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st. m 28. z-ht-m. 4 gelinge des Jotrofirtf Kerliner Wlksllllltl. 7 M-M Mittwoch, den lo. Mai: ZaWabend in den Bezirken Groß-Berlin$. Partei- Hngelegenbeiten. Zur LokaMste! Folgende Lolalinhaber stellen ihre Lokale der Partei und den Eewerkscbaften zu den altbekannten Bedingungen zur Verfügung: In Wandlitz fT.-B.) das LokalZum Seekrug", Jnh. Klein. In Reinickendorf -West find alle Lokale frei. In Pankow das LokalZur Strauchwiese". In Hcrgermühle bei Eberswalde das Lokal von Otto Schulz. Wir bitten die Lokallifte genau zu beachten! _ Die Lokalkommission. Parteigenosse», die im Wahlkreise Züllichan-SchwiebuS- Krossen-Sommerfeld wohnen oder nach dort Beziehungen unter» halten(Familie, Verwandte) und sich zurzeit hier aufhalten, werden dringend ersucht, am Freitag, den 12. Mai, abends 8 Uhr, im Lokale des Genossen I. Meyer, Oranienstr. 103, zu einer Besprechung zu erscheinen. Boxhagcn- Rummelsburg.. Den Wahlvereinsmitgliedern zur Kenntnis, daß die Bibliothek in der Zeit vom. Mai bis 15. Juni zwecks Regelung und Neuanschaffung geschloffen ist. Mitglieder, welche Bücher>m Besitz haben, werden ersucht, dieselben bis zum 15. Mai zurückzubringen. Die Bibliothekkommijfion. Ober-Schöneweide. Am Mittwoch, den 10. Mai, hat der L. Bezirk und am Donnerstag, den 11. Mai, der 6. Bezirk Zahl- abend im Jugendheim . Klarastr. 2. Die Bezirksleitung. Grünau . Am Mittwoch, den 10. Mai, abends 8'/, Uhr, im Lokale von Joh. Franz, Köpenicker Strahe 88: Mitgliederversamm- lung. Tagesordnung: 1. Vortrag des Genoffen Schütte:.Was und wie soll der Arbeiter lesen". 2. Diskussion. S. Vereins- angelegenheiten. 4. Verschiedenes. Gäste willkommen. RowaweS. Mittwoch, den 10. Mai, abends 8'/, Uhr: Ver« sammlung deS Wahlvereins im Schmidtschen Lokale. Wilbelm- strafte 41/48. Tagesordnung: 1. Vortrag:Die Sünden des Schnapsblocks und die Reichtagswahl". Referent Reichstags- abgeordneter Genosse Otto Büchner. 2. Geschäftliches. 3. Ab- rechnung vom ersten Quartal und von der Gemeindewahl. 4. Ver- schiedenes. Gäste haben Zutritt; auch werden neue Mitglieder auf« genommen. Der Vorstand. ßerliner JVadmcbten* Berliner Angler. Der richtige Angelbruder klebt zäher am Wasser als 8er Alkoholist an der Kneipe oder der Spieler am Skattisch. Seine Ausdauer ist unverwüstlich und sein Sportphlegma beivun» dernswert. Von früher Stunde an, wenn der Tag kaum graut und andere sich nach Herzenslust noch ausschlafen, sitzt er am Uferabhang oder vor dem Schilf im Kahn, bis sich die ersten Schleier der Nacht niedersenker. und auch die Kaltblüter ihre Schlupfwinkel suchen. Selbswergessen, bedürfnislos, fast un- beweglich. Nur hin und wieder schnellt der Arm hoch, um dem Angelhaken eine frische Lage zu geben, die Lockspeise zu erneuern oder einenAngebissenen" mit elegantem Ruck in Sicherheit zu bringen. Neugierige Zuschauer, lme der Ge» legenheitsangler mitten im Weichbilde der Stadt am Spree- lauf, kann der passionierte Angler nicht brauchen. Jedem Vergnügungsboot, das zu dicht an sein Jagdrevier heran- fährt und ihm die Beute verscheucht, sieht er mit ärgerlichen Blicken nach. Deshalb haben sich die Berliner Sportangler von jenen Stellen, wo lebhafter Dampfer- und Mrnschenver- kehr herrscht, immer mehr zurückgezogen oder sie lassen sich hier doch nur in jenen Stunden für längere Zeit nieder, wo die Fluten und die Fische durch den Schiffahrtsbetrieb nicht allzu sehr beunruhigt werden, am liebsten in den frühesten Morgenstunden, wenn die Sonne die Fischlein weckt und zur Nahrungssuche an die Oberfläche lockt. Der Berliner Angelsport, der in wenigen Wochen wieder stark einsetzt, ist weit verbreiteter, als man gewöhnlich an- nimmt. Es sind Tausende, die in ihrer freien Zeit kaum für etwas anderes Sinn haben und dann auf dem Wasser wie zu Hause sind. Die reichliche Hälfte der Sportangler rekrutiert sich natürlich aus jenen Leuten, die so glücklich gestellt sind, daß sie in ihrer Zeitwahl zu Erwerbszwecken keinerlei Be- schränkung fühlen. Denen kommt es gar nicht daraus an, wochenlang zwischen Angelbude und Angelkahn hin und her zu pendeln, für eine andere Welt nicht zu existieren. Die übrigen sind angewiesen auf die kurze Rast zwischen den Ar- beitstagen, und dann huldigen sie ihrer Leidenschaft mit dem- selben Eifer wie der Radler, Autler oder Aviater. Aber der Reiz liegt nicht ausschlietzlich in der Fischjagd. Jeder Ge- wohnheitsangler hat viel Herz und Sinn für die ihn um- gebende Natur. Mit jener verinnerlichten Stimmung, die die Einsamkeit liebt und doch von Melancholie weit entfernt ist, bewundert er den Auf- und Untergang der Sonne, das Herannahen eines Gewitters, das Vogelidyll im nahen Wald und über den Wassern. Der Wind, der leise durch das Schilf fährt und die Wasserrosen küßt, singt ihm gar eigene Lieder. und Myriaden von Insekten erzählen auf dem stillen See von jenem ungeheueren Triebleben, das der Herdenmensch mit seinen nüchternen Zwecken sonst kaum beachtet. So ist er mit dem Leben und Weben der Natur aufs innigste verbunden, und häufig tritt es auch äußerlich hervor, daß solche abgeklär- ten Einsiedler für unser Dasein und all seinen harten Kampf einen weiteren Horizont haben als andere, die in, Jagen und Hosten nach Verdienst ihrer selbst nicht recht froh werden. Die Lösung der offiziellen Angelkarte und die Gebühr für die Errichtung der Angelbude sowie die Kosten für Be- fchasfung und Instandhaltung eines Kahnes haben sich leider von Jahr zu Jahr verteuert. Gemeinden, die Besitzer beson- ders fischreicher Seen sind, verpachten die Fischereigerechtigkeit an Generalunternehmer, und erst von diesem erlangt der Minderbemittelte die Erlaubnis zur Ausübung seiner Passion. So bezahlt, genau wie bei den Laubenkolonien, derkleine Mann" sein Extrastückchen Natur am teuersten. Und die Behörde läßt sich die Angelkarte zuweilen noch außerdem bezahlen, hat sogar diese Gebühr hier und da auf dos Dop- pelte und Dreifache des Preises vor zehn und zwanzig Jahren hinaufgeschraubt, obwohl der Fischreichtum zurückgegangen ist. An vielen Stellen besitzen die Fischerinnungen das Privi- legium und treiben damit direkten Wucher. An manchen Soßen Seen in der Umgebung Berlins , an gewissen Stellen t Havel und Oberspree habe» sich ganze Äugle rkolomen gebildet. Hier stößt man am Ufer auf zahlreiche Angelbuden primitivster Gestalt, und oft ist ein winzig kleines Anwesen dabei, das die Sportfreude noch erhöht. Schon die noch nicht mal schulentwachsenen Kinder machen Vätern Konkurrenz, und selbst Mutter beweist in Ruhepausen ihr Evastalent, die Angel auszuwerfen. Im Hochsommer, zur Erntezeft, gibt eS hier an den Wassern wunderhübsche Anglerfeste, die sich den Laubenfesten derLandratten" würdig an die Seite stellen. Der schwerste Hecht, der setteste Karpfen wird im Triumph nach dem Festplatz getragen und prämiiert. Auf den Fest- tafeln prangen nur Fischgerichte, die einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen, und den Ehrenplatz neben der braven Kochkünstlerin nimmt der große Wassernimrod ein, der. selbst so fest am Angelhaken sitzt. Wo bleibt die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe? Die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe scheint den Angestellten noch länger vorenthalten werden zu sollen. Berlin hat seinem Be- schluft, die Verkaufszeit vom 1. Mai bis 30. September auf die Stunden von 3 bis 10 und vom 1. Oktober bis 30. April auf die Stunden von 12 bis 2 Uhr festzusetzen, die Voraussetzung beigefügt, daß auch die Borortgemeinden gleiche Ortsstatute einführen. Es ist gewiß erwünscht, wenn die Frage der Sonntagsruhe in Graft- Berlin möglichst einheitlich geregelt wird. ES zeigt sich auch hier wieder einmal, wie hemmend die kommunale Zerriffenheit Graft- Berlins jedem Fortschritt im Wege steht. Besteht der Berliner Magisttat aus seinem Vorbehalt, so dürften die Handelsangestellten noch recht lange auf die kleine Vergünstigung warten können. Die bisher vorliegenden Beschlüsse der Borortgemeinden in der Sonntags- ruhe weichen sehr von einander ab. So hat die Charlottenburger Stadtverordnetenversammlung beschloffen, daß die offenen Verkaufs« stellen an Sonntagen nur von 810 Uhr geöffnet sein dürfen, ganz gleich, ob Sommer oder Winter, aber auch nur unter der Voraussetzung, daß Schöneberg und Wilmersdorf ebenso beschlieften. Schöneberg hat wie Berlin beschloffen. In Weiftensee soll die Sonntagsruhe nicht nur auf die offenen Verkaufsgeschäste. sondern auf sämtliche Geschäfte ausgedehnt werden, Lichtenberg will die in Berlin beschlosiene Regelung zu der seinigen machen. Pankow will alles beim alten lassen. Rixdorf hat sich im Sinne Berlins entschieden. Diese verschieden gearteten Beschlüffe lassen die Folge- rung zu, daß gar nichts geschieht, wenn die Gemeinden sich nicht einigen können, oder aber es muß jede Gemeinde auf eigene Faust Sonntagsruhebestimmungen schaffen. ES wird die höchste Zeit, daft dem gegenwärtigen Zustande ein Ende gemacht wird. Am Montag abends 8'/, Uhr wird sich eine Versammlung, zu der alle Handelsangestelltin nach dem große» Saal der»Armin- hallen", Kommandantenstr. 58/5S. eingeladen sind, mit dem Thema: »Wo bleibt die Sonntagsruhe?" beschäftigen. Die Durchlegnng der Französischen Straße durch die Minister- gärten bis zur Königgrätzer- und Lennzstraße ist kürzlich vom Polizeipräsidenten v. Jagow angeregt wovden, und man mußte annehmen, daß Herr v. Jagow sich vorher über die Durchführung des neuen Verkehrsprojektes vergewissert hatte. Jetzt bringt die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" in auffallender Schrift folgende Mitteilung:_., Die Frage der Erleichterung des Verkehrs in der Leipziger Straße und auf dem Potsdamer Platz in Berlin beschäftigt fort- dauernd die Behörden und das Publikum. Zurzeit, wird das Borhaben der Durchlegung der Französischen Straße bis zur Ecke der Königgrätzer. und Lennestraße erörtert und von der Ausführung des Vorhabens eine solche Erleichterung erhofft. Die Verhältnisse liegen hier indessen ähnlich wie betreffs der vor einigen Jahren in Aussicht genommenen Verlängerung der Voß- strafte über die Königgrätzer Strafte nach der Lennestrafte. Von dieser Verlängerung mußte Abstand genommen werden, weil der Kemperplatz schon damals durch die verkehrsreichen Straften, die auf ihn einmünden, als überlastet anzusehen ist, und weil die Besorgnis gerechtfertigt war. daft auf diesem Kreuzungspunkt sich gleiche Verhältnisse entwickeln würden wie auf dem. PotS- damer Platz, wenn durch eine neue Strafte der Verkehr auf dem Kemperplatz noch mehr gesteigert werden würde. Inzwischen hat der Fuhrwerksverkehr, insbesondere der Verkehr mit Auto- mobilen, in der Lennestraße, auf dem Kemperplatz und in der Tiergartenstrahe eine erhebliche Vermehrung erhalten, so daft die Verhältnisse auf dem Platz noch ungünstiger geworden sind. Im Interesse der Verkehrssicherheit erschein. eS daher nicht an­gängig, eine zweifellos erbebliche Verkehrssteigerung auf diesen Straften dadurch herbeizuführen, daft die Französische Strafte bis zur Ecke der Königgrätzer. und Lennisttatze verlängert wird. zumal diese Ecke ohnehin schon jetzt einen Gcfahrpunkt für den Wagenvcrkehr bildet." Der Inhalt der obigen Erklärung ist eine recht lahme Ausrede; man will anscheinend die Ministergärten für den Verkehr nicht opfern. Nicht mit Unrecht bemerkt hierzu dieTägliche Rundschau": Man muß sich doch nur erinnern, daft das Ministerium der öffent- lichen Arbeiten in neuester Zeit noch beim Mogistrat geharnischt anfragte, auf welche Weise nach Aufgabe des vom Magisttat immer wieder vergeblich gewünschten Durchbruches der Voft- straße die nötige Entlastung der Potsdamer Strafte bewirkt werden solle, und daft man so hieß es weiter nötigenfalls auf die .Tunnelpläne" derGräften " zurückkommen müsse. Und man denke weiter daran, daft der Polizeipräsident von Berlin den Durch- bruch der Französischen Strafte beim Magistrat von Berlin an- geregt und befürwortet hatte wenigstens nach vertrauens­würdigen Meldungen, die auch nicht widerrufen wurden. Und nun soll dieser Plan plötzlich aus Verkehrsrücksichten aufgegeben sein? Also Eisenbahnminister und Polizeipräsident sollen über Nacht ihre Meinungen geändert haben über die Bedürfnisse und Verhältnisse des Berliner Verkehrs? Daft wir selbst die Erhaltung der letzten groften Gärten und Parks in Berlins Steinwüste dringend wün- schen, haben wir wiederholt betont. Wir könnten aber den hier an- gedeuteten, nach dem halbamtlichen Blatt gar nicht abzuleugnenden, verblüffenden Wechsel der Anschauungen bei Exzellenz v. Breittn- bach und Herrn v. Jagow uns nicht anders erklären, als durch die Tatsache, daft letzter Tage geschrien wurde über gewisse Bevor- zugungen und dergleichen mehr. Was indessen dagegen jetzt ein- gewendet wird, ist in der Tat, wie oben bemerkt, nicht ganz ein- wandsloS." Verfahren gegen eine« Berliner Kriminalkommissar. Der Ber - liner Kriminalkommissar v. TreSckow II ist, wie das»Berliner Tage- blatt" meldet, vorläufig seiner Funktionen enthoben worden und dürfte nach Erledigung deS gegen ihn schwebenden Verfahrens vom Amte suspendiert werden. Diese Maßnahme steht mit der Affäre deS Bankdirektors v. Winterfeld in engstem Zusammenhang. Vor einigen Tagen war bereits in der Wohnung deS Kriminalkommissars v. TreSkow II im Auftrage der Staatsanwaltschaft durch einen Kriminalinspektor eine Haussuchung abgehalten worden. Ueber das Ergebnis ber Einigungsverhandlnngen zwischen Stadt und Straßenbahn weift derBerliner Börsencourier" zu berichten, die Einigung sei im wesentlichen auf Basis einer Kon- zessionsverlängerung unter Festsetzung der Termine und Bedin- gungen für einen späteren eventuellen Uebergang der Bahn an die Stadt zustandegekommen.Die letzten Punkte, die zu erledigen waren, betrafen", so schreibt das Blatt,die Uebernahme der der Stadt gehörigen Linien und die Frage der Elektrizitätsabnahme durch die Gesellschaft nach dem Jahre 1S20. In diesem Jahre wird die Straßenbahn in dieser Hinsicht nach den jetzt geltenden Ber - trägen frei. Sie hat sich nunmehr bereit erklärt, von dem ge- nannten Jahre an die elektrische Kraft von der Stadt zu beziehen, wofür auch die Preise bereits in einer für die Gesellschaft nicht unvorteilhaften Weise vereinbart sind. Diese Preise würden für die Straßenbahn eine Berbilligung bedeuten; andererseits erwächst der Stadt, die auch das Recht hat, von 1815 an die Berliner Elektri - zitätswerke zu übernehmen, der Vorteil, daft sie während des Tages einen Großabnehmer für elektrische Kraft hat, und in der Nacht die Elektrizität zu Lichtzwecken verwenden lassen kann. Des weiteren ist für daS Jahr 1920 für den Fall des UebergangeS der Straßenbahn an die Stadt ein Maximal- und Minimalpreis ver­einbart worden. Für die späteren Termine ist die Einlösung auf Basis der 25fachen Rentabilität der Gesellschaft festgesetzt worden. Die Rentabilität wird auf Grund der Dividende der der Einlösung vorangehenden Jahre unter Auslassung der zwei schlechtesten er- mittelt. Die Einigung zwischen Stadt und Strahenbahn muß nun- mehr von den städtischen Instanzen und der Generalversammlung gebilligt werden, um Rechtskraft zu erlangen. Falls der Vertrag in dieser Weise gültig wird, wird die Straßenbahn zur Ausgabe von Obligationen schreiten. Die Gesellschaft zahlt nach dem Bertrage die Summe von 23 Millionen Mark für die Schienen, da nach dem geltenden Recht die Stadt im Jahre 1920 die Entfernung der Schienen von den Straften verlangen kann." Unfälle im Sttaßenverkchr. Freitag, gegen 8 Uhr abends, der« suchte der Kaufniann Hermann Versiencr au« der Schulzendorfer Strafte 2 an der Ecke der Weinmeister- und Rosenthaler Strafte kurz vor einem herrannahenden Sttaftenbahnwagen der Linie 31 das Gleis zu überschreiten. Er wurde umgestoßen und geriet unter den Vorderperron des Bahnwagens, jedoch vor den Schutzrahmen. B. er- litt einen Bruch des linken Unterarmes und wurde, nachdem er auf der nächsten Unfallstation einen Notverband erhalten hatte, nach seiner Wohnung übergeführt. Ein gleicher Unfall ereignete sich zu derselben Zeit in Steglitz . In der Schloftstrafte wollte ein Herr Otto Albrecht aus der Friedrichstrafte 17 in Weißensee vor einem Straßenbahnwagen der Linie E das Gleis überschreiten, wurde aber von dem Bahnwagen erfaßt und zur Erde geschleudert. Er erlitt Quetschungen an der rechten Hüfte und am rechten Bein und wurde zunächst zur Unfallstation und von dort nach seiner Wohnung gebracht. Ueber« fahren und lebensgefährlich verletzt wurde am Frertagnachmittag der 44jährige Werkmeister Georg Dagap aus der Braunsttafte. D. wollte an der Ecke der Schönhauser und Kastanienallee den Fahrdamm überschreiten, beachtete dabei aber nicht daS Herannahen eines Ge« schäftSfuhrwerkeS, das in die Kastanienallee einbog. Auf den Zuruf des Kutschers erschrak der Werkmeister und geriet dadurch direkt gegen daS Gespann. Er wurde umgerisien und fiel so unglücklich, daß er unter dem Wagen zu liegen kam, dessen Räder über ihn hinweggingen. In besinnungslosem Zustande wurde der Verunglückte, der schwere innere und äußere Verletzungen erlitten hatte, nach der nahen Unfallstation in der Gaudystrafte und von dort in Hoffnung»« losem Zustande nach dem Rudolf-Birchowkrankenhause übergeführt. Eine« Einbrnchsdiebstahl verübten in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend Einbrecher in der Putzfedernfabrik von Lewinsohn, Köpenicker Strafte 75. Vom Hof aus drangen die Diebe in die Kontorräume ein, erbrachen den dort stehenden Geldschrank, den ste zu diesem Zwecke vorher angebohrt hatten, und stahlen daraus 4300 M. bares Geld. Schecks sowie 30 Pf. in Kupfern, ünzen ließen die Einbrecher liegen. Wie Spuren andeuten, haben die Gentlemen dann in aller Ruhe im Keller den Raub geteilt. Im Tiergartea erschossen hat sich gestem morgen ein un» bekannter Mann von etwa 45 Jahren. Ein Schutzmann fand ihn gegen 4 Uhr am Ahornsteig tot auf einer Bank sitzen und lieft die Leiche in das SchauhauS bringen. Nach Rechnungen, die man bei dem Mann fand, hatte er in mehreren Geschäften ein- gekauft und gleich gezahlt. Der Tote ist 1,70 Meter groß, hat blondes Haar und Schnurrbart und trug ein grau-braun kariertes Jackett mit Weste, schwarze Beinkleider und Schnürstiefel und einen Ichwarzen steifen Hut. Die Leiche eines neugeborenen Mädchens wurde im Sprung- garten des KreiSplatzeS der Garde-Kürassiere an der Neuen Kirchhof- strafte im Wald der Haseuheide gefunden. Sie war in weiße Windel» ohne Zeichen eingewickelt. Zermalmt wurde gestern dem 37 Jahre alten Schlosser Otto Koch in Rixdorf. Zeitzer Str. 1/2 wohnhaft, der linke Arm. Koch war in der Reichsdruckerei mit dem Reparieren einer Rotations- Maschine beschäftigt. Dabei geriet er mit dem linken Arm in daS Zahnradgetriehe und wurde schwer verletzt. Der Verunglückte wurde nach einer Klinik gebracht, wo ihm wahrscheinlich der Arm amputiert werden mutz. Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich in der Nacht vom Frei- tag zum Sonnabend in der Maschinenfabrik H. Schöning, Uferstr. 5. Dort geriet der Hobler Krummreit mit dem rechten Arm zwischen die Maschine und das aufgespannte Arbeitsstück. Der Arm wurde gebrochen und in einer Länge von 20 Zentimeter vollständig auS- einandergerissen. Der Hobler Krummreit arbeitete Nachtschicht und war ganz allein in einem Saale beschäftigt, im zweiten Saale oberhalb arbeiteten noch 7 Dreher. Als der Unfall passierte, war niemand zugegen, der hätte helfen können. Mit Aufbietung aller Kraft schleppte sich der Verletzte nach oben, wo er zusammenbrach. Die anwesenden Dreher waren mangels jeder Ausbildung nicht in der Lage, eine solch schwere Wunde zu verbinden. Sie brachten den Verletzten sofort mittels Droschke nach der Unfallstation in der Badstrahe und von da nach dem Krankenhaus in der Scharnhorst- strafte. Nach der Besichtigung der Unfallstelle waren sich alle an- wesenden Dreher darüber einig, daß es Krummreit nur seiner Geistesgegenwart zu verdanken hat. daß er nicht vollständig von der Maschine zerdrückt worden ist und da niemand im Saale an» wesend war sicher seinen Tod gefunden hätte. Die Firma Schöning ist bekannt wegen schlechter Akkordpreise; sie leidet dem- zufolge unter einem ständigen Arbeiterwechsel und ist auch sonsj peinlich bestrebt, jede Organisation der Arbeiter zu unterdrücken, AuS Furcht vor Strafe hat sich der 63 Jahre alte Eisenbahn - Oberassistent GedieS aus der Schulzendorfer Str. 8 das Leben ge» nommen. Der betagte Mann verlor vor einigen Jahren durch den Tod feine Frau und lebte seitdem für sich allein. In der letzten Zeit wurde eS ruchbar, daft er sich an Kinder herangemacht und diese in seine Wohnung mitgenommen hatte. Zwei Mädchen aus der Schön« walder Strafte, eins eiwaS über 14 Jahre, daS andere noch schul» pflichtig, hatte er soweit gebracht, daß sie ihn wiederholt in sein«