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Ungehorsam 3 zu Berantworfeit. Nach der Anklage wurde dem Beschuldigten der Vorwurf gemacht, daß er am 5. Dezember 1910 gegen einen Befehl des Generalfommandos insofern verstoßen habe, als er an einem öffentlichen Orte Dritten gegenüber erkenn­bar gemachte Aeußerungen fallen ließ, die als

Mexiko . Neue Kämpfe.

Megifo, 20. Mai. Wie die Associated Pres" aus Cuernavaca undgebung meldet, räumten die Regierungstruppen nach bier rebolutionärer Gesinnung" aufgefaßt werden müßten. tägigem Kampfe Huautla, die Aufständischen sollen über 100 Tote und Berwundete gehabt haben. Es handelte sich dabei um folgenden Tatbestand:

An dem genannten Winterabend fanden sich in der Wirtschaft Bur Krone" zu Neumühl bei Straßburg einige Landleute ein, denen sich bald der Angeklagte, der damals zum Fort bei Neumühl abkommandiert war, zugefellte. Im Laufe des Gesprächs kam man auch auf die Moabiter Vorgänge. Als Wortführer dieser anscheinend recht lebhaften Debatten spielte sich Sergeant Zuchterhand als geborener Berliner auf. Er sprach, wie zeuron­mäßig festgestellt wurde, dem begreiflichen und auch berechtigten Streit der organisierten Arbeiter das Wort, verurteilte das Vor­gehen des Mobs bei den Moabiter Krawallen und stellte sich dabei auf den Standpunkt, daß die Sozialdemokraten keineswegs für die bedauerlichen Vorkommnisse im Nordwesten Berlins verantwortlich gemacht werden können. Der Sergeant dachte also ganz so, wie andere vernünftige Menschen auch.

Die Zeugenaussagen, namentlich diejenigen der Landwirte Geier und Blitz sowie des sächsischen Unteroffiziers Pezold, waren, ebenso unklar und verworren, wie die Bekundungen der Wirts­eheleute Kamüller, die übrigens den Stein des Anstoßes durch die Anzeige der an sich harmlosen Begebenheit gegeben hatten.

Ein Amnestiegefet.

meldet wird, ist dort gestern nachmittag ein Amnestiegefeg in London , 20. Mai. Wie der Daily Mail" aus Merito ge der Deputiertenkammer vorgelegt worden, nach dem auch die wenigen noch in Haft befindlichen politischen Gefangenen freigelassen werden sollen.

Parlamentarifches.

Das Einführungsgesetz zur Reichsversicherungsordnung wurde in der Sonnabend- Sigung der Kommission in zweiter Lesung bis zum Artikel 32 mit einigen unbedeutenden Menderungen an­genommen. Hervorzuheben ist die Einfügung eines Artikels 28a, der folgenden Wortlaut hat:

werfer und Arbeiter fönnen neidisch auf diese bäuerliche Darlehns fürsorge blicken.

. Maffenentlassungen in der westfälischen Tabakindustrie. Die Firma Engelhardt u. Biermann- Bremen entläßt für die gesamten Fabriken dieser Firma rund 1000 Arbeiter. Die Firma hat schon seit einigen Monaten die Produktion um 20 Prozent ein­geschränkt.

Soziales.

Der vorsichtige christliche Verwaltungsdirektor. Der Krankenkassenrendant Meyer in Essen, der sich von seinem Vorstand eine Sicherung von 32 000 m. spendieren ließ, für den Fall, daß sein außerordentlich günstiger, lebens­länglicher Vertrag infolge der Reichsversicherungsordnung revidiert würde, gehörte zu jener Kommission von bürger­lichen Krankenkassenbeamten, die seinerzeit von der Regierung zur Aussprache über die Anstellungsbedingungen der Kranken­faffenbeamten zugezogen wurden. Der Herr lernte bei dieser Gelegenheit die Gefahr kennen, die seinem Vertrag eventuell Für Angestellte einer Kaffe, die infolge der Neuordnung auf- drohte. Daß er dann auf eine Abfindung in der Höhe von Für Angestellte einer Kaffe, die infolge der Neuordnung auf: 32 000 m. drängte, zeigt, wie gewissenhaft dieser Herr seinen gelöst oder geschlossen wird, verlängert sich die Ablaufsfrist des Vertragsverhältnisses abweichend von§ 815 Abs. 1 der Reichs- Vorteil wahrnahm. Die Affäre zeigt weiter in bengalischer bersicherungsordnung auf 12 Monate. Die Versicherungs- Beleuchtung die in der Effener Ortsfrankenkasse dominierenden träger sollen geeignete Angestellte, die infolge der Neuordnung bei Christlichen , die in Abwesenheit des erkrankten freigewerf­einer Stranfenfasse entbehrlich werden, bei Annahme von Hilfs schaftlich organisierten Vorstandsmitgliedes diesen ungeheuer­fräften möglich st berücksichtigen." lichen Beschluß faßten. Und es zeigt sich, wie weitherzig die christlichen Arbeitervertreter im Reichstage sein können. Das stimmt nicht.

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Aus der Partei.

Wir erhalten folgende Berichtigung:

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In Ihrer Nummer 109 vom Donnerstag, den 11. Mai 1911 bringen Sie in der zweiten Beilage des Vorwärts", 1. Seite 3. Spalte unten rechts einen Artikel unter der Ueberschrift Wozu fatholische Krankenschwestern gut genug finb", der univahre Be hauptungen über die christlichen Gewerkschaften enthält. Ich fordere Sie daher auf, unter Berufung auf§ 11 des Breßgesetzes, nachstehende Berichtigung zu bringen:

Die chriftlichen Gewerkschaften in Gelsenkirchen besigen bis heute noch fein eigenes Gewertschaftshatis, fönnen beshalb auch feine fatholischen Krankenschwestern in ihren Dienst stellen. Alle in dem betreffenden Artikel aufgestellten Behauptungen fallen somit in fich zusammen."

Der Kriegsgerichtshof vermochte nur in einem Punkte den Wahrheitsbeweis als erbracht zu erachten, worauf der Vertreter der Anklage eine Strafe von vier Wochen Mittelarrest beantragte. Dank der geschickten Verteidigung des Rechtsanwalts Gustav Weber tam Luchterhand mit fünf Tagen Mittelarrest davon. Allerdings Die Gründung einer tschechischen sozialdemokratischen Arbeiter: will man nicht mehr mit ihm kapitulieren, so daß er aus dem partei in Desterreich". Heere ausscheiden muß. Vor einer Woche tagte in Brünn der konstituierende Partei­Schwierigkeiten mit dem Zweckverbandsgesetz. Die Kommission tag der Tschechischen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in Oester­des Herrenhauses hat auf Beranlaffung einiger Bürgermeister reich". 131 Delegierte vertraten 4000 männliche, 866 weibliche Par­beschlossen, die Weiterberatung des Bwedverbandsgefeßes ausaufezen teimitglieder und 600 organisierte Jugendliche. Die neue Partei und von der Regierung weiteres Material einzufordern. Die Er ist befanntlich hervorgegangen aus der Ausschließung vieler Ge­ledigung der Verlage noch vor Pfingsten im Blenum des Herren- nofsen und ganzer Organisationen aus der alten tschechischen So­hauses ist damit unmöglich gemacht. Die Tagung der beiden aialdemokratie wegen Gintretens für die einheitliche und inter­preußischen Barlamente wird dadurch über den vorgesehenen Beit- nationale Gewerkschaftsorganisation. Auf dem Parteitage, der in­punti hinaus verlängert. mitten des Wahlkampfes des geeinten Bürgertums gegen die Ar­beiterklasse eine noch nicht dagewesene Erscheinung ist, wurde eine Prinzipienerklärung beschlossen, die das Festhalten an der inter­nationalen Gewerkschaftsorganisation energisch betont, die öster reichen Gesamtparteitage als die höchste Instanz anerkennt, die nationale Frage im heutigen Staat in erster Reihe als eine Ver­In dieser Berichtigung ist die Betonung wohl auf eigenes" waltungsfrage erklärt, an deren Lösung vor allem die besitzenden laffen interessiert sind, und die Regelung der Frage der natio- au legen. Uebrigens haben wir von einem Gesellschaftshaus" ge­nalen Minderheitsschulen gemäß einem Antrag der sozialdemo- fchrieben. Unter welcher juristisch- rechtlichen Firma das Ding segelt, fratischen Reichsratsabgeordneten durch Unterstüßung privater ist ganz nebenfächlich. Die Hauptfache sind die katholischen Kranken­Minderheitsschulen aus einem staatlichen Fonds verlangt. Der schwestern in einer frommen Festgesellschaft. Barteitag beschloß, in einer großen Anzahl tschechischer Wahlbezirke eigene Kandidaten aufzustellen. Das bedeutet, daß in diesen Kreisen auch die alte tschechische Sozialdemokratie zweifellos zu einer natio Sozialdemokraten gegeneinander kämpfen werden, denn wenn sich nalistischen Partei gewandelt hat, so gehört sie doch noch der öster­ reichischen und der gesamten Internationale an.

Italien .

Eine Niederlage Giolittis.

Nom, 18. Mai. ( Eig. Ber.) Die unklare Situation, aus der das heutige Ministerium hervor­gegangen ist, nämlich aus einem Kammerbotum gegen die rabilale Hälfte der Kammer, was Giolitti nicht abhielt, gerade die radikalen Elemente feines Kabinetts zu verstärken, diese unflare Situation trägt heute ihre Früchte: bei der heutigen Vizepräsidentenwahl in der Kammer ist der Radikale Alessio mit 122 Stimmen dem Kandidaten der konservativen Oppofition Grippo mit 213 Stimmen erlegen. Das bedeutet, daß Giolittis Mehrheit sich die erste geheime Abstimmung zunuze macht, um gegen das Bündnis Giolittis mit der äußersten Linken au protestieren. Bei der namentlichen Abstimmung hat das Kabinett gleich nach seiner Vorstellung bekanntlich eine ungeheure Mehrheit davongetragen. Sobald aber Giolittis Dittatorenblick nicht über die Abstimmung wacht, so bekommt feine Mehrheit plötzlich Courage und stimmt Wohl berstanden wird die Regierung diefen Ausgang der Bize.

gegen die radikalen Freunde Giolittis.

präsidentenwahl feineswegs als Niederlage anfehen wollen. Hat fie doch von Anfang an erklärt, sich der Aufstellung eines eigenen Kandi­

wenn

Ludwig Nid Kartellsekretär des christlichen Gewerkschaftskartells für Gelsenkirchen und Umgebung.

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Hus der Frauenbewegung.

Die schlauen Innungskrauter. Handverksmeister fordern die Gleichberechtigung des weiblichen Geschlechts in den Innungen! Das ist jedenfalls erwähnenswert. Aus der Partei ausgeschlossen wurde in Vaihingen ( Würt- Der Deutsche Handwerks- und Gewerbekammertag in Hannover temberg) der Schreinermeister Karl Mezger. Mezger ließ sich im hat dem Reichstag eine Petition überreicht, in der er die volle Dezember 1910 von dem Sozialdemokratischen Verein als Kan- Gleichberechtigung der weiblichen Innungsmitglieder fordert. Diese didat zur Bürgerausschußwahl aufstellen und wählen; im April 1911 aber wechselte er seine politische Ueberzeugung, wie man das Hemd wechselt, und trat den ärgsten Feinden der Sozialdemokratie, dem Bürgerbund, bei.

Polizeiliches, Gerichtliches ufw,

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Hus Induftrie und Bandel.

Eine Berhöhnung des Vorstandes der Leipziger Ortskranken­daten zu enthalten, da der freigewordene Siz ohnehin ber Oppo faffe bezweckte ein Inserat in den Leipziger Neuesten Nachrichten". fition zulame. Aber nichtsbestoweniger zeigt die Abstimmung, daß Darin wurde auf die im Juni v. J. bewilligte Teuerungszulage für Giolitti, soweit er Freund der Radikalen sein will, keine Mehr- die Beamten angespielt, die aber erst im Januar d. J. ausgezahlt heit in der Kammer hat. Und wenn diese Mehrheit dem radifalen werden sollte. Es wurde ein Bankhaus gesucht, das die 35 000 m. Techtelmechtel Giolittis gegenüber so völlig abfällt, wieviel mehr beleihen wolle. Wegen dieses Inserates war es zu einer heftigen wird fie einer radikalen Politik des Ministeriums gegenüber Auseinandersehung zwischen dem Organ des gelben Beamten berjagen. Was hat denn Giolitti die Freundschaft der Radikalen bereins und dem Organ des Verbandes der Bureauangestellten and fogar die der sozialistischen Fraktion gesichert, Deutschlands gekommen, in deren Verlauf das Bureauangestellten nicht gerade das Versprechen einer Maßnahme radikaler Art, nämlich Organ die intellektuelle Urheberschaft für das Inserat den Vor­der Wahlrechtserweiterung? Die Herren, die heute dem hierauf wegen Beleidigung und erzielten die Verurteilung des Die Herren, die heute dem standsmitgliedern des gelben Verbandes zuschrieb. Diese flagten Geheimnis der Urne ihre Abneigung gegen die äußerste Linke an Rebatteurs des Blattes Der Bureau angestellte", S. Leh­vertrauten, werden sicher nicht anstehen, ihrer Abneigung gegen die mann- Perlin, zu 200 M. Geldstrafe. Der. Urheber des Inse­Wahlrechtserweiterung seinerzeit den gleichen Ausdruck zu geben. Das rats ist leider nicht zu ermitteln gewefen. bedeutet, daß mit der heutigen Kammer die Wahl­reform nicht durchzuführen ist, weil die Giolittische Mehr heit von ihr nichts wiffen will. Wie wird Giolitti die Konfequenz ans diefer Totfache stehen: wird er die Rammer der Wahlreform, ober die Wahlreform der Kammer opfern? Unfer Barteiblatt Lavoro" Als staatliche Darlehnskaffe ist in Baden die Landeskredit- A- stellte am Tage vor der Abstimmung die Auflösung der Kammer im teilung der Mannheimer Rhein- Kreditbank eingerichtet. Falle der Niederlage des Radikalen als unvermeidlich dar. Bir Seit 18 Jahren stieg die Zahl der Beliehenen von 853 auf 2122 glauben nicht, daß Giolitti auch nur im entfernteften daran und der Betrag der Kreditsumme zur Jahreswende von 4 auf 10 benkt, die Stammer aufzulösen. Da mit dieser Kammer, wie Millionen. Die politischen und firchlichen Gemein­das heutige Votum zeigt, an radikale Reformen nicht zu ben, die seit dem Bestehen der Kaffen in wachsender Zahl( von denken ist, da in ibm die konfervativen Kandidaten die 145 auf 338) an dieser staatlichy beaufsichtigten Darlehnsquelle fich Mehrheit über den ministeriellen Radikalen davontragen, fo einfanden, haben ihren Empfang in diesen 18 Jahren von auf 2% bedeutet das, daß wir Giolittis Versprechen der Wahlrechts 11 Millionen erhöht. Nimmt man sämtliche Beleihungen zu­erweiterung nicht ernst nehmen. Giolitti hat es sehr im Griff, sammen auch die zur Pfandbriefdeckung verwendeten Gemeinde Bersprechungen zu geben und fich dann anf die stammer zu berufen, darlehen mit hypothekarischen Versatz-, so ergibt sich für die die feinen freiheitlichen Tendenzen tein Verständnis entgegen bringe. Jahreswenden folgendes Bild: Go hat er es bei einem vor Jahr und Tag gemachten Versprechen eines Chefcheidungsgefeges gehalten. Wer weiß, ob er nicht bei der Wahlrechtsreform eine zweite Auflage dieses Falles vorbereitet.

Marokko.

Spanische Proteste.

Madrid, 20. Mai. Die spanische Bresse protestiert fort­gefest gegen die französische Intervention in Marotto. Den schärfften Zon schlägt Abc" an. Das Kerilale Blatt erklärt, Frankreich fümmere fich nicht um die Verträge, fäe Strieg, wie jemand, der mit talter Berechnung ein Experiment vornimmt, und fchaffe Anarchie unter den Muselmanen. Die Franzosen fafften für Muley Hafid eine unmögliche Lage und benugten feine Furcht, um ihn zu unterwerfen. Frankreich, das sich auf die Zivili fation berufe, um die politische Moral zu verhöhnen, schüre nur den Haß der Muselmanen gegen die Europäer und reize die Rifstämme

gegen Spanien auf.

Ein neuer Angriff.

Auch eine agrarische Fürsorgeanstalt.

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1898 für 1003 Kredite 6637 476 Mark 1910 2455 21 417 419 Der Zinsfuß war mäßig, er betrug z. B. im Jahre 1906 zeit­weise nur 3% Prozent und stieg 1909 auf 4,1 Prozent( ohne Beitrag zu den Kosten des Pfandbriefgeschäftes), während z. B. die Hessische Landeshypothekenbank 4,25 Prozent nebst einprozenti­gem Geschäftskostenzuschuß forderte.

Es wird in dem soeben erschienenen Geschäftsbericht für 1910 behauptet, daß infolge dieses entgegenkommenden Verhaltens der agrarischen Landeskreditbank auch die anderen Stassen des Landes genötigt gewesen seien, in der Zinsberechnung Konzeffionen zu machen, wenn sie ihre Sypothekenschuldner nicht verlieren wollten. Bei den im Jahre 1910 ausbezahlten Amortisations- Darlehen be­trug die Söhe der jährlichen Annuität 4% bis 10 Prozent. Zwischen der ländlichen Kreditbank und der Karlsruher Lebensversicherung a. G. besteht eine Verbindung zweds Abschluß der Lebensver icherungen solcher Darlehnsschuldner, welche die Tilgung ihrer Sypotheken ganz oder teilweise gegen die Folgen eines frühen Todes sicher stellen wollen.

sollen nicht bloß das aktive Wahlrecht haben, auch das passive wird für sie verlangt. Da erkennt man doch den modernen Zug

der Zeit werden unsere Leserinnen denten. Nicht so hastig! Bei näherem Zusehen zeigt sich, daß die an sich fortschrittliche For derung in Wirklichkeit recht reaktionären Zweden dienen soll. Man will die materielle Grundlage der Innungen aufbessern. Das iſt des Pudels Kern! Die Kleidermacherinnen und andere mehr oder weniger selbständige Schneiderinnen sollen für die Zwangsinnungen getapert werden. Die Mittelständler haben bisher mit solchem Riebeswerben noch nicht viel Glück gehabt. Sie mußten fogar den Schmers' erleben, daß Bestrebungen, die Schneiderinnen zwangs­weise der Zwangstributpflicht zu unterwerfen, nicht das gewünschte Verständnis der Behörden fanden. Die Petition teilt darüber unter anderem folgendes mit:

" Der Regierungspräsident von Liegnib hatte eine Entschei dung erlassen, nach der die Schneiderinnen einer bestehenden Zwangsinnung für das Sneiderhandwerk nicht ohne weiteres anzugehören haben, weil sie bei der Gründung nicht befragt worden seien. Diese Entscheidung veranlaßte eine ganze Reihe bon Schneiderinnen in Frankfurt a. M., sich von der dort bea stehenden Zwangsinnung loszusagen und ihre Freistellung zu fordern. Die zur Sache gehörte Handwerkskammer zu Wies baden hatte einen anderen Standpunkt eingenommen als der Regierungspräsident au Liegniß. Die genannte Kammer führte folgendes aus: Der Zwangsinnung haben anzugehören alle bie­jenigen, welche selbständig und handwerksmäßig das betreffende Gewerbe innerhalb des Innungsbezirts betreiben. Das Ge­schlecht macht dabei keinen Unterschieb. Folglich gehören auch bie Schneiderinnen, sofern sie das Gewerbe selbständig und hand­Iverksmäßig betreiben, ohne weiteres der Zwangsinnung für das Schneiderhandwerk an.

Der Magistrat zu Frankfurt a. M. hat sich dieser Auf­faffung der Handwerkskammer Wiesbaden angeschlossen und die Anträge auf Befreiung von der Innung abgelehnt....

Im prinzipiellen Gegensab zu den hier im lebten Absab ausgeführten Gründen, betr. die Anhörung der Damenschneide­rinnen bei der Gründung der Innung, steht dagegen eine Ver­fügung des preußischen Herrn Ministers für Handel und Ge­werbe vont 28. Septentber 1910. Es heißt hierin: Ich kann daher dent Herrn Regierungspräsidenten daselbst nur beistimmen, daß die Ginbeziehung der Damen­schneiderinnnen in die dort bestehende Schneiderzwvangsinnung nur im Wege eines weiteren Abstimmungsverfahrens erfolgen fann."

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Wollen nun die weiblichen Handwerker, weil ihnen Schwierige feiten wie die eben erwähnten, den bestehenden Zivangsinnungen beizutreten, gemacht werden, eigene Innungen gründen das aus vielen Stammerbezirken gemeldet wird so stehen dem die§§ 93a Abs. 2 und 95a Abs. 2 entgegen. Erwähnt sei hierzu die versuchte Gründung einer Damenschneiderinneninnung in Kempten im Allgäu, deren Statut die Königliche Kreisregierung und dann auch auf erfolgten Refurs das Königlich Bayerische Staatsministerium die Genehmigung versagte."

glieber bie bolle Gleichberechtigung verlangt. Der Zived ist durch­Es wird nun, wie bemerkt, für die weiblichen Jnnungsmit fichtig! Man hofft, indem man die Reichstagstribüne als Reklame benutzt, die Schneiderinnen für die Jnnungen zu begeistern. Gegen tie Gleichberechtigung an sich haben wir selbstverständlich nichts einzuwenden. Aber eine praktische Bedeutung messen wir ihr in diesem Falle nicht bei, denn die Schneiderinnen werden nicht so töricht sein, sich mit den Innungsschlingen fangen zu lassen. Die Innungen find für fie vollständig wertlos. Sie nüßen dem Hand­die keinerlei wirtschaftspolitische Bedeutung hat, höchstens dadurch, daß sie im konservativen Fahrwasser segelt und die Interessen der produzierenden Stände damit schädigt. Die Schneiderinnen finden die beste Vertretung ihrer wirtschaftlichen Interessen im Verbande der Schneider und Schneiderinnen,

El Knitra, 20. Mai. Gestern wurde das Lager von Beni Es ist insbesondere der fleine und mittlere Grundbesitz, der von Saffen angegriffen. Die Bejagung machte einen Ausfall, diesen Vorteilen eines staatlich fubventionierten Darlehnswesens um den Feind zu vertreiben. Hierbei wurbe ein Hauptmann der Gebrauch macht. Unter ländlichen Darlehen versteht das Kolonialinfanterie getötet. Ministerium solche, bei denen mindestens zwei Drittel des Berfaßes aus fruchttragenden Grundstüden besteht; die Bank be Französische Verlufte. Paris, 20. Mal. Jm Ministerrat berlas Kriegsminister willigte aber auch folche, die zwei Drittel nicht erreichen, wenn der werkerstand überhaupt nichts; sie sind eine kostspielige Einrichtung, Berteanr eine Depefche des Generats Toutée über das Gefedt Mehrverfaß durch Gebäulichkeiten ausgeglichen werden konnte. In bei El luana vont 15. b. Wis., in welcher mitgeteilt wird, daß die 25 Fällen erfolgte eine Beleihung über 50 Prozent der Tage. Verluste in diesem Gefecht größer gewefen feien als ursprüng- Auch dieser Bantbericht beweist wieder die Richtigkeit der Be­lich gemeldet. Außer einem Hauptmann seien 27 Mann gefallen hauptung, daß die größte Fürsorge des Staabes auf die Unter und ein Leutnant und sechs Mann verwundet worden, ftügung des agrarischen Teiles der Bevölkerung gerichtet ist. Sand