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MeZ 5e§ UufütMaKeS 5et Wk?eMn fft 5ev �eitnfßffe ist, die Leute zu befähigen, bald wieder ihrer Arbeit nachgehen zu können. Dazu gehört neben dem Aufenthalt in guter Luft auch gute kräftige Nahrung. Da sollte nicht allzu- schr geknapst werden. Vom Kuratorium für Heimstätten sollte dafür gesorgt werden, daß die oben dargelegten Mängel behoben werden und daß außerdem die Behandlung der Patienten eine angemessene bleibt. Natürlich ist auch von den Patienten zu verlangen, daß sie sich so betragen, daß die Verwaltung keinen Anlaß zu Klagen hat. Aber man soll die Verfehlungen einzelner auch nicht gseich die gesamten Patienten fühlen lassen. Die Heimstätten haben schon viel Gutes geleistet und werden das um so mehr können, wenn zwischen Patienten und Verwaltung der Heimstätten ein gutes Verhältnis herrscht und berechtigte Klagen Gehör und Abhilfe finden. Stadt«nd Straßenbahn. Aus dem Rathause wird ge- meldet: Die Verhandlungen zwischen den Vertretern der Stadt Berlin und der Großen Berliner Straßenbahn sind so weit gediehen, daß der von ihnen fertiggestellte Vertrags- e n t w u r f heute dem Magistrat zugegangen ist. Mitteilungen über den Inhalt des Vertrages können nicht gemacht werden. da er vorläufig streng geheim gehalten werden muß. Die Beratungen werden streng vertraulich geführt; Nachrichten darüber können erst veröffentlicht werden, wenn die Verhand- lungen zu einem endgültigen Abschluß geführt haben. I» der letzten Sitzung des Kuratoriums der Stadtdibliothrk wurde beschlossen, da an anderer Stelle kein geeignete» Grundstiich für die Stadtbibliothe! zu annehmbarem Preise zu erlangen ist, dem Magistrat hierfür das Grundstück auf dem Jnselspeicher vor- zuscklagen, wegen dessen bereits das EnteignungSverfahren schwebt. Dem Zuge der Zeit folgend und vielfachen Wünschen entsprechend, soll in vorsichtiger Weise ein Versuch mit der Einrichtung von Kindcrlesehallen gemacht werden. ES ist dazu zunächst eine Lesehalle in Aussicht genommen, welche von Erwachsenen nicht stark in Aw sprach genommen wird. Eine neue Gebühreuordmmg für die stadtischen Friedhöfe wird im.Gemeindeblatt" veröffentlicht und ist sofort in Kraft getreten. Die neue Ordnung enthält eine wesentliche Erhöhung der Gebühren. Die hauptsächlichsten Bestimmungen sind die folgenden: I». Land zu Familienbegräbnissen nach den besonderen Bedingungen für das Quadratmeter..... SSM. Ib. Heckennifchen von etwa S Quadratmeter Größe zur Aufstellung von Aschenurnen für jede Nische...... 200, und für jede Beisetzung von Aschen......... 10, n. Land zu einzelnen Grabstellen(auf die Dauer von 20 Jahren) a) Wahlstellen: 1. eine Grabstelle für Erwachsene und Kinder über 12 Jabre............... 80, 2. eine Grabstelle für Kinder unter 12 Jahren... IS» 3. eine auf die Dauer von 20 Jahren vorbehaltene Grabstelle............... 50, b) Stellen in gewöhnlicher Reihenfolge: 1. eine Grabstelle für Erwachsene und Kinder über 12 Jahre............... 10, 2. eine Grabstelle für Kinder von 8 bis 12 Jahren. 8, 8. eine Grabstelle für Kinder von 4 bis S Jahren. 4 4. eine Grabstelle für Kinder von 2 bi» 4 Jahren. 2 5. eine Grabstelle für Kinder bis zu 2 Jahren... 1 M. Benutzung der Kapelle usw. a) Benutzung der Kapelle mit Kerzenbeleuchtung und Deckcnbelag............... 6. b) Mehrkoste» bei Ausschmückung mit Pflanzen seitens der Angehörigen.............. 8, o) Heizung der Kapelle bei Beerdigungen...... 3, d) für jedes Senktuch............. 1, e) für jeden Leichen träger........... 1, IV. Herstellung der Gruft. «0 bei Familienbegräbnissen und Wahlstellen..... 12 d) bei Stellen in fortlaufender Reihe....... 5. Bei Gräbern von Kindern unter 12 Jahren werden die halben Gebühren berechnet. Die Inhaber vorbehaltener Grabstellen haben außer diesen Gebühren noch die Kosten für Wiederherstellung der an- ! renzenden, durch die Beerdigung auf der vorbehaltenen Stelle etwa eschädigten Grabhügel zu entrichten. V. Bepflanzen der Grabhügel. J. Rasen, einfacher Hügel, ohne Oberdecke...... 4M. mit Oberdecke...... 5., Rasen, Doppelhügel, ohne Oberdecke....... 8. mit Oberdecke....... 10 2. Efeu, einfacher Hügel, ohne Oberdecke...... 15 mit Oberdecke...... 18, Efeu, Doppelhügel, ohne Oberdecke....... 27. mit Oberdecke....... 30, Bei Gräbern von Kindern unter 12 Jahren werden die halben Gebühren berechnet. Vl. Begießen der Gräber. a) bei Familienbegräbnissen, je nach der Größe und Be» Pflanzung mindestens............ 12 M. d) emfockier Hügel für Erwachsene und Kinder über 12 Jahre................ 6 c) Doppelhügel für Erwachsene und Kinder über 12 Jahre 10 d) Freigräber für Erwachsene und Kinder über 12 Jahre 2 Bei Gräbern von Kindern unter 12 Jahren werden die halben Gebühren berechnet. Vom 1. Juli bi» 1. Oktober jedes Jahres werden für das Begießen die halben Gebühren berechnet. Zu dem Zusammenbruch der Lichtenberger Bereinsbank wird mitgeteilt: Tie Vermutung, daß stch der Direktor Horstmann noch in Berlin befindet, hat sich bestätigt. Nachdem seine Verwandten für ihn eingetreten sind und infolgedessen die Geschädigten die Strafanzeige zurückgezogen haben, hat sich Horstmann hei der Staatsanwaltschaft in Moabit selbst gestellt. Da» Personal der Kraukenhäuser am FrirbrichShain nahm dieser Tage in einer Versammlung Stellung zu einer Verfügung der Anstaltsdirektion, die folgendermaßen lautet: »Infolge wiederholter Anzeigen, daß sich Anstaltspersonal allerlei Materialien, wie Oele, Farben, Seife, Kohlen, Holz, Bleche und dergleichen, widerrechtlich in der Anstalt aneigne und draußen für sich verwende, sehe ich mich veranlaßt, anzuordnen. daß es dem nicht in der Anstalt wohnenden Anstaltspersonal fortan njcht mehr gestattet ist. Pakete, Handtaschen, Körbe und dergleichen mit nach der Anstalt zu bringen oder mit hinaus zu nebmen. Müssen ausnahmsweise einmal Pakete usw. mit nach der Anstalt gebracht oder aus letzterer mit nach Hause genommen werden, so sind sie beim Pförtner abzugeben bezw. im letzteren Falle vor dem Pförtner zu öffnen. Nach wie vor bleibt es aber den Näherinnen gestattet, sich ihr Abendbrot mit nach Hause zu nehmen. Auch findet Absatz 1 keine Anwendung auf die Aerzte, Bureaubeamten und Krankenpflege- schülerinnen. Abschrift der vorstehenden Verfügung erhält die. Werkstatt. Berlin , den 29. April 1911. Der Verwaltungsdirektor des Krankenhauses im Friedrichshain . EL wurde dargelegt, daß diese Verfügung durch nicht» gerecht» ferrtgt fei unh guf mnbmJn DeLUnzigtippes beruhe. M Lero sMNeftetr sötffcN evchZrk EirtuEer, Eaf ein Teil Je» Persoffal» unter Polizeikontrolle gestellt werde. Bezeichnend sei, daß durch diese Maßnahme die in der Anstalt Beschäftigten in Ehrliche und der Unehrlichkeit Verdächtige eingeteilt werden, und eL wurde die baldige Aufhebung der Verfügung verlangt. DaS Opfer eines Unfalles ist nach halbjährigem Krankenlager der 76 Jahre alte Almosenempfänger Gottlieb Altmann aus der EberSwalder Str. 10 geworden. Der Greis wurde am 10. Na- vember v. I. vor dem Grundstück Schönhauser Allee 149 angefahren und so schwer verletzt, daß er nach dem LazarnS-Krankenhause ge- bracht werden mußte. Hier ist er jetzt an den Folgen eines Schenkel- Halsbruches gestorben. Unfälle im Straßenverkehr. Ein schwerer Straßenbähnunfall hat sich in der Nacht zum Freitag in der Kottbuser Straße ereignet. Dort versuchte gegen s�l Uhr nacht? der Bierzapfer PiczfchuwSki aus der Romintener Straße 23, vor dem Hause Nr. 23 den Fahr­damm zu überschreiten, er wurde von einem herannahenden Straßenbahnwagen der Linie 48 umgestoßen, obwohl der Führer, als er die Gefahr bemerkte, sofort alle ihm zur Verfügung stehenden Bremsmittel anwandte. P. geriet mit dem rechten Arm unter den Schutzrahmen, konnte jedoch, ohne daß der Waggon angehoben zu werden brauchte, befteit werden. Der Verunglückte wurde in be- sinnungSlosem Zustande nach dem Urban-Krankenhause überge- führt, wo festgestellt wurde, daß er einen Schädelbruch erlitten hatte. Zwei leichtere Stratzenbahnunfälle haben sich im Laufe des Donnerstags zugetragen. Gegen i>bO Uhr abends fuhr der 18jäh- rige Hausdiener Bruno Rudnick aus der Wilhelmshöher Straße 20 in Friedenau mit einem Geschäftsdreirad die Kaiser-Allee entlani und bog kurz vor einem Straßenbahnwagen der Linie W./E. au das Gleis. Hierbei klemmte sich das eine Rad der Maschine in der GleiSrille fest, so daß das Dreirad von dem nachfolgenden Bahn wagen angefahren und umgeworfen wurde. Der Hausdiener stürzte zu Boden und kam neben dem Straßenbahnwagen zu liegen. Er erlitt eine Knochensplitterung am rechten Handgelenk und wurde nach seiner Wohnung gebracht. Gegen%7 Uhr wurde in der Pannierstraße in Ripdorf der vierjährige Knabe Artur Trenner. dessen Eltern Pannierstraße 15 wohnen, von einem in der Richtung nach der Knesebeckstraße fahrenden Straßenbahnwagen der Linie 94 umgestoßen und geriet mit dem linken Fuß unter den Schutze rahmen. Durch Anheben des Waggons konnte der Junge befreit werden. Man brachte das Kind nach der Rixdorfer Unfallstation, wo festgestellt wurde, daß es nur eine geringfügige Quetschung deS linken Oberschenkels davongetragen hatte. Schlechte Tage hatten in der letzten Zeit die Buchmacher. An den letzten Ronntagen auf der Grunewaldbahn ging es ihnen schlecht, Am Sonntag wurden dort von Gendarmen und Kriminalbeamten nicht weniger als zwanzig festgenommen, beim nächsten Wochentags- rennen noch sieben und dazu noch eine Frau wegen Beihilfe. Ein tödlicher Fahrstuhlunfall rief gestern früh um 9 Uhr die Feuerwehr nach den Linden. In dem Hause Unter den Linden 01 war der 28jährige Monteur A. Rohde aus der Neanderstrahe 27 im Jahrstuhl fest eingeklemmt. Der Verunglückte wurde befreit, und eS wurden Wiederbelebungsversuche angestellt, die aber er- folglos waren. Die Leiche wurde von der Polizei beschlagnahmt. Peter Ganter, der Verfasser der blauen Briefe, die vor einigen Jahren in unzähligen Familien Auftegung und Verwirrung an- richteten, läßt wieder einmal von sich hören. Damen der Gesellschaft wandten sich kürzlich an die Kriminalpolizei und stellten Strafantrag gegen einen Herrn Paul GilmanS, der ihnen ein anstößiges Buch mit einem noch anstößigeren Briefe übersandt hatte. Die Flug- schrift, bie schön ausgestattet und in Leinen gebunden ist, befaßt stch mit der Verschönerung des WeibeS und enthält auch eine ganze Anzahl Aktbilder, die mit dem Text eigentlich in keinem unmittel- baren Zusammenhang stehen. Herr Gilmans bot sich den Damen nach zwei Richtungen cm. Einmal wollte er sie verschönern. Häß- liche schön machen, dann aber versprach er ihnen auch einen größeren Genuß des Geschlechtslebens. Zur praktischen Ausführung der Äallipädie wollte er in der Gleditfchstraße ein Laboratorium ein- richten. Er bat aber die Damen, nicht zu ihm zu kommen, sondern ihm zu schreiben. Er werde sie dann aufsuchen. Das braune Buch ist in Potsdam gedruckt und herausgegeben und von dort auch der- fandt worden. Die Kriminalpolizei ermittelte, daß Herr Paul Gil- manS niemand anders ist. als Peter Ganter, der Verfasser der .Doppelten Moral". Während der Vorbereitungen zu dem jetzt ver- eitelten Massenversand seines Buches ließ.GilmanS" junge Mäd- chen ausbilden, die später in seinem Laboratorium die Edelmassage ausüben sollten. Sie hatten nun die 100 M.. die sie für die Aus bildung bezahlten, umsonst geopfert. Auch die Lieferanten, die da» Institut in der Glcditschstraße einrichteten, haben das Nachsehen, denn Herr Ganter ist verschwunden. Beim Abspringen von einem fahrenden Straßenbahnwagen schwer verunglückt ist am Freitagnachmittag gegen 0 Uhr die in Reinicken- darf. GesellschaftSstr. 10. wohnende Verkäuferin Klara Franz. Fräu- lein F. hatte am Potsdamer Platz einen Straßenbahnwagen der Linie 23 zur Nachhausefahrt benutzt und verließ den Wagen an der Moltke-Briicke während der Fahrt, obwohl sie der Schaffner bor dem Abspringen warnte. Die F. kam zu Fall und blieb be- simnmgSloS neben dem Wagen liegen. Die Verunglückte wurde nach der Ebaritü übergeführt, wo festgestellt wurde, daß sie eine Gehirn» erschlltterung erlitten hatte. Auf einen KlndeSmord läßt ein grauenvoller Fund' schließen, der vorgestern abend auf dem Wedding gemacht wurde. Spielende Kinder beobachteten in der Uferstraße, wie auf der Oberfläche der Panke ein Körper herumschwamm. Sie fischten ihn heraus, und nun ergab sich, daß eS die Leiche eines neugeborenen Kinde» war. Der tote Körper muß bereit« einige Zeit im Wasser gelegen haben, da der Verwesungtprozeß schon recht weit vorgeschritten war. Die Leiche'war vollständig nackt. Sie wurde beschlagnahmt und zur Obduktion nach dem Schauhause gebracht. Ein großer Brand kam in der vorletzten Nacht auf dem Gelände der Stettiner und Nordbahn an der Ecke der Behm- und Schwedter Sfraße aus unbekannter Ursache zum Ausbruch. ES brannten mit Preßstroh beladene Eisenbahnwagen. Die Flammen schlugen haushoch empor und gefährdeten die übrigen Betriebsmittel. Um diese zu schützen, mußte die Feuerwehr mit mehreren langen Schlauchleitungen Wasser geben. Ein Waggon ist bis auf die Eisen- teile niedergebrannt. Eine Brandwache blieb während der Nacht auf der Brandstelle. Oeffentliche Bibliothek und Lesehalle zu unentgeltlicher Ve- nutzung für jedermann, SO., Adalbertstraße 41. Geöffnet werk­täglich von Sib bis 10 Uhr abends, an Sonn- und Feiertagen von 0 bis 1 und 3 bis 0 Uhr. In dem Lesesaal liegen zurzeit 549 Zei- tungen und Zeitschriften jeder Art und Richtung aus. Einen erheblichen Lerlust hat am Mittwoch ein armer Lauf- bursche erlitten, der auf dem Wege vom Grünen Weg nach der Frankfurter Allee von einem Handwagen ein Paket verlor, das Bett - bezöge enthielt. Der Finder wird»m Abgabe an MichalSki, Alt- Boxhagen 56, gebeten. Da» Apollo-Theater hat in sein Maiprogramm ein ameri- tanischeS SensationS-AusftattungSstück:.Um ein Weib" auf- genommen. In ach» Bildern wird der Kampf um das Weib dar- zustellen versucht. Ein amerikanischer Lord nötigt eine hübsche Miß zur Verlobung mit ihm. Ein Baron liebt aber dasselbe Weib und dieses den Baron. Beide fliehen. Der Lord setzt mit einem Detektiv den Beiden nach. ES gibt eine wilde Jagd. Diese führt in eine wildromantische Gegend in Südamerika . wo halsbrecherische Kletterarbeit geleistet werden muß. Aus einem Wachsfiguren-Kabinett, in dem einem das Gruseln ankommen kann, geht» in die Schneeberge, dann nach dem wilden Westen, auf einen Maskenball und schließlich in da» Hau » de» Lord », m dem sich auf dem Dache de» Hause» zwischen dem Lord und dem Baron ein Kampf ans Leben und Tod enifpinnf, de» zur Rettung der Miß aus dem brennenden Hause und zur Ver- einigung der Liebenden führt. Die Ausstattung in dem Spektakel- stück ist das beste. Die fortgesetzt sich wiederholende eintön, ge Musik forderte den Spott des Publikums heraus. Eine recht drollige Novität bildete der kleine Sketfch:.Der zerbrochene Spiegel". Zeugengesuch. Am 25. April, abends 8.10 Uhr. hak an der Ecke Friedrich- und Puttkamerstraße ein Zusammenstoß zwischen einer Elektrischen der Linie 73 und einem Autoomnibus der Lime 4d stattgesunden, wobei Personen Unfälle erlitten haben. Zur genauen Feststellung werden alle diejenigen Personen um Abgabe ihrer Adressen gebeten, welche Augenzeugen des Unfalles waren, Kechts» anwalt Martin Pinkuß, Gitschiner Straße 100. Vorort- JVacbricbtein Rixdorf. Stadtverordnetenversammlung. Der Vorschlag LeS Magistrale für die Straße 135a(zwischen Berg» und Naumburger Straße) neue Baufluchtlinien festzusetzen, wird angenommen. Die Straße ist als ruhige Wohnstratze gedacht, soll 22,3 Meter breit und auf beiden Seiten mit 3,5 Meter breiten Vorgärten versehen werden; die Errichtung von Hintergebäuden wird dadurch unmöglich ge- macht. Einer weiteren Aenderung deS Bebauungsplans in Ab« teilung I stimmte die Versammlung ebenfalls zu, wonach am neuen Ringbahnhof an der Kaifer-Friedrich-Straße eine Diagonal- strahe(Straße 84c) von der Kreuzung der Schudomastraße mit der Teupitzer Straße ab bis direkt an den zu erbauenden Bahnhof heran angelegt werden soll. Die Ergänzungswahlen für einige Deputationen und Kommissionen wurden im Sinne der Vorschläge deS Wahlausschusses erledigt. Die Vorlage auf Errichtung einer kleinen Druckerei im Rathause lag nach Beratung in einer Kommission erneut der Versammlung vor. Die Stadtvv. Beiß und T r i e S sprachen da- gegen, während die Stadtvv. Winter und Mermuth (Soz.) dafür eintraten. Letzterer hob besonder? hervor, daß bei Beratung einer ähnlichen Vorlage vor einigen Monaten in Schöneberg fest- gestellt worden ist, daß dort die Druckereien einen Ring gebildet hätten, um die Stadt zu schröpfen. Dagegen schützen sich die Stadtverwaltungen am besten, wenn sie die Drucksachen im eigenen Betriebe herstellen. Gegen die Stimmen der alte» Fraktion wurde die Vorlage angenommen. Dem Komitee für die Hundertjahrfeier zur Eröff- nung des Jahn-TurnplatzeS in der Hasenhetde will der Magistrat 750 M. zur Verfügung stellen. Stadtv. Silberstein (Soz.) wandte sich dagegen und erklärte: So sympathisch eine Ge- denifeier für den seinerzeit von der preußischen Regierung als Demagogen verfolgten Friedrich Ludwig Jahn auch sein könnte, so muß trotzdem der vorliegende Antrag entschieden von den Sozial- demokraten abgelehnt werben. Die geplante Festfeier wird eine jener Komödien mit all ihrer Heuchelei, ihrem sogenannten Patrio« tiSmuS und ihrem Byzantinismus werden, wie sie in unserem Zeitalter so häufig sind. So war eS ja auch bei der Hundertjahr« feier der preußischen Städteordnung. Bald nachdem Oberbürger, meister Kaiser eine schöne Rede über die letztere und den Frei- Herrn vom Stein in diesem Saale gehalten und einen Hymnn» auf die Selbstverwaltung gesungen hatte, beschloß man unter Bruch von Gesetz und Recht den WahlrechtSraub.(Unterbrechungen bei der Mehrheit.) Die gleiche Heuchelei ist e», wenn jetzt zur Jahn« feier 708 Schüler der Gemeindeschulen herangezogen werde«, nach« dem man die turnende Jugend im hiesigen Arbeiter-Turnverein durch die Polizei von den Turnsälen trieb. Turnhallen gibt Rix- darf diesem Turnverein auch nicht, wie eS andere Städte tun; aber in der Schule geben sich Lehrer dazu her, den Arbeiterkindern die Neigung für d,e Freie Turnerschaft mit dem Stocke auszutreiben. Angesichts derartiger Hinderungen der körperlichen Uebung kann die beabsichtigte Feier nicht? als Komödie sein. Die Stadtvv. Koye und Dr. Maaß wandten sich gegen vorstehende Aus- führunge». Besonder» letzterer fühlte sich stark in seinen partioti- scheu Empfindungen gekränkt, entrüstete sich über die Bezeichnung der geplanten Feier als Komödie, er verdächtigte schließlich die Stellungnahme der sozialdemokratischen Fraktion in sinnloser Weise. Das führte zu einer energischen Zurechtweisung diese» Ueberpatrioten durch die Stadtvv. Dr. Silber st ein(Soz.) unfl W u tz k y(Soz.). Ersterer hielt dem Stadtv. Dr. Maaß vor, daß er als Oberlehrer doch die Geschichte kennen und daher wissen müsse, daß Jahn zur Zeit der tiefsten preußischen Schmach sein Werk begonnen habe und infolgedessen durch die Schergen de» dem Volke gegenüber wortbrüchigen Friedrich Wilhelm III. in» Ge- fängnis geworfen wurde. Bei dieser Feststellung unterbrach der Vorsteher den Redner, um dem gekennzeichneten Hohenzollern bei- zuspringen, vermochte aber unseren Genossen nicht aus dem Konzept zu bringen. Dieser beendete vielmehr unbekümmert sein ge» schichtlichev Privattsfimum dem patriotischen Herrn Oberlehrer und Stadtverordneten gegenüber und erklärte schlichlich, daß der alt« Jahn für freiheitliche Ideen gekämpft habe und von den heutigen Byzantinern gar nicht reklamiert werden könne, welche gar bei einer Schulfeier von den Schülern zwölf Armeemärsche singen und einen besonderen Vortrag darüber halten lassen.(So geschehen im Kaiser-Friedrich-Realgymnasium unter besonderer Mitarbeit des Oberlehrers und Stadtverordneten Dr. Maaß!) Die Annagelung der..hervorragenden" Leistungen dieses bürgerlichen Ober-Byzan- tiners wirkte derart, daß er nur noch hilflos stammelnd erwiderte: Ich weiß nicht, waS ich darauf erwidern solll Ich sage gar nichts!" Unter dem Gelächter der Sozialdemokraten setzte er sich darauf nieder. Gegen die Stimmen unserer Genossen beschloß die Ver, sammlung im Sinn« der Magistratsvorlage. Der spezielle Entwurf für den Bau einer Feuerwacheund Straß enreinigungSanstalt in der Emser Strahe mit einem Kostenaufwand von ü Million Mark wurde ohne Debatte J genehmigt. Ebenso stimmte die Versammlung der Vermietung der tädtische» Omnibusse für eine Außenreklame zu. Jngendveranstaltungeu. Reinickendorf -West. Der Jugeiidausschuz veranstaltet am Sonntag. den 7. d. M., ein« Spielpmtie nach Virkenwerder. Tresspunkt morgenS Punkt 7 Uhr am Bahnbos Sichbornslratz«. Die Genosse» werden ersucht, hre schulentlassenen Kinder daraus aufmerksam zu mawen. Lichtenbcrg-RummelSburg . Am Sonntag, den 7. d. M.; Großer AuSfiug sSpielparlte) der JngendauSschüsse Lichtenberg -FriedrlchSIelde, RummelSburg-Sttalau nach H i r s ch a a r t e n, Restaurant Raven« st e i n- M ü h l e. Trefipunkt in den Jugendheimen. Bürgerhetmstt. 94, und Alt-Boxhagen 50. Abmarsch pünktlich mittags 1 Uhr. Fretreltgiös« Gemeinde. Sonntag, den 7. Mai, vormittags g Uhr, Pappcl-Allee Nr.>517 und Rlrdovf. Jdealvassaae: Freireligiöse Vorlesung. Vormittag? ll Uhr: Kleine Frankfurter Str. 6: Vortrag von Her»n Ewald Bogtherr:.Die Kirche und die Problem» der Armut'. Dame» und Herren als Gäste sehr willkommen. rSitteenngSüberstevi vom 5. Mai 1911. ii a« nnnemde 'amdurx lerlin Frantia M. München 1 Viru 761 NNW 763 NNW 761 NW 762 NO (761 ES 1757 MRA II = Vetter S Regen 1 bedeckt »bedeckt 2 bedeckt 5 bedeckt 2 bedeckt WK s» W* Haparanda 766® Petersburg 771 Still Sctllh 4d erdeen Paris 765 NRW 760 WSW 765 Still J tt I 6 7 9 8 7 Lwolkenli woltenl 2 wolkig I 2 woltenl' «pOtttkl Wetterprognose für Sonnabend, den 6. Mai 191L Ziemlich kühl, zeitweise aufklarend, aber veränderlich mit leichte» Regen» allen und mitzig-o westlichen Binden. Lerlioer Setterbarea»