der ganze Troß von fleinen Beamten, Bürgern, Bürgern, Arbeitern, Bauern, benen alles mögliche verspricht und die das Stimm. vieh bergeben, mit dem die Leiter ihre politischen Geschäfte machen. Das ist die wahre Gestalt der Zentrums­ partei im 25. Jahre ihres Bestehens."

man

Und das ist, so fügen wir hinzu, in verstärktem Maße auch die wahre Natur des Sentrums im 40. Jahre seines Bestehens. Das dem Bolte eindringlichst zum Bewußtsein zu bringen, wird vor allem die Aufgabe des bevorstehenden Reichstags­wahlkampfes sein.

Politifche Ueberlicht.

limsturzpartei" gewährt hat.

stod otros Delbrück bleibt.

In den ministeriellen Kreisen scheint man es satt zu haben, die vom Freiherrn v. Jedlig erfundenen Gerüchte über die Amtsmüdigkeit des Staatssekretärs Delbrüd weiter fur­fieren zu lassen. Herr Delbrüd läßt jetzt die Gerüchte über feine demnächstige Demission energisch dementieren. Die N. pol. Korr." schreibt nämlich:

" In einem Teil der Presse wird dem Staatssekretär Dr. Delbrück Amtsmüdigkeit nachgesagt. Eine Beitung will sogar im Reichsamt des Innern entsprechend angefragt und darauf angeb­lich die Antwort erhalten haben, daß man jegliche Auskunft hierüber verweigere. Bei der maßgebenden Instanz im Reichs­amt des Innern ist, wie wir hiermit ausdrücklich feststellen, nicht angefragt worden. Wenn dies geschehen wäre, würde die Ant wort wahrheitsgemäß gelautet haben, daß von einer Amtsmüdig­keit des Staatssekretärs des Reichsamts des Innern Dr. Delbrück in feiner Weise die Rede sein kann. Der Staats­sekretär berlebt nach der anstrengenden und schweren parla­mentarischen Kampagne, die er hinter sich hat, einen furzen Er­holungsurlaub in Baden- Baden , von dem er Ende dieses Monats zurüdfehrt, um seine Amtsgeschäfte sodann in vollem Umfange wieder zu übernehmen."

Bugleich veröffentlicht die Köln . 3tg." folgendes allem Anschein nach aus dem Reichskanzleramt stammende, bereits gestern von uns unter Leyte Nachrichten" mitgeteilte Tele­gramm:

Frisierte Bilanzen.

Die Berliner Politischen Nachrichten" des Herrn Schwein­burg fahren fort in dem Bestreben, die finanzielle Lage des Reiches jo rofig als nur möglich zu schildern, um die Gesundung der Reichs­finanzen zu beweisen. Schweinburg erzählt:

Es wird ferner im laufenden Jahre eine Reichsanleihe nicht aufgenommen werden, was schon seit langem nicht der Fall war. Ist danach noch ein Zweifel an der Gesundung der Reichsfinanzen möglich? Sollte er noch irgendwo vorhanden sein, so wird er durch den Endabschluß für das Rechnungsjahr für 1910 beseitigt werden. Dieser Abschluß wird zeigen, daß aus früheren Zeiten stammende und die nächsten Jahre be= drohende Lasten zu einem großen Teil werden beseitigt werden fönnen. So ist also auch ohne den Reichshaushaltsetat für 1912 schon die Gesundung der Reichsfinanzen erhärtet. Selbstver­ständlich wird noch manches zu tun bleiben, um zu ganz tadel­lofen Zuständen zu gelangen. Dazu waren die Sünden der Bergangenheit zu groß. Namentlich wird dies der Fall bei der Ausgestaltung des Extraordinariums fein. Das Ziel ist, auf Anleihe nur noch Ausgaben werbender Natur zu nehmen. Für die allernächste Beit läßt es sich aus den angeführten Gründen nicht erreichen. Aber daß seine Erreichung möglich ist, wenn so, wie in der letzten Zeit gewirtschaftet wird, daran ist kein Zweifel."

Dieser skrupellosen Verschleierung der Tatsachen gegenüber muß noch einmal betont werden, daß die Belancierung des Etats absolut fein Kunststüd ist, wenn man über 400 Millionen Mark neuer Steuern verfügt. Bezeichnend aber ist es, daß trotz dieser neuen Steuern der Etat nur mit Mühe und Not ins Gleichgewicht gebracht werden kann. Im nächsten Jahre erfordert die be fchloffene Heeresvermehrung allein schon eine Mehrausgabe von 24 Millionen Mart, die Mehrausgaben für das Heer werden somit bestimmt 35 Millionen Mark erreichen. Die Großindustrie drängt, wie aus dem Jahresbericht der Dortmunder Handelskammer zu ersehen ist, auf eine Abänderung des Flottengesetzes. Eine Ber­mehrung der Bauten von Kreuzern wirft das ganze Kartenhaus des Schatzsekretärs Wermuth über den Haufen. Es gehört wirk­lich ein robustes Gewissen dazu, unter solchen Umständen, dem Volfe eine Sanierung der Reichsfinanzen zu verheißen.

Dringliche Erhebungen.

de ad

Bom preußischen Kultusminister find bringende Erhebungen über den gegenwärtigen Stand der Jugendpflege angeordnet. Es sollte dabei die Zahl der männlichen Jugendlichen im Alter von 14 bis 20 Jahren festgestellt und ferner ermittelt werden, wie viele Jugendbereine einen Anschluß an Fortbildungsschulen usw. haben und wie viele firchlichen Vereinigungen, nationalen Turn, Spiel­und Sportvereinigungen oder anderen, im vaterländischen Sinne ge­leiteten Bereinigungen angehören. Ferner erstreden sich die Er­hebungen auch auf die Jugendheime.

Der Deutsche Handelstag.

Schlachtvieh,

Vom 11. bis 14. Mai wird der Deutsche Handelstag in Heidel­ berg , wo bor 50 Jahren seine Gründung erfolgte, das Fest feines fünfzigjährigen Bestehens feiern. Bis jetzt haben sich etwa 600 Teil­nehmer gemeldet. Für die Heidelberger Festtage sind neben einer Wir sind bereits den falschen Gerüchten entgegengetreten, Arbeitssigung umfangreiche festliche Beranstaltungen geplant. die von Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Reichskanzler Die ernente Oeffnung der Grenze für franzöfifches und dem Staatssekretär des Innern wegen der elsaz- lothringi­schen Frage wissen wollten. Wir möchten aber noch ausdrücklich feststellen, daß der Reichskanzler und der Staatssekretär Delbrüd, wie dies auch in allen unterrichteten Streifen bekannt ist, in dieser Sache von Anfang an sich in voller Uebereinstimmung befunden und gehandelt haben; darin hat sich nichts geändert. Ist schon die Annahme grundfalsch, der Reichskanzler fönnte in einem Scheitern der Vorlage für sich einen Anlaß zum Nüdtritt sehen, so ist es geradezu bösivillig, ihm unterzuschieben, er würde in diesem Falle einen Mitarbeiter zum Sündenbod machen, der sich mit allen Kräften um das glückliche Gelingen des wichtigen Werks bemüht."

Unter­

wie fie vom Gemeinderat der Stadt Mathausen i. E. vor einigen Wochen beantragt worden ist, hat das Ministerium für Elsaß- Lothringen in Beantwortung dieser Eingabe als zurzeit untunlich" bezeichnet. Das Ministerium beruft sich dabei auf das Vorkommen der Maul- und Klauenfeuche auch in Frankreich . Auf die Tatsache, daß während der Deffnung der Grenze für diese Einfuhr fein einziges trantes Stück Vieh aus Frankreich nach dem Elsaß tam, geht das Ministerium in dem Antwortschreiben an mit Bürgermeister feinem Worte ein! dessen haben sich die Gemeinderäte der Städte Mes und Straß burg dem Antrage der Stadt Mülhausen angeschloffen. Welche Delbrück bleibt also vorläufig. Für die offizielle Politik Preisunterschiede an der elfäffisch franzöfifchen Grenze be­ist das völlig gleichgültig. Ob dieje oder eine andere Nummer ftehen, zeigt eine Meldung aus dem Grenzorte Pfettershausen im den Namen Staatssekretär führt, ändert nicht das geringste Streife Altfirch, wonach fofort nach der neuen Schließung der Grenze daran, daß der Fufelblock die Richtung dieser Politik bestimmt. der Handel mit Fleisch in der für die zollfreie Einfuhr Kleinerer Quantitäten gezogenen Grenzzone einen neuen Aufschwung nahmi. Interessant ist es aber immerhin zu sehen, welche Intrigen- Französische Megger fahren in den franzöfifchen Grenzorten an und spiele die Führer der staats erhaltenden Parteien verkaufen beispielsweise das Pfund Ochsenfleisch zu 50 Pf. und das aufführen, um unbeliebte Minister zu Fall zu bringen, Kalbfleisch zu 72 Pf., während es auf der deutschen Seite 72 resp. 96 Pf. fostet.

Eine Schande.

Berlin , den 22. April 1911. Zur Nachwahl im 4. Berliner Landtagswahlkreis tvollen die Konservativen, nach der Deutschen Tageszeitung". ihren Freunden strenge Wahlenthaltung empfehlen. Sie wollen damit angeblich Vergeltung üben für die gehässige Haltung Proteft gegen die hamburgische Finanzreform". der Freisinnigen" und die Wahlhilfe, die der Freifinn der der Nordd. Allg. Stg.". Das Kanzlerblatt tischt dabei das Die Haltung der englischen S. D. P. findet den Beifall In fiebzehn großen Versammlungen protestierte am Freitag die alte Märchen auf, daß die englischen und französischen Sozia- hamburgische Arbeiterschaft gegen die schon mitgeteilten steuer­Ob diese Parole von den Konservativen, deren Einfluß listem patriotisch" und" national" seien im Gegensatz natür politischen Maßnahmen zur Beseitigung des Staatsdefizits. Die ja übrigens nicht allzu groß sein dürfte, beachtet werden lich zu den vaterlandslosen deutschen Sozialdemokraten. Aber Berfammelten forderten von der Bürgerschaft, daß sie die ungerechten wird, erscheint immerhin fraglich. Auf jeden Fall werden diese Lüge hat wirklich kurze Beine. Einmal ist die S. D. P. und volkswirtschaftlich ungefunden Steuern und Abgaben entschieden sich unsere Parteigenossen durch diesen Schachzug nicht ab- eine kleine Fraktion, die auf die englische Arbeiterbewegung zurückweise und darauf bringe, daß die Vermehrung der auf dem Wege der Einführung einer halten lassen dürfen, am nächsten Montag ihre äußerste nur geringen Einfluß hat. Im Barlament ist sie überhaupt nicht Staatseinnahmen Kraft einzusetzen, um die Wahl möglichst zahlreicher vertreten, ihr Mitglied Thorne ist als Kandidat der Ar- progressiven Vermögenssteuer und durch rationellen Ferner fozialdemokratischer Wahlmänner auch in der ersten und beiterpartei gewählt. Der Beschluß über die Rüstungs- Ausbau der Einkommensteuer vorgenommen werde. zweiten Klasse durchzusetzen! Auch der Freifinn wird ja frage ist zudem gegen eine starke Minderheit in ihren eigenen beißt es in der überall zur Annahme gelangten Resolution, die ber nun erst recht alles aufbieten, um seine Position zu behaupten. Wir erwarten daher von unseren Parteigenossen, daß jedermann auf seinem Posten ist und seine Pflicht erfüllt!

Einen neuen Marokkorummel sucht mit Emfigkeit die Deutsche Tageszeitung" in Szene au seben. Offenbar hofft sie, durch das Aufrollen der Marottofcuge einen neuen internationalen Konflikt heraufzubeschwören, der der Reaktion durch Entfesselung des Chauvinismus zu einer geeigneten Wahlstimmungsmache verhelfen könnte.

Reihen gefaßt. Er widerspricht durchaus jener Saltung, die Die Kongresse der Internationale für alle Arbeiterparteien festgelegt haben, und dieser Zweig des englischen Sozialismus hat sich mit dem bedauerlichen Beschluß selbst außerhalb der Reihen der Internationale gestellt. Die Repräsentanten der englischen Arbeiterklasse, die Arbeiterpartei, aber haben in den Rüstungsfragen dieselbe Stellung eingenommen wie alle anderen Bruderparteien und, mit ganz vereinzelten Ausnahmen früherer Liberaler, gegen die Heeres- und Flotten­ausgaben gestimmt. Und ihr sozialistischer Flügel, die Un­a bhängige Arbeiterpartei, hat auf dem eben stattgefundenen Parteitage die antimilitaristische Friedens­Das Agrarierblatt wirft die Frage auf, ob Deutschland resolution des Kopenhagener Kongresses un geändert faſt ruhig zusehen dürfe, wenn etwa Frankreich zu einer Offuvation einstimmig angenommen. Bemerkenswert war, daß sich Maroffos schreite. Zwar habe Deutschland erklärt, daß es nur gerade die Vertreter der Schiffswerftendistrikte Portsmouth wirtschaftliche Zwede in Maroffo verfolge und anerkannt, daß die und Barrow- in- Furneß, deren Arbeiter fast ausschließlich von politischen Sonderinteressen Frankreichs eng verknüpft sind mit der den Flottenrüstungen leben, am energischsten gegen Befestigung der Ordnung und des Friedens im Innern, daß es die Flottenrüstungen wandten. Nur verlangten entschlossen sei, diese Interessen nicht zu durchkreuzen"-- allem sie, daß sich die Regierung um die aus Friedensgründen ent­dieses Abkommen beruhe gleichwohl auf der Erhaltung der Un. lassenen Arbeiter fümmern und ihnen andere Beschäftigung abhängigkeit und Integrität des Sultans resp. seines Bandes. verschaffen möge. Eine Resolution, die den Streit zur Folglich habe Deutschland das Recht, von Frankreich eine Re- Verhinderung des Krieges befürwortet, fand von spektierung der Unabhängigkeit des Landes zu fordern. Es sei mehreren Seiten Widerspruch, wurde aber schließlich gegen unmöglich, Marokko Frankreich aur friegerischen und fricblichen wenige Stimmen angenommen. Durchdringung einfach zu überlassen.

Die Auffassung, daß Frankreich , wenn man es in Maroffo gewähren ließe, dann dort derartig festgelegt und beschäftigt toerde, daß es auf absehbare Zeit genügend mit sich selbst zu tun habe, sei unrichtig. Frankreich werde vielmehr eine außerordent Lighe Machtvermehrung erfahren und womöglich in den Stand

"

Bürgerschaft zur Kenntnis überreicht werden soll:

Mit aller Entschiedenheit protestiert die Versammlung gegen die Absicht, die heute schon durch die Zoll- und Steuerpolitik bes Reichs in drückendster Weise belasteten Minderbegüterten und Armen auch noch von seiten Hamburgs durch neue Steuern und Abgaben zu überbürden. Als schwere Belastung dieser Art file bie ärmere Bevölkerung ist die Erhöhung des Wasser­geldes anzusehen, die von den Grundeigentümern voraussicht­lich noch mit einem Aufschlag auf die Mieter Kleiner Wohnungen abgewälzt werden wird.

Energischen Protest erhebt die Versammlung auch gegen die Besteuerung der Konsumbereine als unbillig und un­gerecht, als einen Raub an den Ersparnissen der Armen und als eine parteipolitische gehäffige Maßregel zur Einschränkung der wirtschaftlich höher stehenden Form des Warent umfazes zugunsten des unwirtschaftlich arbeitenden Detail­ handels .

Ebenso erhebt die Versammlung Einspruch gegen die beab­fichtigte Einführung einer Luftbarkeitssteuer, die ein Hemmschuh für die Förderung allgemeiner Bildungsbestrebungen werden, besonders die für ihre Geselligkeitsbedürfnisse auf das Vereinsleben angewiesenen Voltstreife treffen und unerträgliche Belästigungen und Polizeischnüffeleien zur unausbleiblichen Folge haben würde."

Frankreich .

Damit ist hoffentlich auch die Nordd. Allg. Stg." be­Wahrung der Koalitionsfreiheit. ruhigt. Paris , 22. April. Die Regierung hat die Wiederein­Auf den angeblichen Patriotismus" unferer französtelfuitg des Pariser Volksschullehrers Nègre verfügt, fischen Genossen schließlich beruft sich die Nordd. Allg. der vor drei Jahren als Haupturheber der Syndikatsbewegung Beitung" genau mit demselben Rechte, wie die französischen unter der Lehrerschaft abgesetzt worden war. patriotischen" Blätter auf den Patriotismus" der deutschen Mehrere Blätter beschäftigen sich eingehend mit ten