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Sen Kongres zu Parteizveden ausnuten und seine fachliche Ser in den Ferien berfforbenen Mitglieder Borgmann, 6. Negelein Es lohnt sich. Seite ignorieren wollte." Bei den auf Grund der gefundenen und Reinede gedacht hatte, in die Beratung des Gesezentwurfs* Dieser Tage wurde berichtet, daß der Kardinal- Fürstbischof Briefe erfolgten Haussuchungen und Verhaftungen bei den betr. Abänderung der rheinischen Gemeindeordnung. Kopp in Breslau   bei dem Konkurs des Bankhauses Pistorius in sozialdemokratischen Agitatoren" feien wichtige Dokumente" Die Vorlage hatte bereits das Herrenhaus beschäftigt. Im wesent- Hildesheim   zugunsten der übrigen Gläubiger auf seine Forderung gefunden worden, die den Charakter der geplanten Propa- lichen handelt es sich bei dieser Reform" um eine Abänderung, im Betrage von 400 000 m. verzichtet habe. Dieser Verzicht wird ganda" aufdeckten. So sei die Annahme von konspirativen nicht etwa eine Beseitigung des Rechts der Meistbegüterten, eine verständlich, wenn man hört, daß der Inhaber des Bankhauses eine Refolutionen" empfohlen worden, außerdem seien Parolen Vorschrift, die den plutokratischen Charakter der rheinischen Land- der eifrigsten Stüßen des Hildesheimer   Kleritalismus ist, und daß und Adressen" gefunden worden. Diese gruselige Geschichte, gemeindeordnung noch verschärft und zur Folge hat, daß in einer ferner der Fürstbischof Stopp, der ehemalige arme Gichsfelder Weber­an der natürlich kein Wort wahr ist, wird dem Spießer Reihe von Gemeinden die Meistbegüterten, die ohne Wahl dem sohn, heute ein Jahreseinkommen von etwa 1 400 000 m. verſteuern aufgetischt, um die Verhaftung der Arbeiterdelegierten zu Gemeindevorstand angehören, die absolute Mehrheit haben. Außer foll. Angesichts des Verzichtes des Fürstbischofs Stopp wird von rechtfertigen. dem hat die Regierung die Einführung einer Bestimmung be- feinen Jugendfreunden daran erinnert, wie er den ersten Schritt Bei der Eröffnung des Kongresses nahin der Redner der antragt, die die beschränkte Oeffentlichkeit der Sigungen vorfieht, ins Erwerbsleben tat. Kopp hat bekanntlich das katholische Gym­Arbeiterdelegierten die Gelegenheit wahr, um gegen den während heute die Sibungen im Geltungsbereich dieses Gesezes najium zu Duderstadt  ( Eichsfeld  ) besucht. Er verließ es nach der Schurkenstreich der Regierung zu protestieren, aber der Ver- nicht öffentlich sind. Das Herrenhaus hat aus Furcht vor dem Erlangung der Berechtigung zum einjährig- freiwilligen Dienst, um treter der Polizei schnitt ihm das Wort ab. Unter den Eindringen der Sozialdemokraten in die Gemeindevertretungen die subalterne Eisenbahnkarriere einzuschlagen. So fam er als stürmischen Ovationen der ganzen Versammlung verließ er diese Bestimmung wieder gestrichen und damit die einzig nennens- Silfstelegraphist nach Hannover  . Dort galt er bei der Verwaltung die Rednertribüne, um am Schluß der Sigung zu erklären, werte Reform beseitigt. als ein sehr mäßiger Beamter, der den Anforderungen einer größe­daß die Arbeiterdelegierten es ablehnen, an dem Kongreß Abgesehen vom Zentrum, das aus Parteiinteresse weiter ren Station nicht gewachsen sei. Aus diesem Grunde wurde er weiter teilzunehmen, da nicht nur der größte Teil der Dele- gehende Reformen verlangt, erklärten sich die Vertreter der bürger eines Tages nach Neustadt   am Rübenberge, einem fleinen han. gation verhaftet sondern auch sämtliche Berichte der lichen Parteien mit dem Grundgedanken des Entwurfs einver- noverschen Orte, verfekt, wo er dem Vorsteher der kleinen Station Arbeiterorganisationen von der Polizei beschlagnahmt standen. Im Gegensatz dazu verurteilte unser Redner, Genosse zugleich beim Zugabfertigen usw. behilflich sein mußte. Da wendete worden seien. Hirsch, die Vorlage auf das allerschärfste. In kurzen Worten sich plötzlich sein Geschic! Eine reiche Duderstädter   Dame, die sich Das Vorgehen der Regierung wird nicht verfehlen, bei brandmartte er dieje Karikatur eines Gemeindeberfassungsgesehes, schon früher für ihn interessiert hatte, ermöglichte es ihm, das es den tlassenbewußten Arbeitern im ganzen Reiche flammende zeigte, wie die Regierung und die Parteien aus Furcht vor der Duderstädter   Gymnasium weiter zu besuchen und sorgte dann für Entrüstung zu weden. Die Regierung rechnet offenbar darauf, Sozialdemokratie jedem Fortschritt abhold sind, und verlangte feine Ausbildung zum katholischen Briefter. Daß Kopp sich für das durch ihren Terror die Arbeiter einzuschüchtern und ihnen das allgemeine, gleiche, direkte und geheime Wahlrecht für Männer priesterliche Handwerk besser eignete als für die Bahnverwaltung, den Wunsch auszutreiben, sich fernerhin öffentlich zu betätigen. und Frauen, ohne welches für die Sozialdemokraten der Entwurf haben seine Erfolge bewiesen. Der arme föniglich Hannoversche Wie sie durch die Verhaftung des sozialdemokratischen Kandi- unannehmbar sei. Gisenbahnhilfstelegraphist, der sich mit einem Tagegelde von einem daten bei den legten Dumawahlen in Moskau   die politische Der Entwurf wurde einer Kommission von 21 Mitgliedern halben Taler fümmerlich durch die Welt schlug, fann heute groß­Betätigung der Arbeiterklasse unmöglich zu machen suchte, so überwiesen. mütig auf nahezu eine halbe Million verzichten. fucht sie sie jebt von den öffentlichen Kongressen fernzuhalten, Am Mittwoch steht das Ausführungsgefeß zum Biehseuchen- do& mi thot um die Erörterung der Arbeiterfrage und der sozialpolitischen gefez auf der Tagesordnung. Forderungen der Arbeiter aus der Welt zu schaffen. Thre Ewartungen werden aber getäuscht werden. Keine Macht der Welt vermag die aufsteigende Bewegung der Arbeiterklasse

Ein gescheiterter Plan. schöne die

Deutsch  - schwedischer Handelsvertrag.sgild Heute ist in Berlin   der neue deutsch  - schwedische Handels­vertrag vom Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, Herrn unterzeichnet worden. Der Wortlaut soll morgen in der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" veröffentlicht werden.

niederzuhalten. Keine Infamie ist imstande, ihr das öffent- mit Silfe gewisser Regierungsfreise ausgebrütet hatten, noch bon b. Kiderlen- Wächter   und dem schwedischen Gesandten v. Trolle

liche Tätigkeitsfeld zu rauben, das sie nach so vielen Kämpfen, wenn auch in verkümmerter Form erobert hat.

Verhaftungen in Kiew  .

Riew, 2. Mai. Achtzehn Personen, meist Mitglieder von Gewertschaften, sind hier verhaftet worden. Bei ihnen wurden verbotene Schriften und zur Verbreitung am 1. Mai bor­bereitete Aufrufe beschlagnahmt.

Politifche Ueberlicht.

Berlin  , den 2. Mai 1911.

Raffenreaktion.

dem gegenwärtigen Reichstag   den Etat für 1912 beraten zu lassen, scheint als gescheitert betrachtet werden zu können. Die Regierung vill sich allem Anschein nach nicht zu der ihr zugemuteten schönen Rolle verstehen. Die Münchener Neuesten Nachrichten", die zuerst den sauberen Plan an die Oeffentlichkeit brachten, wissen über die Unwilligkeit der Regierung zu berichten:

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Wir rechnen es uns als Verdienst an, zu seiner Zerstörung dadurch beigetragen zu haben, daß wir ihn schon im Stadium des Werdens der Oeffentlichteit preisgaben, deren scharfes Licht er nicht vertragen hat. Und wir vermuten auch, daß von der ent­scheidenden Stelle recht fräftig abgewintt worden ist; wenigstens hörten wir, daß in amtlichen Kreisen, wo man früher die Möglichkeit erörterte, jest die Unzuläffigfeit anerkannt wird.

Auch in der Presse des Zentrums und der Konservativen ist es still von dem Projekt geworden; nur als Rückzugsbedung er scheint es, wenn noch ber schüchterne Wunsch geäußert wird, dem Reichstag möge doch ivenigstens noch am Schlusse jeines Lebens­werden, wie man schönklingend aber irreführend die neuen Steuern zu nennen liebt.

Als ob es damit allein getan wäre, daß Hunderte von Millionen Mark neu aufgebracht würden! Daran hat aber doch tein Mensch gezweifelt, und wir möchten andererseits uns da­gegen berwahren, daß auf diesen Haufen Geld einfach das non olet angewendet wird. Auch die schönste Denkschrift, die liebevoll im Reichsschabamt für die schwarzblaue Mehrheit gebaut wird, fann nicht die politischen, wirtschaftlichen, finanztechnischen Schäden dieser Art von Finanzreform berhüllen."

Aus dem Reichstag  , 2. Mai. Die beginnenden Reichstagsarbeiten nach den Osterferien wurden entsprechend den Plänen der Regierung und der herrschenden Parteien würdig eingeleitet mit einem neuen reaktionären Attentat auftaufes eine Dentschrift über die Reichsfinanzreform vorgelegt die Arbeiterrechte. Als Versuchsobjekt waren dazu die Kassen­berivaltungen auserloren. Zur Einführung der Ver­sicherungsordnung, wie sie demnächst im Reichstag zur ziveiten Lesung kommen wird, ist ein besonderes Gesetz erforderlich, das heute in erster Lesung zur Verhandlung stand, aber natürlich vor Erledigung der Reichsversicherungs­ordnung nicht endgültig fertiggestellt werden kann. Im Sinne der reaktionären Beschlüsse der Versicherungskommission hat die Regierung nun auch in dem Einführungsgesetz Bestim­mungen untergebracht, die tief in die Rechte der Kranken­faffenmitglieder eingreifen und sogar wohlerworbene Rechte der Kassenbeamten antaften. Unter dem Vorwand nämlich, daß unberechtigte Verträge zwischen den Kassenverwaltungen und den Kassenbeamten abgeschlossen werden, sollen die Ver­träge ganz allgemein neugeregelt und ebent. ungeeignete" Kaffenbeamte durch neue ersetzt werden.

An diesen beratorischen Bestimmungen übte in der Dis fussion Genosse Hoch eine ebenso scharfe wie zutreffende Kritik, indem er der Regierung und den maßgebenden Par teien auf den Kopf zusagte, daß sie mit diesem Ausnahme­gesetz sich eine Waffe gegen den Einfluß der sozialdemo fratischen Arbeiter auf die Krankenkassen schaffen wolle. Bei dieser Gelegenheit rechnete Hoch auch mit den christlich- sozialen Arbeiterabgeordneten, dem Stöckerling Behrens und dem Zentrumsmann Beder- Arnsberg ab, die ihre arbeiter­freundliche Maste in der Kommission gelüftet und ihre Arbeiter­feindlichkeit durch Unterstügung der reaktionären Pläne gezeigt hätten.

Mit der harmlosesten Miene von der Welt suchte der Staatssekretär Delbrück   die Regierungsabsichten auf Be­seitigung fozialdemokratischer Kassenbeamter aus der Welt zu deuteln: es steht ja nichts im Gesetz, folglich bestehe eine solche Absicht nicht.pdf

As ob es nicht aller Welt bekannt wäre, daß schon die Maßregelungsmöglichkeit, die man einer reaktionären Regie­rung in die Hand gibt, von ihr auch im reaktionären Sinne ausgenugt werden wird.

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Das Maroffoabenteuer.

Neue Eisenbahnbauten in Württemberg. Der württembergischen Zweiten Kammer ist ein Gefeßentwurf betreffend Beschaffung von Geldmitteln für Eisenbahnbau und für außerordentliche Bedürfnisse der Verkehrsanstalten und Verwaltungen in der Finanzperiode 1911/12 zugegangen. Angefordert werden ins­gefamt 40 781 000 m.; davon find für Rebenbahnen 6488 000., für den Bau von zweiten Gleisen 5 000 000 m., für den Umbau bes Nordbahnhofes in Stuttgart   14 000 000 m., für notwendige Er weiterungen und Verbesserungen 7 554 500 m., für die Erbauung bon Wohngebäuden 861 000 M., für Vermehrung der Fahrzeuge 6 770 000 m., für Zwede der Post- und Telegraphenverwaltung 163 000 m. bestimmt.

Die Beruntreuungen bei den landwirtschaftlichen Kreisvereinen in Elsaß- Lothringen  .

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Der dritte Standalfall binnen wenigen Monaten!... Am 17. November 1910 berunglüdte" tödlich unter Umständen, die einen Selbstmord annehmen ließen der Kaffeninspektor Gierte in Molsheim  . Nach seinem Tode ergab sich, daß dieser kaiserliche Stasseninspektor als Staffierer des landwirtschaftlichen reisvereins Molsheim   seit Jahren umfangreiche Unterschlagungen begangen hatte, derart, daß die Ver. Iu ste infolge seiner unredlichen Manipulationen in der 4. Kom­mission des Landesausschusses auf nicht weniger als 74 300 M. be messen wurden. Einige Zeit darauf stand in Colmar  , ebenfalls wegen nicht unbedeutender Unterschlagungen, der Kassierer Mach­Die ,, Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: wirth bom dortigen landwirtschaftlichen Kreisverein vor der In der vergangenen Woche hat sich mehr und mehr heraus. Straffammer und wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Beide gestellt, wie sehr sich die französische Regierung besorgt sälle tamen im Bandesausschuß zur Sprache und führten zu zeigt, für die als Instrukteure in und bei Fez weilenden französi- langwierigen heftigen Debatten, in deren Verlauf die Regierung ichen Offiziere Susmaßnahmen zu ergreifen. Eine Ge- geeignete Vorsichtsmaßregeln" versprach, um die Wiederkehr solcher fährdung der europäischen   Kolonien ist nach den in Berlin   ein Fälle zu verhindern. Den ungeheuerlichen Umfang der Gierleschen gelaufenen Nachrichten glücklicherweise vorläufig nicht zu befürchten. Beruntreuungen suchte der Regierungsvertreter damit zu erklären, Frankreich   ist es nicht zu verbenten, daß es auf alle Mittel Sag Gierte ein besonders gearteter Mensch, ein Meisterdieb" ge­finnt, die geeignet erscheinen, daß Leben seiner Difiziere Bu sichern. Es bleibt natürlich dem Ermessen Frankreichs   über wesen sei, dem es gelang, alle Welt zu täuschen.( Der Meisterdieb" laffen, welche Mittel ihm geeignet erscheinen, da es auch die hatte u. a. sogar einen Gemeindeschreiber angepumpt, dessen Ge Verantwortung für die Folgen der angewandten schäftsführung er als Kasseninspektor zu prüfen hatte!) Es scheint Mittel trägt. Nach bündigen Versicherungen der französischen   nun aber, daß die agrarische Regierung in Elsaß- Lothringen   und Regierung hat fie lediglich die Abficht, die zur Sicherung ihrer die landwirtschaftlichen Kreisvereine ein besonderes Faible für solche Staatsangehörigen nötigen Maßregeln zu ergreifen, insbesondere Meisterdiebe" haben, denn schon wieder hat sich gezeigt, daß ein beabsichtigt sie nicht, die Integrität Maroltos und die Souveränität solcher Verein im Elsaß   den Bock zum Gärtner gemacht hat. Am des Sultans anzutaften. Auch liegt eine Besetzung von Fez nicht mittwoch letzter Woche hat sich nämlich der Kreisfetretär in ihren Abfichten. Es ist zu hoffen, daß die Ereignisse der Pfefferkorn, im Nebenamt Rassierer des landwirt. franzöfifchen Regierung bie Innehaltung ihres Bro. gramms gestatten werden. Ein Hinausgehen über bas- fchaftlichen Kreisbereine 3abern I, in seinem Jagd­felbe würde deshalb mit der Algecirasatte nicht rebier im Panne von Steinburg   bei Zabern   auf freiem Felde durch in Einklang stehen, weil ein wesentlicher Bestandteil einen Schuß in die Schläfe getötet; und jetzt wird bekannt, daß dem der Alte ein unabhängiger marokkanischer Herrscher ist. Selbstmord eine Revision der Kasse des landwirtschaftlichen Kreis­Ein Durchbrechen wesentlicher Bestimmungen der Algeciras  - vereins vorausging, die auch hier umfangreiche Verun­afte, selbst wenn es durch zwingende äußere Umstände treuungen feststellen ließ. Es wird die Summe von 15 000 und gegen den Willen der Handelnden Macht herbeigeführt Mart genannt. Der Selbstmörder war 40 Jahre alt, berheiratet würde, würde fämtlichen Mächten ihre bolle Aktions- und hat awei noch unerzogene Kinder. Er bekleidete die Stellung freiheit wiedergeben und könnte damit zu Konsequenzen führen, die sich zurzeit nicht übersehen lassen. Wir lönnen als Staffierer seit ungefähr acht Jahren und lebte über seine Ver­aber nur wiederholen, daß vorläufig fein Antag borliegt, bei hältniffe hinaus. der bisherigen vorsichtigen Haltung der franzöfifchen Regierung eine so weitgehende Entwickelung der derzeitigen Verhältnisse borauszusehen."

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Dem christlichen Gemüt des Herrn Behrens ist eine solche Regierungsvollmacht natürlich nur willkommen. Er Welches Morbsgeschrei würde die staatserhaltende" Presse er. schämte sich nicht zu sagen, die Kassenbeamten, die ein heben, wenn in einem Teile Deutschlands   Schlag auf Schlag solche reines Gewissen" haben, brauchten nichts zu fürchten. umfangreiche Veruntreuungen bei sozialdemokratisch ber­Diese offiziöse Auslassung ist für Deutschland   nicht gerade walteten Rassen festgestellt würden! Die Vorgänge würden mit Genosse Schmidt Berlin wies diese christlich sozialen Spiegelfechtereien gebührend zurück und erklärte, daß die beruhigend. Wenn es den französischen   Stolonialabenteurern Gifer gesammelt werden als Material" für den Raub der Selbst­Sozialdemokraten jedenfalls mit aller Straft dahin wirken gelingen follte, ihre Absichten bis zum schlechten Ende zu verwaltung in den Krankenkassen der Arbeiter. So, wie die Dinge würden, auch das Einführungsgesetz von solchen gefährlichen führen, so fühlt sich die deutsche Regierung dies fündigt nun aber liegen, darf ohne Ueberhebung gesagt werden, daß in das offiziöse Drgan mit aller Deutlichkeit an- verpflichtet, Stassen, wo die Arbeiterschaft die Selbstberwale Kautschutbestimmungen zu säubern. Das Gesetz wurde dann der Versicherungskommission fich ihrerseits an diejem, dann um so gefährlicherem Abenteuer tung ausübt, eine solche Säufung großer Unter­überwiesen und das Haus trat noch in die erste Lesung des zu beteiligen. Um so dringender wird es sein, daß solchen schlagungsskandale ganz ausgeschloffen ist. Die Silfsfassengesezes ein. Nachdem der Staatssekretär Absichten gegenüber der unerschütterliche Friedenswille der fich jagenden Standale der landwirtschaftlichen Kreisvereine in Delbrück   gesprochen, wurde indes die Weiterberatung auf Bölker den Herrschenden zum Bewußtsein gebracht wird. Elfaz- Lothringen sind ebensoviele sprechende Beugen gegen den An­schlag auf die Selbstverwaltung der Arbeiter bei der Reichsversiche­Mittwoch vertagt. rungsordnung.

Bei Festsetzung der Tagesordnung tam es dann zu einem Erklärungsaustausch zwichen dem Genossen Severing und dem Vizepräsidenten Schult. Letterer hatte am Tage vor den Ferien Severing einen Ordnungs­ruf erteilt, weil er Bemerkungen des Marinesekretärs als erlogen hingestellt hatte. Gegen diesen Ordnungsruf hatte Severing Widerspruch erhoben, der auf die morgige Tagesordnung gesetzt wurde. Durch Vermittelung von Ab­geordneten anderer Parteien war es nun zwischen Severing und Schulz zu einer Vereinbarung gekommen. Severing er­flärte, daß er den Vorwurf der Lüge nicht gegen das Marineamt erhoben hätte und Schulz erklärte, wenn das aus Severings damaligen Worten flar hervorgegangen wäre, fo hätte er den Drdnungsruf nicht erteilt. Darauf zog Severing feinen Widerspruch zurüd Flickwerke.

Das Abgeordnetenhaus hat am Dienstag seine Arbeiten wieder aufgenommen, und zwar trat es, nachdem Präsident v. Bröcher

Die französische Regierung betont im übrigen schreibt heute die Petite Republique" offiziös: eifrig ihren Borsay, die Algecirasatte zu respektieren. So schreibt heute die Petite Republique" offiziös:

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paul sitio

Die fliegende stolonne wird ihr ursprüngliches Ziel verfolgen. Die Stichwahlparole der Potsdamer Konfervativen. Fez entfegen und die Autorität des Sultans befestigen. Die Frage ist nur die, wie weit die Kolonne gehen wird; wird sie Vor einigen Tagen verhandelte der Botsdamer Neue Babl­in ez einmarschieren oder wird fie etwa 30 Kilometer vor der verein, die politische Organisation der konservativen Wählerschaft, Stadt stehen bleiben? Bisher ist noch teinerlei Ent- über die Stellungnahme bei einer eventuellen Stichwahl in der scheidung getroffen. Alles wird von den Ereignissen ab- Reichstagswahlfampagne. Der Borsigende dieses Vereins, Major a. D. hängen. Entsprechend den eingegangenen Berpflichtungen be- b. Stößel, vertrat in feinen Darlegungen den Standpunkt, daß man awedt die französische Regierung nur die Bestätigung im Falle einer Stichwahl zwischen dem sozialdemokratischen ber Autorität des Sultans. Sie wird ihre Haltung Kandidaten und einem bürgerlichen Kandidaten vom Potsdamer gemäß den Erfordernissen der Lage einrichten, welche in ihren Liberalen Wahlverein den bisherigen Berlautbarungen Einzelheiten niemand vorausieben fann. Deshalb wäre es auch des liberalen Kandidaten, Justizrat Rennes, ein Eintreten für berfrüht, eine Antwort auf die Note der Norddeutschen Allgemeinen den tonservativen Kandidaten nicht erwarten dürfe. Bum Beitung" schon jegt zu erteilen. mindesten würde die liberale Parteileitung Wahlenthaltung über dem Drängen der Kolonialtreiber auch fe ft bleiben Liberalen fordere eigentlich zu einer gleichen Maßnahme- nämlich Die entscheidende Frage ist nun, ob die Regierung gegen- proflamieren, wenn sie nicht direkt eine Unterstützung des sozial­demokratischen Kandidaten empfehle. Diese Stellungnahme der wird, wenn unberechenbare Ereignisse eintreten. Wahlenthaltung dem liberalen Standidaten gegenüber heraus. Aber auf feinen Fall ist der berbrecherische Leichtsinn des aus nationalen Rüdiidten habe sich aber die konservative franzöfifchen Imperialismis ein Grund, dem deutschen   ein Barteileitung, fo fchiver es ihr auch angesichts der extremen Haltung gleich es frivoles Spiel zu gestatten. des Linksliberalismus falle, entschlossen, in der Stichwahl den