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und Staat.

Abg. Hoffmann( Soz.):

gegenüber führt Redner aus, daß das GemeindewahIre fommen und der Befähigung zur Teilnahme an den öffentlichen| daß wir die Gegenfäße bei der Schullastenverteilung abischen Sen micht auf eine Stufe zu stellen sei mit dem Wahlrecht in Reich Angelegenheiten. Die Nichtbefizenden haben beispielsweise an einzelnen Gemeinden Berlins nicht billigen. einer gesunden Wohnungspolitit ein größeres Interesse als die Abg. Bitta( 3.) betont, seine Partei habe bersucht, bie Inter Abg. Frhr. v. Zeblis( ft.) betont noch einmal die Notwendigkeit großen Steuerzahler. Den Standpunkt des Abg. Fischbed fann effengegensäße zwischen Berlin und den Vororten auszugleichen. dieses Gesetzes, das endlich in den Verhältnissen Groß- Berlins ich schlechterdings nicht begreifen. Bei den vermögensrechtlichen Abg. Caffel( Bp.): Interessengegensäße zwischen Berlin und Transaktionen des Zweckverbandes kommt es doch darauf an, wie den Vororten bestehen nur in der Art, wie sie zwischen arm und Ordnung schaffen werde. sie vorgenommen werden und daran haben auch die Nichtbesitzenden reich bestehen. Um diese Gegenfäße auszugleichen, muß man Die Ausführungen des Freiherrn v. 3edli waren schon die das größte Interesse. Die Freifinnigen scheinen die wohl aber die Mittel der Sozialdemokratie anwenden. habenden allein für befähigt zu halten, für das Wohl der Abg. Dr. v. Campe( natl.): Der Umstand, daß Abg. Dr. Ankündigung des Spree- Präfekten . Minderbemittelten zu sorgen. Wir stehen auf ganz anderem Liebknecht für die Resolution eintritt, ist ein Beweis für Wir wußten von vornherein, daß das der Zweck der ganzen Uebung Standpunkt. Man muß den Minderbemittelten in erster Linie ein unsere Ansicht, daß der Resolution sozialistische Gedanken zugrunde war. Ich will erklären, daß wir es unterlassen werden, bei der Mitbestimmungsrecht verschaffen an der Verwaltung dieser unge- liegen. britten Beratung irgendwelche Anträge zu stellen, weil wir ja die mein wichtigen Angelegenheiten. Je mehr Sie( zu den Frei- Bei der Abstimmung werden die Resolutionen und der Hurrastimmung tennen, mit der das Gesetz fertiggemacht sinnigen) versuchen, Ihre Haltung zu rechtfertigen, um so mehr Antrag Trestow abgelehnt. werden soll. Ich will nur noch auf die Ausführungen des Grafen sehen Sie sich in Widerspruch zu allen gesunden sozialpolitischen Das Haus erledigt nunmehr die Spee zurüdfommen. Sein Antrag, den König mit der Ernen - Anschauungen. Sie nehmen auch einen plutokratischen Stand­nung von zehn Vertretern zu betrauen, ist um so bezeichnender, punkt ein. als wir uns in Berlin wirklich nicht darüber beklagen können, daß der König sich zu wenig in Dinge einmischt, die die Stadt Berlin angchen. Dem Grafen Spee scheint unbekannt zu sein, daß dem König alle Baupläne vorgelegt werden müssen, und daß er sich darum kümmert, wenn die Stadt Berlin in ihren eigenen Part­anlagen Märchenbrunnen und dergleichen errichten will. Sie wissen ja auch, daß das Tor des Friedhofs der Mär 3- gefallenen im städtischen Friedrichshain nicht errichtet werden fonnte, weil dem König die Inschrift nicht gefiel" Den Gefallenen bom 18. März 1848". Da ist es doppelt unerhört, wenn seitens eines Zentrumsabgeordneten ein derartiger Antrag gestellt wurde, und ich kann kein Wort davon zurüdnehmen, wenn ich erklärt habe, daß es nichts weiter wie Verrat der Grundsäße und der an­geblichen Programmforderungen, die das Zentrum sonst in den Bordergrund stellt, ist.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Herr Cassel hat die Aeußerungen meines Freundes Lieb­ knecht mit der Erklärung beantwortet, daß Reich, Staat und Kommune nicht dasselbe sind. Das haben wir vorher auch ge­wußt. Wir meinten nur, daß Leute, die sich freifinnig nennen und sein wollen, jeden konkreten Fall, der sich bietet, benutzen sollten, um die Rechte des Volkes wahrzunehmen. Die Haltung der Frei­finnigen zum Kommunalwahlrecht ist freilich erklärlich. Hier han­delt es sich um die fommunalen Hausagrarier,

3. Lesung des Swedverbandsgesetzes. Mit einer unwesentlichen Aenderung im§ 12 wurde die Bor Abg. Waldstein( Vp.): Die Freisinnigen sind immer für ein freies Wahlrecht gewesen. Die Leute, die in den einzelnen Kom- lage gegen die Stimmen der Sozialdemokraten, Polen, munen sich dagegen ausgesprochen haben, waren gar nicht Fortschrittler und eines Teiles der Nationallibe. ralen angenommen. eigentliche Freisinnige. Auch in der Sozialdemokratie Es folgen gibt es ja Mitglieder, die außer der Reihe tanzen und die Gründer der sozialdemokratischen Partei, u. a. Mary, haben sich ja auch gegen das allgemeine Wahlrecht im Reich ausgesprochen, das sind eben Fragen der praktischen Politit.

die unter dem Schuße der Liberalen stehen, und da sind die Herren Freifinnigen genau so reaktionär, wie die Junter. ( Beifall bei den Sozialdemokraten.) Genau dasselbe Schauspiel sehen wir hier. Die Freisinnigen bertreten eben Klaffeninteressen beim Gemeindewahlrecht, und der Standpunkt des Herrn Cassel ist auch ein

Privileg des Geldsacks,

Abg. Ströbel( Soz.):

Herr Waldstein hat Gloden läuten hören und weiß nicht, to fie hängen. Es war Liebknecht, der vom allgemeinen Wahl­recht nicht erbaut war und zwar deshalb, weil er mußte, daß Bismard ganz bestimmte Zwecke damit verfolgte. Daß die alten Führer sich jemals prinzipiell, wie Sie in der Frage des Kom­munalwahlrechts, gegen die Demokratie erklärt haben könnten, die sie selbst erkämpft haben, das ist eine so absurde Behauptung, wie Sie nur Herr Waldstein aufstellen kann. Ich kann feststellen, daß in Stiel, Neumünster und anderen Städten Schleswig- Holsteins die hervorragenden kommunalfreisinnigen Führer für die Ber­schlechterung des Wahlrechts eingetreten find. Wenn Sie jetzt die Verantwortung für diese Leute ablehnen wollen, so ist ja das sehr bequem, aber dann müßten Sie sie aus der Partei aus­schließen und keine Aemter bekleiden lassen. In der Sozial bemokratie ist es noch nie vorgekommen, daß in der Praxis jemand gegen die Prinzipien der Partei verstoßen hat, er würde unnach fichtlich ausgeschlossen werden, das ist der Unterschied.

Die allgemeine Aussprache schließt.

Petitionen.

Nachdem eine ganze Reihe von Beamtenpetitionen ohne wesent­liche Debatte erledigt waren, bertagte sich das Haus. Schluß 4% Uhr. Mittwoch, den 17. Mai, 12 Uhr: 2. Beratung des Feuer­bestattungsgesetzes.

Aus der Frauenbewegung.

Die Geburtenabnahme in Großstädten, die sich im vergangenen Jahre bemerkbar machte, hält auch im laufenden Jahre an. Be­rechnen wir für 50 der größten deutschen Städte den Bevölkerungs­zuwachs ohne Berücksichtigung des Zu- und Wegzuges, so erhalten wir für je 10 000 der Einwohnerzahl im Durchschnitt nachstehenden Geburtenüberschuß für die einzelnen Monate:

Quartal 1910.

1910

1911

8,3

6,8

8,8 9,7

7,8 6,5

Aus aller Welt.

Gegen 1910

-

1,5

-

- 1,0

-

3,2

Januar Februar. März vermehrung demnach im März, und zwar ist es sowohl die Be­Ganz besonders ungünstig verlief die natürliche Bevölkerungs­wegung der Geburten als der Sterbefälle, die an dieser unerfreus lichen Entwickelung schuld haben. Bei den 50 Städten, deren Ein In der Einzelberatung werden die§§ 1-11 ohne wesentliche wohnerzahl sich zu Beginn dieses Jahres auf 14 Millionen Köpfe Debatte angenommen,§ 5 mit einem Abänderungsantrag Dr. Keil belief, ist die Zahl der Geburten von 27 020 im März 1910 auf sagen und uns nicht ein X für ein U machen wollen.( Beifall bei( natl.), wonach auf Beschluß des Verbandsausschusses auch die Pläne 25 952 im März dieses Jahres gesunken. Dagegen hat die Sterb einzelner Blöde 940, Den Sozialdemokraten.) oder die Verbreiterung bestehender Straßen betreffen. in diesem Jahre aber 16 805 Sterbefälle verzeichnet. Als Geburten­Abg. Gyßling( Vp.): Der Vorredner sollte uns die Vertretung Bei§ 12 beantragt überschuß ergibt sich in diesem Jahre nur eine Ziffer von 9147 der freisinnigen Interessen in den Städten überlassen. Die Frage Abg. Dr. v. Kries( f.) den in zweiter Lesung auf voltspartei- Köpfen, während sie vergangenes Jahr 12 080 betrug. Im ersten des tommunalen Wahlrechts tann nicht in diesem Spezialgesetzlichen Antrag gefaßten Beschluß aufzuheben, wodurch gegen Quartal zusammen betrug die Geburtenziffer 79 388 gegen 79 655 im gelöst werden. Beschlüsse der Verbandsversammlung, durch die einzelne Verbands­Abg. Ströbel( Soz.): mitglieder mehr oder minder belastet werden, bezw. die Entschei- borigen Jahre, die Zahl der Sterbefälle 49 808 gegen 44 775, so daß Wenn wir die städtischen Interessen dem Liberalismus über- dung der Beschlußbehörde die Klage beim Oberverwaltungsgericht sich ein Geburtenüberschuß von 29 580 ergibt gegen 34 890 im ersten laffen, dann wäre ein großer Teil der städtischen Bevölkerung zugelassen wird. Es soll der Kommissionsbeschluß wieder hergestellt wirklich verlassen. Wir verlangen, daß das Hausbesißer- werden, wonach die Beschwerde an die Minister des Innern und privileg beseitigt wird. Sie sagen, Sie wollen das auch. Sie wollen der öffentlichen Arbeiten geht. doch aber tatsächlich ein Nach längerer Debatte, in der sich Ministerialdirektor Freund für den Antrag ausspricht, wird dieser abgelehnt. Die Klage Das Zeppelin- Luftfchiff ,, Deutschland" zerstört. Die Kette der Zeppelin- Luftschiff- Katastrophen ist gestern vor­ein Klaffenwahlrecht, ein Geldfadwahlrecht, denn Sie wollen ja beim Oberverwaltungsgericht bleibt aljo zugelassen. nicht das allgemeine Wahlrecht. Bestreiten Sie das?( Buruf: Boltspartei und die Sozialdemokraten ange- Telegramm aus Düsseldorf meldet, wurde das Passagier Luft­Der Rest des Gesetzes wird debattelos gegen die mittag wieder um ein neues Glied vermehrt worden. Wie uns ein Jawohl!) Herr Cassel hat ja aber das zugegeben! Herr Ghz= nommen. ling erklärt, das Kommunalwahlrecht sei anders zu beur­Es folgt die Beratung der von der Kommission beantragten schiff Deutschland", als es gegen 10 Uhr im Begriff war, zu einer teilen, als das für Staat und Reich, so ist das eine Ausflucht. Resolution auf Vorlage eines Gesetzes, das in den gefehlichen Bassagierfahrt aufzusteigen, von einem Wind stoß gepakt und Auch die Interessen, die in der Kommune vertreten werden, find Bolksschullasten der Gemeinden Groß- Berlins gegen die Ballonhalle gedrängt. Ueber 200 Personen so außerordentlich wichtig und bedeutsam für die einzelnen Wähler, einen Ausgleich herbeiführt unter Wahrung der mühten sich vergeblich, das Luftschiff zu halten. Der Ballon wurde baß unbedingt diesen das gleiche und allgemeine Wahlrecht einge- Selbstverwaltung sowie unter geeigneter Berücksichtigung des Auf- gegen das Gebäude geworfen und fast vollständig zerstört. räumt werden muß, damit auch die Nichtbesibenden den Geldjack- wandes für die mittleren und höheren Schulen; ferner auf Ab- Die Spitze des Lenkballons liegt auf dem Dache des interessen des liberalen Bürgertums gegenüber auch ihre Inter- änderung des Kommunalabgabengesezes dahin, daß die Gemeinden essen wahren können. In Schleswig- Holstein sind bei- Groß- Berlins jährlich sechsmal soviel Mart aufbringen sollen, als auses, so daß das Schiff in mehrere Teile gelnidt wurde. spielsweise aber die Liberalen dafür eingetreten, daß das die Gesamtbevölkerung beträgt. Hiervon erhält Berlin zunächst Erfreulicherweise tamen die acht Passagiere, die sich bereits Wahlrecht noch verschlechtert werde durch Erhöhung des einen Zuschuß zur Obdachlosenfürsorge, der Rest wird auf die Ge- in der Gondel befanden, mit dem bloßen Schrecken davon. Steuerzensus. In Rigdorf waren immerhin auch einige meinden im Bevölkerungsverhältnis berteilt. Die Deutschland" war das bisher größte Luftschiff ber Liberale unter denen, die das Kommunalwahlrecht so standalös Die Konservativen( b. Trestowo u. Gen.) beantragen eine Beppelin- Luftschiffgesellschaft. Die Länge des Ballons betrug 148 Meter, verschlechtert haben. Sie wollen den Wählern nicht das gleiche, Abänderung des 1. Teils dahin, daß ein den besonderen Groß- Ber- fein Durchmesser 14 Meter. Das für Passagierfahrten bestimmte allgemeine Wahlrecht einräumen. Sie hätten für unsere Forde- liner Wirtschaftsverhältnissen Rechnung tragender Ausgleich der Luftschiff bot in seiner Gondel Raum für 24 Personen. Bereits auf rung eintreten müssen, wenn Sie in der Tat liberal wären.( Bei- Schullasten stattfinden soll. fall bei den Sozialdemokraten.) Abg. Ziethen- Lichtenberg( ft.) empfiehlt die Resolutionen unter einer seiner ersten Fahrten im Juli vorigen Jahres verunglüďte Abg. Caffel( Vp.): Ich wiederhole, daß Rosenow und ich für Hinweis auf die hohen Wolksschullasten der östlichen Vororte das Luftschiff im Teutoburger Walde. Nach der Reparatur gleiches, geheimes und direktes Wahlrecht eintreten, das an eine Berlins. in Friedrichshafen hatte es vor einiger Zeit eine glückliche Fahrt gemisse Steuerleistung und Aufenthaltszeit ge= nach Düsseldorf gemacht und von dort aus mehrere gut ge­Lunden ist. lungene Passagierflüge über dem Rheintal unternommen.

Abg. Dr. Liebknecht( Soz.):

"

Verbrecherischer Kapitalismus.

S

Abg. Dr. v. Campe( natl.): Bei der bevorstehenden Regelung des Kommunalabgabengesezes wird sich Gelegenheit finden, diese Materie zu regeln. Der hier vorgeschlagene Weg ist ber. Der Tertius gaudens( der lachende Dritte) bei diesem Streit fassungswidrig und auch schulpolitisch höchst bedenklich. Wir ist die Rechte. Am schlechtesten schneiden die Freisinnigen ab, würden zur Staatsschule kommen, in der die Gemeinde nichts zu In seinem Kaptial" gibt far I Marr folgendes Zitat wieder: denn ihre Argumente werden sich die konservativen zunuze sagen hat. Es wird ein allgemeiner Run der Gemeinden auf die Kapital flieht Tumult und Streit und ist ängstlicher Natur. Das machen, um das Landtagswahlrecht zu verteidigen. Es fommt Staatstasse herbeigeführt werden. nicht auf das Wort Klassenwahlrecht" an, sondern auf den Sinn. Minister v. Dallwig: Ich bin bereit, bei einer Revision des ist sehr wahr, aber doch nicht die ganze Wahrheit. Das Kapital hat Derjenige, der die Staatsbürgerrechte abhängig macht von einer Kommunalabgabengesetzes einzutreten, ob und intvieweit etwaige einen Horror vor Abwesenheit von Profit oder sehr kleinem Profit, materiellen Leistung, der hat damit das Grundprinzip aufgestellt, Aenderungen in dieser Richtung vorgenommen werden können. wie die Natur vor die Leere. Mit entsprechendem Profit wird aus dem sich alle reaktionären Tendenzen ergeben. Darüber hinaus eine Erklärung abzugeben, ist mir um so weniger Kapital fühn. Zehn Prozent sicher und man fann es überall an­Dieses Grundprinzip ist aber auch von den Freisinnigen beim Ge- möglich, als das Reffort des Innern keineswegs allein an der wenden; zwanzig Prozent, es wird lebhaft; fünfzig Prozent, positiv meindewahlrecht aufgestellt, ebenso wie es die Konservativen beim Lösung dieser Frage beteiligt ist. Landtagswahlrecht noch in stärkerem Maße bertreten. Ein Wahl- Abg. Bitta( 3.): Wir find dagegen, daß die Wolfsschullasten Waghalsig; für hundert Prozent stampft es alle mensch­unter seinen Fuß; dreihundert recht, das fein allgemeines ist, ist allein schon deswegen kein gleiches als Aufgabe des Zwedverbandes herangezogen werden. Der fürlichen Gesetze Wahlrecht. Eine größere Ungleichheit fann man sich doch nicht die schwerbelasteten östlichen Vororte nötige Ausgleich kann auch Prozent, und es existiert tein Berbrechen, das es nicht ristiert, selbst auf Gefahr des Galgens." An denken, als wenn der eine ein Wahlrecht hat und der andere gar auf Grund der bestehenden Geseze geschaffen werden. keins. Es ist deshalb höchst wichtig, auch für das allgemeine Wahl- Abg. Caffel( Bp.): Man läßt sich hier dazu herbei, den Maß dieses berühmte Zitat wird erinnert, iver die verbrecherische recht einzutreten. Sie( zu den Freifinnigen) mögen sich noch so stab der Gerechtigkeit der Staatsgebarung zu Ausbeutung der amerikanischen Eisenbahnen durch die Kapitalisten sehr hin und her winden, der Vorwurf bleibt an Ihnen haften, berlassen lediglich, weil es sich um Berlin handelt.( Oho! beobachtet. Die meisten Eisenbahnunfälle der Vereinigten Staaten daß Sie für die Kommunen, wo Sie die Macht haben, tein rechts; Sehr richtig! links.) Man will hier ein Ausnahmegeset sind auf das Konto der Profitgier, die nicht vor demokratisches Wahlrecht wollen.( Beifall bei den gegen Berlin schaffen, obwohl sich der Minister dagegen ausge- Außerachtlassung der Sicherheitsvorkehrungen zurüdschredt, zu Cozialdemokraten.) sprochen hat. Wenn die reichen Gemeinden mit den armen teilen bnchen. Dieser Tage hat der Oberste Gerichtshof der Abg. Fischbeck( Vp.): In Gemeinden, wie auch beim Zweckver- sollen, so ist das ja der reine Kommunismus. band, wo im wesentlichen wirtschaftliche Fragen erörtert werden, Abg. Meyer Tiljit( f.): Die Mehrheit meiner Freunde wird können doch das Wahlrecht nur diejenigen haben, die auch zu gegen die Resolution stimmen, eine Minderheit ist aber dafür vor den Lasten beitragen. Ebenso muß eine gewisse Seß- allem aus dem Grunde, damit endlich eine bessere Regelung der haftigteit für die Wahlberechtigten verlangt werden. Wir Volksschullasten im Kommunalabgabengesch herbeigeführt wird. haben liberale Interessen und die Interessen der Stadt Der jeßige Zustand ist unhaltbar. Berlin vertreten, ob Sie( zu den Sozialdemokraten) die Berliner Interessen wirklich vertreten haben, lasse ich dahingestellt.

Abg. Dr. Liebknecht( Soz.):

C

Da die Abstimmung über einen Antrag v. Pappenheim bandes auch auf das Schulwesen und die Schullasten auszudehnen. Wir hatten den Antrag gestellt, die Aufgaben des Zweckver­( konj.) auf Schluß der allgemeinen Aussprache zweifelhaft ist. Das ist naturgemäß auch entscheidend für unsere Stellung zu der findet ein Sammelsprung statt, der die Beschluß­unfähigkeit des Hauses ergibt; es waren nur 170 Abgeordnete Resolution. Sie bringt gewissermaßen in abgeschwächter Form anwesend. Die Sihung wird daher um 11 Uhr 55 Minuten ab- den Gedanken zum Ausdruck, der uns bei der Stellung unserer An­

gebrochen.

Präsident v. Kröcher beraumt die nächste Sizung auf 12 Uhr Die zweite Sibung.

( 5 Minuten später) an.( Große Heiterkeit.)

Bereinigten Staaten eine Entscheidung getroffen, die gegen die Leichtsinnigkeit gerichtet ist, mit der verschiedene Eisenbahn­linien ihr altes und fast unbrauchbar gewordenes Material an Schutzvorrichtungen, Ruppelungen usw. weiter benutzen, ohne dafür zu sorgen, daß diese für das Leben und die Sicherheit der Passagiere so wichtigen Vorkehrungen Obersten Gerichtshofes macht fich jede Eisenbahngeſellſchaft strafbar, sich im tadellosen Zustande befinden. Nach der Entscheidung des deren Sicherheitsvorrichtungen und Kuppelungen nicht den strengsten Anforderungen entsprechen, oder benutzt werden, ohne vorher einer ftrengen Kontrolle auf ihre Wirksamkeit unterworfen gewesen zu sein.

Trotz dieser Entscheidung wird aum ein Unglücksfall weniger passieren, denn für 100 Proz. ſtampft das Kapital alle menſchlichen Gesetze unter seinen Fuß". Kleine Notizen.

träge zum§ 1 geleitet hat. Immerhin ist dem Abg. Cassel darin zuzustimmen, daß diese ganze Art der Regelung, dieser Vers such, erst den nothwendigsten Dingen aus dem Wege zu gehen, um dann im Wege der Resolution Eingriffe der Regierung herbei­zuführen, jeder energischen Entschlußfähigkeit entbehrt und uns Abg. Hoffmann( Soz.)( zur Geschäftsordnung): gründlich wider den Strich geht. Dieses Verfahren erscheint uns äußerst abgeschmadt und als ein Beweis dafür, wie wenig Schwerer Unfall des Professors Hädel. Der greise Forscher Da die Situng ohne Tagesordnung einberufen ist, wir dieses Parlament in der Lage ist, die Interessen der Allgemeinheit wurde gestern in seiner Wohnung in Jena von einem bedauer­aber doch über etwas beraten müssen, schlage ich vor, den Wahl wirklich zu vertreten. Es muß aber betont werden, daß die großen lichen Unglück betroffen. Als Hädel in seinem Arbeitszimmer ein rechtsantrag der freisinnigen auf die Tagesordnung Differenzen in den Schullasten der einzelnen Gemeinden Groß- Buch vom Regal nehmen wollte, st it rate er vom SchemeI zu jeben. Berlins dringend einen Ausgleich erfordern. Der Standpunkt, und erlitt einen Bruch des Hüftgelent! nochens. Die Präsident v. Kröcher: Eine Tagesordnung liegt vor, die der daß die reichen Gemeinden nichts für die armen tun sollen, scheint Heilung des greifen Gelehrten dürfte längere Zeit in Anspruch borigen Sitzung. Abg. Hoffmann( Soz.): Dann ziebe ich meinen Antrag wirtschaftliche Einheit, und naturgemäß werden diejenigen Ge­uns nicht akzeptabel, denn Groß- Berlin bildet schon eine nehmen. Verschmähte Liebe. Jn Duisburg gab der Schmied Neu­zurüd. Die allgemeine Aussprache über das meinden, in die die ärmere Bevölkerung abgeschoben wird, von den haus auf seine 25 jährige Schwägerin, die von ihrem Manne ge­Armen- und Volfsschullasten mehr getroffen als die übrigen. Wir trennt lebte, zwei Revolverschiffe ab und verlegte sie töb wünschen nicht, daß für Berlin .cin Spezialgesetz gemacht wird, lich an den Schläfen. Hierauf schoß er sich selber zwei Kugeln sondern daß man es auf die ganze Monarchie aus- in den Kopf und war auf der Stelle tot. Die Ursache der dehnt. Durch die Spezialisierung auf Berlin hat man natur- Tat ist in verschmähter Liebe zu suchen.

Zwedverbandsgefeß für Groß- Berlin

wird fortgesetzt.

Abg. Dr. Liebknecht( Soz.):

Die Haltung der Freifinnigen in der Kommunalwahlrechts- gemäß der Berliner Stadtvertretung einen Anlaß gegeben, sich In den Grubenschacht gestürzt. Auf Beche Neumühle bei frage widerspricht den Grundsäßen der Demokratie.lüber ungleichmäßige Behandlung zu beklagen. Wir werden der Hamborn stürzte ein Hauer von der zweiten zur dritten Sohle Man kann fein gerechtes Verhältnis finden zwischen dem Ein-| Resolution zustimmen, um damit zum Ausdruck zu bringen, ab und war sofort tot

Berantwortlicher Redakteur: Albert Wags, Berlin. Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin. Drudu. Verlag: Norwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer u. Co., Berlin SW.