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Nr. 121. 28. Jahrgang.

Reichstag  .

1. Beilage des, Vorwärts" Berliner Volksblatt. Dounerstag, 25. Mai 1911.

183. Sigung. Mittwoch, den 24. Mai, mittags 12 Uhr.

Am Bundesratstisch: Delbrü ď.

Auf der Tagesordnung steht zunächst das Gesetz über die Wahlen zur Zweiten Kammer des Landtages für Elsaß- Lothringen  .

Die Beratung der ersten Paragraphen wird verbunden. Zum§1 beantragen die Abgg. Dr. Ridlin( Els.) u. Gen, eine andere Wahlkreiseinteilung.

der Gemeinde, wo der Betreffende am Tage der Aufstellung

der Wählerliste feinen Siz hat.

Abg. Emmel( Soz.):

find an der Gesezgebung natürlich besonders interessiert; ebenso aber auch die in der Hauswirtschaft tätigen Frauen.  ( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Eine alte Forderung ist auch die

Wahlberechtigung vom 20. Lebensjahre an.

Sonntagswahl und ehrlicher Wahlurnen durch die Kommission, so­

Der Paragraph wird mit 262 gegen 47 Stimmen angenommen. ( Lebhaftes Bravo! links und im Zentrum.)

Mit der Minderheit stimmen einige Reichsparteiler, darunter v. Liebert und Schulz.

Die übrigen Paragraphen werden debattelos genommen.

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Die zweite Lesung der elsaß  - Lothringischen Verfassungsvorlage einschließlich des Wahlgefeßes ist damit erledigt. Eine große Anzahl Rechnungsfachen werden in dritter Lesung debattelos erledigt.

Es folgt die erste Lesung des Gesetzes über die vorläufige Regelung der Handelsbeziehungen zu Japan  . Nach kurzer Debatte wird die Vorlage derselben Kommission überwiesen, wie der schwedische Handelsvertrag. Es folgt die erste Lesung des

Niederlassungsvertrages mit der Schweiz  .

Das Erfordernis einer Ansässigkeit im Lande von drei Jahren er scheint uns zu weitgehend. Auch die Kommission hat ja schon für Beamte, Religionsdiener und Lehrer ein Jahr für genügend erachtet, um sich mit den Verhältnissen vertraut zu machen. Gar keine Be­rechtigung hat aber im Gesetz die Gemeindewohnsizklausel.( Sehr wahr! b. d. Soz.) Nur für den Zeitpunkt, wo die Wählerliste aufgestellt wird, hat die Gemeindewohnsizklausel einen Sinn. Durch die von der Kommission beschlossene einjährige Gemeindewohnsizerfordernis Zum§. 2, der von der Wahlberechtigung handelt, liegt ein An- werden nur die betroffen, die gezwungen sind, häufiger umzuziehen, trag Albrecht( Soz.) u. Gen. vor, der Einführung des Frauen- es ist eine rein schikanöse Bestimmung.( Sehr wahr! bei den Sozial­wahlrechts und Herabsetzung des Wahlberechtigungsalters von demokraten.) Sogar die Beamten sollen unter diese unsinnige und 25 auf 20 Jahre verlangt. Ferner sollen alle Wähler wahl- fchikanöse Bestimmung fallen und dadurch zeitweise ihres Wahl­berechtigt sein, die seit mindestens einem Jahre( ommission: rechts verlustig gehen. Ich ersuche Sie dringend, diese Bestimmung Abg. Dr. Müller- Meiningen  ( Vp.): Der Vertrag enthält drei Jahre mit Ausnahmen für Beamte, Religionsdiener und Lehrer) zu beseitigen und uns damit die Möglichkeit zu geben, weiter ein Bestimmungen, die geeignet sind, Bedenken zu erweden. Er ents ihren Wohnsiz in Elsaß- Lothringen   haben. Ferner will der Antrag Interesse an der Gesamtgestaltung des Gesetzes zu haben und hält trop einiger unleugbarer und anerkennenswerter Fortschritte die vorgesehene Gemeindewohnsizflausel von einem Jahre ersetzen daran weiter mitzuarbeiten wie bisher.( Bravo  ! bei den Sozial- noch sehr viele Spuren des alten Polizeigeistes. durch die Bestimmung, daß das Wahlrecht ausgeübt werden soll in demokraten.) Abg. Stadthagen  ( Soz.): Abg. Haußmann( Vp.): Wir begrüßen die Einführung der Der neue Niederlassungsvertrag enthält Bestimmungen, die dem a wie die Ablehnung des Pluralwahlrechts. Ein Antrag auf Bei- Interesse der schweizerischen wie der deutschen Staatsbürger zu­behaltung dieses innerlich ganz unbegründeten Alters- Pluralwahl- widerlaufen. Sogar direkte Berschlechterungen sind in Das Wahlgesetz ist für uns die Hauptsache. Von der Gestaltung rechts wurde schließlich von feiner Seite in der Kommission mehr dem Vortrag enthalten, über die sich die Begründung sehr vielsagend dieses Paragraphen hängt unsere Zustimmung zur ganzen gestellt. Die Folge der einen Stimme mehr bei Erreichung des ausschweigt. Wir müssen von der Regierung Aufklärung verlangen, Vorlage ab. Die Kommissionsbeschlüsse genügen uns nicht ganz. Schwaben   alters von 40 Jahren wäre gewesen, daß die unter warum diese Verschlechterung internationaler Beziehungen in den Ver Man hatte ursprünglich gehofft, daß der Proporz in Elsaß   der französischen   Herrschaft geborenen Elsaß- Lothringer eine trag gebracht worden ist. Wir beantragen daher Kommissions­Lothringen eingeführt werden würde. Ein solcher Antrag war im Stimme mehr gehabt hätten als die unter der deutschen   Herrschaft beratung. Wir werden dabei auch den Nachweis führen, daß der Landesausschuß von den Herren Blumenthal, Preiß, Rid- Geborenen. Das wäre ein richtiger Schwabenstreich gewesen.( Sehr Vertrag gegen die Reichstagsresolution verstößt, die auf unsere An­lin, Wetterlé eingebracht worden. Aber als die Verfassungs  - gut! und Heiterkeit.) Den Konservativen fönnen wir für regung gegen den wider Reichsgesetze und internationale Verträge reform der Regierung fam, änderte sich die Haltung dieser Herren. ihre Haltung nur dankbar sein, sie haben die Regierung förmlich verstoßenden Legitimationstartenzwang der preußischen Diese Aenderung trat zutage auf dem sogenannten Delbrück  - Diner. auf die linke Seite hinübergedrängt, wollte sie nicht Regierung beschlossen worden ist. Von auswärtigen Regierungen Die wirklichen Wünsche des elsaß  - lothringischen Volkes tamen das ganze Gesetz scheitern lassen. Es hat sich hier wieder einmal ist lebhafte Klage geführt worden über die damals nicht zum Ausdrud. Die Herren fürchteten für die bewährt: Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Sehr bezeich- offenbare Berhöhnung internationaler Verträge durch die preußische Stellung, die sie jetzt noch infolge des ungerechten Wahlsystems im nend ist, daß ein konservatives Blatt gefchrieben hat, man solle Regierung. Landesausschuß einnehmen. Erklärte doch Herr Ridklin fogar jezt, die Reform verschieben, bis einmal ein Krieg neu über Elsaß- Lothringen  ( Glocke des Präsidenten.) das Volk sei noch nicht reif für den Proporz. Das sagt entschieden habe. Das ist der Bankrott der konservativen Staats­derselbe Herr, der im Jahr vorher selbst für den Proporz funft.( Sehr wahr! links.) Die Gruppierung von gestern ist vielleicht eingetreten war.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) eine eripettive für den nächsten Reichstag, Er ist also offenbar der Meinung, daß das elsaß- lothringische Volt in dem einen Jahr um so viel dümmer geworden ist. Ebenso sind die elsässischen Nationalisten in der Frage des Plurals wahlrechts um gefallen. Für die Doppelzüngigkeit dieser Herren ist auch bezeichnend, daß sie zu derselben Zeit, wo sie hier mit An­trägen borgingen, die die Autonomie für Elsaß- Lothringen   verlangen, hinter den Kulissen mit dem preußischen Junker v. Köller sich dahin einigten,

Vizepräsident Schultz: Diese Ausführungen find doch wohl nicht angemessen.( Buruf bei den Sozialdemokraten.) der Abg. Stadthagen  : Meine Ausführungen find durchaus ber Sache angemessen. Es handelt sich hier um einen inter­nationalen Vertrag. Da muß ich erwähnen, daß die preußische Ne gierung gegen internationale Verträge verstößt. Rufen Sie doch die preußische Regierung zur Ordnung.  ( Sehr gut! bei den Sozialdematraten.)

dann fruchtbare Arbeit leisten würde, wenn sich die Wahlen voll­ziehen unter der neuen Wahlparole des Reichskanzlers: nicht Still stand, sondern Fortschritt!( Bravo  ! links.)

Abg. v. Derken( Rp.): Wir werden den Kommissionsbeschlüssen zustimmen, wollen aber, indem wir hier für das allgemeine Wahlrecht stimmen, feinen Präzedenzfall schaffen für unsere Haltung in anderen Bundesstaaten. Die Anträge Albrecht lehnen wir ab. Dem Vorredner erwidere ich, daß kein konservativer Deutscher einen Krieg herbeiwünscht.

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Vizepräsident Schulk: Ich habe Sie ja nicht zur Ordnung gerufen, sondern Sie nur gebeten, weniger starke Ausdrücke zu brauchen.

aus Elsaß- Lothringen   ein Großherzogtum zu machen Abg. Stadthagen  ( Soz.): Tatsächlich hat die Schweiz   wiederholt und einen Landtag zu schaffen, der aus drei Gruppen von Abgeord Abg. Beck- Heidelberg( natl.): Wir geben zu, daß die Forderung Refriminationen erhoben wegen Verlegung des Vertrages neten zusammengesezt sein sollte und wonach nur der dritte Teil eines längeren Aufenthaltes manche Härten in sich birgt, wir durch Preußen. Das Borgehen der preußischen Regierung mit der Abgeordneten auf Grund des allgemeinen Wahlrechts gewählt bestreiten aber, daß es sich dabei um eine schikanöse Beeinträchtigung den Legitimationskarten, das wir ja hier schon oft genug kritisiert werden sollte.( hört! hört! b. d. Soz., Zuruf des Abg. Wetterlé). einer einzigen Bevölkerungsklasse handelt. Es werden doch nicht nur haben, bedeutet eine Ausnahmemaßregel gegen solche Ausländer, die Das hat im Blatte des Abg. Wetterlé gestanden und ist die Arbeiter von dieser Wohnsizklausel getroffen. Wir sind gewiß nach Preußen kommen, um zu arbeiten.( Sehr wahr! bei den nicht dementiert worden.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) teine prinzipiellen Gegner eines vernünftigen Sozialdemokraten.) Dies Verlangen einer Legitimationstarte, die Alles das zeigt, daß die Herren nur nach außen aus demagogi Pluralwahlrechts, der Verzicht auf die Alterspluralstimmen Forderung, daß die Betreffenden 2 oder 5 M. an die Feld. schen Gründen für das allgemeine Wahlrecht eingetreten sind, ist uns aber durchaus nicht schwer gefallen. Wir lehnen den arbeiterzentrale zahlen müssen, und nun gar die Androhung daß es ihnen damit aber nicht ernst war. Die Regierung elsässischen Antrag auf Einführung des Listenwahlsystems und der Ausweisung, falls das nicht geschieht, bedeutet eine annte natürlich dies Doppelspiel, war es doch ihr Mitglied, Herr ebenso die sozialdemokratischen Anträge ab und halten an den b. Köller, mit dem diese Gespräche geführt wurden. Daraus erklärt Kommissionsvorschlägen fest.( Bravo  ! bei den Nationalliberalen.) es sich auch, daß die Regierung nicht weitere Stonzessionen machen wollte. Dazu wurde sie erst gezwungen, als sich zeigte, daß mit dem Landesausschuß nicht weiter auszutommen war. Auch gegen­über der jetzigen Vorlage lassen sich die elsässischen Nationalisten lediglich von dem Gesichtspunkt leiten, wie sie ihre Macht aufrecht erhalten tönnen. Das beweist am besten der Wahlkreiseinteilungs­antrag dieser Herren. Man will Colmar   Land und Stadt trennen und sich durch die Listenwahl beide Abgeordnete des Landkreises fichern. Die jetzt beantragte Liſtenwahl ist das gerade Gegen teil des früher von denselben Herren beantragten Proporzes.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Wir müssen das entschieden ablehnen. Wir hätten den Proporz am liebsten gehabt, da er aber nicht durchgegangen ist, werden wir für die Kommissionsbeschlüsse im§ 1 stimmen. Zum§ 2 be­antragen wir dann aus grundsäglichen und Zweckmäßigkeitsgründen das Frauenwahlrecht.

Wir haben in Elsaß- Lothringen   325 000 weibliche Erwerbs tätige, rund ein Drittel aller Erwerbstätigen. Diese Frauen

Kleines feuilleton

Abg. Hauß( elf. 8.): Wir halten das Wahlgefeß für rech un vollkommen, aber wir ziehen es dem jezigen Zustand vor und stimmen daher dafür. Es ist nicht wahr, wie der Abg. Emme! behauptet, daß wir gegen das allgemeine Wahlrecht und gegen das Proportionalwahlrecht Stellung genommen haben. Die Debatte schließt.

Persönlich erklärt Abg. Wetterlé( Elf.), daß Staatssekretär Köller allerdings den Vorschlag einer einzigen, aus Standes- und Volks­vertretern gemischten Kammer gemacht habe, daß dieser Vorschlag aber von ihm und seinen Freunden abgelehnt worden sei.

Verletzung des Reichsrechts und der Reichsverfassung. Nach dieser stehen die Bestimmungen über Niederlassung ausschließlich dem Reiche zu. Ebenso verstößt diese Ausstellung von Legitimations papieren gegen das Paßgefeß. Ganz unerhört ist das Ver­langen von Gebühren durch das private Institut der Feldarbeiter zentrale. Was würden die Herren Minister sagen, wenn man ihnen in der Schweiz   eine Legitimationstarte für 5 Fr. aufnötigen wollte unter Androhung der Ausweisung. Sie würden mit Recht wegen Erpressung und Nötigung flagen.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Aber in einem Kulturstaat" wie Breußen ber langt man Ausnahmemaßregeln gegen die Arbeiter! Wenn wir dies Recht Preußen zugestehen wollen, hat dieser Vertrag gar feinen Wert.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Das Ausweisungs recht der Landespolizei besteht nur gegen Landstreicher, Prostituierte usw. in den Grenzen, wie es durch Reichsgesetz geregelt ist. Einem Professor, einem Stommerzienrat, einem Geheimrat gegenüber würden solche Maßnahmen als Schmach empfunden werden, würde sich über Verlegung des Gastrechts beklagen. Sind denn das Ueber§ 3, der das allgemeine Wahlrecht ohne teine Arbeiter?!( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Ich kann Alters pluralstimmen enthält, wird namentlich ab uuter diesen Umständen dem Vertrage nicht zustimmen. Zwei bis gestimmt. brei Millionen nimmt diese Privatgesellschaft, Menschen. den nahe verwandten Anopheles- Arten, die die Malaria übertragen, 391 550 beträgt, während ein Fünfmartstüd auf 5229 221 ver­unterscheiden. Im allgemeinen tann man glücklicherweise sagen, daß die schiedene Arten, ein Zehnmarkstück auf 300 504 127 und ein Läftigkeit der Stechmücken bei uns ungleich größer ist als ihre Ge- 3wanzigmarkstück sogar auf 33 230 248 752 verschiedene Arten ges fährlichkeit. Aber auch diese Läftigkeit, die im Sommer ungezählten wechselt werden kann. Ausflüglern die Freude verdirbt, ist groß genug, um dem Kampfe gegen die Stechmücken Erfolg zu wünschen.

Abg. Emmel( Soz.,[ persönlich]): Herr Hauß hat sich allerdings in der Kommission gegen das Proportionalverfahren ausgesprochen. ( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Sämtliche Abänderungsanträge werden abgelehnt. Für die Streichung der Wohnfizklausel stimmen außer den Sozialdemokraten auch ein Teil der Fortschrittler.

Mensch und Mücke. Es flingt parador, ist aber doch nur die einfache Wahrheit, daß der Mensch auf seinem Wege zur Eroberung der Erde mit den größten und stärksten Lebewesen am schnellsten Ein Bergwerk zu Studienzwecken. Die Regierung der Ver­fertig geworden ist. Die beste Waffe gegen den Menschen bietet für Lebewesen die Kleinheit, und bei den Batterien ist seine Macht ganz einigten Staaten hat in der Nähe von Pittsburg   eine Kohlen­oder teilweise gebrochen. Aber auch die Ausrottung der Stuben- mine erworben, nicht, um Gewinn daraus zu erzielen, sondern zu fliege wird wohl niemand für möglich halten, und mit anderem Un- Verfuchszweden. Theoretisch und praktisch gebildete Männer follen geziefer steht es ebenso. Neuerdings haben wir unser Augenmerk der darin Erfahrungen sammeln unter Anwendung der besten Arbeits­Müde zugewandt. Die Erkenntnis, daß gewisse Stechmückenarten methoden, Erprobung neuer Erfindungen, um die Ursachen der die Träger der Malaria und anderer Krankheiten sind, ist zu damit sie in Zukunft möglichst vermieden werden können. Kohlenstauberplosionen und der sonstigen Grubenunfälle festzustellen, In den der Bein ihrer blutsaugenden Tätigkeit hinzugekommen, um letzten drei Jahren sind von der Regierung( Arbeitsamt) 6000 Berg­unsere Abwehrmaßregeln anzufachen. Der Kampf gegen die Mückenplage ist nahezu zu einer stehenden leute im Rettungswerk ausgebildet worden. Eine amerikanische   Ge­Rubrik in der Tagespresse geworden. Er hat viel zoologische fellſchaft stellt seit etwa 12 Jahren Sauerstoffhelme" her, die schon Aufklärung verbreiten helfen, und heute weiß jedermann, was bielfach zur Verwendung gelangen. Diese Helme gestatten dem früher viele Gebildete nicht wußten, daß die Mücke aus Larven Träger, in einer Grube, die mit Gasen angefüllt ist, dennoch etwa entsteht, die in füßen und Gräben ein schwärzliches Gewimmel zwei Stunden ohne Schaden zu verweilen. Im März d. J. nahmen entfalten. Mit Schaudern denkt er daran, daß alle drei Wochen über 10000 Bergleute an den Unterrichtstursen, die von Berg­eine neue Mückengeneration fig und fertig Daß ingenieuren geleitet werden, teil. Hier werden Vorträge über Vor­ist und aus einem einzigen Mücklein in einem warmen Sommer sechs Gene- fichtsmaßnahmen und Rettungswesen in den Kohlenminen gehalten. Das hört sich gewiß alles sehr schön an. Leider läßt es die rationen mit 64 Millionen(!) Blutsaugern entstehen können. Die Waffen, die uns gegen die Mücken zu Gebote stehen, hat Professor Profitwut der Kapitalisten aber nicht zu, daß die Vorsichtsmaßregeln Claus Schilling   in Westend   bei Berlin   zusammengestellt in der auch voll zur Anwendung kommen. Andernfalls wären schon heute Broschüre Die Betämpfung der Müdenplage" die Mehrzahl der Unfälle wohl vermeidbar.

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( Verlag von B. G. Teubner, Leipzig  ). Man hat vor Jahren Auf wieviele verschiedene Arten kann ein Taler gewechselt in Breslau   zuerst den Kampf in umfassender Weise auf- werden? So lautet die Aufgabe, auf deren Lösung ein Liebhaber indem genommen, man Gräben und ähnliche Ansamm der Mathematik einen Preis von 100 M. ausgesezt hatte. In der lungen stehenden Wassers mit Petroleum übergog. Anfangs Zeitschrift für mathematischen und naturwissenschaftlichen Unter­schienen die Erfolge bedeutend, später ließen sie nach und richt"( 3. Heft) erschien nun der eingehende Bericht über dieses jezt ist man von dieser Art der Bekämpfung ziemlich ab- Preisausschreiben. Er bietet für uns insofern ein besonderes gekommen. Erfreulicherweise wendet sich auch Schilling gegen Interesse, als dadurch aufs neue bezeugt wird, wieviel ungestillter diefe Methode. Abgesehen von ihren widerwärtigen Begleit- Wissensdrang in der Arbeiterschaft lebt und nach Betätigung lechzt. umständen werden dabei auch Fische und eine Unzahl anderer Unter den 185 richtigen Lösungen( im ganzen sind bis zum Schluß­Lebewesen getötet. Schilling bekämpft die Mücken in erster Linie an termin 968 Buschriften eingelaufen) befanden sich mehrere, die ihren Brutplägen. Die zahllosen fleinen Wasseransammlungen auf aus Arbeiterkreisen stammten. Der Zufall wollte, daß der aus­Höfen, in Gärten usw. müssen beseitigt werden. Er zeigt unter gesezte Preis, der ausgelost werden mußte, einem schlichten Ar­anderem, wie man in Laubenkolonien die zum Begießen der beiter, Mag Lange in Augustusburg  , aufiel. Die Lösung des Pflanzen erforderlichen Wasservorräte gegen das Eindringen der Preisträgers, der, wie der Preisrichter bemerkt, in seiner Jugend Mückenbrut schützt. In zweiter Linie lehrt Schilling die Bekämpfung offenbar eine sehr bescheidene Schulbildung erhalten hat, wird von der Müden im Winter in den geschlossenen Räumen, in denen sie dem letzteren als geschickt und scharfsinnig bezeichnet. Von der erfahrungsmäßig überwintern. Das Ausräuchern mit Insektenpulver Lösung der Aufgabe selbst können wir unseren Lesern leider nichts hat sich hier bewährt, und Schilling gibt ausführliche Anweisungen mitteilen, da sie jedenfalls zu umständlich und ohne mathematische dazu. Bemerkenswert sind seine Mitteilungen über den von ihm in Borkenntnisse auch unverständlich bleiben muß. Die Leser, die für Bestend organisierten Müdenvertilgungsdienst, der vielleicht den die Sache ein besonderes Interesse empfinden, müssen schon die er­Magistrat von Berlin   zur Nacheiferung anreizt. In der Einleitung wähnte Zeitschrift selbst zur Hand nehmen. Soviel sei nur mit lehrt Schilling übrigens auch die gewöhnlichen Stechmüden von geteilt, daß die gesuchte Bahl der Umwechselungen für einen Taler

Humor und Satire.

Dringliche Frage an Herrn von Jagowo. Die Lerchen trillern,' s Mailüfter! weht, Schon ebbt das politische Leben.

Aus Stoffmangel bringt man da gern aufs Tapet, Was früher sich hat begeben.

Drum, Herr von Jagow, bin ich so frei; Mal wieder bescheiden zu fragen:

Blühn immer noch im Verborgnen die Zwei, Die den Arbeiter Herrmann erschlagen? Befinden sie in Berlin   sich jetzt, Dder wurden auf amtliche Kosten Sie etwa versehentlich strafversett" Und befördert zu höheren Posten? Sie find allmächtig, Sie wissen so viel, Sie wissen, Herr Präsidente,

Gewiß auch den richtigen Weg zum Ziel, Wie man die Kerle erkennte! Vielleicht beehren zur Badekur Die Zwei einen Schwefel- und Moorort? Dder kneipen als Sommerfrischler Natur Gemütlich im nächsten Vorort?

Verzeih'n Sie, doch meine Neugier ist groß, So groß, wie des Staatsanwalts Stille. Auch würde der Vorwärts" mit Wonne Tos Die Belohnung von Mark zwei Mille.

"

Sie liegt bereit, denn der Staat braucht Geld Zu Drden für Schußmannsbrüste.

Hat wirklich noch immer sich keiner gemeld't, Der was Gewisses wüßte?

Notizen.

man

Miche I.

- Die ältesten Runensteine. In dem kleinen Kirch borfe Vehle in Dänemark   hat man kürzlich zwei Steine mit Nuneninschriften gefunden, die nach vorgenommenen genauen Unter­suchungen auf das Jahr 700 zurückreichen. Diese Nunensteine sind die ältesten, die man bisher gefunden hat, da die bis jetzt ältesten Exemplare dieser nordischen Altertümer aus dem Anfang des neunten Jahrhunderts stammen,