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Dienstag, 9. Mai 1911.
Spielerprozeß fatiske.
141 882. Die durchschnittliche Mitgliederzahl für 1910 betrug langte, daß solche Bedingungen geboten werden müßten, daß die die höchste Zahl zeigt das 3. Quartal mit 44 158 das große Mehrheit der Mitglieder für die Verschmelzung eintreten München , 5. Mai 1911. find 51,76 Proz. der Organisationsfähigen. Daß die Agitation fönnten, wenn überhaupt die Verschmelzung beschlossen werden Der Zentralverband der Maler, Lackierer, Anstreicher, Tüncher eine sehr rege war, beweisen die zahlreichen Aufnahmen: 1909 follte; er bat, die Frage sehr gewissenhaft zu prüfen. und Weißbinder Deutschlands hält in der Woche vom 8.- 13. Mai 18 197 und 1910 20 534. Der Verband hat aber unter einer sehr In der den Referaten folgenden Diskussion wurde das Für in der hiesigen Schwabinger Brauerei seine 13. ordentliche General- starken Fluktuation zu leiden, ein hoher Prozentsatz der Aufge- und Wider lebhaft erwogen. Ein Redner meinte, daß der Holzversammlung ab. Im vorigen Jahre hatte der Verband eine nommenen hat dem Verband schon wieder den Rücken gekehrt. arbeiterverband für den Anschluß wohl eher in Frage käme als außerordentliche Tagung, die sich durch die Tarifbewegung nötig Eine vom Verband im September 1910 veranstaltete Erhebung der Metallarbeiterverband, da nur auf den großen Seeschiffwerften machte. Der diesjährigen Generalversammlung ist die Aufgabe über die Mitgliedschaftsdauer der Kollegen ergab fol- die Zimmerer in Helz und in Metall arbeiten müßten. Von gestellt, einen inneren Ausbau der Organisation vorzunehmen; gendes lehrreiches Ergebnis: 13 546 Mitglieder gehören dem Ver- fieben Rednern, die zum Worte tamen, erklärten sich vier gegen und sie dürfte eine der bedeutungsvollsten Tagungen des Verbandes bande bis zu einem Jahre an, 21 219 über 1 bis zu 5 Jahren, und drei für eine Verschmelzung. Die Diskussion darüber wird am werden. Die Tagesordnung umfaßt neben den Rechenschaftsberichten 7650 über 5 bis zu 10 Jahren, 1681 über 10 bis zu 15 Jahren und nächsten Lage fortgesetzt werden. 11. a. diese Punkte: Einführung der Eriverbslosenunterstützung; 325 Mitglieder über 15 Jahre. Also nur 4,5 Proz. sämtlicher MitDurchführung des Reichstarifvertrages und die Lohnbewegungen; glieder find länger als 10 Jahre Mitglied des Verbandes. Statutenberatung; die gesetzlichen Vorschriften und die Gefahren Nach dem Kassenbericht belaufen sich die Einnahmen der Bleibergiftung; Internationale Beziehungen im Malergewerbe. für beide Jahre auf 1986 806,82 M. und die Ausgaben auf Im Mittelpunkte der Verhandlungen dürfte die Frage der und 1910 946 918,80 M. bereinnahmt. Von den Ausgaben find Abwechselung in dem ewigen Einerlei der Aussagen, die sich auf 1532 149,78 M. An Beitragsmarken wurden 1909 862 111,45 M. Heute wurde die Beweisaufnahme fortgesetzt. Eine Kleine eventuellen Einführung der Erwerbslosenunterstübung stehen. Dieser Punkt wurde in den Mitgliederkreisen besonders hervorzuheben: Für Agitation und Konferenzen 1909 37 648,50. ben Spielbetrieb beziehen, bot die Tatsache, daß sich unter den eifrig diskutiert. Der Verband befaßt sich ja nicht zum erstenmale und 1910 43 483,42 M.; Krankenunterſtüßung 1909 107 983,60 m. Beugen auch mit dieser Frage. Schon im Jahre 1903 fand eine Urabstimmung und 1910 112 394,25 m.; Streikunterstüßung 1909 16 379,15 M. zwei Vertreterinnen des schönen Geschlechte über die Einführung der Erwerbslosenunterstützung statt, wobei und 1910 98 377,45. M. hierunter sind 50 000 m. für die ausge= diese mit 7344 gegen 7095 Stimmen verworfen wurde. Im Jahre Sperrten Bauarbeiter); Reiseunterstützung 1909 10 172,73 m. und befanden, eine Rentiere und eine Bukmacherin, die auch die Ma 1906 war die Strömung gegen diese Unterstüßung in der borge- 1910 9216,67 M.; Arbeitslosenunterstüßung( fakultativ) nur 1910 tisteschen Abende besucht haben. Die lettere hat nur die Rolle schlagenen Form noch größer, da stimmten 15 640 Mitglieder 64 115,40 M.; für das Verbandsorgan, dem„ Vereinsanzeiger", einer Buschauerin gespielt, dagegen hat sich die Frau Rentiere so gegen und nur 4739 für die Einführung. 1909 war die Stim wurden 1909 43 759,38 M. und 1910 47 435,57 M. ausgegeben. Das lebhaft an dem Spiele beteiligt, daß sie eines Abends in die Lage mung umgeschlagen: die Generalversammlung zu Köln führte die Gesamtvermögen des Verbandes betrug am Schlusse der fam, einen ihrer kostbaren Brillantringe im Werte von 800 M. gegen 1097 866,52 M. Ende borübergehend an einen Mitspieler für 200 M. zu verpfänden. fatultative Erwerbslosenunterstützung ein( d. H. die Ar- Geschäftsperiode 1329 431,75 M. beitslosen unterstüßung, die Krantenunterstüßung hat der 1909. Die Abrechnung zeigt, daß die Kaffenverhältnisse des Ver Ein Zeuge bekundete u. a., er habe gesehen, daß Matiske zu Beginn des Spicls stets die größten Beträge in die Kasse legte, u. a. Verband schon seit 11 Jahren), und bearftragte den Vorstand, der bandes ganz günstige sind. nächsten Generalversammlung eine Vorlage über die Einführung einen Gutschein über 1000 M. Matiske habe sich häufig als Kas valier gezeigt, indem er den mitspielenden Damen Fünfzigpfennigstücke zuwarf, damit sie weiterspielen konnten. Bei dem Spiel wirkte häufig ein lebendiger Affe mit, der von den Spielern der „ Glücksaffe"
der obligatorischen Erwerbslosenunterſtüßung zu unterbreiten. Die 12. Generalversammlung des Zentralverbandes der Schiffszimmerer Deutschlands
Geschäftsbericht
Vorstandsbericht
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Gewinn bis 270 Proz.
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Diesem Auftrag tam nun der Vorstand nach. Er unterbreitet der Generalversammlung eine Vorlage. Nach dieser kann Mitgliedern, die zwei Jahre dem Verbande angehören und 104 Wochenbeiträge wurde am Sonntagnachmittag im Berliner Gewerkschaftshause erbezahlt haben, wenn fie arbeitslos oder krank werden, nach einer öffnet. Anwesend waren 28 Delegierte aus 23 Wahlbezirken mit genannt wurde. Dieser intelligente Vierhänder machte seine Nas Karenzzeit von 6 Wochentagen während der Dauer der Erwerbs- 54 Orten.( Hamburg hatte 6 und Reiherstieg 2 Delegierte ge- priolen und wurde von einzelnen Spielern als Glüdsbringer be Tofigkeit eine Unterstützung in folgender Höhe bezahlt werden: fandt.) Vom Hauptvorstand in Hamburg waren Müller, trachtet: man steckte ihm ein Dreimarkstück in die zarte Hand, der Nach zweijähriger Mitgliedschaft und Bezahlung von 104 Wochen- Wichers und Biehl, von der Kontrollkommission Klein- Affe fette das Geldstück auf irgend ein Feld, welches er zufällig beiträgen für 18 Tage a 1,50 M., bis zur Höhe von 27 M. Dieser schmidt erschienen. Die Generalfommission der Gewerkschaften berührte, und nun drängten sich die Spieler heran, um möglichst Sab ist als unterste Staffel gedacht. Ueber eine höhere Staffelung vertrat Gustav Bauer . Am Sonntag wurden nur die ein- schnell auf dasselbe Feld zu setzen. Ein Zeuge hat durch die soll die übernächste Generalversammlung beschließen. Bis dahin leitenden Arbeiten vorgenommen; die Verhandlungen des Kon- Mithilfe des Affenviehs 2000 Mart gewonnen. Nach diesem Knallfollen Mitglieder, die länger als fünf Jahre der Organisation an- gresses begannen am Montagmorgen um 8 Uhr mit der Diskussion effett hat Matiste den Affen nicht mehr in das Zimmer hineingehören und die Erwerbslosenunterstützung von 27 M. bereits be- über den gedruckt vorliegenden gelassen. Es wurde dann auch der praktische Arzt Dr. Albert zogen haben, noch eine Unterstützung von 75 Pf. bis zu 1 M. pro Wolff vernommen, an den sich Matiske zur Beurteilung seines Ges Tag auf die Dauer von 9 bis 43 Tagen erhalten. Zur Dedung der sundheitszustandes gewandt hatte. Der Zeuge bekundete, daß MaAusgaben für diese Unterstützung schlägt der Vorstand, der mit einer für die Jahre 1909 und 1910. Im Jahre 1909 mußte der Verband tiste, als er zu ihm in die Sprechstunde tam, einen sehr erregten Erwerbslosigkeit von 75 Broz. rechnet, einen erhöhten Wochenbeitrag sich darauf beschränken, Angriffe der Unternehmer abzuwehren, Eindruck machte. Matiste war so nervös und erschöpft, daß er ihm um durchschnittlich 25 f. vor, die voll an die Haupttasse abzus was manchmal glänzend gelang wie z. B. in Sachsenhausen , wo den Rat erteilte, ein Sanatorium aufzusuchen. Zur Verlesung führen find. Gegen diese Vorschläge hat sich in den Mitglieder ein hartnädiger Kampf entbrannte, als die Unternehmer den Lohn tam auch das Buch, in welchem über die Einzahlungen in die Kaffe freisen teilweise eine starte Opposition erhoben. Ein Teil der um 6 Pf. pro Stunde kürzen wollten, nämlich von 48 bis auf 42 Pf. genaue Eintragungen gemacht und die„ Dividende" für die ein Opponenten ist prinzipieller Gegner der Erwerbslosenunterstützung, Troß einer Aussperrung der Schiffszimmerer an den märkischen zelnen Aktionäre berechnet wurde. Es ergibt sich, daß in allen der andere größere Zeil ist nur gegen die Unterstüßung in der vor- Wasserstraßen schloß der Stampf mit einem Erfolge für den Ver- Fällen mit den Hauptbeträgen" Der Verein" neben den„ ordentgeschlagenen Form. Unter den Anträgen zur Generalversamms band, indem die Unternehmer sich bequemen mußten, statt 48 Pf. lichen Mitgliedern" figurierte und daß unter dem Verein" der lung befinden sich demgemäß auch eine Reihe Abänderungsvor- 52 Pf. pro Stunde zu zahlen. Im Jahre 1910 sette eine bessere Angeklagte Matiske zu verstehen war. Die" Dividende" war in schläge. Zahlreiche Mitgliedschaften verlangen überdies eine Ur- Konjunktur ein, und es gelang, für 73 Proz. der Mitglieder den meisten Fällen eine sehr erhebliche. abstimmung über diese Frage. bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen zu erringen. Ohne Streit Nach Schluß der Beweisaufnahme vertrat Staatsanwalt Dr. Von den sonst noch vorliegenden Anträgen ist ein Antrag erreichten 19 Bahlstellen mit 1219 Mitgliedern eine Lohnerhöhung Lehmann in längeren Ausführungen die Ansicht, daß Matiste des Straßburg borzuheben, der den Vorstand beauftragt haben will, bon 2 bis 6 Pf. pro Stunde. Jn 22 Zahlstellen wurde durch gewerbsmäßigen Glücksspiels völlig überführt sei. Das Hauptbei dem Reichstarifabschluß im Jahre 1913 auf die Verkürzung Arbeitsniederlegungen eine Lohnerhöhung von 2 bis 5 f. für belastungsmoment sei das vorgelegte Spielerbuch, welches beweise, Pf. der Arbeitszeit von mindestens einer halben Stunde 1621 Mitglieder erzielt. daß Matiste aus dem Glücksspiel einen hoch zu bemessenden Ertäglich hinzuwirken. Ein Antrag Mainz verlangt, daß, wie bei Bedeutungsvoll war auch für den Verband die Aussperrung werb gehabt habe. Er sei immer so hoch an der Bank beteiligt ges anderen Organisationen, dem Borstand ein Beirat beigegeben auf den deutschen Seeschiffswerften im Herbst 1910. Direkt bewesen, daß er eigentlich als der alleinige Bankhalter betrachtet wird, der aus dem Vorsitzenden des Ausschusses und den Bezirks- troffen wurden davon 14 Bahlstellen mit 1417 Mitgliedern. Die Geld gegen Pfand geliehen und bei erschöpfter Stasse Nachschüsse ge= werden müsse. Er habe andere Leute zum Spiel veranlaßt, ihnen leitern gebildet werden soll. Elf Bahistellen beantragen die Ver Generalfommission bewilligte dem Verbande zur Führung dieses liefert. Daß ihm aus dem Spiel ein hoher Gewinn zugefloffen, schmelzung mit anderen Verbänden. Und zwar wünschen die Stampfes 38 000 m.; es gelang jedoch dem Verbande, mit den beweise das Spielerbuch, aus welchem sich ergebe, daß ihm ein Mitgliedschaften Breslau , Dresden , Düsseldorf , Heidelberg , Stettin , eigenen Mitteln auszukommen. Mit Genugtuung wird fonstatiert, Straßburg und Wilhelmshaven die Verschmelzung mit dem Bau- daß die Aussperrungstaktik der Unternehmer scheiterte, weil die arbeiterberband. Eine Zahlstelle beantragt, zunächst eine Arbeiter fest und geschlossen zusammenstanden. Durch die hierbei aus der Kasse zugeflossen sei. Er sei auch von Anfang an nicht in Verschmelzung mit dem Tapezierer und Glaserverband in die notwendig gewordene Erhebung der Extrabeiträge wurde eine ge- gutem Glauben gewesen. Seine Berufung auf seine bei Herrn Wege zu leiten. wisse Misstimmung unter den Mitgliedern erregt, und der Bestand b. Manteuffel eingezogene Auskunft könne nicht durchgreifen. Es Der an Mitgliedern ging etwas zurüd, wobei freilich zu berücksichtigen sei schon verdächtig, daß jemand in einem solchen Falle zum Kris ist, daß die Zahlstelle Bremen dem Holzarbeiterverbande beitrat. minalfommissar hingeht; Herr v. Manteuffel aber hatte ihn außer. des Vorstandes umfaßt die Jahre 1909 und 1910, die beide in Am Anfang des Jahres 1909 hatte der Verband 3821 Mitglieder; dem in seiner Auskunft vor dem Roulettespiel gewarnt. Für den wirtschaftlicher Beziehung nicht günstig für das Malergewerbe am Anfang des Jahres 1910 wurden 4089 gezählt, die sich bis zum bösen Glauben des Angeklagten spreche auch der Umstand, daß der waren. Dem Verbande gelang es trotzdem, für seine Mitglieder dritten Quartal auf 4207 vermehrten und sich am Schlusse desselben Angeklagte seine Einlagen zum Teil nicht selbst gezeichnet, sondern ganz erhebliche Vorteile zu erringen. Das Jahr 1909 tar ja ver- Jahres wieder auf 3891 verminderten. sich dabei der Croupiers als Strohmänner bedient habe. Der Ums hältnismäßig schwach an Lohnbewegungen. Das Jahr 1910 mar aber wie für das Baugewerbe auch für die Maler ein Kampfjahr 1909 betrugen die Einnahmen 48 592,33 M., die Ausgaben 52 043,83 feit, mit der Matiste das Spiel fortgesetzt hat, nachdem der Klub Nach der Abrechnung der Hauptkasse für das Jahr fab, sei in die Tausende gegangen und die Leute seien um recht hohe Beträge gerupft worden. Strafschärfend sei die Beharrlich in ganz besonderem Maße; brachte es doch die große Tarifbewegung Mark. Demnach betrugen die Mehrausgaben 3451,50 W. Für das erstemal polizeilich aufgehoben worden war, ferner sei strafmit dem Abschluß eines Tarifes, der sich über ganz Deutschland Aussperrungen und Streiks wurden 20 327 M. ausgegeben. beitsverhältnisse von rund 58 000 Personen tariflich geregelt. Mit 160 841,53 M. Demnach war wieder eine Mehrausgabe vorhanden, sich der Angeklagte Paul Hahn strafbar gemacht, doch liege bei ihm erstreckt. Durch diese Tarifbewegung wurden die Lohn- und Ar- Jahre 1910 betrugen die Einnahmen 132 574,83 W., die Ausgaben schärfend, daß er nicht von Anfang an die Wahrheit gesagt habe. Auch die Croupiers seien wegen Beihilfe zu bestrafen, ebenso habe dem Ergebnis dieser Tarifbewegung, das durch längere Berhand- diesmal im Betrage von 28 266,70 M. Für Aussperrungen und die Sache viel milder. Der Staatsanwalt beantragte gegen die lungen und Schiedssprüche der Unparteiischen festgelegt wurde, Streits wurden 139 517 m. ausgegeben. Der Bestand der Haupt- angeklagten Croupiers je 2 Wochen Gefängnis, gegen Paul Hahn waren die Mitglieder des Verbandes in einigen Bahlstellen, be- tasse am Jahresschluß 1910 inklusive des in den Bahlstellen vor- 3 Wochen Gefängnis, sonders in Hamburg und Bremen , völlig unzufrieden. Da auch handenen Vermögens wird auf 68 678,43 M. angegeben. An Ardie Beteiligung an der allgemeinen Abstimmung über die Schiedsbeitslosenunterstüßung wurden in der Berichtszeit von zwei Jahren sprüche sehr gering war, hielt der Vorstand es für geraten, eine 27 641,90 m. ausgezahlt, an Krantenunterstüßung 30 682,30., an außerordentliche Generalversammlung einzuberufen. Diese hat Reiseunterstützung 511,70 m. durch ihre Beschlüsse die getroffenen Maßnahmen unterstüßt und gegen einige Stimmen die eingeschlagene Tattit des Vorstandes 25 Orten Berichte vor. Im Vorstandsbericht wird hervorgehoben, Ueber Streits und Aussperrungen lagen aus gutgeheißen. Trotz dieser Beschlüsse der höchsten Instanz stellte sich daß während der Jahre 1909 und 1910 fein einziger von allen ein Teil der opponierenden Mitglieder außerhalb der Organi Streits und Lohntämpfen verloren ging. Aus 9 Bahlstellen lagen fation, und in Hamburg wurde eine Sonder organisation ge- gesonderte Berichte über die Entwidelung der Organisation und gründet. Durch Vermittelung der dortigen Parteiorganisation die bestehenden Verhältnisse gedruckt vor, besonders ausführlich aus gelang es aber, eine Einigung zwischen dem Verband und der Breslau , Hamburg und Wilhelmshaven , dann aus Gaarden, HavelSonderorganisation zu erzielen. Die dabei getroffenen Ab machungen bedürfen noch der Bestätigung der Generalversammlung. berg, Auras, Emden , Vegesad, Reiherstieg. Mit dem Ergebnis der Tarifbewegung 1910 ist ja auch der Vorstand nicht ganz zufrieden. Er sagt aber in dem Geschäftsbericht, daß das Errungene die Grenze deffen sei, was bei fried lichen Verhandlungen überhaupt erreicht werden fonnte. Es sei fraglich, ob bei einem Kampfe mehr erzielt worden wäre. Insgesamt wurden 1910 376 Lohnbewegungen geführt, die sich auf 555 Orte mit 17 406 Betrieben und 61 086 Beschäfigten erstreden. Als dann der Bericht der Kontrollkommission folgte, sette eine 309 Bewegungen mit 58 415 Beteiligten wurden ohne Arbeitsein- längere Diskussion über eine Reihe von Beschwerden ein. Diese stellung zum Abschluß gebracht, die übrigen fanden ihre Erledigung wurden schließlich an eine Kommission von drei Mitgliedern verdurch Streits und Aussperrungen. Von den Bewegungen endeten wiesen. mit vollem Erfolg 56 mit 1945 Personen, mit teilweisem Erfolg Einem Antrage zur Geschäftsordnung gemäß fam als nächster 311 mit 58 585 und ohne Erfolg nur 7 mit 61 Beteiligten. Er- Punkt der Tagesordnung eine außerordentlich wichtige Frage zur zielt wurde durch diese Lohnbewegungen: eine Arbeitszeit Beratung, die berkürzung für 24 049 Personen um wöchentlich 25 177% Etunden, und eine Lohnerhöhung für 59 772 Beteiligte um betreffend. Dazu lagen Anträge vor von den Zahlstellen Hamrung der Strafe, wobei auch er auf das Urteil im HarmlosenVerschmelzung des Verbandes mit einer größeren Organisation twöchentlich 94 698 M. Außerdem wurden noch sonstige verschiedene burg, Gaarden, Begejad und Beddel. Hamburg Prozeß hinwies und betonte, daß Matiste turmhoch über den LeuVerbesserungen der Arbeitsverhältnisse errungen. Die Gesamttosten der Lohnbewegungen, Streits und Aussperrungen betrugen verband für die Verschmelzung vor. Als Referent über diese worden find. Auch liege feinerlei Veranlassung vor, die von Ma und Vegesad schlagen den Deutschen Metallarbeiter ten stehe, die damals zu 2 und 3 Monaten Gefängnis verurteilt Im Jahre 1909 wurden nur insgesamt 68 Lohnbewegungen Frage wurde Strök el- Wilhelmshaven bestellt, der für die Ver- tiske gestellte Raution für verfallen zu erklären. Der Berteidiger mit 2615 Beschäftigten geführt. 29 Bewegungen mit 1930 Befchmelzung eintrat, indem er auf den Umwälzungsprozeß im beantragte ferner die Freisprechung einiger der als Croupiers an teiligten wurden ohne Arbeitseinstellung und 22 mit 650 Personen Schiffsbaugewerbe hinwies, der das Zimmerergewerbe mit dem geklagten Personen. durch Streiks und Aussperrungen zum Abschluß gebracht. Von den Untergange bedroht. Der Kampf gegen die Unternehmer werde Bewegungen endeten mit vollem Erfolg 8 mit 190 Beteiligten, mit erleichtert, die Agitation auf den Werften gefördert, die Leistungsteilweisem Erfolg 36 mit 2170 und ohne Erfolg 7 mit 124 Per- fähigkeit gestärkt werden, wenn der Verband sich einer großen Drfonen. Grreicht wurde durch diese Kämpfe eine Arbeitszeitver- ganisation, wie sie der Deutsche Metallarbeiterverfürzung für 887 Arbeiter um wöchentlich 2035 Stunden und eine band darstellt, anschließen würde. Rohnerhöhung für 1861 Beteiligte um 1974,93 M. wöchentlich. Der Sorreferent Biehl- Hamburg, Mitglied des Hauptbors Die Gesamtkosten für diese Bewegungen beliefen sich auf
60 225,26 M.
16 553,05 m.
Die Mitgliederbewegung zeigt trob der wenig gün ftigen Geschäftslage einen erfreulichen Aufschwung. Bei Beginn der Geschäftsperiode zählte der Verband 36 319 Mitglieder. Das Jahr 1909 brachte eine Zunahme um 2414 und das Jahr 1910 eine weitere Steigerung um 3149; bie Mitgliederzahl stieg bis Ende 1910 auf
In der
Diskussion über den Vorstandsbericht
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Im
wurde die Tätigkeit des Vorstandes mancherlei Kritik unterzogen. Verschiedene Streits, wie der von Müllrose , dann die Ausschreibung von Extrabeiträgen, ferner die Möglichkeit beſſerer Agitation und einzelne Vorgänge in den Bahlstellen famen zur Besprechung.
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standes, trat diesen Ausführungen entgegen. Er bezweifelte, daß die Schiffszimmerer dem Untergange geweiht seien und hob die Wichtigkeit der Selbständigkeit der Organisation hervor, die für den Kampf um bessere Arbeitsbedingungen nicht zu entbehren sei. Durch den Anschluß an den Deutschen Metallarbeiterverband würde diese Selbständigkeit aber verloren gehen. Daß die Leistungsfähig teit gestärkt würde, stellte der Redner als fraglich hin. Er ber
gegen Matiske 1 Jahr 3 Monate Gefängnis, außerdem Ginziehung der beschlagnahmten Spielutensilien und der beschlagnahmten Spieltasse. Außerdem beantragte der Staatsfallen zu erklären. anwalt, die von Matiste gestellte Kaution von 25 000 M. für ver.
Rechtsanwalt Dr. Jul. Meher bestritt, daß Matiske ein ge werbsmäßiger Glüdsspieler sei; er sei vielmehr ein Spieler aus Leidenschaft gewesen und die Tatsache, daß er gewinnen wollte, fönne doch nicht die Gewerbsmäßigkeit konstruieren, denn kein Spieler jeze sich doch an den Spieltisch, um zu verlieren. Glücksspiele seien an sich in Deutschland nicht verboten, ebensowenig das Glücksspiel in Klubs und angesichts dieser Tatsache und der ihm von dem Kommissar v. Manteuffel gegebenen Auskunft habe Mas vom Staatsanwalt beantragte Strafe sei geradezu exorbitant, weitn tiste wohl annehmen können, daß er nichts Strafbares begehe. Die man daran denke, daß seinerzeit die Harmlosen", bei denen un geheure Summen verspielt worden, zu 3 Monaten, und der„ olle hatte, nur eine Strafe von wenigen Monaten Gefängnis erhielt. ehrliche Seemann", der unzählige Menschen unglüdlich gemacht Der Angeklagte babe dumm gehandelt, aber nicht strafbar. Zu ciner Einziehung der Staution liege gar fein Grund vor, denn gegen am nächsten Tage anzeigt, wo er weile, liege doch gewiß nicht der jemand, der sich in ein Sanatorium begibt und seinem Verteidiger Verdacht vor, daß er fliehen wollte.
Rechtsanwalt Dr. Alsberg beantragte gleichfalls aus juristi schen und tatsächlichen Gründen die Verneinung der Schuldfrage bezüglich des Matiske eventuell aber eine wesentliche Herabminde
junior ein und beantragte deren Freisprechung. Paul Hahn habe Rechtsanwalt Bahn trat für die Angeklagten Hahn fenior und aus dem Spiel durchaus nicht ein Gewerbe machen wollen, sondern zum Amüsement gespielt. Er habe aus jener Spielpassion gehan delt, die ja auch so manchen Offizieren innewohne, ohne daß man diese zu gewerbsmäßigen Glüdsspielern werde stempeln wollen. Paul Hahn habe aus der ganzen Sache keinerlei Vorteil gehabt. die Freisprechung der von ihnen verteidigten Groupiers. Auch die Rechtsanwälte Benjamin und Dr. Jaffé beantragten
teidigten Angeklagten und deren guten Glauben darauf hin, daß in Rechtsanwalt Dr. Werthauer wies zugunsten der von ihm verBerlin WW. in gar manchen Häuslichkeiten ein Roulette au finden sein soll,