Neben ihm fas feitt Adjutant, während die beiden Chauffeure fm des Bebauungsplanes für Nord Westend führte zu einer Adlershof . Fonds des Wagens Platz genommer hatten. Als das Automobil furzen Auseinanderfegung mit dem Magiftrat. Stadtverordneter
Drangfalierungen durch die Behörden ist auch der hiesige den Reichskanslerplatz freuzen wollte, um in den Kaiserdamm ein- Dr. Frenzel beschränkte sich in der Begründung nicht auf die Frage Arbeiterturnverein seit längerer Zeit ausgefeßt. Der Vorfigende des zubicgen, geriet der Wagen derart ins Schleudern, daß er mit des Zeitpunktes des Bebauungsplanes, sondern er erörterte gleich Vereins hat ein Schreiben erhalten, worin ihm bei Strafe von 100 dem rechten Hinterrad gegen die Bordschwelle fuhr. Bei dem An- zeitig auch den Bebauungsplan selbst und wandte sich gegen jedwede Mark untersagt wird, daß in der bestehenden Kinderabteilung Turnprall ging das rechte Hinterrad in Trümmer und die beiden Beschränkung. Er ging dabei von der in einer Petition der Grund- unterricht erteilt wird von Personen, die sich nicht im Besige eines befizer aufgestellten Behauptung aus, daß die Absicht bestehe, die Befähigungsnachweises befinden. Die Turnwarte der beiden AbChauffeure wurden von ihren Siken geschleudert. Der Kronprinz Bauordnung für dieses Gelände aufzuheben. Oberbürgermeister teilungen haben hierauf der Regierung ihre Zeugnisse eingefandt; felbst und sein Adjutant hielten sich am Steuer fest und kamen Schuftehrus bestritt das. Stadtverordneter Gredy trat für eine möglichst es ist ihnen jedoch mitgeteilt worden, daß die Zeugnisse nicht dem mit dem bloßen Schrecken davon. Auch die Chauffeure haben nur luftige Bebauung, für eine Art Villenkolonie auf Nord- Westend Gesetze entsprechen.( Gemeint ist die verstaubte und bergilbte geringfügige Verlegungen davongetragen. Der Kronprinz bestieg ein. Namens der Sozialdemokratie betonte Genosse Dr. Borchardt, Stabinettsorder von 1834, die einen Befähigungsnachweis für die Ernach dem Unfall mit seinem Adjutanten eine Automobildroschte daß seine Freunde nicht dafür zu haben seien, daß überhaupt feine teilung von Turnunterricht an schulpflichtige Kinder berlangt.) und fuhr damit nach Berlin . Das verunglückte Automobil blieb Beschränkung des Bebauungsplanes eintreten solle. Die Stadt müsse Ferner hat die Behörde beim Vorsitzenden nachforschen lassen, auf dem Reichskanzlerplatz liegen und wurde erst am Nachmittag bielmehr alles tun, um dem Mietsfasernenwesen und seinen schlimmen aus welchen Bersonen der Vorstand des Vereins besteht. Folgen in sittlicher und gesundheitlicher Hinsicht zu Leibe zu gehen. nach der Reparaturwerkstatt geschafft. Schließlich genehmigte die Versammlung noch gegen die Stimmen der liberalen Fraktion die Magistratsvorlage betreffend öffentliche Uhrenanlagen. Es handelt sich darum, daß der Magistrat die Ausnußung der 21 Kilometer- Kabel, die in den Straßen gelegt sind, vorschlägt. Die Liberalen suchten die Vorlage mit dem Hin aber nicht dur weis auf ihren sozialistischen Charakter zu bekämpfen, fie drangen
Der dirigierende Arzt an der inneren Abteilung des städtischen Krantenhauses im Friedrichshain , Prof. Dr. Georg Kroenig , ist gestern morgen 7 Uhr an Herzschwäche infolge von doppelseitiger Lungenentzündung im Alter von 55 Jahren gestorben.
Ein schwerer Straßenbahnunfall ereignete fich am geftrigen Donnerstag, mittag gegen 12 Uhr, vor dem Hause Königgräger Straße 84. Der 16jährige Milchausträger der Meierei C. Bolle, May Frohning, Briz, Rudower Straße 36 wohnhaft, fuhr mit seinem Zweirad unmittelbar vor dem Motorwagen 2305 der Linie I über die Gleise, wurde jedoch umgestoßen und geriet unter den Vorderperron vor dem Schußrahmen. S., der eine Gehirnerschütterung und fchwere Kopfwunden davongetragen hatte, mußte nach dem Krankenhaus Brizz geschafft werden.
Ein netter Klubgründer. Ueber den Hauptgründer des Traveller Klubs", der vor einiger Zeit so glanzvoll eröffnet wurde und bald ein jämmerliches Ende nahm, werden jetzt Einzelheiten bekannt, die Herrn Georg Draper in feinem besonders günstigen Licht erscheinen lassen. Am 22. September zu Bold in Colorado geboren, hatte der unternehmende Mann wohl alle Weltteile tennen gelernt. So wurde er unter seinem richtigen als auch unter dem Namen Gaston in England und Australien mehrfach bestraft. Im Jahre 1906 war er in Paris in einem Spielstandal in der Rue de Charres beripidelt, der damals Auf sehen erregte. Die Geschichte hatte für Herrn Draper die Folge, daß er wieder bestraft und dann des Landes verwiesen wurde. Der Ausweisungsbefehl traf ihn am 12. Januar 1907, als er gerade wieder eine neue Spielhölle aufgemacht hatte, den Club de la Cetait am Quai du Marché Neuf. Im Dezember 1908 er hielt er wieder die Erlaubnis, sich in Frankreich aufzuhalten, aber mit der Bedingung, daß er sich an teinem Spielunternehmen mehr beteiligen durfte. Diese Bedingung erfüllte er auch, für ihn aber trat jeßt sein Bruder ein, Longdale Draper, der sich auf diesem Gebiete nun um so eifriger betätigte. Der Erfaßmann gründete alsbald einen neuen Klub, der aber zulezt doch nicht mehr recht ging und Ende vorigen Monats ganz aufflog. Dieser Weigerfolg hatte wohl Georg Draper beranlaßt, nach Deutschland zu gehen und sich nach neuen Spielgenossen umzusehen. So kam der Traveller Klub" zustande. Der Geschäftsführer Faur wurde, wie wir seinerzeit mitteilten, auf Betreiben Drapers feftgenommen. Er erklärte, daß er das Geld, das er unterschlagen haben sollte, als fein eigenes in das Geschäft hineingestedt habe. Der Untersuchungsrichter ließ den Mann, ber in Frankreich Sotel. befizer ist, nach einem Tage wieder frei. Faur hatte es sehr eilig, über die Grenze zu kommen. Seinen Stoffer ließ er in Stich. Jetzt hat ihn die Kriminalpolizei beschlagnahmt. Auch Herrn Draper scheint es bei uns nicht mehr zu gefallen. Er ist inzwischen auch von der Bildfläche verschwunden. Wahrscheinlich wird er nächstens irgendwo anders mit einer neuen Klubgründung wieder auftauchen. Der Mann hat aber sein Metier verstanden, indem Leute mit langvollen Namen ihm ins Net gingen. Betanntlich wurde bei Gründung des Klubs der Kaiser antelegraphiert, der dann auch telegraphisch dem Klub Glück wünschte.
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Das Spielen mit einer Schußwaffe hat wiederum einen schweren Unglüdsfall herbeigeführt. Am Mittwochabend gegen 10 Uhr machte sich der 17jährige Kaufmannslehrling Start Kriewe, Schwarzkopffstraße 3 wohnhaft, mit einem Revolver au schaffen, von dem er annahm, daß er nicht geladen war. Beim Santieren tam der junge Mann dem Hahn zu nahe, die Waffe entlub sich und die Kugel drang ihm in den Unterleib. Der Lehrling fant fofort blutüberströmt und besinnungslos zusammen und wurde von Hausbewohnern nach der nahe belegenen Unfallstation in der Eichendorffstraße gebracht, wo der Arzt feststellte, daß das Gefchoß fief in die Eingeweide gedrungen war. Nach Anlegung von Notverbänden wurde der Schwerverlette nach dem Rudolf- Birchow- Krankenhause übergeführt, wo er in sehr bedentlichem Zustande barniederliegt.
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Aus der Selbstmordchronik. In seinem Bureau mit Gas bergiftet hat sich der 49 Jahre alte Ingenieur Werner Bod aus der Weißenburger Straße 61, der bei der Direktion der Städtischen Straßenreinigung in der Klosterstraße 68 angestellt war. Sorgen um die Zukunft haben den 56 Jahre alten Schankwirt Paul Georgi aus der Fürstenberger Straße 8 in den Tod getrieben. In verzweifelter Stimmung schrieb er Abschiedsbriefe und erhängte sich dann auf dem Hausboden.
Mit burchfchoffener Schläfe wurde gestern nachmittag im Grune mald, unweit der Döberizer Heerstraße, ein junger Mann in den zwanziger Jahren aufgefunden. Waldarbeiter hatten gegen 3 Uhr in der genannten Richtung einen Schuß gehört. Sie gingen ber Richtung nach und fanden den erwähnten Mann in den letzten Zügen. Er starb bald darauf. Die benachrichtigte Polizei ließ die Leiche nach dem Schauhause in Schildhorn überführen. Legitimationspapiere wurden nicht vorgefunden. Jedoch fand man in den Kleidern ein Portemonnaie mit 2,30 M. in Nidel- und Kupfermünzen und eine Ansichtskarte bom Lunapart. Anscheinend handelt es sich um einen ftellungslosen Staufmann aus Berlin .
Gäste willkommen.
Touristenverein„ Die Naturfreunde. Ortsgruppe Berlin . Sonntag, den 18. b. M. Wanderung nach Friedrichshagen , Müggelheim , Köpenid. Abfahrt nach Friedrichshagen : Alexanderplat 1,16, Schlesischer Bahnhof 1,23. Arbeiter Wanderverein Berlin". Wanderjahrten am Sonntag, den 18. Juni: 1. Seilstätte Beelis, Stolpinfee. Damsdorf , Abfahrt 5,06 Uhr Schlesischer Bahnhof . Charlottenburg umsteigen. 2. Tiefensee, Blumenthal, Riefensee. Abfahrt 5,32 Uhr 2riezener Bahnhof. Programme bei Frik Kruse, Marianneufte. 11.
Vorort- Nachrichten.
Nixdorf.
Eine Auskunft hierüber ist nicht gegeben worden. Der Verein hat nunmehr das Turnen für Kinder eingestellt; dafür veranstaltet derselbe jeden Sonntag Spiele und Bade
partien.
Die Arbeiterschaft wird ersucht, ihre Kinder auch fernerhin und zwar in noch größerer Anzahl der Obhut des Vereins anzubertrauen. Sie kann damit den besten Protest gegen die endlosen Drangfalterungen der Behörde, deren Streben darauf hinauszugehen scheint, die Kinder den Hurraschreiern der deutschen Turnerschaft in die Arme zu treiben, einlegen.
Ein schwerer Unglüdsfall ereignete sich vorgestern nachmittag um Die Frau des Kanzlisten Wegel, 6 Uhr in der Chudomastraße 5. Endlich ist es auch hier gelungen, ein Versammlungelolal zu er die dort im zweiten Stod wohnt, hatte ihrem fünf Jahre alten Söhnchen Kurt etwas versprochen. Als sie sich nun vorgestern nach halten. Es konnte daher am legten Sonntag eine impofante öffent mittag auf den Weg machte, um das Versprochene in der Nachbar- liche Versammlung abgehalten werden. Da der Abgeordnete bes schaft zu kaufen, konnte es der Kleine gar nicht abwarten, daß seine Kreises, Gen. 3ubeil, am Erscheinen verhindert war, übernahm Mutter zurüdfehrte; er ging daher auf den Ballon hinaus, um ihr es Gen. Gehrte Steglig, die Sünden der Reichsregierung und der nachzusehen. Im Eifer lehnte er sich zu weit über die Brüstung Reichstagsmehrheit zu fennzeichnen. Die von etwa 300 Personen beund fiel in die Tiefe. Im ersten Stock schlug er auf die Blumen fuchte Versammlung zollte dem Referenten am Schluß seiner Rede töpfe des Ballons auf, die in Stücke gingen. Der Knabe blieb großen Beifall. bann an der Brüstung hängen. Sofort eilten die Insassen der Wohnung, die das Unglück sahen, hinaus, um ihm beizuspringen. In diefem Augenblick aber fiel er auch schon vor ihren Augen weiter hinab auf die Straße. Der Verunglückte zog sich schwere äußere Kopfverlegungen zu und wurde mit gebrochenem Schädel nach dem Krankenhause in Butow gebracht.
Beim Rollschuhlaufen verunglückt ist vorgestern nachmittag in der Böhmischenstraße die acht Jahre alte Tochter Mathilde des Fabrit arbeiters König aus der Johann- Huß- Straße 7. Sie wollte bor einem schweren Lastwagen noch rasch vorüberfahren, geriet aber unter die Räder und erlitt außer äußeren Verlegungen am Kopfe eine Gehirnerschütterung. Das Mädchen mußte mußte nach dem Krankenhause gebracht werden. Stralan.
An der Diskussion beteiligten sich die Genossen Wendorf, Saupe, Walther, Greulich, Domte und ein Genosse aus Groß- Besten. Der Borjizende gab bekannt, daß in nächster Zeit wieder eine Versammlung tage, in welcher Gen. 3ubeil bestimmt erscheinen werde.
Vor und nach der Versammlung trugen die Arbeiter- Gefang vereine aus Mittenwalde und Boffen einige stimmungsvolle Lieder vor.
Jahnfeier. Zur Erinnerung an die vor hundert Jahren erfolgte Eröffnung des Turnplages" Hasenheide" durch Friedrich Ludwig Jahn , veranstaltet am Sonntag, den 18. Juni, die 4. und 5. Gruppe bom 1. Bezirk des 1. Kreises auf dem Turnplag der Gemeinde Friedrichshagen ( im Wald zwischen Friedrichshagen und Hirschgarten) eine Gedenkfeier. Anfang: Nachmittag 22 Uhr. Massenfreiübungen, volkstümliches Wetturnen, 500 Meter Staffettenläufe, Faustball-, Barlauf- und Schlagballwettspiele. Die Gruppenleiter ersuchen die arbeitende Bevölkerung Friedrichshagens und Umgegend, fich an dieser Veranstaltung rege zu beteiligen. Am Abend findet ein gemütliches Beisammensein im Friedrichshagener Gesellschaftshaus statt. Alt- Glienicke.
Aus der Gemeindevertretung. Der Plan zur Herstellung einer neuen Verbindungsstraße zwischen Markgrafendamm und Böbikerstraße wurde genehmigt. Mit dem 1. Juli d. J. wird an der Gemeindeschule der orthopädische Turnunterricht eingeführt; borgesehen find 40 Jahresstunden. Der Unterricht soll an den freien Rachmittagen erteilt werden; nach dem Bericht des Schularztes kommen 26 Kinder in Frage. Die Eltern dieser Kinder In der Sigung der Gemeindevertretung am Dienstag wurde werden durch den Schulvorstand von der Neueinrichtung in Renntnis gefeßt. Mit der Einrichtung von Spielstunden sind im beschlossen, die Kohlen- und Holzlieferung für die Schulen und Ge borigen Jahre gute Erfahrungen gemacht; für dieses Jahr wurden meindebureaus an die drei hiesigen Kohlenhändler zu vergeben. Zur Daher wiederum 150 m. bewilligt. Die Spiele finden auf dem Lehrerbesoldungsordnung hatte die Schuldeputation, weil unser Drt in Gemeindespielplaß an der Krachtstraße statt; die Zeitung liegt in eine höhere Serbisklasse aufgerückt ist, folgenden Nachtrag empfohlen. Die Händen des Lehrers Franke . Vorgelegt wurde der Entwurf eines Mietsentschädigungen betragen für die Neftoren 600 M., für Lehrer 450 M., Aufrufes gegen die Schundliteratur; berselbe fand im allgemeinen für einstweilig angestellte oder unverheiratete Lehrer 300 M. Für die Zustimmung der Versammlung. Der Aufruf soll durch die technische Lehrerinnen beträgt das Gehalt 1000 bez. 800 m. Da die am 3. februar stattgefundene Wahl unseres Genoffen Schultinder den Eltern zugestellt werden. Gegen diese Art der Zustellung wurden lebhafte Bedenken geäußert; mit dieser und Winkelmann als Mitglied der Schuldeputation nicht die Zustimmung einer weiteren Anregung unseres Vertreters, der gesamten Be- der Regierung gefunden hat, wurde Gemeindevertreter Schneider völkerung den Aufruf zu übermitteln, werden sich der Gemeinde- mit fechs Stimmen gewählt. Genosse Bartel erhielt drei Stimmen, und Schulvorstand nochmals beschäftigen. Der Errichtung einer während Vertreter Hannemann zwei Stimmen erhielt. Bei Punkt zweiflassigen Schulbarade auf dem Grundstück hinter dem Rats Jahnfeier entspann sich eine heftige Debatte wegen Beihilfe von 50 M. hause wurde zugestimmt. Die Kosten in Höhe von 12 000 m. Nach einer längeren Auseinandersetzung wurde der Betrag gegen werden durch Anleihe gededt. Durch dieses Provisorium wird die Stimmen unserer Genoffen bewilligt. endlich der Uebelstand der fliegenden Klassen" beseitigt und_cs wird dadurch möglich sein, den Schulbeginn der einzelnen Klassen einheitlicher zu regeln. Da mit der Entwickelung des Ortes die Frage des Schulbaues immer brennender wird, sollen der Verfretung in nächster Beit Projefte über einen eventuellen Anbau der vorhandenen Schule bezw. Neubau einer Schule auf dem für diesen 8wed bereits vorgesehenen Grundstück hinter dem Rathause vorgelegt werden, so daß im nächsten Frühjahr mit dem Bau begonnen werden tann. Die Berichte über Säuglingsfürsorge und bie Tätigkeit des Schularztes wurden verlesen. Der wiederholten Forderung unseres Genossen sowie einiger bürgerlicher Herren, Sieje Berichte den einzelnen Vertretern zuzustellen, ist der Gemeindevorstand auch in diesem Jahre nicht nachgekommen, so daß es uns nicht möglich ist, auf Einzelheiten einzugehen. Von den im Etat vorhandenen 1000 M. für Säuglingsfürsorge sind nur 689 M. berbraucht worden. Die Ursache hierfür ist hauptsächlich in der für den Bezug der Prämien usw. geltenden festgesetzten niedrigen Einkommensteuergrenze von 1500 M. zu suchen, welche erhöht werden soll. In Fürsorge befanden sich 20 Kinder. Ober- Schöneweide.
Die Maßnahmen gegen den Arbeiterturnverein vor der Gemeindevertretung. Die Verfügung des Gemeindevorstehers gegen den Arbeiterturnverein, wonach demselben auf Anweisung der Schulaufsichtsbehörde die Benutzung der Gemeindeturnhallen entzogen wurde, gab unseren Vertretern Anlaß, den Gemeindevorsteher in der legten Sigung über die Beweggründe zu dieser Maßnahme zu interpellieren.
Nach einer Anfrage erklärte der Gemeindevorsteher: die Auffichtsbehörde habe berfügt und er habe dieser Verfügung Geltung verfchafft, das genüge für ihn; im übrigen wäre ein Erlaß vom Jahre 1817 vorhanden, welcher diese Maßnahme stüze. Genoffe Grunow übte an dieser sonderbaren Begründung herbe Kritik. Es sei ein starkes Stück, daß ein Gemeindevorsteher, der doch in erster Linie die Interessen der Bürger zu wahren berpflichtet sei, sich einfach als Bedienter der Behörden aufspiele und über die Gemeindeinſtanzen hinwegfete.
fie
denn Erlaß
Nachdem in der letzten Sigung der Antrag: Arbeiten und Lieferungen für die Gemeinde nicht an Mitglieder der Gemeindebertretung zu vergeben, mit Majorität angenommen wurde, sah sich der Gemeindevorsteher beranlaßt, folgenden Antrag einzubringen und als Ortsftatut zu erlaffen: 1. Arheiten und Lieferungen, welche die Gemeinde vergibt, dürfen Mitgliedern oder Firmen, bei denen Mitglieder beteiligt oder beschäftigt sind, zur Ausführung nicht übertragen werden. 2. Die Unternehmer haben sich in rechtsverbindlicher Form zu verpflichten, Mitglieder der Gemeindevertretung oder Firmen, an denen solche irgend welche Anteile haben oder bei ihnen beschäftigt werden, an den auszuführenden Arbeiten und Lieferungen nicht zu beteiligen." An diesen Antrag fnüpfte sich eine längere Debatte. Der Antrag in der Genosse Kaiser sich einen Ordnungsruf zuzog. wurde mit großer Majorität abgelehnt. Eine Beschlußfassung über die Ehrung der hierorts wohnenden Veteranen wurde auf Antrag bes Genoffen Nige zur nächsten Sigung vertagt. Spandau .
Aus dem Fenster gestürzt ist in der Nacht zum Donnerstag der im Dienst der 7. Batterie des Garde- Fuß- Artillerie- Regiments stehende Sergeant Dertner. De. hatte sich anscheinend zu weit aus dem Fenster gebeugt, stürzte ab und wurde schwer verlegt nach dem Garnisonlazarett gebracht.
Jugendveranstaltungen.
Lichtenberg - Rummelsburg . Am Sonntag, den 18. Juni, findet ein Familienausflug der Arbeiterschaft von Lichtenberg - Friedrichsfelde und Rummelsburg - Stralau mit den Jugendlichen nach Sadowa, Restaurant Pferdebucht, statt. Die Jugendlichen treffen sich früh 8 Uhr in den Jugendheimen: Lichtenberg , Bürgerheimite. 94; Rummelsburg , Alt- Bog bagen 56, zu einer Fußpartie. Die Erwachsenen treffen nachmittags in Pferdebucht zusammen, um dann gegen 4 hr ein gemeinsames Staffee tochen vorzunehmen." Bon 4%, Uhr finden dann gemeinsame Spiele auf dem Spielplate statt. Um rege Beteiligung wird ersucht.
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Eingegangene Druckfchriften.
Bon der Neuen Zeit" ist soeben bas 37. Qest des 29. Sahrgangs erschienen. Aus dem Inbalt des Heftes heben mir hervor: Sommer nachtstraum. Der Kleinbetrieb in der Landwirtschaft. Von S. Rautsty Ein Menschenalter Stapitalismus in England. Von F. M. Wibaut. Bon Wilh. 3wei Bücher zum zentrumschriftlichen Gewerkschaftsstreit. Literarische Rundschau: Dr. August Müller. Die Seifenjabrit Häusgen. der Großzeinkaufsgesellschaft deutscher Konsumvereine in Gröba- Riesa . Bon 3. Karsti. Beitschriftenschau. Feuilleton der Nenen Beit Nr. 40: Und abermals Rant. Von F. Mehring. Religionsgeschichtliche Streifzüge VI. Bon Heinrich Cunow . Bücherschau: Von unten auf. John Henry Madah, Gedichte. Herbert Eulenberg , Schiller . Lily Braun , Memoiren einer Sozialistin. Lose Blätter: Bur Genealogie von Karl Marg.
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Eugen Richter für die Freiheit des Vereinswesens 1897. ( eft 27, Borkämpfer deutscher Freiheit.) 25 Pf. Nationalverein, W.- Gladbach. Was junge Lente wissen sollten und Eheleute wiffen müßten. von Dr. Schoenenberger und 28. Siegert. 3,- M. Berlag: LebenstuntHeilkunst, Berlin SW. 11.
Die Turnhallen feien Eigentum der Gemeinde, der auch das Verfügungsrecht zustehe. Im 8eichen der Jahnfeier nehme sich dieses kleinlich gehässige Vorgehen besonders nett aus und wenn jemand glaube, den Arbeiterturnvereinen damit zu schaden, so beIn der Erwartung, daß es infolge verschiedener Zeitungsartikel finde er sich im großen Irrtum; den Turnern der Deutschen zu heftigen Auseinandersetzungen in der Angelegenheit des neu zu Turnerschaft sei der Vorwurf zu machen, daß Beginnen ohne Habe Protest zusehen. errichtenden Opernhauses tommen würde, hatten fich zu der Sigung solchem am Mittwoch zahlreiche Zuhörer eingefunden. Aber sie tamen nicht der Bürgermeister nicht gewußt, daß neben dem auf ihre Rechnung. Es dürfte befannt sein, daß in jenen Zeitungs- von 1817 noch eine Verfassung bestehe, nach welcher alle artikeln vor allem der Stadtverordnetenvorsteher Kaufmann heftig Bürger vor dem Geseze gleich seien? Den beschämenden Zustand angegriffen war. Seine Freunde hatten denn auch eine Vertrauens wonach die Verwaltungsbeamten zu Heloten herabgedrückt werden, fundgebung für ihn vorbereitet, fie zogen es jedoch in letter Stunde bor , den Antrag nicht einzubringen, ba die Sozialdemokraten sowohl bekämpfe die Sozialdemokratie ganz energisch. In einer Erwide als auch ein Teil der nicht der liberalen Frattion angehörigen rung berbat sich der Bürgermeister solche Anwürfe" sowie den Das feimende Leben. Aus dem Nachlaß eines jungen jüdischen bürgerlichen Stadtverordneten erklärt hatten, daß fie nicht Vergleich, daß er von der Behörde Hingeworfenes apportiere. Gen. H. Beh. 1,50 m. nur bagegen stimmen, sondern auch ihre Abstimmung motivieren Muth ergänzte die Kennzeichnung solcher Gewaltmaßregeln. Rechtsanwalts. Derausgegeben von. Eulenberg. würden. So wandte fich die Bersammlung dann sofort den auf der Ein Vertreter der ersten Klasse, Herr Schweiger, er-. Rowohlt, Leipzig . bie Ungehörigkeit,„ Unfinn" Tagesordnung stehenden Beratungsgegenständen zu, die in furzer Taubte fich dazwischen zu Marktpreise von Berlin am 14. Juni 1911, nach Ermittelung des Beit erledigt wurden. Es handelt sich fast durchweg um Vorlagen rufen; bas war auch die einzige Leistung der Herren Königlichen Polizeipräsidiums. Marttballenpreise.( leinhandel.) 100 Kilogramm Erbsen, gelbe, zum Stochen 30,00-50,00. Speisebohnen, bon nur geringer Bedeutung. Erwähnenswert ist die Annahme bon der ersten Klasse. Herr Nollenberg fritisierte weige 30,00-50,00. Linsen 20,00-60,00. Startoffeln 6,00-9,00. 1 Stilo einer Magistratsvorlage auf Errichtung einer weiteren Zweigstelle scharf das Berhalten des Vorstehers. Schließlich wurde der Antrag gramm Rindfleisch, von der Steule 1,60-2,40. Rindfleisch, Bauchfleisch 1,20 ( Frauenabteilung) des städtischen Arbeitsnachweises in der Kantstraße unserer Genossen, dem Verein auch ferner die Hallen zu belaffen, bis 1,80. Schweinefleifd 1,10-1,80. Stalbfleisch 1,50-2,50. Sammelfleisch im Dezember dieses Jahres, und die Vorlage betreffend WiederHerstellung der Badeanstalt im Kochfee. Beide Vorlagen mit 9 gegen 8 Stimmen angenommen; man darf nun gespannt 1,50-2,20. Butter 2,20-2,80. 60 Stud Eter 2,80 4,40. Silogramm Starpfen 1,40-2,20. Male 1,60-3,00. 8ander 1,50-3,60. echte 1,20 bis wurden angenommen. Die in Form einer Interpellation fein, was bie Folge dieses Beschluffes sein wird; dem Gemeinde 2,80. Barfche 0,80-2,00. Schleie 1,20-3,40. Bleie 0,80-1,80. 60 Stüd Streble 3,00-36,00. bon den Liberalen angefchnittene Frage ber Borlegung vorsteher ist er sicherlich nicht sehr angenehm gewesen.
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