StaaWrelHs, alles bafanlcffit, ihr Gesetz in den Zasen zubringen� ehe sie dieses Volksurteil hinwegschwemmt.Immerhin, bei allem Zynismus und aller Entschlossenheitzur bösen Tat, werden sich die Klerikalen nicht im unklarensein, welchen sturmvollen Tagen sie. entgegengehen, ehe nochdas wirkliche Ende naht. Denn innerhalb und außerhalb derKammer ist ein zäher und kraftvoller Wille lebendig, demkühnsten Parteistreich, zu dem die katholische Partei nun aus-holen will, zu begegnen, und zwar mit allen verfügbarenMütelm die die Not gebietet.Kpolitische Qeberficbt.Berlin, den 20. Mai 1911.Hinterbliebenenfürsorge.Aus dem Reichstag, 20. Mai. In Fortsetzung derVerhandlungen über die Invalidenversicherung kam es heutehauptsächlich zu Auseinandersetzungen- über die Hinterbliebenenfürsorge. Auch da blieben die Kommissions-beschlüsse hinter den berechtigten Anforderungen zurück, undauch da wieder mißlangen die Verbesserungsversuche. Während die Kommission bestimmt hat, daß nur solche WitwenRente erhalten sollen, die dauernd invalide sind, der.langen die Sozialdemokraten, diese einschränkenden Worte zustreichen. Dem Einwand, daß dadurch wieder die Kosten zusehr anschwellen würden, hielt Genosse Leber entgegen, daßdiese geringfügige Erhöhung gegenüber dem Notstande der insElend versetzten Witwen nicht in Betracht kommen könne.Ohne Erwiderung lehnte die Mehrheit den Antrag ab.Waisenrente will die Kommission nur den ehe»l i ch e n Kindern zukommen lassen. Die Sozialdemokratenverlangen, daß auch die unehelichen Kinder berücksichtigtwerden, sofern der Verstorbene ihnen den Unterhalt gewährthat. Molkenbuhr wies vergeblich darauf hin, daß dieMenschlichkeit verlange, die unehelichen mit den ehelichenKindern gleich zu behandeln. Die Mehrheit ließ sich durchihr mittelalterliches Vorurteil leiten. Sie lehnte den Antragab. Fruchtlos waren auch die Versuche, ein Heilverfahren zurVerhütung drohender Invalidität durch die Versicherungs-anstalten einleiten zu lassen, wofür die Genossen F a b e r,Stolle und Binder eintraten.Eine ausgiebigere Debatte entwickelte sich dann über dierage, ob die Versicherungsanstalten bei der Aufwendung vonitteln zur vorbeugenden Krankenfürsorge, andie Genehmigung der Aufsichtsbehörde ge-Kunden sein sollten oder nicht. Ein freisinniger Antrag, denDr. M u g d a n und P o t t h o f f begründen, will die G e-nehmigung beseitigen, da die Gefahr der Einschränkungder VorbeugungSmittel dadurch herbeigeführt werde. Als derMinisterialdirektor Caspar die Genehmigung durch dasReichsversicherungsamt als völlig unbedenklich hinstellt, führteGenosse Hoch an, daß der nämliche Herr in der Kommissiondie Leiter der Versicherungsanstalten bezichtigt hatte, sie suchtenaus Prahlsucht die Heilbehandlung anzuwenden. Darauskönne man ermessen, wozu jene skandalöse Bestimmung führenwerde, durch die tatsächlich die Versicherungsanstalten unterPolizeiaufsicht gestellt würden.Der Renommierarbeiter des Zentrums. Giesberts.stellte sich dumm, indem er behauptete, durch die angefochteneBestimmung solle das Heilverfahren nicht eingeschränkt, sondernnur„gesetzlich geregelt" werden. Als Hoch und Dr. M u gdan diesen Mnwand zerpflückt hatten, erschien der frühereleitende Soztalpolitikor des Zentrums, Professor Hitze, derseit Jahren nicht das Wort ergriffen hat, auf dem Plan, umseinen Kollegen Giesberts herauszupauken. Aber selbstdieser gewandte Parlamentarier entgleiste in Verteidigungeiner schlechten Sache, denn es entschlüpfte ihm das Ein-geständnis, daß das Zentrum seine Hand zu der Genehmigungs-bestimmung geboten habe, weil es solchem„Luxus", wie er inBeelitz getrieben werde, entgegenwirken wolle. Hoch nagelteden geistlichen Würdenträger sofort darauf fest, daß aus seinenWorten die Abneigung gegen die trefflichen Leistungen dergroßstädtischen Anstalten ja deutlich hervortrete. Dannbrachten die christlich-sozialen Gewerkschaftssekretäre Beckerund Behrens noch einige klägliche Ausreden für ihre Beteiligung an den Genehmigungsparagraphen vor und schließlich wurde er gegen die Linke von dem Entrcchtungsblockangenommen.Im Zusammenhang damit steht auch der§ 1341. derder Aufsichtsbehörde da» Recht gibt, den Voranschlag derVersicherungsanstalt zu beanstanden. Gegen diese Kautschuck-bestimmung führte Genosse Büchner inS Feld, daß durchseine Anwendung die Anwendung des Heilverfahrens schwergefährdet werde. Am Tage vorher habe das Zentrum abernoch erklären lassen, eS lege auf ein gutes Heilverfahren denhöchsten Wert. Jetzt sei Gelegenheit, durch Annahme dessozialdemokratischen Antrags aus Streichung des Beanstandungs-rechts der Aufsichtsbehörde dies zu beweisen. Da der Antrag einnamentlicher ist, soll er erst am Montag vorgenommenwerden.Nach der Ablehnung aller weiteren Versuche die Befug-nisse der Versicherungsanstalten zu erweitern, tritt das Hausnoch in die Beratung des 5. Buchs ein, das die B e-zichungen der Versicherungsträger untereinander und zu anderen Verpflichtetenregelt. Die Beratungen nehmen hier nur kurze Zeit in Anspruch. da dieses Buch, wie Genosse Schmidt erklärte, auchnach sozialdemokratischer Auffassung einwandsftei ausgearbeitetist und nur zu einer erheblichen Ausstellung Anlaß gibt. Dasist der§ 1491a. der erst auf Antrag des Grasen Westarp in dasGesetz hineingekommen ist und bezweckt, einen Mann, der untereinem entschädigungspflichtigen Unfall leidet, alles Krankengeldabzuzwacken, bis auf die paar Pfennige, die über den Betragder Unfallrente hinausgehen. Auch hierbei war indes Widerspruch vergeblich. Die Mehrheit nahm diese kleinliche lexWestarp an.Am Montag soll versucht werden die zweite Lesung derReichSversicherungSordnung zu Ende zu bringen. Es ist nochein Haufen anderer Vorlagen auf der Tagesordnung gesetzt.Di« fiskalische Bergpolitik.«aS vbge»rdnetenbaus befatzte sich nach Erledigung de?Feuerbestattungsgesetze» und der Ostmarkenfrage mit dem Bericht derBudgetkommisston über die Lage der staatlichen Berg-werke. Der Berichterstatter Hirsch. Essen legte in auS-sührlicher Weise die in der Ludgetkommisfion zutage getretenen An-sichte» dar. Die fiskalische Vergpolitil kranke an den verschiedenstenMängeln. welche den Rückgang der Förderziffer verursachten:an einer niangelhasten Beamtenorganisatio», einer veralteten Lohn-Politik, die sich den Bedürfnissen der Konjunktur nicht anpasse,und der unzulänglichen Autorität der Verwaltung gegenüber denLrbeiteru. Dieser Laden wurde dann von dem konservativenAbgeordneten Pap.penheim weiter gesponnen, der vor„über-triebenen Humanitären Rücksichten" warnte und dieRegierung aufforderte, sich an der N e ü b i l d u n g d e S Kohlen-shndikats zu beteiligen. Der Handelsminister S y d o w.namentlich aber der Oberberghauptmann v. Belsen, sahen sichin die eigentümliche Lage versetzt, ihre Beamten- und ArbeiterPolitik gegen das scharfmacherische Ansinnen des nationalliberalenund konservativen Redners zu verteidigen. Der ZentrumsabgeordneteBrust meinte, daß es sich hier um einen Kampf deS privaten Berg-unternehmertumS gegen den fiskalischen Bergbau handele. An derBesoldungsordnung dürfe nicht gerüttelt werden. Auch sei es nötig,ein gutes Verhältnis zwischen Arbeitern Und Beamten herzustellen.Das Haus wird am Montag den Vorstoß des fcharfniacherischenGrubenkapitals weiter erörtern, wobei der Redner der Sozialdemo-krati? nicht verfehlen wird, die Interessen der Arbeiter in energischerWeise wahrzunehmen._Schwarz-blaue Treibereien gegen die Elsah-LothringischeVerfassung.Die Konservasiven suchen noch in letzter Stunde allesaufzubieten, um die verhaßte Verfassungsvorlage, die dasgleiche Wahlrecht den Elsaß-Lothringern bringen soll,zu Fall zu bringen. Elsaß-Lothringen, das vor 40 Jahrenmit der Gewalt der Waffen dem Reiche einverleibt wordenwar. endlich durch die Demokratie dem Reiche wirklich anzngliedern, ist sicher ein nationales Werk, das Wort einmalin seinem richtigen Sinne angewandt. Aber das hält unsereJunker natürlich keinen Moment lang ab, den Versuchzu machen, die Klasseninstinkte ihrer polnischenKlassengenossen gegen die demokratischen Bestimmungender Vorlage wachzurufen. Der Patentpatriot. Ueber-royalist und Radaudeutsche Oldenburg-Januschaugibt sich besondere Mühe, die polnischen Junkermobil zu � machen. Er findet warme Unterstützungbei dem reaktionären Zentrumsgrafen Oppersdorfs. DieIntriganten hoffen von den Polen und dem Zentrum so vieleute zu sich hinüberzuziehen, um den Sprachenparagraphenoder sonst eine Bestimmung zu Fall zu bringen und so dasganze Werk zu vereiteln. Ob die Geschichte Erfolg habenwird, wird sich ja bald zeigen. Aber schon jetzt mutz fest-gestellt werden, daß dann die Schuld, das allgemeine undgleiche Wahlrecht verraten zu haben, auf Befehl der kon-servativen Junker und Wahlrechtsfeinde, vorallem auf das Zentrum fallen würde. Denn wenn es demZentrum e r n st ist, so würde es die nötige Parteidisziplinspielend anstecht erhalten können.Im übrigen suchen die Junker die Regierung scharf zumachen. Die„Deutsche Tageszeitung" schreibt unwirsch:„Bei dem wiederholten Zurückweichen der Regie-rung auch bei Punkten der Versastungsvorlage, in denen sie zuerstein entschiedenes„Nein" ausgesprochen hatte, kann man jamanches für möglich holten: daß aber der Reichskanzlersich mit der Ausmerzung der Pluralstimmen auS dem Gesetzeabfinden könnte, darf doch wohl noch entschieden be»zweifelt werden."Aber der Zweifel wird nicht viel nützen. Die offiziöse»Köln. Ztg." teilt mit, daß der Reichskanzler die Verfassungauch mit dem gleichen Wahlrecht akzeptieren wird,und die„Nordd. Allg. Ztg." schließt ihre Darstellung derKommisstonsvorgänge mit dem Satz:„Die besonders wichtigen Fragen, welche die Stellung de»Kaisers, die Zusammensetzung de« Oberhauses und da« Budgetrecht betreffen, find«ack den Wünschen der Regierungvon der Kommission erledigt worden."Der Ausmerzung der PluralitätSstimmen wird also stillschweigend zugestimmt._Stimmungsmache für ein neues Zuchthausgesetz.Nach dem Bericht einer offiziösen Korrespondenz hat diePetitionSkommission deS Reichstages Petitionenvon Arbeitgeberverbänden mit der Bitte um Erlaß vonBestimmungen zum Schutze der Arbeitswilligen gegenBedrohung und Mißhandlung und der Gewerbetreibenden gegenVerrufserklärungen, Boykott usw. der Regierung als Materialüberwiesen. Die Petenten führen in ihren Eingaben übcreinstim-mend auS, daß für die Arbeitswilligen ein größerer gesetzlicherSchutz vonnöten sei gegen Belästigungen durch Streikposten, gegenBedrohung und Mißhandlungen Arbeitswilliger. Bereits früherhabe Graf PosadowSky erklärt, daß diese Fragen bei der Be-ratung des neuen Strafgesetzbuch» geregelt werden sollten.Es wurde aus der Kommission angefragt, ob die Kommission zurVorberatung des neuen Strafgesetzbuches sich mit diesen Fragenbereits beschäftigt habe und ob die Verbündeten Regierungen Maß»nahmen zur Abstellung hervorgetretener Mißstände auf diesem Ge-biete treffen würden. Von der Regierung wurde erklärt, dieFrage, ob die Vorschriften des Strafgesetzbuches und die bestehendengewerberechtlichen Bestimmungen ausreichen, bedürfe einer ein-gehenden Prüfung. Die Kommission zur Vorbereitung de»neuen Strafgesetzbuchs werde sicherlich die in den Petitionen be-rührten strafrechtlichen Fragen erörtern. Da» weiter ausgedrückteVerlangen, eine Schadenersatzpflicht der Gewerk-schaften und Verbände, auch soweit sie nicht eingetrageneVereine seien, für unerlaubte Handlungen ihrer Organe gesetzlichfestzulegen, stehe in engem Zusammenhange mit der Frage derRechtsfähigkeit der Berufsvereine. Ueber diese Frage könnevorläufig noch keine Erklärung abgegeben werden.Daß das neue Strafgesetz neue Ausnahmebestim-mungen gegen die Arbeiterklasse bringen soll, ist ja bekannt.Aber es schadet nichts, wenn die ununterbrochene Hetz-arbeit der Unternehmerverbänd« gegen das KoalitionSrecht vonZeit zu Zeit in Erinnerung gebracht wird.Die Westarp-Rede als Reichsverbandsmaterial.Der ReichSvcrband hat die Rede, die der konservativeGraf Westarp im ReickiStag gegen die Krankenkassen gehalten hat,zun, Zwecke der Massenverbreitung als Flugblatt herstellen lassen.Für die Kampfesweise der Reichsverbändler ist eS wieder einmalreckt bezeichnend, daß sie zwar die unerhörten Angriffe de» GrafenWestarp verbreiten, aber natürlich mit keinem Worte merken lasten,daß die Genossen Eichhorn. Schmidt und H e i n e die Aus-führungcn des Grafen gründlich widerlegt haben. Das.Material"deS Grafen Westarp stammte vom RcichSverband, seine Rede scheintder Graf also für den Reichsverband gehalten zu haben.damit dieser die skrupellosen Angriffe auf die Krankenkassen ver-breiten kann, ohne der Gefahr ausgesetzt zu sei», sirafrechilich zurVerantwortung gezogen zu werden. Die Verbreitung von voll-ständigen ReichStagSreden ist bekanntlich straffrei. Diese Art derAgitation scheint dir neueste Methode des Reichsverbandes zu sein,der dadurch die Spitze abgebrochen werden muß. daß nununsererseits die Reden der Abgeordneten Eickhorn, Schmidt undHeine als Flugschrift gedruckt und in Massen verbreitet werden.„Lastervcrwnlter" Kreth.Im Wahlkreise des ReichStagSabgcordneten Kreth, deS Direktorsder Spirituszentrale, entfalten seit Monaten die Nationalliberaleneine fieberhafte Tätigkeit, um diesen rückfichtskosen Vertreter desfeudalen ostelbischen AgrariertumS aus dem Sattel zu heben. Indiesem Wahlkreise spielt auch die mit 50000 M. Gehalt bezahlteStellung des Herrn Kreth als Direktor der SpiriwSzentrale einegroße Rolle. Die Nationalliberalen weisen nach, daß da-Z Privat»Monopol der SpirituSzentrate eine schwere Schädigung der Land-Wirtschaft bedeutet, da e? das Entstehen neuer Brennereien fast un-möglich macht. Ilm die Bauern zu beruhigen, hat Herr Kreth ineinem Orte seines Wahlkreises in einer Versammlung erklärt, daß erals Direktor der Spirituszentrale nichts mit der Geschäflssührung zutun hätte, sondern nur gewiss erma ß e n L a g e r v e r w a l t e rwäre und auch bei dieser bescheidenen Tätigkeit keinerlei Initiativezu entfalten brauchte, weil ihm natürlich bei einem so großen Be-triebe technisch geschulte Beamte in erforderlicher Anzahl zur Ver-fügung ständen._Die diesjährige Zentrumsparade.Die große Heerschau der deutschen Klerikalen über ihre Schäslein,die 53.„Generalversammlung der Katholiken Deutschlands", findetvom 6.— 10. August in Mainz statt. Dieses Schau- und Spektakel-stück wird von den Zentrumsmanagern natürlich schon jetzt ein-sprechend vorbereitet. Daß dabei auch die Berichterstattung für dieZentrumspresse nach bewährtem Muster monopolisiert wird, verstehtsich von selbst. Die„Rheinisch-Westfälische Zeitung" veröffentlichtin ihrer Abendausgabe vom 13. Mai Mitteilungen aus eineinZirkular der C. P. C., der parteiamtlichen Zentrumskorrespondenz,in welchem diese mitteilt, daß„eS durch das Zentralkomitee desKatholikentages sowie durch den«ugustinusverein mit der offiziellenBerichterstattung für. die Zentrumspreffe beauftragt sei und daßdieses Verhältnis zwischen dem AugustinuZverein und der Zentrums-korrespondenz vertraglich festgelegt sei".Sehr interessant ist dann, waS die C. P. C. weiter verrät überdie einzig dastehende Komödie, die mit den Reden der Katholiken-tagSredner getrieben wird. Die»Rheinisch-Westfälische Zeitung" teiltdarüber mit,„daß die Manuskripte der sämtlichen Reden der Katholiken-tagStriumphatoren dem Bureau der»Zentrumskorrespondenz" zu-gängig gemacht werden, ehe sie gehalten werden, unddaß das Bureau seinerseits mehr oder minder lange Auszüge ausdiesen Reden eine volle Woche vor dem Beginn derKatholikenversammlungen an die Zentrunis-presse versendet. Die Einleitung sowie der Verbindungs-text für die einzelnen Versammlungen können sowohl telephonischwie durch Depesche oder brieflich bezogen werden."Diese Art der Zentrumsberichterstattung ist nichts Neue», sowurde es schon immer gemacht. Die Reden wurden mit dem„jubelnden, brausenden, nicht endenwollenden Beifall" schon vorhergesetzt, selbst ans die Gefahr hin, daß dieser„jubelnde Beifall"manchmal an einer falschen Stelle stand, weil die von einem nichtallzu geschickten Claqueur dirigierte beifallswütige Menge an einerganz anderen Stelle„Bravo" brüllte, wie es vorgeschrieben war.Wie sagte doch daS reformkatholische.XX. Jahrhundert" überdie Katholikentage:„Die ganze Tagung ist ein vorzüglich arrangiertes Schauspielmit einem Dutzend Darstellern und einem riesigen Publikum."Nebenbei verstehen die ZentrumSmacher ihre Parade auch ge-schäftlich auszunutzen. An eine große Anzahl von nichtkatholischenGeschäftsleuten in Berlin und jedenfalls auch an anderen Ortensind Zirkulare versandt worden, in denen zur Aufgabe von Inseratenfür das»Festblatt" aufgefordert wird. Der Kopf deS Zirkularsentspricht dem deS„FestblatteS", er zeigt den heiligen Martin, wieer seinen Mantel mit dem Schwert zerteilt und einem Armen dieHälfte davon abgibt. Die ZentrumSentrepreneure halten eS aberweniger mit dem Geben als mit dem Nehmen. Zur höheren Ehredes Zentrums nehmen sie auch das Jnferatengeld von Ketzern undJuden, wobei ausdrücklich vermerkt wird, daß AuSnahmepreife nichtgemacht werden können, weil das katholische Lokalkomttt« feste Preiseverttaglich vorgeschrieben hat._Der Zentrumsgeneral.Als 1907 bei der Reichstagswahl das Zentrum mit einem keib-haftigen General als Kandidaten aufwarten konnte, da war eitelFreude in ultramontanen Kreisen und die Zentrumsblätterkonnten sich nicht genug tun im Lobpreisen ihrer Partei, die mitdiesem glücklichen Griff dem Vaterlande einen unschätzbarenDienst geleistet haben sollte. So schrieb damals der»BayerischeCourier":..Das Zentrum hat einen hohen Militär aufgestellt. CS istder �yerische General HmiSler, ein ganzhervorragendesTalen t. Di�er Offizier spricht zehn Sprachen und gilt alse.ne Autor, tat im A r t i l l e ri ew ef e n. Seine Wablw.rd deshalb e.n großer Gewinn für uns fein und erkann dem Reiche Millionen ersparen. Dabei verfügter über eme a u s gezeichnete Rednergabe. Durch diese® Geschrei von der„unnationaletl"Zentrumspartet wrdcrlegt. Mr freuen uns jetzt schon, wenndieser Abgeovdnete ,n Ge n c ra l S un i for m erscheint» �£.rttlll?t. V latz nimmt; besonder» bei derReichStagSeroffnung wird diese Erscheinung viel Auf-mertjamkelterregen.SentrumSgenerals hat nicht lange ge-däuert. Der-�ann wurde seiner Partei unbequem, als dasZentrum sich den Konservativen zugesellte und wieder zur Re-gwrungspartel wurde. Herr HäuSler wurde kaltgestellt, weil ersich m den Wcch,el der Dinge nicht schnell genug zu finden wußte,und der Herr General, der gewählt war. um„dem Reiche Millionenzu ersparen, mußte abtreten, als er nicht begreifen konnte, daßdaS Zentrum als Regierungspartei keine Leute brauchen kann.die dem MilitariSinuS gegenüber mit Millionen knausern. Zehn�sprachen spricht der Herr General; seine Partei hat ihn ver-urteilt,»n zehn Sprachen zu schweigen, und wie mansich damals auf den Augenblick freute, wenn der Mann in derGcnerntsuiiirorm tui Zentrum Platz nahm, so freut man sich jetztschon darauf, wenn der Mann mit der Autorität im Artillerie-Wesen, mit den zehn Sprachen und der ausgezeichneten Rednergabeivieder aus dem Zentrum verschwindet. Herr Erzberger, der wederein ganz hervorragendes Talent, noch Inhaber. einer Generals-zu'halteit-! � � anders in der Gunst dcz ZentrumsGanz wie in 91vcuficnJTORhm.!. Post' in Ludwigshafen bringt folgende91» ♦«.,*"i' ministerielle Aktion gegen dieVeamtenverelnigung in Bayern". Vo» besonders m-Seite wird un« da? Nachfolgende geschrieben: Vorm-hrern, Wochen fand beim Minister de« Inner»-ine Konferenz�" bayerischen Regierungspräsidenten statt. Den Vo.sty führteStaalSminister v. Brettreich Unter anderen Dingen stand zur Be-sprechung du Frage, wie man weiteren Grllndnng«» von Beamten-Vereinigungen entgegentreten könne. Minister v. Brettreich legte denKreiSchefS ans Herz, die Bildung neuer Beomtenveremc möglichsthintanzuhalten, da diese doch durchweg trotz ihrer schonen SatzungenM"ft politischen Charakter annehmen, verbieten, meinteder Herr Minister, könne man die Bildung solcher Vereine nicht.aber es gebe schon Mittel, um sie zu verhindern.Insbesondere sollten die Kreischefs auf die vorstände solcher vereineem besonderes Augenmerk lenken.Moabit vor dem Ttrafiburger Kriegsgericht.«tatvbem Strahburger Gouvernementsgericht hatte sich amTAwcksWM-tzeeMWt ejrld�KJiiAa