Einzelbild herunterladen
 

Nr. 120. 28. Jahrgang.

Statutenänderung.

3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Mittwo, 24. Mai 1911.

-

-

Zentraltasse zu verwenden. Die Herabsehung der Karenzzeit bei Für die Aufnahme der Frauen in die Organisation traten alle 19. Generalversammlung der Bergarbeiter Deutschlands . Kranken- und Notunterſtübung von 14 auf 8 Tage würde allein Riedner ein. Aus der Debatte über die Beitragserhöhung klang schon eine Mehrausgabe von 11 000 bis 12 000 m. verursachen. auch im großen und ganzen die Stimmung durch, daß die Mehrheit Bochum , 22. Mai 1911. Genau so müsse man vorsichtig sein und Maß halten bei der der Delegierten von der Notwendigkeit der Stärkung des Kampf­Die Verhandlungen beginnen mit der Wahl einer fünfzehn- Nominierung der Streikunterstübung, weil der Verband fonds überzeugt ist. Nur vereinzelt äußerten sich Delegierte als gliedrigen Statutenberatungskommission aus je einem Delegierten in ungeheure Kämpfe verwickelt werden kann, deren Kosten und entschiedene Gegner des Vorstandsandrages. So unter anderen der verschiedenen Bezirke und den Vorstandsmitgliedern use- Tragweite man jetzt noch gar nicht absehen könne. Außerdem zahlt Tholl- Waldenburg . Er sagte, für Niederschlesien würde der mann und Junges blut. Vor Eintritt in die Tagesordnung der Verband, an den Beiträgen gemessen, eher höhere als niedrigere obligatorische 50 Bf.- Beitrag eine große Schädigung herbeiführen. wird ein Antrag der Zahlstelle Herten , dem Berichterstatter des Unterstützungen als andere Verbände. Husemann befürwortete Jn ähnlichem Sinne äußerte sich auch Frank- Wiebelskirchen für christlichen Gewerkvereins keinen Zutritt zu gestatten, dadurch er- dann einige Aenderungen in bezug auf die Zusammensetzung des das Saarrevier. Für Erhöhung der Unterſtükungen trat auch ledigt, daß er nicht die nötige Unterstüßung findet. Dann referierte Vorstandes, die Bezug haben auf innere Verwaltungsfragen bei Geribmann- Gelsenkirchen sehr eifrig ein. Es kann nichts Husemann über den ersten Punkt der Tagesordnung: Abhebung von Geldern usw. Und zum Schluß kam er zur nüßen, einen Kampffonds zu haben, wenn die Arbeiter als Mit­Empfehlung einer Aenderung von weittragender Bedeutung in der glieder fehlen. Die aber müsse man durch Unterstübungen an den Es liegen dazu über 250 Anträge vor, die zum Teil wichtige, in das eine Folge der in der lekten Zeit so viel erörterten Frage der willige 60 Pf.- klasse und Herabfezung der Karenzzeit für Kranken­jezt ist die Bestimmung im Statut enthalten, daß Personen über Demokratie in den Gewerkschaften. Er soll dazu dienen, ein noch und Notunterstützung von 14 auf 8 Tage. Für das letztere trefen 50 Jahre nicht in den Verband aufgenommen werden können. Der engeres Verhältnis wie bisher zwischen Vorstand und Mitglied- a belt- Gelsenkirchen und verschiedene andere Redner ebenfalls schaft herbeizuführen. So wie der Vorstand ihn sich denkt, soll er ein, während Wächter- Dortmund die Krankenunterstützung Vorstand beantragt, diese Bestimmung zu streichen. Es gibt außer sich zusammenseßen aus 7 Mitgliedern des engeren Vorstandes, gänzlich abschaffen wollte und Brinkmann- Hörde, der eben­dem Bergarbeiterverband keine einzige Organisation mehr in Deutschland , die eine derartige Bestimmung im Statut führt. Beifibern im Vorstande und aus 39 gewählten Delegierten aus den Bezug der Krantenunterstüßung mindeſtens auf drei Jahre Deutschland , die eine derartige Bestimmung im Statut führt. 3 Redakteuren und 30 Bezirksleitern, ferner aus 8 unbejoldeten falls ein Freund der gänzlichen Abschaffung ist, die Wartezeit für Ferner nimmt der Verband bis jezt keine weiblichen Mit allen Bezirken, wobei jeder Bezirk mit über 5000 Mitgliedern mehr gefeht sehen will. Wiese a Brakel pill es bei dem jetzigen Bei­glieder auf. Die Organisation hat das damit begründet, daß auf als einen Delegierten erhält. Ge kämen also den 40 angestellten trag belassen oder aber die Beiträge anstatt nach Lohntlassen nach nationalen wie internationalen Kongressen immer grundsäßlich die Forderung aufgestellt wurde, daß Frauen auf den Gruben nicht be­Forderung aufgestellt wurde, daß Frauen auf den Gruben nicht be- Beamten 47 gewählte Delegierte gegenüberzustehen, so daß der Altersklassen regeln, da der Rohn nicht gut kontrolliert werden schäftigt werden sollen. Aber bisher haben die Organisationen Einfluß der Mitglieder gegenüber den Angestellten im Aktionsaus- könne. Viele andere Redner stellen sich auf den Boden der Vor­noch nicht die Macht gehabt, diese Forderungen durchzusehen, son- schuß durchaus gewahrt ist. Der Aktionsausschuß soll jedes Jahr standsvorlage. Dann machte fich eine Strömung, besonders unter mindestens einmal zusammentreten; ferner aber bei der Auf- den Delegierten aus Mitteldeutschland , bemerkbar, die bei Er­dern der Verband hat damit zu rechnen, daß bei Streiks und Lohnstellung von Aktionsprogrammen für einzelne Reviere und Bezirke höhung der Beiträge zugleich auch die den Orten verbleibenden bewegungen Frauen stets in Betracht kommen. Deshalb beantragt oder bei Differenzen bei größeren Streifs oder Aussperrungen Prozente von 13 auf 20 Pro3. erhöht wissen wollte. Weiter wurde der Vorstand, auch die Bestimmung der Nichtaufnahme der Frauen oder bei Fragen, wo es sich um die Agitation oder das Verhalten dafür gekämpft, daß bei Einzelstreits die Streikunterſtüßung nach aus dem Statut auszumerzen. Der Verband wird die Frauen orgau ieren, sie zu Kampfgenossen erziehen und an die Seite der gegenüber anderen Organisationen handelt. Schließlich soll der der sechsten oder achten Woche erhöht werden solle. Die Schaffung Aktionsausschuß auch die Wahl der Delegierten zu nationalen und eines Aktionsausschusses fand fast allgemeine Anerkennung. Einer internationalen Kongressen vornehmen. Wenn es sich um Fragen der Redner äußerte Bedenken gegen den Kostenpunkt des Projekts. Dann hat der Vorstand, und neben ihm eine Reihe Filialen, handelt, die nur einzelne Reviere interessiert, soll der Vorstand die Nur No st- Merten sprach sich grundsäßlich gegen das ganze Vor­Vorschläge auf Erhöhung der Beiträge gemacht. Bis jetzt beträgt der Beitrag pro Mitglied und Woche: Klasse a für alle Bezirksleiter und Mitglieder des Aktionsausschusses des betreffen haben aus. Es solle dem Vorstand nur dazu dienen, seine Ver­ den Reviers gesondert zu einer Sigung einladen können. Da der antwortlichkeit auf die bearbeiteten Mitglieder des Ausschusses ab­Mitglieder, welche netto unter 3 M. im Durchschnitt verdienen, Ausschuß für seine Entscheidungen, die er mit treffen hilft, so gut zutvälzen. Bedenklich sei auch die Zuziehung des ganzen Aftions­30 Bf., Alaffe b alle übrigen Mitglieder mindestens 40 Pf., Klasse verantwortlich ist wie auch der Vorstand, soll er auch jedesmal auf ausschusses zu den Generalversammlungen. Dadurch würde nur 50 Pf. für alle Mitglieder, welche diesen Beitrag freiwillig zahlen den Generalversammlungen vertreten sein. Der Vorschlag würde erreicht, daß die sämtlichen Angestellten auf der Generalversamm­wollen. Bis jetzt hat etwa ein Drittel der Mitglieder von dieser also ohne Zweifel das Mitbestimmungsrecht der Mitglieder durch lung das Stimmrecht bekämen. freiwilligen Beitragserhöhung Gebrauch gemacht. Der Vorstand ihre Delegierten erweitern. Husemann bat, die Beschlüsse so zu will es nun für alle Mitglieder, welche unter 3 m. verdienen, beim 30 Pf.- Beitrag belassen, dagegen soll bei einem Verdienst treffen, daß die Aktionsfähigkeit des Verbandes dadurch gekräftigt und gestärkt wird. zwischen 3 bis 4 M. 40 Pf., und bei über 4 M. 50 Pf. obligatorisch In der nun einsehenden bezahlt werden müssen. Weiter liegen Anträge vor, die dem Vorstande das Recht zur Ausschreibung von Extrabeiträgen be= schneiden wollen; andere Anträge wollen die Rechte des Vorstandes einengen in bezug auf die Genehmigung von örtlichen Streits, so- wurden zu den Hauptvorschlägen eine Reihe von Einwendungen wie in bezug auf die Nichtgewährung von Unterstüßung bei dis- gemacht. Delegierte aus dem Ruhrrebier und auch einzelne aus den ziplinlos begonnenen Streifs. Husemann bittet, alle diese An- Außenbezirken( Pröpper- Stüter, Krämer- grillendorf, Uhl= träge abzulehnen. Höchstens in bezug auf Ergtrabeiträge fönne mann- Lugau, Berning- Eving) wandten sich gegen die Auf­bielleicht eine Bestimmung getroffen werden, daß der Vorstand nur hebung der Altersgrenze. Sie sagen, daß auch die alten Leute Zeit das Recht hat, Egtrabeiträge bis zur Höhe von 6 M. auszuschreiben, genug gehabt hätten, sich zu organisieren. Außerdem befürchten während alle höher hinausgehenden Anforderungen der Genehmi- diese Redner, daß durch Aufhebung des Altersparagraphen der gung eines noch zu schaffenden Aktionsausschusses unterliegen." Ausbeutung des Verbandes Tür und Tor geöffnet wird. Viele Weiter ersucht der Redner, alle Anträge abzulehnen, die eine Arbeiter werden in Indifferenz und Eigennu sagen: ich habe noch Erhöhung der Rechtsschutz- und Umzugskosten, der Arbeitslosen-, Beit genug bis zu 50 Jahren. Man solle deshalb höchstenfalls nur Kranken- und Notstandsunterstützung bezwecken. Desgleichen die in neuaufgeschlossenen Bezirken den Altersparagraphen außer Kraft Anträge, die bei erhöhten Beiträgen auch eine Erhöhung der den sehen. Die große Mehrzahl der Redner aber ist für gänzliche Auf­Orten verbleibenden Prozente beabsichtigen. Es muß alles daran- hebung desselben. Es wurde von ihnen noch besonders betont, gesetzt werden, die erhöhten Einkünfte nicht zur Erhöhung der daß der Altersparagraph sich vielfach auch als ein Hindernis er­Unterstützungen, sondern zur Stärkung des Kampffonds der weise, die jungen Leute, d. H. die Söhne der Alten, zu gewinnen. Serebje 2,00-30,00.

Männer stellen müssen.

-

Generaldebatte

In seinem Schlußwort erflch te ujemann, nachdem er die gemachten Einwände auf ihre Stichhaltigkeit untersucht hatte: soweit brauchbare Anregungen gegeben sind, wird die Statuten­beratungskommission sich damit be fassen. Aber im großen und ganzen könne feine einzige Unterstützung wesentlich erhöht werden, da dadurch der eigentliche Zweck des Verbandes, eine Kampfes­organisation zu sein, bereitelt würde.

Schluß der Sigung besichtigten die Delegierten die Räume der

Bochumer Voltsblatt"-Druckerei.

"

Marktpreise von Berlin am 22. Mai 1911, nach Ermittelung des Königlichen Polizeipräsidiums. Markthallenpreise.( Kleinhandel.) 100 Kilogramm Erbsen, gelbe, zum Kodjen 30,00-50,00. Speisebohnen, Kartoffeln 6,00-9,00. 1 Stilo­weiße 30,00-50,00. Linsen 20,00-60,00. gramm Rindfleisch, von der Keule 1,60-2, 40. Rindfleisch, Bauchfleisch 1,20 bis 1,70. Schweinefleisch 1,20-1,90. Stalb fleisch 1,40-2,40. Sammelfleisch 1,40-2,20. Butter 2,20-2,80. 60 Stüd Gier 2,80-4,40. I Silogramm Starpfen 1,20-2,00. Male 1,20-3,00. Ban.her 1.40-3,80. Hechte 1,20 bis 2,80. Barsche 0,80-2,00. Schleie 1,20-3,40. Bleie 0,80-1,60. 60 Stüd

Knaben- Woche

ca.

Noch 2 Tage- Schluß morgen.

20 000 Waschanzüge, Blusen, Hosen etc.

Ungewöhnlich billige Preise

Wasch- Anzüge blaugestreift, für 3-8 Jahre 1.10 M.

durchweg

Blusen- Anzüge für 3-8 Jahre, durchweg 3.75 u.

Schöne Muster und Formen, 2.50 M.

Blusen- Anzüge 14 Jahre durchweg Kieler Anzüge gestreift und weiss, für bis 3.50 M.

Aermel mit Stickerei, für 9 bis 4.50 M. .....

9

5.25 u.

gestreift und weiss, für 10 bis 4.50 M.

Kieler Anzüge 14 Jahre

..

6.25 u.

Schul- Anzüge 12 Jahre durchweg Wasch- Blusen verschiedene Muster

Joppen- Formen, für 7 bis 3.50 M. 1.85. 0.95, 50 Pt.

Kittel- Anzüge Vorrat.. schöne Modelle, nur soweit 4.75 M.

Wasch- Hosen aus Resten... 1.10 u. 60 Pf. Lüster- Anzüge Joppen- Formen, für 8 bis 8.00 M. Spiel- Höschen praktischer Spielanzug

14 Jahre.

durchweg

2.50, 1.75 a.

1.25 M.

Loden- Pelerinen für Knab. u. Mädch. 6.00 70-90 cm 4.50 M.

100 und 110 cm lang

Baer Sohn

Kleider- Werke Deutschlands größte Fabrik dieser Art

Chausseestraße 29-30

Gr. Frankfurter Straße 20

11 Brückenstraße 11 Schöneberg, Hauptstr. 10

Nächsten Sonntag bis 6 Uhr geöffnet.

Der neueste Haupt- Katalog No, 42 kostenfrel,

Früher oder später

kommt jeder Automobilist u. Radfahrer zu der Ueberzeugung, dass er auf

Continental

Pneumatik

am billigsten fährt.

Continental- Caoutchouc- und

Gutta- Percha- Co., Hannover

Monats- Garderobe! Restaurant zum Schwan

Die besten Sommer Paletots und 3-400 getragene Anzüge für Herren, Smoking- Anzüge, Frad anzüge, sowie von Kavalieren ge­tragene, fast neue Sachen, für jede Figur passend, in größter Aus­wahl zu unübertroffen

billigen Preisen. 1 Treppe, deshalb billiger wie im Laden. 76/ 5* Wassertor­

Hirsch Kieferbaum, straße 12/13 I

Stoffe

Inhaber:

Tegelort Rob. Jurock. Tegelort

Empfehle mein herrlich am Wald und Wasser gelegenes Lokal zu

Land- und Herrenpartien. Gemütlicher Familien- Aufenthalt.

Großer Tanzfaal.

Zwei Kegelbahnen.

Für gute Speisen und Getränke ist bestens gesorgt.

Tipp- Topp- Rollschuhe

aus der Berliner Rollschuh­Fabrik G. m. b. H. Berlin

Bülow= Str . 66

im Hause von Mix& Genest Damentuche, Damen Kostümstoffe, hinter der Luther Kirche prima Qualitäten, Mtr. 2,50, 3,50 2c. sind die besten der Welt! Tuchlager Koch& Seeland G. m. b. H. Verkauf werktäglich direkt in der Fabrik, 2. Hof rechts, im Kontor, kein vis- à- vis Laden, in der Zeit von 9-7 Uhr. Reparaturen billig und sachgemäß.

Gertraudtenstr.20-21,.Betrifiche. Mit Kugellager schon von 5,- Mark an bis 20,- Mark.