Gewerkschaftliches.
Die Bäcker vor dem Einigungsamt.
üben. Wiederholt werden jest Streifende son Herrn Collab schriftlich ersucht, doch wieder anzufangen, mit dem ausdrücklichen Hinweis, die Organisation habe nichts dagegen. Demgegenüber machen wir alle Kollegen darauf aufmerksam, daß der Streik weiter besteht. - Die Firma Collab ist für Metallarbeiter gesperrt. Deutscher Metallarbeiter- Verband. Ortsverwaltung Berlin .
-
ein Gesuch unterbreitet, daß die Löhne reguliert werden möchten und für die Ueberstunden, Nacht- und Sonntagsarbeit ein Zuschlag bezahlt werden soll. Am Vormittag wurde das Gesuch überreicht, am Nachmittag wurden sämtliche 24 Arbeiter ent lassen. Das Bureau der Firma ist in Berlin , Linkstraße 7( auch Potsdamer Straße ). Zuzug von Schlossern, Drehern, Klempnern und Kupferschmieden ist fernzuhalten. Deutscher Metallarbeiter- Verband. Bezirksleitung.
arbeiter- Streif.
Die
Am Freitag warteten Parteien und Publikum im VerHandlungssaal des Einigungsamtes von 10 bis 12 Uhr auf die Verkündung des Schiedsspruches. Inzwischen hielten die Meister noch eine Sonderbesprechung ab. Anscheinend war Der Streik im Bauklempnergewerbe Berlins . die Frage des Arbeitsnachweises, die schon viele SchwierigDie streikenden Bauklempner hatten sich gestern vormittag im feiten gemacht hatte, noch nicht zu ihrer Zufriedenheit er- großen Saale des Getvertschaftshauses versammelt. Der Saal reichte Vom Waldenburger Straßenbahner- und Elektrizitätsledigt. Als der Vorsitzende, Magistratsrat Schult, um bandsvertreter Dietrich über die Lage des Kampfes gab, ging Aus dem Bericht, den der Vernapp aus, allen Blazz zu bieten. 12 Uhr die Situng eröffnete, fagte er, das Einigungsant hervor, daß die Arbeitsniederlegung mit einer Einmütigkeit durch Tag zu Tag. Die Zahl der Streikenden stieg von 154 auf 210. Die Situation für die Streifenden wird immer günstiger von habe einen Schiedsspruch gefällt, der aber nicht einstimmig, geführt ist, die kaum etwas zu wünschen übrig läßt. Soweit bis für die Gruben, die aus dem Waldenburger Elektrizitätswert sondern mit Stimmenmehrheit zustande gekommen sei. Der jegt festgestellt ist, erstreckt sich der Streit auf 202 Firmen mit über ihre elektrische Straft beziehen, wird der Ausstand nachgerade Vorsitzende verlas dann den Schiedsspruch, den wir hier mit 1000 Bauklempnern. Er dehnt sich jedoch Tag für Tag noch weiter zu einer Kalamität, da die Pumpen zum Wassers Weglassung einiger unwesentlichen Formalitäten wiedergeben. aus, wo irgendwo noch bei einer Firma gearbeitet wird, die ziehen zum Teil stillstehen müssen. Ebenso fehlt den 1. Arbeitsnachweis, Arbeitsvermittelung. für die Lohnbewegung in Betracht kommt. Die Arbeit ist Grubenventilatoren ausreichender Strom. auch bei solchen Firmen niedergelegt, die noch im Tarif Kommune Waldenburg hat die Beleuchtung der Es wird zu Berlin innerhalb vier Wochen ein paritätischer verhältnis standen, aber den Tarifvertrag gebrochen haben. Straßen und Pläge auf die Hälfte reduziert. In Arbeitsnachweis errichtet und zwar weder in den Räumen Eine dieser Firmen droht in einem eingeschriebenen Brief mit einer vielen Geschäften muß ebenfalls die Beleuchtung auf das Andreasstraße 64, noch in den Räumen des Zentralarbeitsnach Schadenersagtlage, obwohl ihr sowohl wie den anderen in derselben notwendigste beschränkt werden. Die von den Gruben weises in der Gormannstraße. Derselbe führt den Namen Lage befindlichen Firmen unwiderleglich nachzuweisen ist, daß sie und Industriewerten geborgten Streifbrecher wechseln jeden Tag und " Bentralarbeitsnachweis für das Bäder- und Konditorgewerbe Tarifbruch begangen hat. Die christlich wie die Hirsch- Dunckerich ziehen es vor, sich den Streikenden anzuschließen. Einige Betriebe, von Groß- Berlin". Der Arbeitsnachweis untersteht einem organisierten Bauklempner haben die Arbeit ebenfalls niedergelegt die Streifbrecher lieferten, zogen diese schleunigst zurüď, weil sie Kuratorium, welches aus 6 Arbeitnehmern, 6 Arbeitgebern und und es ist wohl zu erwarten, daß sie den Kampf mit der im Metall- einen Solidaritätsstreit ihrer eigenen Arbeiter befürchten. einem unparteiischen Vorsitzenden besteht. Dieser wird vom arbeiterverband organisierten großen Masse der Bauklempner auch Angebotene Vermittelungen schlug die Direttion aus, die Kuratorium aus der Zahl der Gewerberichter des Gewerbegerichts einmütig durchführen werden. Verschiedene Firmen suchen jetzt auf Arbeiter waren dazu bereit. Der Betrieb im Elektrizitätswerk wird zu Berlin gewählt. Die Arbeitgebermitglieder des Kuratoriums die eine oder andere Art die Streifenden wieder in den Betrieb nur ganz notdürftig aufrechterhalten. werden durch die Vorstände der beteiligten Jnnungen, die Ar hineinzuloden. 8. B. hat Herr Schöllhorn, der Obermeister der Bon den Straßenbahnen hat seit Ausbruch des beitnehmermitglieder durch die zurzeit bestehenden Gesellen Charlottenburger Zwangsinnung, feinen Arbeitern gegenüber erklärt, Streits noch fein einziger agen das Depot bers ausschüsse in einem gemeinschaftlichen Wahlgange gewählt.( Eine daß diese Innung mit der Berliner Innung nichts zu tun habe, weshalb lassen. Auch selbst wenn dies der Fall wäre, würden diese nicht dem Schiedsspruch beigegebene Aufstellung verteilt die Stimmen fie ruhig weiterarbeiten könnten. Der Name desselben Obermeisters benutzt werden, weil die ganze Bevölkerung mit bers der Arbeitnehmer nach Maßgabe der Zahl der in den einzelnen steht jedoch neben dem des Berliner Obermeisters Mulad und des schwindenden Ausnahmen mit den Ausständigen sjhm. Innungen beschäftigten Gesellen.) Wählbar sind alle dem Bäcker- Arbeitgeberverbandsvorsitzenden Thom unter einem gebrudten pathisiert, was auch aus den Aeußerungen ber gesamten und Konditorgewerbe angehörenden großjährigen Personen von Birkular, durch das die Arbeitgeber des Bauflempnergetverbes auf bürgerlichen Preise hervorgeht, die die Direktion auffordern, Groß- Berlin.( Hierzu bemerkt der Vorsitzende, es sei die Mei- gestern abend nach dem Architektenhaus zu einer Beratung über den den Wünschen der Streifenden entgegenzukommen. Die Haltung der nung des Einigungsamtes, daß auch solche Personen wählbar Streit eingeladen wurden. Im übrigen werden in diesem Birkular, Streifenden und die Ruhe, die sie angesichts der provokatorischen Her nung des Einigungsamtes, daß auch solche Personen wählbar find, die nicht mehr im Gewerbe arbeiten, also auch Gewerkschafts- das der Referent verlas, die Arbeitgeber aufgefordert, die unbilligen ausforderung der Direktion bewahren, ist geradezu musterhaft. angestellte.) Die Arbeitsvermittelung erfolgt durch Branchen Forderungen einmütig abzulehnen". Die Arbeitgeber tönnen jedoch Bis jetzt ist noch nicht das geringste vorgekommen. Am Mittwoch kundige, welche von jeder Partei zu gleichen Teilen zu stellen sind. versichert sein, daß die Streifenden mit mindestens derfelben Ein- und Donnerstag wurden 25 000 Flugblätter im Streife verbreitet. Ueber Streitigkeiten, die im Kuratorium nicht erledigt werden mütigkeit an ihren Forderungen festhalten und sich nicht mit dem Am Sonntag wird die Arbeiterschaft von Waldenburg und fönnen, entscheidet endgültig das Einigungsamt des Berliner Ge- abfinden lassen, was man auf dem Einigungsamt für gut befunden umgegend in 8-10 Volksversammlungen zum Ausstand Stellung werbegerichts, falls es von einer Seite angerufen wird. Die hat, ihnen zu bieten. Kosten des Arbeitsnachweises werden von beiden Parteien je zur beigt, daß die Arbeitnehmer„ ohne irgend eine Berechtigung" in den falls die Direktion versuchen würde, den Betrieb der Elektrischen Wenn es außerdem in jenem Zirkular nehmen. Die Funktionäre haben bereits den Boykott beschlossen, Hälfte getragen, doch bezahlt jede Partei ihren Vermittler selbst. Streit getreten find, und daß wir unsererseits( die Arbeitgeber) Bahn aufzunehmen. Wenn also die Direktion auf ihrer Hartnädig Als Vermittelungsgebühr werden von jedem Arbeitsuchenden alles getan haben, um den Frieden zu wahren," so weiß ja jeder, feit beharrt, fann sich der Streit noch lange hinziehen, zumal Arbeiter 20 Pf. erhoben, ebensoviel haben die Jnnungen zuzuschießen. der die Entwickelung des Kampfes verfolgt hat, was von diesen die hauptsächlichste Einnahmequelle der Elektrischen bilden. Schon Umschauen und Inserieren ist verboten. Von keiner Seite dürfen Aeußerungen zu halten ist. Was die Unternehmer geboten haben, jezt beträgt der Einnahmeausfall bei der Elektrischen 25 000 M. andere Nachweise errichtet, benutzt oder unterstützt werden. Der entspricht nicht den Verhältnissen und reicht nicht aus für ein GeArbeitsnachweis muß vollkommen neutral geleitet werden. werbe, das, wie das der Bauklempner, eben auch zu einem Saison- Das Ende des Straßenbahnerstreiks in Bremen . gewerbe geworden ist, indem es selbst bei guter Baukonjunktur für Bremen , 12. Mai. ( Privattelegramm des„ Borwärts".) Der einen großen Teil des Jahres an Arbeit mangelt. Für die übrige Bauarbeiterschaft gilt es als selbstverständlich, daß fie von der Tat- Streit wurde heute auf Anraten des Zentralvorstandes des Transfache des Bauklempnerstreits Notiz nimmt und dementsprechend portarbeiterverbandes abgebrochen und die Arbeit bedingungslos
2. Koft- und Logiswesen.
-
Die Gewährung von Koft und Logis ist außer bei Lehrlingen, selbst mit Einwilligung des Arbeitnehmers unzulässig, es sei denn, daß Ausnahmefälle vorliegen und die Schlichtungstommission ihre Einwilligung gibt.
3. Ruhetag.
handelt.
-
aufgenommen.
Ausland.
Zürich , 12. Mai. ( Privattelegramm des Vorwärts".) Am gestrigen Tage traten 5000 Bauarbeiter in den Ausstand. Zuzug nach der Schweiz ist fernzuhalten.
Verfammlungen.
Es ist jedem bei Herstellung von Backwaren beschäftigten Arbeitnehmer eine ununterbrochene 36stündige Ruhepause zu be- Die bisherigen Verhandlungen haben, wie Schulze in einer willigen und zwar: jede Woche bei Betrieben mit 5 und mehr überfüllten Bersammlung berichten fonnte, zu einem positiven ErGesellen beztv. Arbeitnehmern; alle zwei Wochen bei Be- gebnis nicht geführt. Redner zeigte an der Hand eines Antwort trieben mit 3 bis 4 Gesellen bezw. Arbeitnehmern; alle vier schreibens der Fabrikanten, in dem diese ihre Bedingungen formuliert Wochen bei Betrieben mit 1 bis 2 Gefellen bezw. Arbeitnehmern hatten, daß jede weitere Verhandlung zwecklos geworden war und bis zum 31. März 1913 einschließlich, von da ab für diese Betriebe daraufhin die Schlichtungskommission in Anspruch genommen werden alle drei Wochen. Wo größere oder häufigere Ruhe- mußte. Hier jedoch erklärten die Herren Arbeitgeber, daß sie pausen in den Betrieben bestanden haben, dürfen, dieselben nicht nach gebundener Marfchroute handeln müßten und alle weiteren Sentralverband der Schmiede. Der am Donnerstag abgehalte. herabgesetzt werden. Verhandlungen in die Hände des Arbeitgeber- Verbandes ( Sit Frankfurt a. M.) legten. Der Zwed dieser Taltit war offen- nen Generalversammlung lag ein Antrag der Verwaltung vor, den bar der, die örtlichen Verhandlungen zum Scheitern zu bringen und Lokalbeitrag ab 1. Juli bon 5 auf 10 Pf. zu erhöhen. Nach langer Tarifbewegung auf zentraler Basis zu erzwingen. Es besteht jedoch Debatte wurde der Antrag mit 197 gegen 161 Stimmen angenommen. noch immer die Aussicht, daß in nächster Zeit eine Besprechung Hierauf erstattete der Kassierer Hentschel die Abrechnung zwischen beiden Parteien stattfinden wird. Sollte auch dann eine vom ersten Quartal. Die Lokaltasse hatte mit einem Bestande von Verständigung nicht eintreten, so ist der Kampf sicher. Die Ver- 36 598,13 M. eine Einnahme von 42 922,49 M. Die Ausgaben besammlung faßte denn auch einmütig den Beschluß, von heute an trugen 10 947,37 M. Bleibt ein Bestand von 31 948,12 M. Für ohne Zustimmung der Ortsverwaltung keine Ueberstunden mehr zu unterstübungen wurden 10 914,63 M. ausgegeben. Die Mitglieder leisten. zahl betrug am Ende des Quartals 2560. Als Mitglieder des Eine entsprechende Resolution wurde einstimmig an Gauvorstandes wurden entschet und Schlinsti gewählt.einstimmig an- zahl Die Ersatzwahl für einen ausgeschiedenen Revisor fiel auf Frite
4. Löhne.
-
-
Der Mindestlohn für Bäder beträgt beim Infrafttreten dieses Tarifs 25,50 M. pro Woche, vom 1. April 1912 ab 26 M., vom 1. April 1913 ab 26,50 M. pro Woche. Arbeiter in verantwortlicher Stellung erhalten entsprechend höheren Lohn, ebenso Konditoren, die einzeln selbständig oder zeitweise beschäftigt werden. Aushilfen erhalten pro Tag 5 M., in ber antwortlicher Stellung entsprechend mehr. Ueberstunden der Bäder werden mit 65 Pf. bezahlt. Tageweise beschäftigte Konditoren erhalten pro Tag 6 M., Sonnabend oder Sonntag 7 M. Halbe Tage werden mit 4 M., am Sonnabend oder Sonntag mit 5 M., Ueberstunden mit je 1 M. bezahlt.
-
5. Arbeitszeit.
-
Die Arbeitszeit beträgt in Betrieben mit 1 und 2 Gesellen 12 Stunden, in Betrieben mit 3 bis 8 Gesellen 11 Stunden, in Betrieben mit mehr als 8 Gesellen 10 Stunden. Die Arbeitszeit gilt in allen Fällen mit Einschluß einer einstündigen Ruhepause. Wo diese Pause aus technischen oder anderen Gründen nicht eingehalten werden kann, ist die Arbeitszeit entsprechend zu vertürzen. 6. Lehrlingsstala.
In Betrieben ohne Gefellen darf nur ein Lehrling, in Betrieben mit einem Gesellen dürfen bis zwei Lehrlinge, in Betrieben mit zwei und mehr Gesellen bis drei Lehrlinge beschäftigt werden. Mehr wie drei Lehrlinge darf kein Arbeitgeber halten. 7. Sanitäre Bestimmungen.
Die fanitären Bestimmungen der polizeilichen Verordnungen über das Bäckergewerbe find von beiden Teilen streng innezuhalten. Wasch- und Umkleideräume sowie Bedürfnisanstalten find, wie es§ 120b der Gewerbeordnung vorschreibt, einzurichten. Beide Parteien haben in dieser Hinsicht streng auf ihre Mitglieder einzuwirken.
8. Durchführung des Tarifs.
Es ist eine aus 7 Arbeitgebern und Arbeitnehmern und einem Gewerberichter als Vorsitzenden bestehende Schlichtungsfommission einzusehen. Die Beauftragten der Kommission haben zum Zweck der Kontrolle und Ueberwachung des Tarifs jederzeit freien Zutritt zu den Bäckereibetrieben. Gegen die Entscheidungen der Schlichtungskommission tann jede Vertragspartei die endgültige Entscheidung des Einigungsamts anrufen. 9. Schlußbestimmungen.
-
Alle auch nur teilweise bei der Herstellung von Backwaren beschäftigten Gesellen und Arbeitnehmer fallen unter diesen Tarif. Derselbe tritt mit dem Tage seiner Annahme durch die Barteien in Kraft und gilt bis 1. Mai 1914. Schon bestehende, über diesen Tarif hinausgehende günstigere Lohn- und Arbeitsbedingungen dürfen nicht verschlechtert werden.
Nach Verlesung des Schiedsspruches bemerkte der Vorfizende, daß die Parteien bis 19. Mai dem Einigungsamt zu erklären haben, ob sie den Schiedsspruch annehmen.
Die Lohntommission der Bäcker und Konditoren hat zum Dienstag, den 16. d. M., zwei Versammlungen( eine für die Nacht und eine für die Tagarbeiter) einberufen, welche über Annahme oder Ablehnung des Schiedsspruches zu entscheiden haben.
Berlin und Umgegend. Achtung, Metallarbeiter! Bei der Firma Collab, Kesselstraße 9, stehen unsere Kollegen wegen fortgesetter Differenzen im Streit. Sie mußten aussehen, während Neueinstellungen erfolgten. Herr Collab erklärte, falls die Neueingestellten sich nicht einarbeiten, tönnten die Aussehenden weiterarbeiten. Bei Verhandlungen versprach der Firmeninhaber Regelung, brach sein Versprechen aber schon am nächsten Tage. Es werden jeßt die größten Anstrengungen gemacht, um Arbeitswillige zu bekommen, aber immer bergebens. Bei dem horrenden Lohn von 50 Pf. für gelernte Arbeiter wollen auch Arbeitswillige ihr Handwerk nicht ausBerantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlin . Injeratenteil verantw.:
genommen.
Die Tarifbewegung in der Album-, Mappen und Galanteriewaren- Industrie
-
Eine Bautenkontrolle der Buyer. In einer Buherberfamm lung, die am Donnerstagabend bei Dräsel in der Neuen Friedrichbeschäftigte am Donnerstag eine Versammlung dieser Branche des traße stattfand, erstattete der Sektionsleiter Neumann Bericht Buchbinderverbandes, die den großen Saal von Graumann in der über eine am 27. April borgenommene Bautenkontrolle. Es zeigte Naunynstraße füllte. Bruds berichtete über die gemeinsame fich, daß die nach Ostern eingeleitete Bewegung zur Erhöhung des Sigung mit den Arbeitgebern, zu der sich diese erst am 5. Mai bereit- Abschlaglohnes befriedigend verlaufen ist. Die Situation ist gegen gefunden hatten, obwohl ihnen die neue Tarifvorlage schon am wärtig günstig für die Buzzer, es ist reiche Arbeitsgelegenheit vor. 24. März zugestellt worden war. Zu Verhandlungen, die diese Be- handen, und es muß, wie Neumann ausführte, die Aufgabe der zeichnung verdient hätten, kam es in der Situng eigentlich nicht. Buber fein, höhere Wordpreise zu erzielen. Sehr einEs war vielmehr, wie aus den Ausführungen des Referenten hervor- bringlich legte er dar, wie eine gute Organisation der Buzer allein ging, eine Art Komödienspiel auf feiten der Arbeitgeberbertreter. in der Lage ist, eine Lohnbewegung zu führen und augenblicklich Das einzige Zugeständnis, zu dem sie sich bereit erklärten, war eine errungene Erfolge zu dauernden zu gestalten. Ueber die Resultate 51, wie sie von den Arbeitnehmern gefordert wird. Ein Entgegen- bei der Kontrolle gezählt. Von 2584 beschäftigten Buzern arbeiteten Berkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 53 Stunden statt auf der Bautenkontrolle gab er der Versammlung folgende Zusammen. stellung: 245 Bauten, auf denen Buzer beschäftigt waren, wurden kommen kann das ja kaum genannt werden, da eine solche Verkürzung innen 1315 und außen 1269. Den geforderten Abschlagslohn von bei der täglich neunstündigen Arbeitszeit schon durch die Novelle zur Gewerbeordnung herbeigeführt wird. Alle anderen Forderun- 9M. pro Tag erhielten 2514 Puter, von denen 1268 innen und gen, namentlich auch die Einführung des Wochenlohnsystems, wie 1246 außen arbeiteten. 8 M. erhielten 70 Buber, davon auf überhaupt jede Erhöhung der Löhne, lehnten sie rundweg ab und 6 Bauten 23 Außen- und auf 9 Bauten 47 Innenpuker. Die erklärten, daß sie von ihrer Organisation teine Vollmacht hätten, affordpreise waren auf 48 Bauten erhöht worden. Auf 8 Bauten Bugeständnisse zu machen. Sie waren eben mit gebundenem legte der Unternehmer 1 M. für den Träger und auf 2 Bauten Mandat gekommen, und in der Hauptsache beschränkten sie sich 50 f. für den Träger pro Tag zu. 683 Puberträger wurden darauf, die Tarifvorlage der Arbeitnehmer zu verlesen. Dessen gezählt, davon bei Außenputzern 256 und bei Innenpuzern 427. wurden die Arbeitnehmervertreter schließlich überdrüssig und sie Den Abschlagslohn von 9 M. erhielten 644 Buberträger, einer ersuchten deshalb die Herren, doch erst noch einmal eine Sigung mit erzielte 9,50 M., 38 bekamen 8 M. pro Tag, davon arbeiteten 16 ihren Mandatgebern abzuhalten und bis Donnerstag, den 9. Mai, außen und 22 innen. In der Diskussion wurde über den Mangel an Solidaritätsmitzuteilen, was dabei herausgekommen ist. Die Sigung wurde dann abgebrochen. Eine Antwort der Arbeitgeber war bis zur gefühl wie auch an Energie bei der Erhebung von Forderungen Stunde nicht eingetroffen. Die Arbeitgeber haben offenbar die geklagt. Auf die Notwendigkeit, die achtstündige Arbeitszeit einAbsicht, die Verhandlungen nur zentral durch das Tarifamt in zuhalten, wurde hingewiesen; auch empfahlen einige Redner, daß Offenbach zu führen und obendrein mit den Tarifverhandlungen die Buzzer für die Organisation der Puberträger nach Kräften der Portefeuilles- und Reiseartikelbranche so zu verquiden, so daß eintreten. Die Organisation der Buber selbst läßt aber noch viel für die Album-, Mappen- und Galanteriearbeiterschaft nichts dabei zu wünschen übrig, wie mehrfach hervorgehoben wurde, und eine herauskommt. Der Redner ließ keinen Zweifel darüber, daß die straffe Organisation ist gerade gegenwärtig von der größten Arbeiter und Arbeiterinnen der Branche sich mit solcher Behandlung Wichtigkeit. Hinter den Forderungen der Buzer muß die ihrer Tarifangelegenheit nicht zufrieden geben werden, und daß Organisation stehen, sonst nüßt die gute Konjunktur nicht viel, man nach dem ganzen Verhalten der Arbeitgeber damit rechnen und gehen gewonnene Vorteile leicht wieder verloren. muß, daß es zu einem harten Kampf kommen wird. Wenn die unorganisierten Putzer ergeht die Mahnung, sich unverzüglich dem Arbeitgeber die Kündigungsfrist nuplos verstreichen lassen, find fie Deutschen Bauarbeiterverbande anzuschließen. Bericht folgte, zeigte es sich deutlich, daß die Arbeiterschaft der für die Folgen verantwortlich. In der regen Diskussion, die dem Branche auf alle etwa notwendig werdenden Maßregeln gerüstet ist und feineswegs auf ihre Forderungen verzichten wird. Um die fich häufenden Agitations- und Organisationsarbeiten in der Branche besser bewältigen zu können, wurde die Branchenkommission um zwei Mitglieder verstärkt.
-
Den Bauhandwerkern zur Nachricht, daß der Streit in der Jalousiefabrik von Heinrich Freese, Nieder- Schönhausen, Blankenburger Straße 34, unverändert fortbesteht. Alle arbeiterfreund lichen Blätter werden um Abbruck gebeten, speziell die von Breslau und Hamburg . Die Branchenkommission.
Deutfches Reich.
Letzte Nachrichten.
Schiffszusammenstoß.
An alle
London , 12. Mai. Wie" Lloyds" aus Dover meldet, ist der Dampfer Westmoreland", von Hamburg nach Liverpool bestimmt, heute früh auf der Höhe von Southgoodwin im Nebel mit dem spanischen Dampfer Bayo" zusammengestoßen. Die„ Bayo" ist gesunken. Der Kapitän und vier Matrosen werden vermißt. Die übrigen 17 Mann der Besatzung befinden sich an Bord der Westmoreland", die schwer beschädigt in Dover eingetroffen ist.
"
Die Anarchie in Meriko.
Megito, 12. Mai .( W. T. B.) Flüchtlinge berichten, in Mazat Metallarbeiter! Bei der Firma Minimar, Consolidated Linited lan herrsche Wasser- und Hungersnot fowie Seuchengefahr. Dein Neuruppin ( jest Industriewerke Neuruppin ) find Diffe- peschen an das Kriegsdepartement melden, daß Hunderte von Aufrenzen ausgebrochen. Die Arbeiter der Abteilung für Eismaschinen ständischen Torreon bedrohen. In der Nähe dieser Stadt wurde für Hausbedarf, Apotheken und Krankenhäuser haben der Direktion der Deutsche Katerfeld bei der Verteidigung seiner Farm erschossen. Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsbl.