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Hr. 120. 28. Jahrgang. 2. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. two, 2. Mai 191.

10. Generalversammlung der Glasarbeiter und 33 Arbeiterinnen Deutschlands  .

Geschäftsbericht,

JImenau, 22. Mai.

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Den

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Kaffenbericht

Mittwoch,

97 17900 fi auch bezüglich der Zeche von ihm freihalten ließen. Die drei

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Personen hatten bald herausgebracht, daß Haase viel Geld bei sich erstattete a mann- Berlin. Das Jahr 1909 habe die Verbands- führte und verabredeten im Flüsterton in einer Ecke des Lokals tasse besonders schwer getroffen. 70 Proz. sämtlicher Einnahmen den Plan, den jungen Mann zu berauben. Sie sagten ihm in hätten in diesem Jahre für Unterstüßungen ausgegeben werden freundlichster Weise gute Nacht und verließen vor ihm das Lokal. müssen. In Berücksichtigung der wirtschaftlichen Verhältnisse in Als Haase kurze Zeit darauf die Müncheberger Straße passierte, In dem herrlich gelegenen Ilmenau  , über dessen Binnen die der Berichtszeit könnten die Kaffenverhältnisse aber trotzdem als um nach Hause zu gelangen, schlichen die drei Verbrecher hinter ihm rote Fahne weht, begann heute vormittag die zehnte Generalver- gut bezeichnet werden. Die Berichtsperiode schließt mit einem Ver- her; der Angeklagte Peschel faßte ihn plöblich von hinten am fammlung des Zentralverbandes der Glasarbeiter und Arbeite- mögensbestand von 130 920,12 Mt. ab gegen 71 208,65 Mt. zu Be- Fuß und zerrte das Bein dermaßen in die Höhe, daß der Ueber­fallene topfüber sich neigen und mit beiden Händen auf dem rinnen Deutschlands  . Sie ist von insgesamt 78 Delegierten, Aus- ginn der Periode. Den Redaktionsbericht gab Gebel- Berlin  , den des Ausschusses Bürgersteig fich stüßen mußte. In dieser Stellung mußte das loſe schuß- und Vorstandsmitgliedern und Gauleitern besucht. Den und für die Preskommission berichtete in der Hosentasche bewahrte Geld herausrollen. Beschel hielt das Verband der Töpfer und zugleich die Generalfommission vertritt eig- Dresden  Drunsel Berlin  , den Porzellanarbeiterverband Schneider Schröder Berlin. Die Berichte haben tein Allgemeinintereffe. Bein so lange fest, bis seine beiden Stompligen die heraustullernden Berlin   und den österreichischen Glasarbeiterverband ädel- Der Ausschuß hat bei der Revision der Haupttasse alles in Ordnung Geldstücke eiligst aufgelesen hatten; dann verschwanden alle drei, ehe Haase noch recht zur Besinnung gekommen war. Dieser ging Tannwald( Böhmen  ). Nach Entgegennahme der Begrüßungs- gefunden und beantragte Entlastung des Vorstandes. ansprachen und Einsetzung verschiedener Kommissionen gab Nach dem Bericht der Mandatsprüfungsfommission hat ein sofort nach dem Schantlokal zurüd und erzählte sein Abenteuer. Girbig- Berlin   den Delegierter feinen Urlaub bekommen und ist darum nicht er- Er beschrieb auch die Persönlichkeit des Mannes, der ihn über­schienen. An die Berichte schloß sich eine ausgedehnte Debatte, in fallen und fonnte später mit Hilfe des Verbrecheralbums mit Be der zum großen Teil örtliche Verhältnisse besprochen werden. Die stimmtheit den Angeklagten Beschel als denjenigen bezeichnen, der aus dem wir bereits einen Auszug brachten. In seinen mündlichen Tätigkeit des Vorstandes und der Gauleiter findet ja im allge- ihn am Bein gepadt hatte. Die beiden mitwirkenden Verbrecher Ausführungen hob Girbig hervor, daß die verflossene Geschäfts- meinen Anerkennung, doch wird verschiedentlich fritisiert, daß die find nicht ermittelt worden. Der Staatsanwalt beantragte periode eine sehr schwere Zeit für den Verband gewesen sei. Die Vorstandsmitglieder nicht mehr als getan agitatorisch in einzelnen 5% Jahr, der Gerichtshof erkannte auf 7 Jahre Zuchthaus. wirtschaftliche Depression habe sich mit der Rücksichtslosigkeit der Bahlstellen wirkten. So meinte Kahleis. Köln  , sie würden sehr Unternehmer gepaart und dadurch hätte die Organisation schwere stiefmütterlich von dem Hauptvorstand behandelt. Zum Ausdruc Ein Aft unerlaubter Selbsthilfe Schläge aushalten müffen. Die Tarifbewegung habe sehr biel fam auch etwas Mißmut über die Ablehnungen von Streits durch ist dem Glasermeister Foltes sehr teuer zu stehen gekommen. Vor Arbeit gebracht, besonders die in der Oberpfalz  . Rücksichts- den Vorstand, wie überhaupt gewünscht wurde, daß die örtlichen der 5. Straffammer des Landgerichts III   hatte sich F. gestern loser wie die Unternehmer in der Oberpfalz   sei kein Sklaven Verhältnisse vom Vorstand mehr berücksichtigt werden. Bezüglich unter der Anklage der Sachbeschädigung, des Hausfriedensbruchs händler. Durch die öffentliche Stritit der dortigen Verhältnisse des Verbandsorgans werden verschiebene Wünsche laut: Das Ber- und der verfuchten Nötigung zu verantworten. Der Angeklagte, der ewigen Arbeit und des erbärmlichen Verdienstes sei die bayerische Regierung gezwungen worden, einzugreifen, und bringen müssen, meinte Erler Deuben. Bulle Leipzig ist der Landmesser Strüger und dem als Treuhänder fungierenden Kauf­die bayerische Regierung gezwungen worden, einzugreifen, und bandsorgan hätte mehr über das zwischenmeister system welcher Mitinhaber der Firma Foltes u. Hoppe ist, hatte mit dem hierdurch wäre es endlich zum Tarifabschluß in der Oberpfalz   ge- Ansicht, daß die Fachpresse der prinzipiellen Aufklärung zu wenig mann Adolf Berndt einen Vertrag geschlossen, in welchem er fich tommen, der wesentliche Verbesserungen für die Arbeiter gebracht Beachtung schenkt, und Brauer Ottensen sagt, das Organ hätte verpflichtet hatte, die gesamte Verglasung des Grundstücks Straß habe. Auch in anderen Bezirken sei es oft schwer gefallen, Tarife mehr theoretische Streitfragen( Massen und Führer) behandeln burger Straße 44 in Weißenfee zu übernehmen. Er führte diesen abzuschließen. Insgesamt wurden in der Berichtszeit in 17 Fällen sollen. für 1411 Personen Tarifverträge abgeschloffen. Die 2ohn= Auftrag auch aus, hatte dann aber Schwierigkeiten, das Geld eins Morgen wird die Debatte fortgesetzt. zutreiben. Er erhielt immer nur fleine Beträge von 100 bis 300 bewegungen wurden durch den wirtschaftlichen Niedergang sehr ungünstig beeinflußt. Fast alle Kämpfe mußten sich gegen Mart, die schließlich völlig ausblieben, trotzdem er noch eine Forde beabsichtigte Verschlechterungen der Lohn- und Arbeitsverhältnisse rung bon zirka 750 W. hatte. Als deswegen Unstimmigkeiten ents wenden. Mit der Bewilligung zum Streit hätte der Vorstand, be standen, griff er zu einem Radikalmittel, um sich schablos zu halten. tonte Girbig, in dieser trüben Zeit sehr vorsichtig sein müssen. Dem Er rüdte eines Sonntags in aller Herrgotts frühe mit mehreren Vorstand seien dann die heftigsten Vorwürfe gemacht worden, wenn handfesten Arbeitern vor dem Hause an und ließ in aller Gile er nach reiflicher und gewissenhafter Prüfung zur Ablehnung beschäftigte gestern das Schwurgericht des Landgerichte I   auf fämtliche Flurfenster aus den Angeln heben und auf das bereit­eines Antrages auf Genehmigung zum Streit gefommen wäre. Die Grund einer gegen den Kellner Hermann Befchel gerichteten An- stehende Fuhrwert laden. Da zu der damaligen Zeit strenge Kollegen sollten aber bedenken, daß der Vorstand nur im Intereffe flage. Der Angeflagte, ein bielfach vorbestrafter Mensch, der zur Winterfälte Herrschte, drang die entstehende Zugluft bis in die der Organisation gehandelt habe. Die Generalversammlung folle seit eine mehrjährige Buchthausstrafe verbüßt, hat in der Nacht entferntesten Wintel der einzelnen schon etwa 1% Jahre bewohnten nun nicht nur einen Rückblid, sondern auch einen Ausblid zum 8. September in der Müncheberger Straße einem Kutscher Wohnungen, so daß den Bewohnern beinahe die Suppe im Topfe halten. Die nächsten Jahre würden keine Milderung der Kämpfe Saafe, der mit dem Angeklagten und zweien unbekannt gebliebenen einftor. Diefe Selbsthilfe hatte für den Angeklagten sehr üble bringen, die Gegenfäße würden sich immer mehr verschärfen. An Stumpanen desselben gefneipt hatte, gewaltsam eine nicht un Folgen in Form der jebigen Anflage. Vor Gericht machte Rechts­eine Erhöhung der Unterstügungen fönne unter diesen Umständen, bedeutende Summe geraubt. Der Kutscher hatte von seinem Chef anwalt Sugo Unger für den Angeklagten geltend, daß weder von nicht gedacht werden. Der Verband müsse vor allem suchen, die den Auftrag erhalten, am Abend auf seinem Wege nach seiner einer Sachbeschädigung noch von einem Hausfriedensbruch die Rede Lohn- und Arbeitsverhältnisse der Kollegen zu verbessern. Und Wohnung eine Summe von 200 M. bei einem Kaufmann abzu fein fönne, ba der Angeslagte fich für berechtigt geglaubt habe, dazu sei es nötig, die Schlagfertigkeit des Verbandes zu erhöhen. liefern. Saafe trug bas Gelb lose in der Hosentasche; er fonnte das Haus betreten zu fönnen und auch eine Beschädigung der Redner hofft, daß die Generalversammlung den Vorschlägen des aber den Auftrag nicht mehr ausführen, da das betreffende Geschäft Sache selbst nicht eingetreten fei. Das Gericht erkannte auch wegen Vorstandes auf Erhöhung des Beitrages um 10 f. zustimmt. bereits gefchloffen war. Er begab sich dann in ein Schanklokal, diefer Bergehen auf Freisprechung. Dagegen erachtete bas Gericht Dann dürfte der Verband kommenden Kämpfen gerüstet gegen two er den Angeklagten mit noch zwei anderen Männern antraf, eine versuchte Nötigung für vorliegend und erkannte auf 150 m. überstehen. die sich an seinen Tisch seßten, dann mit ihm Billard   spielten und Geldstrafe.

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