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Gewerkschaftliches.

Der Seemannsftreik.

Belegung beborsteht, läßt sich noch nicht fagent, ist aber sehr wahre 1 luffton, in der mehrere Redner die Dauer des Tarifs als aut Tange scheinlich. bekämpften, wurde mit Stimmenmehrheit beschlossen, als Ablaufs­Nordamerika. Die Abteilungen der International Seamens termin den 1. März 1914 zu nehmen. Union of America" an der Atlantischen Küste sind ebenfalls in eine Die Reeder sind in den von der Bewegung betroffenen Rändern Bohnbewegung eingetreten. Die Abteilung der Stewards und Nummer 135 des Vorwärts", daß bier lokalorganisierte Zimmerer Zum Streit der Parkettbodenleger berichteten wir u. a. in sehr optimistisch gestimmt. Sie stellen sich, als ob sie die ganze Sache Köche, der Heizer und die der Matrosen haben sich in einem ge bei Kampfmeier als Streifbrecher eingetreten feien. In einer nur mäßig interessiert. Ob sie so zuversichtlich bleiben werden, meinschaftlichen Schreiben an die verschiedenen Dampfschiffsgesell- Buschrift, die uns der Vorsitzende Juppenlag des Vereins der wenn ihre Schiffe fertig zum Ausfahren an der Wassertante liegen schaften in New York und Boston gewandt, mit dem dringenden Zimmerer Berlins sendet, wird das bestritten. Herr Juppenlag bleiben müssen, ist eine andere Frage. Ein Streit der Seeleute Ersuchen, bis zum 1. Juni Antwort zu geben, ob sie zu einer Kon- schreibt uns: Die Bauten, die mir auf meine Anfrage im Streif kann nicht plötzlich wirken, sondern er beginnt erst allmählich immer ferenz mit den Vertretern der Organisation bereit sind, um mit bureau als von Zimmerern besetzt angegeben worden sind, habe ich stärker und stärker zu werden, sobald die auf Fahrt befindlichen diesen die Forderungen der Seeleute zu besprechen. Im Falle keine mit den Bodenlegern Meßmann und Jostau am Dienstag, Seeleute in den Heimatshafen zurückkehren und sich den Streiken Antwort erfolgt, soll, sobald der Ausbruch des Streits der euro - den 13. Juni, kontrolliert und haben wir gemeinsam festgestellt, daß den anschließen. Es ist durch internationales Verständigungsmittel päischen Seeleute bekannt wird, auch an der atlantischen Küste der fein Zimmermann Streitbrecherarbeiten verrichtet." Vorsorge getroffen, daß, sobald der Streit proklamiert wird, über- Streit erklärt werden. all in allen ausländischen Häfen durch Abgesandte der Organisa­tionen die Besatzungen der vom Streife betroffenen Schiffe infor­miert und aufgefordert werden, rechtzeitig ihre Kündigung einzu­reichen. Es besagt also gar nichts, wenn hier und da eine groß­artige Wirkung des Streits noch nicht zu verspüren ist, oder wenn noch Schiffe in See gehen können, denn die Mannschaft dieser Schiffe hat noch vor der Streikproklamation angemustert und darf selbstverständlich nicht kontraktbrüchig werden, da sie sonst mit dem Strafgesetz in Konflikt kommt.

Amsterdam . Die Amsterdamer Seeleute sind organisiert in dem Alg. Nederl. Zeemansbond. Die Abteilung zählt 900 Mit­glieder, ist bei dem anarchistischen Nationaal Arbeidssekretariat" ( N. A. S.) angeschlossen und steht auf dem Standpunkt der un­abhängigen" Gewerkschaftsbewegung. Am 25. Juli vorigen Jahres reichte diese Abteilung den örtlichen Reedereien ihre Forderungen ein. In der Hauptsache wurde gefordert: Erhöhung des Ueber stundenlohnes von 10 auf 25 Cents pro Stunde; eine detaillierte Regelung der Arbeitszeit und Wachen; gehörige Verpflegung an Bord, von den Reedereien in eigene Regie zu nehmen; bei Unfällen eine Unterstützung gleich den Bestimmungen des nicht für die See­leute gültigen Unfallgesetes; bei Krankheit ärztliche Behandlung und Verpflegung nebst Unterstüßung wie bei Unfällen bis au sechs Monaten; Erhöhung der Heuer um 6 Fl. pro Monat, für See­leute, die weniger als 25 Fl. pro Monat haben, um 3 Fl.; Ab­schaffung der Prämien und Erhöhung der Heuer; freier Zugang der Organisationsleitung zu den Schiffen; Abschaffung der Zeug­nisbücher über Betragen, Bequemheit und Eifer bei der Arbeit an Bord; Abschaffung der körperlichen Untersuchung vor jeder Reise. Für einzelne Reedereien wurden noch besondere Forderungen aufgestellt. Nach einigen Konferenzen bekam die Organisationsleitung im Laufe des September von fünf großen Reedereien die Mitteilung, daß man einige Verbesserungen einführen wolle, Verbesserungen, die von der Organisation im Verhältnis zu ihren Forderungen für zu gering erachtet wurden. Am 12. Mai d. J. wurden die Reedereien neuerdings um Auf­nahme der Unterhandlungen über die Forderungen vom Juli 1910 ersucht. Nur eine Reederei war zu Unterhandlungen bereit. Der " Hollandsche Lloyd" und die Nederland " erhöhten die Heuer um 2 Fl. pro Monat. In einer Versammlung am 6. Juni wurde erklärt, mit den eingegangenen Antworten nicht zufrieden zu sein und deshalb nochmals bei den Reedern vorstellig zu werden. Das hatte teinen Erfolg.

Zu den Forderungen vom Juli 1910 waren inzwischen einige neue hinzugekommen, und zwar: Ernennung einer aus beiden Bar­teien zusammengestellten Kommission, die unter Leitung eines unparteiischen Vorsitzenden eine Verbesserung der Mannschafts­räume an Bord anstreben soll. Außerdem wurden verschiedene Renderungen der Musterrolle gewünscht.

Deutfches Reich.

Norwegen . Die Norst Matros og Fyrböter Union", welche Der Zigarettenarbeiterstreik in Hagen i. Westf. ist nach achts ihren Sitz in Kristiania hat, reichte den Schiffsreedern auch For- tägiger Dauer erfolgreich beendet. Die Firmen Zigaretten­derungen ein mit dem Ersuchen um Unterhandlung. Die Reeder fompagnie Reßler und Westdeutsche Zigarettenfabrik W. Bauer, antworteten, daß fie vor September nicht in der Lage seien, mit Hagen i. Weſtf., schloffen mit dem Deutschen Tabatarbeiterverbande der Union in Unterhandlungen zu treten. Die Union beschloß dar- Tarifverträge. Die neunstündige Arbeitszeit und Lohnzulagen von auf, ihre Mitglieder aufzufordern, vom 14. Juni ab nicht unter 5-10 Proz. wurden bewilligt. 70 Kronen anzumustern. Vielleicht erklären sich die Reeder dann eher dazu bereit, das Verlangen der Union , einen Tarif mit ihr abzuschließen, zu erfüllen. Die Union hat bereits Tarife mit mehreren Reedereien abgeschlossen, so kürzlich mit einer in Stin, wo eine Heuer von 60 Kr. pro Monat und 40 Dere für die Ueber­stunde festgesetzt wurde..

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Der Kampf im Hamburger Holzgewerbe. tätigkeit zur Erlangung von Arbeitswilligen erhoffen, ausblieb, Weil die große Ernte, die die Unternehmer von ihrer Werbe­schreien sie jetzt wieder kräftig nach der Polizei. Die Hamburger Nachrichten" bringen alle Tage neue Schauernachrichten über Miß­handlungen Arbeitswilliger. Wenn aber irgendwer die persönliche Freiheit in Hamburg bedroht, so sind es die Arbeitswilligen, und London , 16. Juni. Aus den heutigen Berichten aus den ber- wenn irgendwer die persönliche Freiheit nicht schüßt, so ist es in schiedenen Schiffahrtszentren geht hervor, daß in vielen Fällen sich vielen Fällen die Polizei. Die Holzarbeiter sehen sich sogar die Dampfer ihre Mannschaften nur unter Gewährung höherer gezwungen, an die Hamburger Arbeiterschaft in einem in Hundert­Löhne beschaffen konnten, während einige Mannschaften sich über- tausenden von Exemplaren verbreiteten Flugblatt zu appellieren, haupt weigerten, sich anmustern zu lassen und andere gekündigt Anzahl der Arbeitswilligen fonnten geladene Revolver, Meffer, Schlag­weil die Ueberfälle durch Streitbrecher sich mehren. Einer ganzen haben. Alle Schiffe auf dem Tyne konnten sich heute Morgen ihre ringe und Gummiknüppel abgenommen werden, so daß ein ganzes übliche Mannschaft verschaffen, am Nachmittag dagegen verweigerten Bimmer mit den den Streitbrechern abgenommenen Mordwaffen in Newcastle die Mannschaften die Anmusterung. In Leith dehnt ausstaffiert werden konnte. Und dabei wagt es dieses Preffegelichter sich der Ausstand aus; vierhundert Seeleute lehnten es ab, sich an noch, die kämpfenden Holzarbeiter fast durchweg Familien werben zu lassen. väter in dieser Weise zu besudeln. Nur der straffen Disziplin der Arbeiter ist es zu danken, daß es noch nicht zu Ausschreitungen gekommen ist. Zuzug ist streng fernzuhalten.

Berlin und Umgegend.

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Husland.

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Die ftreikenden Bauklempner Groß- Berlins hatten sich gestern vormittag von neuem vollzählig in den Andreas in Frankenthal find beigelegt. Es wurde zwischen der Firma und Die Differenzen der Monteure бei der Firma Ibert u. Co. Festsälen versammelt, um den Bericht über den Stand des Streits den Monteuren eine Vereinbarung getroffen, die die einzelnen entgegenzunehmen. Es hat sich jedoch, wie der Streifleiter Montagefäge regelt, bezw. dieselben erhöht. Die Montagearbeitszeit Dietrich berichtete, seit der vorigen Streitversammlung nichts wurde von 10 auf 9 Stunden herabgesetzt. Die Verständigung ereignet, was eine Veränderung herbeiführen könnte. Nachdem wurde auf friedlichem Wege, durch Verhandlungen, herbeigeführt. am Montag die Verhandlungen sich wieder einmal zerschlagen vom 1. Juli ab wird in den Betrieben die Arbeitszeit pro Woche haben, wird der Kampf von den Streikenden mit unverminderter um 18 Stunden verkürzt.( Sonnabends nachmittags 4 Uhr statt Frieden sehnen, haben erklärt, daß sie in einer zum Donnerstag tember d. J. als llebergangsstadium beibehalten. Vom 2. Oktober Kraft fortgesetzt. Verschiedene Klempnermeister, die sich nach dem 61 Uhr Arbeitsschluß.) Diese Arbeitszeit wird bis zum 30. Sep einberufenen Versammlung der Arbeitgeber Herrn Thom, der ab wird dann die Arbeitszeit pro Woche um 3 Stunden gekürzt, durch sein scharfmacherisches Verhalten die Verhandlungen zum also statt der bisher 60 stündigen wöchentlichen Arbeitszeit wird die Scheitern brachte, ordentlich den Kopf waschen wollten. Wie weit 57 stündige wöchentliche Arbeitszeit eingeführt. Der Ausfall an sie das getan haben, ist bis jetzt noch nicht bekannt geworden. Im Lohn wird den Arbeitern auf ihre Stundenlöhne aufgerechnet. allgemeinen liegt die Sache so bei den Arbeitgebern, daß die vielen Letztere Bestimmungen betreffs der Arbeitszeit wurden von sämt­Friedfertigen unter ihnen gegenüber den Scharfmachern nicht lichen Fabrikanten Frankenthals in ihren Betrieben eingeführt. Die durchzubringen vermögen oder sich auch mit ihrer Meinung nicht Sperre über Frankenthal ist aufgehoben. recht hervortrauen. Das Bestreben der Unternehmer, Streitbrecher heranzuholen, hat keinen Erfolg. Am Dienstagmorgen sollte ein größerer Transport auf dem Lehrter Bahnhof eintreffen; es stand Der Mailänder Gasarbeiterausstand. auch ein Kremser bereit und die Polizei war ziemlich stark ver­treten; Bauklempner kamen jedoch nicht mit dem Zuge, sondern Mailänder Union des Gas" ist am 13. d. M. in den Ausstand Nom, den 14. Juni 1911.( Eig. Ber.) Das Personal der nur einzelne Leute, die in der Eisenkonstruktionsbranche Streif­brecherdienste leisten sollten, wurden von den bekannten Agenten getreten. Anlaß des sehr ernst zu nehmenden Streiks ist das Bes transportiert. Es waren offenbar Personen, die dem Streit intreben der Gesellschaft, einen großen Teil ihres festen Personals jener Branche ebensowenig Abbruch tun können wie die paar du entlassen, um direkt oder durch Zwischenglieder Hilfspersonal Streitbrecher im Bauflempnergewerbe es hier vermögen, den anzustellen. Gerade in diesen Tagen wurde 99 Arbeitern gea Am 13. Juni fand nun in Amsterdam eine Versammlung der Unternehmern aus der Klemme zu helfen. Bei der Firma fündigt, darunter auch solchen, die seit mehr als 5 Jahren in der Abteilung statt. Es waren ungefähr 250 Personen anwesend. In Werner, wo die Verhältnisse als geregelt zu betrachten waren, Maschinen einführen und die Zahl ihrer qualifizerten Arbeiter Firma arbeiteten. Die Direktion der Gasgesellschaft will neue dieser Versammlung sollte die Entscheidung fallen. An der Abs ist die Arbeit aufs neue niedergelegt worden, immer mehr herabsetzen. Die Zahl der Streifenden beträgt 650. stimmung durften sich nur die Seeleute beteiligen, die vollständig weil sie auf einem Bau die Anfertigung von Streifarbeit ber- Einige 40 Gasarbeiter haben sich zu Streifbrechern hergegeben und frei waren, nicht solche, die noch unter der Musterrolle standen. Aus langte. Im weiteren Verlauf der Versammlung machte der diesem Grunde nahmen nur 153 Mitglieder an der Abstimmung Bevollmächtigte Cohen noch einige Ausführungen über die Lage leben und schlafen in den Gasanstalten. Durch nächtliche Extra­teil, 150 stimmten für den Streit, zwei dagegen, einer enthielt sich im allgemeinen und bemerkte unter anderem folgendes: Es war züge sind unter starker Polizeibedeckung in zwei Abteilungen eng­der Stimme. Damit war der allgemeine Streit der Seeleute für Freitag fortzusehen; das wurde jedoch durch das Dazwischenfahren Engländer, die ihren italienischen Kollegen in den Rücken fallen, in Aussicht genommen, die Verhandlungen vom Montag am Erwartung des Konfliktes schon angeworben hatte; die Zahl der lische Streitbrecher eingetroffen, die die Gesellschaft in Amsterdam vom 14. Juni ab proklamiert. Die Zahl der Fahrens des Herrn Thom verhindert. Wenn die Arbeitgeber nun glauben, leute von Amsterdam wird auf 2300 bis 2500 geschäßt. In letter daß die Streifenden jekt wieder Verbindung mit ihnen an- beträgt 105. Wie international zeigt sich nicht der Kapitalismus: Zeit hat die Abteilung gute Fortschritte gemacht, so daß sie jetzt aufnüpfen suchen, so täuschen sie sich. Die Arbeitgeber können auf italienischem Boden verwendet eine französische Attiengesell­1400 Mitglieder zählt, also etwa 70 Broz. Etwa 200 Mann traten nicht durch Worte, sondern müssen durch Tatsachen überzeugt Streifbrecher! Diese Jbylle des internationalen Kapitals läßt sich schaft, deren Direktor zum Ueberfluß ein Deutscher ist, englische zunächst in den Ausstand und verweigerten die Anmusterung auf werden, daß der Friedensschluß ohne ausreichende gegenseitige übrigens recht ungemütlich an, da die Streifenden durch lang Pollug"," Flora" und" Tellus", alle drei von der Kon. Ned. Verständigung nicht möglich ist. Von Kleinmeistern wird zu­Stoombootmaatodrappij". Für die Rijnland", von dem Ron. Holl. gegeben, daß fie, wenn sie von Anfang an die Forderungen der dauernde Drangfalierung gereizt und der Geduld müde find. Lloyd", und der Rotterdam ", von der American Petr. Comp." mit weit weniger Mehrausgaben zu rechnen gehabt hätten, als Arbeiter bewilligt hätten, während der ganzen Vertragsdauer haben sich nur einige Maschinisten, Offiziere und Köche anmustern der Schaden ausmacht, den sie jetzt bereits durch den Streit er­lassen. Matrosen und Heizer waren fern geblieben. Der Streit litten haben. Dabei müssen die Herren bedenken, daß der Kampf wird allmählich den großen Schiffahrtsverkehr von Amsterdam noch nicht zu Ende ist, der Schaden also immer größer wird. Das Marokko vor der französischen Kammer. Unternehmertum der Bauberufe hat in den Klempnermeistern über die Marotto- Interpellationen. Jaurès sprach seine Genug­Paris, 16. Juni. ( W. T. B.) Die Kammer verhandelte heute offenbar wieder einmal die Gruppe von Arbeitgebern borgeschickt, tuung darüber aus, daß die Lage zwischen Frankreich und Spanien , die töricht genug war, fich vorschiden zu lassen und die Opfer des die eine Zeitlang gespannt schien, sich gebessert habe( Beifall auf für fie aussichtslosen Kampfes auf sich zu nehmen. Die Bau- bielen Bänken), und forderte sodann nähere Erklärungen über den lempner, geſtüßt auf den starken Metallarbeiterverband, können Stand der Leziehungen zwischen den beiden Ländern, die durch die ihn mit allem Nachdruck fortführen, bis die Klempnermeister zu erflärte, der frühere spanische Ministerpräsident Maura hätte 1904 den Kampf selbstverständlich noch lange aushalten und werden Algecirasatte und den Geheimvertrag geregelt seien. Benoist der vernünftigen Einsicht kommen, daß es in ihrem Interesse diesen Vertrag allen Barteiführern mitgeteilt. Jaurès forderte liegt, Frieden zu schließen. Die Worte wurden mit allgemeinem Beifall aufgenommen, wie denn auch der ganze Verlauf der Ver- sodann die Regierung auf, in Verhandlungen wegen Veröffent­sammlung deutlich erkennen ließ, daß die Streikenden fortdauernd ein Ende zu sehen und zur Befolgung der Algecirasakte zurüdzu­einmütig im Kampfe ausharren.

unterbinden.

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Rotterdam . Die Seeleute sind hier in der Vereinigung Bolhar ding" organisiert, die sich unlängst in eine Landesorganisation um wandelte und der N. V. V., der holländischen Gewerkschaftszentrale, angeschlossen ist. Der Verband steht auf dem Boden der modernen, zentralistischen Gewerkschaften. Die Reeder haben auch hier jede Berständigung abgelehnt. Am 14. Juni wurde der Streit profla­miert. Da die meisten holländischen Schiffe, in Rotterdam an­wesend, bereits gemustert haben, so wird der Streit in den ersten Tagen klein einsehen, doch sich allmählich mehr und mehr aus­breiten. Die Bemannung der Wochendampfer fündigte sofort ihr Dienstverhältnis. In Rotterdam bereitet man sich auf einen langen Kampf vor. Der N. V. V. hat Unterstützung zugesagt.

Antwerpen. Der Streit ist erklärt. Obgleich sich der Bürger­meister von Antwerpen alle Mühe gibt, einen Vergleich herbei­zuführen, scheiterte dieser Versuch doch bisher an der Halsstarrig­keit der Reeder in der" Federation Maritime". Die gesamte orga­nisierte Arbeiterschaft von Antwerpen wird schon jetzt zur finan­ziellen Unterstützung des Streits herangezogen. Alle belgischen Gewerkschaften haben ihre Unterstübung zugesagt.

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Achtstundentag in Bäckereien.

Letzte Nachrichten.

tehren. Wir wollten, fuhr Jaurès fort, nach Fes gehen, weil unsere Agenten die Lage als verzweifelt darstellten. Nun erklären die spanischen und heute auch die französischen Agenten, daß das Land vollkommen ruhig sei. Jaurès berlangte schließlich, daß Frank­ reich und Spanien gemeinsam Marotto räumen sollten. Des= chanel wies darauf hin, daß das Einvernehmen zwischen Deutsch­Ereignisse hätten das Bündnis mit Rußland , trok der Entrevue von Potsdam , und die Entente mit England, trok des Todes des Königs Eduard, bewiesen. Deschanel schloß, Frankreich könne die Ruhe und das talte Blut eines großen Volkes bewahren.

Die Kammer hat mit 471 gegen 112 Stimmen die Priorität der Tagesordnung Jaurès abgelehnt, die die gefährliche Politik der Geheimberträge verurteilt und die Regierung auffordert, zur ge­nauen Einhaltung der Algecirasatte zurüdzukehren und von einer militärischen Beseßung Marokkos abzusehen. Die Kammer hat da= gegen eine Tagesordnung Ferry angenommen, die die Erklärungen der das Vertrauensvotum enthält, wurde mit 434 gegen 77 Stim­der Regierung billigt und ihr das Vertrauen ausdrückt. Der Paffus, der das Vertrauensvotum enthält, wurde mit 434 gegen 77 Stim­

Die Großbäderei von Liebing in Reinidendorf hat sich jetzt auch den Betrieben zugesellt, welche den Achtstundentag eingeführt haben. Das ist insofern besonders bemerkenswert, als Herr Liebing, der Inhaber der Bäckerei, der Sohn des Reinickerdorfer Obermeisters ist, welcher sich als einer der Entschiedensten gegen die Forderungen des Bäderverbandes gewandt hat. Herr Liebing junior sieht eben gleich den Inhabern anderer Großbetriebe, ein, England. Eine bedeutende Rolle in der Streifbewegung wird daß die Einführung des Achtstundentages in seinem eigenen Inter­die Union der Schiffsköche, Stewards, Bäder und Schlachter spielen, effe liegt. Es sind jetzt sieben Großbädereien, welche die achtstündige die ihren Hauptsiz in Liverpool hat, dem Hauptquartier bedeuten- Arbeitszeit haben. Gefordert hat der Verband von den Groß­der Reedereien. Diese Gruppen seemännischer Arbeiter haben sich betrieben nur die neunstündige Arbeitszeit( 10 Stunden mit ein­erst vor zwei Jahren modern organisiert und zählen jett 3000 Mit- stündiger Pause). Die Betriebsinhaber sehen aber ein, daß es für glieder. Es besteht noch eine Organisation, die Society of Sea- fie vorteilhafter ist, bei ununterbrochenem Betriebe drei Schichten going Stewards", eine alte Streifbrecherorganisation, welche aber zu je 8 Stunden arbeiten zu lassen. Dieser Zeiteinteilung werden von der Union mit großem Erfolge bekämpft wird. Gelingt es sich voraussichtlich in nächster Zeit noch einige andere Großbetriebe der Union , ihre Mitglieder von den Riesendampfern herunter- anschließen. So ist also der Achtstundentag in den Großbäckereien zuholen, woran gar nicht zu zweifeln ist, dann wird Mister Laws, ein unmittelbarer Erfolg des Kampfes, den der Bäckerverband seit der Manager von der Shipping Federation", nicht mehr so von Jahren für die Verkürzung der Arbeitszeit führt. oben herab zu den Organisationsvertretern reden. Das Bedie­nungspersonal bildet auf den Riesendampfern, wie" Sufitiana", Tarifbewegung der Marmorarbeiter. Mauretania"," Olympia " usw. immerhin einen so wichtigen Be- Die Marmorarbeiter nahmen am Donnerstag in einer gut be­standteil der Besatzung, daß ohne solches das Schiff nicht in See fuchten Versammlung die Antwort des Verbandes der Steinmez. gehen kann. Southampton , Glasgow und Liverpool, die Orte mit geschäfte auf das von der Organisation der Arbeitnehmer gestellte Filialen der Union , werden zunächst die Ausgangspunkte des Ultimatum entgegen. Sämtliche Forderungen wurden glatt bewilligt. Streits sein. Andere Häfen folgen nach. In Liverpool wird Tom flärten die Unternehmer, daß als frühester Zeitpunkt nur der 31. De Bezüglich des Termins, an dem der neue Tarif ablaufen soll, ers Mann den Streit leiten. Ob in London der Anschluß der Doder zember 1913 in Betracht kommen fönnte. Sollte den Arbeitern ( Hafenarbeiter), Carmen( Fuhrleute), Lightermen( Leichterschiffer biefer Termin jedoch zu ungünstig liegen, so stände es ihnen frei, auf der Themse ) und Stevedores( Schauerleute) an die Seemanns - den Ablauf des Tarifs weiter hinauszuschieben. Nach längerer Dis­Berantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlin . In jeratenteil verantw.; Th. Glocke, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl

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men angenommen.

Monarchistische Umtriebe in Portugal .

Paris , 16. Juni. Die Liberté" läßt sich aus Lissabon melden, daß die Führer der monarchistischen Parteien, die sich zurzeit in Spanien aufhalten, Conceiro und Tagas, verhaftet worden sind. In Lissabon wurde gleichfalls einer der Hauptführer der monarchis stischen Gegenpartei berhaftet.

Zu Tode geschleift. Landwirts Biasti beaufsichtigte die Kühe und band sich dabei den Myslowis, 16. Juni. ( B. H. ) Der achtjährige Sohn des Stric, an dem eine Kuh befestigt war, um den Leib. Plötzlich scheute die Kuh, riß den Knaben zu Boden und schleifte ihn mit, bis er eine unförmliche Leichenmasse war.