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Nr. 118. 28. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Die Altersrente der Arbeiter vor dem Reichstag  .

( Theorie und Pragis bei dem Entrechtungsblod.)'

Zu Beginn der laufenden Legislaturperiode, als der Reichstag  nach den Blodwahlen wieder zu seinen Arbeiten zusammen­trat, gingen ihm diese Anträge zu:

Drudiache 59:

Der Reichs.ag wolle beschließen:

Die Zeitgrenze, bon welcher ab die Altersrente gewährt wirt, bon 70 auf 65 Jahre herabzusehen und zur Dedung der dadurch erforderlich werdenden Mehrbeträge in erster Reihe die durch die Vereinfachung der Reichsversicherungsgeseße zu ers zielenden Ersparnisse an Verwaltungskosten zu verwenden. Berlin  , den 21. Februar 1907.

Gamp. Dr. Arendt- Mansfeld. Bauermeister. Dr. Brunstermann. b. Dirksen. Doerksen. Dr. Hoeffel. Dr. Kolbe. v. Liebert. Linz  . Löscher. Naud. v. Derzen. Pauli( Oberbarnim). Scherre. Schlüter. Schmidt- Altenburg. Schulz. Stubbentorff. Dr. Varen­horst. b. d. Wense. Witt- Marienwerder. Drudsache 65:

4 Reichsparteiler und 2 Hospitanten fehlten.

Sonntag, 21. Mai 1911.

Sie, die Verbesserungsanträge, die von den Sozialdemokraten und 3. Sämtliche anwesende Mitglieder der Zen  - uns gestellt sind, anzunehmen, es ist wirklich das bescheidenste, was Frumspartei darunter die sogenannten Ar- man verlangen fann.( Bustimmung links.) beiterbertreter Beder( Arnsberg  ), Fleischer, Giesberts,§ 1243 wird unter Ablehnung der gestellten Anträge in der Kommissionsfassung angenommen. Bu§ 1244 begründet

Pieper, Schiffer, Schirmer und Wiedeberg.

24 Zentrumsleute fehlten.

Die Abgg. Müller- Fulda, Oppersdorf und Sittard   werden als" fehlend" bezeichnet; sie befanden sich aber im Hause, drüdten sich nur von der namentlichen Abstimmung.

4. Von Antisemiten und Wirtschaftlicher Bereinigung der Antisemit Gäbel( 7. sächsischer Kreis); der Abstimmung enthielten sich die Abgeordneten Gräf  , Kölle und Vogt( Crailsheim  ).

5. Die Frattionslofen: Danneberg( Welfe), Hilpert( Bauernbündler), Lehmann- Jena( Bund der Landwirte) und der Reichstagspräsident Graf Schwerin Löwiz.

6. Die Nationalliberalen: erwinkel, BoI. Fehlhauer, Görde( Brandenburg  ), Hagemann, Hagen, Hausmann( Hannover  ), Heinze, Horn( Reuß), Neuner, Ortel, Rimpau, Semler, Wegel, Wom­melsdorf und die beiden Hospitanten Schubert und Wölzel. Acht Nationalliberale fehlten.

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Der Reichstag wolle beschließen: Die Verbündeten Regierungen zu ersuchen, spätestens bei Ge- als der nationalliberale Abg. Stresemann Die Haltung der Nationalliberalen war um so jammerboller, wie jest flar ist, nur Tegenheit der in Aussicht gestellten Vorlage, betreffend die Ver- aus wahltaktischen Gründen zweimal lebhaft für eine Herab einfachung und organische Verbindung der sozialpolitischen Ber- sehung des Rentenalters auf 65 Jahre eintrat. Hätten die National­ficherungsgesetze, die Gewährung der Altersrente gemäߧ 15 liberalen gestimmt, wie ihr Vertreter Stresemann   redete, wäre die Abs. 3 tes Invalidenversicherungsgesehes schon bei Boll- Altersherabsetzung mit 163 gegen 143 Stimmen angenommen endung des 65. Lebensjahres in die Gesetzgebung einzu- worden. führen.

Berlin  , den 21. Februar 1907.

Aber: Theorie und Pragis!

Reichstag  .

180. Sigung. Sonnabend, den 20. Mai, bormittags 11 Uhr. Am Bundesratstisch: Dr. Delbrüd. Die Beratung der

Dietrich. Maltewiz. Arnold. Beuchelt. Rogalla v. Bieberstein. Böning. v. Brockhausen. v. Bhern. Graf v. Carmer- Osten. Graf b. Carmer- Bieferwik. Dr. Dröscher. v. Elern. Euen. Feldmann. v. Gersdorff. Dr. Giese. Glüer. Henning. Hilpert. Hufnagel. b. Saphengst. v. Malhan. Freiherr zu Wartenberg und Benalin. Menz. Nehbel. Nigler. b. Normann. v. Oldenburg  . Pauli­Potsdam. Gans Edler Herr zu Putlik. v. Rautter. Freiherr  b. Richthofen- Damsdorf. Dr. Roeside. Rupp. Siebenbürger  . Sielermann. v. Staudy. Freiherr v. Steinaeder. b. Treuenfels. wird fortgesetzt beim Abschnitt Dr. Wagner( Sachsen  ). Wildens. Will- Stolp.

Die Versicherungsordnung bot die einfachste und beste Ge­Tegenheit, diesen beiden konservativen Anträgen zu prate tischer Wirksamkeit zu verhelfen. In der zweiten Lesung der Ver­sicherungsordnung beantragte die sozialdemokratische Fraktion( Drudfache 1009):

In§ 1242, ter nach der Vorlage lautet:

Itersrenten erhält der Versicherte bom bollendeten 70. Lebensjahre an, auch wenn er nicht invalid ist, statt bom bollendeten siebzigsten, au sehen vom vollendeten fünfundsechzigsten Lebensjahre an."

Dieser Antrag wurde am 19. Mai 1909 in namentlicher Abstimmung mit 160 gegen 146 Stimmen abgelehnt. Bier Abgeordnete enthielten sich der Abstimmung. Gegen die Herabfebung des Rentenbezugss alters bom 70, auf das 65. Lebensjahr stimmten: 1. Sämtliche anwesende Mitglieder der ton fervativen Fraktion dieselben, die 1907 den Antrag auf Drudsache 65 unterzeichneten.

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18 Konservative fehlten bei der Abstimmung. 2. Sämtliche anwesende Mitglieder ber Reichspartei dieselben, die 1907 den Antrag auf Druds fache 59 unterzeichneten. Nur der Abg. Barenhorst enthielt sich der Abstimmung; Dagegen stimmten die Hospitanten 2 angerfeld und Raud gegen die Herabsehung des Rentenalters.

Kleines feuilleton.

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Reichsversicherungsordnung  

Bezüge der Hinterbliebenen.

§ 1243 bestimmt, daß Witwenrente erhält die bauernd invalide" Witwe.

streichen, eventuell die Worte hinzufügen: oder über 70 Jahre Ein Antrag Albrecht( Soz.) will die Worte, bauernd invalide" alte". Außerdem will der Antrag Albrecht die weiteren Absätze des Paragraphen streichen, in denen die Invalidität näher bestimmt ist. Ein Antrag Ablaß  ( Vp.) will jeder Witwe, die das 65. Jahr überschritten hat, Witwenrente zubilligen.

Abg. Leber( Soz.):

Abg. Moltenbuhr( Soz.)

den Antrag, auch den unehelichen Kindern Waisenrente zu ge währen, wenn der Verstorbene ihnen nach gefeßlicher Pflicht Unter ehelichen Kindern, die ihren Ernährer verlieren, muß hergestellt halt gewährt hat. Diese Gleichartigkeit zwischen ehelichen und un werden; es ist nicht einzusehen, weshalb die unehelichen Kinder hier hinter den ehelichen zurücstehen sollen.( Sehr wahr! bei den Sozial­demokraten.)

Der Antrag wird abgelehnt.

Der Präsident teilt mit, daß zu einem fpäteren Baragraphen (§ 1341) ein Antrag auf namentliche Abstimmung vorliegt. Sie würde wohl gegen 1/21 Uhr stattfinden. Sollten nach 1 Uhr noch fchlagen, fie erst am Montag vorzunehmen. Anträge auf namentliche Abstimmungen einlaufen, so werde er bor

Abg. Dr. Mugdan[ Vp.]( zur Geschäftsordnung): Dem können wir nur zustimmen, wenn hier spätestens um 5 Uhr Schluß gemacht wird, damit die Herren, die nicht fortfahren, nicht gezwungen sind, bis 8 Uhr oder länger hier zu fizen.

Abg. Beder- Arnsberg[ 8]( zur Geschäftsordnung): Der Wunsch nach Verschiebung der eventuellen namentlichen Abstimmungen ist ja von der Linken ausgegangen. glaubten, Ihnen damit entgegen zu kommen. Abg. Dr. Müller- Meiningen  [ Vp.]( zur Geschäftsordnung): Wir

Abg. Hoch[ Soz.]( zur Geschäftsordnung): Wir haben einen solchen Wunsch nicht geäußert.

Anträge auf namentliche Abstimmung tommen, werde ich dem Hause die Verschiebung der Abstimmung vorschlagen, das Haus hat dann ja darüber zu entscheiden. Bu§ 1252a, der die Ansprüche der Hinterbliebenen eines Aus­länders auf die Hälfte beschränkt, befürwortet

Präsident Graf Schwerin  : Ich wiederhole, wenn nach 1 Uhr

Abg. Schmidt- Berlin  ( Soz.) einen Antrag, diese Beschränkung fallen zu lassen. Der Antrag wird abgelehnt.

Bu§ 1258( Heilverfahren) begründet

Abg. Faber( Soz.)

den Antrag, die Versicherungsanstalt zur Einleitung eines Seil­berfahrens zu nötigen, wenn es zur Abwendung einer infolge einer Erfrantung drohenden Invalidität erforderlich erscheint.

Abg. Stolle( Soz.) unterstützt den Antrag, der im Interesse der Bollswohlfahrt und Voltsgesundheit dringend nötig sei.

Der Antrag wird abgelehnt. Bu§ 1255 begründet

Abg. Binder( S08.) den Antrag, die Bezüge der Angehörigen des Versicherten während des Heilverfahrens etwas zu erhöhen. Der Antrag gibt dem 8entrum Gelegenheit, seine theoretischen Ausführungen über die In der Kommission ist unser Antrag abgelehnt mit der Be- Notwendigkeit der sozialen Fürsorge in die Tat umzusetzen. gründung, er würde zu viel kosten verursachen, das Reich müsse( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) feine Ausgaben in Einklang mit den Einnahmen bringen. Beim Der Antrag wird abgelehnt. militäretat hat man diesen Grundfaz niemals festgehalten.§1257a bindet die Aufwendung von Mitteln zur vorbeugenden ( Lebhaftes Sehr richtig! links.) Wenn Sie wirklich eine Witwen- Krantenfürsorge seitens der Versicherungsanstalten an die Genehmi­rente bewilligen wollen, müssen Sie sie jeder Witwe zugung der Aufsichtsbehörde. billigen und nicht nur einer invaliden Witwe.( Bravo  ! bei den Ein Antrag Ablaß  ( Bp.) will die Genehmigung der Aufsichts Sozialdemokraten.)

behörde streichen.

Abg. Dr. Mugdan( Bp.)( bleibt bei der Unruhe, die auf der Rechten und im Zentrum herrscht, zunächst ganz unber ständlich). Wenn die Herren bei der Beratung dieser wichtigen An gelegenheit sich nicht beteiligen wollen, mögen fie spazieren geben, hier aber nicht durch andauernden Lärm den Redner stören. ( Lebhafte Bustimmung links.)

Abg. Dr. Potthoff( Wp.): 1902 hat das Bentrum die Hinter­bliebenenversicherung versprochen, um den unsozialen Bolltarif dem Volte schmackhaft zu machen. Verzögert wurde sie dann wegen des großen Reformwertes der Reichsversicherung, die den Köder bildete für die Entrechtung der Arbeiter in den Krankenkassen und andere unsoziale Bestimmungen. Vielleicht soll sie noch ein drittes Mal Vizepräsident Dr. Spahn: Das Geräusch war jetzt nicht stärker als stöder dienen, damit das Zentrum einer Berschlechterung des Wahlrechts zustimmt. Die Hinterbliebenenversicherung nach den wie in der ganzen Zeit.( Sehr richtig! rechts und im Zentrum.) Beschlüssen der Kommission ist gar zu dürftig; eine völlig invalide Abg. Dr. Mugdan( Vp.): Ja wohl, sehr richtig! In der Bitme mit zwei fleinen Kindern erhält nach zehnjähriger Versicherung ganzen 8eit verursachen die Herren ein solches Geräusch und 135 Mart jährlich oder 11 M. monatlich, ist sie halbinvalide, so tören die Redner; sie sollten dann eben lieber spazieren bekommt sie 63 Mart jährlich, ganze 5 M. monatlich. Ich bitte gehen.( Bustimmung links.) Die Genehmigung der Aufsichtsbehörde

m.

Humor und Satire.

2ieb des preußischen Fortbildungsschüler& Lassen wir uns noch so gründlich bilden In der preußischen Fortbildungsschul', Ach, wie leicht wird man zu einem wilden Burschen und verfinkt im Sündenpfuhl! Diefe Bildung" ist ja nur ein starrer Geistesdrill, der ohne Seelenschatz. Eine Schule aber ohne Pfarrer

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Ist und war von jeher für die Katz'! Drum war dieses Uebel zu entfernen Auf der Schwarzen und der Junker 8wang Und wir müssen Religion" erlernen Jeweils eine halbe Stunde lang. Zwar der Unterricht ist wenig labend Und fällt manchem unterweilen schwer. Doch wir werden sicherlich pro Abend 1-2 Prozente frömmerer!!

Münchener Theater. Die Hofoper brachte des in München   gichtige und rheumatische Leute unzuträglich sei, tann gleichfalls lebenden böhmischen Komponisten Viktor Gluth   Ihrisch- roman- als unbegründet betrachtet werden. Die leicht anregende Wirkung tische Oper 8latorog" in einem Vorspiel und zwei Atten mit des Spargelgenuffes auf die Nieren ist sogar als ein Vorzug auch äußerlich sehr starkem Erfolg zur ersten Aufführung. Gluth tommt in dieser Hinsicht zu schäßen. Die Augenärzte über die Frage der Lateinschrift. Der Streit bon Wagner her und hat vor Jahren mit dem ebenfalls hier ge= spielten Musikdrama Horand und Hilde" auf Tristan- Altären um die deutsche oder lateinische Schrift hat in der lebten Beit ebenso erfolglos wie alle pathetischen Wagner- Wiederfäuer geopfert. einen erbitterten Kampf der Meinungen herbeigeführt, in dem sich In" Blatorog", der die von R. Baumbach in füßliche Buzenscheiben­Bädagogen, Historiker, Künstler und andere Beteiligte aller Art Berse gegossene bekannte mährische Volkssage vom Alpenkönig und ton ihrem Standpunkt aus zu der Frage geäußert haben. Eine Menschenfeind"( Raimunds Zauberoper, neuerdings von Leo Blech  maggebende Frage ist aber dabei ganz zurüdgetreten, nämlich die komponiert) behandelt, besinnt er sich auf die Wurzeln seiner Kraft der hygienischen Wertung beider Schriftarten.( Im Vorwärts" und greift auf die Seime aller lyrischen Musik: das Volkslied, den wurde gerad auch diese Seite der Frage behandelt. Die Red.) Tang, die nationale Weise, zurück. Nicht in den sentimentalen Liebes­Die Umschau" hat sich daher an 32 der hervorragendsten Augen- faenen, nicht in den Liedertafel- Chören, aber in den mit reifem ärzte Deutschlands  , Desterreichs und der Schweiz   gewandt, um Kunstverstand in die Partitur gefügten Kirchweihtänzen, Bolts­von ihnen Auskunft zu erhalten, welche Schrift dem Auge zuträgliedern und Rundgefängen liegt" Blatorogs" Wert, ein schlichter, in licher ist. Von den 17 bisher eingelaufenen Antworten treten 15 für die Einführung der lateinischen Schrift ein, während vei fich der Zeit des musikalischen Snobismus fast reaktionärer Wert, der als Anhänger der deutschen   Schrift bekennen. Unbedingt für die aber doch der anspruchslosen, ohne Orchesterlärm zartsinnig Einführung der Lateinschrift erklärt sich der Freiburger Professor instrumentierenden Oper den Weg überall da öffnen sollte, wo man Arenfeld. Aus schulhygienischen Gründen," schreibt er, muß ge­noch Sinn hat für gesunde, ursprüngliche Melodie. Die Münchener fordert werden, daß die Belastung mit den doppelten Alphabeten, Aufführung unter Mottls liebevoller Leitung war in allen Teilen sehr gut. die eine große Zahl von Schulstunden in Anspruch nimmt, be= seitigt werde. Zweifellos ist die Erlernung der geschriebenen Die Anklagen gegen den Spargel. Jedes Nahrungsmittel, das die der Altschrift fpißen Frakturschrift anstrengender als ( lateinischen); auch in der Frakturdruckschrift sind manche Typen durch einen besonders eigentümlichen und start hervortretenden Ge­schwieriger zu unterscheiden als in der lateinischen Für ruch und Geschmad ausgezeichnet ist, hat seine begeisterten Ver­die lateinische Schrift tritt auch der Münchener Professor Schloeßer ehrer und seine ebenso leidenschaftlichen Gegner. Das beste Bei­mit Entschiedenheit ein: Sie ist in Drud und Schrift der deutschen spiel dafür sind solche Pflanzenstoffe, wie Sellerie und Dill. Kommt borzuziehen, denn ihre Formen sind einfacher und flarer, und es dann noch hinzu, daß die Wissenschaft einen für sich allein nicht ist sicherlich bei gleich schlechter Schrift das Lesen der lateinischen ganz unbedentlichen Bestandteil in einer solchen Pflanze entdeckt, weniger ermüdend für die Augen als das der deutschen." In der so haben die Verächter gewonnenes Spiel. So zerrt der Parteien Abschaffung der deutschen   Schrift würde der Direktor der Kieler   Haß und Gunst auch an einem Gewächs, das im Frühjahr in großen Universitäts- Augentlinit, Prof. Seine, ein Glüd für die Schul- Mengen auf den Markt kommt, am Spargel. Der deutlich aus­finde sehen. Da die Kurzsichtigkeit notorisch in der Schulzeit gesprochene Geruch und Geschmad dieser merkwürdigen Pflanze ist entsteht, so würde die allmähliche Beseitigung der deutschen" so eigenartig, daß die Verdächtigung, es fönnten damit gesund­Theaterchronit. Das Märkische Wander. Schrift zunächst der Schreibschrift, denn die Drudschrift ist wohl heitsschädliche Wirkungen verbunden sein, immer aufs neue aus erst mit der Zeit abzuschaffen eine dringend erwünschte Ent- gesät wird. Insbesondere stimmt der bekannte Geruch, den die theater geht im kommenden Herbst wieder mit zwei Truppen lastung der Augen bedeuten." Ausscheidung der Nieren nach dem Genuß von Spargel annimmt, auf seine Kunstreise. Es hat in den Spielplan u. a. Sopholles", Im Gegensatz dazu sind einige andere Augenärzte von der be- die Leute nachdenklich. Die Chemie hat gelehrt, daß seine Ent- Elektra"," Sappho  "" Die Räuber"," Der Prinz von Homburg". fonderen Schädlichkeit der deutschen   Schrift durchaus nicht über- fiehung auf der Bildung einer organischen Schwefelverbindung be-" Glaube und Heimat", was ihr wollt", Der Geizige"," Nora", zeugt. Bei gutem Drud und deutlicher guter Schrift," schreibt ruht, die während der Verdauung im Darm erzeugt wird. Ein Mit- Friedensfest", Rose Bernd"," Der G'wissenswurm", Liebelei", der Leipziger   Prof. Sattler, dürfte in bezug auf die Buträglich- arbeiter des Lancet" wendet sich gegen die Behauptung, daß dieser Helden" von Shaw, Ueber die Kraft"," Don Carlos", Maria feit für das Auge tein Unterschied bestehen. Bei schlechterem Drud Stoff und die Vorgänge im Körper, die seiner Entwidelung vor- Stuart" aufgenommen. oder Papier scheint mir die lateinische zuträglicher." Der Ber  - ausgehen, irgendwie schädlich sein können. Es ist sogar nachgewiesen Im Kunstgewerbemuseum wurde eine Ausstellung liner Profeffor für Augenheilkunde Michel erklärt: Die Frage worden, daß der Genuß von Spargel, wenn er jung und zart ist, für Neue Deutsche Buchkunst" eröffnet, die die neue tunft­stellung, ob deutsche oder lateinische Schrift für das menschliche auch für Kranke durchaus bekömmlich ist. Viel Nährstoff enthält gewerbliche Entwickelung der Buchausstattung( im weitesten Sinne) Auge zuträglicher sei, ist insofern eine ganz müßige, als der Be- der Spargel freilich nicht, aber er ist ein reichlich ebenso wertvoller in charakterischen Beispielen veranschaulicht. weis nicht zu führen ist, daß die eine oder andere Schrift vor- Pestandteil einer Mahlzeit, wie andere Gemüse, indem er Ab­Der menschliche Körper radioaktiv? Im zuziehen ist." Aus sozialen Gründen aber ist Michel für die wechselung und Gleichgewicht in die Speisenfolge hineinbringt, ein Heidelberger Institut für Krebsforschung unternommene Unter­lateinische Schrift. Für die deutsche Schrift treten der Leipziger   Vorzug, der nicht gering zu veranschlagen ist. Das Asparagin, fuchungen haben eine Radioaktivität menschlicher Organe ergeben, die Professor Schoen und der Direktor der Frankfurter Städtischen das den eigentlichen Geruch und Geschmack des Spargels hervor- nie mit Radium in Berührung gekommen waren. Es ist eine Augentlinit, Schnaubigel, ein.( Die Anhänger der deutschen  " bringt und nach ihm auch benannt worden ist, besitzt einen sehr Substanz darin vorhanden, die die Luft für Elektrizität leitend macht. Schrift scheinen gar nicht zu wissen, daß über die Lesbarkeit der großen Stidstoffgehalt. Es ist übrigens auch in anderen Ge- Einige Organe übten auch eine Beeinflussung der photographischen beiden Schriften erafte experimentelle Untersuchungen vorliegen. müfen, wie namentlich in der Kartoffel vorhanden, wenn auch Blatte aus. Die radioaktive Substanz fann aus der Luft oder in geringeren Mengen. Die Befürchtung, daß der Spargel für durch die flüssige, feste Nahrung in den Körper gelangt fein.

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Die Reb.)

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Zweifelt ja nicht dran! Denn in der Schule Sagt sich jeder Jüngling: Gut, ich muß! Und erzivung'ne heilige Gefühle Waren immer noch ein Hochgenuß! Seh'n wir einst der Freiheit Tage glänzen, Und wir sind vom frommen Lernen flug: Ei, wie wollen wir die Kirche schwänzen, Denn wir haben- Religion" genug! ( Beda in der Jugend".)

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Notizen.

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