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2. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 189.

Tokales.

Der fozialdemokratische Wahlverein des 3. Berliner am Sonntag, den 27. August, im Schützenhause zu Schmargendorf , zum Gedächtniß an Ferdinand Lassalle eine dem Tage entsprechende Feier. Die Genossen haben nicht verfehlt, für ein Entree von 10 Pf. Unter­haltung mannigfachster Art zu bieten. Das Lokal liegt herrlich an Wiese und Wald und ist mit der Potsdamer Bahn alle 15 Minuten sowie von den Stationen der Stadt- und Ringbahn Die Genossen, welche noch nicht im Befih von Billets sind, tönnen solche bei Ladewig, Ritterstr. 70, bekommen.

alle 30 Minuten zu erreichen.

Sonntag, den 13. August 1893.

10. Jahrg.

Finanzminister Dr. Miquel hat das zum Bleichröder 'schen Nachlaß gehörige Grundstück Wilhelmstr. 64 für 1900 000 m. gekauft.

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Direktion der Anstalt dennoch eine Untersuchung des Falles für Kaufmann Karl Schwieg nach Entwendung von 4000 Mart, geboten, da in dem wenn auch nur momentanen Verlassen darunter zwei Eintausend- Markscheine, flüchtig geworden ist. des im Bade sitzenden Kindes immerhin eine Instruktions- Schwieg ist am 7. August 1873 geboren, mittelgroß und schlank, Verlegung lag. Die Direktion machte der Staatsanwaltschaft er hat blondes, auf dem Hinterkopf gescheiteltes Haar, bartloſes Anzeige und entließ wegen der Instruktionswidrigkeit gleichzeitig Gesicht, höchstens ein Anflug von Schnurrbart. Bei seiner die Wärterin, obgleich diese zu den tüchtigsten und zuverlässigsten Flucht war er bekleidet mit dunklem Jaquet, hellgrauer Hose, Wärtern der Anstalt gehörte. Die Staatsanwaltschaft ordnete Stehkragen mit umgelegten Ecken und steifem schwarzem Fitzhut, die gerichtsärztliche Obduktion der Leiche des Kindes an. Die- am zweiten Finger der rechten Hand trug er zwei Ringe, felbe hat am Freitag stattgefunden und hat ergeben, daß Wasser darunter einen mit drei blauen Steinchen. Er tritt schneidig auf in die Lunge nicht eingedrungen, daß das Kind also nicht und verkehrt mit Frauenzimmern zweifelhaften Rufes. ertrunken ist, im Gegentheil infolge der inneren Erkrankungen der Tod vielleicht in demselben Augenblicke eingetreten sein Der Botanische Garten wird auch heute für das Publikum würde, wenn sich das Kind auch nicht im Bade befunden hätte. geöffnet sein. Das Hauptinteresse dürfte die Victoria regia be­Damit fällt jeder Halt für Erhebung eines Strafverfahrens gegen anspruchen, die bei den günstigen Witterungsverhältnissen immerfort neue Blüthen zeigt und zur Zeit zwölf prächtige Von den Mitgliedern der Orts- Krankenkassen die entlassene Wärterin. Blätter hat. erhalten wir fortwährend Beschwerden über die jetzt sehr streng gehandhabten Bestimmungen, wonach die Mitglieder nicht länger 4 Uhr eine ambulante Waffelbude sammt ihren Insassen. Vor Auf den Kopf gestellt wurde gestern Nachmittag gegen als 14 Tage mit ihren Beiträgen restiren dürfen. Früher ist der Zigarrenhandlung des Herrn Otto Baum, Friedrichstr. 32, diese Bestimmung allgemein nicht so genau gehandhabt worden; wurde ein solches dreirädriges Gefährt, das im Südwesten wohl jetzt sind nun eine Anzahl Mitglieder, die jahrzehntelang der bekannt ist, auf seiner Geschäftstournee nach der Hafenhaide durch Kasse angehört haben, ihrer Mitgliedschaft verlustig gegangen. Polizeibericht. Am 11. d. M. Morgens sprang eine Ar So fam es vor kurzem zu recht turbulenten Szenen in der Anstoß eines Pferdebahnwagens aus dem Gleichgewicht gebracht beiterin in der Nähe der Seestraße in den Spandauer Schiff­Maschinenbauerkaffe, wo etwa 80 Mitglieder ihre Mitgliedschaft und im nächsten Augenblicke lagen frisch gebackene Waffeln, fahrtskanal, wurde jedoch, anscheinend ohne Schaden genommen In der Spree bei der zu haben, aus dem Wasser gezogen. Oberbaum- Brücke wurde die bereits sehr verweste Leiche eines Arbeiters angeschwemmt. Beim Abbruch des Hauses Linden­straße 20/21 wurde ein Arbeiter durch die Trümmer einer um­fallenden Fachwerkswand verschüttet und am Kopfe, sowie an führung nach dem Krankenhause am Urban erforderlich wurde. den Händen und Beinen so schwer verletzt, daß seine Ueber­Auf dem Hofe des Grundstücks Puttligstraße Nr. 8 wurde Wiederum hat der Tod uns eine brave Genossin, Frau Vormittags die Leiche eines neugeborenen Kindes aufgefunden. Auguste Görlich geb. Zockmantel entrissen. Wer von den Ge­In seiner Wohnung, in der Barnimstraße, fiel ein Schneider, als er sich von seiner am Fenster stehenden Nähmaschine er­nossen im 4. Berliner Reichstagswahlkreise Südost hätte nicht heben wollte, infolge eines Krampfanfalles mit dem Kopfe in jene junge Frau, die jezt am 11. August an der Proletarier­frankheit im Alter von 29 Jahren verschieden ist, zur Zeit des der Ackerstr. 134 eine Maurerfrau Bartsch ein flottes Geschäft legung, daß er nach dem Krankenhause am Urban gebracht Der Kriminalpolizei war mitgetheilt worden, daß in die Scheibe des Fensters und erlitt dabei eine so schwere Ver­Sozialistengesetzes gekannt, die mit unermüdlichem Eifer den Ge­nossen zur Seite stand. Wenn unsere braven Genossen, von der mit Stoffen, Tüchern, Schürzen, Spitzen u. s. w. betreibe. Bei werden mußte. Ein Fabrikant wurde in seiner Werkstatt, in politischen Polizei verfolgt und gehetzt wurden, wenn die Ge- einer Nachsuchung fand man auch eine große Menge dieser Gegen- der Wilhelmstraße, mit einer Stichwunde an der Brust todt auf­nossen um Rath verlegen waren, so war sie es, die rechtzeitig stände, die Frau Bartsch nach ihrer Angabe von einem Manne gefunden. Es liegt unzweifelhaft Selbstmord vor. der schware Her- Ecke der Garten und Elsasserstraße fand ein Zusammenstoß einen Ausweg wußte, und dem geriebensten Kriminalschuhmann gekauft hatte, den sie nur unter dem Namen ein Schnippchen schlug. Nie werden die Genossen des Südosten mann" kennen will. Dieser Mann habe ihr seit mehreren Jahren zwischen einem Post- und einem Arbeitswagen statt, wobei der rergessen, daß die jetzt Verblichene zur Verbreitung der neuen schon die verschiedenartigsten Sachen verkauft. Es sei ihr aller- erstere umstürzte. Der Postillon wurde vom Bock geschleudert, Weltanschauung auch in der Zeit des Sozialistengesetzes muthig als dings, wie sie behauptet, aufgefallen, daß Hermann in den Besitz erlitt einen Bruch des Unterschenkels und mußte nach dem Vor dem Hause Proletarierin auf dem Kampfplate stand. Auch als brave Frau so verschiedener Dinge, wie er sie verkauft hatte, kommen konnte, Lazarus- Krankenhause gebracht werden. und Mutter erfüllte sie ihre Pflicht. Zur Zeit der Arbeitslofig- zumal er einmal geäußert habe, diesmal hätten sie mich aber Rathenowerstr. 42 wurde ein achtjähriges Mädchen durch eine feit ihres Mannes ernährte sie, Tag und Nacht arbeitend, ihre beinahe erwischt", sie will sich aber trotzdem der Hehlerei nicht Droschke überfahren und erlitt einen Bruch des Unterkiefers und Familie. Aber an ihrem jungen Leben zehrte in diesem harten schuldig bekennen. Der schwarze Hermann, in dem ein wegen einer Rippe. Es wurde nach dem Krankenhause Moabit ge­Nachmittags gerieth an der Ecke der Birken und Kampfe langsam der Keim einer Krankheit. Schon seit längerer Diebstahls mehrfach bestrafter Tapezirer Hermann Sobeck ermittelt bracht. Zeit tränkelnd, suchte sie Heilung in ihrer Heimath in Schlesien , wurde, ist wegen wiederholten Diebstahls, Frau Bartsch wegen Wilhelmshavenerstraße ein fünfjähriger Knabe unter die Räder eines Geschäftswagens und wurde so schwer verletzt, daß er bald hier fand sie endlich Ruhe, und zwar die beste, die Ruhe des gewerbsmäßiger Hehlerei verhaftet worden. darauf im Krankenhause Moabit verstarb. Im Laufe des Grabes. Ihrem untröstlichen Gatten hinterläßt die Todte zwei Tages fanden drei Brände statt. unerwachsene Kinder.

protestirten. Wir können unseren Genossen nur empfehlen, recht vorsichtig zu sein, denn leider läßt sich gegen eine derartige statutarische Bestimmung nichts ausrichten und zeigt sich einmal wieder, wie nothwendig die Beseitigung dieser drakonischen Be­stimmung des Krankenkassen- Gesetzes ist, die den Mitgliedern bei Arbeitslosigkeit sofort die vermeintlichen Wohlthaten einer so genannten Sozialreform entzieht.

Ein stetes Andenken wird der Verstorbenen von allen Ge­noffen bewahrt werden.

Der Sozialdemokratische Wahlverein im vierten Berliner Reichstags- Wahlkreis.

Frau und ihr radreitender Junge in buntem Durcheinander auf Lebewesen unter Verwünschungen auf die Pferdebahn und alles, dem Asphalt. Glücklicherweise unverlegt, arbeiteten sich die beiden was damit zusammenhängt, aus dem Pele- mele heraus und retteten, was noch möglich war. Der Junge beging dabei, von der in den mit den Vorräthen gefüllten Sack zu werfen, was ihm Situation noch verwirrt, den Fehler, die brennenden Holzkohlen feitens der erzürnten Frau noch eine derbe Backpfeife eintrug, die ihn zu verdoppelter Gile anspornte, um dem Bereich der Unfallstelle und dem Gelächter der erheiterten Menge zu ent­strampeln.

Als muthmaßlich gestohlen ist eine am 5. d. Mts. zum Versatz gelangte goldene Damen- Remontoiruhr Nr. 205 683 von der Kriminalpolizei beschlagnahmt worden. Die Eigenthümerin wird ersucht, sich in den Vormittagsstunden von 9-12 Uhr im Zimmer 36 des Polizeipräsidiums baldigst zu melden."

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Gerichts- Beitung.

An der

Im Zimmer 95 daselbst ist ein grauer Segelleinwand- Koffer Der plönliche Tod eines Kindes im städtischen Kranken- Unbekannten von gewerbsmäßigen Bahnhofsdieben auf dem mit Ledergriffen zu rekognosziren, der am 1. Juli cr. einem haus Moabit hat Veranlassung zu strafrechtlichen Grmittelungen, Bahnhof Friedrichstraße gestohlen worden ist. Der Koffer entwegen Beleidigung zu Grunde, welche gestern vor der zweiten Eine böse Personenverwechselung lag einer Anklage Daneben aber zu dem Gerüchte Veranlaffung gegeben, daß durch hält Wäsche und einen Plüschumhang mit Hahnenfedern besetzt. Ferienstraffammer des Landgerichts stattfand. Durch die Beweis­vor der die Unvorsichtigkeit einer Wärterin ein Kind im Bade ertrunken sei. Auf grund eingehender Recherchen können wir folgende sach- maßlich gestohlenes Backpapier zur Refognoszirung aus. Im Zimmer 330 liegen 3-4 3entner gelbbraunes muth: Aufnahme ergab sich folgender Sachverhalt: Gines Nachmittags gemäße Darstellung des Vorfalles geben, durch welche vor­besuchte ein 15 jähriges junges Mädchen das Werthheim'sche erwähntes Gerücht jeden Halt verliert: Am 23. Juni wurde der Ein angeblicher Student der Theologie, der unter ver- Verkaufslotal in der Rosenthalerstraße. Nachdem dasselbe einen 21/2 jährige Knabe Wilhelm Dittmann , der an Gelent- Rheumatis- schiedenen Namen Vermiether von Schlafstellen geschädigt hat, ist einen Einkauf gemacht, stand es nebst vielen anderen Personen mus litt, in das Krankenhaus aufgenommen. Im Verlauf der in der Person des 15jährigen, bereits bestraften Arbeitsburschen in der Nähe der Kasse und erwartete bis Gelegenheit zum Zahlen Plötzlich trat ein Hausdiener an die junge Herzleiden ein. Am 8. d. M. wollte die Wärterin der Station IV wußte sich Logis, Essen und Darlehne zu erschwindeln, indem er Dame heran und forderte sie auf, ihm zu folgen. Als ihm ein das Kind nach ärztlicher Anordnung baden. Sie sette dasselbe den Vermiethern vorspiegelte, daß er bei seinem Vormund in erstauntes Warum?" entgegengehalten wurde, wiederholte er in die mit Wasser gefüllte Badewanne und begab sich darauf Potsdam einen Koffer mit 500 M. stehen habe, oder daß er im seine Auffordernng in so dringender Form, daß die junge Dame was allerdings instruktionswidrig war in das nebenanliegende Postfache angestellt sei, gelegentlich nahm er auch goldene seinem Verlangen nachgab. Er führte sie in ein besonderes offene Zimmer, um das Bett des Kindes zu ordnen. Als sie ühren mit. Zimmer, wo sich zwei Berkäuferinnen des Wertheim 'schen Ge­nach zwei Minuten zu dem Kinde zurückkehrte, lag dasselbe auf schäfts befanden, welche der jungen Dame erklärten, daß sie von dem Rücken im Wasser und war todt. Obwohl der Arzt du Die Polizeiverwaltung von Düsseldorf theilt der hiesigen den ausgelegten Waaren gestohlen habe und sich eine Leibes­jour als Todesursache eine Herzlihmung tonstatirte, hielt die Kriminalpolizei mit, daß von dort der Schreiber oder auch Untersuchung gefallen lassen müsse. Vor Schreck starr ließ die

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Sonntagsplauderet.

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wenn

der Finanzen ganz und gar gleichgiltig erscheinen, die Er- minister nur den blendenden Vorschlägen seines Freundes gebnisse seines Nachdenkens interessiren nur soweit, als sie Ahlwardt sein Ohr leihen möchte. sich auf die Entdeckung neuer Steierobjekte beziehen. Kaum R. C. Allmälig nähert sich die Zeit der ſauren Gurke vergeht ein Tag, an welchem wir nicht mit einem neuen Beit her, Haben die beiden Herren allerdings noch von der ihrem Ende. Die unglaublichen Erzählungen und Geschichten, Steuerprojekt beglückt werden, und ginge es nach den der Diskonto Gesellschaft war, der jezige Finanzminister Direktor ein böses Hühnchen die sonst um diese Periode die Runde durch die Zeitungen Wünschen der Offiziösen, so wäre kaum noch ein Nickel im zu pflücken, so fennt Herr Ahlwardt machen, haben die Leser erbaut; ganz Berlin , soweit das Portemonnaie der Staatsbürger vor dem Schicksal bewahrt, feinen nachtragenden Grimm, andererseits selbe zahlungsfähig ist, befindet sich auf Reisen, und die daß er Herrn Miquel zur Lösung der Deckungsfrage, die Vaterland aus Äengsten und Nöthen zu retten. Er sammelt es gilt, das ersten Rückzügler, die wegen ihrer gebräunten Gesichter ja doch alle Gemüther beschäftigt, zur Verfügung gestellt feurige Kohlen auf das Haupt seines sonstigen Todfeindes, cinen etwas zurückgekommenen Eindruck machen, fallen an- würde. Denn wird das Geld zu anderen unnüßen Aus- und mit genialem Seherblick weist er ihm die Bahnen, die genehm unter den Reihen der sonst bei uns üblichen Bleich gaben verwendet, so hat es seinen Beruf verfehlt, und er in Zukunft zu wandeln hat, wenn er zu unermeßlichen gesichter auf. Dem gewöhnlichen Sterblichen stroßt das Herr Miquel ist doch schließlich der Einzige, der Schätzen gelangen will. Und wühlen gewöhnliche Menschen Geld nicht so in der Weste, daß er ein Gebirge oder eine wirklich ergründet hat, was uns frommt. Seeküste einathmen kann schließlich hat er es, wenn man muß es Darum schon mit Vorliebe im Golde, so ist das ein berechtigter heut zu Tage schon als ein Zeichen Vorzug jedes Finanzministers, und leitete ein solcher nur Kundigen glauben will, auch nicht nöthig, die Nachwirkungen eines verrucht revolutionären Charakters Charakters und eines stürmisch erlebten Winters zu verwischen und sich auf müths betrachtet werden, Ge- die Finanzen von Montenegro und nicht diejenigen Preußens eine ebenso anstrengende Zeit vorzubereiten. Lauscht man in Dinge mischt, die nur die Finanzverwaltung angehen das Geld nehmen, so predigte Herr Ahlwardt in einer wenn sich ein Unberufener und des Deutschen Reichs. Man soll den reichen Juden aber auf die Erzählungen derjenigen, die bereits zurück- und für welche diese allein ausschließlich das nothwendige seiner letzten Versammlungen. Und er will diese zunächst gekehrt sind, so glaubt man jedes Mal, mindestens Verständniß besitzt. Mit Vorschlägen darf man deswegen noch theoretische Lehre dadurch in die That umsetzen, daß einen Durchquerer Afrikas vor sich zu haben, und schon garnicht kommen, denn zunächst ist nicht die geringste er einen diesbezüglichen Antrag im Reichstage einbringen erfrischte nicht immer und immer wieder den stummen Aussicht vorhanden, daß dieselben irgend welche Beachtung will. Das ist unter allen Umständen ein Fingerzeig, den und staunenden Zuhörer die ewig neue Geschichte von den finden, die sie natürlich auch nicht verdienen, und anderer sich keine einigermaßen geregelte Finanzverwaltung ent Prellereien besonders geschäftskundiger Hotelbesitzer, so feits liegt immer die Befürchtung nahe, daß die Vorschläge, gehen lassen sollte. würden schließlich die Berichte sämmtlich an einer gewissen so gut sie auch gemeint sein mögen, das Mißfallen der Be- zunächst wohl nicht daran gedacht haben, diese auf Zwar wird Herr Ahlwardt Eintönigkeit leiden. Doch das macht alles nichts aus, auch hörde erregen. Und im Palais im Kastanienwäldchen ist so reelle Weise erworbenen Gelder zu irgend welchen wer in Berlin zurückbleibt, kann sich seines Daseins freuen, man gegen Nörgler besonders empfindlich, was ja auch Staatszwecken zu verwenden im Gegentheil: zunächst wenn ihm ein gnädiges Geschick den nothwendigen Mammon garnicht zu verivundern ist, da in Geldsachen bekanntlich wären wohl die nothleidenden Antisemiten zu berücksichtigen, in die Hände spielt leider kommen derartige Spielereien jeder Anflug von Gemüthlichkeit nach jeder Richtung aber von den Herzen der christlichen und germanischen im allgemeinen viel zu selten vor. hin ausgeschlossen ist. Nur muß man auch den Steuerzahler wäre unbedingt ein gewaltiger Felsblock ent­

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Ob der Finanzminister Berlin ebenfalls verlassen hat, einen Umstand beherzigen, daß schließlich die Ver- ferut, wenn der Finanzminister, und thäte er es auch nur entzieht sich leider unserer Kenntniß. Einestheils bietet wirklichung der Finanzpläne nicht bei den offiziösen und erröthend, den Spuren des Herrn Ahlwardt folgen würde. das Studium der Personalnotizen zu wenig Anziehendes, äußerst bereitwilligen Federn des Finanzministers liegt, Welch' berauschender Ausblick eröffnet sich da für die Zu­andererseits kommen die Steuererheber auch, selbst wenn sondern beim Reichstag, was soviel bedeuten will, daß kunft: der Appetit kommt beim Essen - ist das jüdische Herr Miquel die Reichshauptstadt nicht mit seiner An- sämmtliche Vorschläge mit Pauken und Trompeten an Geld erst für militärische Zwecke verbraucht, so wird man wesenheit beglückt. Wäre das nämlich nicht der Fall, so genommen werden. So gehen wir also einer ganz besonders vor dem christlichen nicht mehr Halt machen können, und würden sich unsere innigsten Wünsche dahin richten, trostreichen Zukunft entgegen, und unsterblich würde das ist auch dieses den Weg der Kasernen und Bayonette ge­daß der Finanzminister sich fortwährend auf Reisen befände, Verdienst des Herrn Finanzministers sein, wenn er seine gangen, so muß der Zukunftsstaat nach Eugen Richter 'schem und mancher hätte vielleicht nicht einmal Erhebliches das sommerliche Muße dazu benutzen würde, um darüber nach- Rezept ganz von selbst anbrechen, und alle Noth und alles gegen einzuwenden, wenn er in verwegener Kühnheit selbst zudenken, woher wir schließlich all das viele Geld be- Glend hat auf dieser Welt ein Ende. Darum soll sich das Land aufsuchte, in welchem der Pfeffer gedeihen soll. kommen, welches wir zur Begleichung unserer Militär- der Finanzminister vor allen Dingen merken, daß kein So aber lassen die Erfindungen der Neuzeit, soweit sie sich liebhabereien nothwendig haben. Damit wären die Vorschlag so dumm ist, daß er schließlich nicht doch noch auf die Beförderung von Briefen und dergleichen Sachen quälendsten Zweifel in befriedigender Weise gelöst, und die für militärische Zwecke ausgebeutet werden könnte... beziehen, dem Steuerzahler den Aufenthaltsort des Lenkers Sache ist ja auch gar nicht so schlimm, wenn der Finanz­