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Gewerkschaftliches.

Der Bund der technisch- induftriellen Beamten und der Streikbruch.

Bei dem Streit der Maschinisten auf der Deutsch - Lugem­burgischen Bergwerks- und Hütten- A.- G., Abteilung Union in Dortmund , haben sich bekanntlich die Zentrumschriften mit ihrem Streifbruch offen gebrüstet und sie haben offen zu ihm aufgefordert. Die Christen" hatten aber kaum ein halbes Dugend Mitglieder, die in die verlassenen Stellen ihrer streifenden Arbeitsbrüder eingeschoben werden konnten. Das fonnte Stinnes nicht retten. So wurden denn, um den Betrieb notdürftig aufrechterhalten zu können, auch In­genieure und Techniker zur Streitarbeit heran­gezogen. Diese Beamten mußten Maschinen und Krane er in Königs- Wusterhausen hat sich erledigt, da die Firma nun gezogen. Diese Beamten mußten Maschinen und Krane mehr den in Betracht kommenden Tarif unterschriftlich anerkannt fahren. Die Dortmunder Arbeiter- Zeitung" fragte damals, hat. Die Verbandsleitung. bei der Erwähnung dieser Tatsachen, wie sich der Bund der technisch- industriellen Beamten zur Verrichtung dieser Streif­arbeit stelle.

Deutfches Reich.

Dem Vertrauensmann der Mühlenarbeiter sagte Herr Goldader und nur für Bereinzelte geringere geworden. In Beilen, die längst frei heraus: Warum seid Ihr bei dem Streik herausgegangen". hinter uns liegen, hat sich die Frau die Unterwerfung unter die Für die Vertreter der Organisation ist Herr Goldacer über- herrschaft des Mannes gefallen lassen; in mancher Beziehung hing haupt nicht zu sprechen. Mit den Bäckern hat Herr Goldacer damit ein bequemeres Leben für sie zusammen. Jahrhunderte Frieden geschlossen. Nachdem seine Bäckerei als bewilligte Bäckerei" hindurch hatte der Mann alle Pflichten für das Auskommen seiner veröffentlicht ist, und er sich durch seine Inserate beim laufenden Familie auf seinen Schultern ruhen. Die Frau hatte nur mit dem, Bublifum als Arbeiterfreund eingeführt betrachtet, glaubt Herr was der Mann von seinem Einkommen für den Unterhalt der Fa­Goldader die Müller auf die Straße werfen und den Taris milie bestimmte, hauszuhalten. Ausnahmen von dieser Regel find brechen zu können. Darin sollte sich Herr Goldader doch ge- freilich jederzeit zu verzeichnen. Wo es sich z. B. um fleine Ader­täuscht haben. bauer handelte, haben die Frauen neben den Arbeiten, die sie außer Die Dampfmühle von E. Goldader, Besizer Großbäderei- den rein häuslichen zu bewältigen hatten, auch zum großen Teil an befizer Eduard Goldader, Brunnenstr. 129/130, ist für organi- den Sorgen um die Eristenz teilgenommen. Aber immerhin, bei sterte Mühlenarbeiter gesperrt. den patriarchalischen Familienverhältnissen vergangener Jahrhun­Verband der Brauerei- und Mühlenarbeiter, Verwaltung Berlin . derte, und diese herrschten besonders in den ländlichen Bevölke Fernspr.: Amt 3, 4518. rungsfreisen, hatte der Mann die Hauptverantwortung und die Achtung, Töpfer! Die Sperre über die Firma Gustav Brun. Hauptsorgen um alles zu tragen. Wie in diesen Schichten, so haben Brun- aber aber nach und nach in allen anderen die Sorgen und nicht/ zuletzt die Arbeitslaft der Frauen gewaltig zugenommen. Das schließt natür­lich nicht aus, daß bis in unsere Zeit hinein Ehefrauen genug bor­handen sind, die mühe- und sorgenlos durchs Leben gehen. Neben diesen, die, wie jeder weiß, fast ausschließlich der befizenden Klasse angehören, gibt es Millionen, die das Gegenteil von sich behaupten fönnen. An den Rechten der Frauen im allgemeinen hat sich bluta wenig geändert, höchstens, daß durch das Miterwerben und Miter­halten der Familie manche Frauen energischer und selbstbewußter dem eigenen Manne gegenüber geworden sind. Nach und nach sind auch viele Männer sich dessen bewußt geworden, daß die Frauen, die neben ihrer häuslichen Arbeit noch irgendwelche Erwerbsarbeit zu berrichten gezwungen sind, äußerst geplagt werden. Gleich den mit ihrer Lage unzufriedenen Frauen selbst sind es nicht wenig Männer, die das Los der Frauen verbessern möchten. Dieses Be streben hat sich ja die sozialdemokratische Partei zur Pflicht gemacht. um so unbegreiflicher ist es nun, und es tritt häufig in die Er­scheinung, daß von manchen dieser Männer die Arbeit der Frauen im Haushalte- eine Arbeit, die selbst in kleinen Familien einen ganzen Menschen fortwährend in Anspruch nimmt als über­haupt keine Arbeit oder als sehr geringfügige angesehen wird. Rönnte man sonst von erwerbslosen Ehefrauen reden? Wir haben uns eben so sehr daran gewöhnt, nur das als wirkliche Arbeits­leistung anzusehen, wofür eine Bezahlung gegeben wird. Nun, in trachten; als Bezahlung ist das, was der Mann seiner Ehefrau diesem Sinne ist die Arbeit der Frauen im Haushalte nicht zu be= gibt die Ernährung, Kleidung usw. nicht anzusehen. Das würde ja auch dem ganzen Wesen des Ehelebens widersprechen. Aber immerhin bleibt die Arbeit der Hausfrauen Arbeit, die an­dernfalls, wenn sie nicht von der Ehefrau verrichtet würde, sondern von einer fremden Person, bezahlt werden müßte. Dabei darf auch nicht vergessen werden, mit welcher Sorgfalt und Aufopferung die Hausfrau in der Haushaltung schaltet und waltet; es darf vor allem nicht vergessen werden, wie groß die Umsicht und Kalkulations­fähigkeit der Hausfrau sein muß, um das Haushaltungsschiff über Waffer halten zu können. Der Ehemann so gut als Staat und Gesellschaft verdanken diesen erwerbslosen Ehefrauen" so unend lich viel.

Eine angenehme Betriebspensionskasse. Der vor kurzem abgehaltene Gautag des Gaues Rhein - Die Magdeburger Straßenbahngesellschaft hat für ihren Be. land- Westfalen vom Bund der technisch- industriellen Beamten trieb eine sogenannte Ruhegehaltskaffe eingerichtet, mit der, wie hat nun zu der Frage Stellung genommen. In der Debatte mit allen ähnlichen Einrichtungen, der Zweck verfolgt wird, die An­über den Jahresbericht wurde der Streit auf der Dortmunder gestellten an den Betrieb zu feffeln und sie zu hindern, an eine Ver­Union und der Streifbruch durch Techniker erwähnt. Es befferung ihrer Arbeitsverhältnisse zu denken, indem ihnen vorge­wurde dazu eine Resolution angenommen, wonach der in gaufelt wird, daß ihre Arbeitgeberin für sie im hohen Alter forge. Duisburg abgehaltene Gautag des Bundes technisch- Daß die Pensionsfäße niedrig sind und daß nur selten ein Ange­industrieller Beamten seine Mitglieder dringlichst auffordert, stellter zu dem Bezug des Ruhegeldes fommt, fällt natürlich allen, jedes Anfinnen auf Verrichtung von Streifarbeit als mit der die nicht nachdenken, nicht weiter auf. Glücklicherweise sorgt die Standeschre unvereinbar auf das allerschärfste zurückzu- Organisation der Transportarbeiter dafür, daß möglichst wenige weisen und die strikteste Neutralität in wirtschaftlichen Kämp- Angestellte sich jeglichen Nachdenkens enthalten. fen der Arbeiterschaft zu beachten. Der Gautag erklärte, daß technische Angestellte, die Streifarbeit verrichten, nicht als Bundesmitglieder angesehen werden können.

Ob nun die Scham die Streifbruch predigenden Ben­trumschriften überkommen wird? Wir bezweifeln es. Der Fachabteilungsteufel mit seiner Anechtseligkeitsmoral hat die Leute zu fest beim Kragen. Die christlichen" Ageure spüren diesen Teufel auch gut genug; fie dürfen es aber nicht zu geben, weil ihnen außerhalb der geistigen Sphäre vom" Siz Berlin" feine Luft mehr zum Atmen bleibt.

Berlin und Umgegend.

Der Streit der Parkettbodenleger.

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Neuerdings hat nun auch die Direktion der Straßenbahn­gesellschaft selbst dafür gesorgt, daß sich die Zahl der Freunde dieser Ruhegehaltstasse nicht vermehrt. Sie hat nämlich ihren Ange­stellten mitgeteilt, daß sich bei Nachprüfung der Ruhegehaltstaffe ein Fehlbetrag von nicht weniger als 59 228 M. herausgestellt habe und daß jeder Angestellte zur Dedung dieses Mankos einen von dem Mathematiker Dr. Röhde ausgerechneten Betrag bei zusteuern habe! Auf die einzelnen Angestellten entfallen dabei recht erhebliche Beiträge, die mit einer, ja selbst mit zwei Doppel­tronen nicht immer zu begleichen sind. Die Direktion ist zwar so gnädig, ratenweise Zahlung zu gewähren, aber damit wird sie die Anhängerschaft der Pensionskasse feineswegs vermehren. Warum die Direktion übrigens wohl nicht daran denkt, den Fehlbetrag aus dem alljährlich weit über 1 Million Mark betragenden Betriebs­überschuß zu decken oder die eine halbe Million Mark jährlich über­steigenden Aufsichtsratsdividenden um den Fehlbetrag zu kürzen?

Schichankampf und kaiserliche Werft.

In der gestrigen Versammlung der Streifenden wurde berichtet, daß zu den fünf Firmen, die bewilligt haben, eine sechste hinzu­gekommen ist. Im übrigen sind noch feine Aenderungen der Situation eingetreten. Die Fabrikanten wollten gestern( Freitag) zur Beratung über die Forderungen der Streifenden zusammen­treten. Die Folge der Beratungen wird eine Aenderung der Lage Von der kaiserlichen Werft in Danzig sind bereits 400 Ar­zugunsten der Arbeiter sein, denn die Situation ist für den Streit beiter wegen des üblichen Mangels an Arbeit entlassen. Es folgen fo günstig, daß die Arbeiter über den Erfolg desselben nicht im auch noch weitere Kündigungen, obwohl im Unterseebootbau fogar Zweifel sind. Von den Arbeitswilligen der Firma Kampf- ueberstunden gearbeitet werden müssen! Allgemein fiel auf, meier haben sich einige dem Streit angeschlossen. Als besonders auffällig wurde bemerkt, daß sich unter denen, die jetzt noch bei daß die Entlassungen gerade während des nun schon acht Wochen Kampfmeier Arbeitswilligendienste leisten, ein Mann mit Namen dauernden Kampfes der Arbeiter der Schichauwerft vorgenommen Ehrenfort befindet, der unter dem Sozialistengesetz für die wurden. Es behauptete sich das Gerücht, daß die staatliche Werft­Partei gekämpft, im Königsberger Prozeß eine Rolle gespielt hat, leitung den Gekündigten die Aufnahme der Arbeit als Rausreizer in lezter Zeit zu den Lokalisten übergetreten ist und nun als auf der Schichauwerft empfohlen habe. Die Bestätigung dieser Arbeitswilliger die Interessen seiner Kollegen schädigt. Auch ein eigentümlichen Sozialpolitit, die schon in den Massenentlassungen Bohner Leudwig wurde als hervorragender Arbeitswilliger bei deutlich genug hervortrat, hat nicht lange auf sich warten lassen. der Firma Beder bezeichnet. Die gesinnungslosen Danziger Neuesten Nachrichten" bestätigen in der Form einer Ableugnung, gestüßt auf amtliche Informationen der Direktion der Staatswerft, daß diese tatsächlich die Ent­laffenen auf die Arbeitsgelegenheit" bei der Schichauwerft hin­gewiesen hat!

Die Lohnbewegung der Schmiede.

Für Schirrmeister

Feuer und Beschlagschmiede Beschlagschmiede.

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Stock- und Beschlagschmiede.

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Diese intime Verbindung zwischen Staatsbetrieb und groß­fapitalistischem Herrendünkel beleuchtet die vielberufene Arbeiter freundlichkeit der Flottenpolitik wieder von einer neuen Seite.

Die Leipziger Bäckergehilfen

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Bom Verdienen, vom Gelderiverb hängt in unserer augenblid­lichen Wirtschaftsweise alles ab; es ist traurig, daß sich dieses kalte rechnerische Problem bis in die intimsten Familienkreise hinein drängen konnte. Die Gleichberechtigung in den Familien läßt oft noch viel zu wünschen übrig. Hier tut Aufklärung dringend not. Sie scheitert aber noch gar zu oft an dem Starrsinn und an dem angeborenen und anerzogenen Herrscherstandpunkt des Mannes. Doch die sozialistische Lehre wird auch hier bahnbrechend wirken. wie mancher hat schon durch ihr Einwirken manche seiner früheren üblen Eigenschaften abgelegt; noch viele werden durch den Sozialis mus fich ganz von den althergebrachten Anschauungen und Hand­lungsweisen loslösen. Durch die neuen wirtschaftlichen Umwälzun­gen ist mancher neue Zwiespalt hervorgerufen worden, der in un Haren Köpfen viel Unheil anrichtet; doch auch das wird beseitigt werden, wenn Männer und Frauen sich die Mühe geben, die Welt mit offenen Augen zu betrachten und aus den gewonnenen Ein­brüden ihre Schlüsse zu ziehen.

Letzte Nachrichten.

Das Urteil im Badamargarineprozek. Der Angeklagte Johann Hinrich Mohr wurde wegen fahrlässiger Körperverlegung zu 700 Marf Geldstrafe und Tragung sämtlicher Soften verurteilt.

Vom marokkanischen Kriegsschauplah.

Baris, 9. Juni. Die Agence Havas meldet aus Fes vom 5. Juni: Die Marokkaner griffen in der vergangenen Nacht das Lager an, wurden aber durch Artilleriefeuer, das ihnen große Berlufte bei­brachte, zurückgetrieben. Die Kolonnen Brulard, Gouraud und Dalbiez rüdten in der Frühe aus dem Lager, um die Beni Mter zu zersprengen. Sechstausend Berber griffen die Kolonnen überaus erbittert an, wurden aber unter starten Verlusten von der Artillerie auseinander getrieben. Da die Bewohner von Bhalil ihre Unter­werfung verweigerten, beschoß Artillerie ihre Stadtmauern, und eine Kompagnie der Fremdenlegion zerstörte die Bewohnungen der Häupter des Aufruhrs. Auf französischer Seite fielen fünf Mann, zwanzig wurden verwundet.

In der Versammlung der Innungsgefellen, die am Donnerstag abend bei Boefer in der Weberstraße stattfand, berichtete der Alt­geselle Engelhardt über Verhandlungen zwischen dem Gesellen­ausschuß und dem Vorstand der Berliner Schmiedeinnung. Ein Ver­treter des Zentralverbandes wurde nicht zu den Verhandlungen zu gelassen, aber im Interesse der Sache sahen die Arbeiter davon ab, fie wollten endlich einmal die Angebote der Meister hören. Mit der Charlottenburger Jnnung fam es überhaupt noch nicht zu Verhand lungen, von der Rigdorfer ist noch keinerlei Antwort erfolgt. Bei den Verhandlungen mit der Berliner Innung lagen diejenigen befchloffen in einer außerordentlich stark besuchten Versammlung, in Forderungen der Arbeiter zugrunde, die bereits den Innungen eine Lohnbewegung einzutreten. Die Forderungen sind am 8. Mai eingereicht worden find. Die Arbeitszeit der Bäckerzwangsinnung zugestellt worden. Es wird in erster Linie Stunden betreffend, einigte man sich, Arbeiter Beseitigung des in der überaus größten Zahl der Leipziger Bäde­verlangen an den Sonnabenden eine Stunde früher Feier- reien bestehenden Kost- und Logiswesens im Hause des Arbeit. abend, wenn die Stunde auch nicht bezahlt wird. In bezug auf die gebers gefordert. An dessen Stelle soll die Barentlohnung treten Mindestlöhne wurden vom Innungsvorstande die folgenden Vor- und wird für bisher gewährte Kost und Wohnung als Zuschlag zum bisherigen Lohne 12 m. verlangt. Der Mindestlohn soll in Zukunft schläge gemacht: 23 M. betragen. Des weiteren wird die Bezahlung der Ueber jezt pro Stunde stunden mit 50 Pf. gefordert. Die Arbeitszeit soll in Zukunft 60 Pf. 12 Stunden betragen und hat in dieselbe eine Pause von einer Stunde zu fallen. In größeren, mit elementarer Kraft arbeitenden Betrieben soll die Arbeitszeit 11 Stunden mit einer Stunde Baufe betragen. Hinsichtlich eines Ruhetages in der Woche wird gefor­dert, was das Einigungsamt des Berliner Gewerbegerichts anläß­Nach einer lebhaften Diskussion in der Versammlung der Innungs- lich der dortigen Bäderbewegung als Schiedsspruch verkündet hatte. Nach einer Meldung der Agence Havas aus Fes vom 6. Juni gefellen, an der sich auch einige Meister beteiligten, erklärten fich Des ferneren ist den Gehilfen an den hohen Festen Ostern, Pfing- hat ein Kurier die Nachricht überbracht, die Bewohner von Melines ichließlich die Gesellen damit einverstanden.( Die anwesenden sten und Weihnachten vom 1. bis 2. Festtage eine freie Nacht zu geöffneten weder den Berbern noch den Franzosen ihre Tore. Mu­Meister, die dem Innungsvorstande angehören, wohnten der Ver- währen. Die Forderungen enthalten dann noch Bestimmungen lah Bin soll den Heiligen Krieg proklamiert haben. Ein anderer fammlung als Gäste, nicht als als Beauftragte der Innung über die Regelung des Lehrlingswesens, über die fanitären Ver- Kurier, der mittags eingetroffen ist, meldete, die Franzosen seien bei.) Die allgemeine Lohnzulage von 3 Bf., die von den hältnisse in den Bädereien und über die Ueberwachung des zu in Ain Sefru angekommen. Meistern abgelehnt wurde, hielten die Gesellen als Forderung schließenden Tarifvertrages. Gleichzeitig wird ein Kontrollrecht aufrecht, insoweit aber nur, daß die Forderung auf 2 Bf. Lohn über den Arbeitsnachweis der Innung durch die Gehilfenschaft ge= zulage ermäßigt wurde. Diefer Punkt wie andere Differenzen fordert. Zuzug nach Leipzig ist fernzuhalten. werden noch Gegenstand weiterer Verhandlungen zwischen Gesellen ausschuß und Junungsvorstand sein. Den Aufschlag von 20 Pf. für die Ueberstunden bewilligten die Meister. Die Forderung, daß an Sonntagen auf dem Arbeitsnachweis teine Arbeit vermittelt werden darf, haben die Meister abgelehnt, aber die Gesellen be­stehen auf Erfüllung dieser Forderung. In bezug auf die Dauer des Tarifs wünschen die Gesellen, daß auf drei Jahre abgeschloffen werden sollte, wenn nach zwei Jahren die Minimallöhne um 3 Pf. Die nächste Versammlung der Gesellen soll dann an den weiteren Verhandlungen über die noch nicht erledigten Punkte Stellung nehmen.

erhöht werden.

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Schiedsspruch des Gewerbegerichts im Lohnkampf der Bäcker.

Die Einigungsverhandlungen in Mannheim hatten über die Beibehaltung oder Abschaffung des Logis beim Arbeitgeber zu feiner Einigung geführt, und wurde von Unternehmern und Ar­beitern der Schiedsspruch des Vorsitzenden gewünscht. Rechtsrat Dr. Erdel hat nun einen Spruch gefällt, der im wesentlichen das Folgende besagt:

Die albanische Frage in der italienischen Kammer. Rom , 9. Juni. In der Deputiertenkammer erklärte der Mi­nister des Aeußern Marquis di San Giuliano, daß die Auf­rechterhaltung des territorialen Statusquo und des gegenwärtigen Gleichgewichts im Adriatischen Meere im Interesse Italiens ge­legen sei. Er glaube, der beste Weg, dieses Ziel zu erreichen, jei gegenseitiges Vertrauen und ein gefestigtes Bündnis zwischen Italien und Oesterreich- Ungarn. Der Minister äußerte seine Be friedigung darüber, daß die Beziehungen zwischen den beiden Re­gierungen intime und herzliche seien und daß der beständige Ge­Sankenaustausch über die großen Balkanfragen Italien täglich eine die Gehilfen neben den im Tarif festgelegten Barlohn als Natural- beiden Regierungen gebe. Italien will an der Sicherung des In den ersten zwei Jahren nach Beendigung der Lehrzeit haben Bestätigung der Uebereinstimmung der Ansichten und Ziele der bergütung freie Wohnung beim Arbeitgeber; sie sind auf deffen Ver- Friedens mitarbeiten und wird feine gefahrvollen Schritte unter­Mühlenarbeiter! In der Dampfmühle von E. Goldader, Be- langen verpflichtet, bei ihm zu wohnen. Bei älteren Gehilfen ist nehmen, wie die Befolgung eines der Vorschläge Chiesas einer fizer Großbädereibefizer Eduard Goldader, Brunnenstr. 129/130, diese Naturalverpflegung nur dann zulässig, wenn der Gehilfe selber wäre. Der Minister wies darauf hin, wie Chiesa in bezug auf bestehen noch die unglaublichsten Zustände in bezug auf Arbeitszeit. durch unterschriftlichen Antrag beim Tarifamt dieselbe ausdrüdlich die Anwendbarkeit des Artikels 23 des Berliner Vertrages auf die Die Arbeitszeit beträgt an manchen Tagen 16-18 Stunden, welche wünscht. Gehilfen, welche nicht beim Arbeitgeber wohnen, erhalten gegenwärtige Lage in Albanien im Irrtum sei, und versicherte, Italien am Tage durch einige Stunden Pause unterbrochen wird. Von einer neben ihrem Wochenlohn 3 M. Wohnungsgeld pro Woche. Wenn wie die anderen Mächte hätten, ohne sich in die inneren Fragen des Befolgung der Bundesratsbestimmung vom 26. 4. 1899, wonach den Gehilfen beim Arbeitgeber mieten, so ist der Mietsvertrag unab- ottomanischen Reiches zu mischen, dessen hohes Prestige und festge Mühlenarbeitern eine ununterbrochene Nachtruhe von mindestens hängig vom Arbeitsvertrag abzuschließen. Auch darf der Miets- fügte Integrität sie zu erhalten wünschten, stets freundschaftliche Rat­10 Stunden gewährt werden muß, ist in der Dampfmühle Goldader ains nicht mit dem Wohnungsgeld verrechnet werden. Gehilfen, schläge zur Mäßigung und Klugheit gegeben. Italiens Politik habe feine Rede. Oft kam es vor, daß ein Müller nachts 12 Uhr Feier- welche unpünktlich zur Arbeit kommen, fönnen mit einer Geldstrafe ebenso wie die der anderen Großmächte die Integrität des otto abend hatte und um 5 Uhr früh wieder die Arbeit beginnen mußte. belegt und im Wiederholungsfalle zum Wohnen beim Meister ver- manischen Reiches zur Grundlage. Der Minister glaubt, daß das deutsch - französische Abkommen über Marotto vom 9. Februar 1909 Um diese unhaltbaren Zustände zu beseitigen, ließen die Arbeiter pflichtet werden. der Goldackermühle durch den Verband der Brauerei- und Mühlen - Die Gehilfenvertreter haben den Schiedsspruch akzeptiert, wäh- tein italienisches Interesse verlebt, vielmehr von neuem den Grund arbeiter einen Tarifvertrag einreichen, der die Lohn- und Arbeits- rend ihn die Bäckerinnung abgelehnt hat. Derselbe tritt aber trok faz der wirtschaftlichen Gleichberechtigung befestigt. Er wird güd­verhältnisse in diesem Betriebe regeln sollte. Zur Durchführung dem in Kraft und wird der Tarifvertrag entsprechend ergänzt. lich sein, wenn die Frage der Begrenzung der Rüstungen praktisch dieser Forderungen mußte zum Streit gegriffen werden. wird, ohne die militärische Verteidigung Italiens zu beeinträchtigen. 27. Mai legten sämtliche Arbeiter der Dampfmühle von Goldader Er schloß mit der Feststellung, daß sieben Schiedsgerichtsverträge die Arbeit nieder. Am 29. Mai unterzeichnete Herr Goldacer den laufen, während die Berhandlungen für neun weitere im Gange find.( Lebhafte allgemeine Zustimmung.) Tarifvertrag. Eingehalten hat Herr Goldader den Tarifver­trag der Müller aber nie. Vielmehr wurden die Müller am Sonn­abend, den 3. Juni, sämtlich wegen Beteiligung am Streit ausge sperrt. Herr Goldacer nannte dies Aussehen wegen Mangel an Arbeit". Tatsächlich hat er aber zwei andere Arbeiter einge­stellt und wurstelt mit diesen in der Mühle so gut wie es geht fort. Berantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlin . In jeratenteil verantw.:

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Aus der Frauenbewegung.

Erwerbslose" Frauen.

Solange das Privateigentum besteht, sind die Frauen rechytlos, fowohl dem Staate als auch dem Manne gegenüber. Mit dem Berlieren der Rechte sind die Pflichten der Frauen nur zeitweise Th. Gløde, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt

Eine weitere Hiobspost aus der Aviatik. Tokio , 9. Juni. ( W. T. B.) Die Militärflieger Hauptmann Tokusawa und Leutnant to haben bei einem Sturz aus großer Höhe den Tod gefunden.

Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl