gNt e8, die SpuudtvZnds zu veseltigsn. Dazu iuüssen lvieder diegrotzen Dampfkräne herbeigeschafft werden, welche die mächtigenBaumstämme mittels Greifers herausziehen. Das wird einigeWochen in Anspruch nehmen. Zugleich werden die Fischlästen derFischerinnung nach dem anderen Ufer verlegt und die südliche HälftedeS Flusses für die Schiffahrt freigemacht. So dürfte die Wasserstraste über den Spreetunnel in etwa vier Wochen passierbar seinDurch einen Schusi in die Schläfe versuchte sich gestern abendder 58 Jahre alte Magistratsbeamte Hermann Schön aus der Sene-fclderstraße 29 ums Leben zu bringen. S. tvar nach Tegel hinaus-gefahren und in der Nähe des Humboldtschlosses jagte er sich auseinein sechsläufigen Revolver eine Kugel gegen die Stirn. DasGeschoß streifte den Kopf und drang sodann in einen Baum einNach Anlegung eines Notverbandes wurde S. nach dem Paul-Gerhardt-Stift gebracht, lieber das Motiv zur Tat vermochte er nochkeine Angaben zu machen.Auf der Herberge vom Tode überrascht wurde ein 33 Jahrealter Malergehilfe Alois Bauch. Der lungenkranke Mann hielt sichseit einigen Tagen in der Herberge in der Auguststraße auf. Dortfand man ihn gqstern nachmittag um 4 Uhr tot an einem Tischesitzen. Ein Arzt konnte nur noch den Tod feststellen.Die Leiche eines juugen Mädchens wurde am Montag an derUnterschleuse aus dem Wasser gezogen. Verletzungen, die am Armefestgestellt wurden, gaben Anlaß zu alarmierenden Gerüchten; diegerichtliche Obduktion stellte aber fest, daß dieselben von Boots-haken herrührten. Die Kriminalpolizei hat inzwischen festgestelltdaß es sich um das 19 Jahre alte Dienstmädchen Hedwig Grätzaus Hettstadt handelt, daS bei einer Herrschaft in der LietzenburgerStraße in Charlottenburg im Dienst stand. Dort soll das Mädchenfälschlich verdächtigt worden sein, etwas entwendet zu haben. DieseBeschuldigung hat sich die G. sehr zu Herzen genommen. Vor achtTagen hat sie sich einer in der Steinmetzstraße wohnenden Tantegegenüber bitter über die üblen Nachreden beklagt, die ihr dasLeben verbitterten. Nachdem sie an ihren Vater einen Abschieds-brief geschrieben, ist die G. ins Wasser gegangen. Es wäre er-wünscht, näheres über die Herrschaft zu erfahren und ferner darüber,inwieweit die dem Mädchen zu teil gewordene Behandlung mitdem Entschluß deS Mädchens, in den Tod zu gehen, in Ver-bindung steht.' Ein schwerer Straßenbahnunfall ereignete sich am Montagabendgegen 8H Uhr an der Endhaltestelle am Görlitzer Bahnhof. Dortversuchte der Schlosser Max Stüwel, Friedenau, Wilhelmstraße 5wohnhaft, den haltenden Straßenbahnwagen 1289 der Linie 32 zubesteigen, stürzte jedoch rücklings auf das Straßenpflaster und zogsich eine schwere Gehirnerschütterung sowie innere Verletzungen zuDer Verunglückte wurde nach dem Krankenhause Bethanien ge�schafft.Selbstmord im Krankeuhause. In der Nacht zum Montag gegen11 Uhr hat sich der 39 Jahre alte Kutscher August Werner imKrankenhause Bethanien am Mariannenplatz, wo er sich seit dem39. März als Patient aufhielt, erhängt. Werner litt an Rücken-marksschwindsucht und war, da er in letzter Zeit große Unruhe zeigte,allein in einem Zimmer untergebracht worden. Als der ihn beauf-sichtigende Wärter um die genannte Zeit das Zimmer auf kurze Zeitverließ, riß Werner einen Leinwandstreifen von seinem Bettlakenab und erhängte sich am Kleiderriegel. Verzweiflung über seine un-heilbare Krankheit hatte ihn zu dem Schritt getrieben.— Gleichfallswegen unheilbarer Krankheit hat sich gestern abend der 39 Jahrealte Schirrmeister Max Klose in seiner Wohnung in der TegelerStraße am Bettpfosten erhängt. Als seine Ehefrau bald daraufheimkehrte, rief sie einen Schutzmann und Hausbewohner herbei, dieihn losschnitten, doch blieben Wiederbelebungsversuche erfolglos.Einen Extrazug nach Dresden zur Besichtigung der auf ge-nossenschaftlicher Grundlage erbauten Gartenstadt H e l l e ra u ver-anstaltet die Rixdorfer Baugenossenschaft„Ideal" am Sonntag, den25. Juni. Abfahrt etwa 5— Z�ö Uhr, Ankunft in Berlin etwa abends12 Uhr. Die Fahrt kostet hin und zurück 6,69 M. Auch Nichtmit-glieder können daran teilnehmen. Am Sonntag, den 18. Juni, vor-mittags 19—12 Uhr im Bureau, Weichselstx. 8, ist der letzte Terminder Einzahlung des Fahrpreises.Als der katholische Lehrer Baensch aus Spandau ist der Mannfestgestellt wovden, der sich in der Nähe des Restaurants Wilhelms-ruhe erschossen hat und über dessen eigenartigen Transport imWasser durch Spandauer Polizeibeamte wir gestern Mitteilungmachten. B. soll infolge hochgradiger Nervosität den Tod gesuchthaben.Feuer bei Keller in der Koppenstraße. Gestern morgen kurznach 4 Uhr wurde die Feuerloehr nach dem bekannten Versamm-lungSlokal„Kellers Festsäle" in der Koppenstraße 29 gerufen. BeiAnkunft der Löschgüge brannte dort im großen Saal der Fußbodenund die Balkenlage in erheblicher Ausdehnung. Die Löscharbeitennahmen längere Zeit in Anspruch, da die Balkenlage teilweise auf-gerissen werden niutzte, um Neuentzündungen zu vermeiden. Ueberdie Ursache des Feuers ist nichts ermittelt.— Fast gleichzeitig erfolgte auf den Berliner Fenerlvachen auch Feueralarm nach demBahnhof Prenzlauer Allee. Als die Züge dort anrückten, stellte sichaber heraus, daß keinerlei Feuersgefahr vorlag. Die Züge konntendaher sofort wieder umkehren.Ein gefährlicher Wohnungsbrand brach gestern nachmittag imersten Stock des Hauses Krausnickstr. 22 aus. Dort waren Möbel-stücke in Brand gerate». Die Gefahr wurde erst bemerkt, als ausden Fenstern nach der Straße hin helle Flammen herausschlugen.DaS Feuer dehnte sich in wenigen Minuten auf drei Vorderzimmeraus und führte eine solche Berqnalmung herbei, daß die Mieter desVorderhauses in ernste Lebensgefahr gerieten. Als die Feuerwehranrückte, zeigten sich im vierten Stock vier Frauen am Fenster, die schonAnstalten trafen, auf die Straße hinabzuspringen. Die Frauen im viertenStock wurden durch Feuerwehrleute beruhigt und von übereiltenSchritten zurückgehalten. Im ersten Stock hatten sich glücklicher-weise bei Ausbruch de« Brandes die Bewohner nach den, Seiten--flllgel geflüchtet, so daß niemand zu Schaden gekommen ist. DieAblöschung des Brande? erfolgte mit drei Rohren. Im ersten Stocksind drei Äorderzimmer vollständig ausgebrannt; im zweiten Stockwurden gleichfalls mehrer« Möbelstücke vernichtet, da daS Feuer vonaußen durch die Fenster eingeschlagen war.Vorort- JVaebnebtemRixdorf.Der Antrag auf Aufhebung de» OrtSflatutS vom 17. Dezember1998 steht u. a. auf der Tagesordnung der am Donnerstag, denIS. Juni stattfindenden Stadtverordnetenversammlung. Der Magistrathat sich dem von der sozialdemokratischen Stadtverordneten-Fraktiongestellten Antrag mit folgender Motivirung angeschlossen:„DurchUrteil des OberverwaltungSgerichtS vom 3. März ist die bisherigeAnwendung des Ortsstaturs vom 17. Dezxmber 1903 als unzu»treffend erklärt worden, weil die Voraussetzungen der 8s 2 und 3des Gesetzes vom 39. Juni 1999 in Rixdorf nicht gegeben sind.Nachdem der Stadtverordneten-Versammlung der Antrag ans Auf-Hebung des OrtsftatutS unterbreitet worden ist, hat der Magistratbeschlossen, der Stadtverordneten-Versammlung zur Vereinfachung dergeschäftlichen Behandlung dieser Sache die formelle Aufhebung desOrtsstaturs zu empfehlen."Von den weiteren Beratungsgegenständen ist zu erwähnen derAntrag auf Einrichtung eines Dezernats für Presse-a n g e l c g e>i h e i t e n. der bekanntlich in der letzten geheimenSitzung der Stadtverordneten-Versammlung behandelt werden sollte,wegen Beschlutzunfähigkeit der Versammlung aber vertagt werdenmußte. Von Bedeutung ist noch der Punkt: Vertrag wegen Her-stellung des Personenbahnhofs o» der Kaiser-Jriedrichstraße.Ein Zusammenstoß Zwischen einem städtischen Omnibus undeinem Plattenwagen der Firma Otto Jwann, Wescrftr. 136, fandan der Ecke der Berg- und Saalestraße statt. Dabei wurde derArbeiter Wilhelm Noack aus Groß-Lichterfelde, der eben im Begriffwar. den Omnibus zu besteigen, zur Seite geschleudert und amKopf verletzt.Tchöneberg.Aus der Stadtverordnetenversammlung. Zunächst wurdenStadtbaurat Roemer und Stadtrat Kob in ihr Amt eingeführt.Ter Vorsteher-Stellvertreter, Genosse Molke nbuhr, er-innerte die Herren daran, daß man in einer Großstadt stets dieInteressen des Gemeinwesens im Auge behalten müsse.— Beiden Volksunterhaltungsabenden, die sich einesaußerordentlichen Zuspruchs erfreuen und auch viel von den Ar-beitern besucht werden, soll nicht mehr wie bisher ein bestimmtesEintrittsgeld erhoben werden. Man hält ez für nötig, die Preisefür die Abende noch herabzusetzen. Wenn zwingende Gründe vor-handen sind, müsse man auch über den bisherigen Satz hinaus-gehen können, um auch Orchesterabende zu veranstalten.— GenosseH o f f m a n n ersuchte, den Antrag abzulehnen und jede Abweichungvon dem bisherigen Satz zurückzuweisen, wenn Gewicht darausgelegt werde, daß Arbeiter an diesen Veranstaltungen fernerhinteilnehmen sollen.— Bester sLib. Frkt.) hält es unbedingt fürerforderlich, den 39-Pf.-Beitrag aufzuheben, da er nur eine Fesselbedeute. Zu einem Orchesterabend reicht der Satz nicht aus. EineErhöhung ist unbedingt erforderlich.— Genosse Bernsteinhält die Absicht, höher zu gehen, für keine gute. Wenn etwasanderes geschehen soll, dann müsse man das Unternehmen ganzanders gestalten. Jetzt habe das Ganze einen demokratischenCharakter. Wenn Größeres veranstaltet werden soll, dann könneder Ueberschutz dazu verwendet werden.— Die Abstimmung ergab,daß nur die sozialdemokratische Fraktion für den Einheitspreisvon 3 9 P f. war.— Genehmigt wurde die Errichtung einer Be-dürfnisanstalt für Männer und Frauen auf dem Dürerplatz. DieKosten, einschließlich Bauzinsen, schließen ab mit 8399 M.— Hier-auf gelangte folgender Antrag der sozialdemokratischenFraktion zur Debatte:„Der Magistrat wird ersucht, eine gemischte sozialeDeputation zu schaffen, die aus Vertretern des Magistratsund städtischen Arbeitern besteht."Stadtv. Schneider(kons.) beantragte, die Verhandlungüber den Antrag zu vertagen, da als Unterschrift nur B ä u m l e rund Genossen angegeben sei.— Der Herr mußte sich vomVorsteher sagen lassen, daß ein schriftlicher Antrag mit den er-forderlichen Unterschriften vorliegt. Die Vcrtqgung wurde hieraufeinstimmig abgelehnt.— Auch Herr Schneider lehnte seinenAntrag ab.Genosse K ü t e r betonte, daß diese Deputation eine ständigeEinrichtung sein soll. Von denen, die bei der Stadt beschäftigtsind, seien es immer die städtischen Arbeiter und Arbeiterinnen,die von allem am schwersten und nachteiligsten betroffen werden,ohne daß sich dieselben dagegen genügend schützen können. DieLohnverhältnisse seien in anderen Gemeinden viel auskömmlichereund geordnetere. Die willkürliche Aenderung der Grundsätze, dieUmgehung der Ueberstundenzahlung, die Einführung einerKrankenkontrolle, ebenso die Verlängerung der Arbeitszeit unddie Nichtbeachtung des Arbeiterausschnsses machten es erforderlich,daß eine Deputation eingesetzt werde, die ihr Augenmerk auf diesozialen Schaden und Wirkungen, die den städtischen Arbeiternund Arbeiterinnen daraus erwachsen, zu richten habe und beizeitenauf Abhilfe dringen müsse. Nur Fragen sozialer Natur, die ausden Kreisen der städtischen Arbeiter kommen, sollen dieserDeputation, der auch unbedingt städtische Arbeiter angehörenmüssen, überwiesen werden.Bei den Liberalen schien dieser Antrag eine große Ber-wirrung hervorgerufen zu haben, denn der Redner, Direktoretekamp, der Austrag hatte, den Antrag der Sozialdemo-kraten zu bekämpfen, versuchte den Antrag mit Gründen zu be-kämpfen, die mit dein Antrage selbst nichts gemein hatten. DerHerr meinte, der Antrag bedeute weiter nichts, als eine Erweite-rung der Wohlfahrtspflege, und dafür sei bereits eine Deputationvorhanden. Zum Schluß beantragte die Liberale Fraktion:„DerMagistrat möge erwägen, ob eine soziale Deputation zweckmäßigwäre."— Außer der sozialdemokratischen Fraktion stimmte nurKnorr(Lib. Vereinig.) für den sozialdemokratischen Antrag,während die Liberalen sämtlich dagegen stimmten. Der Antragder Liberalen wurde angenommen.Ferner beantragte die sozialdemokratische Fraktion:„Die Stadtverordnetenversammlung ersucht den Magistrat,die Frage zu prüfen, ob nicht an Stelle der bestehenden Mittel-schule eine schultechnische Mittelanstalt errichtet werden kann,die das vermittelnde Glied zwischen den Elementarschulen undden höheren Lehranstalten bilden würde, und der Stadt-verordnetenversammlung darüber sobald-als möglich Bericht zuerstatten."Genosse Bernstein begründet den Antrag mit dem Hin-weis, es möge begabten Volksschülern Gelegenheit gegeben werden,vor Besuch einer Lehranstalt in einer Mittelschule sich hierfürvorbereiten zu können.Bester(Lib. Frkt.) bekämpft auch diesen Antrag und be-ruft sich auf ministerielle Verfügungen, die es nicht zulassen, daßdie Mittelschule nur eine technische Anstalt bildet. Der Rednerbeantragt:«Der Magistrat wird ersucht, die Mittelschule derartigauszubauen, daß begabte Kinder in ihr Aufnahme finden."Genosse B e r n st e i n wendet sich gegen die Darlegungen desVorredners. Die Liberalen verlangten eine Standesschule undwir nur eine technische Schule. Wir Wollen die Gemeindeschuleausbauen und da soll der Magistrat prüfen, wie weit die jetzigenBestimmungen dies für Volksschüler zulassen. Redner ver-mißt ferner die Bibliothek, in der Verfügungen, Ortsstatutenvorhanden, um jeden Stadtverordneten sofort Gelegenheit zugeben, nachschlagen zu können.Gegen den sozialdemokratischen Antrag stimmten wiederumämtliche Liberalen und Konservativen.Hierauf gelangte die neue Steuerordnung zur Debatte.Stadtv. Engel(Lib. Frkt.) befürwortete die Rennplatzsteuer,will dagegen die Kinematographensteuer erst einem Ausschußüberwiesen haben. ES handelt sich weder um eine Ertrags- nochLustbarkeitssteuer, sondern um eine Abwehrsteuer, und dafür sinddie Liberalen zu haben.— Genosse B e r n st e i n wendet sich gegendie Steuer. Solche„moralischen Steuern", wie man sie bezeichne,brauchten wir nicht. Es liege kein Grund zur Besteuerung vor.ES möge dafür gesorgt werden, daß die vorhandenen Theaterbesser entwickelt werden.— Kämmerer M a ch o w i c z erklärt, dieSteuer solle eine Abwehrsteuer sein; eine LnstbarleitSsteuer willder Magistrat gar nicht erst begründen. Im Etatsausschuß hättedie sozialdemokratische Fraktion nichts gegen die Steuer ein-zuwenden gehabt.— Genosse K ü t e r weist diesen Vorwurf sofortzurück und meint, diese Steuern hätten gar nicht zur Besprechunggestanden, da die 119 Proz. erwartet wurden. Der Magistrat hätteeine derartige Vorlage nicht gebracht, wenn die erhöhte Ein.kommensteuer angenommen wäre.— Die Vorlage wurde einemAusschuß überwiesen, dem die Genossen Bäum lex. Küter,Obst angehören.Einstimmig angenommen wurden einige Schenkungen. Dar-aus sollen, soweit nicht bestimmte Bodingungen vorliegen, 19 999Mark für in Not geratene, besonders älteren in Schöneberg an-ässigen Kaufleuten zum Zweck der Unterstützung verwendetverde». Ferner sollen 69 999 M. für die Errichtung eines großentädtischen Hallen-Schwimmbades mit je einer Schimmhalle fürMänner und für Frauen Verwendung finden. Außerdem sollenRäume gcschasfcu werden für VolkSbildungS- und Erholungszwecke.Das Obdach im Südostgclände soll einem Umbauunterzogen werden und sollen wesentliche Acnderungcn statt-inden. Frauen und Kinder werden nicht in gemeinsamen Räumen,ielldzin laffiiücnffieijs getkkWt)ß SiMlZtMMr Wtergcbrscht.Die Insassen haben sich selbst zu beköstigen. Von der Einrichtungeines Entbindungs-, Wöchnerinnen- und Krankenzimmers wirdAbstand genommen. Tie Männer werden ausnahmslos von derAufnahme ins Obdach ausgeschlossen.— Als die sozialdemokratische Fraktion vor kurzem auf verschiedene Umänderungen imObdach hinwies, da waren es die Liberalen, die dem ganz ent-schieden entgegentraten. In der letzten Sitzung verlas ZobeliLib. Frkt.) einen Bericht, in dem von liberaler Seite auf dieseAenderungcn hingewiesen wurde.— Die Vorlage wurde einemAusschuß überwiesen, dem die Genossen Däumig und Hoff-mann angehören. Ohne Debatte wurde beschlossen, dem Vereinzur Bekämpfung der Tuberkulose betreffs Erweiterung desFrauenpavillons der Heimstätte in Sternberg 89 999 M. zu über-weisen, die mit 4 Proz. zu verzinsen und 2 Proz. zu tilgen sind.Der Verein selbst gibt aus einer ihm zugefallenen Erbschaft59 999 M. her, da die Gesamtkosten sich auf 139 999 M. stellen.Von dem Stadtv. Lulay wurde die Beschlußfähigkeit angezweifeltund mußte die Versammlung geschlossen werden.Ein entsetzlicher Unglücksfall ereignete sich gestern vormittag inder Helmstraße. Der 21 Jahre alte Schlosser Friedrich Gärtner,Wartburgstraße 49 wohnhaft, hatte in dem Fahrswhlgehäuse aufdem Grundstück Helmstraße 5 Reparaturarbeiten verrichtet. Er wolltesich nach beendeter Arbeit aus der Höhe des fünften Stockwerks inden Schacht hinablassen und ergriff zu diesem Zweck den eisernenFörderstrick. G. rutschte mit den Händen an dem Strick herunterund durch die Reibungen wurde eine derartige Hitze hervorgerufen,daß dem G. die Hände verbrannten. In seinem Schmerz ließ derjunge Mensch loS und stürzte nun vom vierten Stockwerl in denSchachtteller hinab. Der Verunglückte erlitt innere Verletzungen.sowie Schenkelbrüche und wurde nach dem Schöneberger Kranken-hause gebracht.Weisxensee.Ans der Gemeindevertretung. Bevor in die Tagesordnung ein-getreten wurde, gab der Bürgermeister die Verfügung des Re-gierungspräsidenten bekannt, wonach der besoldete Schöffe Dr. Papeseines Amtes enthoben wird.— Der Vertrag über den Nachtdienstder Aerzte wird auf ein balbeS Jahr verlängert. AIS Zuschuß zuden Unkosten der Industriebahn Tegel— Friedrichsfelde hat die Ge-meinde für daS Jahr 1919 die Summe von 2499 M. zu trage».Für das Jahr 1909 betrug diese Summe 8417 M. Es wird damitgerechnet, daß für die nächste Zeit Zuschüsse nicht mehr erforderlichwerden. Die Verpachtung der RepauralionSräume der Gemeinde-turnhalle erfolgte an die Brauerei Patzenhofer bis zum Jahre 1919.Die Pachtsumme steigt in zwei Jahren um je 1990 M. bis zu19 909 M. Genosse Frentz wünschte bei dieser Gelegenheit, daßman den Pächtern vorschreiben müsse, welche Quanten Bier für einbestimmtes Geld zu liefern seien, jedoch lvollte die Mehrheit hiervon nichtswissen, um eine Konkurrenz den übrigen Gastwirten gegenüber zuvermeiden. Der vom Bauverein gestellte Antrag, die Anbau-sähigkeit der Feldtmannstraße zu beschließen, wurde abgelehnt. DieGesellschaft soll erst eine Regulierung der Straße nach den Be-stimmungen des Bauamtes vornehmen.Nowawes.Die elektrische Straßenbahn wird dem Bernehmen nach ihrenBetrieb auf längere Zeit einstellen müssen, da wegen der bereits inAngriff genommenen Höherlegung der Eisenbahn mit der Nieder-legung der Bergstraße in einigen Wochen begonnen werden soll. Vonvielen Einwohnern dürste diese Maßnahme sehr unangenehmempfunden werden, bildet doch die Elektrische in ihrer jetzigen Linien-führung bis zur Plantagenstraße für viele. namentlichfür die im nördlichen und östlichen Ortsteil Wohnenden dieeinzige bequeme Verbindung mit Potsdam. Die interessiertenHausbefitzer, die durch die geplante Betriebseinstelluiigwohl einen ungünstigen Einfluß auf die Wohnungsnachfrage be-fürchten, wollen daher an die Gemeindevertretung das Ersuchenrichten, den Betrieb nicht gänzlich einzustellen, sondern die Straßen-bahn während deS Eisenbahnbaues durch die Schulstraße zu führen,vielleicht bis zum Uebergang im Zuge der Kirchstraße. Obwohl derVorschlag im Interesse des Verkehrs einer Erwägung wert wäre, istdoch kaum anzunehmen, daß er Berücksichtigung findet. Die finanzielleLage des Ortes dürfte die Schaffung emes so kostspieligen Prodi«soriumS kaum ermöglichen lassen.Der Blumentag hat nicht das erwartete günstige Ergebnis ge-bracht. Der Inhalt der 341 Sammelbüchsen soll 3862 M. betragenhaben. In diese Summe sollen sich fünf Vereine teilen, darunterdie beiden christlichen JllnglingSvereine, die unter dem Schutz derKirche nunmehr den Kampf gegen die freie Jugendbewegung inverstärktem Maße fortsetzen können.Hub aller Melt.Ter deutsche Rundflug.Die zweite Etappe Magdeburg-Schwerin(176 Kilometer)ist am Dienstag von fünf Fliegern zurückgelegtworden, und zwar von Wiencziers. Lindpainter.König. Wittenstein und Büchner. Die drei Erst-genannten konnten die Strecke glatt durchfliegen, währendWittenstein und Büchner Zwischenlandungen vornehmenmußten.(ES gebrauchten zum Fluge Magdeburg-SchwerinWiencziers 1 Stunde 54 Min., Lindpainter 1 Stunde 59 Min.,König 1 Stunde 38 Min.) Der sechste Flieger, der morgensin Magdeburg gestartet war, Loitsch, war bereits bisLudwigslust gekommen, hatte also bereits vier Fünftel derStrecke zurückgelegt, als er sich verirrte und schließlich inBraunschweig landete. Trotzdem Loitsch also wohl 250 Kilo-meter zurückgelegt hat, ist er noch ebenso weit vom Ziel ent-sernt, als bei seinem Abflug. Ein grandioses Pech!In Magdeburg gelandet sind inzwischen nochSchauenburg, Thelen und Müller. Leider erlittMüller am Ziel durch Absturz aus 20 Meter Söhe eineGehirnerschütterung, die aber, wie ärztlicherseitsfestgestellt wurde, zu Besorgnissen um sein Leben keinenAnlaß gibt.B o l l m ö l l e r, der wegen Motordcfckts von Potsdamnach Berlin hatte zurückkehren muffen, startete am Dienstag-vormittag abermals zum Flug nach Magdeburg. Er mußtewegen BcnzinmangelS wenige Kilometer vor Magdeburgniedergehen.___Folgenschwere Einsturzkatastrophe.Ein schweres Bauunglück hat sich gestern vormittag inSchweinfurt ereignet. Die bereits seit längerer Zeit bc»stehende Schuhfabrik von H e i m a n n wurde gegenwärtigdurch den Anbau eines dritten Stockwerkes vergrößert. Ausnoch nicht aufgeklärter Ursache stürzte während der Arbeitplötzlich ein Teil der Front in auer deS Fabrik-g c b ä u d e s e i n. Bei dem Einsturz sind zwei Arbeiterauf der Stelle getötet worden, ein dritter wurde l e b e n S-gefährlich, fünf bis sechs Arbeiter mehr oder minderschwer verletzt. Zwei Mann liegen noch unter den Trümmernund konnten bisher nicht geborgen werden, so daß sie zwciscl-loS ebenfalls tot sind.Vom Wahlkampf in Wien.Einige Genossen vom Aisergrund find gegen den christlich-sozialen Kandidaten dieses Bezirke« so zuvorkommend, daß sie seineVisitenkarte verteilen, dazu noch mit der Anführung aller Titel und