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Gewerkschaftliches.

Der Berliner   Bäckerftreik.

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punkt der Meister zu Gertreten. Wenn Sie Meister, welche jeht noch auf dem Standpunkt der Innungsführer stehen, Mut genug haben, dieser Aufforderung Folge zu leisten, dann kann es in den Ver­Nichts ist törichter, als wenn jemand, der sich und seine Gefolg- sammlungen vielleicht ganz interessante Erörterungen geben, die aber Innungshäuptern keine Freude machen werden. fchaft in eine unangenehme Situation gebracht hat, seinen Ge- aber den Innungshäuptern keine Freude machen werden. treuen vorzureden sucht, die Lage sei glänzend. So aber machen es jetzt die Führer der Bäckerinnungen. Wer nichts weiter liest als die offiziellen Innungsorgane, der kann zu der Ansicht kommen, daß die Bäckergesellen den Streit verloren hätten. Auch in die Tagespresse sind die irreführenden Angaben von Jnnungsmachern übergegangen. Glauben können solche Angaben allerdings nur bei Leuten von der Sorte finden, die leider nicht alle wird". Unsere Leser wissen, daß der Erfolg des Streits über Erwarten günstig ist, und das läßt sich jederzeit durch die einwandfreien zahlenmäßigen Angaben der Streifleitung beweisen.

Nach den zahlreichen Bewilligungen, die schon bis Sonnabend eingegangen waren, erfolgten am Sonntag und Montag wieder eine erhebliche Zahl neuer Bewilligungen. Die Feststellungen, welche die Streifleitung gestern nachmittag 3 Uhr machte, ergab folgendes Resultat: Bewilligt haben 1866 Bäckereien mit 3572 Bädern, 277 Konditoren, 492 Lehrlingen. Rechnet man die Lehr­Bädern, 277 Konditoren, 492 Lehrlingen. Rechnet man die Lehr­linge ab, dann sind in den 1866 geregelten Betrieben 3849 Bäcker und Konditoren beschäftigt. Diese Zahl hat sich aber durch neue Einstellungen während des Streits um 186 vermehrt. Die Neu­einstellungen machten sich nötig in den Betrieben, die zuerst be­willigt hatten und denen sich, als der Boykott einsetzte, die Kund­schaft derjenigen Meister zuwandte, die bis dahin nicht bewilligt hatten. Insgesamt sind also 4035 Bäder und Konditoren zu den neuen Bedingungen beschäftigt.

Den in die Tagespresse übergegangenen Behauptungen der Innungsführer zufolge, sollen nur Meister mit ein bis zwei Ge­sellen bewilligt haben. Wie albern diese Behauptung ist, das wird schon durch die vorstehenden Zahlen bewiesen. Im übrigen hat die Streitleitung festgestellt, daß gerade die großen und mittleren Betriebe die ersten waren, welche die Forderungen bewilligten. Eie taten das in ihrem eigenen Interesse, denn es liegt ihnen natürlich daran, ihre älteren, geübten Arbeitskräfte nicht durch einen Streit zu verlieren. Die kleinen Meister, welche nur ein bis zwei Gesellen beschäftigen, kamen zum großen Teil erst etwas später mit den Bewilligungen. Doch haben auch gestern noch eine Anzahl von Betrieben mit vier bis sechs Gesellen bewilligt.

Erfolge, die noch über die aufgestellten Forderungen hinaus­gehen, sind erzielt worden in den 34 Großbetrieben, wo der Ver­band der Bäcker dominiert. In diesen Betrieben sind 878 Bäcker und 65 Konditoren beschäftigt. In einem Teil dieser Betriebe wurde die bisherige Arbeitszeit um zwei Stunden verkürzt und der Wochenlohn um 3 bis 4 M. erhöht. In 12 Betrieben mit 228 Bäckern und 8 Konditoren sind Sommerferien bis zu 14 Tagen unter Fortzahlung des Lohnes gewährt worden. 6 Betriebe mit 150 Bädern und 2 Konditoren haben den Achtstundentag ein­geführt. Es sind dies die folgenden Firmen:

Konsumgenossenschaft Berlin   und Umgegend, Lichtenberg  , Rittergutstraße; Schwarzbrot-, Bumpernickel- und Simonsbrot­

Außer den Bäckermeistern, die bewilligt haben, erhalten be­fanntlich auch die Händler, die Ware aus geregelten Betrieben feilhalten, die Plakate und Legitimationstarten. Solche sind bis jetzt an 750 Händler abgegeben worden.

Die Zahl der Streifenden beträgt zurzeit 1122.

Berlin   und Umgegend.

Husland.

Die Wiener Schneideraussperrung ist nach einwöchiger Dauer mit einem vollen Erfolg der Arbeiter beendet worden. Alle Entlassungen wurden zurüdgenommen.

Zum Streikbruch kommandierte Marinemannschaften.

In Fiume streifen etwa 700 Maschinisten, Heizer und Sees leute der Ungara Stroata". Die Postdampfer und die Route nach dem Seebad Abazzia   werden von Seeleuten betrieben, die jetzt dem Vaterlande die Dienstpflicht ableisten und für die das Kriegs­recht an Stelle des Koalitions- und Streifrechts getreten ist.

Aus den amerikanischen   Gewerkschaften.

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Eine Lohnbewegung der Mühlenarbeiter. Die Western Federation of Miners", die fm Gegensatz zum Amerikanischen Arbeiterbunde" auf Die in den Getreidemühlen Groß- Berlins beschäftigten Ar- sozialistischer Grundlage aufgebaut ist, hat sich nunmehr diesem beiter versammelten sich am Sonntagnachmittag im Gewerkschafts  - angeschlossen. Es ist das insofern zu begrüßen, als das den Ein­hause, um zu beraten, ob sie in eine Lohnbewegung eintreten fluß der sozialistischen   Elemente innerhalb der Federation of könnten. Hodapp, der Vorsitzende des Verbandes der Brauerei- Labor" wesentlich erhöht. und Mühlenarbeiter, referierte: Die Lohn- und Arbeitsverhältnisse Die Postverwaltung der Vereinigten Staaten   hat eine Anzahl der Mühlenarbeiter sind sehr verbesserungsbedürftig, wie eine ihrer Angestellten gemaßregelt, weil sie in der neuen Gewerkschaft statistische Erhebung in sieben Betrieben zeigte. Bei einer Ar- der Postbediensteten eine zu aftive Tätigkeit" ausgeübt haben. beitszeit von 10 bis 12 Stunden verdienen Walzenführer pro Das sei ihnen untersagt worden; sie hätten dem entgegengehandelt, Schicht 5 M. bis 5,50 M., Müller verdienen meistens nicht mehr es läge also ein Fall der Insubordination bor  . Das wie 27 bis 30 M. pro Woche, von einigen Ausnahmen abgesehen; flingt ja ganz preußisch. Im Unterhause des Staates New Boden- und Speicherarbeiter erhalten 40 bis 45 Pf. Stundenlöhne. York   ist mit 86 gegen 36 Stimmen die 54- Stunden- Woche Wochenlöhne werden nicht bezahlt, so daß jeder Feiertag abge- für Frauen angenommen worden. Es besteht die Meinung", zogen wird. Ueberstunden werden nur mit einem ganz geringen daß das Gesetz vom Bundesgericht anerkannt, also rechtskräftig Aufschlag bezahlt. An einem Arbeitsnachweis für Mühlenarbeiter wird. Man macht aber schon seit 12 Jahren Anstrengungen, ein fehlt es, was sehr viel Unzuträglichkeiten im Gefolge hat. Die folches Gesetz durchzubringen. sanitären Zustände in den Mühlen bedürfen ebenfalls dringend mancher Verbesserung.

Es handelt sich um 10 Betriebe, die sich in Berlin  , Tegel   und Köpenick   befinden und wo insgesamt 350 bis 380 Mühlenarbeiter beschäftigt sind. Die Wünsche der Arbeiter richten sich auf Ein­führung von Wochenlöhnen, und zwar wurde vorgeschlagen, daß für Walzenführer 35 M., für Müller 33 M. und für die übrigen ob das Affordsystem nicht gänzlich abgeschafft werden müßte. Die Arbeiter 30 M. als Regel gelten sollen. Ferner ist zu erwägen, Arbeitszeit ist nach den gemachten Vorschlägen so einzurichten, daß bei einer Bruttoarbeitszeit von 12 Stunden Pausen von 3 Stunden, aber mit einer Ablösung, eintreten. Innerhalb 11 Stunden soll die Arbeitszeit auch nur 9 Stunden betragen. Sehr notwendig ist die Einrichtung eines paritätischen Arbeitsnachweises. Nach einer längeren Diskussion wählte die Versammlung eine Tariffommission, die in gemeinsamer Beratung mit der Ortsverwaltung und den Vertrauensmännern einen Tarifentwurf ausarbeiten soll. Ueber weitere Maßnahmen wird dann in einer kommenden Versammlung von Mühlenarbeitern beschlossen werden.

Mühlenarbeiter! Der Streik in der Dampfmühle des Groß­bäckereibesizers E. Goldader, Brunnen- Straße 129/130, ist zugunsten der Arbeiter beendigt. Herr Goldacker hat den ein­gereichten Tarifvertrag unterzeichnet und haben sämtliche Arbeiter Die Sperre über am Montag die Arbeit wieder aufgenommen. die Dampfmühle Goldader ist hiermit aufgehoben. Verband der Brauerei- und Mühlenarbeiter. Ortsverwaltung Berlin  .

fabrit H. Wittler, Marstr. 7; Brotfabrik Turban, Frankfurter   hat den Inhaber genannter Firma bereits in arge Bedrängnis Der Streit der Militärfattler bei Billep in Spandau  Allee 32; Wilhelma  - Brotfabrik, Andreasstraße.( Diese Fabriken gebracht. Um nur die dringendsten Arbeiten fertiggzustellen, mußten gewähren noch Sommerferien.) Goldaders Großbäderei, Brunnen- bie Arbeitswilligen" sogar am Sonntag zur Arbeit erscheinen. straße 129; Bühls Großbäckerei, Spandau  , Achenbachstr. 6. Aus Ob die dazu notwendige Erlaubnis der Polizeibehörde eingeholt einer weiteren Landbrotfabrik ist die Streifleitung benachrichtigt worden ist resp. erteilt wurde, entzieht sich unserer Kenntnis. worden, daß auch diese entschlossen sei, falls nicht technische Große Entrüstung erregt es unter den Arbeitern, daß sich ein in Echwierigkeiten entstehen, ebenfalls den Achtſtundentag einzu- der Kgl. Artillerie- Wertstatt beschäftigter Sattler nicht entblödet, nach Feierabend noch zu Hause für die Firma Billep als Heim­führen. arbeiter tätig zu sein. Mit Recht können die streitenden Arbeiter wohl verlangen, daß die in der Kgl. Werkstatt beschäftigten Ar­beiter eine solche Tätigkeit zu unterlassen haben. Daß Herr Billep aber auch diese Arbeitskräfte für sich besonders zu verwenden sucht, ist jedenfalls das beste Zeichen für die zwangslage, in der er sich befindet.

Das sind Erfolge, die noch

Deutfches Reich.

Tarifbewegung der Braunkohlenbergarbeiter in Mitteldeutschland  .

Letzte Nachrichten.

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Das Ende des russischen Bluffs. Konstantinopel  , 29. Mai.  ( W. T. B.) In der Verhandlung der Aeußeren betreffend den diplomatischen Schritt Rußlands   hob der Deputiertenkammer über die Anfrage on den Minister des Fragesteller Dschenani die ungebührliche Form dieſes Schrittes hervor und betonte, feine andere Macht könnte gegenüber Monte­negro konzilianter handeln als die Türkei  . Der Minister des Aeußeren Rifaat Pascha verlas eine Erklärung, in welcher betont wird, daß die von der öffentlichen Meinung an den Zwischenfall geknüpften Vermutungen einer Wiederkehr der be­dauerlicherweise in früheren Jahren vorgekommenen fremden Ein­mischungen in die inneren Angelegenheiten der Türkei   grundlos feien. Der russische   Botschafter habe keine Note übergeben, sondern Die Mitteilung sei eine mündliche und keineswegs der am Tage vorher durch eine Telegraphenagentur in einer ungebräuchlichen und felt­samen Weise erfolgten Bublifation ähnlich gewesen. Wie der Botschafter zum Schlusse der Unterredung selbst gesagt habe, war seine Erklärung mit dem durch die Telegraphenagentur mitge­teilten Terte nicht konform. Der Minister erwähnte den be­kannten Appell Montenegros   an die Großmächte und betonte, daß zu Besorgnissen. Montenegros   kein Anlaß vorliege. Wenn Mon­tenegro die Grenze gegen die Aufständischen gesperrt halte und den Malissoren die weitere Anteilnahme am Aufstande nicht ge­stattet, werde die Unterdrückung des Aufstandes in kurzer Zeit Frieden gefährdet werden könnte und daher den russischen Bot leicht erfolgen. Rußland   habe aber geglaubt, daß der allgemeine fchafter in Konstantinopel   beauftragt, einige freundschaftliche Gr flärungen abzugeben. Der Botschafter habe dem Minister sein Be dauern über die Mißdeutung der Mitteilung, die bloß einen freundschaftlichen Charakter irug, ausgedrüdt.

Was die Beschwerde Montenegros   anlange, so halte der Minister es für überflüssig zu erklären, daß diese ebenso un­logisch als unangebracht sei. Die Türkei   habe Truppen an die montenegrinische Grenze gesandt, weil ein Aufstand dort aus gebrochen sei. Es sei unverständlich, wie der Türkei   geheime Ziele zugeschrieben werden konnten. Ein Krieg mit Montenegro lönne der Türkei   weder materielle noch moralische Vorteile bringen. Die ottomanische Regierung habe keine Angriffsgedanken gegen irgend

welchen Nachbar.

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über die Erwartungen der Streifleitung hinausgehen. Angesichts dieser Situation nimmt es sich recht sonderbar aus, wenn die offiziellen Innungsorgane noch in diesem Augenblick die Meister auffordern, die Forderungen des Verbandes Hierauf ergriff der Großwesir das Wort. Er besprach nicht zu unterschreiben, weil ihnen dadurch unerschwingliche den Malissorenaufstand und führte aus, die Regierung habe ge Sosten entstünden. Nun, die große Zahl der so unerwartet schnell wußt, daß im Frühjahr ein Aufstand ausbrechen sollte und des erfolgten Bewilligungen widerlegt schlagend die Behauptung von Die in den drei Verbänden( Bergarbeiterverband, christlicher standes im Jemen   eine Verspätung erlitten. Die Türkei   mußte halb Truppenfendungen vorbereitet, die aber infolge des Auf­Sen unerschwinglichen Kosten und zeigt, daß sich die Bäckermeister diesmal nicht mehr von den Innungsmachern irreführen lassen. belegierten des Bezirks Mageburg- Helmstedt haben in einer Ron- Armeekorps fonzentrieren. Der Minister betonte dann nochmals diesmal nicht mehr von den Innungsmachern irreführen lassen. Gewerkverein, polnische Berufsvereinigung) organisierten Schacht- infolge des abenteuerlustigen Charakters der Montenegriner ein Es würde auch keinem Bädermeister etwas helfen, wenn er sich ferenz in Schöningen   am 28. Mai beschlossen, auf den gut organi- die friedlichsten Absichten der Türkei  . Hierauf wurden zwei auf die Verheißungen der Innungsführer verlassen wollte. Nicht fierten Werken dieses Bezirks, die Kündigungen am 29. Mai ein- Tagesordnungen eingebracht. Die erste verlangt die Umtvand einmal die bestellten und erwarteten Streifbrecher konnten die zureichen. Bei den Kündigungen kommen hauptsächlich die in der fung der Anfrage in eine Interpellation, die zweite, die von Innungen stellen. Am Sonntag sollte aus Plauen   i. V. ein Kohlen- und Brikettproduktion beschäftigten Arbeiter in Frage. jungtürkischen Zentrum eingebracht wurde, bezeichnete die Auf­Transport von 200 Streitbrechern eintreffen. In der Innungs- Alle Mittel, den Abschluß eines Lohntarifs auf friedlichem Wege Flärungen als hinreichend und sprach der Regierung das fortge herberge sollten sie aufgenommen werden. Deshalb wurde den zu erreichen, sind an dem proßenhaften und brutalen Herrn- im- fette Vertrauen aus. Die Opposition wollte unter Lärm die Echlafgästen, welche schon vorher dort übernachtet hatten, tein Logis Hause- Standpunkt der Grubenbesizer gescheitert, so daß den Berg- Abstimmung verhindern, da die Verknüpfung der Anfrage mit dem mehr gewährt. Aber statt der erwarteten 200 trafen, dank der arbeitern nur noch dieser Weg übrig blieb. Während die Berg- Vertrauensbotum ein lächerliches Spiel sei. Der Großwefir nahm Gegenmaßregeln der Streifleitung, nur 15 Arbeitswillige in Berlin   arbeiter in aller Stille die Kündigungen vorbereiteten, gehen die die zweite Tagesordnung an. Unter Lärm der Opposition er Grubenverwaltungen schon mit Maßregelungen vor. So haben die folgte die Abstimmung. ein, und zwar von einer Qualität, die man den kampflustigen Braunschweigischen Kohenwerte in den letzten Wochen 4 Mann Bädermeistern gern gönnen kann. auf das Straßenpflaster geworfen. Einer wurde auf Grube Vittoria demaßregelt, weil er es in seiner freien Zeit gewagt hatte, Flugblätter zu verteilen.

Die Polizek

Zugentgleisung.

Zu der Entführung des Ingenieurs Richter. Saloniki, 29. Mai.  ( W. T. B.) Zur Verfolgung der Räuber, Um diesen diretten Maßregelungen vorzubeugen, ersuchte der die den Ingenieur Richter aus Jena   entführt haben, sind zwei fommt den Jnnungsscharfmachern mit einem Kampf gegen die Be- Bezirksleiter des Bergarbeiterverbandes den Braunschweigischen Militärabteilungen von Glassona, drei von Roßloh und eine bon willigungsplakate zu Hilfe. Obgleich das Plakat nicht im Schau- Revierbeamten, seinen Einfluß dahin geltend zu machen, daß der Katerina abgegangen, außerdem alle verfügbaren Gendarmen fo fenster, also nicht öffentlich, ausgehängt wird, sind am Sonntag artige brutale Maßnahnten unterlassen würden. Aber bis zum wie eine aus früheren Bandenmitgliedern bestehende Kompagnie am heutigen Lage ist von einem Eingreifen in dieser Beziehung noch von Freiwilligen. Die Regierung macht die Behörden verantwort und Montag eine große Zahl von Fällen vorgekommen, wo Schutz- nichts zu spüren gewesen, noch viel weniger ist eine Antwort auf lich, weil dieselben Richter nur zwei Gendarmen zur Begleitung Teute den Aushang der Plakate im Laden nicht nur untersagten, die Eingabe erfolgt. gegeben haben. Die Leichen der beiden Gendarmen wurden in sondern das Platat sogar tonfiszierten". Die Schußleute können Bezeichnend ist das Verhalten der bürgerlichen Presse. Jedes einem Gehölz bei Kokiarplo gefunden.( Siche auch Aus aller das natürlich nicht aus eigenem Antriebe, sondern nur im Auf- fleinste Kreis- und Lokalblättchen und die Provinzblätter suchen Welt".) trage ihrer Vorgesetzten getan haben. Es muß deshalb immer in Unternehmerfreundlichkeit zu machen. Triumphierend brachten wieder betont werden, daß diejenigen, welche solchen Auftrag er- sie in der vergangenen Woche die Schwindelnachricht, daß in diesem teilen, ungesetzlich handeln. Der Aushang im Schaufensterarbeiter über die Frage der Kündigung nicht einigen tönnten. Breslau  - Brieg  , entgleiste heute nachmittag 5 Uhr aus bisher uns fein Streit zu erwarten sei, da sich die dortigen Berg­Breslau, 29. Mai.  ( W. T. B.) Bei Station Sambovitz, Strede ist ja seinerzeit durch Gerichtsurteil als unstatthaft erklärt worden. Damit wollten sie die Bewegung zersplittern; fie erreichten aber aufgeklärter Ursache ein Probezug, der zum Ausprobieren einer Obgleich dieser Standpunkt des Gerichts sehr anfechtbar ist, läßt gerade das Gegenteil, wie der Beschluß der Konferenz beweist. neuen Schnellzugmaschine vom Breslauer Hauptbahnhof abgelassen fich im Augenblick nichts dagegen machen. Aber im Laden hat die Einzelne Gruben machen schon die äußersten Anstrengungen, Polizei, wenn sie nicht ungefeßlich handeln will, nicht zu bestimmen, um sich mit Arbeitswilligen zu versehen, meistens jedoch mit dem worden war. Ein Heizer wurde getötet, drei Eisenbahnbeamte was auszuhängen ist oder nicht. In manchen Fällen ist es denn Erfolg, daß die Betreffenden sofort wieder abwandern, oder bald auch der energischen Intervention der betroffenen Meister ge- wieder den Kündigungszettel unterschreiben. Vornehmlich beziehen lungen, das Plakat vor der Konfistation" zu retten, so daß sie die Grubenbefizer von dem Stellenbermittler Arnold Ottawa in es ihren Stunden wenigstens zeigen können. Daß die Polizei Myelowitz D.-S.( Arbeitsnachweis für Land, Forst und Industrie) mit solchem Eifer gegen die plakate vorgehen würde, das haben ausländische Arbeiter, denen in den meisten Fällen ein halb jährlicher Kontrakt vorgelegt wird. felbst die Innungsführer nicht erwartet. Sie sprechen in ihrer Fernhaltung des Zuzuges den Bergarbeitern den Kampf zu er­Es wird daher ersucht, durch neuesten offiziellen Veröffentlichung nur davon, daß die Ent- leichtern. Namentlich werden die Arbeitsbrüder der russisch- polnisch­fernung der Blafate aus den Schaufenstern verlangt werden soll. schlesischen Grenze gewarnt, sich als Streitbrecher anwerben zu Mehr kann, wie gesagt, auch die Polizei nicht verlangen. Die lassen. Rechtslage ist die: Wenn das Publikum auf der Straße das Platat nicht sehen kann, dann ist es nicht öffentlich ausgehängt und niemand hat ein Recht, die Entfernung desselben zu ver­

langen.

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Die Kölner   Dachbeder und Bauflempner fraten, wie uns ein Privattelegramm meldet, überall da in den Streit, wo der Tarif nicht anerkannt wurde.

verwundet.

Verhängnisvolle Brände.

Tilfit, 29. Mai. Wie die Tilsiter Beitung" aus Schill. gallen meldet, find heute nachmittag dort zehn Wohnhäuser ab­einer anderen Familie wurden verlegt. gebrannt. Drei Kinder einer Familie sind verbrannt, zwei Kinder

San Francisco  , 29. Mai.  ( W. T. B.) Heute vormittag brach in den Chutes", dem größten Vergnügungspark San Franciscos  , ein Brand aus, dem der ganze Gebäudeblod, mit Ausnahme eines massiven Theaters, zum Opfer fiel. Bisher find drei Leichen ae. borgen worden.

Vom Automobil überfahren. Metallarbeiter! Wegen Maßregelung der Vertrauensleute sind Marseille  , 29. Mai 1911.( P. C.  ) Auf der Straße von Grös Durch das unrechtmäßige Vorgehen der Polizei fann natürlich in den Wagenfabriken Schmachtenberg 1. Tür und noble nach Bont- a- Sara ereignete sich ein schweres Automobil der schöne Erfolg der Bäderbewegung ebensowenig aus der Welt trups in Wald schwere Differenzen ausgebrochen. Die Firmen unglüc, indem ein des Weges kommendes Automobil einen Hirten geschafft werden wie durch die Verheißung der Innungsführer, wollen dazu übergehen, unorganisierte Kollegen von auswärts her überfuhr, der einer wild gewordenen Kuh nachlief. Der Hirt war daß der Zweckverband sich entschlossen habe, Flugblätter zur Auf- anzuziehen. Wir ersuchen die Kollegen, Zuzug von obigen Firmen auf der Stelle tot; die Infaffen des an den Straßenrand ges flärung und gegen die Angriffe des Verbandes" hinausgehen zu Blätter um Abdruck dieser Warnung. Alle Anfragen usw. sind an Sie trugen den Leichnam des Toten in die nahe Schäferhütte und laffen. Im Innungsorgan werden auch die Meister aufgefordert, den Bevollmächtigten Karl Rapp  , Solingen  , Kölner Straße, zu bedeckten ihn mit einer Matte, auf die sie einen Briefumschlag mit die heute( Dienstag) stattfindenden Volksversammlungen, welche richten. fünftausend Frank in Banknoten legten. Der Polizei ist es bisher fich mit dem Bäckerstreit befassen, zu besuchen, und dort den Stand­Die Ortsverwaltung der Verwaltungsstelle Solingen  . nicht gelungen, die Insassen des Automobils festzustellen.

Berantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlin  . Injeratenteil verantw.; Th. Glocke, Berlin  . Drudy. Verlag: Vorwärts Buchdr. y Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsbl.