Nr. 95. 28. Jahrgang. 1. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sountag, 23. April 191
Arbeiter! Meidet den Schnapsgenuß! Ihr schmälert dadurch die Fuselrente der Junker!
Gewerkschafts- und Parteigenoffen!
Der im Beginne des Jahres 1907 gewählte Reichstag, welcher, weder damals noch heute, die im Volfe vorherrschenden Anschauungen und Stimmungen widerspiegelte, will vor seinem Hinscheiden die deutschen Arbeiter mit einer Aenderung der Reichsversicherungs- Ordnung beglücken, die wir als eine schmachvolle Entrechtung der gesamten arbeitenden Slaffen bezeichnen müssen. Aus welchen Gründen wir zu einem so harten Urteile über den Entwurf gelangen, soll der Bevölkerung GroßBerlins in 16 öffentlichen Volksversammlungen, die am Donnerstag, den 27. April, 8 Uhr abends, stattfinden, besonders dargelegt werden.
Wir werden am Tage vorher, Mittwoch, den 26. April, durch die Parteiorganisation ein Flugblatt verbreiten, an dessen Verteilung wir alle Gewerkschafts- und Parteigenossen teilzunehmen ersuchen.
Wir geben uns nicht der Hoffnung hin, daß die Mehrheit des Reichstages, daß der schwarzblaue Block die Stimme der werktätigen Bevölkerung beachten wird, wohl aber hoffen wir, daß der Protest der politischen und gewerkschaftlichen Organifationen das gesamte Proletariat Berlins aufrütteln und überzeugen wird; die Berliner Arbeiterschaft betrachtet die sogenannte Reichsversicherungs- Ordnung als ein Attentat auf die Bewegungsfreiheit und Gleichberechtigung der werttätigen Bevölkerung.
Viele Mühen und Anstrengungen sind es, die den Drganisationen in den letzten Tagen erwuchsen, doch wissen wir, der Eifer und die Opferwilligkeit unserer Mitglieder werden auch die jetzigen Aufgaben zu lösen wissen. Ihr,
Auf ans Wert, Genossen, Genossinnen und Gewerkschaftsmitglieder:
am Mittwoch, den 26. April:
Flugblattverbreitung,
am Donnerstag, den 27. April:
Volksversammlungen. Niemand darf bei Erfüllung dieser organisatorischen Pflichten fehlen.
Der Ausschuß der Berliner Gewerkschaftskommission. Der Aktions- Ausschuß.
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der Goldarbeiter Cohn aus Hanau auf. Verteidiger der Angeklagten ist Justizrat Dr. Weis. Den Vorsitz führt Landgerichtsdirektor Dr. Baege; die Anklage wird vertreten durch den Ersten Staatsantvalt Ganslandt und Assessor Knittert. Ferner und drei Sachverständige. find zwei Regierungsbertreter anwesend.- Geladen sind 24 Zeugen
Nach dem
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sich das Vertrauen der Zöglinge erworben zu haben, und er jeden einzelnen gefragt hat. Als der Zeuge jedoch davon hörte, daß in der Anstalt Gummischläuche angewandt würden, reichte er sofort eine Beschwerde an den Oberpräsidenten ein, sette ihn von der Maßnahme der Anstaltsleitung in Kenntnis und erklärte gleichzeitig, daß er, Zeuge, den Gebrauch der Gummischläuche verboten habe. Die Frage, ob die Diakonen durch die Strafbestimmungen der Anstalt berechtigt gewesen seien, das Züchtigungsrecht selb
ist der Stadtmissionar Bez der Hauptangeklagte; ihm werden allein ständig auszuüben, fonnte noch nicht völlig geklärt werden. Die dreißig Mißhandlungsfälle zur Last gelegt. Die übrigen Ange- Strafbestimmungen seien auch vom Bezirksverband nicht genehmigt flagten werden einer erheblich geringeren Anzahl von Mißhand- worden, wenigstens seien die Gummischläuche auf keinen Fall geall- nehmigt. lungsfällen beschuldigt. Die Angeklagten erklären sich im allDie Angeklagten erklären hierauf, daß die gemeinen für nichtschuldig. Sie hätten wohl, wie sie in ihrer Vernehmung angeben, ab und zu widerspenstige Böglinge gezüchtigt, doch seien diese zuvor eindringlichst ermahnt worden. Erst, wenn das nichts gefruchtet, hätten sie mit dem Gummischlauch sechs bis acht Siebe bekommen. Der
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Gummischlauch sei als offizielles Züchtigungsmittel in der Anstalt eingeführt gewesen. Die Angeklagten erklären wiederholt und übereinstimmend, fie hätten das Büchtigungsrecht nicht überschritten, und sie könnten die Büchtigungen vor Gott und den Menschen verantworten. Es sei in Rengshausen ein ganz schlechtes Böglingsmaterial vorhanden getvesen, das eine strenge Bucht erfordert hätte. So sei der Angeklagte Mewz einmal von einem Zögling überfallen und gewürgt worden, so daß er in ernste Lebensgefahr gekommen sei. Nur durch das Hinzukommen eines anderen Diafons sei der meuternde Bögling schließlich überwältigt worden. Mit Rüdsicht auf diesen und ähnliche Vorfälle sei einmal sogar der Vorschlag gemacht worden, die Wärter mit Rebolbern zu versehen, doch sei dieser Plan nicht verwirklicht worden. Der Vorsitzende bemerkt hierzu, wenn die Angeklagten keine Mißhandlungen begangen haben, so sei es doch sonderbar, daß Pfarrer Münch als Vorstand der Anstalt selbst erklärt habe, es feien Mißhandlungen vorgekommen und die Angeklagten bereuten ihre Tat. Metz erklärt hierauf, daß der Pfarrer nur einmal in der Woche die Anstalt besuche und daher nicht genügend orientiert sei. Hiermit ist die Vernehmung der Angeklagten beendet, und es wird in die
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Beweisaufnahme
Gummischläuche von Pfarrer Münch eingeführt
worden, nachdem jener Ueberfall auf den Diaton Mews statt.
gefunden hatte.
Es wird darauf die Frage erörtert, ob die Angeklagten überhaupt fähig waren, das schwere Amt eines Erziehers und namentlich das eines Erziehers von solchen jungen Leuten, die bereits fittlich gefährdet seien, auszuüben. Aus den Aeußerungen der Angeklagten geht hervor, daß sie in verschiedenen Rettungshäusern ihre Ausbildung erhalten haben; die meisten von ihnen waren in der Anstalt Shephata bei Treyfa.
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Der nächste Zeuge ist der praktische Arzt Dr. Haat( Hom berg ), welcher Anstaltsarzt in Rengshausen war. Er erklärt, daß er nur einmal bei einem einzigen Bögling, dessen Namen ihm nicht mehr erinnerlich sei, einen fingerdiden Striemen am Gesäß gefunden habe. Sonst habe er von Mißhandlungen bei den Böglingen teine Spur gefunden. Auch privatim sei ihm von Mißhandlungen nichts bekannt geworden. Das Gegenteil sei sogar der Fall: mehrmals seien Diakone zu ihm in Behandlung gckommen, die von den Zöglingen mißhandelt worden seien. So sei der Angeklagte Lindemann einmal mit einer schweren Beule am Stopf bei ihm erschienen.- Wie vom Gericht festgestellt wird, ist Lindemann von einem Zögling mit einer Hacke auf den Kopf geschlagen worden, während ein anderer Diafon drei Messerstiche erhielt. Dieser Zögling namens Bender wurde dafür mit zwei Jahren Gefängnis bestraft.
Der folgende Zeuge, Kreisarzt Medizinalrat Dr. Faber eingetreten.-Als erster Zeuge wird Geh. Regierungsrat Dr.( Rothenburg ), hat die Bivangszöglinge zweimal untersucht. Eigent Osius vernommen, der früher Dezernent für das Fürsorge- liche Spuren von Mißhandlungen hat er nicht entdeckt, doch erwesen war. Er erklärt, daß der Bezirksverband Kassel seine Für- lärt der Zeuge, es sei wohl möglich, daß ihm in der Untersuchung forgezöglinge in 140 Anstalten unterbringe; davon lägen 13 im manches entgangen sein könne; denn die Untersuchung sei lediglich Regierungsbezirk Kassel . Zu den letzteren gehöre auch die sehr oberflächlich erfolgt, wie dies in der Natur der Sache liege. Zwangserziehungsanstalt Rengshausen, mit der ein entsprechender Pastor Schuchardt, der Leiter der Anstalt Hephata, gab Vertrag abgeschlossen sei. Daß Strafen in solchen Anstalten not- eine ausführliche Schilderung der allmählichen Entinidelung der wendig find, stehe wohl außer Zweifel. Was die Abmessung der Zwangserziehungsanstalt Rengshausen. Eine Strafordnung sei Strafe anlange, so meint der Zeuge, es sei schwer, diese genau aufzustellen. Ein sensationeller Prügelprozeß, der lebhaft an die Die Hauptfache liege natürlich nicht in den erlassenen Be. fchamlosen Vorgänge in der Zwangserziehungsanstalt in Miel- stimmungen, sondern in der Art und Weise, in welcher die Strafe tiin erinnert, hat sich hier in Hessen in aller Stille vor- vollzogen werde. Erwartet werde jedoch von der Behörde, daß die bereitet. Es handelt sich um Mißhandlungen von Böglingen in der Hessischen Zwangserziehungsanstalt Rengshausen,
Ein heffliches ,, lieltichin".
Büchtigung erst als lehtes Mittel
vom Vorstand der Anstalt, dem auch der Zeuge angehört, aufgestellt worden. Die Bestimmungen der Strafordnung seien den beiden Landeshauptleuten in Kassel und Wiesbaden vorgelegt, sie haben auch anfangs die Genehmigung gefunden, seien aber nach langen Verhandlungen wieder umgestoßen worden. Der Zeuge bestätigt, daß einmal der Vorschlag gemacht word fei, Revolver anzuschaffen. Es sei dies in einer Kommissionssitung der Anstaltsdie dort auf der Tagesordnung standen. Allerdings waren wieder- zur Anwendung gelangen soll, wenn alle anderen Strafen bersagt leitung geschehen, welcher auch der Zeuge beigewohnt habe. Den holt in den letzten Jahren Gerüchte über Mißhandiungen an die hätten. Daß in Rengshausen Gummischläuche angeschafft wurden, Anlaß zu diesem Vorschlage gaben verschiedene Anschläge auf die Oeffentlichkeit gedrungen, doch wurden sie von der Anstaltsleitung fei dem Zeugen erst später bekannt geworden. Der Gummischlauch, Diakone. Zeuge sei aber diesem Vorschlage energisch entgegenimmer sofort sehr energisch dementiert, sie erklärte öffentlich, daß der dort zur Anwendung gekommen sei, sei 1 Meter lang, und die getreten, weil er eine schwere Gefahr für die Brüder darin ersich ihre Böglinge in der Anstalt außerordentlich wohl fühlten. Diakone führten ihn immer bei fich. Die Wirkung der Schläge blidt habe. Man habe daher vom Revolver abgesehen, und Die sehr umfangreiche Anklageschrift spricht von zahlreichen mit diesen Schläuchen auf den Körper ist sehr schmerzhaft. Eine Pfarrer Münch habe die Gummischläuche eingeführt. Auch der Fällen fortgesetter Mißhandlungen mit gefährlichen Werkzeugen, gelinde augenblidliche Büchtigung bei einer Frechheit des Böglings Beuge hält förperliche Züchtigungen nur im äußersten Falle für die an Zwangsjöglingen begangen worden sein sollen. Auf der würde der Zeuge aber nicht als Mißhandlung bezeichnen fönnen. angebracht, ganz vermeiden ließen sie sich jedoch nicht. Was die Antlagebant nehmen sechs Angeklagte Plat; es sind dies der Er habe die Anstalt viermal revidiert, doch sei ihm niemals von Fähigkeiten der Angeklagten zu ihrem Amte als Erzieher betreffe, Stadtmissionar Bez und die Diatone Mewz, Linde- einem Zögling über Mißhandlungen irgendwelcher Art geklagt fo sei es richtig, daß sämtliche Brüder in Anstalten ihre Ausmann, Schneider, Belfer und Niebeling. Als Nebentläger tritt worden. Das erscheine ihm um so auffälliger, weil er glaubte, bildung erhielten. Es müssen ernste Leute sein, die diesen Beruf
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Glaube und Heimat.
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Gs geschieht nicht mit den ästhetischen" Absichten des ehrwürdigen Paters Expeditus Schmidt , dessen Gesammelte Studien und Borträge" über das Theater unter dem Titel: Anregungen" bei Ghold u. Co., München , erschienen sind, wenn ich, der ich aus Gesundheitsrücksichten einige Zeit an dieser Stelle habe schweigen müssen, ein Wörtchen über:" Die Tragödie eines Voltes" von Karl Schönherr sagen will. Der brave Pater Schmidt, der die Bescheidenheit befitt, sich mit seinem feisten Porträt in vollem Ornat auf anregende Weise seinen Anregungen" einleitend boranzuschicken, hat dieser Tage die Streitart ausgegraben gegen " Glaube und Heimat".
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den Fall Schönherr in seinen richtigen Proportionen darzulegen. müssen. Und wir wissen auch, daß der Reiter", der am Schluß Wenn wir heute an eine Tragödie eines Boltes" denken, dann des Stückes, wahrscheinlich durch so biel Edelmut und Folgen des haben wir natürlich die internationale Tragödie der Masse ohne christlichen Evangeliums des Bauern Rott, moralisch befiegt" Rechte, ohne Freiheit, ohne Glück vor Augen. Wir brauchen nicht wird und sein Schwert mit einem wilden Tritt entzwei bricht". erst auf die relativ unbedeutende Zeit der Gegenreformation in nur in der lieblichen Einbildung eines Utopisten bestehen kann. den österreichischen Alpenländern" zurüdzugreifen, wir stehen mit Es ist heute fein Kampf mehr zwischen Religionen, getragen und unserm Atem, unsern Augen, unserm Fühlen und unsern Leiden getrieben durch die materiellen Interessen der Zeit, wie jedes schaften in einer Zeit tragischesten Ernstes, in einer Beit, in der historisch- materialistische Buch lehrt, es ist der unversöhne die Dichter mit einem Tuch vor den Augen und einem Ritterorden liche Kampf zwischen Kapital und Arbeit. auf der Brust umherwandeln.
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Darum fann uns die" Tragödie eines Volkes aus der Zeit der Gegenreformation" nicht mehr rühren, weil der Dichter sich in der Wirkung des sogenannten Allgemein- Menschlichen", das feineswegs und ebenso wenig wie die Religionen für alle Zeit ist, irrt. Die Tragödie des alten Judenvoltes ist eine andere als die der alten Römer. Die Tragödie der alten Römer ist eine andere als die der ersten Christen, und so wissen wir Grwachten jedes Zeitalter nach seinen Zusammenhängen zu beurteilen.
Es gibt teine besonders ausgesprochene" Tendenz in Schönherrs Werke: es gibt die allgemein anerkannte, normale, durch alle Religionen gestübte, minderwertige und in ihrem tiefften Sinne verflucht reaktionäre Tendenz der herrschenden Klasse. Ich meine, Wenn die katholische Kirche , die einst ihre große Kunstblüte- daß die Tendenz in Glaube und Heimat", die einerseits Entperiode hatte und mit berechtigtem Stolz auf diese Bergangenheit rüstung erwedt und andererseits das tiefste Mitleid erregt, nur hinweisen kann, sich heute mit Kunst befaßt, geschieht das mit der ein kleines Teilchen, etwas Nebensächliches der heute gängigen ohnmächtigen Gebärde des impotenten, muskelschwachen Spätlings, Tendenz ist. Die Tendenz des deutschen Dichters, der in Deutsch Aber in feiner Periode der Menschheit war die Tragödie eines der mit seiner Zigarette zwischen den blutleeren Lippen an den land bis jetzt noch fehlt", würde durch den ehrwürdigen Pater mit über die ganze Welt verstreuten Voltes so gewaltig wie gerade Waffenrüstungen seiner Ahnen im alten Rittersaal entlang feuchten Lippen gepriesen worden sein, wenn die katholische Kirche heute. Nur wird es diesmal eine fröhlich endende Tragödie fein, wandelt. Pater Schmidt geht in den Fußspuren feines Geringeren in diesem Stück die eble" Rolle spielte, und umgekehrt würde dem wenn das Proletariat zum Sieg gelangt, das Verdorrte und Vere als des Papstes gegen Glaube und Heimat" vor. Das Wert, sagt Dichter keineswegs die Bevorzugung zuteil geworden sein, dem lebte abschneidet und über die Begriffe Glaube und Heimat, die er, ist kein Kunstwerk und strauchelt über die„ Tendenz". Ein Stapellauf eines Kriegsschiffes beizuwohnen, wenn in Deutschland die Menschen in fatale und dumme Rubriken verteilt und nichts Kunstwert, behauptet er, im Namen der katholischen Kirche , die, die katholische Kirche Staatsreligion wäre. Es handelt sich in anderes als ungeheures Elend hervorgerufen hat, hinwegschreitet. wie die Geschichte lehrt, alle Tendenz haßt, muß sauber, objektiv, diesem Stüd nur um eine Nuance, die uns nicht besonders In diesen Monaten des Kaffener folges des Theaterſtüdes„ Glaube lediglich ein Gegenstand der Schönheit sein. interessiert. Hier nimmt fein Dichter das Wort, der der Mensch- und Heimat" wird die Devise:" Arbeiter aller Länder vereinigt Diefer ablehnenden Meinung entgegen hat sich unter anderen heit einen Dienst erweist, der der Welt etwas Neues fundzugeben Euch!"- vereinigt Euch über Glauben und Heimat die kaiserliche Familie geäußert. Der Kaiser wohnte im Kieler hat hier redet ein Mann, der in unserer fühlen, aufgetlärten, hinweg, wieder wirklich aktuell". Stadttheater einer allein dadurch schon historisch gewordenen Auf- flaren Zeit den Zusammenprall der Religionen noch so be Wenn Schönherr ein Dichter gewesen wäre, der eingesehen führung des Stüdes bei. Er ließ nicht mur den erfreuten Dichter deutungsvoll findet, ihm ein Drama zu weihen. Das bezeichnet hätte, daß man nicht Jahrhunderte zurüdzugehen braucht, um eine nach Schluß der Vorstellung in seine Loge bitten: er sprach daselbst schon sofort den bürgerlichen Dichter. gewaltige, täglich Menschenleben über Menschenleben fordernde auch seine Meinung aus, daß er einen wunderbaren Theater- Wenn„ Glaube und Heimat" die Arbeit eines nicht bürger- Tragödie eines Volkes zu schreiben wenn sein Stüd in großen " Es sei," schrieben die Zeitungen als wörtlichen Künstlers wäre, ein nicht in dem gebräuchlichen Stil tom- und erhabenen Linien das Ringen des größten Teils der Mensche liche Kritik aus diesem Munde, nichts Theatralisches an dem poniertes Wert, würden wir etwas mehr über den Kampf der heit gegen den kapitalistischen„ Reiter" wiederzugeben versucht Stüd, sondern alles sei aus dem Leben gegriffen. Ich erwarte in materiellen Interessen jener Tage, den wir jebt so viel schärfer hätte, dann würde der ehrwürdige Bater im Namen aller WohlSchönherr den deutschen Dichter, der in Deutschland bis jetzt noch beurteilen können, vernommen haben. Gerade dieser Faktor, der gesinnten" und mit Unterstübung des ganzen Bürgertums gefehlt" Die Kaiserin war von der Vorstellung tief erschüttert. materialistische Untergrund, ist durch diesen bürgerlichen Dichter weitert haben, und der Dichter hätte mit seinen" Phrasen" und Ihr standen noch die Tränen in den Augen, als sie das Theater mit der bekannten Grazie jemandes, der da meint, daß die Reli- Dogmen" den einundzwanzig Salutſchüssen beim Stapellauf des verließ." Der Dichter erhielt als Andenken an diesen Abend eine gionen leiten, statt geleitet zu werden, daß das:„ Verzeih Deinem Striegsschiffes auf Einladung der Marine" feineswegs beigewohnt. große Bronzeplatette mit dem Kaiserbildnis, und am folgenden Feind!" eine für alle Zeiten geltende Apotheose ist, mit über- Jebt muß er auf den Salut des modernen Proletariats, das Lage wurde er eingeladen, dem Stapellauf des ersten deutschen legener Gebärde über Bord geworfen. Die leßten Worte des ver- den proletarischen Lebensanschauungen ergeben ist, und das die Turbinenlinienschiffes Kaiser" beizuwohnen. Da noch zu feiner folgten Bauern, wenn er seinen toten Sohn mit in die neue Bukunft in fich trägt, verzichten. Heinz Sperber Zeit ein Dichter der Ehre eines solchen Stapellaufs teilhaftig Heimat" nimmt, lauten:„ So lang ich mein Jnwendig sauber han, wurde und fein Künstler letter Zeit von katholischer Seite so un- fuet mich fein Reiter brechen und biegen!" Dies ist die Parole, gestüm gegeißelt wurde, würde man obenweg bermuten fönnen, die für das moderne Proletariat verderbliche Parole des christ-= Bühnenchronit. Tilla Durieur, die den Bühnen baß der Kampf einem bedeutsamen Werk gilt. Das ist ein Jrr- lichen Arbeiters, der noch fortwährend in allen Ländern den Spalt Reinhardts seit dem Jahre 1903 angehörte, scheidet im Mai dieses tum. Weder der Rabau des ehrwürdigen Baters, noch die Ehrung pilz in politischen und ökonomischen Bewegungen darstellt. Das Jahres aus dem Berbande des Deutschen Theaters aus. in Kiel bezeichnen etwas Anderes ale eine Sensation, wie jede ist die irreführende Parole aller Religionen und der meisten( in Saedels Natürliche Schöpfungsgeschichte", Zeit fie gebar und jede Zeit sie verschwinden ließ. bester Absicht) utopisch Denkenden. Wenn wir auch alle, wer wir sein bekanntestes populäres Wert, ist soeben in einer einbändigen Es sei uns Leute: ohne Glaube und ohne Heimat" gestattet, auch sind, uns Inwendig sauber han", so wissen wir doch, daß unverkürzten Ausgabe erschienen, die in Ganzleinen gebunden nur inmitten der Wirbel so vieler Ehre und so vieler Serabfebung wir uns vor dem Reiter" des Kapitalismus unweigerlich beugen 8 m, toftet.
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Notizen.