Nr. 123. 28. Jahrgang.
2. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt.
19. Generalversammlung der Bergarbeiter Deutschlands . alleinige Ernährer der Mutter war.
Statutenberatungskommission
den Bericht. Der Kommission waren 254 Anträge überwiesen, da bon hat sie 24 Anträge berücksichtigt, wodurch eine Abänderung von 24 Paragraphen im Statut und 3 im Streikreglement notwendig wird. Die wesentlichsten Aenderungen, welche die Kommission beantragt, find der Wegfall der Altersgrenze und der Nichtauf nahme von Frau en im Verband. Es sollen also in Zukunft alle Personen Mitglied werden können, die im Bergbau beschäftigt sind, auch Arbeiterinnen und ältere Leute, ausgenommen invalide, tranke und arbeitslose Arbeiter; ferner die Erhöhung der Beiträge, der Gemaßregelten, und Streitunter ft üßung.
Der
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Sonntag, 28. Mai 1911.
Bei der Vorstandswahl wurde zunächst einstimmig beschlossen, daß der alte Ludwig Schröder unter Fortbeziehung seines Gehalts dem Vorstand in Zukunft als Ehrenmitglied ange hören soll. Der Beschluß wurde mit lebhaftem Beifall entgegengenommen. In der Zusammensetzung des Hauptvorstandes wurden durch das freiwillige Ausscheiden des zweiten Sassierers Schy reiter verschiedene Verschiebungen vorgenommen. In geheimer Wahl wurden gewählt: Sachse, 1. Vorsitzender, Husemann, 2. Vorfühender, Horn, Kassierer, Waldhider, Kontrolleur, Witt, öffler, Schmidt, Sekretäre. Sämtliche Genossen sind aus Bochum .
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Ferner soll das statutarische Sterbegeld auch dann bezahlt| Als Delegierte wurden gewählt: Hue- Essen, Waldhiderwerden, wenn die Mutter stirbt und das betreffende Mitglied der Bochum , Ehring- Mühlheim- Holthausen, Tholl- Waldenburg, Garbe Halle, Krause- Lugau, Reimpeter 3- Saarbrücken , Des weiteren enthält der Vorschlag den bereits im Vorstands Jochmann- Oberhausen, Liepmann Langendreer, Karbericht erwähnten Attionsausschus. Derselbe seßt sich zutenberg Gelsenkirchen , Bläßmann- Wellinghofen. sammen aus Delegierten, welche direkt von den Mitgliedern jedes Dann referierte Verbandssekretär Witt Bochum über den Fünfter Verhandlungstag. Bezirks aus ihrer Mitte mittels geheimer Abstimmung gewählt de Dresdener Gewerkschaftskongreß. Nach Eröffnung der Situng wurde zunächst beschlossen, die werden, ferner aus den Bezirksleitern und dem Gesamtvorstand Die Generalversammlung nahm sein Referat beifällig auf und gestrigen beiden Referate von Waldhider und Pokorny als und den Redakteuren. In der Regel bildet jeder Bezirk eine WahlAgitationsbroschüren zu druden. Dann erstattete Schlösser- abteilung, die einen Delegierten und Stellvertreter aus der Reihe wählte 28 Delegierte nach Dresden Aachen im Namen der der aktiven Mitglieder wählt. Wahlabteilungen mit mehr als MAS BRAber 6000 Mitgliedern können jedoch zwei Delegierte und Stellvertreter wählen. Verbandsangestellte sind nicht wählbar. Wie im Gesamt borstand, so muß auch in den Sizungen und Konferenzen die zu sammensetzung so sein, daß die Delegierten stets um mindestens eine Stimme stärker find als die Verbandsangestellten. Aftionsausschuß ist vom Gesamtvorstand zu berufen, wenn es sich handelt um Aufstellung eines Attionsprogramms für den Gesamt verband wie für einzelne Branchen und Reviere, um Streitigkeiten über die Tattit, namentlich bei größeren Streifs oder Aussperrungen, die Tattit im allgemeinen und bei der Agitation, ferner um die Wahlen der Delegierten zu nationalen und internationalen Kongressen. Die gewählten Delegierten des Aktionsausschusses haben auf der Generalversammlung Sit und Stimme. Die Verbandsangestellten dagegen, die dem Aktionsausschuß ange hören, haben zwar auch auf der Generalversammlung zu erscheinen, Eſſen, Sauermann- Langendreer , Linke- Dorstfeld, Gerizhaben aber nur dann Stimmrecht, wenn sie ein Mandat besitzen. Die Kommission hatte die Beschlüsse, die sie der Generalvermann Gelsenkirchen , Gerlach Oberhausen, läßmann sammlung unterbreitete, einstimmig gefaßt. In der Diskussion, die nach kurzer Dauer durch einen Schlußeinen Als Redakteure: Hue- Essen, Wagner und Abamet. Bochum. antrag endete und in der nur einige wenige Delegierte gegen die Erhöhung der Beiträge opponierten, wurde der Antrag gestellt, noch sprechend erhöhten Unterſtüßungsfäßen einzuführen. Der Antrag eine freiwillige Beitragsttasse von 60 f. mit ent wurde mit 60 gegen 47 Stimmen abgelehnt. Desgleichen ein Antrag, weibliche Mitglieder zahlen in allen lassen die Hälfte und beziehen auch nur die Hälfte der Unterstützungsfäße. Nach Ablehnung einiger weiterer belangloser Aenderungen wurde die Gesamtvorlage der Statutenkommission gegen 6 Stimmen angenommen. Sie tritt mit dem ersten Oftober in Kraft, die Henderungen am Streifreglement treten jedoch sofort in Kraft. Danach referierte Sachse über den
im Durchschnitt verdienen, 30 f.
Der Beitrag pro Woche und Mitglied beträgt: Für alle Mitglieder, welche pro Schicht netto unter 3 Mart Für die übrigen Mitglieder in denjenigen Revieren, wo der Durchschnittslohn pro Schicht sich zwischen 3 und 4 Mart bewegt, 40 Pfennig.
Für die übrigen Mitglieder in den Revieren, wo der Durch schnittslohn über 4 Mark beträgt, 50 Pf. weniger als 4 Mart pro Schicht verdienen, fönnen troßdem den Die Mitglieder, die nach den Bestimmungen des Statuts 50 Bf.- Beitrag zahlen. Auch fann ein Revier oder Bezirk die Beiträge der höheren lasse zahlen, wenn 66% Prozent der Bahlstellen oder der Mitglieder durch Urabstimmung sich dafür erklären. Als Grundlage bei der Festsetzung der Beitragsklasse ist die Lohn
statistik des vorhergegangenen Jahres zu benutzen.
Bezüglich der Extrabeiträge heißt es:
Der Vorstand fann bei ganz besonderer Veranlassung einen Extrabeitrag bis zur Höhe von 6 Mart pro Jahr und Mitglied ausschreiben. Wenn ein höherer Extrabeitrag erhoben werden soll, ist eine Entscheidung des Aktionsausschusses herbeizuführen. Jedes Mitglied, mit Ausnahme der invaliden, kranten und arbeitslosen, ist verpflichtet den Extrabeitrag zu zahlen. Nichtzahlung hat die Entziehung der statutarischen Rechte zur Folge.
Die Gemaßregeltenunterstübung wurde in jeder Klasse um 2 Mark erhöht. Die bezüglichen Säße lauten jett 12, 14, 16 Mart.
Die Streitunterstübung erfuhr für jede Klasse eine Erhöhung um pro Woche 1 Mart.; bei Streiks, die über 8 Wochen dauern, hat der Vorstand das Recht, die Unterstützung um 3 Mart pro Woche zu erhöhen.
internationalen Bergarbeiterkongres
in London . Der Kongreß soll am 24. Juli beginnen. Die internationalen Kongresse sind für die Bergarbeiter eine Notwendigkeit. Die Verkürzung der Schichtzeit wäre wohl noch nicht in dem heutigen Maße eingetreten, wenn nicht die internationalen Kongresse die Regierungen in den verschiedenen Ländern immer wieder darauf aufmerksam gemacht hätten. Traurig ist es, daß Deutschland jetzt hintenan marschiert in dieser Beziehung. Um so fester muß deshalb Deutschland die internationalen Beziehungen festhalten, damit es, auf die genaue Kenntnis der Einrichtungen anderer Länder pochend, die eigenen Regierungen zu Reformen drängt.
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As Beisiber wurden gewählt: Junges blut- Eving, Fischer Laer, Biden Gladbec Ehring- Mühlheim, Klare Alteneffent, Weber Bochum, Rauschenberga Wattenscheid, Brinkmann Hörde.
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Als Kontrolleure: Mundsbed- Oespel, Beder.
bestimmt, daß nur solche Mitglieder als Delegierte zur GeneralBei der Beschlußfassung über die allgemeinen Anträge wurde Verbande angehören; das gleiche gilt auch für die Mitglieder des berfammlung gewählt werden können, die mindestens 2 Jahre dem Aktionsausschusses. Gine längere Debatte entspann sich noch über zwei Beschwerden der Kameraden Weiß und Scholtiset. Die Generalversammlung entschied, daß der früher ausgeschlossene damerad Weiß wieder in den Berband eintreten fann, jedoch ohne daß seine alten Rechte anerkannt werden. Weiter sprach sie aus, daß die Kündigung des Bezirksleiters Scholtiset. Obera schlesien durch den Vorstand zu Recht erfolgt sei.
Damit waren die Arbeiten der Generalversammlung erledigt. Sachse ließ sie in einem begeisternden Schlußwort Revue passieren. Er hob die Sachlichkeit der Verhandlungen hervor und den günstigen Eindruck, den sie auch in anderer Beziehung vor den Versammlungen früherer Zeiten machten. Während in früheren Beiten vor einem großen Teile der Delegierten das Schnapsglas stand, ist dies nicht bei einem einzigen mehr zu verzeichnen; ein Beweis, daß die Arbeiterbewegung ein Kulturfaktor in jedweder Beziehung ist. Sachses Rede lang aus in einem dreifachen Hoch auf den Berband. Stehend sangen die Delegierten das intera nationale Snappenlied ihres Dichters Heinrich Kämpchen . Die nächste Generalversammlung findet über zwei Jahre in Hannover statt.
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